Jan Peter Hammer - Berlinische Galerie

BERLINISCHE GALERIE
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Berlin, 27. Januar 2016
12x12. Der IBB-Videoraum in der Berlinischen Galerie
03.02.–29.02.2016: Jan Peter Hammer
Jan Peter Hammer, Monarchs & Men, 2012,
HD video, 29 minutes.
Courtesy of the artist and LABOR, Mexico City
Im IBB-Videoraum werden über den Zeitraum eines Jahres 12 Künstlerinnen und Künstler
präsentiert, die durch ihren innovativen Umgang mit den Medien Film und Video aufgefallen
sind. Die Reihe wird im Februar mit zwei Werken von Jan Peter Hammer fortgesetzt (03.02.–
29.02.2016).
Als Ausgangspunkt seiner Filme zieht Jan Peter Hammer häufig historische und zeitgenössische
Textmaterialien heran. Die Protagonisten seiner Filme verkörpern kontroverse Positionen, ihre
Debatten inszenieren und interpretieren gesellschaftliche Diskurse. Dabei bezieht Hammer
Stellung zur politischen Lage und fügt den Debatten eine neue Erkenntnisebene hinzu.
The Anarchist Banker, 2010
Inspiration für The Anarchist Banker war eine 1922 veröffentlichte Kurzgeschichte des
portugiesischen Dichters Fernando Pessoa. In seiner filmischen Umsetzung zeigt Hammer die
ungebrochene Aktualität der historischen Textvorlage und interpretiert sie vor dem Hintergrund
des Neoliberalismus und der Finanzkrise 2008. In einem Talkshow-Setting stellt sich ein
berüchtigter Banker, Arthur Ashenking, den Fragen eines Fernsehmoderators. Der Verlauf des
Gespräches ist ungewöhnlich: Ashenking erläutert – eloquent und ohne jede rhetorische
Relativierung – die ökonomische Logik der Hochfinanz. Er verteidigt den Standpunkt eines
radikalen Egoismus, der nach seiner Ansicht die einzig mögliche Form des Anarchismus ist:
„The one person I was able to free, I freed.“ Er meint sich selbst.
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Monarchs & Men, 2012
In einer Galerie für zeitgenössische Kunst trifft der Investmentbanker Arthur Ashenking auf vier
Protagonisten der Kunstwelt. Es entsteht eine angeregte Debatte über Ashenkings Begriff eines
„Kreativen Kapitalismus“. Ashenkings Thesen setzen sich zusammen aus Interviews von
Unternehmern und Wirtschaftstheoretikern wie Bill Gates, Alan Greenspan und Kevin Roberts
und Texten von Thomas Friedman, F.A. Hayek und Ayn Rand. Ihm werden durch die anderen
Charaktere verschiedene Positionen der intellektuellen Linken, beispielsweise von Alain Badiou,
Jacques Rancière, Terry Eagleton, Martha Rosler und Tracey Emin gegenübergestellt.
Jan Peter Hammer wurde in Kirchheim unter Teck geboren. Seine Werke wurden unter anderem
am MACBA – Barcelona, auf der Istanbul Biennale 2015, im Migros Museum und im Yerba
Buena Art Center, San Francisco gezeigt.
Der IBB-Videoraum
Im IBB-Videoraum werden über den Zeitraum eines Jahres zwölf Künstlerinnen und Künstler
präsentiert, die in den letzten Jahren durch ihren innovativen Umgang mit den Medien Film und
Video aufgefallen sind. Dokumentarische Herangehensweisen reihen sich dabei an Strategien,
die das Medium hinterfragen und nach neuen Formen der filmischen Erzählung suchen. Auch die
Auseinandersetzung mit bildästhetischen Fragen, die Verwendung von Film oder Video zur
Aufzeichnung von Performances und Experimente mit audiovisuellen Fragestellungen sind
bestimmend für die Werke der eingeladenen Künstler.
Das Programmformat stellt nicht nur etablierte Vertreter der zeitgenössischen Videokunst vor,
sondern auch junge Künstler, deren Werke bisher kaum in Museen zu sehen waren. Im
monatlichen Wechsel wird jeweils ein Programm aus verschiedenen Werken zusammengestellt.
Die Realisierung erfolgt mit Unterstützung der Investitionsbank Berlin (IBB).
Programm bis April 2016:
03.02.–29.02.2016: Jan Peter Hammer
02.03.–28.03.2016: Rebecca Ann Tess
30.03.–25.04.2016: Isabell Heimerdinger
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