Freiwilliges Engagement im Lichte der Öffentlichkeit

Freiwilliges Engagement
im Lichte der Öffentlichkeit
Foto: Ulrich Dittmar
Freiwilligenzentrum und
Selbsthilfe-Kontaktstelle für
den Kreis Recklinghausen
Nr. 58/2015
MITNEHMEN - LESEN - WEITERGEBEN
Aktuell
Liebe Leserinnen und Leser
Bürgerschaftliches Engagement findet
im nahen Wohnumfeld, in der Nachbarschaft, in der Kirchengemeinde, in
Kindergärten und Schulen statt. In den
öffentlichen Medien ist es nur selten
ein Thema. Die Netzwerkzeitung stellt
daher viermal im Jahr mit einer bunten
Vielfalt an Artikeln und Informationen
interessante Tätigkeitsfelder vor und
berichtet über aktuelle Themen rund um
das bürgerschaftliche Engagement im
Kreisgebiet Recklinghausen. „Freiwilliges
Engagement im Lichte der Öffentlichkeit“
ist der Titel der aktuellen Ausgabe. Es
werden Formen der Anerkennung vorgestellt, wie z.B. Ehrenamtspreise, die die
Kommunen an Ehrenamtliche vergeben,
der Engagementnachweis „Füreinander
Miteinander“ als offizielle Anerkennung
des Landes NRW sowie die „Münze der
Menschlichkeit“. Bei ihrer Recherche
treffen die ehrenamtlichen Redakteure
auf Menschen, die mit ihrem Engagement
zumindest im Kleinen die Gesellschaft
verändern möchten. So engagiert sich
wohl einer der ältesten ehrenamtlichen
Bürger im Alter von 94 Jahren für die
Namensfindung eines neuen Radweges,
Singpaten unterstützen Erzieherinnen
in der KITA. Im Rahmen einer intensiven
Fortbildung wurden Ehrenamtliche auf
die Mitarbeit im Hospiz vorbereitet. Immer
mehr Menschen suchen Unterstützung
zur Bewältigung ihres Alltags durch
Selbsthilfe. Auch dort gibt es Themen,
die in der Öffentlichkeit oft noch zu wenig
Beachtung finden. Die Ankündigung einer
neuen Selbsthilfegruppe von Männern,
die als Kind missbraucht wurden, findet
sich in der Netzwerkzeitung ebenso wie
Informationen über das erste Selbsthilfefreundliche Krankenhaus im Kreis Recklinghausen. Letzteres ist das Ergebnis des
gemeinschaftlichen Engagements von 16
Selbsthilfegruppen.
Eine interessante Lektüre wünscht
das Redaktionsteam
Ulrike Reddemann, Netzwerk-Bürgerengagement und Mitglied des Redaktions­
teams
Impressum
Bürozeiten:
Mo, Mi, Do, Fr 9 bis 12 Uhr
Di 14 bis 18 Uhr
Satz und Layout:
ciabattoni design, www.ciabattoni.de
Herausgeber:
Netzwerk Bürgerengagement
Oerweg 38, 45657 Recklinghausen
Tel: 02361 10 97 35
Fax: 02361 10 97 43
[email protected]
www.netzwerk-buergerengagement.de
Redaktionsteam:
Jutta Baack, Heinrich Berling,
Gertrud Besten, Marc Ciabattoni,
Ulrich Dittmar, Susanne Dziewas-Ebsen,
Wolfgang Gottschalk, Friedrich Hagedorn,
Gabi Noeke-Börth, Ulrike Reddemann,
Susi Stenzke, Ewald Zmarsly
Erscheinungsweise:
4 x jährlich - 3.000 Exemplare
Redaktionsschluss für die nächste
Ausgabe: 12. August 2015
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Ehrennadel für Rita Wruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zum Projekt
„Engagement braucht Leadership“ . . . . . . . . . . . . . . . 4
Philosophenweg – ein bürgerschaftliches Projekt
in Zeiten des Strukturwandels . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Engagementnachweis NRW stärkt Ehrenamtliche . . . . . . 6
Hospizarbeit und Palliativversorgung . . . . . . . . . . . . . 6
Eine Erfolgsgeschichte – Wirtschaft trifft Ehrenamt . . . . . 7
Singen verbindet Generationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Das lange Schweigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Selbsthilfe-Förderung pauschal 2015 . . . . . . . . . . . . . . 8
Gedanken zu neuen Formen von Selbsthilfegruppen . . . 9
Münze der Menschlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Selbsthilfe als Teil der Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Ihre Anlaufstellen für freiwilliges Engagement
im Kreis Recklinghausen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2
Anerkennung
Ehrennadel für Rita Wruck
Von Wolfgang Gottschalk
Castrop-Rauxel. „Wo Not am Mann ist,
packt man eben mit an.“ Aber eben nicht
nur „Mann“, sondern „Frau“ auch. Rita
Wruck (74) hat erst mal in der elterlichen
Bäckerei und Konditorei mit angepackt.
So richtig „in Fahrt“ kam sie ehrenamtlich
erst vor 14 Jahren, als Rentnerin. Dann
aber auch nicht nur auf einem Gleis,
sondern auf mehreren. Dafür hat die
Stadt Castrop-Rauxel sie – und andere
(siehe Info-Kasten) – im letzten Jahr mit
der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Rita Wruck lacht gerne. Man hört ihr die
Freude an, die es ihr bereitet, mit anderen
zusammen etwas zu tun – für andere. Das
begann vor gut 20 Jahren in einer politischen Frauengruppe, die Helferinnen
für einen Stand am 1. Mai suchte. Fast
gleichzeitig kam sie zur AWO (Arbeiterwohlfahrt): „Erst habe ich bei Veranstaltungen geholfen, dann als Krankenwache,
auch bei Sterbenden.“ Wie sehr sie das
mitgenommen hat, sagt sie nicht.
