Präsentation C. Bessler "Störung des Sozialverhaltens und

Klinik für Forensische Psychiatrie
Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Störung des Sozialverhaltens
und kriminelle Entwicklung
Cornelia Bessler
Zentrum für Kinder- & Jugendforensik
Klinik für Forensische Psychiatrie
Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
04.02.2016
Störung des Sozialverhaltens
Leitsymptome in ihrer Entwicklung
Frühe Kindheit
Oppositionell-trotziges Verhalten
Wutausbrüche
Körperliche Aggression
Zerstörung
Provozierendes Verhalten
Seite
04.02.2016
Mittlere Kindheit
Lügen
Stehlen
Regelverletzungen
Tierquälerei
Hänseln
Zündeln
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Adoleszenz
Grausamkeit
Gewaltanwendung
Raub, Einbruch
Vandalismus
Weglaufen
Substanzmissbrauch
Störung des Sozialverhaltens
Epidemiologie
Prävalenzraten
Vorschulalter
Oppositionell-trotziges Verhalten (OTV)
Störungen des Sozialverhaltens (SSV)
9-7%
Schulalter
Jugendalter
6-8%
 5%
2-4%
6-12%
Periodeneffekte
Anstieg in den letzten Jahrzehnten in allen westlichen Ländern bis 2009
Geschlechtseffekte
Jungen überwiegen im Verhältnis 4:1 (Kindheit) bis 2:1 (Adoleszenz)
Sozialschichteffekte
3-4 mal häufiger bei niedriger Sozialschicht / niedrigem Einkommen /
Sozialhilfe / deprivierten Wohnquartieren
Interventionen
Nur 15-25% der betroffenen Kinder und Jugendlichen erhalten Hilfen
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Störung des Sozialverhaltens
Störung des Sozialverhaltens
Folgen im Erwachsenenalter
-
Antisoziales Verhalten Höhere Raten an Kriminalität und Gewalt
Psychische Störungen
Bildung
Arbeit
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Vermehrt antisoziale Persönlichkeiten,
Substanzmissbrauch, Angststörungen,
Affektstörungen, Suizidalität inkl.
Hospitalisierungen
Schlechtere Schulabschlüsse, mehr
Abbrüche, geringere berufliche
Qualifikation
Mehr Arbeitslosigkeit, kürzere
Beschäftigung, niedrigeres
Einkommen, mehr Sozialhilfe
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Verlauf
Folgen im Erwachsenenalter
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Soziales Netz
Weniger Freundschaften und
Verwandtschaftskontakte, geringere
soziale Einbindung
Partnerschaft
Hohe Rate kurzlebiger, gewalttätiger
Beziehungen mit häufig antisozialen
Partnern
Kinder
Hohe Rate an Kindesmisshandlung,
dissozialen Verhaltens der Kinder und
Fremdplatzierungen
Gesundheit
Mehr medizinische Probleme, früherer
Tod
04.02.2016
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Störung des Sozialverhaltens
Übersicht
• Klassifikations- & Systematisierungsansätze
• Prävalenz und Stabilität
• Erkenntnisse aus Längsschnittstudien
• Ursachen und Entwicklungsprozesse
• kinder- und jugendforensische Behandlungsansätze
Seite
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Störung des Sozialverhaltens
Empirisch fundierte Klassifikations- & Systematisierungsansätze
(Coie & Dodge,1998, Hill 2002)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Klinisch- kategoriales Modell
•
•
•
Störungsdefinition entspricht
den Merkmalen der internationalen
Klassifikationssystemen
(ICD-10; DSM V)
Verhaltenssyndrome
Für die Diagnosestellung sind
Anzahl, Intensität, Dauer der
Verhaltensprobleme
ausschlaggebend
Empirisch-taxonomisches
Modell
• Das Problemverhalten wird
mittels dimensionaler
Verfahren (Faktorenanalyse)
zu Symptomgruppen
zusammengefasst.
