erhalten Sie die Stickstoffdüngeempfehlungen für das Jahr 2016

Stickstoffdüngeempfehlungen für das Saarland 2016
Wie in jedem Jahr hat die Landwirtschaftskammer auf den 73 repräsentativen
Ackerflächen des saarländischen Nitratkatasters Bodenproben gezogen, die von der
LUFA Speyer auf ihren Gehalt an Nmin untersucht wurden. Die Beprobung fand im
Zeitraum vom 25. bis 29. Januar statt.
Dabei ergab sich ein durchschnittlicher Wert von 26,6 kg/ha. Die Nmin Gehalte
schwankten zwischen 77 kg/ha und 10 kg/ha. Damit befinden sie sich auf dem
gleichen Niveau wie in den beiden Vorjahren, wo der Durchschnitt aller Proben
jeweils bei 25 kg/ha lag.
Durch die warme Witterung im November wurde der Zeitpunkt der Vegetationsruhe
weit nach hinten geschoben und die Kulturen konnten noch viel Stickstoff
aufnehmen. Entsprechend üppig sind vielerorts Raps, Winterweizen und auch die
Zwischenfrüchte in den Winter gegangen.
Die Empfehlungen zur Stickstoffdüngung (siehe Tabellen Regionen 1, 2, 3) wurden
nach der Nmin-Methode Rheinland-Pfalz berechnet. Sie beziehen sich auf
durchschnittliche Erträge und mittlere Bodenzahlen. Als Stickstoffnachlieferung aus
dem Boden wurde nur 5 kg N/ha unterstellt. Bei regelmäßiger organischer Düngung
liegt dieser Wert viel höher, so dass dort von den angegebenen Düngemengen
generell 10 kg N/ha abgezogen werden können.
Aufgrund des Greenings wurden verstärkt Zwischenfruchtmischungen vor
Sommerungen angebaut. Die Pflanzen nehmen im Herbst Stickstoff auf, der im
Frühjahr nach ihrer Einarbeitung in den Boden wieder frei wird. Dieser Umstand
muss bei der Düngeplanung mit berücksichtigt werden. Ein gut entwickelter
Zwischenfruchtbestand ohne Leguminosen bringt ca. 20 kg N/ha, mit Leguminosen
sind es ca. 30 kgN/ha, die an Dünger eingespart werden können und folglich von der
Düngeempfehlung abgezogen werden müssen.
Aktuelle Nmin - Werte im Ackerbau 2016
Region 1:
St.Wendel und Hunsrück Vorland
Probenahmezeitpunkt : 1. KW Februar 2016
Nmin - Beprobung in
: Anzahl der :
Proben
kg Nmin / ha
:0 - 30 cm : 30 - 60 cm :
Summe
Wintergerste
:
3
:
13
:
6
:
19
Winterweizen
:
6
:
14
:
21
:
35
Winterroggen
:
3
:
13
:
11
:
24
Winterraps
:
1
:
11
:
6
:
17
Triticale
:
4
:
19
Sommergerste
:
1
:
6
:
8
:
14
Mais
:
1
:
8
:
8
:
16
:
11
:
30
Düngeempfehlungen : ( in kg N / ha )
Wintergerste:
60 kg / ha als 1.Gabe zu Vegetationsbeginn
40 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
60 kg / ha als 3. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
Winterweizen :
60 kg / ha als 1. Gabe zu Vegetationsbeginn
60 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
60 kg / ha als 3. u. 4. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
30 kg / ha ggfls. als Qualitätsdüngung
Winterroggen:
50 kg / ha als 1.Gabe zu Vegetationsbeginn
35 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
30 kg / ha als 3. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
Winterraps:
175 kg / ha ab Vegetationsbeginn, in zwei Gaben (90 / 85 kg)
Triticale:
55 kg / ha als 1. Gabe zu Vegetationsbeginn
55 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
60 kg / ha als 3. u. 4. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
30 kg / ha ggfls. als Qualitätsdüngung
Sommergerste:
85 kg / ha zur Saat (als Braugerste)
Mais:
175 kg / ha ab Saat bis 6-Blatt Stadium, in zwei Gaben (100 / 75 kg)
Region 2:
Moselgau-Saargau-Bliesgau
Probenahmezeitpunkt : 1. KW Februar 2016
Nmin - Beprobung in
: Anzahl der :
Proben
kg Nmin / ha
:0 - 30 cm : 30 - 60 cm :
Summe
Wintergerste
:
3
:
7
:
7
:
14
Winterweizen
:
4
:
15
:
20
:
35
Winterroggen
:
1
:
5
:
5
:
10
Winterraps
:
8
:
10
:
9
:
19
Triticale
:
3
:
13
:
12
:
25
Sommergerste
:
1
:
15
:
7
:
22
Mais
:
9
:
16
:
14
:
30
Erbsen
:
1
:
17
Kopfsalat
:
1
:
22
Dinkel
:
1
:
13
:
7
:
24
:
24
:
46
:
17
:
30
Düngeempfehlungen : ( in kg N / ha )
Wintergerste:
65 kg / ha als 1.Gabe zu Vegetationsbeginn
40 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
60 kg / ha als 3. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
Winterweizen :
60 kg / ha als 1.Gabe zu Vegetationsbeginn
60 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
65 kg / ha als 3. u. 4. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
30 kg / ha ggfls. als Qualitätsdüngung
Winterroggen:
65 kg / ha als 1.Gabe zu Vegetationsbeginn
35 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
30 kg / ha als 3. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
Winterraps:
170 kg / ha ab Vegetationsbeginn, in zwei Gaben (90 / 80 kg)
Triticale:
60 kg / ha als 1. Gabe zu Vegetationsbeginn
60 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
55 kg / ha als 3. u. 4. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
30 kg / ha ggfls. als Qualitätsdüngung
Sommmergerste:
80 kg / ha zur Saat ( als Braugerste)
Mais:
160 kg / ha ab Saat bis 6-Blatt Stadium, in zwei Gaben (90 / 70 kg)
Region 3:
Prims-Theel Gebiet
Probenahmezeitpunkt : 1 KW Februar 2016
Nmin - Beprobung in
: Anzahl der :
Proben
kg Nmin / ha
:0 - 30 cm : 30 - 60 cm :
Summe
Wintergerste
:
3
:
26
:
7
:
33
Winterweizen
:
5
:
18
:
12
:
30
Winterroggen
:
4
:
11
:
20
:
31
Winterraps
:
1
:
6
:
10
:
16
Triticale
:
2
:
33
:
11
:
44
Hafer
:
1
:
15
:
7
:
22
Sommergerste
:
1
:
11
:
14
:
25
Mais
:
3
:
13
:
8
:
21
Kartoffeln
:
2
:
14
:
5
:
19
Düngeempfehlungen : ( in kg N / ha )
Wintergerste:
45 kg / ha als 1.Gabe zu Vegetationsbeginn
40 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
60 kg / ha als 3. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
Winterweizen :
55 kg / ha als 1.Gabe zu Vegetationsbeginn
65 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
65 kg / ha als 3. u. 4. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
30 kg / ha ggfls. als Qualitätsdüngung
Winterroggen:
45 kg / ha als 1.Gabe zu Vegetationsbeginn
35 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
30 kg / ha als 3. Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
Winterraps:
175 kg / ha ab Vegetationsbeginn, in zwei Gaben (90 / 85 kg)
Triticale:
40 kg / ha als 1. Gabe zu Vegetationsbeginn
65 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
55 kg / ha als 3. u. 4.Gabe ab Erscheinen des Fahnenblattes
30 kg / ha ggfls. als Qualitätsdüngung
Hafer:
50 kg / ha als 1. Gabe ab Saat bis zum Auflaufen
40 kg / ha als 2. Gabe ab Schossbeginn
Sommergerste:
75 kg / ha zur Saat (als Braugerste)
Mais:
170 kg / ha ab Saat bis 6-Blatt Stadium, in zwei Gaben (90 / 80 kg)
Kartoffeln:
150 kg / ha
zum Pflanzen
Grünlanddüngung
Im Grünland wie im Ackerbau ist eine sachgerechte und angepasste Düngung der
Grundstock einer gesunden, kräftigen und ertragreichen Grasnarbe. Hierfür sollten
wie im Ackerbau die bestehende Nährstoffversorgung des Bodens, die langjährige
Düngung, die Nährstoffabfuhr durch das Erntegut, die eventuelle
Nährstoffrücklieferung durch Beweidung sowie der pH-Wert Beachtung finden.
Eine grobe Ertragsschätzung kann direkt im Bestand durchgeführt werden. Dabei ist
folgende Formel anzuwenden:
Aufwuchshöhe (in cm) - Stoppelhöhe (in cm) = geschätzter Ertrag (in dt TM/ha)
Bei mehrfacher Nutzung ist der Gesamtbedarf auf die einzelnen Nutzungen
aufzuteilen, wobei der erste Aufwuchs den höchsten Düngebedarf hat. Kleereiches
Grünland hat einen geringeren N-Bedarf als grasbetonte Bestände, da 1 %
Ertragsanteil Klee ca. 2 - 4 kg N/ha im Jahr nachliefert.
Wird Stickstoff in Form von Gülle oder Jauche gedüngt, sollte der im Frühjahr darauf
geachtet werden, dass der Boden trag- und aufnahmefähig ist um Schäden an der
Grasnarbe zu verhindern. Bei hohen TM-Gehalten der Gülle kann eine Verdünnung
mit Wasser die Aufnahmefähigkeit und die Verträglichkeit erhöhen. Im Grünland
sollten 20 m³/ha Gülle pro Gabe nicht überschritten werden um den Grasbestand
nicht zu überdecken und dadurch Schäden zu verursachen.
Ertragsabhängige Düngeempfehlung zu Grünland
N-Gesamtbedarf (kg/ha) bei:
Ertrag
dt TM /ha
Nutzungen
bis 50
50 - 65
65 - 80
80 - 100
1 - (2)
2
2 - (3)
3-4
Schnittnutzung
bis 70
80 - 120
130 - 170
180 - 220
Bei der Düngung Gewässerschutz beachten
Seit dem 1.1.2016 ist die Übergangsfrist für Geräte zur Ausbringung von Dünger mit
veralteter Technik ausgelaufen. Ab diesem Zeitpunkt sind unter anderem die
Güllefässer mit zentralem Prallteller, mit dem nach oben abgestrahlt wird verboten.
Auch mit der neuen Technik sind die Gewässerabstände zu beachten. Bei der
Ausbringung von Gülle und Jauche sind mindestens 10 m, bei Mineraldünger
mindestens 5 m Abstand zum Gewässer einzuhalten.
FB Landbewirtschaftung
Landwirtschaftskammer für das Saarland
LUFA Speyer