In der AWO hat Rita Wruck nicht nur
geholfen, sondern nach und nach auch
Verantwortung übernommen. Heute
ist sie Vorsitzende der AWO in Habinghorst – „das ist die letzte Altenstube in
unserem Viertel“ – und ist Mitglied des
AWO-Stadtverbands-Vorstands.
Das neueste Projekt ist das „Generationen-Café“ im Haus der Begegnung. Seit
2014 treffen sich einmal die Woche Menschen unterschiedlichen Alters zu einem
gemeinsamen Frühstück. Rita Wruck hat
das Amt der Kassiererin übernommen
und kümmert sich um die Einkäufe fürs
Frühstück.
Dieses Engagement war Anlass für den
Vorschlag, Rita Wruck die Ehrennadel
der Stadt zu verleihen. „Aber das hätte
ich nicht angenommen, das waren doch
noch nicht mal zwei Jahre“, sagt sie. „Und
außerdem – ich bin ja nicht allein da!“
Aber letztlich war ihre Arbeit im Generationen-Café nur ein Stein in ihrem Engage-
Ehrennadel der Stadt CastropRauxel
Der Kreis selbst und viele Städte vergeben Auszeichnungen für bürgerschaftliches Engagement oder sagen auf andere
Weise „Danke“ für die vielfältig geleistete
Arbeit Einzelner, für die das Miteinander
und Füreinander in unserer Gesellschaft
wichtig ist.
In Castrop-Rauxel können seit 2007 jedes
Jahr bis Mitte Juli Vorschläge eingereicht werden, aus denen eine Jury 6-8
Personen auswählt. Ihnen verleiht der
Bürgermeister dann Anfang des folgenden Jahres die Ehrennadel der Stadt
Castrop-Rauxel.
3
ment-Mosaik. So führte die Begründung
neben Generationen-Café und AWO auch
weitere ehrenamtliche Tätigkeiten auf: Die
Mitarbeit in der Initiative für „­Nadeshda“
etwa, ein Kinderdorf in der Nähe von
Minsk, in dem von der Atomkatastrophe in Tschernobyl betroffene Kinder
unterkommen. Oder die Pflege eines
kleinen städtischen Grundstücks neben
ihrem Elternhaus. Oder ihre vielfachen
Blutspenden.
Rita Wruck lacht wieder. „Ja, für das alles,
da habe ich mich dann über die Nadel
gefreut.“
2014 wurden ausgezeichnet: Patrick Fernow (Spieler und Trainer beim Korfballverein Adler Rauxel), Hans Frackowiak
(Naturschützer, Angel- und Gewässerschutzverein DoCas Blinker 1982 e.V. und
„ältester Blogger Deutschlands“), Karl
Kulosa („Trainerlegende“ u.v.m. beim
HSG Rauxel-Schwerin), Theo Schürhoff
(Engagement im SV Wacker Obercastrop/DJK Wacker Castrop), Herbert Thon
(Engagement im DLRG und im Henrichenburger Korfball Club Albatros), Rita
Wruck (TuS Ickern, Tschernobyl-Hilfe, Generationencafé e.V., AWO u.v.m.), Hans
Georg Zimoch („Schorsch, der singende
Steiger“, Liedermacher und Autor).
Bürgerschaftliches Engagement
Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zum Projekt
„Engagement braucht Leadership“
Bürgermeister Tesche , 22. Teilnehmer der Auftaktveranstaltung sowie das Netzwerk Bürgerengagement
Von Ulrich Dittmar
Kreis. Zur Auftaktveranstaltung des Projektes „Engagement braucht Leadership“
im Netzwerk Bürgerengagement fanden
22 Vertreter von 16 Vereinen aus Recklinghausen und dem Kreisgebiet zusammen.
Darunter sind Umwelt-und Kulturvereine, Vereine aus den Bereichen Soziales,
Freizeit und Sport. In seinem Grußwort
bekräftigte Herr Bürgermeister Christoph
Tesche die Wichtigkeit der Vereine für
das gesellschaftliche Zusammenleben in
der Stadt. Vorstands- und Vereinsarbeit
ist nicht nebenbei zu erledigen, sondern
verlangt ein hohes Maß an Führungs-
kompetenz und Einsatzbereitschaft.
Herr Tesche begrüßte das auf eineinhalb
Jahre angelegte Projekt der Robert Bosch
Stiftung, das ehrenamtlich Vorstände qualifizieren und in ihrer Arbeit unterstützen
soll. Das Netzwerk Bürgerengagement ist
einer von 8 Standorten in NRW, an denen
das Projekt durchgeführt wird.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung
wurden zunächst das Projekt und seine
Ziele vorgestellt. Es folgte ein lebendiger Erfahrungsaustausch über aktuelle
Herausforderungen, Motivation der
Vorstandsmitglieder und Gestaltung
zukünftiger Vorstandsarbeit. Die geäu-
ßerten Wünsche und Bedarfe der Vereinsvorstände werden im weiteren Verlauf
des Projektes in Form von Austausch und
Workshops aufgegriffen, zu denen das
Netzwerk einlädt.
Der Tenor zum Abschluss der Veranstaltung fiel sehr positiv aus. Viele Adressen,
Kontaktdaten und Anregungen wurden
unter den Vorständen ausgetauscht, um
in der Zukunft themenbezogen konkreter
und stärker miteinander zu arbeiten. Mit
den Worten: „Es ist immer leichter Kontakt
aufzunehmen, wenn hinter einem Namen
auch ein Gesicht steht“ verabschiedete
sich einer der Teilnehmer.
Das Programm wird gefördert von der
und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW.
Im Netzwerk NRW arbeiten der Paritätische Landesverband, Paritätische Akademie, Aids-Hilfe, Landesarbeitsgemeinschaft der
Freiwilligenagenturen, LAG Seniorenbüros.