(Achenbach et al 1985 – 2006)
(Dilling, Mombour & Schmidt, 2005)
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Dimensionale Diagnosesysteme
(Achenbach et al 1985 – 2006)
Faktorenanalytisch begründete Taxonomie:
 Internalisierende Symptome
(z.B. Ängstlichkeit, Depression, psychosomatische Störungen)
 Externalisierende Symptome
(Aggression, Delinquenz)
 Gemischte Symptome
(Aufmerksamkeits-, soziale -, psychotische Probleme)
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Faktorenanalytisch begründete
Taxonomie:
Externalisierende Symptome:
 Aggression
 Offenes Problemverhalten:
z.B. Schlagen, Kämpfen, Zerstören, Wut etc.
 Delinquenz
 Verdeckte Formen:
z.B. Lügen, Stehlen, Drogenkonsum, Vandalismus
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Andere faktorenanalytische Systematisierungen
Loeber & Schmaling 1985; Quay 1986; Frick et al. ;1993; 1998
Loeber & Schmaling 1985:
28 faktorenanalytische Untersuchungen
zu elterlichen Verhaltenseinschätzung
Frick et al. ;1993; 1998
60 Faktorenanalytische Arbeiten aus
44 unabhängigen Studien zu dissozialen
Verhaltensproblemen
(Eltern- und Lehrerratings)
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Kategoriale multiaxiale Klassifikation
ICD-10
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Kategoriale multiaxiale Klassifikation
ICD-10
Störung des Sozialverhaltens

Wiederholtes und persistierendes
Verhaltensmuster, bei dem entweder die
Grundrechte anderer oder wichtige
altersentsprechende soziale Normen oder
Gesetze verletzt werden
 Mindestens 6 Monate anhaltend
 Nicht durch andere psychische Störungen verursacht
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Internationale Klassifikation psychischer Störungen:
ICD-10
ICD-10
Hyperkinetische Störung (F90)
-Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (F90.0)
-Hyperkinetische Störung des SV (F91.0)
Störung des Sozialverhaltens (F91)
-Auf familiären Rahmen beschränkt (F91.0)
-Bei fehlenden sozialen Beziehungen (F91.1)
-Bei vorhandenen sozialen Beziehungen (F91.2)
-Mit oppositionellem / aufsässigem Verhalten (F91.3)
Kombinierte Störungen des SV und Emotionen (F92)
- Mit depressiver Störung (F92.0)
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Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders:
DSM II - V
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DSM-V
Disruptive, Impulskontroll- und
Sozialverhaltensstörungen
Probleme in der
 Emotionsregulation
 Verhaltensregulation
verbunden mit der Verletzung der Rechte
Dritter (z.B. Aggression, Zerstörung von
fremdem Eigentum) und/oder erhebliche
Konflikte mit gesellschaftlichen Normen
und Autoritätspersonen
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DSM-V
Disruptive, Impulskontroll- und
Sozialverhaltensstörungen








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Störung mit oppositionellem Trotzverhalten
Intermittierende Explosible Störung
Störung des Sozialverhaltens
Antisoziale Persönlichkeitsstörung (beschrieben im Kapitel
«Persönlichkeitsstörungen»
Pyromanie
Kleptomanie
Andere näher bezeichnete Disruptive, Impulskontroll- und
Sozialverhaltensstörungen
Nicht näher bezeichnete Disruptive, Impulskontroll- und
Sozialverhaltensstörungen
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Störung des Sozialverhaltens
A: Repetitives und anhaltendes Verhaltensmuster, das die grundlegenden Rechte
anderer od. wichtige altersentsprechende gesellschaftliche Normen oder
Regeln verletzt werden. Dies manifestiert sich im Auftreten von mindestens
3 der folgenden 15 Kriterien aus den nachfolgenden Kategorien während der
letzten 12 Monate.
