DIE HÄLFTE LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming Tagesmutter krank, Kindergarten wegen Grippewelle vorübergehend geschlossen, 6 Wochen Sommerferien, aber leider nicht 6 Wochen Urlaub, mehrtägige Dienstreise, Pflegefall in der Familie oder der regelmäßige Unterstützungsbedarf von älteren Angehörigen, das sind für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Wechselfälle des Lebens, die eigentlich nicht eintreten dürfen. Das alltägliche Arrangement steht und funktioniert, aber nichts darf dazwischen kommen. Familienfreundlicher Arbeitgeber Vereinbarkeit von Beruf und Familie – jetzt wird es ganz konkret beim LVR Beim Vertragsabschluss: LVRDirektor Harry K. Voigtsberger, Michael Angenfort, Geschäftsführer des Eltern- und Senioren-Services, Vereana Mäckle, LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming Aus dem Inhalt Familienfreundlichen Arbeitgeber Vereinbarkeit von Beruf und Familie - jetzt wird es ganz konkret beim LVR 1 - im Krankenhaus 2/3 Ein Blick auf junge Nachbarschaftsfamilien 4/5 Positives Feedback zum Gender-Check5 Beim Taschengeld … 5 equal pay day,- 6 Zwei Kampagnen zum Schutz von Frauen vor Gewalt 7 10 Jahre LGG NRW und andere Jubiläen 8 Pausenknüller 2010 9 Bericht 2007 – 2009 9 Der achte Girls’Day beim LVR 10 Boys’Day beim LVR auf Erfolgskurs 10 „Sittsam, treu und liebevoll" – Neue Themenführung im LVR-RömerMuseum 11 Neues Urteil: Benachteiligung bei der Versorgung 11 Auf neuem Weg 11 Aktionslandkarte „Girls’Day und Boys’Day beim LVR“ 12 Ausgabe Nr. 42, Mai 2010 Foto: Ludger Ströter Wenn das dann aber doch passiert, steht allen rund 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern LVR-weit ab dem 01. Mai 2010 die Hotline des Eltern- und SeniorenService AWO Mittelrhein GmbH zur Verfügung. Je nach Bedarf können Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich zunächst auf die konkrete Situation hin beraten lassen, ist ein Lösungsmodell gefunden, wird ihnen ein passendes Angebot vermittelt. Dabei kann es um die Kinder der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehen: Um das Finden einer geeigneten Tageseinrichtung oder einer Tagesmutter, um Babysitter und Au Pairs, aber auch um die Notbetreuung in plötzlich auftretenden Situationen und um Angebote in Ferienzeiten oder bei Ausfall der regulären Betreuungsperson. Nicht jeder und jede hat Kinder, aber jede und jeder ist Kind. Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt sich häufig auch durch einen betreuungs- oder pflegebedürftigen Angehörigen: auch für diese Fälle wird Beratung angeboten. Diese kann dann münden in die Vermittlung von Plätzen in stationäre Pflegeeinrichtungen, in Kurzzeit- und Tagespflege, von ambulanter Pflege und ambulanten Diensten, in Verhinderungspflege oder in eine Notbetreuung in Ausnahmesituationen. Gemeinsam haben sich die LVRStabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming und der LVR-Fachbereich Zentraler Einkauf und DienstFortsetzung auf Seite 2 Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 Vereinbarkeit Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Für Familien sind hierbei die wichtigsten Aufgaben die Betreuung von Kindern und zu pflegenden Angehörigen. Meist stehen alle, die betroffen sind, vor einer Vielzahl von Problemen, wenn sie diese familiären Anforderungen mit der Arbeitswelt in Einklang bringen wollen – vor allem, wenn die Arbeitszeiten durch Schicht- und Bereitschaftsdienste beeinflusst werden. – jetzt wird es ganz konkret beim LVR Fortsetzung von Seite 1 