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Bürgerschaftliches Engagement
Philosophenweg – ein bürgerschaftliches Projekt
in Zeiten des Strukturwandels
Von Ewald Zmarsly
Recklinghausen und Herten. Bis vor ein
paar Jahren leitete Heinrich Krieger die
AltenAkademie Vest Sektion Recklinghausen/Herten. Für seine Tätigkeiten wurde er
u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz und
Recklinghäuser Agendapreis 2013 geehrt.
Dennoch ist Heinrich Krieger (94 Jahre)
weiterhin im Unruhestand und bürgerschaftlich engagiert. So setzt er sich mit
der AltenAkademie Vest für das Anlegen
eines Philosophenwegs ein.
Im Zuge des Strukturwandels schlossen
und schließen im Ruhrgebiet die Zechen. Damit werden die zugehörigen
Zechen- und Hafenbahnen nicht mehr
benötigt. Sie werden, nachdem die
Gleiskörper entfernt wurden, häufig in
Rad- und Fußwege umgewandelt. Damit
sollen Beiträge zur Freizeitgestaltung und
zum Tourismus in der Metropole Ruhr
geschaffen werden. Ursprünglich sollte
der Philosophenweg auf der ehemaligen
Zechenbahntrasse zwischen Feldern und
Wiesen von Hoheward bis Westerholt
entstehen. Dabei streift er im sichelförmigen Bogen die Stadtteile Stuckenbusch
und Hochlar in Recklinghausen sowie
Disteln und Backum in Herten. In Teilen
ist der Weg schon erstellt. Er wird von
zahlreichen Radlern genutzt. Da er nur
geringe Steigungen aufweist, dient er
auch Menschen mit Gehbehinderungen,
Rollator und Rollstuhl als barrierefreier
Spazierweg. Zahlreiche stabile Bänke, die
weit erkennbar signalrot leuchten, dienen
zum Ausruhen. Die Kommunalpolitiker
in Herten und Recklinghausen folgten
Tafeln sollen deren Weisheiten vom Sinn
des Lebens stehen. Die Radler und Fußgänger könnten dann an den einzelnen
Stationen verweilen und sich über die
Philosophie, die das Leben in der Einheit
von Geist, Leib und Seele erforscht und
Fragen nach dem Wohin und Woher
der Menschen stellt, informieren. Laut
Heinrich Krieger soll der Philosophenweg
zur „Aufforstung der Allgemeinbildung“
dienen. Seine Nutzer würden dann neben
ihrem Körper auch ihren Geist fit halten
und so das Motto der AltenAkademie Vest
jedoch im Frühjahr nicht der von Heinrich
Krieger und Mitgliedern der AltenAkademie gestellten Ratspetition, diese Trasse
in Philosophenweg zu benennen.
beherzigen – „Bildung muss Volkssport
werden“. Damit würde der Wunsch des
römischen Dichters Juvenal Wirklichkeit
„Beten sollte man darum, dass in einem
gesunden Körper ein gesunder Geist sei.“
Auf Vorschlag der Recklinghäuser Fachverwaltung könnte z. B. ein neuer Weg, der
im Rahmen einer Gartenschau im Süden
Recklinghausens angelegt wird, den Namen Philospohenweg tragen. An diesem
Weg sollen Stelen von Philosophen vom
antiken Griechenland bis zur Moderne
aufgestellt werden. Auf den zugehörigen
5
Weitere Informationen
über dieses Projekt haben oder es
unterstützen möchte, soll sich an
Heinrich Krieger (Tel.: 02366 84631)
wenden.
Freiwilliges Engagement
Engagementnachweis NRW stärkt Ehrenamtliche
Von Friedrich Hagedorn
Wer sich freiwillig engagiert, weiß, dass
seine Arbeit nicht nur anderen zugute
kommt. Ob Umgang mit unterschiedlichen Menschen, Unterstützung von Ratsuchenden, Mithilfe bei der Organisation
von Treffen und Veranstaltungen oder das
Edeltraud Wilke
Zupacken bei konkreten handwerklichen
Aufgaben: In der Freiwilligenarbeit wird
eine Vielzahl von sozialen, kommunikativen und fachlichen Fähigkeiten gefordert
und gefördert, oftmals begleitet durch
die Teilnahme an Fortbildungsseminaren.
Unter dem Motto „Füreinander. Miteinander“ dokumentiert der „Engagementnachweis NRW“ die erworbenen Kompetenzen und ist gleichzeitig eine offizielle
Anerkennung des bürgerschaftlichen
Engagements. Von der Landesregierung
NRW, Wohlfahrtsverbänden, Arbeitgeberorganisationen und weiteren Verbänden
initiiert, können alle Träger ehrenamtlicher
Beschäftigung den Ausweis ausstellen. Er
gilt auch für das Ehrenamt im Sport, für
Jugendliche gibt es eine Bescheinigung
als Beiblatt zum Schulzeugnis.
Fabian Fink
Nützlich ist der Nachweis für das freiwillige Engagement auf jeden Fall: Sei es
für den eigenen Lebenslauf, bei Bewerbungen oder als eingerahmte Zierde im
Bücherregal.
Hospizarbeit und Palliativversorgung
Ehrenamtliche beenden Kurs im Hospiz zum heiligen Franziskus mit Erfolg
Von Heinrich Berling
Sterbende und ihre Angehörigen begleiten. Zuhören, etwas erzählen, einfach
Zeit verschenken in den schwierigsten
Stunden des Lebens. „ Das gehört zu
einem würdigen Leben dazu und müsste
eigentlich selbstverständlich sein,“ sagt
eine frisch ausgebildete Ehrenamtliche.
Die Ehrenamtlichen wechseln sich Tag
und Nacht im Hospiz ab, um das Personal
zu entlasten.
