das lesen Sie im aktuellen E

Ausgabe 7 | 7. April 2016
Inhalt
Schuldscheine: Boom mit
Nebenwirkungen
2
Droht dem Schuldscheinmarkt das Schicksal der Mini-Bonds?
Für den ohnehin schon schwer angeschlagenen Mini-Bond-Markt ist die
Pleite des Modekonzerns Steilmann ein schwerer Rückschlag. Die anfänglichen Zweifel an der Mittelstandsanleihe haben sich damit bewahrheitet,
Neuemissionen sind inzwischen passé. Experten stellen sich die Frage, ob
auch der Boom des Schuldscheins Nebenwirkungen haben könnte, da sich
immer mehr bonitätsschwache Unternehmen damit Geld beschaffen.
6
7
BofAML hat bis zu 80 Kunden im Visier
Nikolaus Närger berichtet über das Corporate
Banking der Bank of America Merrill Lynch in
Deutschland.
DTCC dementiert Rückzugsgerüchte
Esma verhängt wegen Versäumnissen eine Geldstrafe gegen das Register. Gleichzeitig machen
auch noch Rückzugsgerüchte die Runde.
Aufmacher
6
Schuldscheine: Boom mit
Nebenwirkungen
Software
3
TMS: Das sind die Marktführer in
Deutschland
Bellin, SAP und Reval haben die Nase vorn
Finanzen & Bilanzen
5Top-Finanzierung
Nordex begibt einen „Green Schuldschein“
über 550 Millionen Euro
5
EZB-Ankündigung treibt den
Bondmarkt
5Finanzierungsticker
DTCC dementiert Rückzugsgerüchte
Personen & Positionen
9
„Bond wäre 70 bis 80 Basispunkte
teurer“
Dürr-Treasurer Härle über den Schuldschein
9
Aktuelle Stellenangebote
3Veranstaltungen
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BofAML hat bis zu 80 Kunden im Visier
Risiko Management
7
„Bond wäre 70 bis 80 Basispunkte teurer“
Peter Härle, Treasury-Chef von Dürr, spricht über
die aktuelle Schuldscheintransaktion des Maschinen- und Anlagenbauers.
10 Sven Lorenz geht zu Amundi
Asset Management
11 Schwellenländeranleihen als
Beimischung
Volatiler Jahresbeginn / Neutraler Ausblick
für die Emerging Markets
12. Structured FINANCE
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Aufmacher 2
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Ausgabe 7 | 7. April 2016
Risiken und Nebenwirkungen: Nach dem Ende des Mini-Bond-Hypes stellen sich auch bei Schuldscheinen Fragen.
Schuldscheine: Boom mit Nebenwirkungen
Zahlreiche Ausfälle bei Mittelstandsanleihen / Schwierige Gläubigerkoordination in der Krise
E
inige Beobachter haben es schon geahnt,
doch für die meisten kam die Pleite des Modekonzerns überraschend. „Der Vorstand
der Steilmann SE ist nach umfassender Prüfung
heute zu der Überzeugung gelangt, dass im Zuge
des aktuellen Geschäftsverlaufs die Steilmann SE
zahlungsunfähig ist“, gab das Modeunternehmen
in einer Ad-hoc-Mitteilung vor zwei Wochen bekannt. Erst im November 2015 war Steilmann an
die Börse gegangen, inzwischen ist die Aktie ein
Penny-Stock. Auch für die Gläubiger von drei in
den Jahren 2017 und 2018 auslaufenden Mittelstandsanleihen waren das dramatische Nachrichten. Ein Gesamtvolumen von knapp 90 Millionen
Euro steht im Feuer, erst im August vergangenen
Jahres wurde eine der Anleihen um 15 Millionen
Euro aufgestockt.
Für den ohnehin schon schwer angeschlagenen Mini-Bond-Markt ist das ein weiterer Tiefschlag, war Steilmann doch einer der wenigen
verbliebenen größeren Emittenten, der noch nicht
die Segel streichen musste. Allein in diesem Jahr
mussten die Bonds von Ekosem Agrar und Singulus restrukturiert werden. Der Brennstoffhersteller
German Pellets ging im Februar auf spektakuläre
Weise pleite. Nach Berechnungen des Finanzierungsanbieters Patrimonium sind fast 23 Prozent
des Bondvolumens in Höhe von 6,6 Milliarden
Euro ausgefallen. Die anfänglichen Zweifel an
dem Segment Mittelstandsanleihe haben sich
damit bewahrheitet, Neuemissionen sind inzwischen passé.
