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MENSCHEN
MENSCHEN
Im August 2015
auf der Fahrt zum
Schweizer MeisterTitel (l.) und auf
dem Podest
zwischen seinen
erwach­senen
Konkurrenten (g. l.).
KLEINER CHAMPION
macht grosse Sprünge
Er ist elf und Schweizer Meister im Wakeboarden. Doch trat
JAMIE HUSER nicht gegen Gleichaltrige an. Er siegte gegen Erwachsene.
Das Ausnahmetalent macht auch in den USA von sich reden.
Text Fabienne Eichelberger Fotos Peter Hauser
E
s hätte keinen Sinn ergeben, gegen
Gleichaltrige anzutreten. «Von ihnen steht keiner einen Salto», sagt
Jamie Huser. Darum fuhr der 11-Jährige an
der Schweizer Meisterschaft im Wakeboar­
den Ende August bei den Erwachsenen
mit – und schaffte, was kaum jemand erwartet hatte: Er gewann.
Beim Wassersport aus
den USA steht der Fahrer
auf einem verkürzten
Surfbrett und wird an
einem Seil mit 35 bis
40 Stundenkilometern
hinter einem Motorboot
hergezogen. Dabei surft er auf der entstehenden Welle und springt von einer
Seite zur anderen, macht Saltos und
Drehungen.
Jamie Huser aus Flims GR beherrscht
diese Sportart wie kaum ein anderer in seinem Alter. Dass er nun Schweizer Meister
ist, macht ihn stolz. «Aber die Erwachsenen nervte es vermutlich, gegen ein Kind
zu verlieren», sagt er und schmunzelt.
Es war die Idee seines Vaters Beat Gattiker, Jamie bei den Männern antreten zu
lassen. Er hat den Wassersport in der
Schweiz populär gemacht und kennt die
Szene. 1983 gründete er die Wakeboard
Academy Zürich – die erste Wakeboardschule Europas.
lich. Anders als die Konkurrenz aus Amerika oder Australien kann Jamie nicht
täglich trainieren. Er lebt mit seinen Eltern Sandra Huser und Beat Gattiker, seinem Bruder Jannis, 16, und seiner Schwester Sunny, 5, in Flims GR. Der nächste
Trainingsort ist Zürich. Manchmal nimmt
er den Weg am Mittwochnachmittag auf sich.
Oft trainiert er aber nur
am Wochenende, auch
das nicht regelmässig. In
seiner Freizeit fährt Jamie
Jamie Huser, Schüler und Wakeboarder
gerne Skate- und Snowboard und spielt Gitarre.
Jamie stand bereits mit drei auf dem «Wakeboarden ist aber meine grösste LeiBrett. Mit sieben wurde er Schweizer Meis- denschaft. Ich bin süchtig danach», sagt er.
ter bei den unter 11-Jährigen. Heute gehört
Seit 2014 fliegt Jamie etwa 5-mal im Jahr
er zur Weltspitze: Er ist Vize-Europameis- für zwei bis drei Wochen alleine nach Floter bei den unter 14-Jährigen, an der Welt- rida zu seinem Trainer Trevor Hansen. Diemeisterschaft in Portugal wurde er Vierter. ser bezeichnet Jamie als Ausnahme­talent.
Dass er das Podest knapp verpasste, wurmt Er habe noch nie einen Wakeboarder geseihn. «Der Vierte ist der doofste Platz.»
hen, der mit 11 schon so weit gewesen sei.
Seine Erfolge im Wakeboarden sind
Wenn er in Amerika ist, vermisst Jamie
nicht nur aufgrund seines Alters erstaun- seine Familie. Deshalb hat er jeweils ein ➳
«Wakeboarden ist
meine grösste Leidenschaft.
Ich bin süchtig danach.»
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Schweizer Familie 40/2015
Jamie Huser am
Caumasee bei
Flims. Trainieren
darf er hier nicht.
Darum fährt er
regelmässig an
den Zürichsee.
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MENSCHEN
Plüschtier bei sich. «Es hat einen grossen
Mund, und in diesen stecke ich ein Foto
meiner Familie», sagt Jamie. An die Wettkämpfe in Europa begleiten ihn seine
Mutter und sein Vater abwechselnd. «Ich
bin nicht als Trainerin dabei, sondern als
Mami», sagt Sandra Huser. Sie beruhigt
Jamie, wenn er nervös wird, und tröstet,
wenn er mit seiner Leistung nicht zufrieden ist.
Auch Jamies Freundin Ladina, 11,
durfte ihn einmal an einen Wettkampf
­begleiten. Sie ist in derselben Schulklasse
wie Jamie. Von ihr erhielt er als Glücksbringer Armbänder aus Leder. Er schenkt
ihr Souvenirs von seinen Reisen.
Die Medaillen und Pokale bringt er
jeweils in die Schule mit. Jamie findet es
schön, dass sich alle Klassenkameraden
mit ihm über seine Siege freuen. Er glaubt
nicht, dass jemand eifersüchtig ist auf
seine Erfolge. «Sie beneiden mich eher
um meinen Fernseher im Zimmer und
Jamie Huser rockt sein Kinderzimmer
in Flims. Gitarre spielen gehört nebst
dem Skateboarden zu seinen Hobbys.
um meine Playstation.» Und vielleicht
auch ein wenig um sein abenteuerliches
Leben.
Wenn er in Florida trainiert oder einen
Wettkampf im Ausland hat, darf er in der
Schule fehlen. Den verpassten Unter-
richtsstoff holt er nicht nach, sondern vor.
Dabei unterstützt ihn Julia, die Freundin
seines Bruders. Sie besucht die Fachmittelschule und möchte Lehrerin werden.
Das sei eine Superlösung, sagt Sandra Huser. Ihr Sohn möchte nicht nur im Sport
zu den Besten gehören, sondern auch in
der Schule. «Würde er nicht mehr mitkommen, wäre das schlimm für ihn.»
Die nächste Absenz steht schon bald
wieder an. Vom 25. bis zum 31. Oktober
findet in Mexiko die Weltmeisterschaft
statt. Dort wird Jamie gegen Jungen in seinem Alter antreten. Er freut sich darauf:
«Der Strand von Cancun ist einer der
schönsten Orte zum Wakeboarden – ich
habe schon viele Bilder angeschaut.» ●
Spektakuläre Sportart
Wer Jamie Huser in Aktion sehen will, findet
auf seiner Facebook-Seite Bilder und Videos
von Wettkämpfen.
www.facebook.com/jamiehuser
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