05. Gottesdienstentwurf zum Frauensonntag 20.9.2015

„Marthas Christusbekenntnis“
Gottesdienstentwurf zum Frauensonntag 2015
Kurzfassung
musikalisches Vorspiel
Begrüßung
Lied: Dich rühmt der Morgen
Psalm 146
Eingangsliturgie
Eingangsgebet
Lied: Lobe den Herrn meine Seele
Lesung „Marthas Christusbekenntnis“ (Joh 11, 1-44)
Lied: Christus, dein Licht verklärt unsere Schatten
Anspiel
Musik und Aktion
Lied: Gib uns Weisheit
Abkündigung und Kollektenansage
Lied: Seid einander Segen
Fürbitten
Vater unser
Segen
Nachspiel
ausführliche Fassung
musikalisches Vorspiel
Begrüßung
Liebe Gottesdienstbesucherinnen, liebe Gottesdienstbesucher
Eine: Herzlich Willkommen zum Gottesdienst am Frauensonntag. Martha und ihr Christusbekenntnis
stehen in seinem Zentrum.
Vorbereitet wurde dieser Gottesdienst von …...................................
Eine stellt das Vorbereitungsteam vor.
Eine: Zum ersten Mal konnten wir bei der Vorbereitung zum Frauensonntag eine Arbeitshilfe verwenden,
die deutschlandweit angeboten und verbreitet wurde und an deren Produktion etliche Frauengruppen auf
verschiedenste Weise beteiligt waren.
Heft zeigen.
Eingefügt in den Rahmen der Reformationsdekade, die in diesem Jahr unter dem Thema Bibel und Bild
steht, stellen wir „Martha aus Bethanien“ in den Mittelpunkt unseres Gottesdienstes.
Eine: Die Reformation war sehr kritisch gegenüber Bildern, denn Bilder legen uns fest. In der
Kunstgeschichte und in der Bibelauslegung ist uns „Martha“ als tüchtige Hausfrau vor Augen gestellt.
Wer aber kennt sie als Drachenbändigerin, wie auf dem Bild zu sehen ist? Oder als starke und bedeutende
Frau? Als Christusbekennerin?
Wir laden Sie ein, „Marthas“ Spuren nachzugehen.
Eine: Wir feiern diesen Gottesdienst
im Namen Gottes, die Quelle, die belebt,
im Namen Jesu Christi, die Liebe, die stark macht
und im Namen des Heiligen Geistes, der Wahrheit, die befreit.
Amen
Lied: Dich rühmt der Morgen (nach Melodie EG 398 In dir ist Freude)
Dich rühmt der Morgen; leise, verborgen
singt die Schöpfung dir, Gott, ihr Lied.
Es will erklingen in allen Dingen
und in allem, was heut geschieht.
Du füllst mit Freude der Erde Weite,
gehst zum Geleite an unsrer Seite,
bist wie der Tau um uns, wie Luft und Wind.
Sonnen erfüllen dir deinen Willen;
sie gehn und preisen mit ihren Kreisen
der Weisheit Überfluss, aus dem sie sind.
Du hast das Leben allen gegeben;
gib uns heute dein gutes Wort!
So geht dein Segen auf unsern Wegen,
bis die Sonne sinkt, mit uns fort.
Du bist der Anfang, dem wir vertrauen;
du bist das Ende, auf das wir schauen;
was immer kommen mag, du bist uns nah.
Wir aber gehen von dir gesehen,
in dir geborgen durch Nacht und Morgen
und singen ewig dir. Halleluja!
Komponist: Giacomo Gastoldi (1556 – 1622), Text Jörg Zink, 1982
Psalm 146 im Wechsel (alternative Übersetzung auf Seite 35 der Arbeitshilfe)
Der Herr hält Treue ewiglich
Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!
Ich will den Herrn loben, solange ich lebe,
und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.
Verlasset euch nicht auf Fürsten;
Sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.
Denn des Menschen Geist muß davon,
und er muß wieder zu Erde werden;
dann sind verloren alle seine Pläne.
Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,
der seine Hoffnung setzt auf den Herrn,
seinen Gott,
der Himmel und Erde gemacht hat,
das Meer und alles, was darinnen ist;
der Treue hält ewiglich,
der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,
der die Hungrigen speiset.
Der Herr macht die Gefangenen frei.
Der Herr macht die Blinden sehend.
Der Herr richtet auf, die niedergeschlagen sind.
Der Herr liebt die Gerechten.