leistungen auf dem „Markt“ für solche Angebote umgesehen und dann die Entscheidung für den Eltern und SeniorenService vorgeschlagen. Dazu trugen auch die guten Referenzen von Unternehmen und Behörden bei, die diese Dienstleistungen schon in Anspruch nehmen, z. B. die Bezirksregierung Köln oder auch die Deutsche Bahn AG. Die Kosten für die Beratung und Vermittlung werden für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom familienfreundlichen Arbeitgeber LVR getragen, die Kosten für die jeweilige Dienstleistung müssen die Eltern oder Angehörigen natürlich selber bezahlen. Wichtig ist aber: es kümmert sich jemand, bleibt am Ball und findet eine Lösung. Was hat der Arbeitgeber LVR davon: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die entspannt und konzentriert ihrer Arbeit nachgehen können, geringere Ausfallzeiten, rascher aus familiär bedingten Unterbrechungszeiten zurück kehrende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einen Wettbewerbsvorteil bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Das Hilfsangebot ist im ersten Schritt als telefonische Beratung konzipiert. Die Hotline des Eltern- und Senioren Services AWO Mittelrhein GmbH steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 2 des LVR unter der Nummer 0180 1 296 000 zum Ortstarif zur Verfügung. Oder es wird eine E-Mail gesandt an info@eltern-und seniorenservice.de. Für den Nachweis der Berechtigung zur Inanspruchnahme ist der Dienstausweis ausreichend. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die über keinen Dienstausweis verfügen (z.B. während der Elternzeit oder einer Beurlaubung) erhalten einen Berechtigungsschein bei der LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming. Ein ausführlicher Leistungskatalog, der Bestandteil des Vertrages mit dem LVR ist, kann auf der Homepage www. eltern-und-seniorenservice.de/lvr eingesehen werden, ebenso bei der LVRStabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming, die auch für weitere Fragen zur Verfügung steht: E-Mail: [email protected]; [email protected]. Tel.: 0221-809-3584/3582. Im Bedarfsfall finden persönliche Beratungsgespräche, z. B. zur Klärung der individuellen Situation vor Ort, statt. Über eine Erstellung einer anonymisierten Falldokumentation zur Nutzung des Angebotes durch die Mitarbeiterschaft des LVR z. B. zu Zeit der HotlineNutzung, Geschlecht der Nutzerin/des Nutzers, Dienststelle, Beratungsinhalt, Umfang der Inanspruchnahme, Vermittlungsquote und Zufriedenheit ist eine Evaluation der Inanspruchnahme und ggf. konzeptionelle Anpassung in den Folgejahren möglich. VM Nicht selten erfolgt daher eine Reduzierung der Arbeitszeit oder die zeitweise bzw. vollständige Aufgabe der Tätigkeit, was ggf. negative Folgen für die berufliche Entwicklung der betroffenen Frauen und Männer haben kann. Doch auch auf die Einrichtungen kommen erhebliche Anforderungen zu. Sie müssen auf qualifiziertes Personal verzichten und Ersatz schaffen, während der Arbeitsplatz für die Berufsrückkehrenden oftmals freigehalten werden muss. Dies ist vor allem dann schwierig, wenn für die Aufgaben besondere Fachkenntnisse erforderlich sind. Die LVR-Klinik Düren hat diese brisante Situation erkannt und entschieden, sich systematisch der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu widmen. Die Klinik ist der Kampagne „Familienfreundliches Krankenhaus“, die durch die Ärztevertretung Marburger Bund organisiert wird, beigetreten. Frau Schlegel, die Pflegedirektorin, hat 2008 an der Auftaktveranstaltung in