INNOVatION BEGINNT MIT stahl - Stahl

INNOVATION
BEGINNT MIT STAHL
www.stahl-online.de
04_Impulsgeber Stahl
Die Basis für
wirtschaftlichen Erfolg
06_Industrie 4.0
Wie sich die Stahlindustrie
immer weiter vernetzt
10_Schwieriges Terrain
Politik muss Rahmenbedingungen
für Innovationen schaffen
Inhalt
02
04 | 05
03
Editorial
Hans Jürgen Kerkhoff über
die hohe Innovationskraft der
Stahlindustrie
Impulsgeber und
Erfolgsfaktor
Stahl heute: Basiswerkstoff
für wirtschaftlichen Erfolg und
industrielle Exzellenz
06 | 07
Industrie 4.0
Wie die Stahlindustrie die
­Herausforderungen der „vierten
industriellen Revolution“ meistert
08 | 09
18
Moderne Infrastruktur
Mit Stahlbrücken gegen den
Sanierungsstau: die Antwort
der Stahlindustrie auf die
maroden Verkehrswege
Innovation
beginnt mit
Stahl
12 | 13
Arbeitswelt Stahl
Die männerdominierte
Branche erlebt einen Wandel –
weibliche Fach- und Führungs­kräfte sind gefragt
„in orbit“
Aus 2.500 m2 Stahlnetz schuf
der Künstler Tomás Saraceno eine
begehbare Rauminstallation.
Noch bis Jahresende im
Düsseldorfer Ständehaus K21.
www.kunstsammlung.de
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Schwieriges Terrain
Politische Rahmenbedingungen
entscheiden über die internationale Wettbewerbsfähigkeit
16 | 17
Titelseite:
Klartext
Aktuelle Herausforderungen,
innovative Lösungen – und
eine überraschende Erkenntnis:
drei Stahlmanager im Interview
Green Economy
Die Forschungsagenda der
Bundesregierung will Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringen – die Stahlbranche
macht’s erfolgreich vor
14 | 15
Recycling-WeltMeister
Wie Umwelt, Klima und Wettbewerb von der Kreislaufwirtschaft der Stahlindustrie
profitieren
Editorial
03
Innovation braucht kluge
Köpfe, starke Netzwerke und
wirtschaftliche Spielräume
Sehr geehrte Damen und Herren,
das auf der Titelseite abgebildete Stahlnetz, das hoch über dem Innenhof des
Düsseldorfer Ständehauses schwebt, symbolisiert vieles, was den Werkstoff Stahl
und seine Industrie ausmacht: Stabil und dennoch flexibel, ist Stahl als tragendes
Material überall dort vertreten, wo Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Form in
Einklang zu bringen sind. Stahlunternehmen sind in industrielle Netzwerke
eingebunden, in denen Innovationen z. B. für die urbane Infrastruktur, saubere
Energieerzeugung oder nachhaltige Mobilität vorangetrieben werden.
Inspiration und Nutzen für ein gutes Leben –
so versteht die Stahlindustrie Innovation
Wie das Stahlnetz in Tomás Saracenos Installation, so ist auch unsere Branche
stets in Bewegung. Innovation bedeutet viel mehr, als einen Werkstoff lediglich
weiterzuentwickeln. Nachhaltigkeit zu leben, die Produktion digital zu begleiten
und die Arbeitswelt gesellschaftsgerecht zu gestalten – all das verstehen wir als
Zukunftsaufgaben, die nach innovativen Antworten verlangen. Um den eingeschlagenen ambitionierten Kurs beizubehalten, braucht die Stahlindustrie neben
kreativen Köpfen und belastbaren Netzwerken vor allem verlässliche Rahmen­
bedingungen und Raum für Entwicklung. Beides wird aber hierzulande immer
enger und unsicherer. Hohe Energiekosten und die weltweit singulär strenge
CO2-Regulierung machen es den Stahlunternehmen zunehmend schwerer, sich
auf umkämpften internationalen Märkten zu behaupten und Investitionen, nicht
zuletzt in Forschung und Entwicklung, zu planen. Dabei wird auf Dauer nur
der­jenige innovativ bleiben, der sich erlauben kann, langfristig zu denken und
danach sein unternehmerisches Handeln auszurichten. Wir appellieren an die
Verantwortlichen in Politik und Öffentlichkeit, dass sie die Innovationskraft der
Stahlindustrie in Deutschland nicht durch untragbare Belastungen noch weiter
einschränken. Nur mit einer innovativen Grundstoffindustrie bleiben unsere Wirtschaft und Gesellschaft auf der Höhe der Zeit.
Hans Jürgen Kerkhoff
Präsident Wirtschaftsvereinigung Stahl
Vorsitzender Stahlinstitut VDEh
Stahl heute: Innovationstreiber,
Impulsgeber und Erfolgsfaktor
04
Stahl ist der Konstruktionswerkstoff Nummer eins – und ein HightechProdukt mit enormem Potenzial. Durch die Entwicklung immer neuer
Stähle schaffen die Stahlhersteller in Deutschland optimale Voraus­
setzungen für industrielle Exzellenz und wirtschaftlichen Erfolg.
Die Zukunft ist leicht
Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit: Das sind die Anforderungen an
das Auto der Zukunft. Hersteller und
Stahlindustrie setzen gemeinsam auf
Leichtbau. Hochfeste und gut verformbare Stähle erfüllen nicht nur die gestiegenen Sicherheitsanforderungen. Sie
ermöglichen auch leichtere Bauteile und
zeigen – über den gesamten Lebenszyklus – in vielen Fällen eine deutlich
bessere Ökobilanz als andere Werk­
stoffe. Dank dem gestiegenen Einsatz
höherfester Stähle konnte der aktuelle
VW Golf im Vergleich zum Vorgängermodell deutlich Gewicht abspecken.
Innovative Stahllösungen haben nicht
nur bei der Karosserie enormes Poten­
zial. So hat Mercedes-Benz damit
begonnen, die in Pkw-Dieselmotoren
üblichen Aluminium-Kolben durch
neu entwickelte Kolben aus Stahl zu
ersetzen. Denn mit dem Autowerkstoff
der Zukunft lassen sich heute schon
Kraftstoffverbrauch und CO2-Emission
weiter verringern.
Herz aus Stahl
Beim Ausbau der Elektromobilität
arbeiten Stahlunternehmen und Forschungsinstitute eng zusammen. Im
solarbetriebenen Experimentalfahrzeug
„PowerCore SunCruiser“ der Hochschule Bochum wird für den Kern der
beiden Radnaben-Motoren Elektroband
genutzt. Elektroband ist ein spezieller
weichmagnetischer Stahl, der eine
hocheffiziente Energienutzung und
damit auch mehr Leistung ermöglicht.
Die Hochschule ist hierfür eine Forschungskooperation mit ThyssenKrupp
Steel Europe eingegangen, die es
ermöglicht, mit innovativen und umweltfreundlichen Materialien wichtige
Impulse für die Weiterentwicklung der
Elektromobilität zu setzen. Mit Erfolg:
Im März 2015 zeichnete KlimaExpo.NRW
das Projekt „SolarCar“ und die ge­
meinsam entwickelten Solarfahrzeuge
als Vorreiter für den Klimaschutz aus.
