Freiwilliges Engagement im Lichte der Öffentlichkeit Foto: Ulrich Dittmar Freiwilligenzentrum und Selbsthilfe-Kontaktstelle für den Kreis Recklinghausen Nr. 58/2015 MITNEHMEN - LESEN - WEITERGEBEN Aktuell Liebe Leserinnen und Leser Bürgerschaftliches Engagement findet im nahen Wohnumfeld, in der Nachbarschaft, in der Kirchengemeinde, in Kindergärten und Schulen statt. In den öffentlichen Medien ist es nur selten ein Thema. Die Netzwerkzeitung stellt daher viermal im Jahr mit einer bunten Vielfalt an Artikeln und Informationen interessante Tätigkeitsfelder vor und berichtet über aktuelle Themen rund um das bürgerschaftliche Engagement im Kreisgebiet Recklinghausen. „Freiwilliges Engagement im Lichte der Öffentlichkeit“ ist der Titel der aktuellen Ausgabe. Es werden Formen der Anerkennung vorgestellt, wie z.B. Ehrenamtspreise, die die Kommunen an Ehrenamtliche vergeben, der Engagementnachweis „Füreinander Miteinander“ als offizielle Anerkennung des Landes NRW sowie die „Münze der Menschlichkeit“. Bei ihrer Recherche treffen die ehrenamtlichen Redakteure auf Menschen, die mit ihrem Engagement zumindest im Kleinen die Gesellschaft verändern möchten. So engagiert sich wohl einer der ältesten ehrenamtlichen Bürger im Alter von 94 Jahren für die Namensfindung eines neuen Radweges, Singpaten unterstützen Erzieherinnen in der KITA. Im Rahmen einer intensiven Fortbildung wurden Ehrenamtliche auf die Mitarbeit im Hospiz vorbereitet. Immer mehr Menschen suchen Unterstützung zur Bewältigung ihres Alltags durch Selbsthilfe. Auch dort gibt es Themen, die in der Öffentlichkeit oft noch zu wenig Beachtung finden. Die Ankündigung einer neuen Selbsthilfegruppe von Männern, die als Kind missbraucht wurden, findet sich in der Netzwerkzeitung ebenso wie Informationen über das erste Selbsthilfefreundliche Krankenhaus im Kreis Recklinghausen. Letzteres ist das Ergebnis des gemeinschaftlichen Engagements von 16 Selbsthilfegruppen. Eine interessante Lektüre wünscht das Redaktionsteam Ulrike Reddemann, Netzwerk-Bürgerengagement und Mitglied des Redaktions teams Impressum Bürozeiten: Mo, Mi, Do, Fr 9 bis 12 Uhr Di 14 bis 18 Uhr Satz und Layout: ciabattoni design, www.ciabattoni.de Herausgeber: Netzwerk Bürgerengagement Oerweg 38, 45657 Recklinghausen Tel: 02361 10 97 35 Fax: 02361 10 97 43 [email protected] www.netzwerk-buergerengagement.de Redaktionsteam: Jutta Baack, Heinrich Berling, Gertrud Besten, Marc Ciabattoni, Ulrich Dittmar, Susanne Dziewas-Ebsen, Wolfgang Gottschalk, Friedrich Hagedorn, Gabi Noeke-Börth, Ulrike Reddemann, Susi Stenzke, Ewald Zmarsly Erscheinungsweise: 4 x jährlich - 3.000 Exemplare Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 12. August 2015 Inhalt Liebe Leserinnen und Leser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Ehrennadel für Rita Wruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zum Projekt „Engagement braucht Leadership“ . . . . . . . . . . . . . . . 4 Philosophenweg – ein bürgerschaftliches Projekt in Zeiten des Strukturwandels . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Engagementnachweis NRW stärkt Ehrenamtliche . . . . . . 6 Hospizarbeit und Palliativversorgung . . . . . . . . . . . . . 6 Eine Erfolgsgeschichte – Wirtschaft trifft Ehrenamt . . . . . 7 Singen verbindet Generationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Das lange Schweigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Selbsthilfe-Förderung pauschal 2015 . . . . . . . . . . . . . . 8 Gedanken zu neuen Formen von Selbsthilfegruppen . . . 9 Münze der Menschlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Selbsthilfe als Teil der Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Ihre Anlaufstellen für freiwilliges Engagement im Kreis Recklinghausen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2 Anerkennung Ehrennadel für Rita Wruck Von Wolfgang Gottschalk Castrop-Rauxel. „Wo Not am Mann ist, packt man eben mit an.“ Aber eben nicht nur „Mann“, sondern „Frau“ auch. Rita Wruck (74) hat erst mal in der elterlichen Bäckerei und Konditorei mit angepackt. So richtig „in Fahrt“ kam sie ehrenamtlich erst vor 14 Jahren, als Rentnerin. Dann aber auch nicht nur auf einem Gleis, sondern auf mehreren. Dafür hat die Stadt Castrop-Rauxel sie – und andere (siehe Info-Kasten) – im letzten Jahr mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Rita Wruck lacht gerne. Man hört ihr die Freude an, die es ihr bereitet, mit anderen zusammen etwas zu tun – für andere. Das begann vor gut 20 Jahren in einer politischen Frauengruppe, die Helferinnen für einen Stand am 1. Mai suchte. Fast gleichzeitig kam sie zur AWO (Arbeiterwohlfahrt): „Erst habe ich bei Veranstaltungen geholfen, dann als Krankenwache, auch bei Sterbenden.