• Aggressives Verhalten gegenüber Menschen und Tieren
1. Schikaniert, bedroht oder schüchtert andere häufig ein
2. Beginnt häufig Schlägereien
3. Hat Waffen benutzt
4. War körperlich grausam
5. Quälte Tiere
6. Hat in Konfrontation mit Opfern gestohlen
7. Hat jemanden zu sexuellen Handlungen gezwungen
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Störung des Sozialverhaltens
•
•
•
Zerstörung von Eigentum
8. Hat vorsätzlich Brandstiftung begangen
9. Hat vorsätzlich fremdes Eigentum zerstört
Betrug od. Diebstahl
10. Ist in eine fremde Wohnung, ein fremdes Gebäude od. Auto eingebrochen
11. Lügt häufig, um sich Vorteile zu verschaffen
12. Hat Gegenstände von erheblichem Wert ohne direkten Kontakt mit dem
Opfer gestohlen
Schwere Regelverstösse
13. Bleibt schon vor dem Alter von 13 Jahren trotz elterlichem Verbot häufig
über Nacht weg
14. Ist mindestens 2 mal über Nacht von zuhause weggelaufen
15. Schwänzt vor dem Alter von 13 Jahren häufig die Schule
B: Klinisch bedeutsame Beeinträchtigungen in sozialen, schulischen oder
beruflichen Funktionsbereichen
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Störung des Sozialverhaltens
Bestimme ob:
F91.1 Typ mit Beginn in der Kindheit
F91.2 Typ mit Beginn in der Adoleszenz
F91.9 mit nicht näher bezeichnetem Beginn
Bestimme ob:
Mit reduzierter Prosozialer Emotionalität:
• Mangel an Reue oder Schuldbewusstsein
• Gefühlskälte; Mangel an Empathie
• Gleichgültigkeit gegenüber eigener Leistung
• Oberflächlicher oder mangelnder Affekt
Bestimme den aktuellen Schweregrad:
• Leicht
• Mittel
• Schwer
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Prävalenz und Stabilität
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Entwicklungs- und Präventionsstudie
Eyberg Child Behavior Inventory
(Beelmann, Lösel et al. 2006)
SSV Problemverhalten
Angaben von Müttern und Vätern von 700 Kindern im Alter von 3 – 6 Jahren
Angaben der Mütter im Durchschnitt:
 9,5 Problemverhaltensweisen
Angaben der Väter im Durchschnitt:
 7,5 Problemverhaltensweisen
Über dem Cut-off-Score Angaben der Mütter:
 24,3% (Jungen), 16,7% (Mädchen)
Über dem Cut-off-Score Angaben der Väter:
 14,7,% (Jungen), 13,1% (Mädchen)
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CBCL 4 -10 Jahre:
(Lehmkuhl et al., 1998)
Aggressives Verhalten
 Prävalenzraten von 1 Symptom:
• 15,5% (Jungen); 14,8% (Mädchen)
 Prävalenzraten von 2 Symptomen:
• 7,5% (Jungen); 4,5% (Mädchen)
 Von mehreren Symptomen:
• 6,7% (Jungen) 6,6% Mädchen)
 Dissozialitätsskala
• 1,2% (Jungen); 0,7% (Mädchen)
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Klinische Verhaltens- und
Erlebensstörungen aller Kinder und
Jugendlichen
Klinische Verhaltens- und Erlebensstörungen aller Kinder und
Jugendlichen:
 7 -20 % (Bird, 1996; Egger & Angold 2006)
Durchschnittliche Störungsrate:
 17% ( Barkmann & Schulte-Markwowrt, 2004)
Störungen des Sozialverhaltens:
 7% (Ihle & Esser, 2002)
 Anstieg von 0,8% (6 Jahren) auf 12% (15 Jahren)
(Maughan, Rowe, Messer, Goodman & Meltzer, 2004)
Oppositionelles Trotzverhalten:
 04.02.2016
Vorschulalter
7%, dann abnehmend
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(Maughan, Rowe, Messer, Goodman & Meltzer, 2004)
Relativer Anteil von Kindern und Jugendlichen mit
ausgeprägten delinquenten, aggressiven oder
kombinierten Symptomen in Abhängigkeit vom Alter
(nach Rey et al.,2005)
12
10
8
delinquent
kombiniert
aggressiv
6
4
2
0
Seite
4-504.02.20166-7Klinik für Forensische
