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L eben
Das Blatt mit der guten Nachricht
tionator das Unfassbare: „Nach dem Willen des Verstorbenen sollte nur das Bild
des Sohnes versteigert werden. Wer den
Sohn nimmt, soll alles andere bekommen.
So wollte es sein Vater.“
Willst du den Sohn?
Schon einmal hat ein Sohn sein Leben
gegeben, um andere zu retten. Das war
Jesus Christus, der Sohn Gottes, der unsere Schuld und Sünde auf sich nahm,
um uns aus der „Schusslinie“ des Teufels
und der Verlorenheit herauszutragen.
Er gab sein Leben, damit wir gerettet
werden und ewiges Leben haben können. Seitdem gilt: Wer den Sohn annimmt, der soll alles haben, der soll alles
erben. Wer Jesus vertraut, der soll hier
und heute und für alle Ewigkeit gerettet
werden.
Im Neuen Testament ist das so formuliert: „Denn Gott liebte
die Welt so sehr, dass er
seinen einzigen Sohn
gab, damit alle, die an ihn
Überreicht von:
glauben, nicht verloren gehen, sondern
ewiges Leben erben.“ (Johannes 3, 16).
Wer Sehnsucht nach Vergebung und ewigem Leben hat, darf sich Jesus Christus
anvertrauen. Wer Sehnsucht nach einer
lebendigen Verbindung zu Gott, seinem
Vater im Himmel hat, darf hier und jetzt
ganz schlicht beten und sein Leben Jesus
Christus anvertrauen.
GEBET „Herr Jesus Christus, ich komme zu dir und lege
mein Leben in deine Hände. Ich vertraue mich dir an mit
Leib, Seele und Geist. Trag mich heraus aus dem Gefahrenbereich des Todes. Vergib mir meine Schuld. Bring mich
nach Hause und schenke mir den Himmel. Ich will dir
vertrauen und danke dir für deine Liebe.
Amen. “
Ostern feiern -
damit die Hoffnung wieder blüht
L1603
Seite 2
„Was, schon
so alt …?“
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Himmelwärts
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Eine eindrückliche
Geschichte
Editorial
> Himmelwärts
„Was, schon so alt …?“
Das kleine Mädchen sitzt mit seiner Oma am Küchentisch und bemalt
Ostereier. Sie ist eine kleine Dichterin und liebt Verse, die sich reimen.
Ganz unvermittelt fragt die kleine Enkeltochter nach dem Alter der
Oma, und als diese antwortet, meint das Mädchen spontan: „Was, so alt
schon! Dann wirst du ja bald sterben.“ Daraufhin wird es einen Augenblick lang ganz still in der Küche, und auf Omas Gesicht legt sich ein
leiser Schatten. Das sensible Kind spürt sofort, dass die Stimmung sich verändert hat. Es lächelt die Oma freundlich an und spricht beruhigend weiter:
„Aber vorher wirst du noch eine Ur-Oma. Und wenn du dann einmal stirbst,
dann wartest du im Himmel auf mich!“
Wenn man über das Leben
nach dem Tod spricht, höre
ich oft den Einwand: „Es ist
noch keiner von den Toten
zurückgekommen!“
„Kindermund tut Wahrheit kund.“ Das gilt auch hier. Denn seit Ostern gibt es
tatsächlich die lebendige Hoffnung, dass der Himmel auf uns wartet. Nicht die
Dunkelheit. Keine Auflösung allen Seins. Kein ewiger Schlaf – nein, der Himmel
wartet auf die, die sich Jesus Christus anvertraut haben. Weil ER auferstanden
ist, werden auch alle, die an ihn glauben, auferstehen. Wunderbar formuliert ist
das im 1. Thessalonicherbrief, Kapitel 4, Vers 14:
„Wenn Jesus Christus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen
mit ihm zur Herrlichkeit führen.“
Dass es im Leben wenig gibt, was automatisch funktioniert, wissen wir alle. Das
gilt auch für den Glauben. Wollen wir also ewiges Leben, müssen wir uns an
den halten, der uns das ewige Leben schenken kann. Sehnen wir uns nach
Vergebung aller Schuld, müssen wir sie zu Jesus bringen und ihn um Verzeihung
bitten. Wollen wir Gewissheit, dass nach dem Tod der Himmel auf uns wartet,
müssen wir uns Jesus vertrauen und ihm Raum in Herz und Leben geben.