Nicht wenige Experten stellen sich inzwischen
die Frage, ob auch der Boom des Schuldscheins
Nebenwirkungen haben könnte: So warnte die
Ratingagentur Scope jüngst vor einem Qualitätsverlust des Segments, da sich immer mehr kleine,
bonitätsschwache Unternehmen per Schuldschein
Geld beschaffen. Auch andere Marktteilnehmer
attestieren, der Schuldschein habe sich von einem traditionellen Investmentgrade-Instrument
zu einem Cross-Over-Instrument entwickelt. DürrTreasurer Peter Härle beobachtet diese Entwicklung ebenfalls mit Sorge: „Ich sehe eine gewisse
Gefahr, dass das Segment verwässert wird.“ Über
das eigene Unternehmen sagt er: „Wir sind kein
Cross-Over-Investment, die Investoren sehen uns
klar im Investmentgrade.“ (Ausführliches Interview Seite 9). Mit dem Wachstum des Marktes
– im vergangenen Jahr auf stolze 19 Milliarden
Schuldscheinvolumen: noch gesund? (in Mrd. Euro)
19,0
12,0
11,5
8,3
2012
Quelle: LBBW
2013
2014
2015
Euro – steigt auch das Risiko von Zahlungsausfällen. „Viele Emittenten, die an sich ein Rating
unterhalb des Investmentgrades haben, erhalten Schuldscheine zu Investmentgrade-Konditionen“, sagt Tobias Mock, Deutschlandchef von
Standard&Poor’s (S&P). Das gelte beispielsweise
für große M&A-Transaktionen wie die von ZF
Friedrichshafen. Das Rating der Landesbanken
(RSU), das Sparkassen als Anleger direkt übernehmen können, lag zum Zeitpunkt der Emission im Investmentgrade. Die externen Bonitätswächter sahen das Unternehmen durch die hohe
Schuldenlast im Zuge der TRW-Übernahme mit
BB (S&P) bzw. Ba2 (Moody’s) allerdings nicht im
Investmentgrade.
Die Divergenz der Risikoeinschätzung fällt auf
und erinnert an die Mittelstandsanleihe und – zuvor schon – Standard-Mezzanine. Bei den Schuldscheindarlehen dominieren im Gegensatz zu den
genannten Instrumenten Banken und institutionelle Anleger. Dennoch ist dieser Markt nicht vor
Übertreibungen gefeit: Besonders bei einem konjunkturellen Abschwung besteht die Gefahr, dass
Emittenten ihre Kreditbedingungen nicht einhalten können. Sollte es, wie in den Nachwehen der
Finanzkrise, zu Restrukturierungen kommen, drohen schwierige Gespräche mit Investoren. Gerade
dann, wenn zahlreiche Gläubiger zu koordinieren sind, offenbart das beliebte Instrument seine
Schwächen. mad/deb
Software 3
Ausgabe 7 | 7. April 2016
News
TMS: Das sind die Marktführer in Deutschland
Swift gewinnt Firmenkunden
Treasurer-Umfrage: Bellin, SAP und Reval haben die Nase vorn
Der Finanznachrichtendienstleister Swift hat 2015 nach
eigenen Angaben 240 neue
Firmenkunden gewinnen
können, 152 davon in der
Region EMEA. 60% der
Neukunden sind direkt an das
Swift-Netzwerk angebunden,
die große Mehrheit greift
dabei auf Cloud-Lösungen
zurück. Knapp ein Drittel
macht weniger als 500 Mio.
US-Dollar Jahresumsatz.
KPMG kooperiert mit
Vallstein
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG arbeitet mit
Vallstein zusammen, einem
Software-Spezialisten für
Bankbeziehungsmanagement.
Der niederländische Anbieter
bietet mit WalletSizing eine
SaaS-Lösung zur Analyse von
Bankgebühren an. Vallstein
kooperiert seit 2012 auch mit
dem TMS-Anbieter Bellin.
D
eutsche Unternehmen greifen
auf eine Vielfalt verschiedener
Treasury-Management-Systeme (TMS)
zurück. Das zeigt eine Umfrage von
DerTreasurer, an der sich von Mitte bis
Ende März exakt 100 leitende Treasurer im deutschsprachigen Raum beteiligt haben. Demnach nutzen immerhin
68 Prozent der Befragten ein TMS. Dabei kommen insgesamt 17 verschiedene Anbieter zum Zug, wobei einige
Unternehmen auch Module von zwei
Anbietern nutzen. Trotz dieser Zersplitterung haben sich in der Umfrage
drei Marktführer herauskristallisiert:
So liegen Bellin, SAP und Reval nahezu gleichauf. Jeweils etwa ein Viertel
der Befragten, die ein TMS im Einsatz
hat, nutzt ihre Angebote. Mehrfach
genannt wurden auch Hanse Orga,
Sungard und Technosis. Verloren hat
offenbar Wall Street Systems – in einem Fall stellt ein Befragter gerade auf
Reval um.
Jeder fünfte Befragte wiederum
greift nicht auf ein TMS zurück. Dabei lässt sich erwartungsgemäß ein
deutlicher Zusammenhang zwischen
der Unternehmensgröße und der Automatisierung des Treasury erkennen:
Von den Panelteilnehmern, deren Unternehmen mehr als 1 Milliarde Euro
Umsatz erwirtschaften, verwenden
90 Prozent ein TMS. Auch Treasurer,
Nutzen Sie aktuell ein Treasury-Management-System? (Angaben in Prozent)
Keine Angabe
12
Nein
20
N=100
Ja
68
Quelle: Treasurer-Panel
deren Firmen zwischen 250 Millionen
und 1 Milliarde Euro Umsatz erzielen,
nutzen mit 63 Prozent noch mehrheitlich Systeme. In der kleinsten Gruppe
– wobei dieser lediglich 5 Prozent
der gesamten Befragten angehören –
greift dagegen nahezu keiner auf die
Unterstützung durch Systeme zurück.
Das lässt die Vermutung zu, dass es
in dieser Zielgruppe tatsächlich noch
Wachstumspotential für die Provider
gibt. Doch dafür müssten die Anbieter
noch etwas am Preis bewegen: Einige
Befragte geben an, die Implementierung eines Systems sei zu teuer oder
zu aufwendig. Dennoch dürfte die
Zahl der TMS-Nutzer künftig steigen:
Knapp die Hälfte der Befragten, die
derzeit kein TMS im Einsatz haben,
plant die Einführung in der Zukunft
– immerhin 9 Prozent aller Befragten.