8-9 Psychiatrie,
10-11
12-13 14-15 16-17
Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Punktprävalenz der Störung des
Sozialverhaltens in Abhängigkeit von
Alter und Geschlecht
(nach Maughan et al., 2004)
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Erkenntnisse aus Längsschnittstudien
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Bedeutsame Längsschnittstudien in der
Dissozialitätsforschung (Auswahl)
Studie und Autoren
Merkmale der Studie
Montreal Longitudinal Study
Beginn: 1984
Anzahl Messzeitpunkte: 9
R.E. Tremblay
Land: Kanada
Stichprobe: 1161 (Jungen)
Alter T1: 6 Jahre
Zürcher Adoleszenten-Psychologie und
Psychopathologie-Studie (ZAPP)
1994 – 2001
Anzahl Messpunkte: 3
Land : Schweiz
Alter T1: 10 -17 Jahre
H.C. Steinhausen & C. Winkler Metzke
Stichprobe: 1110 (Jungen und Mädchen)
3 Erhebungen 593 (Jungen und Mädchen)
Dunedin Study
Beginn: 1975/76
Beobachtungszeit über 37 Jahre
T.E.Moffitt, P.S.Silva & P.Stanton
Land: Neuseeland
Alter T1: 3 Jahre
Stichprobe: 1037 (Jungen und Mädchen)
Besonderheiten: 91% aller 1972-1973 geborenen Kinder in Dunedin
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Terri E. Moffits Tätertaxonomie
(Moffitt 1990,1993,1994)
 „Life-course persistent antisocial behavior“
Ursprung: Neuropsychologische Dysfunktionen in der frühen Kindheit
(Geburtskomplikationen, Drogenkonsum der Mutter, prä-/postnatale
Ernährung etc.)
 kognitive, emotionale, psychische Defizite und damit verbundene
Verhaltensauffälligkeiten
 Allenfalls Verstärkung durch Umfeld: Kumulation
 „Adolescence-limited antisocial behavior“
Ursprung: Anomie theoretisch begründet
Ende der Kriminalität wird durch Statuspassage vom Jugendlichen
zum Erwachsenen und damit verbundenem Rollenwechsel erklärt.
Voraussetzung: prosoziale Erziehung in der Kindheit
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
80 -
Verlaufsformen und Entwicklungspfadmodelle
dissozialen Verhaltens
Typen der antisozialen Entwicklung
nach Moffitt
(1993a, 2006;Moffitt et al. 1996,2002)
70 -
60 -
50 Auf die Adoleszenz
beschränkte Antisozialität
40 -
30 -
20 -
10Seite
Alter
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5
10
15
20
25
30
Lebenslang persistente
Antisozialität
35
40
45
Altersabhängige soziale Kontroll-Theorie
(Sampson und Laub 1993)
Die Qualität der Bindungen zu den im jeweiligen Lebensabschnitt
zentralen Institutionen sozialer Kontrolle entscheidet, ob Individuum
sich abweichend verhält oder nicht
 Determinationslogik von frühen Verhaltensauffälligkeiten oder
Sozialisationserfahrungen werden deutlich abgeschwächt, aktuelle
Situationen gewinnen an Erklärungskraft
 Gegensatz von Kontinuität und Veränderung:
 Zusammenwirken einer “cumulative continuity of lost opportunity“ und
„turnig points“
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Wege aus schwerer Jugendkriminalität
(Stelly & Thomas, 2005;2006)
„turning points“
…den Beginn von Auffälligkeiten:
…das Ende von Auffälligkeiten:
- Wegfall Elternteil
- Drogentod eines Freundes
- Hinzukommen eines
- neue Partnerin
Erziehungsberechtigten
- Unfall  Schwierigkeiten im
Leistungsbereich
- Verlust der Lehrstelle
- Erhalt einer Arbeitsstelle
- Zerschlagung einer
delinquenten Peergruppe von
zentraler Bedeutung
- Umzug  Verlust alter
Freunde/innen

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Langfristiger Prozess, bei dem sich soziale Einbindung, kognitive
Veränderungen und Verhaltensänderungen wechselseitig
beeinflussen.
