Erfahrungsbericht Studiengang: Unternehmensjurist, LL.B. Austauschjahr/Semester: HWS 2014 & FSS 2015 Gastuniversität: Universidad Pompeu Fabra Stadt: Barcelona Land: Spanien Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht die Meinung der Universität Mannheim wider. Jeder Bericht wird vor der Veröffentlichung geprüft; die Universität behält sich das Recht zur Kürzung vor. Aus Spam- und Datenschutzgründen werden Name und E-Mail-Adresse des Verfassers nicht im Internet veröffentlicht. Bei Interesse an weiteren Informationen kann das Akademische Auslandsamt eine Anfrage an den Verfasser des Berichts versenden, in welcher dieser gebeten wird, sich mit dem Interessenten/der Interessentin in Verbindung zu setzen. 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) und Ankunft Bei mir fiel die Entscheidung nach Spanien zu gehen im Sommer vor der Bewerbungsfrist im Januar. Da meine Sprachkenntnisse in Spanisch weniger gut waren, bevorzugte ich eine Universität im spanischen Raum mit der Möglichkeit englische Kurse zu besuchen. Relativ schnell war für mich klar, dass ich nach Barcelona möchte. Die Bewerbungsfrist für das Erasmus-Programm ist in der Regel Ende Januar und die Bewerbung ist dank des AAA der Universität Mannheim weniger aufwendig und unkompliziert. Als dann die Zusage circa zwei Wochen nach Bewerbungsschluss kam, war für mich die Freude groß, als es hieß, dass ich ein Jahr in Barcelona leben darf. Ende April bekam ich Informationen zur Registrierung von OMA. OMA ist das Mobilitätszentrum der Universidad Pompeu Fabra für eingehende Austauschstudenten. Zur Registrierung wurde das Ausfüllen eines Onlineformulares gefordert, sowie das Einreichen einer Kopie des Personalausweises, Kopie einer abgeschlossenen Auslandsversicherung (einmalig circa 30 €) und ein Lichtbild verlangt. Danach war die Immatrikulation abgeschlossen und Mitte Juli hatte ich die Möglichkeit mich online für das ganze Jahr für die Kurse anzumelden. Hierbei möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass man genau schaut, in welcher Sprache die Kurse stattfinden, um keine Fehlwahlen zu machen. Anfang September, circa zwei Wochen vor Vorlesungsbeginn, bin ich mit zwei Koffern nach Barcelona geflogen. Ein paar Tage später begonnen die Vor-Einführungstage, also die Tage die vor der eigentlichen Welcome-Week, sind. ESN (Erasmus Student Network) ist eine Initiative, die sich um die Erasmus-Studenten hervorragend kümmern und das Kennenlernen mit anderen Studenten am Anfang einem sehr erleichtern. 2. Unterkunft (Kosten, Unterbringung allgemein, etc.) Meine Wohnung in einer WG mit zwei Katalanen und einem Spanier habe ich über Facebook in einer der sämtlichen Gruppen (Student Rooms Barcelona war es in meinem Fall) gefunden. Über ein Skype Interview wurde ich dann ausgewählt und somit hatte ich eine Woche bevor ich nach Barcelona geflogen bin, ein Zimmer in einer WG in L’Eixample, in der Nähe von Placa Espanya. Das WG-Zimmer war, zumindest in Relation zu anderen WG Preisen, kostengünstig mit 280 Euro pro Monat, inklusive aller Nebenkosten. Ich denke, dass die Lage meiner WG nur in Ordnung war, da sich mein Erasmus – Leben größten Teils in El Born, also der Altstadt, abgespielt hat. Wenn man zentral wohnen möchte, sucht man sich am besten etwas in der Gegend El Born, Barrio Gotico, Barceloneta, oder in der Nähe von der Metro – Station Marina. Von diesen Gegenden aus kann