B25 Tunnel Harburg Modernisierung/Nachrüstung

Staatliches Bauamt
Augsburg
S
Sperrfrist: Montag 22.06.2015 10:30
Bundesstraße 25, Nördlingen – Donauwörth
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Tunnel Harburg – Modernisierung / Nachrüstung
Lärmschutz im Rahmen der Lärmsanierung vor/zwischen/nach den Harburger
Tunnels
Erneuerung der Fahrbahn zwischen den Anschlussstellen „Harburg-Nord“ und
„Harburg-Süd“
Vollsperrung der B 25 im Bereich der Harburger Tunnel - Umleitung
PRESSEINFORMATION
Tunnel Harburg – Modernisierung / Nachrüstung
Nach den verheerenden Brandunfällen in Tunnelanlagen, insbesondere dem Mont-Blanc
Tunnel 1999, dem Tauerntunnel und 2001 im Gotthardtunnel, wurden auf europäischer Ebene
Mindeststandards in einer Richtlinie formuliert. Für die Tunnelanlagen in Deutschland wurden
daraufhin die Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln, kurz RABT,
eingeführt. In den RABT sind Anforderungen an neue und auch bestehende Tunnel enthalten,
die Unfälle mit dramatischen Folgen, insbesondere Brände mit Verlust von Menschenleben,
hohem Sachschaden, langen Straßensperrungen und hohen Reparaturkosten etc. vermeiden
sollen.
Die Ortsumfahrung Harburg mit den beiden Tunnelbauwerken Hölltunnel (Länge rd. 55 m) und
Burgtunnel (Länge rd. 245 m) wurde im Jahr 1957 fertig gestellt. Sowohl in bautechnischer als
auch betriebstechnischer Hinsicht entsprechen die Tunnels bei weitem nicht mehr dem
aktuellen Stand der Technik gem. RABT. Beispielsweise sind für die Feuerwehr derzeit
überhaupt keine Entnahmemöglichkeiten für Löschwasser im Tunnelbereich vorhanden.
Handfeuerlöscher und Druckknopfmelder (sog. „Feuermelder“) fehlen ebenfalls. Eine
ausreichende Versorgung mit dem neuen Digitalfunk zur Kommunikation aller Rettungsdienste
ist nicht gegeben. Daneben ist die vorhandene Beleuchtung unzureichend und am Ende Ihrer
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Lebensdauer angelangt. Auch in verkehrstechnischer Hinsicht gibt es viele Defizite,
insbesondere fehlenden Ampelanlagen und Hinweise auf eine mögliche Tunnelsperrung in
den Zufahrtsstraßen.
Seit dem Bau der Umfahrung Harburg vor rd. 60 Jahren wurde noch keine grundlegende
Instandsetzung der gesamten Anlagen durchgeführt. Dementsprechend ist der Tunnel in
einem schlechten baulichen Zustand. Die mit Asphalt im Jahr 2000 provisorisch überbauten
Betonplatten der Fahrbahn haben sich mit der Zeit immer mehr gelockert. Auch die
mehrfachen und kostenintensiven Reparaturarbeiten an der Fahrbahn in den letzten Jahren
konnten die Schäden nicht dauerhaft beseitigen.
Die B 25 ist insgesamt mit durchschnittlich 14.000 Fz/Tag stark belastet und weist einen
überdurchschnittlichen LKW-Anteil von rd. 2.400 LKW/Tag (ca. 17%) auf. Eine umfangreiche
Modernisierung und Nachrüstung der Tunnel in Harburg ist daher dringend erforderlich.
Nach intensiven Vorarbeiten wie z. B. Baugrunduntersuchungen, naturschutzfachlichen
Bestandserhebungen, sowie intensive Abstimmungen mit allen Beteiligten (Stadt Harburg,
Feuerwehr, Rettungsdiensten u. v. a.) sowie umfangreichen Planungen wurde mit den
Bauarbeiten am 08.06.2015 begonnen.
Im Wesentlichen werden die folgenden baulichen und betrieblichen Sicherheitseinrichtungen
im Rahmen des Projektes errichtet:
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Erneuerung und Ergänzung der Beleuchtung einschl. Steuerung
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Verkehrstechnik, wie z. B. Ampelanlagen an den Portalen und im Vorfeld der Tunnel,
Wechselverkehrszeichen auch an den Zufahrtstraßen für verschiedene
Betriebszustände, z. B. Wartungsarbeiten und Sperrungen
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Kommunikationseinrichtungen (Notruf, Tunnelfunk)
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Löscheinrichtungen für Feuerwehr (Hydraten), Feuerlöscher und Druckknopfmelder
(„Feuermelder“)
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Neues Betriebsgebäude mit Hangsicherung zur Unterbringung der Gesamt-Steuerung,
Notstromversorgung usw.
