Das Tal der Felsen und Wasser

Das Tal der Felsen und Wasser
Ob sie im Wind zerstäuben, sich im Berginnern befinden oder durch ihre Höhe beeindrucken:
Die zahlreichen Wasserfälle, die von den senkrechten und bis zu 800 Meter hohen Felswänden
hinunterstürzen, sind ein Naturschauspiel und das Wahrzeichen des Lauterbrunnentals in der
Jungfrau Region.
Das Lauterbrunnental ist bekannt als das Tal der 72 Wasserfälle und reich an Naturschönheiten.
Verschiedenen Berühmtheiten wie Johann Wolfgang von Goethe und J.R.R. Tolkien diente es bereits
als Quelle der Inspiration für ihre Werke. Das Lauterbrunnental ist wohl das typischste Trogtal im
ganzen Alpenraum und eine Attraktion für sich selbst. Der Name des Tals bezieht sich auf die Vielzahl
von Wasserfällen (insgesamt 72) oder die klaren (lauteren) Wasser, welche die Bäche und Quellen
führen. Über die senkrechten, bis zu 800 Meter hohen Felswände stürzen 72 Wasserfälle ins Tal und
münden im Talboden in die Weisse Lütschine.
Dank seinen senkrechten, durch den Gletscher geschliffenen Felswänden bietet das Lauterbrunnental
perfekte Bedingungen für das Basejumping.
Begonnen hat die Ära des Basejumpings in
Lauterbrunnen in den 1990er Jahren. Durch Mund-zu-Mund Propaganda erhöhte sich die Zahl der
Sprünge von anfangs rund 500 pro Jahr auf heute 15‘000 bis 20‘000 Sprünge pro Jahr. Das
Lauterbrunnental ist ausserdem sehr beliebt, weil die Basejumper auch die Natur des Berner
Oberlandes schätzen.
Trogtäler wie das Lauterbrunnental wurden während der Eiszeit durch Gletscher geformt. Sie werden
durch steile Seitenwände (Trogwand) begrenzt und zeigen oben oft eine Kante, die zu einem
flacheren Hang überleitet. Dieser Bereich wird als Trogschulter bezeichnet. Solche Trogschultern sind
oft Überreste des voreiszeitlichen Tales und bieten heute einzigartige Sonnenterrassen.
Das Lauterbrunnental verfügt über etliche Wasserfälle. Einige zerstäuben im Wind (Staubbachfall),
andere befinden sich im Berginnern (Trümmelbachfälle), einer beeindruckt durch seine Höhe
(Mürrenbachfall). Das Wahrzeichen von Lauterbrunnen ist der 297 Meter hohe Staubbachfall. Die
regelmässig auftretende Thermik verstäubt das frei fallende Wasser. Dieses Naturschauspiel gibt dem
Wasserfall seinen Namen. Zugänglich ist der Wasserfall von Juni bis Oktober über eine Felsengalerie.
In den anderen Monaten ist der Weg wegen Eis- und Steinschlaggefahr geschlossen. Im Jahr 1779
liess sich Johann Wolfgang von Goethe vom Staubbachfall inspirieren und verfasste das Gedicht
«Gesang der Geister über den Wassern».
Im
Berginnern
zwischen
Lauterbrunnen
und
Stechelberg
befinden
sich
die
einzigartigen
Trümmelbachfälle. Seinen Namen hat der Trümmelbach von seinem lauten „Trommeln“: Bis zu 20‘000
Liter Wasser pro Sekunde donnern im Innern des Felsen an heissen Sommertagen und nach
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schweren Gewittern über die insgesamt zehn Fälle. Die Trümmelbach-Schlucht ist auf insgesamt 600
Meter begehbar. Der Höhenunterschied vom untersten zum obersten Fall beträgt 140 Meter. Die
untersten Fälle wurden zwischen 1877 und 1886 durch Treppen und Brücken erschlossen. 1913
wurde der Tunnel-Lift – eine Standseilbahn mit Gegengewicht – zusammen mit dem Zugang zu den
oberen drei Wasserfällen gebaut. Die oberste Tunnel-Treppe wurde 1986 fertiggestellt. An den
abschüssigen Rändern der Schlucht, die für den Menschen praktisch unbegehbar sind, steht noch
unberührter Bergurwald mit Alpenrosen und selten gewordenen Farnen und Lilien – ein idealer
Unterstand für Gämse und Steinböcke. Die Trümmelbach-Gletscherwasserfälle sind von Anfang April
bis Anfang November zu besichtigen.
An der westlichen Flanke des Lauterbrunnentals, direkt hinter der Talstation der Schilthornbahn,
befindet sich der eindrucksvolle Mürrenbachfall. Während der Schneeschmelze und bei starkem
Regen fallen die Wassermassen schäumend über die 417 Meter hohe Mürrenfluh. Im Winter gefriert
das Wasser des Mürrenbachfalls regelmässig und bietet ambitionierten Eiskletterern herausfordernde
Routen. Im Sommer gelangt man über den Klettersteig, welcher von Mürren nach Gimmelwald führt,
zur Fallkante des Mürrenbachs. Eine versteckte Perle im hinteren Lauterbrunnental bildet schliesslich
der Talbachfall. Wie ein Pfeil hat das Wasser den harten Felsen durchbohrt und sich anschliessend in
einem schäumenden Kessel gesammelt. Das Einzugsgebiet des Talbachs ist das Gebiet der
Tschingel-Lütschine.
Schauen Sie sich die Fälle aus der Nähe an und spüren Sie die ungeheure Energie, die vom Wasser
ausgeht. Bewundern Sie die höchsten, malerischsten und tosendsten Wasserfälle während einer
Wanderung von Lauterbrunnen nach Stechelberg. Die Wanderung ist einfach, ziemlich flach und somit
auch für Kinderwagen geeignet.
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