Basis der Energiewende
Das Ziel ist ehrgeizig: Bis 2020 sollen
nach dem Willen der Politik die Treibhausgas-Emissionen sinken – um 40
Prozent im Vergleich zu 1990. Zudem
soll bis dahin der Anteil der erneuerbaren Energien mindestens 35 Prozent
am Bruttostromverbrauch betragen.
Ohne den Werkstoff Stahl lassen sich
diese Vorgaben nicht realisieren.
Dank neuer Lösungen für Gittermasten
von ArcelorMittal können Windräder bis
zu 180 Meter hoch werden und auch
bei schwachem Wind Strom erzeugen.
Bei der Nutzung von Kraft-WärmeKopplung, Geothermie, Biomasse und
Wasserkraft sowie für den Ausbau
der Stromtrassen wird der Werkstoff
ebenfalls gebraucht. Und nicht zuletzt
sorgen Hochleistungsstähle dafür, dass
der Wirkungsgrad von modernen Gaskraftwerken in­zwischen 70 Prozent und
mehr erreicht. Hier zeigt sich einmal
mehr: Stahl ist ein Effizienztreiber.
05
Nachhaltige Infrastruktur
Experten schätzen, dass bereits in fünf
Jahren 70 Prozent der Menschen in
urbanen Ballungsräumen mit mehr als
10 Millionen Einwohnern leben. Bei
der Lösung der daraus resultierenden
Herausforderungen in den Bereichen
Verkehr, Wohnen und Mobilität sind
Innovationen aus Stahl unverzichtbar.
Städteplaner entwerfen platzsparende
Hochstraßen für den Verkehr der
Zukunft. Stahlkonstruktionen helfen
den Menschen hoch hinaus, indem sie
die notwendige Statik für Hochhäuser
sicherstellen. Bausysteme aus Stahl
verbessern die Gebäudedämmung
und helfen damit, Energie zu sparen.
Fertigmodule aus Stahl werden dort
eingesetzt, wo kurzzeitig Bedarf an
Wohn- und Arbeitsräumen gedeckt
werden muss.
Und das ist keine Zukunftsmusik,
­sondern schon Realität – und ein
besonderer Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Denn Stahl ist zu 100 Prozent recycelbar und so immer wieder die Basis für
weitere innovative Ideen.
Werkzeuge für wirtschaftlichen Erfolg
Als Hightech-Produkt steht Stahl
für die deutschen Maschinen- und
Anlagenbauer am Anfang der Wertschöpfungskette. Überall dort, wo
Maschinen Werkstücke formen,
schneiden, schleifen, bohren oder fräsen,
sind Hochleistungsstähle erforderlich:
Sie sind temperaturbeständig und
weisen hohe Standfestigkeit auf.
So setzt der Zulieferer Hella für Werkzeuge zur Herstellung von Spritzgussformen für Autoscheinwerfer auf
Spezialstahl der Deutschen Edelstahlwerke. Auch hier ist die enge Zusammenarbeit zwischen Stahlindustrie
und Anwendern Voraussetzung für
Innovation und wirtschaftlichen Erfolg.
Nur hochleistungsfähige Werkzeugstähle gewährleisten eine präzise ­
Produktion, Prozesssicherheit und
Effizienz. Ohne diese Stähle wäre
Massenproduktion z. B. von Produkten
aus Kunststoffen oder auch metallischen Werkstoffen nicht möglich.
Alltäglicher Begleiter
Stahl ist ein vielseitiger Werkstoff. Er
inspiriert Ingenieure, Architekten und
Designer immer wieder, Neues zu
schaffen oder Bestehendes zu verbessern. Wie etwa ein Photovoltaik-Modul
auf Stahlbasis oder eine Waschmaschinentrommel, welche die Wäsche durch
eine, wabenförmig strukturierte Oberfläche besonders schonend behandelt.
Stahl gibt zahlreichen Gegenständen
unseres täglichen Lebens Form und
Funktion: Der Strom, der morgens den
Elektrowecker klingeln lässt, wird in
höchsteffizienten Kraftwerksturbinen
aus Stahl erzeugt, die Duschtasse
im Bad ist aus Stahl, das Besteck, die
Töpfe, das Waschbecken in der Küche
ebenso. Und weil er Bakterien keinen
Nährboden bietet, zählt nichtrostender
Stahl auch in Krankenhäusern zu den
bevorzugten Werkstoffen.
Industrie 4.0
Stahl vernetzt
06
Die Zukunft
vor Augen.
Industrie 4.0 eröffnet
der Stahlindustrie
ein gewaltiges
Wertschöpfungspotenzial.
Das Thema Industrie 4.0 erfasst
die gesamte Wirtschaft. Auch die
Stahlindustrie ist Teil der „vierten
industriellen Revolution“. Mit ihr
sind große Chancen, aber auch
Herausforderungen in der Stahlproduktion verbunden.
„Unsere Bilder verändern sich in diesen Jahren:
Aus den rauchenden Schloten und den stampfenden und dampfenden Maschinen sind Fertigungsprozesse mit modernsten Informationstechnolo­
gien geworden“, erklärte Bundeskanzlerin Angela
Merkel auf der Hannover Messe. Auch wenn die
Stahlindustrie niemals ohne große Anlagen und
Aggregate auskommen wird, so gilt es, die reale
Produktion so mit digitalen Instrumenten zu verknüpfen, dass die Prozesseffizienz weiter steigt.
Prozessoptimierung gibt es in der Stahlindustrie
schon lange. Angefangen mit der Automatisierung
der Anlagen kommen nun verstärkt Informationsund Telekommunikationstechnologien hinzu.
Insbesondere in den letzten 25 Jahren konnten
durch viele innovative technische Entwicklungen
eine kostengünstige Produktion, höhere Flexibilität, ständige Qualitätsverbesserungen und die
Entwicklung neuer Produkte erreicht werden.
Nicht zuletzt werden durch effizientes Anlagen­
management auch Ressourcen geschont. Durch
die digitale Begleitung der Produktion werden diese
Entwicklungen auf das nächste Level gehoben.
Schwächen in der Qualität
erkennen, noch bevor sie
auftreten
Grundlage einer „Smart Factory“ ist das Sammeln, Analysieren und Verknüpfen von sehr
großen Mengen unterschiedlicher Daten. In der
Stahlindustrie wird an verschiedenen Aggre­gaten
all das erfasst, was das Endprodukt beeinflussen
kann: Materialzusammensetzung (Kohlenstoff­
gehalt), Temperaturen, Oberflächenfehler,
Abmessungen. Im nächsten Schritt gilt es, diese
Information mittels Algorithmen so zu verknüpfen, dass im weiteren Produktionsprozess auf
Unregel­mäßigkeiten reagiert werden kann.
Dieser Herausforderung stellt sich zurzeit u. a.
die Saarstahl AG in dem vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten
07
Forschungsprojekt „iPRODICT“ (Intelligent Process Prediction based on Big
Data Analytics). Ziel ist es, mögliche
Qualitätsschwankungen zu erkennen,
bevor sie überhaupt auftreten. So
werden im Idealfall aufwändige
nachträgliche Anpassungen bei der
Stahlerzeugung bald Geschichte.
