Kneipp
ßeltern
Für Eltern & Gro
Einschlafstörungen bei Kindern
Wenn Kinder abends nicht zur Ruhe kommen, kann das unterschiedliche Ursachen
haben.
Beim Säugling oder Kleinkind ist ein eher
unruhiges Schlafverhalten nicht ungewöhnlich. Es dauert ca. 6 – 8 Wochen, bis sich
ein Schlafrhythmus einstellt. Kleinkinder
können durch Rituale einen Rhythmus erlernen. Da sie noch kein Zeitgefühl besitzen
und nur auf die Befriedigung der eigenen
Bedürfnisse wie Hunger, Schlaf & Spielphasen reagieren, ist ein kontinuierlicher
Tagesablauf für das Kind zur Orientierung
sehr hilfreich. Dabei spielen eine ausgewogene Ernährung, genug Bewegung an der
frischen Luft und gemeinsame Spielzeiten
eine wesentliche Rolle.
Das Schulkind benötigt den kontinuierlichen Tagesablauf mit einem Rhythmus für
Lern- und Sportzeiten ebenso! Ein guter
Schlaf ist die Voraussetzung für die Konzentration und Leistungsfähigkeit in der Schule.
Kinder zwischen 6 und 10 Jahren brauchen
um die zehn Stunden Schlaf. Schlafforscher bestätigen die Ausschüttung von körpereigenen Abwehrzellen sowie wichtiger
Wachstumshormone in der Tiefschlafphase.
In der sogenannten REM Phase verarbeitet
das Gehirn die Tageseindrücke in Träumen.
Kommen diese beiden Phasen für Kinder zu kurz, können
Krankheitsanfälligkeit, Reizbarkeit, Ängste und Aggressivität die Folge sein.
Ursachen für Einschlafstörungen
Angst
Mehr denn je sind Kinder heute durch moderne Medien, Radio, Fernsehen, Zeitungen, Handys und Tablets ebenso mit Informationen versorgt wie Erwachsene. Kinder
brauchen Stabilität & Sicherheit, sie wollen wissen, dass ihre Welt in Ordnung ist.
Viele gute Gespräche, in denen Sie dem
Kind Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, helfen. Geben Sie ihrem Kind z. B. ein
Stofftier ins Bett, eines das mit magischen
Superkräften ausgestattet ist und Böses vertreiben kann.
Kummer und Leistungsdruck
Veränderungen in der Familie, Streit und
Unstimmigkeiten der Eltern, Krankheit
oder Tod eines Familienmitgliedes, Streit
mit Freunden können dem Kind seelischen Kummer bereiten. Gute, beruhigende
03/2016 | www.kneippbund.at
Text: Mag. Sabine Reissner
­ espräche helfen dem Kind in solchen PhaG
sen. Steht das Kind in der Schule unter großem Leistungsdruck, sind Einschlafstörungen nicht selten. Helfen Sie Ihrem Kind mit
entlastenden, ermutigenden Geschichten
oder erzählen Sie auch einmal von schlechten Noten in Ihrer eigenen Schulkarriere.
Bewegungsmangel und
Reizüberflutung
Übermäßiger Konsum von Computer, Fernsehen und Handy lassen das Gehirn auf
Hochtouren laufen. Das Gehirn kann diese
Vielzahl an Reizen kaum verarbeiten. Dazu
kommt der akute Bewegungsmangel: eine
Hauptursache von kindlichen Einschlafstörungen. Lassen Sie Ihr Kind austoben und
auspowern im Freien! Fernseh- und Computerspielzeiten bitte unbedingt einschränken.
Falsche Ernährung
Übermäßiger Konsum von Zucker, der in
unterschiedlichen Lebensmitteln versteckt
ist, Schokolade, Cola-Getränke, Chips, Fast
Food und Fertiggerichte – wenn mehrere
Tage unausgewogene Ernährung erfolgt, ist
das für den gesamten Lebensrhythmus ungünstig.