“ Wie sehr sie das mitgenommen hat, sagt sie nicht. In der AWO hat Rita Wruck nicht nur geholfen, sondern nach und nach auch Verantwortung übernommen. Heute ist sie Vorsitzende der AWO in Habinghorst – „das ist die letzte Altenstube in unserem Viertel“ – und ist Mitglied des AWO-Stadtverbands-Vorstands. Das neueste Projekt ist das „Generationen-Café“ im Haus der Begegnung. Seit 2014 treffen sich einmal die Woche Menschen unterschiedlichen Alters zu einem gemeinsamen Frühstück. Rita Wruck hat das Amt der Kassiererin übernommen und kümmert sich um die Einkäufe fürs Frühstück. Dieses Engagement war Anlass für den Vorschlag, Rita Wruck die Ehrennadel der Stadt zu verleihen. „Aber das hätte ich nicht angenommen, das waren doch noch nicht mal zwei Jahre“, sagt sie. „Und außerdem – ich bin ja nicht allein da!“ Aber letztlich war ihre Arbeit im Generationen-Café nur ein Stein in ihrem Engage- Ehrennadel der Stadt CastropRauxel Der Kreis selbst und viele Städte vergeben Auszeichnungen für bürgerschaftliches Engagement oder sagen auf andere Weise „Danke“ für die vielfältig geleistete Arbeit Einzelner, für die das Miteinander und Füreinander in unserer Gesellschaft wichtig ist. In Castrop-Rauxel können seit 2007 jedes Jahr bis Mitte Juli Vorschläge eingereicht werden, aus denen eine Jury 6-8 Personen auswählt. Ihnen verleiht der Bürgermeister dann Anfang des folgenden Jahres die Ehrennadel der Stadt Castrop-Rauxel. 3 ment-Mosaik. So führte die Begründung neben Generationen-Café und AWO auch weitere ehrenamtliche Tätigkeiten auf: Die Mitarbeit in der Initiative für „Nadeshda“ etwa, ein Kinderdorf in der Nähe von Minsk, in dem von der Atomkatastrophe in Tschernobyl betroffene Kinder unterkommen. Oder die Pflege eines kleinen städtischen Grundstücks neben ihrem Elternhaus. Oder ihre vielfachen Blutspenden. Rita Wruck lacht wieder. „Ja, für das alles, da habe ich mich dann über die Nadel gefreut.“ 2014 wurden ausgezeichnet: Patrick Fernow (Spieler und Trainer beim Korfballverein Adler Rauxel), Hans Frackowiak (Naturschützer, Angel- und Gewässerschutzverein DoCas Blinker 1982 e.V. und „ältester Blogger Deutschlands“), Karl Kulosa („Trainerlegende“ u.v.m. beim HSG Rauxel-Schwerin), Theo Schürhoff (Engagement im SV Wacker Obercastrop/DJK Wacker Castrop), Herbert Thon (Engagement im DLRG und im Henrichenburger Korfball Club Albatros), Rita Wruck (TuS Ickern, Tschernobyl-Hilfe, Generationencafé e.V., AWO u.v.m.), Hans Georg Zimoch („Schorsch, der singende Steiger“, Liedermacher und Autor). Bürgerschaftliches Engagement Erfolgreiche Auftaktveranstaltung zum Projekt „Engagement braucht Leadership“ Bürgermeister Tesche , 22. Teilnehmer der Auftaktveranstaltung sowie das Netzwerk Bürgerengagement Von Ulrich Dittmar Kreis. Zur Auftaktveranstaltung des Projektes „Engagement braucht Leadership“ im Netzwerk Bürgerengagement fanden 22 Vertreter von 16 Vereinen aus Recklinghausen und dem Kreisgebiet zusammen. Darunter sind Umwelt-und Kulturvereine, Vereine aus den Bereichen Soziales, Freizeit und Sport. In seinem Grußwort bekräftigte Herr Bürgermeister Christoph Tesche die Wichtigkeit der Vereine für das gesellschaftliche Zusammenleben in der Stadt. Vorstands- und Vereinsarbeit ist nicht nebenbei zu erledigen, sondern verlangt ein hohes Maß an Führungs- kompetenz und Einsatzbereitschaft. Herr Tesche begrüßte das auf eineinhalb Jahre angelegte Projekt der Robert Bosch Stiftung, das ehrenamtlich Vorstände qualifizieren und in ihrer Arbeit unterstützen soll. Das Netzwerk Bürgerengagement ist einer von 8 Standorten in NRW, an denen das Projekt durchgeführt wird. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wurden zunächst das Projekt und seine Ziele vorgestellt. Es folgte ein lebendiger Erfahrungsaustausch über aktuelle Herausforderungen, Motivation der Vorstandsmitglieder und Gestaltung zukünftiger Vorstandsarbeit. Die geäu- ßerten Wünsche und Bedarfe der Vereinsvorstände werden im weiteren Verlauf des Projektes in Form von Austausch und Workshops aufgegriffen, zu denen das Netzwerk einlädt. Der Tenor zum Abschluss der Veranstaltung fiel sehr positiv aus. Viele Adressen, Kontaktdaten und Anregungen wurden unter den Vorständen ausgetauscht, um in der Zukunft themenbezogen konkreter und stärker miteinander zu arbeiten. Mit den Worten: „Es ist immer leichter Kontakt aufzunehmen, wenn hinter einem Namen auch ein Gesicht steht“ verabschiedete sich einer der Teilnehmer. Das Programm wird gefördert von der und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW. Im Netzwerk NRW arbeiten der Paritätische Landesverband, Paritätische Akademie, Aids-Hilfe, Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen, LAG Seniorenbüros. 