Prognostizierte Fehler können dann
durch Justierungen direkt im laufenden
Prozess vermieden werden, sodass
die Qualität der Stähle und damit
die Wettbewerbsfähigkeit steigt. Technische Voraussetzung für das Leuchtturmprojekt ist die Verknüpfung
der von Sensoren in der Produktion
gesammelten Daten mit der betriebswirtschaftlichen Ebene.
„iPRODICT entwickelt die nächste
Generation von Produktionsplanungssoftware – made in Germany.
Solche Systeme erfassen jedes
Ereignis der aktuellen Produktion
mittels Sensornetzwerken, vergleichen dieses mit historischen
Daten, die in großen Datenbanken gespeichert sind, und prognostizieren damit die Zukunft.
So wird es Unternehmen möglich,
bereits auf Ereignisse zu reagieren, noch bevor diese passieren.“
Dr. Dirk Werth,
Konsortialführer von
iPRODICT
Präzise Daten trotz Hitze
Dass allein die Sammlung der Daten
in einer Prozessindustrie mit hohen
Temperaturen bereits eine Herausforderung sein kann, ist keine große Überraschung. An vielen Stellen in einem
modernen Stahlunternehmen werden
Sensoren eingesetzt, die auch unter
schwierigen Bedingungen wie Staub
und Hitze zuverlässig unterschiedliche
Daten zu Maschinen und Prozessen
liefern. Auch hier ist die Entwicklung
aber noch lange nicht abgeschlossen.
So arbeitet das VDEh-Betriebsforschungsinstitut (BFI) in Düsseldorf
beispielsweise an einem neuartigen
optischen Messsystem zur Schmelzentemperaturmessung (DynTemp®). Das
kontinuierliche Sammeln der Daten
ermöglicht eine sichere Steuerung im
Hinblick auf die Produktqualität und
eine Verbesserung der Energieeffizienz.
Um andere, aber ebenso wichtige
Daten möglichst umfassend und ohne
viel Aufwand zu erfassen, greift man
bei ThyssenKrupp Steel Europe in
Duisburg auf eine unkonventionelle
Maßnahme zurück. Mit einem Hexakopter – einer Flugdrohne mit sechs
Rotoren – überprüft und vermisst das
Stahlunternehmen regelmäßig das
Werksgelände, um u. a. den Bedarf
an Revisionen und Reparaturen zu
ermitteln. Mit dem flinken Fluggerät
lässt sich auf sehr einfache Art und
Weise digitales Videomaterial z. B. von
meterhohen Schornsteinen generieren.
Aufwändige und teure Inspektionseinsätze etwa durch Industriekletterer oder
Hubschrauber sind somit überflüssig.
Die Beispiele zeigen: So vielfältig die
Prozesse in einem modernen Stahlwerk
sind, so zahlreich sind die Anknüpfungspunkte für Anwendungen aus
dem Bereich Industrie 4.0. Es wird
deutlich, welche zusätzliche Dynamik
auch in einer traditionellen Prozessindustrie wie der Stahlindustrie durch
die neuen Informationstechnologien
gewonnen werden kann.
„Die Stahlproduktion ist heute
ohne IT nicht mehr vorstellbar.
Weil die Prozesse so komplex
sind, ist 4.0 die logische Fortsetzung dessen, was wir machen.“
Dr. Karlheinz Blessing,
Vorstandsvorsitzender der
AG der Dillinger Hüttenwerke und der Saarstahl AG
Klartext
„Zivilisation beruht auf Stahl“
08
1
Innovationen wachsen nicht auf der grünen Wiese, sondern sind das Ergebnis
jahrelanger harter Arbeit. Neben privaten und universitären Forschungsinstituten
können sich insbesondere die Stahlunternehmen als Treiber von Innovationen in
der Branche auszeichnen.
Andreas J. Goss (ThyssenKrupp Steel
Europe), Prof. Dr.- Ing. Heinz Jörg
Fuhrmann (Salzgitter AG) und Frank
Schulz (ArcelorMittal Germany) über
innovative Leistungen und schwierige
Rahmenbedingungen am Standort
Deutschland.
Ist Stahl „Old Economy“?
A. J. Goss: Auf gar keinen Fall. Die
Hälfte der 2.500 Stahlsorten ist jünger
als fünf Jahre. Ohne den Beitrag
moderner Stähle wären viele technologische Entwicklungen gar nicht
möglich. Denken Sie an leichte Autos,
an Windräder, verschleißbeständige
Maschinen oder die Formvielfalt in der
modernen Architektur. Im Rahmen des
Projektes „InnoCity“ fragen wir uns, in
welche Richtung sich die Infrastruktur
entwickelt und welche Werkstoffe hier
gebraucht werden. Das ist keine „Old
Economy“ – das ist Zukunft.
H. J. Fuhrmann: … da kann ich nur
zustimmen. Wir haben zum Beispiel
HSD®-Stähle entwickelt, die zugleich
fest und gut verformbar sind und
künftig das Gewicht von Bauteilen
im Auto um 20 Prozent senken könnten. Diese Stähle werden auf eine
neue Art vergossen. Dafür haben wir
ein energiearmes Verfahren entwickelt – das horizontale Band­gießen –
absolutes Neuland. Dieses Verfahren
wurde sogar für den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten
2014 nominiert. Hochinnovative
Werkstoffe für den Leichtbau umweltschonend produzieren – da geht
die Reise hin.
F. Schulz: Unsere moderne Zivilisation
beruht auf Stahl, und die technologischen Entwicklungen, die uns als
Branche antreiben, schreiten voran.
Ein Beispiel: Um Windparks auf hoher
See zu bauen, sind stabile, witterungsbeständige Haltekonstruktionen nötig.
Für unsere Wirtschaft und Gesellschaft
bleibt Stahl essenziell. Ein Beispiel
sind unsere großen Histar®-Träger für
den Gebäudebau: Dank innovativer
Herstellung sparen sie Gewicht ein und
können gleichzeitig höhere Festigkeit
bieten. Außerdem ist Stahl kostengünstiger und schlägt auch in puncto
Nachhaltigkeit andere Werkstoffe –
nicht nur bei Autos.
Stahlunternehmen in Deutschland betonen ihre Innovationsfähigkeit, doch die Konkurrenz
schläft nicht. Wie kann die Spitzenposition gehalten werden?
A. J. Goss: Die bestehende Standortstärke gilt es bestens auszunutzen:
noch enger mit unseren Kunden
­kooperieren und noch schneller in
der Umsetzung ihrer Wünsche zu sein.
Außerdem müssen wir investieren –
in Forschung und Entwicklung sowie in
Anlagen. Schließlich müssen wir auch
den Mut haben, neue Wege zu gehen –
sowohl bei den Produktionsverfahren
als auch beim Werkstoff. Wir forschen
beispielsweise an Sandwich-Materialien,
die Stahl und Kunststoff kombinieren.