Recklinghausen. „Können und Wissen
helfen nicht weiter, solange Schmerzen
und Beschwerden, Ängste, Wünsche und
Bedürfnisse nicht erkannt werden. Wir
müssen zuhören, zuhören und zuhören.“
Obwohl der Tod uns allen gemein ist,
wird das Thema Sterben immer mehr aus
unserer Gesellschaft verdrängt. Immer
noch sind zu wenig Menschen über die
Möglichkeiten, die die Hospiz- und Palliativversorgung bietet, informiert. Jeder
Einzelne sollte wissen, dass er auf seinem
letzten Weg nicht allein ist, sondern sich
auf die Unterstützung durch Institutionen
der Hospiz- und Palliativmedizin verlassen kann. Pflegeeinrichtungen haben in
den letzten Jahren infolge veränderter
Familienstrukturen, der Demografie wie
auch infolge von Fortschritt der Medizin
als Sterbeort an Bedeutung gewonnen.
Die Versorgung von Menschen am Lebensende führt nicht nur zur Aufgabe,
die Voraussetzungen für ein „würdiges
Sterben“ zu schaffen. Hospizarbeit und
Palliativversorgung lassen sich auch und
vor allem vom Ziel leiten, schwerstkranke
und sterbende Menschen sowie deren
Angehörige bei der Auseinandersetzung
mit der Verletzlichkeit, der Endlichkeit und
der Vergänglichkeit der menschlichen
Existenz zu helfen und ein würdiges Leben
im Vorfeld des Todes zu ermöglichen. Dabei ist nicht nur der unbedingte Respekt
vor der Menschenwürde wichtig.
Kommunikation stand ganz oben auf dem
Ausbildungsplan, aber auch Bedürfnisse,
Sinnfragen und Spirituelles. Nicht zuletzt
beschäftigten sich die Kursteilnehmer mit
ihren eigenen Gefühlen rund um Tod und
Sterben. „Heftig“ fanden auch die Ehrenamtlichen, als es darum ging, den eigenen
Abschiedsbrief zu schreiben.
Gudrun Wilde-Weickert koordiniert die
Arbeit der Ehrenamtlichen im Hospiz zum
heiligen Franziskus in Recklinghausen-Süd
an der Feldstraße. Zu ihrer Arbeit gehört
auch die Ausbildung. Daher ist ihre Freude
groß, dass wieder zwölf Ehrenamtliche
ihre 80-stündige Ausbildung abgeschlossen haben. Sie gehören nun zum Kreis der
etwa 75 Ehrenamtlichen, die im Hospiz
Finde ich auch, Respekt.
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Mindestens einmal im Jahr organisiert Koordinatorin Gudrun Wilde-Weickert eine
Ausbildung für die neuen Ehrenamtlichen.
Weiteres bei ihr unter 02361 609311 oder
auf www.franziskus-hospiz.de
Freiwilliges Engagement
Eine Erfolgsgeschichte – Wirtschaft trifft Ehrenamt
Neunter Ruhrdax in Bottrop
Von S. Dziewas-Ebsen
Bottrop, 18 März 2015. Zum neunten
Ruhrdax trafen sich Vertreter von ca. 60
Unternehmen, Handwerksbetrieben
und Dienstleistern mit etwa 70 ehrenamtlich engagierten Menschen aus den
unterschiedlichsten Bereichen in NRW.
Austragungsort war die Lohnhalle Zeche
Arenberg Fortsetzung, ein idealer Ort für
diese Veranstaltung. Bei dem Ruhrdax werden sogenannte „Matches“ zwischen den
170.000 Euro. Drei dieser Matches konnte
das Redaktionsteam der NetzwerkZeitung
abschließen.
Das Redaktionsteam beim Ruhrdax
Parteien ausgehandelt. Dies bedeutet die
aktive Unterstützung der ehrenamtlichen
Arbeit durch die Betriebe. In Bottrop waren
es 174 „Matches“ im Gegenwert von beinahe
Den Ruhrdax gibt es seit 2006 und in dieser
Zeit wurden insgesamt „Matches“ in Gegenwert von mehr als einer Million Euro
getroffen. Für die Ehrenamtler bedeutet
dies viel eingesparte Zeit und Geld, die
für andere Aufgaben verwendet werden
können. Die Unternehmen präsentieren
sich als sozial engagierte Betriebe.
Singen verbindet Generationen
Von Gabriele Noeke-Börth
Oer-Erkenschwick. Dienstag, 10:45 Uhr
im evangelischen Kindergarten „Friedrich
von Bodelschwingh“: Fünf Singpaten treffen sich zur kurzen Vorbesprechung des
wöchentlichen Singens im Projekt „Canto
elementar“. Sie werden von der Erzieherin
Birgit Ewelt begrüßt, die das Angebot in
der Einrichtung koordiniert. Sie erzählt
kurz von einer Fortbildung der letzten
Woche: „Wir haben noch einmal von
fachkundiger Stelle bestätigt bekommen,
wie wertvoll das Singen insbesondere für
die Sprachentwicklung der Kinder ist. Wir
sollen unbedingt mit dem Projekt weiter
machen.“
Dass sie weiter machen, steht für die fünf
Singpaten außer Frage, denn auch ihnen
macht das gemeinsame Singen viel Freude. „Es ist immer wieder schön, zu sehen,
wie konzentriert die Kinder, auch die ganz
kleinen, zuhören und zuschauen und früher oder später auch mitmachen“, meint
Agnes Bylitza. Sie ist zu den Singpaten
gestoßen, als ihre Enkel den Kindergarten
besuchten, und dabei geblieben. Roland
Schulz, der die Lieder mit der Gitarre begleitet, und seine Frau Inge wurden von
Birgit Ewelt im Gospelchor „angeworben“
und sind seit dem Projektstart vor neun
Jahren dabei.