Empfehlenswerte Maßnahmen
3 Bewegung an der frischen Luft
3 Rituale und schöne Geschichten zum
Einschlafen
3 Gutenachtlieder
3 Eine ruhige und gemütliche Atmosphäre
3 Frisch gelüfteter, nicht zu warmer
Schlafraum
3 Schlaflicht
3 Entspanntes Plaudern
3 Beten (leises, rhythmisierendes Reden)
3 An schöne Erlebnisse denken
Kneipp hilft
Warme Bäder am Abend
können aktivierend wirken. Schlaffördernd hingegen sind kleine Kaltanwendungen, wenn man
danach gleich ins Bett geht. Z. B. kurz Wassertreten oder ein kleiner kalter Knieguss
sind den Versuch wert! Auch Hausmittel,
z. B. die warme Milch mit Honig (für Schulkinder) oder ein beruhigender Kräutertee (in der Apotheke für Kinder geeignete
Mischungen erfragen) oder ein KräuterSchlafkissen sind gute Kneipp-Maßnahmen.
für
Ki nd er
W e i ß t d u …
Ein„neues”
Kinderzimmer
Wir Menschen und auch Tiere brauchen
den Schlaf, um gesund zu bleiben.
Menschen und Tiere schlafen ganz
unterschiedlich. Ein neugeborenes
Men­
schenbaby z. B. schläft etwa
17 Stunden am Tag, ein Schulkind
braucht 9-11 Stunden Schlaf.
Unter den Tieren ist
das Faultier der Langschlaf-Weltmeister:
Bis zu 20 Stunden am
Tag verschläft es.
Aber auch Katzen lieben ausgiebige
Nickerchen – 16 Stunden am Tag
können da schon im Schlaf vergehen!
Während wir Menschen uns gerne in
ein warmes Bett hineinkuscheln, lässt
sich das Flusspferd zum Schlafen
auf den Grund des kühlen Sees oder
Flusses hinuntersinken, nur zum Luftholen muss es hin und wieder an die
Oberfläche.
Text:
Maria
Hammer
Stefan
und Felix
haben
gemeinsam ein
großes
Kinderzimmer. Das ist sehr
praktisch, denn auch die Spielsachen werden geteilt. Das große
Legohaus, die Ritterburg, die Autorennbahn oder die elektrische
Eisenbahn können in der Mitte des
Raumes aufgestellt werden und
bleiben dann einige Zeit aufgebaut.
Da können die beiden tagelang miteinander spielen.
Im Kinderzimmer stehen noch zwei
Schreibtische und jeder hat auch
ein eigenes Bücherregal, auf dem
die ganz persönlichen Dinge stehen.
Bücher, Kästchen, Steine und so
mancher kleine Schatz. Natürlich
hat jeder der Buben ein Bett und
einen eigenen schmalen Kasten.
Ja, bisher war es im Kinderzimmer
lustig und die beiden kamen gut
miteinander aus.
In den letzten Tagen herrscht im
Kinderzimmer schlechte Stimmung.
Stefan, der in der 4. Klasse ist, sieht
nicht ein, warum er wie Felix um
8 Uhr ins Bett muss.
„Mama, Papa, alle meine Schulfreunde dürfen bis 9 Uhr aufbleiben,
ich will nicht wie ein Baby so früh
schlafen gehen“, sagt Stefan. „Ich
bin kein Baby“, verteidigt sich Felix
beleidigt. Er versteht nicht, womit
Stefan ein Problem hat. Nach dem
Duschen und Zähneputzen kommt
Papa ins Zimmer und plaudert mit
den Buben. Wenn Papa keine Zeit
hat, kommt Mama. Da erzählen
die Buben den Eltern so manche
Begebenheit von der Schule,
sprechen über ihre Freunde oder
planen schon einen Besuch am
Wochenende. Wenn die Eltern
dann das Licht abdrehen, reden die
Buben im Dunklen weiter. Da wird
auch so manches Geheimnis ausgetauscht. Meistens schläft Felix
dabei ein. Ja, er ist noch jünger und
der Schultag ist anstrengend.