F. Schulz: Deutschland verfügt über
ein einzigartiges Forschungsnetzwerk
mit privaten und öffentlichen Einrichtungen. Die in Deutschland jährlich
angemeldeten 1.000 Stahlpatente,
ein Drittel der weltweiten Anzahl,
zeigen, wie erfolgreich es ist. Wir
betreiben Grundlagen- und Anwendungsforschung, wir entwickeln neue
Produktionsverfahren. Diese effiziente
09
1 Andreas J. Goss
Vorstandsvorsitzender
der ThyssenKrupp Steel
Europe AG
2 Prof. Dr.-Ing.
Heinz Jörg Fuhrmann
Vorsitzender
des Vorstandes der
Salzgitter AG
3 Frank Schulz
Vorsitzender
der Geschäftsführung
ArcelorMittal Germany
2
Infrastruktur müssen wir richtig
nutzen und fördern. Die Unternehmen sind bereit, ihren Beitrag zu
leisten, brauchen aber finanzielle
Spielräume. Außerdem wünsche ich
mir in Deutschland mehr Interesse für
Ingenieurberufe und mehr Offenheit
gegenüber neuen Technologien.
Wie bewerten Sie die aktuellen
Rahmenbedingungen für Innovationen in Deutschland?
H. J. Fuhrmann: Grundsätzlich gilt:
Gute Ideen und die Investitionen zu
deren Realisierung benötigen immer
ein verlässliches Umfeld, wirtschaftlichen Spielraum und Planungssicherheit
in Bezug auf staatliche Regulierungen.
In unserer Branche ist es stets eine
Herausforderung, neue Werkstoffe
aus dem Labormaßstab in die industrielle Fertigung umzusetzen. Oftmals
müssen dafür in unserer Produktion
neue Anlagen gebaut oder bestehende
technisch angepasst werden. Sowohl
in den Werkstoffen als auch in den
Prozessen steckt eine Menge Knowhow. Daher ist eine räumliche Trennung von Forschung und Entwicklung
sowie Produktion in der Stahlindustrie
nicht sinnvoll.
3
A. J. Goss: Industrielle Innovation
braucht die Zuversicht, dass man
die guten Ideen auch wirtschaftlich
umsetzen kann. Dafür ist Investitionssicherheit, aber auch eine günstige
Energieversorgung notwendig. Die
modernen Stahlprodukte, auf die
wir in Deutschland setzen, erfordern
oft intensivere Verarbeitung. Mehr
Prozessschritte bedeuten jedoch einen
höheren Energieaufwand, der nicht
immer durch Effizienzsteigerung kompensiert werden kann.
Die Branche beschäftigt heute
70 Prozent weniger Mitarbeiter
als vor 30 Jahren. Wie hat sich
die Arbeitswelt Stahl geändert?
F. Schulz: Die Arbeitswelt Stahl ist
differenzierter und anspruchsvoller
geworden. Der Anteil der Ingenieure
ist gestiegen. Stahl produzieren fängt
heute im Labor an. In der Produktion
haben wir mehr Prozessschritte – bei
jedem davon sind Qualitätssicherung
und Präzision essenziell.
Und wie wird es weitergehen?
F. Schulz: Die immense technologische Entwicklung unserer Branche, wie
jetzt die Digitalisierung, stellt höhere
Anforderungen an die Mitarbeiter, die
wir kontinuierlich begleiten werden.
Eins hat sich aber nicht verändert: Stahl
ist gute Arbeit, die es unbedingt zu
erhalten gilt.
Was könnte die Politik tun, um
die Innovationskraft der Stahlunternehmen zu unterstützen?
H. J. Fuhrmann: Das Innovationspotenzial des Stahls in Deutschland ist
riesig. Die Politik sollte sicherstellen,
dass wir dieses Potenzial auch entfalten
können. Im Moment müssen Stahlhersteller in Deutschland Kosten aus der
Klima- und Energiepolitik tragen, die
unsere Konkurrenz im Ausland nicht
kennt. Das behindert unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Von der
Klimapolitik wünschen wir uns nicht
nur faire Wettbewerbsbedingungen,
sondern auch die Anerkennung, dass
Stahl über seinen gesamten Lebenszyklus deutlich besser abschneidet als
andere Werkstoffe und insgesamt
einen Beitrag zur CO2-Minderung
leistet. Der positive ökologische Fußabdruck ist eine wichtige Eigenschaft von
Stahl und wird bisher von der Politik
kaum berücksichtigt.
industrielle Innovationen
Kraftakt in unsicherem Gelände
10
Der Weg zur Innovation führt über
Kreativität und konsequente Umsetzung. Für das Erste braucht man
Freiraum, für das Zweite finanzielle
Möglichkeiten.
Um innovative Werkstofflösungen anzubieten, die den
künftigen Anforderungen gerecht werden, setzt die Stahl­
industrie auf den Ideenreichtum ihrer Forschungseinrichtungen und die Exzellenz ihrer Produktionsanlagen.
Für die Unternehmen der Stahlindustrie gilt: Innovationsleistung und Umsetzungschancen auf internationalen
Märkten bedingen sich gegenseitig. Ihre Wettbewerbsfähigkeit wird entscheidend durch die politischen Rahmenbedingungen bestimmt. Wirken sich diese negativ auf die
internationale Position der Unternehmen aus, wird dadurch
deren Innovationpotenzial nachhaltig beeinträchtigt.
Hohe Energiekosten
erschweren die Planung
von Investitionen
In einer energieintensiven Branche
wie der Stahlindustrie beeinflussen
die Energiekosten entscheidend die
finanziellen Spielräume der Unternehmen. 2014 beteiligten sich die Stahlunternehmen in Deutschland mit 300
Millionen Euro an der Finanzierung
erneuerbarer Energien. In Deutsch­land treiben Regelungen wie die EEGUmlage und auch die Energiebesteuerung die Energiepreise im weltweiten
Vergleich an die Spitze. Daher sind
Belastungsbegrenzungen zum Erhalt
der internationalen Wettbewerbsfähigkeit unabdingbar.
Hindernisse
überwinden.
Ausdauer und
technisches Geschick
führen zum Ziel.
Eigenstromerzeugung
ist praktizierte Energieeffizienz und muss
wirtschaftlich bleiben
Stahlunternehmen produzieren jährlich
über 10 Terawattstunden Strom aus
anfallenden Nebenprodukten. Das
geschieht, um Ressourcen optimal
zu nutzen und den Energiebedarf zu
decken. Diese ökologisch sinnvolle
Form der Stromerzeugung, die oft mit
hohem Investitionsaufwand umgesetzt
wurde, muss wirtschaftlich bleiben.
Die Nutzung von Restgasen oder
Restenergien darf daher nicht mit der
EEG-Umlage belegt werden.
Optimale Innovationspolitik bedeutet,
Wertschöpfungsketten
nicht zu belasten
Erst das Zusammenwirken von Liefe­
ranten, Produzenten und Anwendern
führt zu innovativen Lösungen. Stahlunternehmen können in ihrem Wertschöpfungsverbund nur dann ihre
Innovationskraft entfalten, wenn sie im
international hochkompetitiven Umfeld
erfolgreich agieren. Die Rahmenbedingungen dafür gestaltet die Politik.
