Ratgeber Umweltschonende und energieeffiziente Haushaltsgeräte kaufen Kühlschränke und Gefriergeräte 1. 2. 3. 4. 5. Wann lohnt sich ein neues Gerät? Was besagt das EU-Energielabel? Welche Energieeffizienzklasse sollte ich wählen? Welche Größe sollte der Kühlschrank haben? Was gibt es noch beim Kauf zu beachten? Schnellcheck zum Energiesparen Hier gibt es für Sie einen Schnellcheck, was Sie beim Kauf beachten sollten. Genauere Erklärungen finden Sie im jeweiligen Abschnitt. Darauf müssen Sie beim Kauf achten: Wer einen alten Kühlschrank durch ein A+++ Gerät ersetzt, kann rund 100€ pro Jahr sparen A+++ ist immer deutlich effizienter als A++ Nicht nur auf die Energieeffizienzklasse achten, sondern auch auf den Stromverbrauch in kWh Nicht zu große Kühlschränke kaufen, denn halbvolle Kühlschränke verbrauchen mehr Strom Die Klimaklasse dem Standort anpassen Auf No-Frost oder Low-Frost-Funktion achten Grünspar GmbH • Windthorststr. 68 • 48143 Münster • gruenspar.de • © Grünspar 2014 1. Wann lohnt sich ein neues Gerät? Kühl- und Gefriergeräte sind für 10 bis 20 Prozent des Stromverbrauchs verantwortlich Der Stromverbrauch von Kühl- und Gefriergeräten macht je nach Haushalt 10 bis 20 Prozent des Gesamtstromverbrauches aus. Dies ist relativ betrachtet viel für nur ein Gerät. Ein Kühlschrank hat also einen großen Einfluss auf die Stromrechnung. Die Frage, ab wann sich eine energieeffiziente Neuanschaffung trotz funktionierendem Altgerät lohnt, ist dadurch jedoch noch nicht beantwortet. Dabei ist diese Frage mehr als berechtigt. Viele scheuen davor zurück, ein noch funktionsfähiges Gerät wegzuwerfen, immerhin verbraucht die Herstellung eines Kühlschrankes auch Energie. Das Ökoinstitut hat jedoch errechnet, dass der Energieverbrauch für die Herstellung eines neuen Kühlschrankes je nach Stromverbrauch des alten Gerätes, schon nach etwa 1 bis 2 Jahren durch die Energieeinsparungen des energieeffizienten Gerätes kompensiert ist. Einsparungen* im Vergleich zu einem zehn Jahre alten Gerät Nach 6,5 Jahren hat sich ein neuer Kühlschrank amortisiert A+++ Altgerät*** Ersparnis 75 kWh 400 kWh 325 kWh Stromkosten pro Jahr** 21 € 112 € 91 € Stromkosten in 10 Jahren 210 € 1.120 € 910 € Stromverbrauch pro Jahr * Beispiel hier ein 300 l Kühlschrank ** bei Stromkosten von 0,28 Ct/kWh *** 10 Jahre oder älter Bei Kühl- und Gefriergeräten, die älter als 10 Jahre sind lohnt sich ein Austausch in jedem Fall Am Beispiel oben wird deutlich, welche Einsparpotentiale ein neuer Kühlschrank hat. Dadurch, dass ein neuer A+++ Kühlschrank rund 325 kWh weniger Energie verbraucht als ein alter Kühlschrank, kommt man auf jährliche Einsparungen von etwa 91€. Bei einem Anschaffungspreis von etwa 600€ für einen 300l Kühlschrank hat sich dieser nach etwa 6,5 Jahren selbst bezahlt, also amortisiert, durch die jährlichen Einsparungen, die der Kühlschrank erzielt. Über eine durchschnittliche Lebensdauer von 10 Jahren spart man mit einem neuen und effizienteren Kühlschrank also etwa 900€. Wer also ein älteres Gerät besitzt, das 10 Jahre oder älter ist, bei dem lohnt sich der Austausch in jedem Fall. Grünspar GmbH • Windthorststr. 