4 Bürgerschaftliches Engagement Philosophenweg – ein bürgerschaftliches Projekt in Zeiten des Strukturwandels Von Ewald Zmarsly Recklinghausen und Herten. Bis vor ein paar Jahren leitete Heinrich Krieger die AltenAkademie Vest Sektion Recklinghausen/Herten. Für seine Tätigkeiten wurde er u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz und Recklinghäuser Agendapreis 2013 geehrt. Dennoch ist Heinrich Krieger (94 Jahre) weiterhin im Unruhestand und bürgerschaftlich engagiert. So setzt er sich mit der AltenAkademie Vest für das Anlegen eines Philosophenwegs ein. Im Zuge des Strukturwandels schlossen und schließen im Ruhrgebiet die Zechen. Damit werden die zugehörigen Zechen- und Hafenbahnen nicht mehr benötigt. Sie werden, nachdem die Gleiskörper entfernt wurden, häufig in Rad- und Fußwege umgewandelt. Damit sollen Beiträge zur Freizeitgestaltung und zum Tourismus in der Metropole Ruhr geschaffen werden. Ursprünglich sollte der Philosophenweg auf der ehemaligen Zechenbahntrasse zwischen Feldern und Wiesen von Hoheward bis Westerholt entstehen. Dabei streift er im sichelförmigen Bogen die Stadtteile Stuckenbusch und Hochlar in Recklinghausen sowie Disteln und Backum in Herten. In Teilen ist der Weg schon erstellt. Er wird von zahlreichen Radlern genutzt. Da er nur geringe Steigungen aufweist, dient er auch Menschen mit Gehbehinderungen, Rollator und Rollstuhl als barrierefreier Spazierweg. Zahlreiche stabile Bänke, die weit erkennbar signalrot leuchten, dienen zum Ausruhen. Die Kommunalpolitiker in Herten und Recklinghausen folgten Tafeln sollen deren Weisheiten vom Sinn des Lebens stehen. Die Radler und Fußgänger könnten dann an den einzelnen Stationen verweilen und sich über die Philosophie, die das Leben in der Einheit von Geist, Leib und Seele erforscht und Fragen nach dem Wohin und Woher der Menschen stellt, informieren. Laut Heinrich Krieger soll der Philosophenweg zur „Aufforstung der Allgemeinbildung“ dienen. Seine Nutzer würden dann neben ihrem Körper auch ihren Geist fit halten und so das Motto der AltenAkademie Vest jedoch im Frühjahr nicht der von Heinrich Krieger und Mitgliedern der AltenAkademie gestellten Ratspetition, diese Trasse in Philosophenweg zu benennen. beherzigen – „Bildung muss Volkssport werden“. Damit würde der Wunsch des römischen Dichters Juvenal Wirklichkeit „Beten sollte man darum, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist sei.“ Auf Vorschlag der Recklinghäuser Fachverwaltung könnte z. B. ein neuer Weg, der im Rahmen einer Gartenschau im Süden Recklinghausens angelegt wird, den Namen Philospohenweg tragen. An diesem Weg sollen Stelen von Philosophen vom antiken Griechenland bis zur Moderne aufgestellt werden. Auf den zugehörigen 5 Weitere Informationen über dieses Projekt haben oder es unterstützen möchte, soll sich an Heinrich Krieger (Tel.: 02366 84631) wenden. Freiwilliges Engagement Engagementnachweis NRW stärkt Ehrenamtliche Von Friedrich Hagedorn Wer sich freiwillig engagiert, weiß, dass seine Arbeit nicht nur anderen zugute kommt. Ob Umgang mit unterschiedlichen Menschen, Unterstützung von Ratsuchenden, Mithilfe bei der Organisation von Treffen und Veranstaltungen oder das Edeltraud Wilke Zupacken bei konkreten handwerklichen Aufgaben: In der Freiwilligenarbeit wird eine Vielzahl von sozialen, kommunikativen und fachlichen Fähigkeiten gefordert und gefördert, oftmals begleitet durch die Teilnahme an Fortbildungsseminaren. Unter dem Motto „Füreinander. Miteinander“ dokumentiert der „Engagementnachweis NRW“ die erworbenen Kompetenzen und ist gleichzeitig eine offizielle Anerkennung des bürgerschaftlichen Engagements. Von der Landesregierung NRW, Wohlfahrtsverbänden, Arbeitgeberorganisationen und weiteren Verbänden initiiert, können alle Träger ehrenamtlicher Beschäftigung den Ausweis ausstellen. Er gilt auch für das Ehrenamt im Sport, für Jugendliche gibt es eine Bescheinigung als Beiblatt zum Schulzeugnis. Fabian Fink Nützlich ist der Nachweis für das freiwillige Engagement auf jeden Fall: Sei es für den eigenen Lebenslauf, bei Bewerbungen oder als eingerahmte Zierde im Bücherregal. Hospizarbeit und Palliativversorgung Ehrenamtliche beenden Kurs im Hospiz zum heiligen Franziskus mit Erfolg Von Heinrich Berling Sterbende und ihre Angehörigen begleiten. Zuhören, etwas erzählen, einfach Zeit verschenken in den schwierigsten Stunden des Lebens. „ Das gehört zu einem würdigen Leben dazu und müsste eigentlich selbstverständlich sein,“ sagt eine frisch ausgebildete Ehrenamtliche. Die Ehrenamtlichen wechseln sich Tag und Nacht im Hospiz ab, um das Personal zu entlasten. Recklinghausen. „Können und Wissen helfen nicht weiter, solange Schmerzen und Beschwerden, Ängste, Wünsche und Bedürfnisse nicht erkannt werden. Wir müssen zuhören, zuhören und zuhören.