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 Moffitt, Caspi, Harrington & Milne 2002: Turning points vor
allem bei Jugendlichen mit adoleszenz-limitierten Problemen
im Gegensatz zu Sampson & Laub; 1993, 2003)
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Terri E. Moffit, Review of Research on the Taxonomy
of LCP versus AL Antisocial Behavior
(Moffitt 2007)
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Entwicklungspfade verschiedener
Formen dissozialen Verhaltens
Heisse
Heisse
Aggression
Aggression
Kalte
Aggression
Kalte
Aggression
CUT
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Ursachen und Entwicklungsprozesse
Seite
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Störung des Sozialverhaltens und kriminelle Entwicklung
Untersuchungen zu einzelnen Einflussvariablen
Biologische Einflussfaktoren und Prozesse
• Genetische Einflüsse, Geschlecht
• Schwangerschafts-, Geburtskomplikationen
• Neurochemische und hirnstrukturelle Einflüsse
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
(Funktionsebenen Kognition, Emotion & Verhalten)
• Intelligenz & Schulleistungen
• Aufmerksamkeits- & Hyperaktivitätsprobleme
• Emotionsregulation
• Informationsverarbeitung
• Einstellungen & Werthaltungen
• Neuroökonomie
Soziale Bedingungen und Prozesse
– Elterliche & familiäre Einflussfaktoren
• Einfluss der Gleichaltrigengruppe
• Kontextfaktoren
• Sozioökonomischer Status
• Freizeitaktivität
• Trauma
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Soziologische & kriminologische Ansätze
Seite
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Biologische Einflussfaktoren und Prozesse
Risiko- und Schutzfaktoren sind
 bereits in sehr frühen Entwicklungsphasen
wirksam
 üben einen grundlegenden Einfluss
auf die weitere Entwicklung aus
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Biologische Einflussfaktoren
und Prozesse
 Genetische Faktoren klären
ca. 30% bis 50% der Variabilität
des Problemverhaltens
(Meta-Analyse von Mason & Frick, 1994;
Rhee & Waldmann, 2002)
 Auch die Risikofaktoren einer dissozialen Entwicklung
unterliegen genetischen Einflüssen.
( Prävalenz Mädchen/Jungen: Baillargeon et al. 2007)
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Biologische Einflussfaktoren
und Prozesse
Gen-Umwelt-Interaktionen
Genetischer Faktor Eltern
Verhalten der Eltern
Umwelt
(Moffitt 2005; Moffitt, Caspi & Rutter 2006)
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Biologische Einflussfaktoren
und Prozesse
Seite
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Wechselwirkung bio-psycho-sozialer Systeme
Perinatale Einflüsse auf das Epigenom
Stress
Stress
Stress
 Misshandelte Kinder haben ein höheres Risiko, im Verlauf des
Lebens psychopathologische Symptome zu entwickeln (inkl.
perinatale Depression).
 Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft
depressiv waren, haben ein höheres Risiko, bereits im frühen
Kindesalter externalisierende Störungen und im Verlauf des
Lebens psychopathologische Symptome zu entwickeln - so auch
SSV (Epigenetische Veränderungen in utero).
 Diese Kinder haben ein höheres Risiko, selbst zu
missbrauchen und missbraucht zu werden.