Pünktlich um 11 Uhr geht es los: Die erste
halbe Stunde wird mit den unter Dreijährigen gesungen, die schon im Kreis sitzen
Foto: G. Noeke-Börth
Zusammen mit den Singpaten macht das Singen besonders viel Spaß
und die Singpaten freudig begrüßen. „Es
war eine Mutter, die hatte fünf Kinder,
den Frühling, den Sommer,...“ stimmen
die Singpaten an und die Kleinen nehmen
alles mit großen Ohren und Augen auf.
Zur „Klappernden Mühle am rauschenden Bach“ machen sie begeistert die
passenden Bewegungen und fahren dann
„Hoch auf dem gelben Wagen“ mit. Nach
„Backe, backe Kuchen“ und „Häschen in
der Grube“ heißt es dann schon „Muss i
denn“, und die Singpaten ziehen weiter in
die Turnhalle. Dort werden sie von knapp
30 singfreudigen Kindern und einigen
Erzieherinnen aus den übrigen Gruppen
erwartet. Hier wird mit „Alle Vögel sind
schon da“ und „Es tönen die Lieder“ der
Frühling begrüßt. Später dürfen sich die
Kinder Lieder wünschen und es erklingt
unter anderem „Bruder Jakob“ in drei
verschiedenen Sprachen. Auch hier wird
begeistert mitgesungen und sich dazu
7
bewegt. Dabei werden die Singpaten
interessiert beobachtet, und manche
Kinder setzen sich ihnen auf den Schoß
oder kuscheln sich an. Die halbe Stunde
vergeht wie im Fluge, und bald werden
die Gäste mit dem irischen Segensgruß
„Möge die Straße...“ und dem Lied „Auf
Wiedersehen“ verabschiedet. Sie freuen
sich übrigens über Verstärkung in ihren
Reihen.
Weitere Informationen zum
Projekt beim:
Ev. Familienzentrum Friedrich von
Bodelschwingh, Stettiner Str. 2,
45739 Oer-Erkenschwick,
Tel.: 02368 6779 (Frau Birgit Ewelt)
oder im Internet unter:
www.familienzentrum-oe.de
www.il-canto-del-mondo.de
www.cantoelementar.de
Selbsthilfe
Das lange Schweigen
Von Ulrich Dittmar
Gründung einer Selbsthilfegruppe für
Männer, die missbraucht wurden und dem
langen Schweigen entkommen möchten.
Recklinghausen/Kreis. Nach vorsichtigen Schätzungen werden in Deutschland –ein bis zwei von 10 Jungen sexuell
missbraucht. Erst langsam dringt die
Notlage dieser Jungen ins Bewusstsein
der Öffentlichkeit, totgeschwiegen oder
zum Schweigen verdammt. Um diesen
Kreis des Schweigens zu durchbrechen, soll
eine Selbsthilfegruppe für missbrauchte
Männer ins Leben gerufen werden, um
unter Gleichbetroffenen auf Augenhöhe
Geschichten, Erfahrungen und Informationen auszutauschen. „Auf der Suche nach
einer Selbsthilfegruppe für missbrauchte
Männer bin ich bundesweit nur in zwei
Städten fündig geworden, in Berlin und
Bottrop“, so der Initiator der Gruppe (53
Jahre alt), der namentlich nicht genannt
werden möchte. „Ich war darüber sehr erstaunt, da ich durch verschiedene InternetForen wusste, wie viele Betroffene es gibt.“
Durch einige populäre Fälle, deren Hintergründe nur langsam an die Öffentlichkeit
drangen, dringt Bedeutung und Verbreitung von Missbrauch durch die Medien an
die Sinne einer entsetzten Öffentlichkeit.
Erkenntnisse über Folgen wie Depressionen, Ängste, Traumatisierung, dissoziative
Identitätsstörungen, affektive Störungen
u. dgl. verdrängen zunehmend das Vorurteil, dass ein richtiger Junge kein Opfer
sein kann. Diese Rollenerwartung verwirrt
und belastet die durch den Missbrauch
tatsächlich zu Opfern gewordenen Jungen.
Bei den heutigen Opfern herrscht in wesentlich höherem Maß Sprachlosigkeit und
Schweigen als bei Frauen, die häufiger den
Mut finden, über ihre sexuelle Ausbeutung
zu sprechen oder zu schreiben. Entsprechend selten wird der Missbrauch bekannt.
„Das persönliche Gespräch mit Betroffenen ist auf jeden Fall besser und wirkt
entlastend“, erzählt der Mann, der die
Selbsthilfegruppe ins Leben rufen will,
selbst Familienvater. „Meine Erfahrungen
in der Selbsthilfegruppe in Bottrop haben
gezeigt, wie wichtig und gut der persönliche Kontakt zu anderen Betroffenen,
missbrauchten Männern, ist.“
Es ist beabsichtigt, dass sich die Gruppe
14tägig mittwochs in Recklinghausen
treffen soll.
Nähere Informationen beim:
Netzwerk Bürgerengagement:
Tel.: 02361 109735 oder
[email protected].
Selbsthilfe-Förderung pauschal 2015
Von Ulrich Dittmar
Am 29. April 2015 trafen sich die Vertreter von Krankenkassen, Selbsthilfe und
Selbsthilfe-Kontaktstelle in der Förderkonferenz, um über die Vergabe der
kassenübergreifenden Fördermittel für
die Selbsthilfegruppen (nach § 20 c SGB
V) zu beraten. Statt in den Händen von
Dirk Duda, der in den letzten Jahren die
Federführung inne hatte, lag diese im
Jahr 2015 in den Händen von Klaus Peter
Saal, ebenfalls von der Knappschaft, der
wie sein Vorgänger das Treffen gut vorbereitet hatte.