“ Obwohl der Tod uns allen gemein ist, wird das Thema Sterben immer mehr aus unserer Gesellschaft verdrängt. Immer noch sind zu wenig Menschen über die Möglichkeiten, die die Hospiz- und Palliativversorgung bietet, informiert. Jeder Einzelne sollte wissen, dass er auf seinem letzten Weg nicht allein ist, sondern sich auf die Unterstützung durch Institutionen der Hospiz- und Palliativmedizin verlassen kann. Pflegeeinrichtungen haben in den letzten Jahren infolge veränderter Familienstrukturen, der Demografie wie auch infolge von Fortschritt der Medizin als Sterbeort an Bedeutung gewonnen. Die Versorgung von Menschen am Lebensende führt nicht nur zur Aufgabe, die Voraussetzungen für ein „würdiges Sterben“ zu schaffen. Hospizarbeit und Palliativversorgung lassen sich auch und vor allem vom Ziel leiten, schwerstkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige bei der Auseinandersetzung mit der Verletzlichkeit, der Endlichkeit und der Vergänglichkeit der menschlichen Existenz zu helfen und ein würdiges Leben im Vorfeld des Todes zu ermöglichen. Dabei ist nicht nur der unbedingte Respekt vor der Menschenwürde wichtig. Kommunikation stand ganz oben auf dem Ausbildungsplan, aber auch Bedürfnisse, Sinnfragen und Spirituelles. Nicht zuletzt beschäftigten sich die Kursteilnehmer mit ihren eigenen Gefühlen rund um Tod und Sterben. „Heftig“ fanden auch die Ehrenamtlichen, als es darum ging, den eigenen Abschiedsbrief zu schreiben. Gudrun Wilde-Weickert koordiniert die Arbeit der Ehrenamtlichen im Hospiz zum heiligen Franziskus in Recklinghausen-Süd an der Feldstraße. Zu ihrer Arbeit gehört auch die Ausbildung. Daher ist ihre Freude groß, dass wieder zwölf Ehrenamtliche ihre 80-stündige Ausbildung abgeschlossen haben. Sie gehören nun zum Kreis der etwa 75 Ehrenamtlichen, die im Hospiz Finde ich auch, Respekt. 6 Mindestens einmal im Jahr organisiert Koordinatorin Gudrun Wilde-Weickert eine Ausbildung für die neuen Ehrenamtlichen. Weiteres bei ihr unter 02361 609311 oder auf www.franziskus-hospiz.de Freiwilliges Engagement Eine Erfolgsgeschichte – Wirtschaft trifft Ehrenamt Neunter Ruhrdax in Bottrop Von S. Dziewas-Ebsen Bottrop, 18 März 2015. Zum neunten Ruhrdax trafen sich Vertreter von ca. 60 Unternehmen, Handwerksbetrieben und Dienstleistern mit etwa 70 ehrenamtlich engagierten Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen in NRW. Austragungsort war die Lohnhalle Zeche Arenberg Fortsetzung, ein idealer Ort für diese Veranstaltung. Bei dem Ruhrdax werden sogenannte „Matches“ zwischen den 170.000 Euro. Drei dieser Matches konnte das Redaktionsteam der NetzwerkZeitung abschließen. Das Redaktionsteam beim Ruhrdax Parteien ausgehandelt. Dies bedeutet die aktive Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit durch die Betriebe. In Bottrop waren es 174 „Matches“ im Gegenwert von beinahe Den Ruhrdax gibt es seit 2006 und in dieser Zeit wurden insgesamt „Matches“ in Gegenwert von mehr als einer Million Euro getroffen. Für die Ehrenamtler bedeutet dies viel eingesparte Zeit und Geld, die für andere Aufgaben verwendet werden können. Die Unternehmen präsentieren sich als sozial engagierte Betriebe. Singen verbindet Generationen Von Gabriele Noeke-Börth Oer-Erkenschwick. Dienstag, 10:45 Uhr im evangelischen Kindergarten „Friedrich von Bodelschwingh“: Fünf Singpaten treffen sich zur kurzen Vorbesprechung des wöchentlichen Singens im Projekt „Canto elementar“. Sie werden von der Erzieherin Birgit Ewelt begrüßt, die das Angebot in der Einrichtung koordiniert. Sie erzählt kurz von einer Fortbildung der letzten Woche: „Wir haben noch einmal von fachkundiger Stelle bestätigt bekommen, wie wertvoll das Singen insbesondere für die Sprachentwicklung der Kinder ist. Wir sollen unbedingt mit dem Projekt weiter machen.“ Dass sie weiter machen, steht für die fünf Singpaten außer Frage, denn auch ihnen macht das gemeinsame Singen viel Freude. „Es ist immer wieder schön, zu sehen, wie konzentriert die Kinder, auch die ganz kleinen, zuhören und zuschauen und früher oder später auch mitmachen“, meint Agnes Bylitza. Sie ist zu den Singpaten gestoßen, als ihre Enkel den Kindergarten besuchten, und dabei geblieben. Roland Schulz, der die Lieder mit der Gitarre begleitet, und seine Frau Inge wurden von Birgit Ewelt im Gospelchor „angeworben“ und sind seit dem Projektstart vor neun Jahren dabei. Pünktlich um 11 Uhr geht es los: Die erste halbe Stunde wird mit den unter Dreijährigen gesungen, die schon im Kreis sitzen Foto: G. Noeke-Börth Zusammen mit den Singpaten macht das Singen besonders viel Spaß und die Singpaten freudig begrüßen. „Es war eine Mutter, die hatte fünf Kinder, den Frühling, den Sommer,...