Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport Entminungsdienst Jahresbericht 2015 Gemäß 2. Stabilitätsgesetz – 2. StabG 2012, BGBl. I Nr. 35/2012 vom 24.04.2012, sind die Aufgaben des Entminungsdienstes (EMD) mit Wirkung 01. Jänner 2013 durch das BMLVS wahrzunehmen. Die gesetzlichen Grundlagen dazu sind im § 42, Abs. 5 u. 6, Waffengesetz 1996 (WaffG) i.d.g.F., BGBl. I Nr. 86/2000, geregelt. Der EMD wurde zu diesem Zweck als eine dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport unmittelbar nachgeordnete und selbstständige Dienststelle, bestehend aus dem Leiter EMD, dessen Stellvertreter und dreizehn Sachbearbeiter EMD sowie zwei VerwaltungSachbearbeitern in das BMLVS eingegliedert. Die Dienst- und Fachaufsicht obliegt dem Leiter des Lagezentrums der Sektion IV. Meldungen und Einsätze im Bundesgebiet Vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2015 wurden dem Entminungsdienst von den zuständigen Stellen - 1200 Fund- bzw. Wahrnehmungsmeldungen von Kriegsmaterial verschiedenster Art und aller Gefährlichkeitsgrade mit der Aufforderung um rasche Bearbeitung übermittelt. Unter dem aufgefundenen Kriegsmaterial befanden sich folgende international meldepflichtige Munitionssorten: 252 Streubomben/Brandbomben 1 Anti-Personen Minen Zur Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung und zur Erhaltung von Sachwerten von öffentlichen und privaten Einrichtungen musste Kriegsmaterial im Gewicht von insgesamt - 45.631 kg einzeln geborgen, untersucht, beurteilt, abtransportiert und vernichtet werden. In der ausgewiesenen Gesamtmenge (Inland) ist unter anderem die besonders gefahrvolle Entschärfung und Beseitigung von - 21 Bombenblindgängern ab 50 kg verschiedenster Art, Herkunft und Bezünderung enthalten. Beseitigung von Kriegsrelikten – nach Bundesländern In den einzelnen Bundesländern wurde folgendes Kriegsmaterial beseitigt: o o o o o o o o o Wien: Niederösterreich: Oberösterreich: Burgenland: Kärnten: Salzburg: Tirol: Steiermark: Vorarlberg: 71 589 135 122 76 25 47 125 9 Einsätze Einsätze Einsätze Einsätze Einsätze Einsätze Einsätze Einsätze Einsätze 3.451 kg 25.371 kg 2.841 kg 7.462 kg 3.637 kg 215 kg 1.237 kg 1.319 kg 98 kg Arten der beseitigten Kriegsrelikte: o o o o o o o o o o o o o o o o o 2 6 2 3 112 8 10 1 29 3280 1407 574 289 48 4 5431 kg 1971 kg Fliegerbombenblindgänger a 500 kg Fliegerbombenblindgänger a 250 kg Fliegerbombenblindgänger a 100kg Fliegerbombenblindgänger a 70 kg Blitzlichtbomben a 70 kg Fliegerbombenblindgänger a 50 kg Fliegerbombenblindgänger a 10 kg Granaten a 21cm Granaten a 15cm Granaten 2cm – 12,8cm Granatpatronen 2cm – 12,8cm Wurfgranaten 5cm – 12cm Handgranaten Panzerfäuste Minen aller Art Infanteriemunition Kriegsschrott Taucheinsätze Vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2015 wurden durch den Entminungsdienst - 13 Taucheinsätze durchgeführt. Alpineinsätze Vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2015 wurden durch den Entminungsdienst - 11 Einsätze in hochalpinem Gelände durchgeführt. Auslandseinsätze Erstmals in der Geschichte des Entminungsdienstes wurde auch ein Einsatz im Ausland absolviert. Dabei wurde der Entminungsdienst der Republik Slowenien bei der Entschärfung einer 500 kg USFliegerbombe in der Bucht von Piran unterstützt. Einsatzmittel Zur Erfüllung aller dieser Einsatzerfordernisse haben die 11 Einsatzfahrzeuge Entminungsdienstes des 5 T5 VW Transporter 1 VW Golf 2 Mercedes Sprinter 1 Mercedes Puch G (in Ausscheidung) 1 Nissan Pathfinder (in Ausscheidung) 1 Ford Transit Mannschaftstransportwagen (in Ausscheidung) 1 Daimler Benz LKW 1120 AF mit Ladekran und Anhänger 1 Steyr LKW mit Ladekran 1 Unimog (Grabegerät) - 284.536 km zum Teil im Gelände zurückgelegt. Amtshilfe durch den EMD Vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2015 wurden durch den Entminungsdienst - 5 mal Amtshilfe für den Entschärfungsdienst des BMI 5 mal Amtshilfe für Bezirksverwaltungsbehörden geleistet. Vernichtung und Entsorgung von Kriegsrelikten Auf Sprengplätzen des Österreichischen Bundesheers in Großmittel und Allentsteig wurden 26.172,30 kg des geborgenen Kriegsmaterials durch Sprengung vernichtet. Etwa 8.400 kg Infanteriemunition wurden im Brennofen ausgeglüht und der entstandene Schrott entsorgt. Der Entminungsdienst musste 47-mal nicht handhabungssichere Munition vor Ort (außerhalb von Sprengplätzen des ÖBH) durch Sprengen vernichten. Durch diese Sprengungen wurden 809,20 kg Kriegsmaterial unschädlich gemacht. Im Zuge dieser Sprengarbeiten entstand kein Schaden.
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