68 • 48143 Münster • gruenspar.de • © Grünspar 2014 Einsparungen* im Vergleich zu A+ Effizienz A+++ A+ Ersparnis 75 kWh 132 kWh 57 kWh Stromkosten pro Jahr** 21 € 37 € 16 € Stromkosten in 10 Jahren 210 € 370 € 160 € Stromverbrauch pro Jahr ** Beispiel hier ein 300 l Kühlschrank * bei Stromkosten von 0,28 Ct/kWh Auch ein Austausch von A+ gegen A+++ bringt Stromeinsparungen Wer ein jüngeres Gerät besitzt, welches beispielsweise die Energieeffizienzklasse A oder A+ hat, kann ebenfalls noch sparen bei einem Wechsel zu einem A+++ Kühlgerät. Der finanzielle Unterschied ist zwar nicht mehr so gravierend wie bei einem Altgerät, aber rund 16€ macht der Unterschied A+ zu A+++ bei einem Kühlschrank aus. 2. Was besagt das EUEnergielabel? Das EU-Energielabel macht auf den ersten Blick die Effizienzklasse deutlich Grünspar GmbH • Windthorststr. 68 • 48143 Münster • gruenspar.de • © Grünspar 2014 Für Kühlschränke hat die EU ein eigenes Energieeffizienzlabel entworfen, welches Verbrauchern auf den ersten Blick die wichtigsten Daten zur Energieeffizienz des Kühlschrankes geben soll. So kann man sehen, welcher Energieeffizienzklasse die Kühl- oder Gefrierkombination angehört (3), wie hoch der jährliche Stromverbrauch ist (5) und wie viel Fassungsvolumen das Gerät hat (6). 3. Welche Energieeffizienzklasse sollte ich wählen? Energieeffizienzklasse gibt den Energieverbrauch im Verhältnis zur Größe an Nicht nur auf die Energieeffizienzklasse achten, sondern auch auf den Stromverbrauch Verbraucherzentralen raten zum Kauf von A++ oder A+++ Um diese Frage beantworten zu können, muss man einen genaueren Blick darauf werfen, was die Energieeffizienzklasse aussagt und was nicht. Die Energieeffizienzklasse gibt den Energieverbrauch des Gerätes im Verhältnis zu dessen Größe an. In anderen Worten, sie gibt an wie effizient die verbrauchte Energie eingesetzt wird. So kann man beim ersten Blick auf das Label direkt sehen, wie effizient das Gerät arbeitet. In der Regel erhalten größere Geräte schneller die beste Energieeffizienzklasse, da sie weniger Strom pro Liter Nutzvolumen verbrauchen. Deshalb haben es kleinere Kühlschränke aber auch schwerer eine sehr gute Energieeffizienzklasse wie A+++ zu erlangen. Was die Energieeffizienzklasse jedoch nicht ausdrückt, ist der reale Stromverbrauch. So kann es sein, dass ein kleines A++ Gerät unter Umständen weniger Strom verbraucht, als ein großer A+++ Kühlschrank. Letzterer ist zwar effizienter, verbraucht aber insgesamt mehr Strom. Es lohnt sich also neben der Energieeffizienzklasse auch einen Blick auf den Stromverbrauch pro Jahr zu werfen. Bis vor ein paar Jahren galten alle Geräte mit A als besonders effizient und sparsam. Dies hat sich mit der Zeit geändert und Verbraucherzentralen raten mittlerweile von A+ Geräten ab, da die A+ Kühlschränke die ineffizientesten sind, die aktuell überhaupt noch verkauft werden dürfen. Mäßig effizient sind A++ Geräte und wirklich effizient sind nur noch die A+++ Kühlschränke. Stromkosten nach Energieeffizienzklasse1 Kosten pro Jahr 260 l Kühlschrank ohne Gefrierfach 270 l Kühl-/Gefrierkombination 290 l Gefriertruhe A+++ A++ A+ 18 € 39 € 41 € 27 € 59 € 61 € 36 € 79 € 81 € Wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Energieeffizienzklassen sein 1 Quelle: dena http://www.stromeffizienz.de/en/privateverbraucher/handlungsfelder/haushaltsgeraete/stromkosten-check-kuehlgeraete.html Grünspar GmbH • Windthorststr. 