“ stimmen die Singpaten an und die Kleinen nehmen alles mit großen Ohren und Augen auf. Zur „Klappernden Mühle am rauschenden Bach“ machen sie begeistert die passenden Bewegungen und fahren dann „Hoch auf dem gelben Wagen“ mit. Nach „Backe, backe Kuchen“ und „Häschen in der Grube“ heißt es dann schon „Muss i denn“, und die Singpaten ziehen weiter in die Turnhalle. Dort werden sie von knapp 30 singfreudigen Kindern und einigen Erzieherinnen aus den übrigen Gruppen erwartet. Hier wird mit „Alle Vögel sind schon da“ und „Es tönen die Lieder“ der Frühling begrüßt. Später dürfen sich die Kinder Lieder wünschen und es erklingt unter anderem „Bruder Jakob“ in drei verschiedenen Sprachen. Auch hier wird begeistert mitgesungen und sich dazu 7 bewegt. Dabei werden die Singpaten interessiert beobachtet, und manche Kinder setzen sich ihnen auf den Schoß oder kuscheln sich an. Die halbe Stunde vergeht wie im Fluge, und bald werden die Gäste mit dem irischen Segensgruß „Möge die Straße...“ und dem Lied „Auf Wiedersehen“ verabschiedet. Sie freuen sich übrigens über Verstärkung in ihren Reihen. Weitere Informationen zum Projekt beim: Ev. Familienzentrum Friedrich von Bodelschwingh, Stettiner Str. 2, 45739 Oer-Erkenschwick, Tel.: 02368 6779 (Frau Birgit Ewelt) oder im Internet unter: www.familienzentrum-oe.de www.il-canto-del-mondo.de www.cantoelementar.de Selbsthilfe Das lange Schweigen Von Ulrich Dittmar Gründung einer Selbsthilfegruppe für Männer, die missbraucht wurden und dem langen Schweigen entkommen möchten. Recklinghausen/Kreis. Nach vorsichtigen Schätzungen werden in Deutschland –ein bis zwei von 10 Jungen sexuell missbraucht. Erst langsam dringt die Notlage dieser Jungen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, totgeschwiegen oder zum Schweigen verdammt. Um diesen Kreis des Schweigens zu durchbrechen, soll eine Selbsthilfegruppe für missbrauchte Männer ins Leben gerufen werden, um unter Gleichbetroffenen auf Augenhöhe Geschichten, Erfahrungen und Informationen auszutauschen. „Auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe für missbrauchte Männer bin ich bundesweit nur in zwei Städten fündig geworden, in Berlin und Bottrop“, so der Initiator der Gruppe (53 Jahre alt), der namentlich nicht genannt werden möchte. „Ich war darüber sehr erstaunt, da ich durch verschiedene InternetForen wusste, wie viele Betroffene es gibt.“ Durch einige populäre Fälle, deren Hintergründe nur langsam an die Öffentlichkeit drangen, dringt Bedeutung und Verbreitung von Missbrauch durch die Medien an die Sinne einer entsetzten Öffentlichkeit. Erkenntnisse über Folgen wie Depressionen, Ängste, Traumatisierung, dissoziative Identitätsstörungen, affektive Störungen u. dgl. verdrängen zunehmend das Vorurteil, dass ein richtiger Junge kein Opfer sein kann. Diese Rollenerwartung verwirrt und belastet die durch den Missbrauch tatsächlich zu Opfern gewordenen Jungen. Bei den heutigen Opfern herrscht in wesentlich höherem Maß Sprachlosigkeit und Schweigen als bei Frauen, die häufiger den Mut finden, über ihre sexuelle Ausbeutung zu sprechen oder zu schreiben. Entsprechend selten wird der Missbrauch bekannt. „Das persönliche Gespräch mit Betroffenen ist auf jeden Fall besser und wirkt entlastend“, erzählt der Mann, der die Selbsthilfegruppe ins Leben rufen will, selbst Familienvater. „Meine Erfahrungen in der Selbsthilfegruppe in Bottrop haben gezeigt, wie wichtig und gut der persönliche Kontakt zu anderen Betroffenen, missbrauchten Männern, ist.“ Es ist beabsichtigt, dass sich die Gruppe 14tägig mittwochs in Recklinghausen treffen soll. Nähere Informationen beim: Netzwerk Bürgerengagement: Tel.: 02361 109735 oder [email protected]. Selbsthilfe-Förderung pauschal 2015 Von Ulrich Dittmar Am 29. April 2015 trafen sich die Vertreter von Krankenkassen, Selbsthilfe und Selbsthilfe-Kontaktstelle in der Förderkonferenz, um über die Vergabe der kassenübergreifenden Fördermittel für die Selbsthilfegruppen (nach § 20 c SGB V) zu beraten. Statt in den Händen von Dirk Duda, der in den letzten Jahren die Federführung inne hatte, lag diese im Jahr 2015 in den Händen von Klaus Peter Saal, ebenfalls von der Knappschaft, der wie sein Vorgänger das Treffen gut vorbereitet hatte. Insgesamt wurden in diesem Jahr 138 Anträge in einem Umfang von 97.810,20 € von Selbsthilfegruppen aus dem Kreis Recklinghausen gestellt. Da zwei Anträge nicht vollständig vorlagen (es fehlte der Verwendungsnachweis aus dem Vorjahr – die Gruppen wurden vor dem Fristende darauf hingewiesen), werden diese beiden Gruppen keine Förderung erhalten. Nach einer den Richtlinien entsprechenden Bereinigung bezifferte sich die max. Fördersumme auf 79.776,30,42 €. In der Regel können Gruppen bis zu 19 regelmäßig teilnehmenden Mitgliedern (rtM) bis zu 750,00 €, bis 49 rtM 1.250,00 € und ab 50 rtM 2.000,00 € beantragen. Aktionen der einzelnen Selbsthilfegruppen, die ihrem Wesen nach einem Projekt entsprachen, wurden aus der Antragssumme gestrichen. Den entsprechenden Gruppen soll eine entsprechende Information mit dem Hinweis auf die Möglichkeit der Projektförderung zugesandt