Berlin teilgenommen. Dieses Netzwerk versteht sich als Impulsgeber, indem z. B. Workshops angeboten und gute Praktiken vorgestellt werden. Zudem werden die Teilnehmenden per Newsletter über aktuelle Entwicklungen informiert. Mit der Teilnahme am Netzwerk geben die Krankenhäuser ihre Willenserklärung ab, dass sie familienfreundliche Aspekte berücksichtigen und aktiv an der Vernetzung beteiligt sind. Ein Vorteil des Netzwerkes ist, dass alle Partner in der gleichen be sonderen Situation sind, dass qualifizierte Arbeit 24 Stunden und 7 Tage in der Woche geleistet werden muss. Da der Marburger-Bund kein begleitendes Zertifizierungsverfahren hat und vor allem der gegenseitige Austausch im Vordergrund steht, entstehen keine Gebühren für die teilnehmenden Krankenhäuser. Was hat die LVR-Klinik seither unternommen? Seit 2008 haben mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Veranstaltungen des Netzwerks Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 von Beruf und Familie – im Krankenhaus teilgenommen. Die Erkenntnisse wurden besprochen und die WorkshopUnterlagen gesichtet. Es erfolgte ferner der Kontakt zu einem regionalen Netzwerk, der Austausch mit einer bereits zertifizierten Einrichtung und eine umfassende Literatur-Recherche. Ende 2009 wurden die Teilnehmenden des Eltern-Kind-Treffens (das u. a. als Kontaktpflege für diejenigen dient, die sich in Elternzeit befinden) nach dem Betreuungsbedarf für ihre Kinder befragt. Diese erste kleine Befragung ist als Pre-Test zu verstehen, auch wenn Trends schon zu erkennen sind. Im April 2010 erfolgt die Befragung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LVR-Klinik Düren. In Bezug auf familienfreundliche Angebote bietet die LVR-Klinik Düren zurzeit verschiedene Arbeitszeitmodelle an. Im Pflegebereich sind es z.B. über 180 verschiedene Formen, die oftmals in der Vereinbarkeit von Familien und Beruf begründet sind. Dabei wird im besonderen Maß auf die Situation der allein erziehenden Mütter und Väter eingegangen. Flexible Arbeitszeiten sind in vielen Bereichen des Verwaltungsdienstes eingeführt und werden zurzeit im ärztlich-therapeutischen Dienst getestet. Ärztliche und pflegerische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können während ihrer Elternzeit Nacht- und Wochenend-Dienste in von links nach rechts: Jutta Schlegel – Pflegedirektorin LVR-Klinik Düren, Ute Steinhoff – LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreming, Dörte Lemmer – Qualitätsmanagerin LVR-Klinik Düren, Ulrike Beginn-Göbel – Dr. med. Dipl. Psych.-Kom. Ärztl. Direktorin LVR-Klinik Düren Foto: Thomas Hax, LVR-Klinik Düren erziehungsgeldunschädlichem Rahmen übernehmen. Während dieser Zeit können sie auch weiterhin ihr EMail-Postfach nutzen und erhalten die Klinik-Zeitung „Blickpunkt“. Ebenso können Fortbildungsveranstaltungen besucht werden, um den Wiedereinstieg zu erleichtern. Die Planung des Wiedereinstiegs wird unterstützt. Auch wenn die Auseinandersetzung mit dem Thema „Familienfreundlichkeit“ bereits zu ersten Verbesserungen führte, stellte sich heraus, dass ein Gremium benötigt wird, das regelmäßig tagt, um systematisch Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln. Gleichfalls soll es auch die Umsetzung koordinieren und die Teilnehmenden stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Fragen und Antworten zur Verfügung. In der LVR-Klinik Düren wurde daher der „Qualitätszirkel - Familienfreundliches Krankenhaus“ gegründet, dieses Gremium tagt vierteljährlich und setzt sich wie folgt