ConTakt – Alte Musik im Gespräch Nachwuchsarbeit in der Alten Musik Zusammenfassung der Diskussion vom 24. Februar 2016 1. Alter: Ab welchem Alter können Musikschüler in die Alte Musik eingeführt werden? * Alter: Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass bereits mit 9- bis 11-Jährigen in kammermusikalischer Besetzung gearbeitet werden kann. * Instrumente: Bei ca. 12- bis 14-jährigen SchülerInnen werden Kinderbarockbögen verwendet, ältere SchülerInnen können auf Originalinstrumenten auf der konventionellen Stimmtonhöhe 415 Hz musizieren. 2. Instrumente: Wo und wie können Instrumente beschafft werden? * Leihinstrumente für Musikschulen: Größere Musikschulen sollten Alte Musik anbieten, Leihund Mietinstrumente sowie Barockbögen sollten dringend angeschafft werden (v.a. auch Cembali – hier sollte unbedingt auf eine Transponiervorrichtung geachtet werden). * Musikgymnasium & Konservatorium: Vor allem das Musikgymnasium würde von Leihinstrumenten enorm profitieren. Es wäre wünschenswert, dass am Konservatorium das Schwerpunktfach „Historisches Instrument“ eingerichtet wird. * Wartung: Dringend notwendig wäre ein kundiger Instrumentenwart, der die Instrumente regelmäßig wartet und betreut. * Bezug von Instrumenten: Traversflöten können als Kinderflöten in Innsbruck erworben werden (Prof. Rudolf Tutz). In Hallstatt gäbe es die Möglichkeit, Gamben zu vernünftigen Preisen zu erwerben. Anmerkung: Im Internet gibt es zahlreiche professionelle Homepages der diversen Instrumentengesellschaften, welche günstige gebrauchte Instrumente anbieten, zum Beispiel: „Viols for sale“ oder „lutes for sale“ etc. * Finanzierung: Die Wirtschaft (zB Banken), aber auch die Freunde der Festwochen könnten Instrumente sponsern. Die Frage, wo diese Instrumente deponiert werden, ist noch ungeklärt. 3. Projekte: Welche Auftritte/Projekte sind denkbar? * Die Innsbrucker Festwochen können sich gut vorstellen, ein etwas größer besetztes Barockensemble in einem schönen Konzert zu präsentieren. An der Spitze stehen sollte ein Künstler/eine Künstlerin, der/die gut mit Jugendlichen arbeiten kann, zB Michi Gaigg, Lars Ulrich Mortensen. * Auch musik+ kann sich vorstellen, Geld für die Nachwuchsarbeit in die Hand zu nehmen. * Prima la musica könnte Gutscheine für Sommerkurse sponsern. 4. Unterricht: Wer soll unterrichten und wie soll der Unterricht gestaltet werden? * Gemeindegrenzen: Wenn „Alte Musik“ an verschiedenen größeren Musikschulen angeboten wird, ist darauf zu achten, dass der Gemeindeabdeckungsbeitrag hier aufgehoben ist. Ein Unterricht über die Gemeindegrenzen hinweg sollte möglich werden. * Weiterbildung: Lehrer, die bereits jetzt aktiv im Bereich Ensemblearbeit Alte Musik im Musikschulalltag arbeiten, sollen für Lehrerfortbildungen gewonnen werden. Wünschenswert wäre eine anerkannte Positionierung im Lehrerkollegium. * Schlüsselfiguren: Es wäre wichtig, dass ein/e Fachgruppenleiter/in mit den Belangen der Alten Musik betraut wird. So werden „Einzelkämpferlehrer/innen“ entlastet und gemeinsame Projekte leichter umsetzbar. Man sollte bei Frau MMag. Dr. Wiener anregen, dass sie mit Herrn Helmut Schmid, dem Leiter des Tiroler Musikschulwerkes, diesbezüglich Kontakt aufnimmt. In jeder Musikschule sollte auch ein Lehrer gefunden werden, der sich besonders um die Belangen der Alten Musik kümmert. * Hintergrundlektüre: Frau Prof. Linde Brunmayr-Tutz empfahl den Artikel „Alte Musik im Musikleben und in der Ausbildung heute“ von Peter Reidemeister, langjähriger Leiter der Schola Cantorum in Basel. Der Artikel wurde an die TeilnehmerInnen der Veranstaltung ausgehändigt. 5. Weitere Schritte * Kontaktaufnahme mit dem Musikschulwerk: Gespräche über die Einrichtung einer Fachgruppe „Alte Musik“, über Schlüsselfiguren / interessierte Lehrpersonen und die Anschaffung von Instrumenten.
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