Der Herr behütet die Fremdlinge
Und erhält Waisen und Witwen;
Der Herr ist König ewiglich,
dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und
von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Eingangsliturgie
klassische Form, bitte von einer Frau gesungen. Sie finden die Lieder im
Gesangbuch: EG 177,1 EG 178,2, EG 179
oder: schauen Sie doch mal, wo die nächste Lektorin lebt. Sie hat es in ihrer Ausbildung gelernt, diese
Liturgie zu singen, vielleicht unterstützt sie Sie.
Diese Lektorinnen haben schon Ihre Bereitschaft signalisiert:
Alexandra Reinhardt, 05341 2253966 und Marianne Rennwanz, [email protected]
(alternative Liturgie auf Seite 36 der Arbeitshilfe)
L: Kyrie eleison G: Herr erbarme dich
L: Christe, eleison G: Christe, erbarme dich
L: Kyrie eleison G: Herr erbarm dich über uns
L: Ehre sei Gott in der Höhe G: und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen. Amen
G: Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum dass nun und nimmermehr uns rühren
kann kein Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat; nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein
Ende.
L: Der Herr sei mit euch G: Und mit deinem Geist
Eingangsgebet
Gott,
hier sind wir, mit allem, was wir mitbringen aus der letzten Woche:
mit fröhlichen und sorgenvollen Momenten,
mit schönen und schwierigen Begegnungen,
mit allem, was gelungen ist, aber auch mit dem, woran wir uns die Zähne ausgebissen haben.
Bilder und Gedanken, die in uns aufsteigen, lassen wir kommen [kleine Pause].
Alles, was uns bewegt und beschäftigt, legen wir ab bei dir, Gott, und bitten:
Komm mit deiner tröstenden und befreieinden Geistkraft in unsere Mitte,
öffne unsere Augen nd Ohren für deine Gegenwart
und segne uns und diesen Gottesdienst.
Amen
Lied: Lobe den Herrn meine Seele
Lesung „Marthas Christusbekenntnis“ (Joh 11, 1-44)
Die Lesung ist lang, aber sehr eindrücklich, wenn sie mit verschiedenen Stimmen gelesen wird:
Erzählerin, „Stimme“, Jesus, Maria, Martha, JüngerIn. Die Stellen, die im Text kursiv gedruckt sind,
werden nicht gelesen!
Einleitung: „Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Gesalbte bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt.“ –
bekennt sich Martha zu Christus. Hört, in welchem Zusammenhang dieses Bekenntnis steht. Wir lesen aus
dem Johannesevangelium Kapitel 11 die Verse 1-44
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Nun war da ein Kranker, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorf Marias und ihrer
Schwester Martha.
Maria war die, die den Herrn mit Salbe gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren
getrocknet hatte. Ihr Bruder Lazarus war krank.
Da sandten seine Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: „Herr, sieh, dein
Freund ist krank.“
Als Jesus das hörte, sagte er: „Diese Krankheit führt nicht zum Tode, sondern
dient der Herrlichkeit Gottes. Durch sie soll der Sohn Gottes zum Glänzen
gebracht werden.“
Jesus war aber Martha und ihrer Schwester und Lazarus in Liebe verbunden.
Nach der Nachricht von seiner Krankheit blieb er noch zwei Tage an jenem Ort.
Erst danach sagte er zu seinen Jüngerinnen und Jüngern: „Lasst uns noch einmal
nach Judäa gehen!“
Darauf erwiderten seine Jüngerinnen und Jünger: „Rabbi, gerade erst haben
die Juden dich zu steinigen gesucht, und du willst wieder dahin zurückkehren?“
Jesus antwortete: „Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn man bei Tag
unterwegs ist, braucht man nicht zu stolpern, weil man das Licht dieser Welt
sieht.
Ist aber jemand in der Nacht unterwegs, so stolpert er, weil er in sich selbst kein
Licht hat.“
Nachdem er das gesagt hatte, fuhr er fort: „Lazarus, unser Freund, hat sich
schlafen gelegt; aber ich gehe, ihn aufzuwecken.“
Da sagten seine Jüngerinnen und Jünger zu ihm: „Herr, wenn er eingeschlafen ist,
wird er gesund werden.“
Jesus aber hatte den Tod gemeint. Sie jedoch meinten, er rede von der Ruhe
des Schlafes.