Insgesamt wurden in diesem Jahr 138
Anträge in einem Umfang von 97.810,20
€ von Selbsthilfegruppen aus dem Kreis
Recklinghausen gestellt. Da zwei Anträge
nicht vollständig vorlagen (es fehlte der
Verwendungsnachweis aus dem Vorjahr –
die Gruppen wurden vor dem Fristende
darauf hingewiesen), werden diese beiden
Gruppen keine Förderung erhalten. Nach
einer den Richtlinien entsprechenden
Bereinigung bezifferte sich die max. Fördersumme auf 79.776,30,42 €. In der Regel
können Gruppen bis zu 19 regelmäßig
teilnehmenden Mitgliedern (rtM) bis zu
750,00 €, bis 49 rtM 1.250,00 € und ab 50
rtM 2.000,00 € beantragen. Aktionen der
einzelnen Selbsthilfegruppen, die ihrem
Wesen nach einem Projekt entsprachen,
wurden aus der Antragssumme gestrichen. Den entsprechenden Gruppen soll
eine entsprechende Information mit dem
Hinweis auf die Möglichkeit der Projektförderung zugesandt werden.
Der reale Pool erreichte – einschließlich
der freiwilligen Aufstockung durch die
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Kassen von 4.940,- € und den Überlaufmitteln aus dem Vorjahr von 3.318,85 €, eine
Gesamtsumme von 62.042,06 €. Nachdem
die Förderkassen sichergestellt hatten,
dass alle Anträge von bis zu 300,- € voll
ausgeschüttet werden, errechnet sich aus
der Differenz zwischen höchstmöglicher
Fördersumme und real zur Verfügung
stehenden Mitteln eine Kürzung der
­Restanträge um 25 %.
Selbsthilfe
Gedanken zu neuen Formen von Selbsthilfegruppen
Von Ulrich Dittmar
Abgesehen von aktuellen Informationen
tauschen sich Kollegen aus den Selbsthilfe-Kontaktstellen in NRW regelmäßig im
Landesarbeitskreis (LAK) zu Themen aus
wie: Was läuft gut? Was läuft nicht? Wie
kann ich das, was nicht oder schlecht läuft,
wieder anschieben? Was hat sich in der
Selbsthilfelandschaft verändert?
Eine Frage, die vor einigen Wochen in
dieser Runde weniger diskutiert als vielmehr betrachtet/besprochen wurde, hieß:
Sind Selbsthilfegruppen in hergebrachter
Form noch zeitgemäß? Nicht in Frage
gestellt wurde die Gruppe, das direkte
Zusammentreffen mehrerer Personen,
die sich zu einem Thema austauschen,
denn es scheint einleuchtend, dass Informationen eher über Beziehungen fließen
als dass Beziehungen über Informationen
entstehen. Offenheit im geschützten
Raum, Begegnungen von Angesicht zu
Angesicht bleiben unabdingbar. Doch die
Strukturen, so wie wir sie kennen, machen
aus unserer Sicht einen fokussierten Blick
auf diese Gebilde nötig, auch im Hinblick
auf junge Leute, die möglicherweise andere Kommunikationsformen betreiben.
Die Krankenkassen geben in ihren Richtlinien eine Definition von Selbsthilfegruppen vor, an die sich, zumindest im Gesundheitsbereich, viele Gruppen halten,
damit zur Verfestigung der Strukturen
beitragen und Innovationen möglicherweise ausbremsen.
So tauchen in neuen Denkmodellen Ideen
auf wie etwa folgende: multithematische
Gruppen anzuregen und zu fördern statt
eines einzigen Themas, wie es z. B. im
Kreis von Freunden geschieht; Gruppen
nicht mehr auf die Ewigkeit anzulegen,
sondern die Anzahl der Treffen zunächst
zu begrenzen (Fortsetzung möglich); in
bestimmten Bereichen (z. B. psychische
Themen) die Gruppenleitung an einen
ehrenamtlichen Mitarbeiter zu über-
tragen, was organisatorische und ggf.
programmatische Belange betrifft (der
bisherige Gruppenleiter wäre dann ganz
in die Gruppe integrierter, Treffen könnten
stattfinden, auch wenn der Gruppenleiter
aus den eigenen Reihen aufgrund seiner
chronischen Krankheit zeitweise nicht
handlungsfähig ist, Verbindlichkeiten
wären eher einzuhalten u. ä.).
Sicher, solche Ideen sind noch nicht
ausgereift. Dennoch bleibt der Gedanke
ein guter: die Rahmenbedingungen der
Gruppen dem „modernen Leben“ so anzupassen, dass auch weiterhin Menschen
dort abgeholt werden, wo sie stehen und
sie mit dem Erfolg der Selbsthilfe vertraut
zu machen oder überhaupt einen lebendigen Diskurs in Bewegung zu setzen.
Niederschwellig soll er sein, der Schritt in
die Selbsthilfe. Doch funktioniert dieses
Prinzip auch nur, wenn die Tür offensteht,
die hinter der niedrigen Schwelle liegt.
Münze der Menschlichkeit
Von Ulrich Dittmar
die Mitarbeiter der Marler Krankenhäuser
gedacht. Als Zeichen der Zuneigung, des
Dankes und der Ermutigung verstanden,
hat sich die Aktion mittlerweile verselbständigt und wurde als kleine Auszeichnung inzwischen an Menschen aus vielen
Ländern der Erde vergeben.
Marl. Seit 10 Jahren leitet Elsbeth Steinmetz die Selbsthilfegruppe für an Parkinson Erkrankte. Hierfür wurde sie durch die
„Münze der Menschlichkeit“ geehrt und
ausgezeichnet.
Mehrmals im Monat trifft sich die Selbsthilfegruppe zum gemeinsamen Frühstück,
zur Gruppenstunde und zum Kegeln,
wobei der Erfahrungs- und Informationsaustausch immer im Mittelpunkt steht.