Felix ist verunsichert: „Wie soll das
gehen, wenn ich früher schlafen
gehe und du noch eine Stunde aufbleiben kannst?“
Die Eltern beraten, wie sie das
Problem lösen können. „Was haltet
ihr davon, wenn wir im Kinderzimmer die Möbel umstellen?“,
meint die Mama. „Ja, was soll das
ändern“, murrt Stefan. „Wir teilen
mit den Möbeln das große Zimmer
ab, so habt ihr beide einen eigenen
kleinen Raum, Felix kann schlafen,
und du kannst eine Stunde später
das Licht ausmachen.“ Gesagt,
getan. Am Samstag wird umgestellt. Das ist viel Arbeit, die das
ganze Wochenende dauert.
Betten, Kästen, Regale werden verschoben, Spielsachen aussortiert,
Bilder neu aufgehängt, Wäsche neu
eingeräumt. Die Buben arbeiten
kräftig mit. Schließlich sind beide
mit ihren Schlafnischen sehr
zufrieden. Stefan ist glücklich. Felix
auch. Am Abend läuft alles wie
bisher – nur dass Felix sein Licht
früher als Stefan abdreht und einschläft.
Stefan findet am nächsten Tag auf
seinem Bett ein Geschenk. „Kopfhörer, damit du am Abend noch
Musik hören kannst“, sagt Papa.
Stefan bedankt sich mit einem
Bussi bei Mama und Papa.
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... wie Tiere schlafen?
Pottwale hingegen sind die Weltmeister
im Powernap – sie lassen sich senkrecht im Meer treiben und halten nur
die Nase aus dem Wasser. Extrem tief
und dafür ganz kurz schlafen – lautet
ihre Devise.
Delfine schlafen nur
mit einer Ge­hirnhälfte,
während sie mit der
anderen wachen Hälfte
sorgsam auf jede Veränderung achten – ein Auge ist zu,
eines offen – dann wird gewechselt.
Praktisch, nicht wahr? So versäumen
sie nichts!
Viele Huftiere schlafen in ihrer Herde im
Stehen und achten dabei darauf, dass
sie nicht aus den Hufen kippen. Antilopen z. B. machen das aus Vorsicht,
denn Gefahren lauern überall – da kann
sie nur ein schneller Sprint retten.
Andere Tiere sind wiederum so schwer,
dass ihre Lungen im Liegen nicht
genügend Platz zum Atmen haben
würden, daher bleiben z. B. erwachsene
Elefanten und Nashörner lieber auch
zum Schlafen stehen.
Pferde können beides.
Am liebsten ruhen sie
stehend und dösen
nur so dahin. Für 30
Minuten wird aber auch
schon mal hingelegt und geschlafen.
Zugvögel hingegen sind selbst beim
Schlafen ausgezeichnete Piloten – um
die
großen
Entfernungen
zurückzulegen, machen sie
alles im Flug: Fressen
und sogar Schlafen.
Olympiareif sind die
Mauersegler: Sie können sich mehrere
Monate in der Luft halten!
Viele Tiere halten auch Winterschlaf
oder Winterruhe, aber das ist schon
wieder eine andere Geschichte!
Da stimmt doch was nicht ganz ...
ILLUSTRATIONEN: JIN CHO YOUN, MA
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Aus den
richtigen
Einsendungen
werden 3 Sieger
ausgelost.
1. Preis:
Naturlexikon
für Kinder
2. und 3. Preis:
lustige
Dusch- und
Sprudelbäder
Auf dem rechten Bild haben sich 5 Unterschiede zum linken Bild versteckt. Findest Du sie?
Die Lösung bitte in eine Mail ([email protected]) oder auf eine Postkarte schreiben. Deine Mama, dein Papa oder
deine Oma helfen dir, wenn du noch nicht schreiben kannst. Oder du schneidest das Rätsel aus, malst einen Kreis um
die Fehler und steckst den Ausschnitt in einen Briefumschlag. Vergiss bitte nicht, auch deinen Namen, die Adresse
und dein Alter draufzuschreiben und eine Briefmarke draufzukleben. Dann bittest du deine Mama, den Brief an den
Kneippbund, Kunigundenweg 10, 8700 Leoben zu schicken. Einsendeschluss ist der 31. März 2016.
www.kneippbund.at | 03/2016