zusammen: • Ärztliche Direktorin (komm.), • Pflegedirektorin, • eine Pflegedienstleitung einer Abteilung, • eine Oberärztin, • eine Stationspflegekraft, • die Qualitätsmanagerin • sowie jeweils ein Vertreter oder eine Vertreterin der Personalabteilung • und des Personalrats. Die LVR-Klinik will sich hierdurch für die Zukunft und die Personalentwicklung gut rüsten. Es ist unser Ziel, ein attraktiver Arbeitgeber für die aktuellen und potentiell neuen Mitarbeiter innen und Mitarbeiter zu sein. Durch konkrete Maßnahmen erfolgt Unterstützung, wenn Kinder oder pflegende Angehörige versorgt werden müssen. Der Nutzen ist für alle Beteiligten sehr hoch. Eingearbeitete und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben der LVR-Klinik hierdurch häufiger erhalten. Sie werden die Wertschät zung ihrer Leistung erleben und sich am Arbeitsplatz bei ihrer Doppelbelastung unterstützt fühlen. Bewährte Arbeitskräfte können sich so trotz der familiären Aufgaben beruflich weiterentwickeln und die Familienplanung wird nicht mit dem Ende der Karriereplanung gleich gesetzt. Vielmehr sollen der schnelle Wiedereinstieg in den Beruf ermöglicht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die weitere Zusammenarbeit gewonnen werden. Die Teilnahme am Netzwerk „Familienfreundliches Krankenhaus“ unterstützt uns dabei, unsere Ziele zu erreichen, vor allem, da alle Teilnehmenden vor der Herausforderung stehen, einen Klinikalltag mit Familienfreundlichkeit in Einklang zu bringen und wir spezielle, umfassende und aktuelle Informationen erhalten. Dörte Lemmer – LVR-Klinik Düren – Qualitätsmanagement 3 Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 Ein Blick auf junge Nachbarschafts- über den grünen Die Partnerregion der Veranstaltung des LVR „Tag der Begegnung“ war im vergangenen Jahr die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens (DG)1. Die Ansprache des Ministerpräsidenten Karl-Heinz Lambertz, Schirmherr der Veranstaltung, machte uns neugierig auf die Institutionen der DG in Bezug auf Berührungspunkte mit den Arbeitsgebieten der LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming. Auch in Belgien bedeutet Familienpolitik mehr als nur Kinderbetreuung! Geographie und Lage der DG in Belgien Das Königreich Belgien ist ein Bundesstaat, der drei autonome Gemeinschaften, drei Regionen und vier Sprachgebiete umfasst. Die drei Gemeinschaften sind: die Flämische Gemeinschaft, die Französische Gemeinschaft und – als kleinster Bestandteil des Staates - die Deutschsprachige Gemeinschaft. Diese verfügt wie die beiden großen Gemeinschaften über politische Eigenständigkeit. Das deutsche Sprachgebiet zählt heute knapp 74.000 Einwohner: zumeist deutschsprachige BelgierInnen, aber auch So stießen wir auf ein in Belgien seit vielen Jahren etabliertes Angebot, den Dienst für Kind und Familie (DKF)“, der Eltern und Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren – ohne Unterscheidung von Nationalität, Religion, Herkunft oder sozialem Hintergrund – begleitet. Die Beraterinnen des Dienstes stimmen ihr Angebot auf die Bedürfnisse der Familien ab – und dies ohne Wartezeit (!). Die Beratung ist kostenlos und beginnt bereits nach der Geburt des Kindes mit einem Besuch im Krankenhaus. Alle DKF-Mitarbeiterinnen sind diplomierte Krankenpflegerinnen, Sozialkrankenpflegerinnen oder Hebammen und erfüllen aus gesundheitlicher Sicht zentrale Aufgaben – etwa den Impfschutz von Säuglingen und Kleinkindern sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Der DKF ist zentral