Da sagte Jesus frei heraus: „Lazarus ist gestorben;
und ich freue mich euretwegen darüber, dass ich nicht dort war: Denn jetzt
gilt es für euch zu glauben! Also lasst uns zu ihm gehen!“
Da sagte Thomas, mit dem Beinamen „Zwilling“, zu seinen Mitjüngerinnen und
Mitjüngern: „Ja, lasst uns gehen, um mit ihm zu sterben!“
Als Jesus ankam, fand er ihn bereits vier Tage begraben.
18 Bethanien aber lag nahe bei Jerusalem, ungefähr drei Kilometer entfernt.
19 Viele von den Juden waren zu Martha und Maria gekommen, um ihnen ihres
Bruders wegen Trost zuzusprechen.
20 Als nun Martha hörte, dass Jesus komme, lief sie ihm entgegen, während Maria
zu Hause blieb.
21 Da sagte Martha zu Jesus: „Herr, wärest du nur hier gewesen, mein Bruder
wäre nicht gestorben!
22 Doch nun weiß ich: Worum du Gott bittest, das wird Gott dir geben.“
23 Jesus sagte zu ihr: „Dein Bruder wird auferstehen.“
24 Darauf sagte Martha: „Ich weiß, dass er auferstehen wird, bei der Auferstehung
am letzten Tage.“
25 Jesus erwiderte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben! Wer an mich glaubt,
wird leben, auch wenn er sterben muss;
26 und jeder, der da lebt im Glauben an mich, wird auf ewig nicht sterben.
Glaubst du das?“
27 Da sagte sie zu ihm: „Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Gesalbte bist, der Sohn
Gottes, der in die Welt kommt.“
28 Mit diesen Worten ging sie fort, rief ihre Schwester Maria und flüsterte ihr zu:
„Der Meister ist da und ruft dich!“
29 Als sie das hörte, stand sie sofort auf und lief zu ihm.
30 Jesus war nämlich noch nicht im Dorf angekommen, sonder hielt sich noch an
der Stelle auf, wo Martha ihm begegnet war.
31 Als nun die Juden, die zum Beileidsbesuch bei ihr zu Hause weilten, Maria so
rasch aufstehen und hinauseilen sahen, folgten sie ihr in der Meinung, sie gehe
zum Grabe, um dort die Totenklage zu halten.
32 Wie Maria nun dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen
und sagte: „Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht
gestorben.“
33 Als Jesus hörte, wie sie klagte, und auch die Juden, die mit ihr gekommen waren,
die Totenklage anstimmten, wurde er zornig
34 und sagte: „Wo habt ihr ihn hingelegt?“ Sie sagten zu ihm: „Herr, komm und
sieh!“
35 Da begann Jesus zu weinen.
36 Die Juden sagten: „Sieh, wie lieb er ihn gehabt hat!“
37 Einige von ihnen aber sagten: „Hätte dieser Mann, der die Augen des Blinden
geöffnet hat, nicht auch machen können, dass der hier nicht zu sterben brauchte?“
38 Als Jesus zum Grab kam, wurde er erneut zornig. Es war ein Höhlengrab, das
mit einem Stein verschlossen war.
39 Jesus sagte: „Schafft den Stein weg!“ Darauf erwiderte Martha, die Schwester
des Verstorbenen: „Herr, er riecht schon. Vier Tage liegt er!“
40 Jesus sagte zu ihr: „Hab ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du
Gottes Herrlichkeit sehen?“
41 Da wälzten sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen zum Himmel auf und
sagte: “Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast!
42 Ich wusste ja, dass du mich immer erhörst. Aber um dieser Leute willen, die hier
ringsum stehen, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt
hast.“
43 Und als er so gebetet hatte, rief er mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“
44 Da kam der Tote heraus, mit den Binden an Händen und Füßen umwickelt, das
Gesicht mit dem Schweißtuch verhüllt. Und Jesus sagte zu ihnen: „Bindet ihn
los und lasst ihn gehen!“
Lied: Christus, dein Licht verklärt unsere Schatten
Anspiel
Eine liest: „ Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Gesalbte bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt.“
Das ist Marthas „Christusbekenntnis“!
Frau 1: Dieses Christusbekenntnis hat mich sehr beeindruckt. Würde Martha jetzt vor mir stehen, dann
würde ich sagen: Martha, so kenne ich dich ja gar nicht.
Frau 2: Naja, als züchtige Hausfrau mit dem Kochlöffel, so kennen wir Frauen Martha besser. Als
Christusbekennerin, als Glaubensbekennerin ist sie nicht so bekannt.