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Einbau von Leerrohren zur Verkabelung der gesamten Betriebstechnik
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Neue Trafostation zur Deckung des höheren Energiebedarfes
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Neubau eines großen unterirdischen Rückhaltebecken für Schadstoffflüssigkeiten
(Benzin, Löschmittel) im Schadensfall
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Erneuerung der grünen Fluchtwegkennzeichnung zur Selbstrettung
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Einbau von selbstleuchtenden weißen LED-Leiteinrichtungen in Fahrbahnmitte und am
Rand um künftig den Fahrbahnverlauf für den Autofahrer deutlicher zu machen.
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Derzeit sind neben den Abbrucharbeiten an der Fahrbahn auch der Bau der Betriebsgebäudes
und des Rückhaltebeckens im vollen Gange.
Für die Ausführung der Bauarbeiten und der vorbereitenden Arbeiten für die Betriebstechnik
wie z. B. Leerrohre und Fundamente, ist eine Bauzeit bis Ende August 2015 veranschlagt.
Unmittelbar im Anschluss daran werden die Montagearbeiten für betriebstechnischen
Einrichtungen und die Prüfung/Inbetriebsetzung ausgeführt, was plangemäß bis Ende
November/Anfang Dezember dauern wird.
Lärmschutz im Rahmen der Lärmsanierung vor/zwischen/nach den Harburger Tunnels
Lärmberechnungen nach Absenkung der Grenzwerte im Jahr 2010 haben ergeben, dass die
Grenzwerte für die Lärmsanierung an mehreren Gebäuden in Harburg überschritten werden.
Die Lärmsanierung ist eine freiwillige und haushaltsmittelabhängige Leistung des Bundes als
Straßenbaulastträger für die B 25. Nach dem Grundsatz aktiver vor passiver Lärmschutz
konnte ein Lärmschutzkonzept mit Lärmschutzwänden ausgearbeitet werden, um die gesamte
Stadt Harburg, soweit technisch und wirtschaftlich möglich, vor Straßenlärm zu schützen. Mit
den Lärmschutzwänden werden je nach Lage im Ort Schallpegelreduzierungen von bis zu
11 dB(A) erreicht, was mehr als einer Halbierung der Lautstärke entspricht.
Aus statischen Gründen können auf den bestehenden Bauwerken nur Lärmschutzwände in
Leichtbauweise (Aluminiumelemente zwischen Stahlstützen) verankert werden. Außerhalb der
Bauwerke ist es möglich, die bis zu 6 m hohen Lärmschutzwände in Beton mit einer
Verkleidung aus Drahtschotterkästen (Steinoptik) zu erstellen.
Es ist vorgesehen, alle Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von rd. 630 m im Rahmen
der Bauzeit der o. g. Tunnelarbeiten zu errichten, damit keine zusätzlichen Sperrungen
erforderlich werden.
Erneuerung der Fahrbahn zwischen den Anschlussstellen „Harburg-Nord“(Einmündung
Nördlinger Straße) und „Harburg-Süd“ (Einmündung Donauwörther Straße)
Zwischen den Anschlussstellen „Harburg-Nord“(Einmündung Nördlinger Straße) und
„Harburg-Süd“ (Einmündung Donauwörther Straße) wird die teilweise stark geschädigte
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Fahrbahn der B 25 einschließlich der gesamten Anschlussstelle „Harburg-Süd“ erneuert. Als
Deckschicht wird einer der neuen lärmmindernden Asphalte eingesetzt. Dies führt zu einer
weiteren Verbesserung des von der Straße ausgehenden Lärmniveaus um – 3 bis – 4 dB(A),
was einer gefühlten Halbierung des Verkehrs entspricht. Die Erneuerung der gesamten
Fahrbahn ist ab Mitte August bis Ende September vorgesehen. Für den Einbau der
Deckschicht wird voraussichtlich am letzten Septemberwochenende die Anschlussstelle
„Harburg-Süd“ und „Harburg-Nord“ für jeweils rund 4 bis 5 Stunden, jedoch nicht gleichzeitig,
voll gesperrt. Ansonsten erfolgt die Erneuerung der Fahrbahn unter halbseitiger Sperrung.