zuständig für die werdende Familie – beginnend mit der Schwangerschaftsberatung und Geburtsvorbereitung, über die Stillberatung und Erziehungsberatung bis hin zur Förderung, Gestaltung und Aufsicht von Kinderbetreuungsstrukturen. Ein äußerst wichtiger Aspekt ist hierbei, dass den erfahrenen Mitarbeiterinnen, die eine Zusatzausbildung zur Familienberaterin haben, durch die gewünschte kontinuierliche Betreuung kein Anzeichen von Verwahrlosung 4 wallonische, flämische und ausländische MitbürgerInnen. Im Norden befindet sich das dichter besiedelte, an große Verkehrsachsen angebundene Eupener Land mit den Gemeinden Eupen, Kelmis, Lontzen sowie Raeren. Südlich des Hohen Venns liegt die ländliche, touristisch orientierte belgische Eifel mit den Gemeinden Amel, Büllingen, Burg-Reuland, Bütgenbach und St.Vith. Das Gebiet ist insgesamt 854 Quadratkilometer groß. Amts-, Schul- und Gerichtssprache ist Deutsch. Neben der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist auch oft die Rede von den Ostkantonen und Ostbelgien. Die beiden letzten Begriffe entstanden 1920, als der neugegründete Völkerbund die Annexion der vormals preußischen Kantone Eupen, Malmedy und St.Vith an Belgien bestätigte. Ostkantone und Deutschsprachige Gemeinschaft sind nicht identisch, da die Gemeinden des Kantons Malmedy zur Französischen Gemeinschaft gehören. oder Missbrauch entgeht. Ein Risiko Check-up dient der rechtzeitigen Risikoerfassung und Minimierung des Risikos. Er ist außerdem ein Instrument zur Objektivierung und Systematisierung des Procedere der fachlichen Intervention. So können frühzeitig Präventionsmaßnahmen eingeleitet werden. Die Betreuung des DKF ist individuell – die Mitarbeiterinnen bieten Hausbesuche an sowie telefonische Beratung. Außerdem sind sie auch wichtige Ansprechpartnerinnen für Familien in sozialen Notlagen. Nachhaltige Leistungen aus einer Hand – speziell für junge Mütter und Väter eine große Hilfe, die rund um das Ereignis Geburt gezielte Informationen und Unterstützung gut gebrauchen können. In Zahlen ausgedrückt: in der DG nutzen rund 90% der Familien den Dienst. Durchschnittlich erhalten Familien 3,5 Hausbesuche und können 14 Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. Bei Bedarf können es auch mehr sein. Der Nutzungsgrad spricht für sich. Entwickelt hat der Dienst sich kontinuierlich seit 1919 und ist demnach kulturell stark verankert. Könnte dieses Beispiel auch bei uns im Land kommunale Schule machen? Vergleichbare Dienste mit einem solchen zentralen Zuständigkeitszuschnitt stellen in Nordrhein-Westfalen (noch) eine Ausnahme dar, aber einige Beispiele gibt es doch: Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 Familien Für sie notiert! Grenzzaun … •Das Babybegrüßungspaket „Willkommen im Leben“ ist ein zentraler Baustein beim Aufbau und Ausbau des Familiennetzwerkes Dormagen und ermöglicht auch dort einen diskriminierungsfreien Zugang zu allen neuen Eltern in der Stadt. •Das „Baby-Begrüßungspaket“ der Gemeinde Bedburg-Hau: Kurz nach der Geburt erhält die Familie ein Anschreiben des Bürgermeisters, in dem das Kind begrüßt, den Eltern gratuliert und auf das Baby-Begrüßungspaket hingewiesen wird. Anschließend wird ein Terminvorschlag für den Besuch des Bürgermeisters und des Ortsvorstehers zur Übergabe des Paketes mit den Familien abgesprochen. Das Paket beinhaltet neben einem Elternordner zum Früherkennungs- programm für Kinder verschiedene Broschüren und Flyer zu den Themen kindliche Entwicklung, Infektionskrankheiten, Unfallversicherung