Jukebox. Jewkbox! Ein jüdisches Jahrhundert auf Schellack & Vinyl

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Nr. 05 / Frankfurt, den 16. Februar 2016
Jukebox. Jewkbox!
Ein jüdisches Jahrhundert auf Schellack & Vinyl
Forumsausstellung im Museum für Kommunikation Frankfurt
18. Februar 2016 bis 29. Mai 2016
Ende des 19. Jahrhunderts veränderte der
deutschjüdische Emigrant Emil Berliner die Welt. Mit
seiner Erfindung des Grammophons und der Schallplatte
fand das Zeitalter der Massenunterhaltung sein erstes
Medium.
Einhundert Jahre lang waren Schellack und Vinyl die
Tonträger der populären Kultur. Auf ihnen verdichteten
sich alle Erfahrungen des 20. Jahrhunderts, seine Utopien
und Katastrophen, Illusionen und Hoffnungen. Die
Schallplatte, massenhaft reproduziert und am kollektiven
Geschmack orientiert, war gleichzeitig Ausdruck von
persönlicher Identität und Gegenstand eines Rituals.
Auch die jüdische Erfahrung des 20. Jahrhunderts hat auf Schallplatten ihren Ausdruck
gefunden, von der Verwandlung synagogaler Musik in bürgerlichen Kunstgenuss bis zur
Neuerfindung jüdischer Folkmusik, von der Karriere jiddischer Theaterlieder auf dem
Broadway bis zur Rebellion des Punk.
Die Geschichte dieses ersten globalen Mediums der Menschheit ist auch eine Geschichte
jüdischer Erfinder, Musiker, Komponisten, Musikproduzenten und Songwriter. Ihre
Musik, der allgegenwärtige Sound des 20. Jahrhunderts, seine bekanntesten Songs,
Musicals und Filmmusiken, war nicht immer „jüdische“ Musik – aber immer auch ein
Produkt jüdischer Geschichte und Erfahrung.
Mit der Ausstellung „Jukebox. Jewkbox!“ präsentiert das Museum für Kommunikation
vom 18. Februar bis 29. Mai 2016 diese Geschichte von den ersten Grammophonen
und Schellackplatten bis zur Auflösung des Mediums im World Wide Web und schließlich
seiner Wiederentdeckung. Grammophone der ersten Stunde aus der Sammlung der
Museumsstiftung Post und Telekommunikation und rund 450 Schallplatten und Cover
bieten eine Entdeckungsreise durch manche bekannte und viele unbekannte Welten,
begleitet von persönlichen Erzählungen über Schallplatten, die manches Leben verändert
haben.
Die Bereiche der Ausstellung
In der Ausstellung veranschaulichen Grammophone aus dem frühen 20. Jahrhundert
sowohl die technische Entwicklung als auch deren Kreativität: Dem teilweise spielerischen
Bau der Geräte waren kaum Grenzen gesetzt: sei es ein Trichtergrammophon, dessen
ausladende Tulpe sich beim Publikum Gehör verschaffen wollte, ein transportables
Koffergrammophon, das die Musik zu einem mobilen Medium machte, oder ein
Münzgrammphon, das in Gaststätten für Unterhaltung sorgte.
Im Zentrum der Ausstellung zeigt der "Plattenladen" die Bandbreite der Künstlerinnen
und Künstler auf Schellack und Vinyl. Ein langer, beleuchteter Tisch in der Mitte lädt ein,
auf einem der Barhocker Platz zu nehmen und die unzähligen Plattencover aus
Vergangenheit und Gegenwart zu bestaunen, an Audiostationen persönliche Berichte
von besonderen "Schellack- Erlebnissen" zu hören.
Die Lounge lässt mit Plüschteppichen und Sitzsäcken nochmals innehalten. Musikvideos
unterstreichen die bisherigen Eindrücke. Vorher auf den Plattencover entdeckte Bilder
werden nunmehr bewegt. Hier finden Besucherinnen und Besucher auch eine klassische
Jukebox: Wer eine Münze einwirft, kann zwischen 120 verschiedenen Titeln
verschiedenster Genres und Interpreten wählen und für launige Musik sorgen.
Das dreigeteilte Ausstellungskonzept – der Bereich mit den Grammophonen, der
"Plattenladen" und die Lounge – bietet zahlreiche akustische und visuelle Erlebnisse, die
eine Musikgeschichte der Populärkultur in vielen Facetten einfangen. Musik ist für
Menschen stets bewegend. Genau das möchte die Ausstellung "Jukebox. Jewkbox!"
vermitteln. Sie will den besonderen Ritualen, die mit Schallplatten verbunden sind, und
dem Gefühl beim Aufsetzen des Tonarms nachspüren.
Die Ausstellung wurde vom Jüdischen Museum Hohenems und dem Jüdischen Museum
München gemeinsam realisiert und wird im Museum für Kommunikation in Kooperation
mit dem Jüdischen Museum Frankfurt gezeigt.
Kurator: Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems
Ausstellungsarchitektur: atelier stecher, götzis
Pressekonferenz
Bei der Pressekonferenz zur Ausstellung am Dienstag, 16. Februar um 11 Uhr, stehen
Ihnen als Gesprächspartner zur Verfügung:
Dr. Helmut Gold, Direktor Museum für Kommunikation Frankfurt
Dr. Hanno Loewy, Direktor Jüdisches Museum Hohenems und Kurator der Ausstellung
Eröffnung
Die offizielle Eröffnung findet am Mittwoch, 17. Februar um 19 Uhr, mit Prof Dr.
Felix Semmelroth, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin
Jüdisches Museum Frankfurt, Dr. Hanno Loewy, Direktor Jüdisches Museum Hohenems,
sowie Dr. Helmut Gold, Direktor Museum für Kommunikation statt. Der Abend wird
musikalisch begleitet von Radio DJ Klaus Walter mit dem Programm „Human Jukebox“.
Eintritt frei
Begleitprogramm
Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen,
Workshops, Vorträgen und musikalischen Abendveranstaltungen im wiederöffneten
Museum Judengasse und im Museum für Kommunikation Frankfurt.
Katalog zur Ausstellung:
Der Katalog zur Ausstellung (mit beiliegender Single) hält nicht nur für Liebhaber
interessante Einblicke bereit; weiterführende Essays beschäftigen sich vertiefend mit der
Thematik und präsentieren anschaulich eine Mischung wissenschaftlicher Informationen
und persönlicher Erzählungen.
Jukebox. Jewkbox! Ein jüdisches Jahrhundert auf Schellack und Vinyl.
Herausgegeben von Hanno Loewy im Auftrag des Jüdischen Museums Hohenems in
Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München
BUCHER Druck Verlag Netzwerk, Hohenems, 2014, 312 Seiten, 29,90 Euro
ISBN: 978-3-99018-296-3 (Deutsche Ausgabe)
ISBN: 978-3-99018-297-0 (Englische Ausgabe)
Pressefotos
Pressemotive sowie weitere Informationen sind unter www.mfk-frankfurt.de/presse in
der Rubrik „Pressemappen“ verfügbar.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 9 – 18 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertag 11 – 19 Uhr
Eintritt
3 EUR, ermäßigt 1,50 EUR
Pressekontakt
Julia Bastian
Telefon (069) 60 60 350
Telefax (069) 60 60 666
[email protected]
www.mfk-frankfurt.de