Angeregt durch Marlies Rottwinkel und
ihren mittlerweile verstorbenen Mann
Wilfried wurde die Münze zur Weihnachtsfeier am 7. Dezember 2014 überreicht.Die
Münze der Menschlichkeit wurde initiiert
Elsbeth Steinmetz erhielt für ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Leiterin der Parkinson Selbsthilfegruppe die Münze der
Menschlichkeit
durch den Krankenhausseelsorger Horst
Schmidt und war zunächst als Dank an
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Selbsthilfe
Selbsthilfe als Teil der Therapie
Erstes Selbsthilfefreundliches Krankenhaus im Kreis Recklinghausen zertifiziert
Von Ulrich Dittmar
Kreis. Castrop-Rauxel. Als erstes und
bisher einziges Krankenhaus im Kreis
Recklinghausen ist das Evangelische
Krankenhaus Castrop-Rauxel (EVK) als
selbsthilfefreundlich zertifiziert worden.
Sowohl von den Selbsthilfegruppen als
auch vom Personal der Klinik ist diese
enge Vernetzung von Krankenhaus,
Selbsthilfegruppen und SelbsthilfeKontaktstelle begrüßt worden. „Selbsthilfegruppen sind schon seit über 20 Jahren
in unserem Haus etabliert, und eine
enge Zusammenarbeit existierte schon
vorher“, so Verwaltungsdirektor Wilfried
Diekmann. „In unserem Qualitätszirkel
haben wir in einem Prozess, der schon
2013 begann, anhand der vorgegebenen
Qualitätskriterien gemeinsam die interne
als auch die externe Kommunikation auf
eine solide Basis gestellt.“ So sind auf den
Stationen nun feste Kontaktpersonen,
die über die Gruppen informieren und
Ansprechpartner für die Patienten sind.
Die Themen der Selbsthilfegruppen
am EVK reichen von Parkinson über
Schlaganfall, Multiple Sklerose, Morbus
Bechterew bis zu Suchterkrankungen.
„Das Zertifikat wird nur für zwei Jahre
ausgestellt. Darum muss die Arbeit des
Qualitätszirkels weitergehen“, sagt Dr.
Harald Rau, Leiter der Abteilung Qualitätsmanagement, „ um darüber zu beraten, wie man Krankenhausarbeit und
Selbsthilfe noch enger vernetzen kann.“
Verschiedene Gruppen treffen sich
regelmäßig im EVK, Grutholzallee 21,
Castrop-Rauxel. Eine Übersicht gibt
es unter dem Menüpunkt „Patienten“
und „Selbsthilfegruppen“ auf www.
evk-castrop-rauxel.de
Marktplatz
Auch im vierten Jahr – großer
Zuspruch für ONsüd
Von Sebastian Pokojski
Recklinghausen. Den Focus auf soziale
und lokale Themen zu legen, hat sich für
ONsüd als effizient erwiesen, über 25. 000
Seitenaufrufe belegen es. Unser Leitmotiv
„sozial – lokal – engagiert“ greift mehr
denn je, weil unsere Berichterstattung
auch und gerade besonders soziale und
lokale Fragen aufgreift und zur Diskussion
stellt.
Mit ONsuderwich wurden unsere Medienprodukte stadteilbezogen vertieft und
erweitert. Erfreulich für die sozialen Seiten
sind die Fortsetzung der Kooperation mit
Frauen in Arbeit e.V. und die Zusage von
Weihbischof Dieter Geerlings (Münster),
die Schirmherrschaft um ein weiteres Jahr
zu verlängern. Für die lokalen Seiten besteht die Zusammenarbeit mit Politikern
der Stadt Recklinghausen, die ebenfalls
Schirmherrschaften übernommen haben.
Seit Bestehen von ONsüd gibt es für den
sozialen Bereich mittlerweile monatlich
offene Redaktionssitzungen. Wir suchen
aktuell ehrenamtliche Autoren und Fotografen, um noch mehr Themenvielfalt
bieten zu können.
Kontaktdaten:
Networkagentur POINET c/o ONsüd
Projektleiter: Sebastian Pokojski
Tel.: 02361 979046-0
E-Mail: [email protected]
Netzwerk Bürgerengagement
Tel.: 02361 109735
Aktuelles
Themenheft Engagement
Das neue Heft „Aus Politik und Zeitgeschichte“ (APuZ) der Bundeszentrale für
politische Bildung (bpb) ist dem Thema
Engagement gewidmet. In dem Heft
finden sich Analysen der „Vielfalt des
Engagements“, zu „Grundlagen und
Perspektiven guter Engagementpolitik“,
zur Zukunft von Engagemernt und Engagementpolitik, zum Bundesfreiwilligendienst, zum Engagement von ZuwanderInnen, zu „Engagement im Quartier“, zum
„Engagement in der Flüchtlingspolitik“
und auch eine Kritik der Engagementpolitik Ehrenamt statt Sozialstaat von Claudia
Pinl. Das Heft kann kostenfrei bei der bpb
bestellt bzw. online gelesen werden.
www.bpb.de/shop/zeitschriften/
apuz/203556/engagement
Handreichung Vereinsvorstände
In der Handreichung „Perspektiven entwickeln, Veränderungen gestalten. Eine
Handreichung für Vereinsvorstände“
werden aktuelle und zukünftige Schwierigkeiten für die Vereins- und Vorstandsarbeit skizziert. Im ersten Teil werden die
Prinzipien nachhaltiger Vereinsführung
10
und -arbeit vorgestellt. In den darauffolgenden Beiträgen stehen der Verein
als Organisation sowie der Vorstand und
die Mitglieder als Akteure im Zentrum.
Wie Vorstände aktuellen Tendenzen der
Vereinsarbeit begegnen können, wird
im dritten Teil erläutert. Die Publikation
wurde herausgegeben von der Stiftung
Mitarbeit und richtet sich speziell an Vereinsvorstände.