Der Automatisierungsgrad im Treasury
dürfte also weiter steigen.deb
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4 | DerTreasurer | Ausgabe 7 | 7. April 2016ANZEIGE
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Finanzen & Bilanzen 5
Ausgabe 7 | 7. April 2016
Sanofi platziert Anleihe
mit Nullkupon
Der französische Pharmakonzern Sanofi hat einen
dreijährigen Bond begeben,
der erste mit einem Kupon
von 0%. Die Tranche hat ein
Volumen von 500 Mio. Euro.
Insgesamt hat das Pharmaunternehmen 1,8 Mrd. Euro
in einer Platzierung mit drei
Tranchen eingenommen. Die
Tranche mit achtjähriger Laufzeit wird mit 0,625% verzinst
und hat ein Volumen von 600
Mio. Euro. Mit 12 Jahren läuft
die größte Tranche über 700
Mio. Euro am längsten. Sie
wird mit 1,125% verzinst.
Soufflet platziert ersten
Schuldschein
Soufflet hat seinen ersten
Schuldschein platziert. Bisher
hat der französische Konzern,
der in Deutschland über die
Bäckereikette Le Crobag bekannt ist, den Markt für Euro
Private Placements genutzt.
Der Schuldschein über 100
Mio. Euro ist in Tranchen mit
fünf, sechs und siebenjähriger
Laufzeit unterteilt. Die Tranchen mit längeren Laufzeiten
gibt es sowohl fix als auch
variabel verzinst. Die fünfjährige Tranche wird festverzinst.
Die Transaktion wurde von
BNP Paribas begleitet.
Heidelberger Druckmaschinen
HeidelDruck erhält
EIB-Darlehen
Heidelberger Druckmaschinen
hat ein Darlehen über 100
Mio. Euro von der Europäischen Investitionsbank (EIB)
erhalten. Mit dem Förderkredit werden Forschungs- und
Entwicklungstätigkeiten im
Zusammenhang mit Digitalisierung, Software-Integration
und Digitaldruck unterstützt.
Laut dem Finanzchef des
Unternehmens, Dirk Kaliebe,
liegen die Zinsen des Darlehens bei weniger als 3%. Der
neue Kredit läuft über sieben
Jahre.
Top-Finanzierung
Nordex begibt einen „Green Schuldschein“ über
550 Millionen Euro
Nordex
News
Neuer Schuldschein für den Windturbinenhersteller
N
ordex hat mit einem neuen
Schuldschein 550 Millionen Euro
eingesammelt. Ursprünglich wollten
die Hamburger weniger als die Hälfte
dieses Volumens erzielen. Der Schuldschein ist in Tranchen mit Laufzeiten
über drei, fünf, sieben und zehn Jahre
unterteilt, die jeweils fest und variabel
verzinst werden. Bei der Platzierung
liegt die Verzinsung nach Angaben
von Nordex je nach Tranche zwischen
1,5 und 3 Prozent. Begleitet wurde die
Platzierung von BayernLB, BNP Paribas, Commerzbank, HSBC und Unicredit.
Der Windturbinenhersteller sorgt
bei der aktuellen Emission für ein Novum. Laut dem Unternehmen handelt
es sich bei dem Darlehen um den ersten „Green Schuldschein“ überhaupt.
Bisher wurden lediglich Green Bonds
emittiert, mit deren Hilfe Emittenten
sich Gelder für Umwelt- und Sozialprojekte beschaffen. Das Climate
Bond Standard Executive Board hat
bestätigt, dass die Erlöse aus dem
Schuldschein von Nordex ausschließlich für Zwecke genutzt werden, die
sich positiv auf den Klima- und Umweltschutz auswirken. Die Entscheidung basiert auf einem Gutachten der
DNV GL Business Assurance, einem
Zertifizierungsdienstleister mit Hauptsitz in Oslo.
Rund ein Viertel der Investoren,
die den Schuldschein gezeichnet haben, sind Anleger, die sich bei der
Auswahl ihrer Investments nach Umwelt- und Sozialstandards richten. Insgesamt ist rund die Hälfte der Investoren aus Deutschland, die andere Hälfte
aus dem Ausland.
Konkret will das Hamburger
Unternehmen die neuen Mittel zur
Übernahme des spanischen Windparkbetreibers Acconia Windpower nutzen.
In dieser Woche hat Nordex dafür die
kartellrechtliche Freigabe erhalten. Im
Zuge der Übernahmen wird der Mutterkonzern Acconia mit 29,9 Prozent
der größte Ankeraktionär bei dem
deutschen Unternehmen werden. Nordex und Acconia Windpower haben
2015 zusammen einen Umsatz von
3,4 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Weiterhin wird Nordex einen Teil
der Mittel auch zur Rückzahlung der
im April fälligen Unternehmensanleihe
verwenden.ako
EZB-Ankündigung treibt den Bondmarkt
Markteintritt der Zentralbank bringt nicht nur Vorteile
N
achdem der europäische Bondmarkt in den ersten Wochen
dieses Jahres nahezu ausgetrocknet
war, scheint sich der Knoten jetzt zu
lösen. „Wir sehen jetzt eine fulminante Trendwende“, sagt Martin Wagenknecht, der bei Société Générale
das Anleihegeschäft in der deutschsprachigen Region leitet. Das habe
zwei Gründe: Zum einen hat sich die
Unsicherheit der Investoren deutlich
reduziert. Die Lage in China hat sich
nach dem Börsencrash aus Sicht der
Anleger entspannt. Ähnlich sieht es
bei den Rohstoffmärkten aus, die vor
allem Schwellenländer stark belasten.
