Die biblischen Lesungen der Osternacht vorbereiten und vortragen

Tag der Liturgie 2015 - „Verstehst du auch, was du liest?“ (Apg 8,30)
Die biblischen Lesungen der Osternacht
vorbereiten und vortragen
Im Wortgottesdienst der Osternacht kommt in den Lesungen die Geschichte Gottes mit den Menschen zur Sprache, angefangen von der
Schöpfung über den Auszug Israels aus Ägypten bis zum Bund Gottes mit
seinem Volk. - Wer Ostern verstehen will, muss sich an alles erinnern, was
Gott getan hat. Alles gipfelt in Tod und Auferstehung Jesu Christi: Gott hat
ihn nicht im Tod gelassen, sondern zu neuem Leben auferweckt. Durch ihn
wird die Menschheit aus dem Dunkel des Todes in das Leben geholt.
Erste Lesung aus dem Buch Genesis (Gen 1,1-2,2)
Die Schöpfungsgeschichte, die wir in der Osternacht hören, ist keine
naturwissenschaftliche Abhandlung über die Entstehung des Kosmos,
sondern ein Preislied auf den Schöpfer, ein Hymnus auf den Schöpfer
Himmels und der Erde. Gott ordnet das Chaos und schenkt Leben. - Alles,
was ist, verdankt sich dem Wohlwollen Gottes. Er hat alles ins Dasein gerufen. Mann und Frau sind als Abbild Gottes geschaffen. Dem Menschen ist
die Schöpfung anvertraut.
Dritte Lesung aus dem Buch Exodus (Ex 14,15-15,1)
Die Erzählung von der Befreiung Israels aus der ägyptischen Sklaverei und
der Errettung am Schilfmeer ist weit mehr als ein Bericht über ein längst
vergangenes Ereignis. Ägypten bedeutet Knechtschaft und Unterdrückung; das Schilfmeer hätte für Israel den Tod bedeutet, wenn Gott nicht
wunderbar eingegriffen hätte: Auf der einen Seite eine hochgerüstete
Armee und auf der anderen Seite wehrlose Menschen auf der Flucht. - Die
Erzählung macht deutlich: Gott rettet sein Volk aus tödlicher Bedrohung
und führt aus der Versklavung in die Freiheit.
Neutestamentliche Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die
Römer (Röm 6,3-11)
Paulus kommt im Brief an die Gemeinde von Rom auf die Taufe zu
sprechen. Sie verbindet den Menschen mit Tod und Auferstehung Jesu und
schenkt ihm Anteil am rettenden Handeln Gottes. Paulus deutet das
Untertauchen ins Wasser als „Mitsterben“ mit Christus, das Auftauchen als
„Mitauferstehen“ zum neuen Leben. - Als Getaufte haben wir den Tod
schon hinter uns und tragen das neue Leben Gottes schon in uns.