Dann gilt auch für uns: „Ich bin bei euch alle Tage, bis an das Ende der Welt.“
Dieses Versprechen wird auch durch den Tod nicht mehr aufgelöst. An Ostern
Bernhard Matzel
erinnern wir uns daran.
Impressum
L1603
Stiftung Marburger Medien, Am Schwanhof 17, 35037 Marburg, Fon 06421/1809-0
Evang. Kreditgenossenschaft eG Kassel, Konto 5053, BLZ 520 604 10
www.marburger-medien.de | Erscheinungsweise: monatlich
Redaktion: B. Matzel
Fotos: 123RF, F. Haubner, Fotolia, Lightstock, H.Pfindel
Das stimmt – mit einer Ausnahme: Jesus
Christus ist nicht als Koma-Patient wieder zum Leben erwacht und danach ein
zweites Mal gestorben, sondern er ist für
immer von den Toten auferstanden.
Der Apostel Johannes schreibt in seinem
Brief, dass es für uns jetzt noch nicht
sichtbar ist, was wir einmal sein werden.
Aber eine Sache wissen wir doch: Wir
werden einmal so sein, wie Jesus jetzt
schon ist (1. Johannes 3,2). Wenn wir also
etwas über den Himmel und unsere Zukunft wissen wollen, dann müssen wir
auf Jesus schauen. Er ist sozusagen unser
„Prototyp“ für die Auferstehung. Wie ist
er jetzt als Auferstandener? 1. Korinther
15 gibt uns darüber Auskunft. Die Korinther glaubten zwar, dass die Seele des
Menschen für ewig besteht. Aber für viele
von ihnen war es unsinnig zu glauben,
dass der Mensch nach dem Tod leibhaftig
auferstehen wird.
Was an Christus geschah,
wird auch an uns geschehen
Paulus erinnert zunächst an die Auferstehung Jesu, die für alle Jünger damals ein
Fakt war. Sie haben den Auferstandenen
gesehen, gehört und berührt. In seiner
Erklärung beginnt Paulus mit den vier
grundlegenden Wahrheiten des Evangeliums: Christus ist für unsere Sünden gestorben, er wurde begraben, er wurde am
dritten Tag auferweckt von den Toten.
Danach wurde Christus gesehen von Petrus, den zwölf Jüngern, und von weiteren
fünfhundert Gläubigen. In diesem wohl
ältesten Glaubensbekenntnis ist klar, dass
Jesus Christus leibhaftig am dritten Tage
auferstand. Das, was an Christus geschah,
wird auch an uns geschehen. Darum ist
beides, Kreuz und Auferstehung, auch
„unsere Geschichte“. Das Kreuz ist unsere
vergangene Geschichte, die Jesus getragen
3
hat. Die leibhaftige Auferstehung ist unse- (2. Korinther 5,2). Warum ist es so
wichtig zu glauben, dass wir mit
re zukünftige Geschichte, die er für uns
einem neuen Leib auferstehen
schon erlebt hat.
werden? Weil man eben nur dann
Wir werden leibhaftig
wirklich in Beziehungen leben
auferstehen
kann, wenn das Gegenüber „leibhaftig“ ansprechbar ist. Fragen Sie
Werden wir den alten Leib mitnehmen
ein frischverliebtes Paar, warum
oder einen neuen Leib bekommen? Auch die beiden sich am kommenden
Jesus ist nicht in seinem alten Leib aufer- Wochenende schon wieder treffen wollen.
standen, sondern er ist in den neuen Auf- Es reiche doch auch, wenn sie in Gedanerstehungsleib verwandelt worden. So wie ken beisammen wären ... Nein, es reicht
eben nicht! Und genau aus diesem Grund
ist die leibliche Auferstehung für Gott so
unverzichtbar. Jesus will uns deshalb
„leibhaftig“ bei sich haben, weil er uns
liebt.
Was geschieht im Augenblick
meines Todes?
Für Paulus ist klar: Im Augenblick des
Todes ist er bei Christus. In seinem Brief
an die Philipper schreibt er: „Denn der
Inhalt meines Lebens ist Christus, und
unser irdischer Leib drei Dimensionen
deshalb ist Sterben für mich ein Gewinn.
besitzt, wird der himmlische Leib die Di- Andrerseits kann ich, solange ich noch
mensionen des Himmels haben. Paulus
hier auf der Erde lebe, eine Arbeit tun, die
wird nicht müde zu unterstreichen, dass
Früchte trägt. Deshalb weiß ich nicht, was
wir nicht nur im Geist oder seelisch aufer- ich vorziehen soll. Ich bin hin- und hergestehen, sondern mit einem neuen Leib.
rissen: Am liebsten würde ich das irdische
An die Korinther schreibt er: „Am liebsten Leben hinter mir lassen und bei Christus
würden wir den neuen Körper wie ein
sein; das wäre bei Weitem das Beste“
Gewand direkt über den alten anziehen“
(Kapitel 1, 21-23).