werden. Der reale Pool erreichte – einschließlich der freiwilligen Aufstockung durch die 8 Kassen von 4.940,- € und den Überlaufmitteln aus dem Vorjahr von 3.318,85 €, eine Gesamtsumme von 62.042,06 €. Nachdem die Förderkassen sichergestellt hatten, dass alle Anträge von bis zu 300,- € voll ausgeschüttet werden, errechnet sich aus der Differenz zwischen höchstmöglicher Fördersumme und real zur Verfügung stehenden Mitteln eine Kürzung der Restanträge um 25 %. Selbsthilfe Gedanken zu neuen Formen von Selbsthilfegruppen Von Ulrich Dittmar Abgesehen von aktuellen Informationen tauschen sich Kollegen aus den Selbsthilfe-Kontaktstellen in NRW regelmäßig im Landesarbeitskreis (LAK) zu Themen aus wie: Was läuft gut? Was läuft nicht? Wie kann ich das, was nicht oder schlecht läuft, wieder anschieben? Was hat sich in der Selbsthilfelandschaft verändert? Eine Frage, die vor einigen Wochen in dieser Runde weniger diskutiert als vielmehr betrachtet/besprochen wurde, hieß: Sind Selbsthilfegruppen in hergebrachter Form noch zeitgemäß? Nicht in Frage gestellt wurde die Gruppe, das direkte Zusammentreffen mehrerer Personen, die sich zu einem Thema austauschen, denn es scheint einleuchtend, dass Informationen eher über Beziehungen fließen als dass Beziehungen über Informationen entstehen. Offenheit im geschützten Raum, Begegnungen von Angesicht zu Angesicht bleiben unabdingbar. Doch die Strukturen, so wie wir sie kennen, machen aus unserer Sicht einen fokussierten Blick auf diese Gebilde nötig, auch im Hinblick auf junge Leute, die möglicherweise andere Kommunikationsformen betreiben. Die Krankenkassen geben in ihren Richtlinien eine Definition von Selbsthilfegruppen vor, an die sich, zumindest im Gesundheitsbereich, viele Gruppen halten, damit zur Verfestigung der Strukturen beitragen und Innovationen möglicherweise ausbremsen. So tauchen in neuen Denkmodellen Ideen auf wie etwa folgende: multithematische Gruppen anzuregen und zu fördern statt eines einzigen Themas, wie es z. B. im Kreis von Freunden geschieht; Gruppen nicht mehr auf die Ewigkeit anzulegen, sondern die Anzahl der Treffen zunächst zu begrenzen (Fortsetzung möglich); in bestimmten Bereichen (z. B. psychische Themen) die Gruppenleitung an einen ehrenamtlichen Mitarbeiter zu über- tragen, was organisatorische und ggf. programmatische Belange betrifft (der bisherige Gruppenleiter wäre dann ganz in die Gruppe integrierter, Treffen könnten stattfinden, auch wenn der Gruppenleiter aus den eigenen Reihen aufgrund seiner chronischen Krankheit zeitweise nicht handlungsfähig ist, Verbindlichkeiten wären eher einzuhalten u. ä.). Sicher, solche Ideen sind noch nicht ausgereift. Dennoch bleibt der Gedanke ein guter: die Rahmenbedingungen der Gruppen dem „modernen Leben“ so anzupassen, dass auch weiterhin Menschen dort abgeholt werden, wo sie stehen und sie mit dem Erfolg der Selbsthilfe vertraut zu machen oder überhaupt einen lebendigen Diskurs in Bewegung zu setzen. Niederschwellig soll er sein, der Schritt in die Selbsthilfe. Doch funktioniert dieses Prinzip auch nur, wenn die Tür offensteht, die hinter der niedrigen Schwelle liegt. Münze der Menschlichkeit Von Ulrich Dittmar die Mitarbeiter der Marler Krankenhäuser gedacht. Als Zeichen der Zuneigung, des Dankes und der Ermutigung verstanden, hat sich die Aktion mittlerweile verselbständigt und wurde als kleine Auszeichnung inzwischen an Menschen aus vielen Ländern der Erde vergeben. Marl. Seit 10 Jahren leitet Elsbeth Steinmetz die Selbsthilfegruppe für an Parkinson Erkrankte. Hierfür wurde sie durch die „Münze der Menschlichkeit“ geehrt und ausgezeichnet. Mehrmals im Monat trifft sich die Selbsthilfegruppe zum gemeinsamen Frühstück, zur Gruppenstunde und zum Kegeln, wobei der Erfahrungs- und Informationsaustausch immer im Mittelpunkt steht. Angeregt durch Marlies Rottwinkel und ihren mittlerweile verstorbenen Mann Wilfried wurde die Münze zur Weihnachtsfeier am 7. Dezember 2014 überreicht.Die Münze der Menschlichkeit wurde initiiert Elsbeth Steinmetz erhielt für ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Leiterin der Parkinson Selbsthilfegruppe die Münze der Menschlichkeit durch den Krankenhausseelsorger Horst Schmidt und war zunächst als Dank an 9 Selbsthilfe Selbsthilfe als Teil der Therapie Erstes Selbsthilfefreundliches Krankenhaus im Kreis Recklinghausen zertifiziert Von Ulrich Dittmar Kreis. Castrop-Rauxel. Als erstes und bisher einziges Krankenhaus im Kreis Recklinghausen ist das Evangelische Krankenhaus Castrop-Rauxel (EVK) als selbsthilfefreundlich zertifiziert worden. Sowohl von den Selbsthilfegruppen als auch vom Personal der Klinik ist diese enge Vernetzung von Krankenhaus, Selbsthilfegruppen und SelbsthilfeKontaktstelle begrüßt worden. „Selbsthilfegruppen sind schon seit über 20 Jahren in unserem Haus etabliert, und eine enge Zusammenarbeit existierte schon vorher“, so Verwaltungsdirektor Wilfried Diekmann. „In unserem Qualitätszirkel haben wir in einem Prozess, der schon 2013 begann, anhand der vorgegebenen Qualitätskriterien gemeinsam die interne als auch die externe Kommunikation auf eine solide Basis gestellt.