auch kleine Geschenke wie z. B. einen Rauchmelder, eine Zahnbürste, einen Zuschuss zu einem Säuglingsschwimmkurs und die kostenlose Bereitstellung eines zusätzlichen Gefäßvolumens (graue Mülltonne) von 60 l befristet auf ein Jahr. Wir danken Frau Doris Falkenberg, Dienstleiterin des Dienstes für Kind und Familie und Referentin für Familie in der Abteilung kulturelle und soziale Angelegenheiten im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft für die Informationen. WTC/US Positives Feedback zum Gender-Check im LVR-Dezernat Soziales und Integration Initiiert von der Fachgruppe Gender Mainstreaming des Dezernates 7 fanden im März 2010 zwei Workshops für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dezernates statt, die konzeptionelle Vorlagen erstellen. Dabei ging es darum, wie in Konzepten und Maßnahmen geschlechtersensibel vorgegangen werden kann und wie dieses sichtbar gemacht wird; denn immer wieder werden die alltäglichen Abläufe und Arbeitsroutinen eine geschlechtersensible Arbeit erschweren. Wie geht denn geschlechtersensibles Arbeiten im Alltag? Was kann getan werden, um das Wissen in Handeln umzusetzen? Fragen wie diese wurden diskutiert und Antworten darauf zu Hilfestellungen für die praktische Arbeit. Neben einer allgemeinen Einführung wurde dann auch praktisch an vorhandenen Vorlagen gearbeitet. Anhand eines „Gender-Checks“ wurde überprüft, ob z. B. bei fachbezogenen Leistungen für die jeweilige Zielgruppe die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern zielorientiert berücksichtigt wurden. Das Konzept kann ggf. auch von den anderen Dezernaten übernommen werden, die zur Umsetzung der Dienstanweisung „Gender Mainstreaming im LVR“ einen Focus auf ausgewählte Zusammenhänge setzen, die modellhaft unter dem Aspekt des Gender Mainstreaming betrachtet werden können. WTC Beim Taschengeld fängt die Benachteiligung an Auch Eltern behandeln die beiden Geschlechter unterschiedlich. So bekommen Mädchen laut Studie weniger Taschengeld als Jungen. Egal, ob weiblich oder männlich – zu niedrig finden es alle. Mädchen bekommen monatlich drei Euro weniger als Jungen Mädchen bekommen in Deutschland immer noch weniger Taschengeld als Jungen, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten LBS-Kinderbarometer hervorgeht. Danach müssen Mädchen im Alter zwischen neun und 14 Jahren durchschnittlich mit 16,03 Euro monatlich auskommen. Ihre männlichen Altersgenossen haben 19,08 Euro zur Verfügung. Der Trend zur Benachteiligung der Mädchen zieht sich durch alle Milieus und Regionen. Viele Jugendliche sehen ihr Taschengeld der Umfrage zufolge als zu gering an. Fast zwei Drittel gaben bei der Befragung an, nebenher etwas zu verdienen. In jungen Jahren sind gute Noten, Hilfe im Haushalt oder die Unterstützung von Verwandten Einnahmequellen genug. Später kommen andere Tätigkeiten hinzu. Bei Mädchen liegt Babysitten weit vorne, Jungen ziehen Autowaschen und Rasenmähen vor. Je älter die Kinder werden, desto häufiger und regelmäßiger verdienten sie bereits ihr eigenes Geld, heißt es in der Untersuchung Quelle: www.focus.de vom 03.12.2009 5 equal pay day , – Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 nötigt, um mit dem Einkommen eines Mannes gleichzuziehen. Diese Missstände zu beseitigen hat sich auch die Politik auf die Fahne geschrieben, in Deutschland u.a. die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Aktionsbündnis mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Business und Professional Women Germany e.V. (BPW), dem