Seite
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Kognition, Emotion, Verhalten
Intelligenz als Prädiktor
 Defizite in der räumlichen und verbalen Intelligenz;
Defizite in der Funktionsfähigkeit der rechten Hirnhälfte
(Raine,Yaralin & Reymonds, 2002; 2005)
 Auch unter Berücksichtigung von ADHD und
Missbrauch spielen kognitive Fähigkeiten bei der
Entwicklung persistent-dissozialen Verhaltens eine Rolle
(Raine et al, 2005)
 Schulleistungen (Dishion et al.,2005)
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
IQ- Heritabilität
und sozio-ökonomischer Status
Seite
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Kognition, Emotion, Verhalten
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Kognition, Emotion, Verhalten
Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsprobleme
 Kinder, die ihre Aufmerksamkeit nicht gut steuern
können, haben Probleme in der sozialen Interaktion,
lösen negative Reaktionen aus, Verfestigung der SSV
(De Boo & Prins, 2007)
 Komorbidität, Geburtskomplikationen, ADHD und
dissoziales Verhalten (Linnet et al., 2003)
 Niedrige Intelligenz und Schulleistung als Mediator
zwischen ADHD und dissozialem Verhalten
(Thapar et al., 2006)
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Emotion, Kognition, Verhalten
Temperamentsmerkmale und Emotionsregulation
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Emotion, Kognition, Verhalten
Temperamentsmerkmale und Emotionsregulation
 71% Schwieriges Temperament auch dissoziales
Verhalten (Thomas & Chess, 1980)
 Ausmass der Veränderung im Arousal entscheidender
Risiko erhöhender Faktor; Furcht tief, Ärger hoch
(Frick & Morris, 2004)
 Niedriger Arousal: Probleme im Erlernen der sozialen
Regeln
 Hoher Arousal: Probleme in der Steuerung, negative
soziale Reaktionen (Nigg 2006)
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Emotion, Kognition, Verhalten
Emotionserkennung und -regulation
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Emotion, Kognition, Verhalten
Temperamentsmerkmale und Emotionsregulation
 Eingeschränkter mimischer Ausdruck,
eingeschränkte Empathie,
mangelndes Emotionsverständnis
unangemessener Ausdruck von Emotionen
(Peterman & Wiedebush, 2003)
 Unflexible emotionale Reaktionen
(Peterson & Falnder, 2005)
 Umgang mit Emotionen eher abhängig von spezifischen
Sozialisationserfahrungen: Emotionales Coaching
(Gottman, Ktz & Hooven,1997)
Seite
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Kognition, Emotion, Verhalten
Defizite in der sozialen Informationsverarbeitung
5. Entscheidung für
eine Reaktion
4 . Abruf od.
Konstruktion von
Handlungsalternativen
6. Verhalten
Datenbasis
Soziale Schemata
Soziales Wissen
1. Enkodierung
sozialer
Hinweisreize
3. Zielbestimmung
2. Interpretation sozialer
Hinweisreize
(Kausal, Absichtsattribution)
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
( Dodge & Pettit, 2003)
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Verhalten, Kognition, Emotion,
• Selbstkontrolle
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Kognition, Emotion, Verhalten
Selbstkontrolle
«Denn sie können nichts dafür»
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Prof. Lutz Jäncke, Neuropsychologe an der Universität Zürich
Psychologische Einflussfaktoren und Prozesse
Funktionsebenen:
Verhalten, Kognition, Emotion,
«Denn sie können nichts dafür»
Prof. Lutz Jäncke, Neuropsychologe an der Universität Zürich
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Soziale Einflussfaktoren
und Prozesse
Elterliche und familiäre
Merkmale
Seite
04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Soziale Einflussfaktoren und Prozesse
Elterliche und familiäre Merkmale
Erziehungsverhalten
 Autoritärer und vernachlässigender Erziehungsstil als Prädiktor für
dissoziale Verhaltensauffälligkeiten
(Physische Disziplinierung, oppositionelles Trotzverhalten, aggressivdelinquentes Verhalten: Effektstärken von d=0.25)
 Permissiver Erziehungsstil als Prädiktor für schlechte Schulleistungen,
Alkohol- und Drogenprobleme
 Autoritativer Erziehungsstil als Schutzfaktor
(Beelmann et al., 1992; Patterson et al. 1998, Steinberg 2000 u.a.)
