merkblatt fettabsaugung

Patienteninformation: Fettabsaugung (Liposuction)
Verschiedene Umstände unseres modernen Lebens und genetische Voraussetzungen führen zur
Entstehung ungeliebter Fettansammlungen an unserem Körper. Dies entspricht irgendwann nicht
mehr unserem Schönheitsideal und beeinträchtigt nicht nur den ästhetischen Gesamteindruck der
Körperproportionen, sondern auch das Selbstbewusstsein vieler Menschen. Sind diese ungeliebten
Fettpolster entstanden, lassen sie sich selbst mit strengen Diäten, Gymnastik und anderen
Maßnahmen, die Sie ergreifen, nicht zufriedenstellend beseitigen.
Für eine sanfte und adäquate Lösung dieses Problems steht Ihnen die Methode der Liposuktion
(Absaugung von Unterhautfettgewebe) zur Verfügung. Die Anzahl der Fett speichernden Zellen ist
beim Erwachsenen konstant, durch Diät oder erhöhte Nahrungszufuhr wird lediglich deren jeweilige
Größe verändert. Durch die Absaugung werden gezielt Fettzellen aufgelöst und dauerhaft entfernt.
Sie können sich nie mehr nachbilden. Liposuktion ist jedoch kein Mittel zur allgemeinen
Gewichtsreduktion, da in einer Sitzung maximal 3-5 l Fett abgesaugt werden können.
Bitte beachten Sie, dass Sie nach der Operation auf der Waage nicht deutlich weniger wiegen. Ihr
Körper lagert ab dem 1. postoperativen Tag bis ca. 6 Wochen nach dem Eingriff deutlich Wasser ein
und Sie können u.U. sogar vorübergehend ein wenig mehr wiegen. Optisch erkennen Sie allerdings
schon am Tage nach der Absaugung deutlich eine Reduktion der abgesaugten Areale.
Mit Hilfe der Fettabsaugung gelingt es, die Form und Silhouette bestimmter Körperregionen zu
modellieren. Insbesondere bei örtlichen Fettdepots an den Hüften, am Bauch, an den Fesseln, am
Oberkörper und unter dem Kinn lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen. Die Liposuktion stellt
wohl weltweit den häufigsten kosmetischen Eingriff dar. „Lipostyling“ oder „Liposculptur“ sind nur
einige der gebräuchlichen Bezeichnungen für diese Behandlung.
Der Eingriff:
Mit dem eigentlichen Absaugen beginnen wir nach einer speziellen Vorbehandlung und zwar nach
der Infiltration der so genannten „Tumeszenzlösung“, einer speziellen Flüssigkeit, die gezielt in die
Zonen, die Sie als besonders störend empfinden, eingespritzt wird. Das Einsetzen des bewährten
und sicheren Tumeszenzverfahrens ruft drei Effekte hervor, die für den Erfolg der Behandlung
maßgeblich sind:
o
o
o
Örtliche Betäubung
Verminderung von Schwellung und intraoperativen Blutungen
Aufweichung des Fettgewebes.
Während des Eingriffs werden Sie von einem Facharzt für Anästhesiologie betreut, der Sie in einen
Dämmerschlaf (Analgosedierung) versetzt. Dabei schlafen Sie entspannt und sind völlig schmerzfrei,
so dass Sie von dem Eingriff nichts registrieren.
Nach dem Eingriff ist es sehr wichtig, dass Sie die Kompressionswäsche konsequent für mind. 3
Wochen tragen (nur zum Duschen ausziehen), um das Zurückziehen der Haut positiv zu
beeinflussen.
Die Kompressionswäsche können Sie gerne in der Waschmaschine waschen und in den Trockner
legen. Sollten Sie keine Wechselwäsche haben, dann legen Sie sich während der Zeit hin und ziehen
die Kompressionswäsche nach dem Trocknen gleich wieder an.
Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,
wir möchten die von Ihnen beabsichtigte Fettabsaugung (Liposuction) so sicher wie möglich
durchführen. Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, bitten wir Sie um Ihre Mithilfe und
Beachtung folgender Punkte:
Planung:
4 Wochen vor der OP sind folgende Untersuchungen und Gespräche nötig:

3-4 Wochen vor der OP: Untersuchung beim Hausarzt/Internisten mit Körpercheck, EKG und
Blutentnahme (Sie erhalten ein entsprechendes Schreiben dafür).
‼ Bitte beachten Sie, dass ältere Befunde nicht gültig sind.

2 Wochen vor der OP: OP-Vorgespräch in der Praxis Dr. Berkei.
‼ Bitte bringen Sie die weiße Info-Mappe, die Sie zur Beratung bekommen, vorher
gründlich durchgelesen und ausgefüllt mit.
Bitte notieren Sie sich gerne weitere Fragen zu dem vorgesehenen Eingriff und
besprechen sie diese im Rahmen des Gesprächs.
‼ Bitte bringen Sie alle Befunde der von uns angeordneten Voruntersuchungen mit.