Vollsperrung der B 25 im Bereich der Harburger Tunnel
Aufgrund der Modernisierung / Nachrüstung der Harburger Tunnel ist für die rund 5 bis 6monatige Bauzeit eine Vollsperrung erforderlich. Angestrebt wird eine Verkehrsfreigabe
spätestens vor Weihnachten. Eine nur halbseitige Sperrung der Tunnel wie vielfach angeregt,
wurde geprüft, scheiterte jedoch am erforderlichen Arbeits- und Verkehrsraum.
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Die Umleitung des Durchgangsverkehrs erfolgt in Fahrtrichtung Norden von Donauwörth
(Berger Kreuz) über die B 2 nach Monheim und weiter auf den Staatsstraßen 2214 und 2213
über Wemding nach Nördlingen. Richtung Süden verläuft die Umleitung von Möttingen über
die Staatsstraße 2221 über Mönchsdeggingen und Bissingen nach Tapfheim und weiter über
die B 16 nach Donauwörth.
Aufgrund intensiver Beobachtung der Umleitungsstrecken durch Straßenmeisterei, Polizei und
Verkehrsbehörde kann nach knapp 2 Wochen als vorläufiges Fazit gesagt werden, dass das
befürchtete Verkehrschaos aber ausgeblieben ist. Im Verlauf der Umleitungsstrecken tritt zwar
ein erhöhtes Verkehrsaufkommen (durchgeführte Dauerzählungen zwischen dem 08.06.2015
bis 19.06.2015 werden derzeit ausgewertet) mit in der Rushhour geringfügig längeren
Wartezeiten auf, diese bewegen sich aber im Rahmen des Zumutbaren. Vielmehr hat sich der
Verkehr wie erwartet auf das gesamte Straßennetz verteilt und führt dort zwar zu signifikanten
Verkehrszunahmen, die aber alle im Rahmen des Zumutbaren sind.
Gegebenenfalls wird im Verlauf der Umleitungsstrecken an besonders kritischen Stellen mit
verkehrsrechtlichen Beschränkungen versucht eine sichere Verkehrsabwicklung zu
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gewährleisten. Dies ist in Mönchsdeggingen an der Engstelle im Bereich des Rathauses mit
einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h bereits geschehen. Weitere Maßnahmen
scheinen aus heutiger Sicht weder aus verkehrlichen noch aus sicherheitstechnischen
Gründen erforderlich.
Außerhalb der Umleitungsstrecke haben wir uns in Harburg im Zuge der Staatsstraße 2384
bei der Querungshilfe dazu entschlossen eine provisorische Signalanlage zur sicheren
Querung der Fußgänger aufzustellen. Die bisherigen hohen Anforderungszahlen und eigene
Beobachtungen bestätigen die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme.
Im Verlauf von Kreis- und Gemeindestraßen, die durch die Sperrung bei Harburg stärker
belastet sind, ist nicht das Staatliche Bauamt sondern die jeweiligen Straßenbaulastträger im
Zusammenspiel mit Verkehrsbehörde und Verkehrspolizei zuständig. So wurde aktuell in
Heroldingen vor dem Kindergarten eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h (zeitlich
begrenzt auf die Kindergartenzeiten) angeordnet.
Um die verbotswidrige Einfahrt von Lkw´s in die Innenstadt von Harburg zu verhindern wurden
auf der B 25 im Zulauf auf Harburg in Abstimmung mit der Stadt 5-sprachige Schilder
(deutsch, englisch, tschechisch, polnisch, rumänisch) aufgestellt, die auf die fehlende
Wendemöglichkeit in Harburg hinweisen. Aufgrund eines Übersetzungsfehlers könnten die
Schilder allerdings erst Ende letzter Woche aufgestellt werden.
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Kosten
Betriebstechnik
~ 2,0 Mio. €
Bautechnik (Tunnel)
~ 1,9 Mio.€
Lärmschutz
~ 1,1 Mio. €
Erneuerung Fahrbahn
~ 1,5 Mio.€
Gesamt
~ 6,5 Mio. €
Augsburg, 22.06.2015
gez.
Gez.
Robert Moser
Stefan Greineder
Abteilungsleiter
Abteilungsleiter
Konstruktiver Ingenieurbau
Straßenbau Donau-Ries
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