68 • 48143 Münster • gruenspar.de • © Grünspar 2014 kann, zeigt die Tabelle. Bei einem mittelgroßen Kühlschrank liegen 18€ Differenz pro Jahr zwischen A+++ und A+. Generell lässt sich sagen, dass die Stromkosten bei Kühl- und Gefriergeräten bei A+ gut doppelt so hoch liegen wie bei A+++. 4. Welche Größe sollte der Kühlschrank haben? Je größer das Gerät, desto höher ist der Stromverbrauch Die richtige Größe eines Kühl- und Gefriergerätes ist vor allem auch im Hinblick auf den Energieverbrauch wichtig. Generell gilt, je kleiner das Füllvolumen, desto weniger Strom wird insgesamt verbraucht. Stromkosten pro Jahr nach Kühlschrankgröße2* 100 l 180 l 260 l 340 l A+++ 16 € 17 € 18 € 19 € A++ 23 € 25 € 27 € 29 € A+ 31 € 34 € 36 € 39 € *einfacher Kühlschrank ohne Gefrierfach Das kleinere Kühl- und Gefrierkombinationen weniger Stromkosten verursachen, zeigt auch der tabellarische Vergleich. Der jährliche Stromkostenunterschied zwischen einem 100 Liter und einem 340 Liter Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A+++ beträgt bis zu 8€. Dabei ist der Unterschied zwischen den einzelnen Kühlschrankgrößen umso deutlicher, je schlechter die Energieeffizienzklasse ist. Leerräume im Kühlschrank erhöhen den Stromverbrauch Neben dem reinen Stromverbrauch sorgt, aber auch noch eine andere Tatsache dafür, dass die richtige Größe in Sachen Effizienz und Stromsparen besonders wichtig ist: Ein halbvoller Kühlschrank verbraucht mehr Strom, als ein gut gefüllter Kühlschrank. Zwar verbraucht ein voller Kühlschrank zu Anfang mehr, um die Produkte runter zu kühlen. Ein viel größerer Stromfresser ist jedoch das Herunterkühlen von warmer Luft. Diese strömt immer beim Öffnen des Kühlschrankes in die leeren Räume und je mehr Leerraum im Gerät ist, desto mehr warme Luft kann einströmen. Es kommt also auf die richtige Füllmenge an und im Optimalfall ist der Kühlschrank so voll wie möglich und das Gerät so klein wie möglich. Die Stiftung Warentest empfiehlt für 1- bis 2-Personen-Haushalte 100 bis 140 Liter Volumen für 2 Quelle: dena http://www.stromeffizienz.de/en/privateverbraucher/handlungsfelder/haushaltsgeraete/stromkosten-check-kuehlgeraete.html Grünspar GmbH • Windthorststr. 68 • 48143 Münster • gruenspar.de • © Grünspar 2014 Kühlschrankgröße sollte von der Haushaltsgröße abhängig gemacht werden Einkaufsgewohnheiten haben ebenfalls einen Einfluss auf die Kühlschrankgröße Kühlschränke. Für jede weitere Person sollten weitere 50 Liter eingeplant werden. So kommt ein 3- bis 4-Personen-Haushalt auf eine ungefähre Kühlschrankgröße von 180 bis 280 Liter und für einen Haushalt mit mehr als 5 Personen empfiehlt sich mindestens ein 300 Liter Kühlschrank. Die richtige Kühlschrankgröße ist natürlich auch von individuellen Faktoren abhängig. So spielt es beispielsweise eine Rolle, wie die jeweiligen Einkaufsgewohnheiten sind. Wird zum Beispiel nur einmal pro Woche ein Großeinkauf gemacht, was eher eine Abweichung der Kühlschrankgröße nach oben bedeuten würde. Oder gehen die Supermarktgewohnheiten eher zu Öfteren aber dafür kleineren Einkäufen? 