!! Bitte bringen Sie das OP-Honorar (bar oder mit EC/Kreditkarte bezahlbar)
zum OP-Vorgespräch mit. Falls Sie mit Karte bezahlen möchten, denken Sie
bitte an Ihr Tageslimit.

1-2 Wochen vor der OP:
o Bei OP Planung im Westend Medical Center: Anästhesiegespräch am OP-Tag, wenn
ein anderer Tag gewünscht ist, dann vereinbaren Sie bitte telefonisch (Nummer siehe
unten) einen Termin dazu.
o bei OP-Planung in der Tagesklinik am Markus Krankenhaus: Besuch der offenen
Anästhesie-Sprechstunde (Uhrzeiten entnehmen Sie bitte der Markus-KH-Mappe).
‼ Bitte dazu Blutwerte und EKG mitbringen.
!!
Bitte
bringen
Sie
das
Anästhesiehonorar
und
ggf.
die
Übernachtungspauschale am OP-Tag mit (Westend Medical Center in bar
bezahlbar, Tagesklinik am Markus-Krankenhaus in bar oder mit EC-Karte
bezahlbar).
Klinik-Adressen:
Westend Medical Center
Grüneburgweg 16-18
60322 Frankfurt am Main
Tel.: 069-90 55 89 01
Tagesklinik am Markus Krankenhaus
Wilhelm-Eppstein-Str. 4
60431 Frankfurt am Main
Tel.: 069-95 33 92 82
Allgemeine Information:
1. Medikamente zur Beeinflussung der Blutgerinnung (ASS/Aspirin, Markumar, Heparin, Plavix,
Pradaxa, Eliquis, Xarelto, Multivitamine u.a.) müssen 14 Tage vor dem Eingriff nach
Rücksprache mit Ihrem Hausarzt abgesetzt werden.
2. Gehen Sie 1 Woche vor der Operation nicht in die intensive Sonne oder in das Sonnenstudio,
da dies Schwellungen hervorruft und die Wundheilung negativ beeinflusst.
3. Alle Medikamente, die für Sie relevant sind, werden von uns verordnet
4. Vermeiden Sie am Tag und am Abend vor der Operation Alkoholkonsum.
5. Bitte stellen Sie 14 Tage vor und nach der Operation das Rauchen ein. Rauchen stört und
verzögert den Heilungsprozess.
6. Bei ambulanter Durchführung der OP planen Sie bitte einen Aufenthalt von 4-7 Stunden, um
sich in der Klinik nach dem Eingriff unter Beobachtung auszuruhen. Anschließend sollten Sie
mit einer Begleitperson nach Hause fahren, unter keinen Umständen allein (auch kein
Taxi allein). Es ist notwendig, dass eine erwachsene Person nach Entlassung aus der Klinik
die ersten 24 Stunden rund um die Uhr bei Ihnen ist.
7. Auf Grund von engmaschigen Kontrollen in den ersten postoperativen Tagen empfehlen wir
für weit angereiste Patienten einen kurzen Aufenthalt in einem angeschlossenen Hotel in
Frankfurt (mit Begleitperson) zu planen.
Am Abend vor der Operation:
Gegen 18.00 Uhr ist es je nach ärztlicher Anordnung meist notwendig, nach Hautdesinfektion, eine
Thromboseprophylaxe in Form einer Fertigspritze einzunehmen. Wählen Sie dafür eine Stelle mit
genügend Fettgewebe z.B. eine Bauchfalte oder Oberschenkelinnenseite aus (bitte nicht in die
Zone, die operativ behandelt wird injizieren). Die Spritze wird Ihnen spätestens am OPVorgespräch verordnet. Das genaue Vorgehen wird Ihnen dann von unserem Praxispersonal erklärt.
Bei Schwierigkeiten der eigenständigen Verabreichung wenden Sie sich bitte rechtzeitig an Ihren
Hausarzt oder auch gerne an uns.
Am Tag der Operation:
1. Am Morgen der Operation insgesamt ca. 6 Stunden vor der OP bitte nichts essen und
insgesamt 2 Stunden vor der OP nichts trinken (es sei denn, wir haben andere Regelungen
getroffen). Nehmen Sie Ihre Dauermedikamente nach Rücksprache mit uns und dem
Anästhesisten mit einem kleinen Schluck Wasser.
2. Bitte bringen Sie die von uns verordneten Medikamente am OP-Tag mit.
3. Tragen Sie komfortable Kleidung (möglichst keine engen Oberteile oder Hosen).
4. Melden Sie sich bitte zur vereinbarten Uhrzeit am Morgen der OP an der Anmeldung des
Westend Medical Center/ Tagesklinik am Markus Krankenhaus.
5. Bitte lassen Sie Ihre Wertsachen zu Hause.
Nach der Operation:
1. Bei ambulanter Durchführung dürfen Sie nach Erholungsphase von ca. 3 Stunden oder bei
stationärer Durchführung am nächsten Tag nach ärztlicher Visite ab 09:00 Uhr die Klinik mit Ihrer
Begleitperson verlassen.