11
EU-Klimapolitik droht,
die innovativsten
Unternehmen einseitig
zu benachteiligen
Umsichtige Forschungsförderung unterstützt
Grundlagen- und Anwendungsforschung
Nur wenn vergleichbare klimapolitische
Auflagen alle Stahlstandorte gleichermaßen binden, bleibt der internationale
Wettbewerb fair und die Unternehmen
können ihre Innovationskraft erhalten.
Die Branche plädiert für ein global
bindendes Klimaabkommen. Innova­
tionsstrategien der Stahlindustrie in
Deutschland werden nur in einem
fairen, internationalen Umfeld gelingen.
Einseitige, etwa auf die EU beschränkte
Instrumente – wie der Emissionsrechte­
handel – belasten die Unternehmen
und können sogar zur Verlagerung der
Investitionen in weniger strikt regulierte
Standorte führen.
Eine innovative Idee allein ist nicht ausreichend. Entwicklung von Prototypen,
Fertigstellung marktfähiger Produkte
und Aufbau der Serienproduktion
erfordern finanzielle Mittel. Der Prozess
erweist sich als umso aussichtsreicher,
je intensiver auf Kooperationen gesetzt
wird. Es gilt das Zusammenwirken von
Mittelständlern, Großkonzernen sowie
öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen weiterhin konsequent zu
fördern und den involvierten Akteuren
eine langfristige Unterstützung zu bieten.
Emissionshandel soll
innovative und saubere
Stahlherstellung
belohnen statt belasten
Junge Menschen für
Technik und Industrie zu
begeistern, ist eine Investition in die Innovationskraft von morgen
Der Erfolg der deutschen Industrie
hängt von der Kompetenz ihrer Facharbeiter, Ingenieure und Forscher ab.
Eine innovative Stahlindustrie braucht
exzellentes und zunehmend auch interdisziplinäres technisches Know-how.
Dafür sind die Förderung der naturwissenschaftlichen und technischen
Fächer und die Unterstützung flexibler
Ausbildungswege unabdingbar.
Die Stahlindustrie in der EU unterliegt
einem weltweit einzigartigen CO2Zertifikatehandel. Damit dieses System
die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nicht gefährdet,
müssen die Anreize zur Emissionsminderung umsetzbar gestaltet sein. Die
technischen Bedingungen für den Erhalt
freier Zertifikate müssen realisierbar
sein. Die Zertifikatemenge darf nicht
künstlich verknappt werden. Wenn,
wie beim Stahl, selbst die effizientesten
Anlagen Zertifikate zukaufen müssen,
ist das wirtschaftlich schädlich und ein
Zeichen unausgewogener Klimapolitik.
Bei Fortschreibung der heute gültigen
Regelungen über 2020 hinaus werden
den Unternehmen bis 2030 mehr als
40 Prozent der erforderlichen Zertifikate
fehlen. Das bedeutet jährliche Zusatzkosten von mehr als einer Milliarde Euro.
Innovationen
brauchen Akzeptanz in
der Gesellschaft
Innovation erfordert den Mut, Neues
auszuprobieren und anzunehmen. Industrielle Innovationen brauchen nicht
nur die Unterstützung der Lieferanten
und Kunden, sondern auch die Akzeptanz in der Gesellschaft. Die Stahlindustrie forscht an neuen Verfahren,
um den Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre zu begrenzen. Das Auffangen,
die Speicherung und die Verwertung
von Treibhausgasen sind der einzige
­realistische Weg, Emissionen einzudämmen, so Klimaschutz-Experten.
Den Klimawandel kann man langfristig
nur mit technischem Fortschritt bewältigen. Diese Erkenntnis braucht eine
offene Diskussion und mehr Fürsprache
der Politik.
Im Fokus: StahlTrends für
die Green Economy
12
Die Stahlhersteller in Deutschland
sind für die technischen und gesellschaftlichen Herausforderungen
des 21. Jahrhunderts gut aufgestellt. Das zeigt auch der Blick auf
die Forschungsagenda der Bundesregierung für Green Economy.
Wesentliche Voraussetzungen dafür sind die hohe Innovationskraft der Unternehmen, ihre enge Zusammenarbeit mit
Lieferanten und Kunden sowie das im internationalen
Vergleich einzigartige Forschungsnetzwerk Stahl. Das
Ergebnis kann sich sehen lassen: Jährlich melden die Stahlhersteller in Deutschland mehr als 1.000 Patente rund um den
Werkstoff Stahl an – doppelt so viel wie vor 20 Jahren.
Forschungsagenda Green Economy
Mit der Forschungsagenda verfolgt die Bundesregierung das Ziel, „Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen, um Lösungen für
eine Wirtschaft zu entwickeln, die umweltfreundlich und gleichzeitig wettbewerbsfähig
ist“. Die Stahlhersteller in Deutschland setzen
bereits heute zahlreiche technologische Innovationen bei der Mehrzahl der Themenschwerpunkte der Agenda um.
• Produktion und Ressourcen:
Rohstoffe, Wasser und Land • Nachhaltige Mobilitätssysteme
a
a
a
• Infrastrukturen und intelligente
Versorgungssysteme für die
Zukunftsstadt
a
• Nachhaltige Energieversorgung
und -nutzung in der Wirtschaft
Hochfest und leicht
Stähle können bei entsprechender Zusammensetzung besonders zäh und fest sein. Diese Eigenschaften machen sie zum
Material der Wahl, wenn es um höchste Sicherheitsanforderungen geht. So werden Vergütungsstähle mit diesen Merkmalen beispielsweise für das Fahrgestell des Airbus A380
verwendet. Und die Entwicklung geht immer weiter: Stahlforscher Dierk Raabe vom Düsseldorfer Max-Planck-Institut
für Eisenforschung arbeitet an gewichtsreduzierten Stählen,
die 15 Prozent leichter als konventionelle Stähle sind.
Extrem belastbar.
Hochfester Stahl
sorgt beim Fahrwerk
des Airbus A380
für Sicherheit.
13
Wind und
Wellen trotzen.
Innovative Lösungen
schützen Stahl
vor Korrosion.
Widerstandsfähig
Ressourcen sparen
Stahl ist wie kein anderer Werkstoff für
extreme Anforderungen geeignet, etwa
bei Flugzeugturbinen, bei der Verflüssigung von Gasen, bei Kranen, aber auch
bei Offshore-Windenergie-Anlagen. Um
die Lebensdauer weiter zu steigern, entwickeln die Stahlhersteller in Deutschland unter anderem Beschichtungssysteme mit höherer Korrosions­beständigkeit.
Einen ähnlichen Weg verfolgt das MaxPlanck-Institut für Eisenforschung. Dort
arbeiten Wissenschaftler an selbstheilenden Kunststoffschichten, die Stähle vor
Rost bewahren.
Die Stahlhersteller in Deutschland
arbeiten daran, die Energiekosten noch
weiter zu reduzieren. Bei der Energierückgewinnung setzt man neben der Verwendung von Kuppelgasen zunehmend auch
auf Niedertemperaturab­wärme. Beim
Organic Rankine-Cycle-Verfahren wird
Abwärme über einen Wärme tauscher
geführt und erhitzt ein organisches
Kältemittel in einem geschlossenen Kreislauf. Dadurch wird bereits bei niedrigen
Temperaturen ein hoher Dampfdruck
aufgebaut. Dieser treibt eine Turbine zur
Stromerzeugung an.
