Adolf Hitlers Hetzschrift »Mein Kampf« Streit um den Umgang mit

Adolf Hitlers Hetzschrift »Mein Kampf«
Streit um den Umgang mit Hitlers Gedankengut
Ende 2015 verliert der Freistaat Bayern die Urheberrechte an Adolf Hitlers Buch »Mein Kampf«.
Das Institut für Zeitgeschichte plant, bis dahin eine wissenschaftlich kommentierte Ausgabe herauszugeben. Dieses Buch wird voraussichtlich 2000 Seiten stark sein. Auch der vielfach mit Preisen und Auszeichnungen geehrte Publizist und ehemalige Nürnberger Kulturreferent Hermann
Glaser schaltet sich mit seinem gut 300 Seiten umfassenden Buch »Adolf Hitlers Hetzschrift
›Mein Kampf‹. Ein Beitrag zur Mentalitätsgeschichte des Nationalsozialismus« in die aktuelle
Debatte um den künftigen Umgang mit Hitlers Gedankengut ein.
Glaser zeigt, dass Hitler und seine in »Mein Kampf« vertretene Ideologie in einer weit ins 19. Jahrhundert zurückreichenden fatalen Tradition stehen und belegt, dass »Hitlerismus« bereits vor Hitler
existent war. »Führer« und Volk fanden sich, wobei jede Moral und Menschlichkeit auf der Strecke
blieb und es am Ende zu einem die Menschheit erschütternden Zivilisationsbruch kam. Er dokumentiert akribisch, warum aus dem deutschen Bildungsbürger der Untertan und dann der »Volksgenosse« mit abgründiger Spießermentalität wurde, indem er den nationalsozialistischen Untergrund freilegt, aus dem das Verderben kroch, und so den Blick für die Notwendigkeit staatsbürgerlicher Sensibilität schärft. Als Belege zieht Glaser Passagen aus Hitlers Hetzschrift heran, denen
er dann Autoren gegenüberstellt, die bereits vor Hitler Ähnliches äußerten oder den Ungeist schon
früh erahnten.
Die Herangehensweise des wissenschaftlichen Teams des IfZ, dessen Ziel es ist, Hitlers Buch zu
entmystifizieren, indem Hitlers Ideologeme durch insgesamt 5.000 Kommentare in ihrem Kern zu
widerlegen versucht werden, und ein historisches Dokument daraus zu machen, hält Glaser für
einen Irrweg. Auf diese Weise werde nicht sichtbar, dass Hitler »ein mieser abgründiger Spießer
[war], der zum Schicksal eines Volks werden konnte, weil er alle Untugenden und Ressentiments
dieses Volks inkorporierte«. Vor allem eine Gesamtausgabe des Hetzwerks sei überflüssig, Auszüge würden »zur Entlarvung des Pamphlets genügen«. Zumindest die Bayerische Staatsregierung hat ihre finanzielle Unterstützung in Höhe von einer halben Million Euro für dieses Projekt
wieder zurückgezogen.
Hermann Glaser war jahrzehntelang als Schul- und Kulturdezernent der Stadt Nürnberg tätig. Er ist
Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zu pädagogischen, sozialwissenschaftlichen, kulturgeschichtlichen und kulturpolitischen Themen, außerdem Initiator des NS-Dokumentationszentrum
Nürnberg. Er wurde mit dem Waldemar-von-Knoeringen-Preis, dem Schubart-Literatur-Preis und
dem Großen Kulturpreis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet. Horst Groschopp von humanismus
aktuell schreibt: »Glaser hat ein Buch vorgelegt, das sich dazu bekennt, der Hitlerischen Weltanschauung nicht allein mit wissenschaftlichen Einwänden begegnen zu können«.
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Allitera Verlag
Lisa Heller
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