man gut den Ciutadella Campus (zu meiner Zeit der Campus der Rechtsfakultät) der UPF, das Meer, und sämtliche Ausgehmöglichkeiten erreichen. Aufgrund meiner Lage, hatte ich eine Karte für das Bicing. Bicing in Barcelona ist, meiner Meinung nach, sehr praktisch und günstig. Man zahlt um die 45 Euro für ein Jahr Nutzung und kann jederzeit für 30 Minuten ein Fahrrad nutzen. Bicing bietet sämtliche Hol- und Abstellstationen in der Stadt verteilt an. Um sich für das Bicing System zu registrieren, benötigt man eine sogenannte N.I.E. Nummer. Diese N.I.E. Nummer, welche eine Identifikationsnummer für Ausländer darstellt, benötigt man ab einer Aufenthaltsdauer in Barcelona von über sechs Monaten sowieso, und ist, wie schon bereits oben genannt, notwendig um sich für das Bicing zu registrieren.(http://www.upf.edu/barcelona/en/requisits/) Die N.I.E. Nummer erhält man beim Einwohnermeldeamt, bei der man sich im Vorhinein online anmelden muss, um dann einen Termin zugeteilt zu bekommen. Sobald man die N.I.E. Nummer hat, kann man sich für das Bicing registrieren und die Vorteile nutzen. 3. Studium an der Gasthochschule Wie schon erwähnt, habe ich meine Kurse an der UPF von Deutschland aus schon für das ganze Jahr belegen können. Das Studienjahr an der UPF ist in Trimester aufgeteilt. Die Kurse, die ich wählte waren zunächst, aus Versehen, in Spanisch. Während der ersten Wochen, konnte ich jedoch in der sogenannten Add-and-Drop-Period Kursänderungen vornehmen. Positiv anzumerken ist hierbei, dass OMA, sehr bemüht und hilfreich ist. Falls ein Kurs schon zu voll ist, ist dies meistens kein Problem, da OMA dem Kurs Plätze hinzufügen kann. Während der Welcome Days an der UPF wurde uns auch ausführlich erklärt, wie man Änderungen bezüglich der Kurswahl vornehmen kann. Die Kurse erfordern meistens, dass man auch ein dazugehöriges Seminar besucht. Diese Seminare sind obligatorisch. In diesen Seminaren ist man dazu angehalten, dass man sich mündlich beteiligt. Meistens zählen die Seminare 30 Prozent von der Gesamtnote. Die Vorlesungen an sich, sind, meines Erachtens, weniger strukturiert aufgebaut als in Mannheim. Bei den meisten Professoren gab es keine Power Point Presentation begleitend zu dem Vorgetragenen, sodass man viel mitschreiben musste, da die Bücher, die als Unterstützung zur Vorlesungen empfohlen wurden, meistens in Spanisch oder Katalanisch. Aus diesem Grund, war es sinnvoll stets Notizen zu machen. Die Klausuren waren gut und ohne großen Lernaufwand zu bewältigen. Da ich über die SWS – Regelung gegangen bin, hatte ich in dem ganzen Jahr nur acht Klausuren. Diese juristischen Klausuren waren weniger fall- und gesetzesorientiert, als die Klausuren, die wir in Mannheim schreiben. Ab und zu, boten Professoren auch open-book exams an, weshalb das Lernen so auf ein bis zwei Tage begrenzt werden konnte. Das Jahr an der UPF an sich hat mir viel Freude bereitet und ich habe mich wirklich wohl in der Uni gefühlt. Die Spanier und Katlanen sind sehr nett und aufgeschlossen und das Café ist auch immer gut gefüllt mit Studenten. Die Preise in der Mensa bzw. im Café sind jedoch um einiges teurer als in Mannheim. Meine Freunde und ich haben es so gehandhabt, dass wir uns häufig bei Nostrum (direkt gegenüber vom Parc Ciutdadella) Essen geholt haben, um es in der Uni zu verspeisen. Die Bibliothek ist gut aufgebaut und architektonisch beeindruckend, und lädt somit zum