Deutschen Frauenrat u.a. Viele Kolleginnen und auch einige interessierte Kollegen haben die Veranstaltung am 26. März im Foyer des Rheinlandhauses dazu genutzt, sich über die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen zu informieren. Frauen erhalten in der Bundesrepublik Deutschland nach den neuesten Statistiken der Europäischen Kommission 23% weniger Entgelt als Männer – bei gleicher Qualifikation; im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 1%. Der europäischen Durchschnitt liegt bei 17,4%. Das Besondere am Datum des Equal Pay Day ist die Botschaft. Denn der Termin markiert, wie lange eine Frau über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müsste, um den Jahresverdienst eines Mannes zu erreichen. War es 2008 der 15. April und 2009 der 20. März, ist es 2010 der 26. März; also fast drei Monate mehr, die eine Frau be- Im Vergleich zu Männern ergibt sich im LVR trotz Berücksichtigung von Teilzeit ein Mindereinkommen bei Frauen von ./. 9% Kaum zu glauben aber wahr: Eine ungleiche Bezahlung gibt es auch im öffentlichen Dienst. Hier stellt sich die Situation durch die Tarifbindung zwar etwas anders dar; aber eine Entgeltungleichheit ist u.a. bedingt durch folgende Konstellationen immer noch vorhanden: • Frauen haben entgeltbezogene Nachteile aufgrund von familienbedingter Berufsunterbrechung und arbeiten aus dieser Situation heraus häufiger in Teilzeitarbeitsverhältnissen. •Längere Berufsunterbrechungen und anschließende Teilzeitarbeit wirken sich hemmend auf die Verdienst- und Karrierechancen aus, denn Höhergruppierungen oder Beförderungsmöglichkeiten sind in Zeiten der Berufsunterbrechung überwiegend nicht gegeben. •Dieses Mindereinkommen wirkt sich im Übrigen auch negativ auf die Rente/Pension aus. Besonders interessant war für die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung, welche Entgelt-Situation sich konkret im LVR ergibt. Unter Zugrundelegung von Erhebungen des LVR-Fachbereichs Personal und Organisation zum 31.12.2009 wurden Berechnungen dargestellt. Hierauf hat die LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming am 26.03.2010 durch die Veranstaltung im Foyer des Rheinlandhauses aufmerksam gemacht und ein Signal gesetzt, um Diskussionen über das Thema im LVR weiter in Gang zu bringen. Freundlicherweise hatte sich die Firma Dussmann-Service bereit erklärt, an diesem Aktionstag einen unentgeltlichen „Rote-Tasche-Lunch“ bereit zu stellen. Im Bistro des Rheinlandhauses konnten Frauen als symbolische Entschädigung die Tomaten-Suppe auslöffeln, die ihnen eingebrockt wurde – signalrot, die Farbe war Programm! WTC Verteilung der monatlichen Gehaltssumme (Gesamt-LVR) von 38.425.692,60 € nach Geschlecht im Verhältnis zur Gesamtzahl der Beschäftigten und Beamten/Beamtinnen zum 31.12.2009 Anzahl Personen gesamt, davon Gehaltssumme in € Gehaltssumme LVR in % monatliches Pro-Kopf Einkommenim Durchschnitt in € Differenz in % 15.459 100,0 % 100, 0% 38.425.692,60 2.485,65 Durchschnitt gesamt Frauen 9.570 62 % 55,5 % 21.333.254,80 2.229,18 10 % weniger als Durchschnitt Männer 5.889 38 % 45,5 % 17.092.437,80 2.902,43 17 % mehr als Durchschnitt Ergibt im Durchschnitt eine Einkommens-Differenz zu Lasten vonFrauen im LVR in Höhe von: ./. 27 % Stunden-„Lohn“ im LVR unter Berücksichtigung von Teilzeit monatlicher Durchschnitt € Arbeitsstunden monatlich Stunden-„Lohn“ € Differenz in % gesamt Frauen Männer 2.485,65 2.229,18 2.902,43 129 120 143 19,27 18,58 20,30 ./. 