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Vater. Im Grab lag nur der Leib. Der
Apostel Lukas betont dies dreimal in
seinem Evangelium (Lukas 23,52.55;
24,3).
Diese Hoffnung stirbt nie
Für Paulus ist das Sterben nicht deshalb
besser, weil er lebensmüde ist, sondern
weil er dann bei Christus sein wird.
Manche glauben, dass wir nach dem Sterben in eine Art Schlafzustand kommen,
von dem wir am Jüngsten Tag auferweckt
werden. Hätte Paulus an einen Schlafzustand nach seinem leiblichen Tod gedacht, dann wäre ihm die Wahl nicht
schwergefallen. Paulus ist deshalb hinund hergerissen, weil er weiß, dass er
sofort nach seinem leiblichen Tod in der
Christusgemeinschaft sein wird. Was verspricht Jesus dem einsichtigen Verbrecher
am Kreuz? Er sagt ihm nicht, dass er ihn
am Jüngsten Tag auferwecken wird, sondern: „Heute wirst du mit mir im Paradies
sein!“
Das war für mich eine revolutionäre Erkenntnis. Früher dachte ich immer, dass
Jesus am Karfreitag gestorben ist, am
Samstag „ganz tot“ war, und am Sonntag
von den Toten auferstanden ist. Aber das
ist nicht korrekt. Jesus war als Person
nicht drei Tage im Grab, sondern er war
im Augenblick seines Todes bei seinem
Am Ostersonntag ist Jesus leiblich auferstanden. Gott, der Vater, musste bei
der Auferstehung seines Sohnes den
Stein nicht deshalb wegrollen, damit
Jesus herauskommen konnte. Der Stein
wurde weggerollt, damit wir hineinsehen konnten, um einzusehen, dass Gott
seinen Sohn für immer auferweckt hat.
Und so wie Jesus am dritten Tag auferstehen musste nach den Schriften, so
werden auch wir leiblich am Jüngsten
Tag auferstehen.
Kurz vor seinem Tod betet Jesus: „In
deine Hände befehle ich meinen Geist“
und ist damit im Augenblick seines
Todes als Person beim Vater. Darum gilt
auch für uns: Nach unserer geistlichen,
persönlichen Beziehung sind wir im
Augenblick unseres Sterbens bei Christus – für immer. Wenn wir auf Jesus
sehen, dann stimmt der Satz von Prof.
Eckstein: „Christen sterben auch, aber
sie sind keine Sekunde tot.“ Welch eine
ermutigende Perspektive!
HANS PETER ROYER
Hans Peter Royer war Leiter des „Tauernhofs“
in Schladming (Österreich). Im Jahr 2014
verunglückte er tödlich bei einem Sportunfall.
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> Eine eindrückliche Geschichte
Ein amerikanischer Kunstliebhaber besaß eine Sammlung
außergewöhnlich wertvoller Bilder. Mit seinem Sohn
teilte der früh verwitwete Mann die Leidenschaft
für schöne Bilder. Sie bereisten viele europäische
Länder und besuchten unzählige Auktionen.
Doch dann kam der Krieg und der junge
Mann wurde nach Vietnam eingezogen.
Vater und Sohn hofften auf eine rasche
und glückliche Rückkehr. Monate später
erhielt der Vater ein Telegramm: Nach
schweren Kämpfen gelte der Junge als vermisst, und die böse Ahnung wollte nicht
mehr von dem alten Mann weichen, er
werde seien Sohn nicht mehr lebend wiedersehen. Tiefe Trauer überkam den Vater,
als er dann tatsächlich die Nachricht vom
Tod seines geliebten Sohnes erhielt. Am
Schlimmsten neben dem persönlichen
Verlust war für den alten Mann das Gefühl der Sinnlosigkeit dieses Todes.