So habe sich auch der Ölpreis stabilisiert und damit Volatilität aus dem
Markt genommen.
Der zweite Aspekt ist die Ankündigung der Europäischen Zentralbank,
auch Unternehmensanleihen mit Investmentgrade zu kaufen. Ihr Eintritt
als neuer Großinvestor dürfte für Unternehmen auch weiterhin für besonders günstige Bedingungen sorgen.
„Aufgrund der Größe und der Kapazitäten der Bank beim Kaufen werden
die Preise für Unternehmen mittelfristig attraktiv bleiben“, meint Martin
Wagenknecht. Er glaubt, dass bei so
niedrigen Neuemissionsprämien der
erste Corporate-Bond mit negativer
Rendite in greifbare Nähe rückt. Bisher
existiert dieses Phänomen lediglich am
Sekundärmarkt.
Das Auftreten der EZB als Großkäufer wird auch am Sekundärmarkt
zu spüren sein. „Aufgrund der Fragmentierung ist die Liquidität im europäischen Sekundärmarkt an sich
schon nicht besonders hoch, das wird
durch den Markteintritt der EZB sicher nicht einfacher werden“, meint
Anthony Bryson, der bei BNP Paribas
für das Kredit- und Anleihegeschäft
im deutschsprachigen Raum verantwortlich ist. Für Anleger mache es den
Markt insgesamt weniger attraktiv,
wenn die EZB ihm weitere Liquidität
entzieht. Und das könne bereits bei
der Preisfindung für Neuemissionen
für Schwierigkeiten sorgen. Ein Ende
des „Stop-and-Go“ sei deshalb nicht
zu erwarten. Bryson warnt davor, die
Entscheidung der EZB überzubewerten: „Auch wenn der Eintritt eines
so großen Akteurs in den Markt die
Finanzierungsbedingungen
weiter
verbessert, werden Unternehmen deswegen nicht automatisch mehr Bonds
emittieren.“ Wie der Anleihemarkt
sich mittel- und längerfristig weiterentwickle, hänge nicht zuletzt von der
M&A-Aktivität ab.ako
Finanzierungsticker
+++ Daimler platziert Bond über 300 Mio. Britische Pfund +++ Salzgitter begibt
Schuldschein mit Dollar- und Eurotranchen über 200 Mio. Euro +++ BASF stockt
Anleihe um 300 Mio. Euro auf +++ Metro-Rating von S&P bleibt trotz Ankündigung
der Aufspaltung bei BBB+, Ausblick stabil +++ Scout24 tilgt Kredit über 40 Mio.
Euro +++ Rheinmetall-Rating bei Ba1 von Moody’s bestätigt, Ausblick auf stabil
verbessert +++ Kion-Rating von Moody’s auf Ba1 verbessert, Ausblick stabil +++
Moody‘s bestätigt das Baa1-Rating von Eurogrid, der Muttergesellschaft des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz +++
Finanzen & Bilanzen 6
Ausgabe 7 | 7. April 2016
News
BofAML hat bis zu 80 Kunden im Visier
Grenzüberschreitender
RMB-Cash-Pool
Nikolaus Närger über die Pläne im Deutschland-Geschäft der US-Bank
Der Automobilzulieferer Hella
hat die erste Transaktion in
seinem grenzüberschreitenden Renminbi-Programm
durchgeführt. Durch das
Programm, das von der Deutschen Bank aufgesetzt wurde,
will Hella sein China-Geschäft
mit der Zentrale in Lippstadt
verbinden. Dadurch soll die
Konzernliquidität optimal
genutzt und Fremdwährungspositionen in China reduziert
werden. Die Deutsche Bank
wird außerdem den bestehenden lokalen US-DollarCash-Pool in China mit dem
globalen Dollar-Cash-Pool der
Hella-Gruppe verbinden, um
dem Automobilzulieferer ein
noch besseres Liquiditätsmanagement zu ermöglichen.
as Umfeld im Corporate Banking
bleibt herausfordernd“, sagt Nikolaus Närger, Leiter des Corporate
Banking der Bank of America Merrill
Lynch (BofAML) in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Bank
konzentriere sich hierzulande bewusst
auf große Kunden. „First go deep, before you go broad“, nennt Närger den
Ansatz der US-Bank. Auf 60 bis 80
Unternehmen beziffert er die Anzahl
der Unternehmen, die im Firmenkundengeschäft in Deutschland derzeit
von Interesse sind. Während die Bank
im Heimatmarkt USA auch mit „Commercial Banking“ im Mittelstand aktiv
ist und dort Tochtergesellschaften von
deutschen Konzernen betreut, sei in
Deutschland keine derartige MidcapInitiative geplant.
Mit ihrem Ansatz hat sich die BofAML in der DACH-Region etabliert,
wie ein Blick auf die League Tables
des vergangenen Jahres zeigt. Bei
syndizierten Krediten lag die Bank
2015 laut Dealogic auf Platz acht –
mit einem Volumen von 8,4 Milliarden
Euro bei 18 Transaktionen. Im heftig
umkämpften Anleihegeschäft (Investmentgrade) landete sie auf Platz
zehn – mit einem Volumen von 4,8
Milliarden Euro bei 15 Transaktionen.
