Abschiedsrede für Präsidentin Corinne Schärer (2003 – 2015) Vorgetragen von Vorstandsmitglied Therese Perrottet an der HV vom 18.11.2015 (Es gilt das gesprochene Wort) Liebe Corinne Leider müssen wir uns heute von dir als Präsidentin des VBT verabschieden. 12 Jahre hast du dieses Amt mit Elan, Freude, Engagement und deinem grossen Wissen und deinen vielseitigen Beziehungen geprägt. Als Mitbegründerin und Strategin der grünen Partei, als Grossrätin und als direkt Betroffene, als Mutter dreier Kinder, kamst du 2002 in den Vorstand und nur ein Jahr später hast du das Präsidium übernommen. Bis dahin trafen wir uns in der Räumen der Pro Juventute im Breitsch. Dein Mann war zu Hause als Hausmann, hat dir den Rücken gestärkt und freigehalten und war zudem ein paar Jahre Revisor unseres Vereins. In den ersten Jahren ging es darum, die Idee Tagesschule bekannt zu machen, Menschen dafür zu begeistern und den Boden für die Tagesschulen mit gesunden Nährstoffen anzureichern und zu bearbeiten. Die Grossräte und Grossrätinnen wurden zu einer Besichtigung der Mittagsbetreuung in die Tagesschule Spitalacker eingeladen. Weil schon damals die Räume knapp waren, wurden die Grossräte und Grossrätinnen auf den Vorplatz der Tagesschule bewirtet. Danach fand ein erstes Treffen der Politik mit dem Gemeinderat, den Schulleitungen und weiteren Interessierten in der Tagesschule Schwabgut statt. Du hast zur richtigen Zeit die entscheidenden Fäden gezogen und diese weiter verfolgt, sodass immer mehr Samen gesät wurden. Was dann 2005 zur Lancierung der Initiative für die Tagesschulen führte. Der Text haben wir in den Sitzungen entworfen und auf dem kurzen, gemeinsamen Heimweg zwischen Monbijou und Bahnhof sprudelten die Ideen weiter. Damals war Ursula Marti unsere Geschäftsführerin Am gleichen Ort ist unser Büro noch heute. Nachdem ging es ans Unterschriften sammelten. In der Kälte und Nässe von diesem Herbst, warm angezogen mit Stirnband und mit deinem jüngsten Kind umgebunden, gingst du in die Stadt. Es wurden reiche Nachmittage mit vielen Gesprächen, Begegnungen und Unterschriften. Es war wie eine Erfolgsformel: die Erfüllung, Zufriedenheit, Berufung, Freizeit und Familie zusammen brachte. Deine unkonventionelle Art, schon im Grossen Rat warst du die erste stillende Mutter, das Sammeln der Unterschriften lustvoll mit uns geteilt, ist zu einer Mischung aus politischer Arbeit und Freizeitspass geworden. Dank vieler Hilfen kam die Initiative zustande. Dann wurde Bernhard Pulver als Regierungsrat gewählt. Er baute die Forderungen der Initiative in die laufende Volksschulgesetzrevision ein und verhalf so der Idee zum Durchbruch, was uns den Rückzug der Initiative erlaubte. Seit dem sind die Gemeinden verpflichtet, Umfragen durchzuführen und Tagesschulen zu eröffnen, wenn genügend Bedarf von Seite der Eltern da ist. Seither spriessen die Tagesschulen aus dem Boden. Bei der Erziehungsdirektion ist zu dieser Zeit Simone Grossenbacher für die Tagesschulen zuständig. Dies war ein grosser Gewinn für die weitere Entwicklung der Tagesschulen. Die Zusammenarbeit mit ihr war konstruktiv, vorausschauend, weitsichtig und vor allem qualitätssichernd. Der Beginn der Vernetzungstreffen, die seither 2 x pro Jahr, jedes Mal in einer andern Tagesschule mit neuem Thema durchgeführt werden. Die Teilnehmerzahlen steigen von Mal zu Mal und die Rückmeldungen sind sehr erfreulich. Nun geht es um Einführung und Erhalt von guter Qualität in den Tagesschulen. Eine neue Homepage wird erstellt. Angedrohte Sparübungen werden gut abgewehrt, Koordinationssitzungen mit den Tagesschulverantwortlichen der grossen Gemeinden finden 2x/Jahr statt. Der Verein nimmt immer mehr auch eine Drehscheibenfunktion wahr und pflegt ein Netzwerk mit verschiedenen Organisationen (Erziehungsdirektion; Pädagogische Hochschule Bern, oda Soziales, LEBE etc.). 2010 Neubesetzung der Geschäftsstelle mit Daniela Bütler. 2011 Retraite des Vorstandes und daraus entstehende Arbeitsgruppen. 25 Jahre Verein VBT feiern. Neue Vorstandsmitglieder suchen. Den Leistungsvertrag mit der Erziehungsdirektion initiieren und erneuern. Sich dort bei Erwin Sommer für Ferienbetreuung und für einheitliche Anstellungsbedingungen einsetzen. Die Arbeit war und bleibt wichtig und vielseitig und trägt bis hierher deine Handschrift. Mit dir haben wir viel erreicht, viel gearbeitet, gelacht und jährlich haben wir zusammen den Wert vom guten Austausch bei einem feinen Essen und einem guten Glas Wein genossen. Dein Rollenwechsel von sportlich –mit etwas Lidschatten und Lippenstift, Perlenkette und Blaiser zu einer repräsentativen Präsidentin hat beeindruckt. Deine Reden waren kurz und prägnant, verständlich für jeder Mann und jede Frau, entspannt und frei, fast immer ohne Skript. Nun lasen wir dich ziehen und wünschen für deine Weiterentwicklung nur das Beste. Du hast dich als Bildungspolitikerin und vom Vpod verabschiedet und bist nun bei der UNIA in der Geschäftsleitung. Dafür weiterhin viel Erfolg und Befriedung. Für deine Weiterreise schenken wir ein paar Flug-Meilen, um Neues zu entdecken und um den Horizont weit und offen zu halten, neue Netze zu knüpfen und zum weiteren Geniessen und Wachsen. Du bist und warst ein grosser Gewinn – wir lassen dich ungern ziehen, bedanken uns für Deinen grossen Einsatz und wünschen Dir von Allem nur das Beste. 18.11.2015
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