Dominik Bong

Bericht: Auslandssemester in Barcelona
Von Dominik Bong
Keine 5 Minuten vom Strand Barcelonas entfernt steht die ehemalige Militärkaserne, die
heutzutage als BWL-Campus der Universidad Pompeu Fabra herhält. Die lebhafte Altstadt
Barcelonas erreicht man ebenso nach nur zwei Haltstellen mit der Metro oder nach einem 15minütigen Fußmarsch durch den schönen Ciutadella Park. Aber natürlich hat ein
Auslandssemester an der UPF in Barcelona viel mehr zu bieten als nur die Lage des
Universitätscampus.
Dieses halbe Jahr in Barcelona war ohne Zweifel eine der spannendsten und aufregendsten
Zeiten meines Lebens. Ich habe viele interessante und nette Leute getroffen, neue Orte bereist
und wertvolle Erfahrungen gemacht. "Studieren" bedeutet während des Auslandssemesters
einfach etwas anderes als daheim an der EBS. Man hat viel mehr Zeit und noch dazu die Lust
und Neugierde, Sachen neben der Uni anzugehen, wozu man sonst gar nicht kommt oder
zumindest nicht so oft.
Das Schöne an der UPF und Barcelona allgemein ist die Tatsache, dass es so viele andere
Studenten gibt, die exakt dasselbe erleben. So findet man immer jemanden, mit dem auf den
Karneval nach Sitges fahren kann, im Camp Nou zu Messi & Co. Bestaunen kann oder
einfach nur abends noch entspannt das eine oder andere Bier trinken kann (wohlgemerkt gibt
es in vielen Bars für internationale Studenten wahrlich grandiose Rabatte). An der UPF gab es
soweit ich weiß alleine im Bachelor etwa 200 andere Internationals. Diese Zahl ist schon
beträchtlich und wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass das Programm für die
Internationals echt super ist, besonders am Anfang zum Einstieg. Da werden dann abends
Partys in den Clubs von Barcelona organisiert und tagsüber Stadtrundgänge wobei man sich
untereinander sehr schnell besser kennenlernt und Freundschaften bildet. Während des
Semester gibt es dann immer wieder kleine Wochenend-Trips etwa nach Valencia oder
Salamanca und im Mai den Höhepunkt des Jahres: der Ibiza-Trip für alle Erasmus-Studenten
(und andere internationale Studenten) aus ganz Spanien. Für diese ca. 3500 machen dort dann
auch die bekannten großen Clubs für einen Abend, noch vor der eigentlich Saison.
Akademisch bietet die UPF fast alles, was ich mir von einer Uni im Auslandssemester erhofft
habe. Es gibt einige interessante Kurse (bspw. Psychology and Business) und dazu ein paar
anspruchsvollere, sowie auch Kurse die einen absoluten minimalen Zeitaufwand verlangen.
So kann sich jeder sein Paket zusammensuchen. Einziger Nachteil sind die fast wöchentlichen
Gruppenarbeiten für eigentlich jeden Kurs. Diese sind zwar nicht sonderlich anspruchsvoll,
dafür aber ziemlich nervig durch die ständige Abstimmung mit anderen Studenten, vor allem
den Spaniern, die durchschnittlich mehr Kurse haben.
Allgemein kann ich jedem nur zu einem Semester in Barcelona raten. An der UPF ist sogar
Spanisch keine Voraussetzung, da viele Kurse auf Englisch sind und manche von den
internationalen Studenten auch wirklich kein Wort Spanisch konnten (also, zu Beginn ihres
Aufenthalts). Man muss in dieser Stadt nur wirklich ein bisschen mehr auf seine Sachen
aufpassen, da extrem viel geklaut wird. Aber sonst ist Barcelona eine fantastische Stadt mit
einer attraktiven Universität und vielen netten Menschen, die es lohnt mal erlebt zu haben.