“ So sind auf den Stationen nun feste Kontaktpersonen, die über die Gruppen informieren und Ansprechpartner für die Patienten sind. Die Themen der Selbsthilfegruppen am EVK reichen von Parkinson über Schlaganfall, Multiple Sklerose, Morbus Bechterew bis zu Suchterkrankungen. „Das Zertifikat wird nur für zwei Jahre ausgestellt. Darum muss die Arbeit des Qualitätszirkels weitergehen“, sagt Dr. Harald Rau, Leiter der Abteilung Qualitätsmanagement, „ um darüber zu beraten, wie man Krankenhausarbeit und Selbsthilfe noch enger vernetzen kann.“ Verschiedene Gruppen treffen sich regelmäßig im EVK, Grutholzallee 21, Castrop-Rauxel. Eine Übersicht gibt es unter dem Menüpunkt „Patienten“ und „Selbsthilfegruppen“ auf www. evk-castrop-rauxel.de Marktplatz Auch im vierten Jahr – großer Zuspruch für ONsüd Von Sebastian Pokojski Recklinghausen. Den Focus auf soziale und lokale Themen zu legen, hat sich für ONsüd als effizient erwiesen, über 25. 000 Seitenaufrufe belegen es. Unser Leitmotiv „sozial – lokal – engagiert“ greift mehr denn je, weil unsere Berichterstattung auch und gerade besonders soziale und lokale Fragen aufgreift und zur Diskussion stellt. Mit ONsuderwich wurden unsere Medienprodukte stadteilbezogen vertieft und erweitert. Erfreulich für die sozialen Seiten sind die Fortsetzung der Kooperation mit Frauen in Arbeit e.V. und die Zusage von Weihbischof Dieter Geerlings (Münster), die Schirmherrschaft um ein weiteres Jahr zu verlängern. Für die lokalen Seiten besteht die Zusammenarbeit mit Politikern der Stadt Recklinghausen, die ebenfalls Schirmherrschaften übernommen haben. Seit Bestehen von ONsüd gibt es für den sozialen Bereich mittlerweile monatlich offene Redaktionssitzungen. Wir suchen aktuell ehrenamtliche Autoren und Fotografen, um noch mehr Themenvielfalt bieten zu können. Kontaktdaten: Networkagentur POINET c/o ONsüd Projektleiter: Sebastian Pokojski Tel.: 02361 979046-0 E-Mail: [email protected] Netzwerk Bürgerengagement Tel.: 02361 109735 Aktuelles Themenheft Engagement Das neue Heft „Aus Politik und Zeitgeschichte“ (APuZ) der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ist dem Thema Engagement gewidmet. In dem Heft finden sich Analysen der „Vielfalt des Engagements“, zu „Grundlagen und Perspektiven guter Engagementpolitik“, zur Zukunft von Engagemernt und Engagementpolitik, zum Bundesfreiwilligendienst, zum Engagement von ZuwanderInnen, zu „Engagement im Quartier“, zum „Engagement in der Flüchtlingspolitik“ und auch eine Kritik der Engagementpolitik Ehrenamt statt Sozialstaat von Claudia Pinl. Das Heft kann kostenfrei bei der bpb bestellt bzw. online gelesen werden. www.bpb.de/shop/zeitschriften/ apuz/203556/engagement Handreichung Vereinsvorstände In der Handreichung „Perspektiven entwickeln, Veränderungen gestalten. Eine Handreichung für Vereinsvorstände“ werden aktuelle und zukünftige Schwierigkeiten für die Vereins- und Vorstandsarbeit skizziert. Im ersten Teil werden die Prinzipien nachhaltiger Vereinsführung 10 und -arbeit vorgestellt. In den darauffolgenden Beiträgen stehen der Verein als Organisation sowie der Vorstand und die Mitglieder als Akteure im Zentrum. Wie Vorstände aktuellen Tendenzen der Vereinsarbeit begegnen können, wird im dritten Teil erläutert. Die Publikation wurde herausgegeben von der Stiftung Mitarbeit und richtet sich speziell an Vereinsvorstände. Bestellungen unter: www.mitarbeit.de Direktlink (Kurzlink): http://goo.gl/Yr4CwI Aktuelles Hamburg: Ehrenamtsbestätigung Am 27. Januar 2015 erhielten Hamburger SchülerInnen zum ersten Mal offiziell ein Beiblatt zum Zeugnis überreicht, in dem bestätigt wird, was sie außerhalb der Schule ehrenamtlich tun. Die Anregung kam von jungen Ehrenamtlichen, die 2013 an der Veranstaltung »Fraktion im Dialog – jugendliches Ehrenamt zwischen den Stühlen« mit Abgeordneten der SPD und ExpertInnen im Rathaus teilnahmen. Der Landesjugendring entwickelte dann das Beiblatt in Zusammenarbeit mit der Hamburger Schulbehörde. Informationen: www.ljr-hh.de/AusgezeichnetesEngagement.1454.0.html Engagement in Kindertagesstätten Mit dem Thema »Engagement und Partizipation in Kindertagesstätten« beschäftigte sich eine Tagung in Nürnberg. Die Vernetzung der Kitas im Sozialraum und die Kita als demokratischer Ort waren ebenso Themen wie die Bereicherung des Kita-Alltags durch das Engagement von Freiwilligen. Bewährte Modelle und Projekte wurden vorgestellt, die Chancen und Grenzen des Engagements in und für Kitas diskutiert. Das