Frau 3: Als züchtige Hausfrau habe ich Martha immer mit gemischten Gefühlen gesehen. Aber ich habe
sie auch dafür geliebt und meine Rolle als Martha mit dem Kochlöffel in der Küche fast akzeptiert.
Frau 1: Schluss mit dem Gerede von Küche, Kochtopf und Kochlöffel. Sie beeindruckt mich mit ihrer
Glaubensstärke. Im Angesicht des Todes ihres Bruders bekennt sie sich zu Jesus ohne Wenn und Aber.
Eine neue Martha… irgendwie bewundere ich sie.
Frau 2: Ich denke, Marthas Glauben ist über Jahre gewachsen. Am Anfang haben wir gehört, dass Jesus
diese Familie liebte, besonders Martha.
Frau 3: Die Liebe ist doch etwas Wunderbares und die Liebe schafft Vertrauen. Martha vertraute Jesus.
Er hat sie oft in ihrem Haus besucht. In den langen Gesprächen mit ihm hat sie erfahren dürfen, wie
grenzenlos seine Liebe zu den Menschen ist.
Frau 2: Genau. Bei Jesus fühlte sie sich Gott ganz nah. Dies war von großer Bedeutung für sie. Es
ermutigte sie, ihr Leben danach auszurichten.
Frau 3: Für Martha war es selbstverständlich, dass Jesus sofort kommen würde, nachdem er die
Nachricht von der schweren Erkrankung ihres Bruders bekommen hatte.
Frau 1: Aber er blieb noch 2 Tage. Als er kam, war Lazarus schon tot. Ehrlich betroffen, dass er erst jetzt
kommt, spricht sie ihn an. Ihre ganze Enttäuschung legt sie in den einen Satz: Du warst nicht da!
Frau 2: Jesus vertröstet sie und sagt: Dein Bruder wird auferstehen, denn ich bin die Auferstehung. Wer
an mich glaubt wird auf ewig nicht sterben.
Frau 3: Aber mit der „Auferstehung später einmal“ gibt Martha sich nicht zufrieden. Sie vertraut darauf,
dass Jesus mehr bewirken kann. Sie fordert ihn heraus und er lässt sich von ihr herausfordern.
Eindeutig, direkt, stellt er sich ihr vor, als der, der Er wirklich ist.
Jesu Zusage: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ war ohne Zweifel eine Einladung, ihm ihr Herz
zu schenken, ohne „Wenn und Aber“. Jesus hat doch gespürt was mit ihr los war und forderte es von ihr
ein. „Deine Hoffnung – setze sie auf den, der vor dir steht“. Glaube daran, dass er wirklich Leben in die
Welt bringt.
Frau 2:
Martha ist ein Vorbild für uns, indem sie ohne Wenn und Aber laut ausspricht: Ich
glaube, dass du der Gesalbte Gottes bist, der in die Welt kommt!…
Frau 1: „Ohne Wenn und Aber“ glauben und Jesus mein Herz schenken“ … selbst wenn ich das tun
könnte, ich weiß nicht, ob ich das so deutlich bekennen würde, wie Martha eben. Wenn ich provokant
gefragt werde: Erzähl mir etwas über Auferstehung. Du glaubst doch daran?, dann bin ich sprachlos, weil
ich ehrlich gesagt nicht weiß, wie ich Auferstehung erklären soll. Dass ich eine überzeugte Christin bin,
soll mein Gesprächspartner aber wissen.
Frau 2: Vielleicht kannst du etwas erzählen von der Hilfe, die wir durch unseren Glauben für unser
Leben bekommen. Sie ist ein großes Geschenk.
Überlegt mal: diese Zusage von Jesus: „Wer an mich glaubt wird nimmermehr sterben“ ist ein ganz
starkes Bild für unser Leben im Hier und Jetzt. Ich werde nicht vor dem Tod bewahrt, aber ich sehe darin
so etwas wie ein Schutzschild für meine Seele und eine Quelle für meine Hoffnung.
Frau 3: Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir eine Geschichte aus meinem Leben erzähle: Ich habe vor
einigen Jahren eine schwere Krankheit gehabt. Schmerz, Trauer, Resignation bestimmten lange Zeit mein
Leben. Es hat lange gedauert, bis mein Lebensmut wieder zurückkam, wie ich aus dem Dunkel der Nacht
ans Licht des Tages zurückkehrte. Jesus gab mir die Kraft. Für mich war das auferstehen im Leben, im
Hier und Jetzt.