Als Bookrunner begleitete die Bank
Bank of America Merrill Lynch
Hella
D
Nikolaus Närger
zuletzt eine HeidelCement-Anleihe.
Auch bei dem ehemaligen Bayer-Teilkonzern Covestro fungiert die Bank
als Kreditgeber und Anleihearrangeur.
Wie profitabel die Bank of America
mit ihren Mandaten hierzulande ist,
legt sie allerdings nicht offen – nur
so viel: „Über die Hälfte der Erträge
generieren wir mit deutschen Kunden
im Ausland“, sagt Närger. Als Wachstumsfeld sieht er derzeit Lieferantenfinanzierungen, bei denen das Treasury
und der Einkauf eng zur Optimierung
der Betriebsmittel kooperieren sollten.
„Das sind Bereiche, deren Koordination heute oftmals beim CFO liegt.“
Nicht präsent ist die Bank im derzeit
boomenden Geschäft mit Schuldscheinen. „Dafür arrangieren wir gerne USPrivate-Placements und bieten auch
Euro-Private-Placements“, erklärt er.
Närger kam vor zwei Jahren zur
Bank. In der Eigenkapitalbeschaffung
(ECM), die zum Investmentbanking
gehört, deutet sich gerade ein Wechsel an. So kolportierte Bloomberg vor
kurzem, dass Georg Hansel als Leiter
des ECM-Geschäfts von der Deutschen
Bank zur BofAML kommen werde. Er
soll die Nachfolge von Christian Gärtner antreten, der im vergangenen
Herbst zum Start-up HelloFresh gewechselt war. Schon vor etwa einem
Jahr hatte Armin von Falkenhayn die
Leitung des Deutschland-Geschäfts
der US-Bank übernommen. mad
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Risiko Management 7
Ausgabe 7 | 7. April 2016
News
DTCC dementiert Rückzugsgerüchte
Zahlungsverzug in
China steigt
Esma zieht die Zügel bei Emir an / Geldstrafe gegen das Transaktionsregister
Fed streitet über
Zinsanhebung
Bei der US-Notenbank Fed
wird über eine rasche Zinsanhebung debattiert. Mehrere
Führungsmitglieder plädierten
für eine geldpolitische Straffung bei der Sitzung im April,
wie aus jetzt veröffentlichten
Protokollen des März-Treffens
hervorgeht. Eine Zinserhöhung vor Sommer erscheint
unwahrscheinlich.
S
chwierige Zeiten für das EmirTransaktionsregister DTCC: Der USAnbieter von Trade-Reporting-Services
ist in der deutschen Treasury-Community in die Kritik geraten. Dem Vernehmen nach sind einige Treasurer nicht
erfreut über Preiserhöhungen des Melderegisters. Diese stoßen auch deshalb
sauer auf, weil sich der technischer Service von DTCC in Deutschland zuletzt
verschlechtert habe, ist zu hören.
Es kamen sogar Gerüchte auf,
DTCC wolle sich perspektivisch aus
Europa zurückziehen. Das wäre ein
herber Einschnitt, schließlich ist der
Anbieter mit seinem aus London
­heraus betriebenen Derivatives Repository Limited (DDRL) das größte in der
EU zugelassene Transaktionsregister.
Vor allem international tätige deutsche Konzerne melden ihre Derivatetransaktionen gemäß Emir häufig an
DTCC, weil das Transaktionsregister
auch die US-Finanzmarktregulierung
Dodd Frank abdeckt. Von den insgesamt sechs zertifizierten Transaktionsregistern für Emir hat nur das auf Eu-
ropa fokussierte Transaktionsregister
RegisTR in Deutschland eine ähnlich
große Reichweite. Auf Anfrage von
DerTreasurer wies ein Sprecher von
DTCC die Rückzugsgerüchte aber ent-
MaxPPP/dpa/picture alliance
Acht von zehn Unternehmen
haben 2015 Zahlungsverzögerungen in China erlitten.
Das hat eine Umfrage des
Kreditversicherers Coface
unter 1.000 Firmen mit
Sitz in China ergeben. 10%
beklagten Überziehungen
von mehr als 150 Tagen. Die
Lieferanten sind aber vorsichtiger geworden: 2015 haben
sie ihren Abnehmern kürzere
Zahlungsziele eingeräumt.
Esma-Chef Steven Maijoor greift durch.
schieden zurück: DTCC bleibe seinen
Kunden in Europa „absolut verpflichtet“ und werde auch weiterhin TradeReporting-Services anbieten, hieß es.
Doch der Druck auf DTCC wächst:
So verhängte die EU-Wertpapierregulierungsbehörde Esma vergangene
Woche eine Geldbuße über 64.000
Euro gegen DTCC. Der Vorwurf: Das
Transaktionsaktionsregister sei zwischen dem 21. März 2014 und dem
15. Dezember 2014 nicht in der Lage
gewesen, der Esma einen direkten Zugang zu den Emir-Meldedaten zu gewähren. 2,6 Milliarden Derivatereports
waren laut der Behörde betroffen. Auf
Anfrage von DerTreasurer erklärte
DTCC lediglich, man arbeite eng mit
der Esma und anderen Regulatoren
zusammen, um eine zeitnahe Übermittlung der Meldedaten zu gewährleisten. Zu Einzelheiten der Vorwürfe
wollte sich der Anbieter nicht äußern.