 Elterliche Attributionen auf kindliches Verhalten
(Leung & Slep, 2006)
 Persönlichkeitseigenschaften der Eltern und Temperamentsmerkmale der
Kinder als Einflussfaktoren auf das Erziehungsverhalten
(Belsky & Jaffee, 2006)
 Theorie
Zwangsinteraktion
nach
Patterson
et al. 1992
Seite
04.02.2016der
Klinik
für Forensische Psychiatrie, Zentrum
für Kinderund Jugendforensik
Soziale Einflussfaktoren und Prozesse
Elterliche und familiäre Merkmale
Erziehungsverhalten
Autoritärer
Erziehungsstil
Viele Regeln
kontrollierend
Autoritativer
Erziehungsstil
Wenig Wärme/
ablehnend
Viel Wärme/
akzeptierend
Vernachlässigender
Erziehungsstil
Seite
04.02.2016
Permissiver
(anti-autoritärer)
Erziehungsstil
Wenig Regeln
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Geringe Kontrolle
Soziale Einflussfaktoren und Prozesse
Elterliche und familiäre Merkmale
 Elterliches Monitoring
 Eltern-Kind-Konflikte
 Familiäre Konflikte
 Familienstrukturelle Bedingungen (broken homes)
 Verhaltensprobleme und psychische Erkrankungen der Eltern
 Einfluss elterlicher und familiärer Merkmale auf dissoziale
Verhaltensprobleme verändert sich im Entwicklungsverlauf, da
auch Risiko- und Schutzfaktoren normativen und nicht
normativen Veränderungen unterliegen
(Loeber & Farrington 2000)
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04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Soziale Einflussfaktoren und Prozesse
Einfluss der Gleichaltrigengruppe
 80% der Straftaten werden in Gruppen begangen (Schwind 2003,
Bundesamt für Statistik 2012)
 Sozialisationsprozesse (Harris, 1995; Dodge et. Al. 2003)
• Devianztraining, deviant talk
• Interventionsmassnahmen in einer homogenen Gruppe dissozialer Gruppe
zeigen keinen Effekt (Ang & Hughes, 2002)
 Selektionsprozesse (Kandel, 1996; Weermann & Smeenk 2005)
• Ablehnung der konventionellen Gleichaltrigengruppe steigert proaktives
und reaktives aggressives Verhalten
 Beliebtheit dissozialer Jugendlichen, da sie Rollenmodelle darstellen
(Moffitt 1993)
• Popularität
• Soziale Präferenz
(Cillessen & Mayeuy 2004)
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Soziale Einflussfaktoren und Prozesse
Kontextfaktoren
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Soziale Einflussfaktoren und Prozesse
Kontextfaktoren
Finanzielle Situation und Bildung der Eltern
Nachteiliges Wohnumfeld
Soziale Struktur der
Nachbarschaft
Kriminalität in der
Nachbarschaft
• Höhere Verfügbarkeit
dissozialer Rollenmodelle
• Verfügbarkeit von Drogen
Schwache soziale Bindungen
Institutionelle Angebote
• Geringe soziale Kontrolle
• Geringe Qualität von
Bildungseinrichtungen
• Fehlende Normen
• Viktimisierungserfahrung
• Fehlende Freizeitangebote
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Dissozialität
Kinder- und jugendforensische Behandlungsansätze
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Psychiatrische Störungen bei
begutachteten Jugendlichen
Bessler C, Eschmann S, Monteverde D, Best T, Czuczor T, Aebi M, Steinhausen HC
Gesamtstichprobe (N = 106)
Alter
7 - 18 Jahre
Geschlecht
M: 92.5% (98) W: 7.5% (8)
Nationalität Schweiz
57.5% (61)
Störungen
Gesamt
(N = 106)
Normal
Bevölkerung
Psychiatrische
Störungen
46.2% (49)
7-20%
Störung des
Sozialverhaltens
39.6% (42)
7%
Hyperkinetische Störungen
12.3% (13)
6 - 15%
Depressive
Störungen
12.3% Zentrum
(13) für Kinder- und Jugendforensik
0.1 - 6.4%
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Klinik für Forensische Psychiatrie,
Psychiatrische Störungen bei jugendlichen Insassen
in der Jugendabteilung des Gefängnisses Limmattal
Plattner B., Aebi M., Bessler C
Gesamtstichprobe (N = 105)
Alter
17.0 Jahre (1.06 Jahre)
Altersbereich
13.9-19.4 Jahre
Nationalität Schweiz
52.4% (55)
Störungen
Gesamt
(N = 105)
Normal
Bevölkerung
Psychiatrische
Störungen
91.4% (96)
10-15%
Störung des
Sozialverhaltens
72.4% (76)
6-12%
Oppositionelle
Verhaltenstörung
58.1% (61)
6-15%
Aufmerksamkeitsstörungen
48.6% (51)
3-5%
Affektive Störungen
28.6% (30)
0.4 – 3 %
Drogenmissbrauch
68.8% (72)
0.1 – 6.4%