5. Was gibt es noch beim Kauf zu beachten? Wer ein besonders energieeffizientes und stromsparendes Kühl- und Gefriergerät möchte, der sollte beim Kauf zudem noch auf ein paar zusätzliche Eigenschaften und Extras achten. No-Frost-Kühlschränke müssen seltener bis gar nicht mehr abgetaut werden No-Frost kann weitere Einsparungen bringen Viele neue Kühlschränke besitzen eine sogenannte No-Frost-Funktion. Diese verhindert durch einen Ventilator die Eisbildung im Innern des Gerätes und somit muss der Kühlschrank deutlich seltener bis gar nicht mehr abgetaut werden. Dies spart den hohen Stromaufwand des Herunterkühlens. Auf der anderen Seite haben No-Frost-Geräte einen etwa 10 bis 30 Prozent höheren Stromverbrauch durch den Ventilator. Eine Alternative zu No-Frost sind Low-Frost bzw. StopFrost-Kühlschränke. Diese arbeiten ohne Ventilator, da sie nur das Einsaugen von warmer Außenluft beim Öffnen verringern, ohne zusätzlichen Stromverbrauch. Auch sie verringern die Notwendigkeit des Abtauens deutlich im Vergleich zu herkömmlichen Kühlschränken. Die richtige Klimaklasse wählen Auch die Umgebungstemperatur wirkt sich auf den Stromverbrauch aus. Hilfe bei der Entscheidung, welche Kühl- und Gefrierkombination man kaufen sollte geben die Klimaklassen. Diese zeigen an, in welcher Umgebungstemperatur der Kühlschrank am besten und effizientesten arbeitet. Man kann also zusätzlich Geld sparen, wenn man auf die richtige Klimaklasse achtet. Wenn der Kühlschrank in Grünspar GmbH • Windthorststr. 68 • 48143 Münster • gruenspar.de • © Grünspar 2014 Klimaklassen geben an, in welcher Umgebungstemperatur der Kühlschrank am stromsparendsten arbeitet der Wohnung steht, sollte beispielsweise die Klimaklasse N gewählt werden. Steht der Kühlschrank hingegen im Keller, ist SN die richtige Klimaklasse. Wer Kühlschränke in noch wärmeren Umgebungen aufstellt, sollte die Klassen ST oder T verwenden. Klimaklassen Sub-Normal arbeitet optimal in einer Umgebungstemperatur zwischen 10 und 32° Klimaklasse N Normal arbeitet optimal in einer Umgebungstemperatur zwischen 16 und 32° Klimaklasse ST Subtropen arbeitet optimal in einer Umgebungstemperatur zwischen 18 und 38° Tropen arbeitet optimal in einer Umgebungstemperatur zwischen 18 und 43° Klimaklasse SN Klimaklasse T Getrennte Temperaturregelung des Kühl- und Gefrierraums Für mehr Effizienz und Kontrolle sorgt bei Kühl- und Gefrierkombinationen ein getrennter Kühlkreislauf der Bereiche Kühlen und Gefrieren. So kann für jede Zone die Temperatur gesondert eingestellt werden. Kühltruhe statt Gefrierschrank Eine Kühltruhe ist immer effizienter als ein Gefrierschrank Wer überlegt, eine Kühltruhe oder einen Gefrierschrank zu kaufen, der sollte die Kühltruhe dem Gefrierschrank vorziehen. Rund 12% Energieeinsparungen können so erzielt werden, da in der Kühltruhe die schwere kalte Luft nur an der Oberfläche ausgetauscht wird. Bei Gefrierschränken, fällt die kalte Luft förmlich aus dem Schrank und wird durch jede Menge warme Luft verdrängt. Grünspar GmbH • Windthorststr. 68 • 48143 Münster • gruenspar.de • © Grünspar 2014
© Copyright 2024 ExpyDoc