Unter Druck.
Rohre leiten Hochofengase in Dampfturbinen.
Prozesse effizient gestalten
Neuartige Verfahren wie die Bandgießtechnologie, entwickelt
von dem Stahlerzeuger Salzgitter AG und dem Anlagenbauer
SMS, unterstreichen die Fortschritte bei der Steigerung der
Prozesseffizienz. Anders als bei der konventionellen Herstellung wird der Stahl direkt horizontal auf ein gekühltes Band
gegossen und anschließend ausgewalzt. Eine geringe Gießdicke und die Möglichkeit, das Walzen in den Prozess zu
integrieren, reduzieren den Energiebedarf und ermöglichen
die Entwicklung neuer Hochleistungsstähle.
Aus einem Guss. Neue Bandgießtechnologie hilft, Energie zu sparen.
„Smart Energy“
Mit Hilfe von Industrie 4.0-Anwendungen lässt sich die
Flexibilität einzelner Anlagen in der „Smart Factory“ deutlich
steigern, so können z. B. die Produktionsprozesse an das
Stromangebot angepasst werden. Zugleich ergeben sich
daraus völlig neue Geschäftsmodelle für Stahlunternehmen
und Energieversorger.
Fingerzeig.
Höhere Flexibilität sorgt
für sinkende Kosten.
Aus weniger mehr machen
Kreislaufwirtschaft Stahl
14
Recycling hat in der Stahlindustrie in Deutschland eine lange, erfolgreiche Tradition. Die Unternehmen setzen auf eine möglichst vollständige
Abfallvermeidung und die effiziente Nutzung von Nebenprodukten.
Dafür müssen allerdings die Rahmenbedingungen stimmen.
In Zukunft geht’s rund! Das traditionelle, lineare „Nehmen-HerstellenWegwerfen“-Modell wird durch
die Kreislaufwirtschaft ersetzt. Den
verantwortungsbewussten und ökonomischen Umgang mit Ressourcen hat
sich auch die Bundesregierung auf die
Fahnen geschrieben und macht das
Thema zum Schwerpunkt der anstehenden G7-Präsidentschaft. Wie Kreislaufwirtschaft erfolgreich funktioniert
und wie man aus weniger mehr macht,
können die Entscheider am Beispiel
Stahl erfahren – solange die Politik
die Weichen richtig stellt und Effizienz
nicht bestraft.
Wertvolles Recycling
Wenn von Stahl und seinen RecyclingEigenschaften die Rede ist, sprechen
Experten von „Permanent Material“.
Denn der Werkstoff ist – anders
als die meisten Materialien – beliebig oft,
zu 100 Prozent
und ohne Qualitätsverluste wiederverwertbar. Stahl wird nicht verbraucht,
sondern immer wieder neu genutzt.
Im Kreislauf entsteht aus Schrott qualitativ hochwertiger Stahl. Auch deshalb
ist Stahl das am meisten recycelte
Material, allein in Deutschland sind es
pro Jahr rund 22 Millionen Tonnen,
so viel wie rund 3.000 Eiffeltürme.
Alle Stahlprodukte lassen sich wiederverwerten, von der Büroklammer bis
zum Schiffsrumpf. Top-Werte bei der
Wiederverwertungsrate erzielen auch
Gebrauchsgegenstände aus Weißblech:
Knapp 94 Prozent aller Dosenverpackungen, Kronkorken und Sprühdosen
erhalten so ein neues Leben. Je häufiger Stahl recycelt wird, desto kleiner
wird sein ökologischer Fußabdruck.
Die CO2-Emissionen bei der Herstellung
einer Tonne Stahl liegen beim Multi­
recycling um rund 50 Prozent niedriger
als bei der Primärproduktion. Pro
Lebenszyklus, hochgerechnet auf die
Gesamtlebenszeit einer Tonne Stahl,
fallen so weniger als 1.000 Kilogramm
CO2 an.
15
Unendlicher
Werkstoff.
Stahl schneidet über
seinen gesamten
Lebenszyklus deutlich
besser ab als andere
Werkstoffe und leistet
so einen Beitrag zur
CO2-Minderung.
Kurzsichtige Politik
Nützliche Nebenprodukte
Wie sich Ökonomie und Ökologie
sinnvoll verbinden lassen, zeigt die
Stahlindustrie auch bei der Verwertung hochwertiger Nebenprodukte.
Gut 14 Millionen Tonnen Hochofenschlacke, ein begehrter Ersatzbaustoff
unter anderem im Straßenbau, fallen
als Nebenprodukt der Rohstahlerzeugung in Deutschland an. Insgesamt
95 Prozent der Schlacke werden als
Kreislaufstoff erzeugt.
Die Nutzung von Prozessgasen als
Energielieferanten trägt ebenfalls zur
Ressourceneffizienz bei. So werden die
bei der Stahlerzeugung entstehenden
Kuppelgase für weitere Produktions-
stufen und zur Eigenstromerzeugung
von 10,9 Terawattstunden verwendet: Moderne Kraftwerke mit KraftWärme-Kopplung machen integrierte
Hüttenwerke von der Stromversorgung
nahezu unabhängig, Überschüsse
werden ins öffentliche Netz eingespeist.
Überlegungen der Politik, die Stromerzeugung aus Kuppelgasen mit der
EEG-Umlage zu belegen, gefährden
diese ökologisch effiziente Nutzung.
Neben den beschriebenen Beispielen
gibt es eine Vielzahl anderer Nebenprodukte, die in unterschiedlichen Industriezweigen Anwendung finden. Durch
die insgesamt mehr als 35 Millionen
Tonnen recycelter Materialien spart
allein die deutsche Stahlindustrie in
ganz erheblichem Maße natürliche
Ressourcen ein. Jede erneut genutzte
Tonne Stahl- und Eisenschrott vermeidet den Abbau von 1,5 Tonnen Eisenerz. Schlacken ersetzen Kalkstein, Kies
und andere Naturmaterialien.
Im Interesse der Ressourceneffizienz
muss die Politik die Kreislaufführung
von Nebenprodukten und Sekundärrohstoffen stärker berücksichtigen,
als es die Ersatzbaustoffverordnung
gegenwärtig vorsieht. Hier drohen den
Stahlunternehmen in Deutschland zusätzliche Belastungen in Höhe von bis
zu 350 Millionen Euro. Um ihre Rolle
als Innovationstreiber weiter ausfüllen
zu können und wettbewerbsfähig zu
bleiben, braucht die Stahlindustrie
geeignete politische Rahmenbedingungen. Es hilft weder der deutschen
Wirtschaft noch dem Weltklima, wenn
ausgerechnet die Stahlindustrie in
Deutschland mit ihrer herausragenden
Energie- und Ressourceneffizienz aus
dem Markt gedrängt würde. Der Stahl
käme dann aus Ländern, die eine weit
schlechtere Energie- und Ressourcenbilanz aufweisen.