Bestellungen unter:
www.mitarbeit.de
Direktlink (Kurzlink):
http://goo.gl/Yr4CwI
Aktuelles
Hamburg:
Ehrenamtsbestätigung
Am 27. Januar 2015 erhielten Hamburger
SchülerInnen zum ersten Mal offiziell ein
Beiblatt zum Zeugnis überreicht, in dem
bestätigt wird, was sie außerhalb der
Schule ehrenamtlich tun. Die Anregung
kam von jungen Ehrenamtlichen, die
2013 an der Veranstaltung »Fraktion im
Dialog – jugendliches Ehrenamt zwischen
den Stühlen« mit Abgeordneten der SPD
und ExpertInnen im Rathaus teilnahmen.
Der Landesjugendring entwickelte dann
das Beiblatt in Zusammenarbeit mit der
Hamburger Schulbehörde. Informationen:
www.ljr-hh.de/AusgezeichnetesEngagement.1454.0.html
Engagement in
Kindertagesstätten
Mit dem Thema »Engagement und Partizipation in Kindertagesstätten« beschäftigte sich eine Tagung in Nürnberg. Die
Vernetzung der Kitas im Sozialraum und
die Kita als demokratischer Ort waren
ebenso Themen wie die Bereicherung
des Kita-Alltags durch das Engagement
von Freiwilligen. Bewährte Modelle und
Projekte wurden vorgestellt, die Chancen
und Grenzen des Engagements in und
für Kitas diskutiert. Das Landesnetzwerk
bürgerschaftliches Engagement in Bayern
e.V. hat jetzt ein Handbuch als Ergebnis
der Tagung veröffentlicht, das als pdfDokument kostenlos heruntergeladen
werden kann.
Download:
www.lbe.bayern.de/imperia/md/content/stmas/lbe/pdf/kita_doku_2014.pdf
NRW: Werkstatt neue
Nachbarschaft
Ende Mai fand in Mönchengladbach
eine Werkstatt Neue Nachbarschaft »Immovielien – Immobilien für Viele« statt.
Zielgruppe der Veranstaltung waren
zivilgesellschaftlich engagierte ProjektmacherInnen, die Immobilien für Nachbarschaften und Quartiere bewirtschaften
und somit nutzbar halten.
Informationen:
www.neue-nachbarschaft.de/werkstatt
»Projekt der Woche«
Die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements 2015 startet
mit neuer Idee: 23 Projekte und Initiativen des freiwilligem Engagements
werden bis zum September jeweils als
»Projekt der Woche« vorgestellt. Seit April
präsentiert das BBE jeweils ein Projekt
aus der großen Bandbreite des bürgerschaftlichen Engagements als »Projekt
der Woche«. Ein symbolischer Staffelstab
wird wöchentlich von Projekt zu Projekt
weitergereicht, bis das 23. Projekt in der
Woche vom 7. September 2015 die Reihe
beenden und zur eigentlichen Woche des
bürgerschaftlichen Engagements (vom 11.
bis 20. September 2015) überleiten wird.
Integrationsbeauftragte zu
Muslimen
Cemile Giousouf, die Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, kritisiert die Debatte
über Muslime als realitätsfern. In einem
Interview in der Zeitschrift »Das Parlament« weist sie darauf hin, dass die Unterschiedlichkeit der muslimischen Gemeinschaften ignoriert und die Debatte auf
extremistische Randgruppen reduziert
werde. Wichtig ist ihr, dass langfristig die
Imame deutsch sprechen und nicht mehr
entsendende ausländische Staaten, wie
etwa die Türkei, mit am Tisch sitzen, wenn
über muslimisches Leben in Deutschland
verhandelt wird.
Interview unter:
Informationen:
www.engagement-macht-stark.de
www.das-parlament.de/2015/16/
menschen_und_meinungen/-/369280
Ihre Anlaufstellen für freiwilliges Engagement im Kreis Recklinghausen
Einrichtung
Adresse
Ehrensache! Vermittlungsstelle
für bürgerschaftliches Engagement
in Castrop-Rauxel
Lambertusplatz 16
44575 Castrop-Rauxel
Stadt Datteln
Lutherplatz 1
45711 Datteln
Agentur für Ehrenamt Dorsten
An der Vehme 1
46282 Dorsten
Büro für freiwilliges Engagement
und Selbsthilfe Gladbeck
Wilhelmstr.8
45956 Gladbeck
EhrenAmt der Stadt
Haltern am See
Dr. Conrads-Str. 1
45721 Haltern am See
SET Stellenbörse für ehrenamtlich Tätige
in Haltern am See
Sixtusstr. 39
45721 Haltern am See
Stadt Herten
Kurt-Schumacher-Str. 2
45699 Herten
Stadt Marl
Creiler Platz 1
45768 Marl
Stadt Oer-Erkenschwick
Rathausplatz 1
45739 Oer-Erkenschwick
Netzwerk Bürgerengagement Freiwilligen- Oerweg 38
zentrum für den Kreis Recklinghausen
45657 Recklinghausen
Koordinationsstelle für bürgerschaftliches
Engagement ab 50+ Waltrop
11
Seniorenbüro
Münsterstr. 1
45731 Waltrop
Kontakt
Silvia Engemann,Tel. 02305 923550
[email protected]
www.ehrensache-caritas-castrop-rauxel.de
Detlef Nathaniel-Brand
Fachbereich Soziales
Tel. 02363 107-270
Marion Werk
Tel. 02362 793623
[email protected]
Christa Spickermann
Tel. 02043 992080
[email protected]
Michael Schniederjan u. Klaudia Schild
Tel. 02364 933-250 bzw. 933-219
[email protected]
David Schütz
Tel. 02364 109054
caritas-haltern.de
Vereinsmanager
Detlef Fronda
Tel. 02366 303280
[email protected]
Andrea Wolf
Tel. 02365 992382
[email protected]
Kristine Wähling
Tel. 02368 691-326
Ulrike Reddemann u. Heike Siebert
Tel. 02361 109735
[email protected]
www.netzwerk-buergerengagement.de
Marion Dietrich
Tel. 02309 930310
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