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Schweizerisches Jugendstrafrecht
Tragende Grundsätze des Jugendstrafrechts sind:




Täterstrafrecht, nicht primär Tatstrafrecht
Spezialprävention vor Generalprävention
Erziehungsstrafrecht mit fürsorgerechtlichem Anteil
Flexible Ausgestaltung der Strafen und Massnahmen


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Ziel:
Reintegration straffälliger Kinder und Jugendlicher in
unsere Gesellschaft
Verminderung der Rückfallgefahr
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Intervention
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Kinder- und jugendforensische Behandlungsansätze
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Behandlung
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Deliktorientierte Therapie
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Massnahmenvollzug
bei straffälligen Jugendlichen
Makrosystem
Familie, Beruf, Freunde
Gesellschaft und Kultur
Justiz
Pädagogik
Massnahmenvollzug
Psychische
Störung
Deliktorientierte
Behandlung
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Spezifische
Behandlung
Klinik für
Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Steinhausen (2002)
Täterdiagnostik
• Körperliche Bedingungen
Persönlichkeitsbeurteilung
Funktonsbereiche;
Kognition, Emotion & Verhalten
• Entwicklungs-, Intelligenzund Leistungsdiagnostik
Diagnostische Klassifikation
• Psychopathologie
• neuropsychologische
Abklärung
Beurteilung des
Funktionsniveaus
• Abklärung von Interessen,
Haltungen und Einstellungen
• Familiendiagnostik
Beurteilung der familiären
Situation
• Schulabklärung / Berufsabklärung
• Abklärung der finanziellen
Situation
Beurteilung der Integration in
die Gleichaltrige-Ggruppe
• Diagnostik weiterer
psychosozialer Bedingungen
Tatanalyse
Untersuchung
• Auslösende Faktoren
• Motivation / Ankündigung der Tat
• Persönlichkeitsverwurzelung
• Gewaltbereitschaft
• Waffeneinsatz
• Fantasien
• Sadismus
Beurteilung der
Haltung & der Einstellungen
Beurteilung der schulischen /
beruflichen Integration
Beurteilung der finanziellen
Situation
Beurteilung weiterer
psychosozialer Umstände
Beurteilung des
Deliktverhaltens
Risikobeurteilung
• Tatumstände
• Beziehung
zum Opfer Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
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• Progredienz des Verhaltens
Massnahmeempfehlung
Behandlung von Straftätern
≠
Psychotherapie von Straftätern
sondern
Integration
interdisziplinärer Ansätze und Methoden
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04.02.2016
Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Auf die individuellen Bedürfnisse des
straffällig gewordenen Jugendlichen
abgestimmte
Interventions-Planung
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Klinik für Forensische Psychiatrie, Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Behandlung von jugendlichen Straftätern
Familienbegleitung
Familientherapie
Medikamentöse Behandlung
Störungsspezifische Behandlung
Aufbau der sozialen
Fertigkeiten
Integratives
Behandlungsmodell
Psychoedukation
Schuldensanierung
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- Auseinandersetzung mit
der Straftat
- kog. / soz. Fertigkeiten
- Opferbewusstsein
- Rückfallprophylaxe
Berufliche Integration
Kontrolle
Erziehungshilfe
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Schutzaufsicht
Freizeitgestaltung
Seite
Deliktorientierte Therapie
Overall Effects Differentiated
Juveniles Juv. & Adults
d
Juv. & Adults
uncontrolled
comparisons
0.6
0.5
controlled;
fixed effects
integration
0.4
0.3
controlled;
random effects
integration
0.2
0.1
&
C
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Seite
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Danke
für
Ihre
Aufmerksamkeit !
Kontakt:
Cornelia Bessler, Chefärztin
Zentrum für Kinder- und Jugendforensik
Neptunstrasse 60
8032 Zürich
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E-Mail: [email protected]
Tel.: 0041 43 556 40 44
Mobil: 0041 79 620 70 07
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