Mit der Strafe will die Esma wohl
auch generell ein Zeichen setzen. Zwei
Jahre nach der Emir-Einführung lässt
die Datenqualität noch immer zu wünschen übrig. Viele Meldungen lassen
sich dem Report des jeweiligen Kontrahenten nicht zuordnen. So stellte
die BaFin im Rahmen ihrer Marktüberwachung fest, „dass insbesondere die
Meldung der Derivatetransaktionen
an Transaktionsregister im Detail noch
Schwierigkeiten bereitet“. Ohne gutes
Datenmaterial kann Emir aber kaum
zu mehr Transparenz auf dem Derivatemarkt beitragen.deb
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8 | DerTreasurer | Ausgabe 7 | 7. April 2016ANZEIGE
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Praxisnah und interaktiv mit der Gelegenheit zum
informellen Austausch: Der Roundtable „DerTreasurer“ ist eine
exklusive Veranstaltung für Corporate Treasurer.
Programm
16.00 Uhr Registrierung der Teilnehmer
16.30 Uhr Begrüßung
Ender Tanar, Head of Global Corporates Germany, Austria & Switzerland
16.45 Uhr Cash Pooling in China – ein Erfahrungsbericht
Roland Mittenhuber, Head of Corporate Finance and Treasury, OSRAM Licht AG
17.30 Uhr Die Rolle des Treasurers bei der Kapitalstrukturoptimierung
Christian Leibl, Head of Capital Structure Advisory, Lloyds Bank Commercial Banking
18.15 Uhr Negativzins und Floor bei Darlehen und Zinsswaps
Sascha Röber, Bereichsleiter Finanzmanagement, Schön Klinik SE
19.00 Uhr Get-together
Moderation:
Markus Dentz, Chefredakteur
„DerTreasurer“
Weitere Informationen und Anmeldung unter:
VERANSTALTER
www.dertreasurer.de/events
MITVERANSTALTER
Personen & Positionen 9
Ausgabe 7 | 7. April 2016
WKN
Der schleswig-holsteinische
Windparkprojektierer WKN
hat Anfang April Gabriel
Meurer zum neuen Finanzchef bestimmt. Zu
den Aufgaben
als CFO der
PNE-WindTochtergesellschaft gehören neben den
Finanzen auch das Controlling sowie die Bereiche
Administration und Services.
Der 59-Jährige Meurer ist als
CFO auf Jürgen Dambrowski
gefolgt, der seit 2014 Vorstandsmitglied bei WKN war.
Meurer begann seine Karriere
in der Abteilung Projektfinanzierung bei Mannesmann
Anlagenbau und war schon
CFO der asiatischen Niederlassung des Industrieunternehmens Combibloc. Seit
2004 ist er im Bereich erneuerbare Energien tätig.
Crédit Agricole Corporate
and Investment Bank hat
Carsten Ridder zum Global
Sector Head Automotive
bestellt. Von Frankfurt aus
verantwortet der 40-Jährige
die globale Betreuung der
Automobilkunden der Bank,
mit einem Schwerpunkt auf
M&A-Transaktionen sowie
Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen. Ridder berichtet an Frank Schönherr, Senior
Country Officer Deutschland
und Österreich.
Revals
Tom Roels ist seit Anfang
Februar
Regional
Sales Director
bei dem
TMS-Anbieter
Reval. In
seiner neuen Position soll er
Dax-Konzernen und mittelständischen Unternehmen
helfen, ihr Treasury mit modernen Technologien zu
optimieren. Mit Roels hat
Revals operative Unternehmenszentrale im österreichischen Graz mittlerweile mehr
als 200 Mitarbeiter. Zuvor
war Roels für die TMS-Anbieter Sungard und Bellin tätig.
„Bond wäre 70 bis 80 Basispunkte teurer“
Peter Härle, Treasury-Chef von Dürr, über die aktuelle Schuldscheintransaktion des
­Maschinen- und Anlagenbauers
M
it der Platzierung eines Schuldscheindarlehens über 300 Millionen Euro rüstet sich Dürr für weitere
Akquisitionen: „Den Emissionserlös
werden wir neben der Stärkung der
operativen Liquidität auch für Zukäufe
verwenden“, kündigt Peter Härle,
Vice President Corporate Finance und
Treasury bei Dürr, an, schränkt aber
ein: „Ein konkretes Target haben wir
zurzeit nicht im Auge.“ Hintergrund:
Der schwäbische Maschinen- und
Anlagenbauer hat ehrgeizige Wachstumsziele: Bis 2020 soll der Umsatz
des MDax-Konzerns auf 5 Milliarden
Euro klettern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 erwirtschafteten die
Schwaben 3,77 Milliarden Euro. Diese
Wachstumsambitionen lassen sich neben dem operativen Wachstum nur mit
Hilfe von Zukäufen erreichen: Rund 1
Milliarde Euro Umsatz hat Dürr durch
die Übernahme von Homag vor anderthalb Jahren bereits hinzugewonnen.
Das Volumen des neuen Schuldscheins teilt sich auf drei Laufzeiten
auf: Dürr hat jeweils 100 Millionen
Euro über fünf, sieben und zehn Jahre
platziert. „Um unser Fälligkeitsprofil
zu strecken, haben wir eine Gewichtung auf die längeren Laufzeiten gelegt“, sagt Härle. Die zwei wichtigsten
Bausteine der Konzernfinanzierung
laufen beide 2021 aus: eine 300-Millionen-Euro schwere Anleihe aus dem
Jahr 2014 und ein syndizierter Kredit
über 465 Millionen Euro. „Daher war
es uns wichtig, nicht zu viel Volumen
in die fünfjährige Tranche des Schuldscheins zu geben“, erklärt Härle.
