Der Bart ist ab!

BEAUTY
Der Bart
ist ab!
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S TA C H E
rotz Retro-Anmutung
des Schnauzers ist
dies der modernste und
mutigste aller Trends:
Hier trifft, wie der Name schon
sagt, Nostalgie auf Revoluzzerhaltung. Außerdem liegt die Vermutung nahe, dass der beste Kumpel
dieses Mannes gerade einen hippen Barbershop (s. S. 198) eröffnet
hat, für den sich der MoustachePunk hin und wieder als Oberlip-
penbart-Model zur Verfügung
stellt. In der Zeit dazwischen
kann schon mal etwas Flaum am
Kinn nachwachsen – er selbst
hat nämlich gar nicht so große
Lust, ständig mit dem Nassrasierer vor dem Spiegel zu stehen.
Im Herzen ist er schließlich ein
Rebell und hat Besseres zu tun.
Der Stylingtrick: Auf den ersten
Blick Oktoberfest, auf den
zweiten Neukölln. Heißt: Der
leicht gezwirbelte Schnauzer mag
Vorbilder wie Kaiser Wilhelm,
Magnum, Salvador Dalí oder
Freddie Mercury zitieren – der
Rest ist aber nicht von gestern. Skateboard unter den Füßen, Hütchen oder Beanie
auf dem verwuschelten Haar,
Plugs im Ohr, enge Hipster-Jeans
und Hosenträger gehen immer.
Wer’s tragen kann: Männer
mit Haltung und Humor.
Und alle, die kein Problem damit
haben, dass sie noch häufiger
von Streetstyle-Fotografen als von
Frauen verfolgt werden.
Steht ihm der
Pornobalken?
Mit Apps wie
Moustache
Mirror (gratis,
für Android)
lässt sich schnell
herausfinden,
ob man sich
auch mit einem
Schnauzer anfreunden könnte.
FOTOS: YANNIS VLAMOS/INDIGITALIMAGES.COM (1), DAVID NYANZI (INSTAGRAM.COM/DAVIDNYANZI) (1)
DER M
uf der Liste der gefragtesten MännerTreatments steht laut
der Waxing-StudioKette „Wax in the City“ aktuell der
„Brazilian Hollywood Man“ auf
Platz zwei (nach „Rücken/Schultergürtel“). Glatt bis zur Intimzone ist bei ihm also derzeit schwer
angesagt – „weil es beim Sex
besser ist“, sagen die Kunden. Wie
weit man dafür bei der Haarentfernung gehen muss, möchten
wir hier offen lassen. Klar ist aber:
So samtweich rasierte Babygesichter, wie sie gerade auf dem
Laufsteg (z. B. bei Dior Homme,
Bild) zu sehen waren, kommen uns
beim Küssen durchaus entgegen.
Das Neue daran: Der Sleek-Look
wird vom Kinn bis zum Scheitel
durchgezogen und verlangt natürlich eine Neigung zum Perfektionismus. Grundsätzlich sollte
der Träger bereit sein, für
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seinen Adoniskörper die Zähne
zusammenzubeißen – im
Waxing- wie im Fitnessstudio.
Wer’s tragen kann: Bei kantigen
Wangenknochen und ebenmäßiger Haut macht sich der
Look besonders gut. Man
kann deshalb davon ausgehen,
dass der Sleek-Styler auch
in Sachen Pflege perfekt ausgestattet ist (s. S. 196).
-P
A
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DER
SL
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Männer-Magazinen und Fashion Shows zufolge ist
die Ära des Vollbarts vorbei. Und was kommt nun? Vier Trendstylings,
die wir jetzt gerne an ihm sehen
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FÜR SLEEK-STYLER
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PA D O U R
er Name seiner Frisur
geht zurück auf
Madame de Pompadour,
Mätresse von
Louis XV., die ihr üppiges Haar
nach oben und nach hinten
frisierte. Die männliche Variante
erlebte in den 50er- und 60erJahren ihre Hochphase und feiert
seitdem regelmäßig Comebacks
– wie die Musik ihres prominentesten Vertreters, Elvis Presley.
Der Schnitt: Damit der Pompadour-Look sitzt, müssen die
Seiten kürzer sein als die Tolle, die
dann mit Pomade schwungvoll zurückgekämmt wird. Sollte
eine einzelne Strähne rebellieren
und in die Stirn fallen, ist das
durchaus erwünscht und passt zur
sexy Rocker-Pose, wie bei Johnny
Depp im Film „Cry-Baby“ (Bild).
Wer’s tragen kann: Alle.
Dieser Style signalisiert, dass der
Mann Wert auf ein gepflegtes Äußeres legt, ist aber je nach
Höhe der Tolle so vielseitig
und flexibel, dass er zu jedem Typ,
Anlass und Charakter passt.
Egal, ob man Tattoos oder Anzüge
oder am besten beides mag.