Frau 1: Das ist ja eine starke Geschichte, eine echte Glaubensgeschichte, aber sie ist auch sehr
persönlich. Ich möchte eigentlich nicht jeder und jedem so viel von mir erzählen und preisgeben.
Frau 2: Wenn ich an Martha denke, dann sagt sie deutlich „Ja“. „Ja“ zu Jesus, von dem sie glaubt, dass
er der Sohn Gottes ist. Sie sagt: „Ja“, ich vertraue dir.
Frau 3: Dazu fallen mir die drei Worte ein: Glaube, Liebe und Hoffnung und die Liebe ist das Größte
unter ihnen. Marthas Bekenntnis ist die größte Liebeserklärung an Jesus!
Frau 1: Ich merke, Martha macht mich mutiger, mich für andere zu öffnen. Ich möchte auch gern so
bekennen können, wie sie. Kann ich das eigentlich üben, so zu bekennen?
Frau 2: Also! Sich zu etwas bekennen fängt damit an, dass ich schaue, wozu ich im Leben „Ja“ sagen
kann. So ganz von Herzen.
Frau 3: Und dann schaue ich, ob mein „Ja“ zum Leben sich mit anderen Menschen verträgt. Und mit
Gott.
Frau 1: Das verstehe ich noch nicht ganz. Kannst du mir mal ein Beispiel geben?
Frau 2: Lass mich überlegen… von ganzem Herzen sage ich „Ja“ dazu, dass alle Menschen friedlich
miteinander leben können. Ich weiß, das klappt nicht immer. Ich selbst zanke mich oft genug mit anderen.
Und weltweit gibt es genug Gewalt, die mich daran zweifeln lässt, ob das überhaupt funktioniert.
Aber: Tief in mir glaube ich von ganzem Herzen, dass das geht. Dass eigentlich alle Menschen das
wollen. Und Gott auch.
Frau 3: Hey, das ist ein Bekenntnis mit Herz und Mund. Wie bei Martha!!!
Frau 1: Stellt euch mal vor, ganz viele Menschen würden so „Ja“ sagen, sich dazu bekennen. Und
wirklich darauf vertrauen, dass das geht.
Frau 2: Dann würde weltweit Lebensraum neu wachsen. So wie Lebensraum wuchs, als Lazarus von den
Toten aufstand und losging.
Frau 3: Dank Dir, Martha, dass Du uns mit Deinem Christusbekenntnis Mut machst, JA zum Leben zu
sagen.
Musik und Aktion
Aktion: Kochlöffelbekenntnis
Vorbemerkung:
Im Anspiel wird deutlich, dass Martha neben ihren „Küchenqualitäten“ auch „Bekenntnisqualitäten“
hat. Deshalb bekommt jede Gottesdienstteilnehmerin einen Kochlöffel.
1. Wer gern bastelt, kann einen Papierstreifen mit Marthas Christusbekenntnis
„ Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Gesalbte bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt.“ an
den Stiel kleben. Dann können sich die Frauen untereinander über dieses Bekenntnis
austauschen: Habe ich auch ein Ja zu Christus? Finde ich Worte für ein eigenes Bekenntnis?
2. Mit Kugelschreiber kann auch direkt auf das Holz geschrieben werden ( bitte vorher
ausprobieren): Was ist mein Ja zu Christus? Wozu bekenne ich mich? Das macht dann jede
einzeln. Meditative Musik ist gut.
3. Es ist gut, sich bewusst zu machen, dass Bekennen bedeutet, öffentlich Ja zu sagen. Der
Kirchenraum ist ein geschützter Ort, um so Jasagen zu üben. 10-Fragen laden dazu ein, mit dem
Kochlöffel zu bekennen.
„ Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Gesalbte bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt.“ Wir haben
Kochlöffel verteilt. Kochlöffel sind Alltagsgegenstände, um Essen zu bereiten, um dem Leben zu dienen.
Dafür steht Martha ja. Am Kochlöffel hängt ein weißes Fähnchen. Freiraum – Lebensraum? Platz für ein
eigenes Ja zu Christus, Ja zum Leben. Platz, um wie Martha das Gewohnte zu verlassen und mutig zu
bekennen. Um den Drachen Angst zu bändigen, der sagt, ich kann und will nichts von meinem Glauben
preisgeben.
Wir laden Sie und Euch auf, einmal spielerisch zu üben, öffentlich JA zu sagen.
