JOSEPH BEUYS - NAM JUNE PAIK Anlässlich des 30. Todestages von Joseph Beuys am 23. Januar und des 10. Todestages von Nam June Paik am 29. Januar 2016 widmet sich die Galerie Thomas Modern in einer Ausstellung dem Werk dieser beiden Künstler. 19. Februar Februar - 7. Mai 2016 2016 Eröffnung am Donnerstag, 18. Februar 2016, 19 Uhr Galerie Thomas Modern, Türkenstrasse 16, München JOSEPH BEUYS Drei Hasen, 1963 NAM JUNE PAIK Radio Man, 1987 Joseph Beuys und Nam June Paik gehören zu den Hauptvertretern der Fluxus-Bewegung und sind zugleich zwei der einflussreichsten Künstler ihrer Generation. Beuys ist die bestimmende Künstlerpersönlichkeit in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ein wichtiger Wegbereiter der Aktionskunst. Der Einfluss seines "erweiterten Kunstbegriffs" und der politischen wie der ästhetischen Dimension seines Schaffens kann kaum überschätzt werden. Gleiches gilt für Paik, den Vater der Videokunst, der mit Happenings, Environments und medialen Skulpturen eine völlig neue Bildsprache und eine ganze Strömung der zeitgenössischen Kunst begründet hat. Aufeinandergetroffen sind Joseph Beuys und Nam June Paik bei ihren frühen Ausstellungen. Ihre Verbindung, die schon 1959 begann, beinhaltet mehr als die gemeinsamen Performances zwischen 1963 und 1985 und ihr Zusammenwirken innerhalb der Fluxus-Bewegung. Sicherlich spielte das Interesse beider an Musik eine wichtige Rolle - Paik war ein Schüler von Cage und stellte Joseph Beuys seinem Lehrer vor. 1 Darüber hinaus sind es aber Themen wie das Interesse für Spiritualität und Meditation sowie die Erweiterung der materiellen Möglichkeiten von Kunst bis hin zu der expliziten Absicht, mit ihrer künstlerischen Arbeit Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen, die Paik und Beuys bei aller Verschiedenheit ihrer Werke im Kern eng verbinden. Das politische Ziel, gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben und die Teilungen und Unterschiede zwischen Ost und West, zwischen Europa und Asien zu überwinden, spielte bei beiden gleichermaßen eine wichtige Rolle für ihre Kunst und ist auch in weiteren biographischen Parallelen begründet. So waren damals sowohl Deutschland als auch Korea geteilte Länder. Diese Gemeinsamkeit führte Beuys und Paik zu ihren utopischen EURASIA-Projekten. Beuys etwa versuchte, durch die Verbindung des intuitiven "Ostmenschen" und des rationalen "Westmenschen" die westliche Wirtschaft mit der östlichen Spiritualität zu verbinden. Auf dieser Grundlage prägte Beuys den berühmten Begriff der "Sozialen Plastik", als deren Resultat sich der "Eurasier" entwickeln sollte. Paiks künstlerischer Umgang mit moderner Informationstechnik bewegte sich auf dieses Ziel von einer anderen Seite zu, aber die komplementäre - wenn auch formal ganz andere - künstlerische Idee verbindet ihn mit Joseph Beuys. JOSEPH BEUYS NAM JUNE PAIK FILZ-MAGNET (Doppelobjekt), 1984 Internet Dweller 5, 1994 Das Werk von Joseph Beuys wurde in München vielfach gezeigt und ist mit Schlüsselwerken in der Pinakothek der Moderne und im Lenbachhaus ständig präsent. Nam June Paik, der einen Teil seines Studiums in München absolviert hat, wurde hier nie eine größere Ausstellung gewidmet. In der Galerie Thomas Modern werden Skulpturen, Zeichnungen, Multiples und Graphiken gezeigt, die einen Einblick in das Schaffen beider Künstler ermöglichen und die Berührungspunkte ihrer künstlerischen Ansätze nachvollziehen lassen. Zu sehen sind Arbeiten, die in direktem Kontakt miteinander oder im Bezug auf das Werk des jeweils anderen entstanden sind, aber auch solche Werke, die unabhängig davon die Kernthemen der beiden Oeuvres sichtbar machen. Für weitere Informationen sowie hochauflösendes Bildmaterial kontaktieren Sie bitte Sabrina Betz +49 89 29 000 863 / [email protected] Werke von Joseph Beuys: © Joseph Beuys Estate / VG Bild-Kunst, Bonn 2016 I Werke von Nam June Paik: © Estate of Nam June Paik 2016 2
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