Rasierset „Purist“ von Mühle
Manufaktur, um 210 Euro. Abdeckstift „Concealer For Men“ von Tom
Ford, um 40 Euro. Feuchtigkeitsbalsam „Baume Super Hydratant“
von Clarins Men, um 40 Euro
FÜR MOUSTACHE-PUNKS
Bartöl von Prospector Co., über nichemen.com, um 20 Euro. Rasiergel
„Design Shaver“ von Biotherm Homme,
um 20 Euro. Hairstyling-Spray
„Australian Salt Spray“ von David Mallett
über ausliebezumduft.de, um 30 Euro
FÜR TOP-KNOT-HIPSTER
Eau de Toilette „Terre d’Hermès Eau
Très Fraîche“ von Hermès, um
70 Euro. Waschgel „Body Fuel Hair
& Body Cleanser“ von Kiehl’s, um
20 Euro. Allzweckcreme von Nivea
Men, um 3 Euro
FÜR POMPADOUR-LOVER
Serum „Siero Viso Rivitalizzante“ von
Acqua di Parma, um 70 Euro.
Pomade und Taschenkamm von Byrd,
über niche-men.com, um 20 und
13 Euro. Eau de Toilette „Gentle
Men’s Care“ von Tabac, um 18 Euro
FOTOS: REFLEX (1), DPA (1)
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OVER
r ist der Vollbart-Träger
im neuen Gewand:
Statt im Gesicht lässt er
jetzt die Haare auf dem
Kopf wachsen. Grundsätzlich liebt
er es also natürlich und möchte
auf keinen Fall so wirken, als
würde er sich allzu viele Gedanken
um seinen Look machen. Der
Männerdutt, mit dem er seine beneidenswerte Mähne bändigt,
sollte eher nach Pragmatismus
und nicht unbedingt nach
Harry Styles (also zu gestylt, Bild)
aussehen. Besser, man orientiert
sich an prominenten Stilikonen wie
Man-Bun-Profi Jake Gyllenhaal –
und denkt sich
dessen üppigen Bartwuchs
in dieser Saison einfach weg.
Der richtige
Hipster-Geschenk:
Dreh: Wer
das Klingen-Abo
hier kunstvoll
für jeden Rasurtyp,
von Mornin’
dreht und
Glory, ab 6 Euro
wendet oder
akkurat fixiert, hat schon verloren. Das Ziel
ist eine Art Duschfrisur –
betont uneitel und spontan.
Wer’s tragen kann: Nur Männer,
die wirklich lange Haare haben
– von kurzen Zipfeln, die kümmerlich vom Oberkopf ragen, bitten
wir Abstand zu nehmen. Und
von Übertreibungen: Maskuline
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K N O T- H
DER PO
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Klassiker (Jeans, T-Shirt, Karohemd oder gut sitzende
Anzüge) gefallen uns zur weiblichen Frise besser als
androgynes Mode-Hipstertum.
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STER
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Zur Nassrasur gibt’s
Whiskey oder Craft Beer, die
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Treatments sind nach Stilikonen („Steve
McQueen“, „The Dude“, „Kojak“) benannt, und
die Einrichtung sieht exakt so aus wie vor 200 Jahren
(etwa wie bei Truefitt & Hill in London, dem offiziell
ältesten Barbershop der Welt). Der globale Vollbart-Trend
der letzten Jahre hat auch die Anzahl der Barbiere in den
Großstädten wachsen lassen. Der klassische „Herrenfriseur“
trimmt wieder im Old-School-Style, ohne elektrische Haar- und
Bartschneider, im passenden Retro-Ambiente oder unverwüstlichen Industrial Design. Das Handwerk steht ganz klar im
Vordergrund – auch bei Hammer & Nagel in München,
Deutschlands erstem Pediküre- und Maniküre-Salon
für Männer. Hier werden zwischen Werkbänken und
Ledersofas Hände und Füße von tätowierten Nail
Technicians in Latzhosen gepflegt. Könnte
uns auch gefallen – ist aber, leider,
nur für ihn.
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Neue, alte Salonkultur: 1 Motiv aus dem Bildband „Barbershops of America“ von Rob Hammer
(um 45 Euro, über barbershopsofamerica.com).
2 Hammer & Nagel, München. 3 Barber,
Amsterdam. 4 Barber’s, Berlin. 5 Truefitt & Hill,
London. 6 Barber House, München
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REDAKTION: ANNA-KATHARINA LENZ; FOTOS: ROB HAMMER (1), ATELIER TACKE (1), WOUTER VAN DEN BRINK (1), DANIEL MEYER (1)
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MENLY
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Dass bei Männern wieder Old-School-Styles wie Schnauzer
und Tolle angesagt sind, liegt auch am Revival des BarbierHandwerks – und an Salons, die wie Werkstätten aussehen