In der fünf- und der siebenjährigen Laufzeit hat Dürr jeweils eine fixe
und eine variable Verzinsung angeboten. „In den variablen Tranchen haben
wir den Investoren einen Euribor-Floor
zugestanden, um im Gegenzug eine
Dürr AG
News
Peter Härle ist seit 2001 Treasury-Chef von Dürr.
bessere Verhandlungsposition bei den
Margen zu haben“, sagt der TreasuryChef. Mit Erfolg: Dürr erzielt sehr attraktive Konditionen, der Schuldschein
wird nach Unternehmensangaben mit
durchschnittlich ca. 1,6 Prozent jährlich verzinst. Wie DerTreasurer aus
Marktkreisen erfuhr, liegen die Konditionen für die fünfjährige Laufzeit
sogar unterhalb von 1 Prozent, bei 95
Basispunkten. Härle will sich zu den
genauen Konditionen nicht äußern,
sagt aber: „Wir sind insgesamt mit der
Verzinsung sehr zufrieden.“ Begleitet wurde die Transaktion von LBBW,
Commerzbank und Unicredit.
Der derzeitige Boom am Schuldscheinmarkt ist einer der Gründe, weshalb sich Dürr für dieses Instrument
und nicht für eine Anleihe entschieden
hat. Noch vor zwei Jahren war der
Maschinen- und Anlagenbauer mit
einem Euro-Bond sehr gut gefahren:
Dürr konnte das siebenjährige Papier
für 2,875 Prozent platzieren – obwohl
das Unternehmen seit 2010 nicht
mehr über ein externes Rating verfügt. Zu Beginn dieses Jahres war der
Bondmarkt allerdings ausgetrocknet,
im Januar und Februar gab es kaum
Transaktionen: „In dem Umfeld war
für nicht-geratete Unternehmen wenig Liquidität vorhanden“, sagt Härle.
Nach seinen Angaben hätte Dürr für
einen Bond etwa 70 bis 80 Basispunkte mehr zahlen müssen, weswegen die Entscheidung zugunsten des
Schuldscheins nicht schwer fiel.
Nach der Schuldscheinemission
wartet nun die nächste Herausforderung auf Härle: Insgesamt schiebt
Dürr nach der Transaktion rund 700
Millionen Euro Cash vor sich her, die
es anzulegen gilt, bis Investitionsmöglichkeiten auftauchen. „Bislang
konnten wir es vermeiden, Strafzinsen bei unseren Banken zu zahlen,
das wird nun aber schwieriger“, sagt
Härle. Der Treasurer dreht an diversen
Stellschrauben, um die Cost of Carry
gering zu halten: „Wir gehen bei Termingeldern nun in Laufzeiten bis zu
zwölf Monaten, setzen auf andere
»»Strafzinsen zu vermei-
den, wird schwieriger«
Assetklassen wie beispielsweise strukturierte Anlageprodukte und denken
darüber nach, den Bankenkreis zu erweitern, um die Anlagebeträge breiter
streuen zu können“, so Härle. Darüber
hinaus setze man auch auf Fremdwährungsanlagen: „Früher haben wir
die Währungsanlagen unserer Konzerngesellschaften in unserem Cash
Pool in Euro gedreht, nun legen wir
beispielsweise die Liquidität unserer
US-Tochter in US-Dollar an.“ Dort sind
die Zinsen zwar ebenfalls niedrig, aber
immerhin nicht negativ.deb
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Personen & Positionen 10
Ausgabe 7 | 7. April 2016
Isabel Rösler ist seit Anfang
April Geschäftsführerin der
SüdLeasing GmbH sowie
der SüdFactoring GmbH.
Die beiden Gesellschaften
sind 100-Prozent-Töchter
der Landesbank BadenWürttemberg (LBBW). In ihrer
neuen Position ist Rösler
für das Risikomanagement,
das Vertragsmanagement
sowie das Risikocontrolling
verantwortlich. Die 40-jährige
Steuerberaterin ist seit April
2014 im LBBW-Konzern tätig.
Bellin
Der TMS-Anbieter Bellin hat
Michael Juen zum neuen
Executive
Director Sales
& Consulting
berufen. Er
zeichnet
zudem verantwortlich für das operative
Geschäft. Juen ergänzt die
Bellin-Geschäftsführung rund
um Martin Bellin und Roland
Person.
Sven Lorenz geht zu Amundi
Treasury-Einheiten und Pensionswerke als Schwerpunkt
S
eit Anfang April ist Sven Lorenz für
den französischen Asset Manager
Amundi tätig. Der 45-Jährige verantwortet jetzt als Leiter Corporate Sales
Deutschland die Betreuung von Unternehmen
– eine Position, die eigens neu geschaffen
wurde. Zu seinen Kunden zählen nach Angaben von Amundi sowohl
Treasury-Einheiten als
auch betriebliche Altersvorsorgeeinrichtungen.
Lorenz ist neben kurz- Sven Lorenz
fristigen Geldmarktprodukten ebenfalls für langfristige Beratungskonzepte verantwortlich.
Der Anlagespezialist kommt von
J.P. Morgan Asset Management, für
die er seit 2006 in Frankfurt tätig war.