Landesnetzwerk bürgerschaftliches Engagement in Bayern e.V. hat jetzt ein Handbuch als Ergebnis der Tagung veröffentlicht, das als pdfDokument kostenlos heruntergeladen werden kann. Download: www.lbe.bayern.de/imperia/md/content/stmas/lbe/pdf/kita_doku_2014.pdf NRW: Werkstatt neue Nachbarschaft Ende Mai fand in Mönchengladbach eine Werkstatt Neue Nachbarschaft »Immovielien – Immobilien für Viele« statt. Zielgruppe der Veranstaltung waren zivilgesellschaftlich engagierte ProjektmacherInnen, die Immobilien für Nachbarschaften und Quartiere bewirtschaften und somit nutzbar halten. Informationen: www.neue-nachbarschaft.de/werkstatt »Projekt der Woche« Die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements 2015 startet mit neuer Idee: 23 Projekte und Initiativen des freiwilligem Engagements werden bis zum September jeweils als »Projekt der Woche« vorgestellt. Seit April präsentiert das BBE jeweils ein Projekt aus der großen Bandbreite des bürgerschaftlichen Engagements als »Projekt der Woche«. Ein symbolischer Staffelstab wird wöchentlich von Projekt zu Projekt weitergereicht, bis das 23. Projekt in der Woche vom 7. September 2015 die Reihe beenden und zur eigentlichen Woche des bürgerschaftlichen Engagements (vom 11. bis 20. September 2015) überleiten wird. Integrationsbeauftragte zu Muslimen Cemile Giousouf, die Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, kritisiert die Debatte über Muslime als realitätsfern. In einem Interview in der Zeitschrift »Das Parlament« weist sie darauf hin, dass die Unterschiedlichkeit der muslimischen Gemeinschaften ignoriert und die Debatte auf extremistische Randgruppen reduziert werde. Wichtig ist ihr, dass langfristig die Imame deutsch sprechen und nicht mehr entsendende ausländische Staaten, wie etwa die Türkei, mit am Tisch sitzen, wenn über muslimisches Leben in Deutschland verhandelt wird. Interview unter: Informationen: www.engagement-macht-stark.de www.das-parlament.de/2015/16/ menschen_und_meinungen/-/369280 Ihre Anlaufstellen für freiwilliges Engagement im Kreis Recklinghausen Einrichtung Adresse Ehrensache! Vermittlungsstelle für bürgerschaftliches Engagement in Castrop-Rauxel Lambertusplatz 16 44575 Castrop-Rauxel Stadt Datteln Lutherplatz 1 45711 Datteln Agentur für Ehrenamt Dorsten An der Vehme 1 46282 Dorsten Büro für freiwilliges Engagement und Selbsthilfe Gladbeck Wilhelmstr.8 45956 Gladbeck EhrenAmt der Stadt Haltern am See Dr. Conrads-Str. 1 45721 Haltern am See SET Stellenbörse für ehrenamtlich Tätige in Haltern am See Sixtusstr. 39 45721 Haltern am See Stadt Herten Kurt-Schumacher-Str. 2 45699 Herten Stadt Marl Creiler Platz 1 45768 Marl Stadt Oer-Erkenschwick Rathausplatz 1 45739 Oer-Erkenschwick Netzwerk Bürgerengagement Freiwilligen- Oerweg 38 zentrum für den Kreis Recklinghausen 45657 Recklinghausen Koordinationsstelle für bürgerschaftliches Engagement ab 50+ Waltrop 11 Seniorenbüro Münsterstr. 1 45731 Waltrop Kontakt Silvia Engemann,Tel. 02305 923550 [email protected] www.ehrensache-caritas-castrop-rauxel.de Detlef Nathaniel-Brand Fachbereich Soziales Tel. 02363 107-270 Marion Werk Tel. 02362 793623 [email protected] Christa Spickermann Tel. 02043 992080 [email protected] Michael Schniederjan u. Klaudia Schild Tel. 02364 933-250 bzw. 933-219 [email protected] David Schütz Tel. 02364 109054 caritas-haltern.de Vereinsmanager Detlef Fronda Tel. 02366 303280 [email protected] Andrea Wolf Tel. 02365 992382 [email protected] Kristine Wähling Tel. 02368 691-326 Ulrike Reddemann u. Heike Siebert Tel. 02361 109735 [email protected] www.netzwerk-buergerengagement.de Marion Dietrich Tel. 02309 930310 [email protected] www.sparkasse-re.de Hier könnte Ihre Anzeige stehen Ihre Sparkasse Vest. Gut für die Region. Philipp-Nicolai-Haus Gebrüder-Grimm-Str. 8 45768 Marl Tel. 02365 / 91 04-0 Karl-PawlowskiAltenzentrum Windthorststr. 10-19 45665 Recklinghausen Tel. 02361 / 430 22 Mitten im Leben. Haus am Ginsterweg Ginsterweg 31 44577 Castrop-Rauxel Tel. 02305 / 923 40-0 Ev. Johanneswerk e.V. Region Ruhrgebiet Nord-Münsterland Hirtenstr. 5-7 44652 Herne Tel. 02325 / 58 71 95-0 www.johanneswerk.de Kompetenz und Innovation, dafür steht das Ev. Johanneswerk als führender Anbieter in der Altenarbeit. Unsere Einrichtungen stellen sich auf die veränderten gesellschaftlichen und individuellen Bedürfnisse ein. Für die zunehmende Zahl der Menschen mit Demenzerkrankung haben viele der Häuser Wohnbereiche, die sich auf die besonderen Anforderungen in diesem Bereich eingestellt haben. Für Menschen, die ihren Lebensabend gerne so selbstständig wie möglich verbringen wollen, bietet das Ev. Johanneswerk Wohnprojekte in der quartiersnahen Versorgung, Kurzzeitpflegeplätze oder das Leben in Wohngruppen innerhalb einer stationären Einrichtung an.
© Copyright 2024 ExpyDoc