1. Ich kenne eine Martha.
2. Ich heiße Martha.
Einwurf: Martha heißt übersetzt Herrin. Bis 1900 beliebter Vorname, ab 1930 werden kaum noch
Mädchen Martha genannt. Heute wieder etwas mehr.
3. Ich habe schon einmal öffentlich JA gesagt: zur Eheschließung/Vereidigung.
4. Ich habe als Patin schon einmal Ja gesagt zum Glauben.
5. Ich habe JA gesagt – ich übernehme ein Ehrenamt in der Kirche.
6. Ich glaube, dass ( hier ein aktuelles „politisches“ Beispiel nennen)
7. Ich habe schon einmal bei einer Unterschriftenaktion mitgemacht.
8. Ich glaube, dass das etwas geändert Hat/ändert.
9. Ich habe anderen gegenüber schon einmal gesagt: Ich bin Christ(in).
10. Alle Menschen können friedlich miteinander leben.
Jetzt haben sich viele bekannt, JA gesagt. Wie Martha. Nehmen sie etwas davon mit in ihren Alltag.
Schreiben Sie ein Wort auf, dass Ihnen Mut macht. Denken Sie sich andere Jas aus. Finden Sie andere,
um darüber zu reden. Dann geht auch Marthas Christusbekenntnis mit uns weiter – und kommt mit uns
zur Welt:
„ Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Gesalbte bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommt.“
Lied: Gib uns Weisheit
Glaubensbekenntnis (alternatives Glaubensbekenntnis auf Seite 37, I der Arbeitshilfe)
Wir glauben an Gott,
den Ursprung von allem, was geschaffen ist,
die Quelle des Lebens, aus der alles fließt,
das Ziel der Schöpfung, die auf Erlösung hofft.
Wir glauben an Jesus Christus,
den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren.
Ein Mensch, der Kinder segnete,
Frauen und Männer bewegte,
Leben heilte und Grenzen überwandt.
Er wurde gekreuzigt.
In seinem Tod hat Gott die Macht des Bösen gebrochen
und uns zur Liebe befreit.
Mitten unter uns ist er gegenwärtig und
ruft uns auf seinen Weg.
Wir glauben an Gottes Geist,
der Weisheit Gottes, die wirkt, wo sie will.
Sie gibt Kraft zur Versöhnung und schenkt Hoffnung,
die auch der Tod nicht zerstört.
In der Gemeinschaft der Glaubenden
werden wir zu Schwestern und Brüdern,
die nach Gerechtigkeit suchen.
Wir erwarten Gottes Reich. Amen
Abkündigung und Kollektenansage
Lied: Seid einander Segen
Fürbitten mit Liedruf, EG 97
Liturgin: Gott, wir bitten dich
für alle Hungrigen, denen das tägliche Brot zum Leben fehlt oder nicht zu einem guten Leben reicht –
lass sie deine Gegenwart spüren, auch durch uns!
Gemeinde: Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehen. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
Liturgin: Wir bitten dich
für alle Kranken, die Schmerzen haben und verzweifelt sind lass sie deine Gegenwart spüren, auch durch uns!
Gemeinde: Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehen. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
Liturgin: Wir bitten dich
für die Menschen in den Kriegsgebieten und Konfliktregionen unserer Erde, die noch keine Hoffnung auf
Frieden haben lass sie deine Gegenwart spüren, auch durch uns!
Gemeinde: Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehen. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
Liturgin: Wir bitten dich
für die Menschen in unseren Kirchengemeinden, für die Menschen in unseren Dörfern und Städten, für
die Menschen in unseren Nachbar- und Partnerkirchen, für die Menschen in der weiten Welt lass sie deine Gegenwart spüren, auch durch uns!
Gemeinde: Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehen. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
Liturgin: Wir bitten dich
für uns alle in unserer Sehnsucht nach Leben und Lebendigkeit, für Menschen, deren Leben uns berührt,
deren Schicksal uns nahe geht und die deine Gegenwart jetzt brauchen. In der Stille nennen wir ihre
Namen. - Stille Lass sie und uns deine Gegenwart spüren, so dass wir Menschen in deiner lebendigen Hoffnung sind.
Gemeinde: Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehen. Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.
Vater unser
Segen
"Gott stärke das Gute, was in uns wachsen will,
Gott schütze, was uns lebendig macht,
Gott behüte, was wir weiter tragen.
So segne uns der Dreieinige Gott."
Nachspiel