In seiner bisherigen Rolle als Leiter
Geldmarktfonds für Kunden in Zentraleuropa zählten bereits internationale
Corporates und mittelständische Unternehmen zu seiner Zielgruppe. Seit
insgesamt 20 Jahren ist Sven Lorenz
IMPRESSUM
Verlag
FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
Der F.A.Z.-Fachverlag
Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main
E-Mail:[email protected]
HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main
Geschäftsführer: Torsten Bardohn, Dr. André Hülsbömer
mittlerweile in der Finanzbranche
tätig. Zuvor absolvierte er nach dem
Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen eine
Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Städtischen Sparkasse in
Bremerhaven.
Amundi zählt mit
einem
verwalteten
Vermögen von rund
1 Billion Euro zu den
führenden Vermögensverwaltern Europas. Der
Asset Manager ist seit
vergangenem November
an der Pariser Börse gelistet. In diesem Zuge hatte sich die französische
Großbank Société Générale von ihrem
Aktienpaket in Höhe von 20 Prozent
getrennt. Größter Eigentümer ist weiterhin Crédit Agricole. Die französische
Großbank, die heute noch 75,5 Prozent der Anteile hält, hatte beim IPO
nur wenige Anteile veräußert, unter
anderem Prozent an eine Tochter der
Agricultural Bank of China. mad
Amundi
News
Vorsitzender der Geschäftsleitung: Bastian Frien
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae),
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Herausgeber: Bastian Frien
Mitherausgeber:
BNP Paribas, Deutsche Bank, Reval, SEB AG,
treasury executives 53° gmbh
Partner:
ING Bank – Branch of ING-DiBa AG, Horváth & Partner GmbH,
Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG
Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise
zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)
Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
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FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2016.
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Asset Management 11
Ausgabe 7 | 7. April 2016
News
Schwellenländeranleihen als Beimischung
Strafzinsen wirken sich
auf Unternehmen aus
Volatiler Jahresbeginn / Neutraler Ausblick für die Emerging Markets
I
n der derzeitigen Zinssituation su- die durchaus bullish ist“, sagt Marco auch in Emerging-Markets-Produkten
chen viele Investoren nach Anlage- Ruijer. In seinem Fonds sind derzeit anlegen, aber das ist eine Minderheit.“
klassen, die noch Rendite bringen. zum Beispiel die Bonds von Ländern Bei der Geldanlage von PensionsverEine davon sind Schwellenländeran- wie Argentinien und Brasilien stärker mögen ist die Assetklasse dagegen ein
leihen, die allerdings auch mit einem gewichtet. Auch Venezuela zählt dazu, Bestandteil der Portfolien, wenn auch
deutlich höheren Risiko behaftet sind. obwohl viele Beobachter bereits über nur als Beimischung. In Europa liegt
Dass die Assetklasse nichts
ihr Anteil typischerweise bei
für schwache Nerven ist,
rund 5 Prozent, in den USA
zeigt ein Blick auf die Rendeutlich darunter.
diten. Staatsanleihen aus
In den ersten Monaten
Schwellenländern bringen
dieses Jahres hat Ruijer bei
laut dem Emerging Market
den Unternehmenskunden
Bond Index von JP Morgan
starke Abflüsse aus dieser
rund 6 Prozent. Diese AsAssetklasse
beobachtet.
setklasse hat in den zehn
Dafür sorgte die gestiegene
Jahren zwischen 2004 und
Volatilität Anfang des Jah2014 etwa so viel erbracht
res und die Unsicherheit
wie High-Yield-Bonds auf Im Zentrum der Diskussion um baldige Staatspleiten: Caracas in Venezuela
wegen des Börsencrashs
dem US-Markt, bei ähnin China. Insgesamt bleibt
licher Volatilität, sagt Marco Ruijer, einen baldigen Staatsbanktrott des sein Ausblick allerdings neutral. „Auch
der für NN Investment Partners den Landes spekulieren.
wenn die hohe Volatilität bei RohstoffSchwellenländeranleihefonds in harAufgrund ihres Risikoprofils sei die preisen einige Schwellenländer belasten Währungen, also hauptsächlich Assetklasse für die meisten Unterneh- tet, profitieren andere von den niedDollar-Emissionen, verwaltet. Wer mens-Treasurer allerdings uninteres- rigen Ölpreisen“, so Ruijer. Erhöhte
diese Benchmarks schlagen will, sant, sagt Ruijer: „Wir haben einige Risiken im Hinblick auf China und den
müsse allerdings noch mehr Risiko Unternehmenskunden, die sehr hohe Nahen Osten bleiben allerdings besteeingehen. „Wir haben eine Strategie, Cashbestände haben und sie in Teilen hen. ako
Alfredo Allais/iStock/Thinkstock/Getty Images
Immer mehr Unternehmen
sind von Strafzinsen betroffen. Das hat eine Umfrage
der Beratungsgesellschaft
Deloitte unter 23 Unternehmen in Deutschland ergeben.
Während die meisten der
Unternehmen von ihren
Banken auf das Thema angesprochen werden, werden die
Strafzinsen nur an ein Drittel
auch weitergegeben. Nicht
alle müssen die Strafzinsen
tatsächlich zahlen, doch die
Banken räumen in 17% der
Fälle den Unternehmen mittlerweile keine freien Sockelbeträge mehr ein, sondern
verlangen sofort Strafzinsen.
Unternehmen müssen sich
mit den Auswirkungen negativer Zinsen befassen. Im
Mittelpunkt stehen dabei die
Auswirkungen auf die Bewertung von Bilanzpositionen,
die IT-Systeme und auf das
Reporting.
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