2. Je nach abgesaugter Zone und Ausmaß der Absaugung kann es in den ersten 1-3 Tagen meist
bei bekanntem niedrigem Blutdruck zu Schwindelgefühl und Kreislaufproblemen kommen. Um
dem entgegen zu wirken:
Langsam aufstehen: Erst 5 min. sitzen, dann aufstehen und unter Umständen von
einem Erwachsenen zur Sicherheit in den ersten 24 h nach der OP zur Toilette begleiten
lassen.
Viel trinken: Cola, isotonische Sportlerdrinks, salzhaltige Flüssigkeiten (z.B. Brühe); bitte
pro Tag ca. 2-3 l!
3. Aus den Einstichlöchern wird für die nächsten 24-36 h nach dem Eingriff von der eingespritzten
Tumeszenzlösung wieder ein Teil aus den Wunden herauslaufen. Das ist normal und sogar
erwünscht! Ein sehr saugfähiger Kompressionsverband wird den größten Teil der Flüssigkeit
auffangen.
4. Duschen (mit Pflastern) ist ab dem ersten Tag nach der OP erlaubt, dann den Körper beim
Trocknen bitte nur ganz leicht abtupfen, nicht reiben oder rubbeln.
5. Das erste Wechseln des Mieders sollten Sie auf keinen Fall allein und im Stehen durchführen.
Durch den Wegfall der Kompression des Mieders ist es möglich, dass es zu Kreislaufproblemen
wie Schwindel und Ohnmachtsgefühlen kommen kann.
6. In den ersten 4-5 Tagen sollten Sie langes Sitzen vermeiden, da sich sonst Falten im
abgesaugten Bereich bilden können (das trifft hauptsächlich bei Absaugungen im Bauchbereich
zu).
7. Die ersten beiden Wochen sollte die Kompressionskleidung Tag und Nacht getragen werde, in
der dritten Woche nur tagsüber.
8. Leichte sportliche Aktivitäten können Sie nach frühestens 4 Wochen wieder aufnehmen.
Nachbehandlung:
Wir empfehlen Ihnen zur Optimierung der Ergebnisse im Anschluss an den Eingriff nach Absprache
physiotherapeutische Behandlungen.
Bitte informieren Sie sich vor der OP, wo eine Physiotherapeutische Praxis in Ihrer Nähe
Lymphdrainagen anbietet und lassen Sie sich folgende Termine schon vor der OP reservieren:
Nach den ersten 7-10 Tagen mit Lymphdrainagen 2-3x wöchentlich für 30 min beginnen,
danach mit Bindegewebsmassagen fortsetzten, 2-3x wöchentlich für 30 min für 2-3 Wochen.
Medikamente:
Bitte nehmen Sie nach der Operation folgende Medikamente ein:
Schmerzmittel:
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Ibuprofen® 600 mg, 1 Tbl.
Novamin-Sulfon Tropfen
Tramadol® Tropfen
morgens – mittags – abends – nachts
30 Tpf. max. 4x tägl. bei Bedarf
15-30 Tpf. zur Nacht bei Bedarf
Antibiotikum:
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Ofloxacin® 200mg, 1 Tbl.
Ofloxacin® 400mg, 1 Tbl.
morgens – abends
morgens – abends
Antithrombose:
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Clexane® 20 mg
Clexane® 40 mg
Fertigspritze, am Vorabend der OP
18.00 Uhr subkutan in Bauch/
Oberschenkel injizieren, nach OP für
mind. weitere 5 Tage; kühl lagern
Abschwellungsmittel: □
Narbenpflege:
Kreislauftropfen
Bromelain® 200 mg, 2 Tbl.
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Rivanol®-Umschläge
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Bepanthen® Salbe
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Dermatix® Silikongel
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Cica-Care® Silikonplatten
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Effortil®-Tropfen
morgens – mittags – abends;
kühl lagern
4-6x tägl. auf die abgesaugten
Körperstellen
mehrmals tgl. auf die Narben
auftragen
1x tgl. zur Nacht auf die Narben
auftupfen
für 8 Stunden tgl. auf die Narben
aufkleben
bei Bedarf; 20-30 Tpf.
Notfall:
Im Notfall sind wir während der Sprechstundenzeiten unter der Praxistelefonnummer (069-920 200
96) und ansonsten unter der Ihnen mitgeteilten Mobil-Telefonnummer erreichbar.
Sollten Sie uns ausnahmsweise nicht erreichen können, stehen Ihnen u.a. Kliniken im Bedarfsfall zur
Verfügung:
Universitätsklinikum Frankfurt am Main
Theodor-Stern-Kai 7
60596 Frankfurt am Main
Tel.: 069- 630 10 (Pforte)
Klinikum Frankfurt Höchst
Gotenstraße 6
65929 Frankfurt am Main
Tel.: 069- 310 60 (Pforte)
Bitte beachten Sie, dass die dargelegten Informationen generelle Richtlinien darstellen, die von
Patient zu Patient je nach Heilverlauf variieren können.
Stand 08/2015