Die Männerbranche wird weiblicher
Arbeitswelt Stahl
16
2
3
1
1 Arbeitsplatz Stahl
Lange Zeit galt die
Stahlindustrie als
Männerdomäne – doch
die Zeiten ändern sich
2 Dr. Nicola Hirsch
(rechts)
Arbeitsdirektorin
und Geschäftsführerin
ArcelorMittal in
Duisburg
3 Katharina Eisl
(links)
Geschäftsführerin
Stahlwerk Annahütte,
gratuliert Industriekauffrau Andrea Roide
Heiße Öfen, starke Typen: Dieses
Bild verkörperte lange Zeit die
Arbeitswelt der Stahlindustrie.
Doch längst sind auch weibliche
Fachkräfte gefragt – und gern
gesehen. Für qualifizierte Frauen
bietet sich in Stahlbetrieben eine
Vielzahl an attraktiven Berufsund Karrieremöglichkeiten. Und
das bis in die Führungsspitzen.
Über Jahrhunderte hinweg war die Stahlindustrie
eine klassische Männerdomäne. Doch mittlerweile
wächst die Zahl der Mitarbeiterinnen. Ob als
Ingenieurin, Metallurgin oder Geschäftsführerin:
Betrug der Frauenanteil im Jahr 2011 lediglich
sechs Prozent, liegt er heute bei rund neun Prozent.
Im Vergleich zu nichttechnischen Wirtschafts­
zweigen ist dieser Wert immer noch relativ niedrig.
Deshalb wollen die Verantwortlichen in der Stahlbranche das enorme Potenzial weiblicher Fachkräfte
künftig noch stärker ausschöpfen. „Frauen sind
mehr als willkommen, denn hinter wettbewerbsfähigen Unternehmen und innovativen Produkten
stecken immer engagierte und erfindungsreiche
Menschen“, betont Harald Schartau, Arbeits­
direktor der Georgsmarienhütte. „Darüber hinaus
machen es Fachkräftemangel und demografischer
Wandel mehr denn je notwendig, qualifizierte
Frauen für uns zu gewinnen.“
17
4
5
Wettbewerb um
kluge Köpfe
Besonderen Wert legt die Stahlindustrie auf die berufliche
Erstausbildung. Trotz Restrukturierung bilden die Unternehmen
weiterhin über den eigenen
Bedarf hinaus aus. Dabei ist
das Spektrum der Berufe in
der Stahlindustrie im Vergleich
zu anderen Industriezweigen
besonders groß. Der Anteil
weiblicher Azubis ist mit derzeit
knapp elf Prozent im Vergleich
zu anderen Technikbranchen
überproportional hoch. Die
Stahlunternehmen wetteifern
regelrecht um weibliche Talente.
Die einen setzen auf Kooperationen mit Schulen und Universitäten, organisieren „SommerUnis“ und beteiligen sich am
„Girls’ Day“. Die anderen sind
bei „Femtec“ aktiv, einem Karrierenetzwerk, das junge Frauen
in naturwissenschaftlichen und
technischen Berufen fördert.
Zudem haben inzwischen immer
mehr Unternehmen für moderne Strukturen und Arbeitsmodelle gesorgt, die es ermöglichen, Familie und Karriere unter
einen Hut zu bringen. Flexible
Arbeitszeiten sind dabei ebenso
6
selbstverständlich wie betrieb­
liche Kindergärten.
Für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Unternehmen
sind Fachkräfte mit Kenntnissen
in den Bereichen Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft
und Technik (MINT) von zentraler
Bedeutung. Die Stahlhersteller in
Deutschland haben diese Herausforderung angenommen, wie die
genannten Beispiele zeigen. Die
Politik steht jedoch weiter in der
Pflicht, MINT-Qualifikationen auf
allen Stufen des Bildungssystems
zu stärken.
Starke Frauen auf
allen Ebenen
Und wie erleben die Kolleginnen
die Arbeitswelt konkret? „Auch
wenn das Klima manchmal
etwas rau ist, fühle ich mich
wohl“, sagt beispielsweise
Lisa Dorothée Müller, die als
Ingenieurin in der Kokerei der
Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) arbeitet. „Man
hilft sich gegenseitig und geht
offen miteinander um.“
Alexandra Hirsch ist Chefin des
Metallurgie- und Labor-Teams
7
bei ThyssenKrupp Steel Europe
in Duisburg. Ein Drittel ihres
Teams sind Frauen. „Durch die
Mischung von Jung und Alt,
unabhängig vom Geschlecht,
ergänzen wir uns sehr gut“, sagt
sie, Männer und Frauen würden
gleich behandelt. „Bei uns
zählen vor allem Qualifikation,
Leistung und Teamfähigkeit.“
Auch in der obersten Führungsetage der Branche sind Frauen
längst vertreten: Beate Brandes
leitet seit 2013 geschäftsführend das Ressort Personal Salzgitter Flachstahl. Katharina Eisl
ist seit 2010 Mitglied der Geschäftsführung des Stahlwerks
Annahütte in Hammerau. Und
Nicola Hirsch ist Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin des
Unternehmens ArcelorMittal
in Duisburg. Hirsch, die bereits
2006 ganz oben angekommen
ist, ermuntert Kolleginnen,
ihrem Beispiel zu folgen: „Ich
habe diesen Schritt bis heute
nicht bereut – ganz im Gegenteil.“ Und sie fügt hinzu: „Ich
bin überzeugt davon, dass jede
Führungskraft, egal ob Frau
oder Mann, ihren oder seinen
Mut in der Führungsrolle unter
Beweis stellen muss.“
8
4 Gemischtes Team
In der Arbeitswelt Stahl
entscheiden Qualifikation
und Leistung, nicht das
Geschlecht
5 Girls’ Day 2015
Schülerinnen lernen die
Faszination Stahl in der
Praxis kennen
6 Beate Brandes
Mitglied der Geschäftsführung der Salzgitter
Flachstahl GmbH
7 Dr. Alexandra Hirsch
Leiterin des Metallurgieund Labor-Teams bei
ThyssenKrupp Steel
Europe
8 Lisa Dorothée Müller
Ingenieurin in der Kokerei
von HKM in Duisburg
Brückenschläge in die Zukunft
Infrastruktur mit Stahl
18
Deutschlands Brücken bröckeln. Die marode
Infrastruktur strapaziert zunehmend die Nerven
von Pendlern und belastet den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Stahlbranche entwickelt
neue Lösungen – und hat dabei auch Fahrräder
im Blick.
Ob in Leverkusen, Mainz oder Duisburg – vielerorts stehen wichtige
Rheinbrücken exemplarisch für ein
akutes Problem: Seit 1980 hat sich die
Verkehrsdichte auf unseren Straßen um
500 Prozent erhöht, bis 2025 rechnen
Experten mit einer Steigerung um
weitere 85 Prozent. Die Verkehrswege
geraten an ihre Belastungsgrenzen,
der Investitionsstau ist enorm: Jedes
Jahr fehlen zehn Milliarden Euro für
die Verkehrsinfrastruktur, so Marcel
Fratzscher, Präsident des Deutschen
Instituts für Wirtschaftsforschung
(DIW Berlin).
Stahlbrücken gegen
Sanierungsstau
Dänische StahlSchlange.
Der Fahrrad-Highway
Cykelslangen in
Kopenhagen.