Lernen ein. 4. Alltag und Freizeit Mein Alltag gestaltete sich so, dass ich ungefähr jeden Tag eine Vorlesung hatte und zweimal die Woche meinen Sprachkurs wahrnahm. Den Spanischkurs, welcher von der UPF subventioniert wird, kann ich nur sehr empfehlen, da die Lehrerin, Cristina, sehr ambitioniert und wirklich eine gute Lehrperson ist. Während meiner Freizeit, habe ich viel Zeit mit meinen Erasmus – Freunden verbracht. Wir sind häufig ausgegangen. Das Nachtleben Barcelonas ist sehr bekannt, und ich kann es jedem nur wärmstens ans Herz legen, auch mal spanische Diskotheken wie La Fira oder Merlin auszuprobieren. Abends war ich viel mit meinen Freunden in Barrio Gotico und El Born unterwegs. In den Monaten September bis Ende Oktober und Mai und Juni bin ich viel an den Strand gegangen. Außerdem bietet es sich sehr an von Barcelona aus andere Städte zu besuchen, da die Flugpreise relativ günstig sind. Außerdem empfehle ich Aktivitäten mit ESN von der UPF Barcelona wahrzunehmen, da man einige Städte für wenig Geld zu sehen bekommt. So lernt man zudem viele Studenten aus anderen EU Ländern, als auch Übersee Ländern kennen. 5. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung; Abschlusswort an Ihre Nachfolger) Das Fazit, welches ich aus meinem Auslandsjahr in Barcelona ziehen kann, ist, dass ich dieses Jahr niemals missen möchte. Eine Erasmus Erfahrung ist viel Wert, und solange man die Chance hat einige Zeit im Ausland zu verbringen, sollte man diese nutzen. Ich habe ausschließlich positive Erfahrungen gemacht und bin sehr glücklich darüber, dass ich viele Erasmus Studenten nun meine Freunde nennen kann, dass ich eine neue Sprache beherrsche und die katalanische Kultur kennenlernen durfte. Alle jetzigen Studenten möchte ich dazu anhalten, ein Auslandsjahr, egal ob Erasmus oder Übersee, zu machen. Barcelona war für mich die optimale Möglichkeit, ein Jahr am Meer an einer schönen Universität zu verbringen. Ich blicke auf das Jahr und die vielen wahrgenommenen Partys mit Wehmut zurück. An der ausländischen Partnerhochschule besuchte Kurse: Kursbezeichnung 22703 Kurs Law of Damages SWS/ Anerkennung an der Credits Universität Mannheim 2 Std. / 4 i.S.d. JAPro: ja Bemerkungen Ähnlich dem Haftungsrecht von Prof. Dr. Brandt ECTS 22701 22706 Public International Law Justice and Individiual Rights 4 Std. / 6 i.S.d. JAPro: ja Vorlesungen mit PPP, Seminar meistens Fälle des ECTS ICJ lesen und während Seminar erläutern 2 Std. / 4 i.S.d. JAPro: ja Rechtsbetrachtung auf einer Metaebene ECTS 21019 22704 23121 Dret Judicial 3 Std. / 4 i.S.d. JAPro: ja Prozessrecht und vergleichendes Prozessrecht auf ECTS Spanisch, sehr netter Professor 3 Std. / 4 i.S.d. JAPro: ja PPP während Vorlesung und Zusammenfassung des ECTS kompletten Inhalts von Professor erstellt Contemporary Law. Dictatorship and 3 Std. / 4 i.S.d. JAPro: ja Historische Grundlagen des spanischen Rechts; sehr Transitional Justice. ECTS zu empfehlen, da Geschichte Kataloniens einem Collective Labor Law näher gebracht wird 22745 22700 Contemporary International System Fundamental Rights and Freedom SWS = Semesterwochenstunde 4 Std. / 5 i.S.d. JAPro: ja Politische Betrachtung der Weltordnung, weniger ECTS interessant, da kaum Zusammenhang mit Jura 4 Std, / 6 i.S.d. JAPro: ja Grundrecht Spaniens, sehr ähnlich zum deutschen ECTS System, da viel abgekupfert wurde
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