Sein Sterben
war nicht sinnlos
Etwa ein halbes Jahr später stand ein Soldat in der Tür des Kunsthändlers. Es war
ein Kriegskamerad seines Sohnes, der
ihm erzählte, was sich in den letzten Stunden ereignet hatte: „Wir waren in einen
Hinterhalt geraten und lagen unter starkem Beschuss. Ich war verwundet worden
und konnte nicht mehr laufen. Da nahm
mich Ihr Sohn auf die Schultern und trug
mich aus der Todeszone. Als ihn das tödliche Geschoss traf, war ich schon fast in Si-
cherheit. Er setzte sein Leben ein, um
mich zu retten. Sein Tod ist furchtbar,
aber er war nicht sinnlos. Ihr Sohn hat oft
von Ihnen und Ihrer Liebe zur Kunst gesprochen. Weil wir uns gut verstanden
und ich gerne zeichne, habe ich einmal
ein kleines Porträt von ihm gefertigt. Zur
Erinnerung an unsere gemeinsame
Dienstzeit. Jetzt habe ich ein Bild davon
gemalt, das ich Ihnen als Dankeschön
und Erinnerung mitgebracht habe.“
Bewegt wollte der alte Mann dem jungen Soldaten Geld dafür geben. Doch
dieser wehrte ab: „Nein! Es ist doch ein
Geschenk. Könnte ich je zurückzahlen,
was Ihr Sohn für mich getan hat?“
Von unschätzbarem Wert
Noch am selben Tag nahm der Vater ein
wertvolles Bild von der Wand über dem
Kamin und hängte das Porträt dort auf.
Das Bild des Sohnes wurde für die letzte Zeit seines Lebens sein größter
Schatz.
Nach seinem Tod wurde ein großer Teil
der Sammlung versteigert. Viele seltene
und wertvolle Stücke lockten eine große
Zahl von Kunstkennern, und der Auktionssaal füllte sich mit vielen reichen
Menschen. Völlig unerwartet wurde als
erstes Bild das Porträt des Sohnes aufgerufen. Niemand kannte es und keiner der
Anwesenden schien auch nur im Entferntesten Interesse daran zu zeigen. „Es ist
das Bild des Sohnes. Wer nimmt den
Sohn?“ – mit diesen Worten begann die
Versteigerung. Der Auktionator bat um
das erste Gebot, doch niemand war bereit
irgendeine Summe für das Porträt zu bieten. Unruhe machte sich breit und bald
spürte man auch den Ärger über die unerwartete Verzögerung. Schließlich durchbrach die Stimme eines Kunstsammlers
das Schweigen:
„Wir sind gekommen, um die
wichtigen Bilder
zu sehen.“ Doch
der Auktionator
bewies Hartnäckigkeit: „Wir
beginnen mit
einem Betrag von
100 Dollar für dieses Porträt.“ Da kippte die Stimmung und
die Menschen im Saal waren außer sich.
„Wir wollen die echten Meister! Machen
Sie doch endlich mit den wertvollen
Gemälden weiter!“ Mitten in dem aufgebrachten Stimmengewirr hörte man
plötzlich die Stimme eines Mannes, der,
wenn überhaupt, bis dahin nur durch seine schlichte Kleidung aufgefallen war. Er
war vor langer Zeit einmal Gärtner bei der
Familie des Kunsthändlers gewesen und
hatte sich immer an
dem Jungen gefreut,
der als kleines Kind
durch sein Gewächshaus gestrolcht war.
Wer den Sohn
hat, hat alles
„Würden Sie zehn
Dollar akzeptieren. Ich bin nicht reich,
und das ist alles, was ich im Moment aufbringen kann. Ich hatte den Jungen lieb
und nehme das Bild gern.“ Der Auktionator war einverstanden: „Wir haben
zehn. Zehn Dollar. Bietet jemand mehr?“
Ein Mann aus der ersten Reihe sagte:
„Geben Sie`s ihm für zehn, damit wir
endlich zu den Gemälden kommen!“ –
„Zehn ist geboten. Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten“. Der Hammer fiel:
„Verkauft an den Herrn in der Latzhose
für zehn US-Dollar!“ Erleichterung
machte sich im Publikum breit. Nun
konnte die eigentliche Auktion beginnen. Was außer dem Auktionator
niemand wusste, war die Tatsache,
dass der alte Herr in seinem Testament
eine Verfügung hinterlassen hatte. Und
die wurde nun bekannt gegeben. Mit
versteinerten Mienen vernahmen die
versammelten Kunsthändler: „Ich möchte Ihnen mitteilen, dass mit der Versteigerung dieses Porträts des Sohnes die Auktion beendet ist.“ Ungläubiges Staunen
breitete sich nach diesen Worten aus.
Ruhig und besonnen erklärte der Auk-