Sanieren und modernisieren lautet die
Zukunftsformel. Bei Brücken ist oft ein
Neubau unvermeidbar. Stahlkonstruktionen erscheinen dabei auf den ersten
Blick teurer – anders sieht es aus, wenn
auch Wartungskosten und Nutzungsdauer in die Rechnung einfließen.
Ein weiterer Vorteil von Stahlbrücken
ist der hohe Vorfertigungsgrad, er
beschleunigt den Bauablauf enorm.
Ökonomisch ratsam ist die Verwendung feuerverzinkter Stahlbauteile, die
dauerhaft vor Korrosion geschützt
sind. Bislang mussten Stahlbrücken
nach rund 25 Jahren neu beschichtet
werden, dank Feuerverzinkung verlängert sich die Nutzungsdauer auf bis
zu 100 Jahre, wie in einem Forschungsprojekt der Forschungsvereinigung Stahl­
anwendung (FOSTA) nachgewiesen
werden konnte. Wartungsarbeiten und
-kosten lassen sich so deutlich reduzieren. Das Beispiel zeigt, dass für den
Erhalt und den Ausbau der öffent­lichen
Infrastruktur innovative Lösungen der
Stahlindustrie unverzichtbar sind. Im
Zuge der Erweiterung der Autobahn
A 44 in Nordhessen wird aktuell
bereits eine feuerverzinkte Stahlverbundbrücke gebaut.
Kopenhagen baut vor
Auch die urbane Mobilität der Zukunft
steht im Fokus der Stahlbranche. Ziel
ist es, Konzepte zu erarbeiten, „die
sich flexibel, nachhaltig und ästhetisch
in urbane Strukturen einfügen und ein
Stück Lebensqualität schaffen“, sagt
Prof. Dr. Hans Ferkel, Forschungs- und
Entwicklungschef bei ThyssenKrupp
Steel Europe.
Eine neuartige Leichtbau-Stahlkonstruktion, die von den Forschern
entwickelt wurde, befindet sich bereits
im Einsatz: So wurde in Kopenhagen
im vergangenen Jahr der FahrradHighway Cykelslangen – zu Deutsch
Fahrradschlange – fertiggestellt. Die
230 Meter lange Stahlbrücke ermöglicht etwa 8.000 Radfahrern täglich
einen sicheren und schnellen Übergang
über das innere Hafenbecken. Dank
Stahl integriert sich die Brücke optimal
in das bestehende Stadtbild und bietet
zudem eine elegante Optik. Die lange
Nutzungsdauer von Stahl leistet darüber
hinaus einen wichtigen Beitrag zu einer
nachhaltigen Stadtentwicklung.
Innovationen mit Stahl:
Der Stahl-Innovationspreis 2015
Der Stahl-Innovationspreis wird seit
über 25 Jahren von der Stahlindustrie
in Deutschland ausgelobt und ist einer
der bedeutendsten seiner Art. 578
Projekte wurden 2015 eingereicht.
13 Projekte sind ausgezeichnet
worden, ein Sonderpreis wurde
zum Thema „Klimaschutz mit Stahl“
vergeben. Die Gewinner belegen die
große Anwendungsvielfalt von Stahl.
Sie stammen u. a. aus Architektur und
Bauwesen, Design, Maschinen- und
Anlagenbau sowie Fahrzeugtechnik
und Wissenschaft.
Die Auszeichnung rückt den Ideenreichtum und die Innovationskraft
derer, die Stahl anwenden, mit ihm
forschen, konstruieren oder gestalten,
in den Blickpunkt. Zahlreiche Gewinner
früherer Stahl-Innovationspreise haben
bereits profitiert und ihre Ideen und
Produkte erfolgreich im Markt platziert.
Die Dokumentation über den StahlInnovationspreis 2015 kann unter
www.stahl-innovationspreis.de bestellt
oder heruntergeladen werden.
Stahl-Innovationspreis 2015:
Stahlskulptur von
Stefanie Welk
Weitere Informationen zur Stahlindustrie finden Sie online: www.stahl-online.de · www.stahl-blog.de · twitter.com/stahl_online
Herausgeber
Wirtschaftsvereinigung Stahl
Sohnstraße 65
40237 Düsseldorf
Kontakt
Beate Brüninghaus,
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0) 2 11-6707-115
E-Mail: beate.brueninghaus@
stahl-zentrum.de
Gestaltung und Redaktion
Ketchum Pleon GmbH,
Düsseldorf
Stand
Juni 2015
Bildnachweise: Titel: STIFTUNG KUNSTSAMMLUNG NORDRHEIN-WESTFALEN; S. 2: Wirtschaftsvereinigung Stahl (1), Dissing + Weitling architecture (2); S. 4: Thyssenkrupp Steel Europe (1 und 2), istock (3); S. 5: Wirtschaftsvereinigung Stahl/Stahl-Innovationspreis 2009 (1); Buderus Edelstahl (2); ThyssenKrupp Steel Europe (3); S. 6: Silicon Saxony e. V.; S. 7: Saarstahl AG; S.8/9 ThyssenKrupp Steel Europe (1); Salzgitter AG
(2); Wirtschaftsvereinigung Stahl (3),S.10/11: istock, S.12: istock; S.13 BARD Gruppe (1); Dillinger Hütte (2) Uwe Braun; Deutscher Zukunftspreis/www.ansgarpudenz.com (3); istock (4); S. 16/17: gettyimages (1), ArcelorMittal Duisburg (2); Annahütte/Neumayr (3); ThyssenKrupp
Steel Europe (4); istock (5) Salzgitter AG (6); ThyssenKrupp Steel Europe (7); Hüttenwerke Krupp Mannesmann (8); S.18: Dissing + Weitling
architecture; S.19: Wirtschaftsvereinigung Stahl
KLIMASCHUTZ
BEGINNT
MIT STAHL
www.stahl-online.de
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Deutschland hat sich beim Klimaschutz ambitionierte Ziele gesetzt. Diese sind nur mit hochwertigen Stahlsorten
zu erreichen. Windräder bestehen beispielsweise zu rund 82 Prozent aus dem Werkstoff Stahl. Kessel, Rohre und
Turbinen von thermischen Kraftwerken sind daraus gefertigt. Selbst Solarzellen werden auf Stahlkonstruktionen
montiert. 74 Millionen Tonnen CO2-Emissionen lassen sich allein durch zukunftsweisende Stahlanwendungen
jährlich vermeiden. Das entspricht etwa einem Drittel der von der Bundesregierung angestrebten Gesamteinsparungen. Jede Tonne innovativen Stahls vermeidet sechs Mal mehr CO2 als bei ihrer Produktion entsteht.
Eine Initiative von ArcelorMittal • Benteler • BGH Edelstahlwerke • Buderus Edelstahl • Deutsche Edelstahlwerke • Dillinger Hütte • Dörrenberg Edelstahl • Feralpi Stahl • GMH
Gruppe Georgsmarienhütte • Hüttenwerke Krupp Mannesmann • Max Aicher Unternehmensgruppe • Outokumpu • Saarstahl • Salzgitter • Stahlwerk Thüringen • ThyssenKrupp