4 % + 5% Im Vergleich zu Männern ergibt sich trotz Berücksichtigung von Teilzeit ein Mindereinkommen bei Frauen von: ./.9 % 6 Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 Zwei Kampagnen zum Schutz von Frauen vor Gewalt Schwere Wege leicht machen Ziel der Kampagne ist es, von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern schnellen und unbürokratischen Zugang zu Schutz und kompetenter Hilfe zu gewährleisten – unabhängig von ihrem Einkommen, ihrer Nationalität, ihrer beruflichen Situation oder ihrer Mobilität. Jährlich flüchten in NRW rd. 5000 Frauen mit ihren Kindern in eines der 68 Frauenhäuser. Doch gerade in den Ballungsräumen sind freie Plätze zur Notaufnahme Mangelware; aufgrund von Recherchen des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) fehlen landesweit 1000 Plätze. Trotz Finanzierung der Frauenhäuser in NRW durch Land, Kommunen und Frauenhausträger müssen betroffene Frauen einen großen Anteil selbst zahlen. Beziehen Frauen keine Sozialleistungen und haben auch keinen Anspruch darauf, müssen sie zum Teil hohe Tagessätze zahlen. Bei bis zu 68 € Tagessatz pro Person am Tag steigen die Kosten schnell auf 2000 € im Monat. Es geht also darum •sicherzustellen, dass alle von Gewalt betroffenen Frauen und ihre Kinder unbürokratisch und kostenlos Schutz und qualifizierte Hilfe in einem Frauenhaus erhalten können – unab- hängig von ihrem Einkommen, ihrer Herkunft oder ihrem Aufenthaltsstatus; •einen Rechtsanspruch auf staatlichen Schutz und Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder zu schaffen; • zu gewährleisten, dass Frauenhäuser in NRW Einzelfall-unabhängig und bedarfsgerecht finanziert werden. Um diesen Forderungen an die Politik Nachdruck zu verleihen, muss die Kampagne auch von Frauen unterstützt werden, die (noch) keine Gewalt erfahren haben.Informationen hierzu unter www.schwere-wege-leicht-machen.de. WTC LVR im Bündnis gegen K.o.-Tropfen Der Landschaftsverband Rheinland Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming und der Fachbereich Soziales Entschädigungsrecht - beteiligt sich am Bündnis gegen K.o.Tropfen. Die Kampagne „K.o.cktail – Unsichtbare Drogen im Glas“ startete am 21. April 2010 in Köln mit einer Pressekonferenz und vielfältigen Medienberichten. Was sind K.o.-Tropfen? K.o.-Tropfen (Knock-out – engl. für „jemanden außer Gefecht setzen“) werden unbemerkt verabreicht, um einen anderen Menschen in einen willen- und hilflosen Zustand zu versetzen. Bei den verwendeten Wirkstoffen handelt es sich um Mixturen aus Benzodiazepinen, Chloralhydrat, Muskelrelaxantien und Barbituraten, häufig und in zunehmendem Maße aber um die Partydroge GHB und deren Vorläufersubstanz GBL, auch Liquid Ecstasy genannt (keinesfalls mit der Wirkung von Ecstasy/Amphetaminen zu vergleichen). Immer wieder kommt es vor, dass einer Person K.o.-Tropfen oder Medikamente mit betäubender Wirkung unbemerkt in ein Getränk gemischt werden, um sie zu betäuben, auszurauben und/oder zu vergewaltigen. Betroffen sind häufig Mädchen und Frauen aller Altersgruppen, die unter dem Einfluss von K.o.-Tropfen vergewaltigt oder sexuell belästigt werden – Opfer werden aber auch Jungen und Männer (hier vor allem Schwule) im Rahmen von Raub- oder Sexualdelikten. K.o.-Tropfen werden an unterschiedlichen Orten eingesetzt, sowohl auf Partys und in Diskos, im Urlaub, bei der Arbeit, auf dem Schützenfest oder der Betriebsfeier, aber auch im Rahmen privater Treffen, in der Nachbarschaft oder in der Familie. Wie können Sie sich schützen? Antworten auf diese und viele andere Fragen hat der Arbeitskreis „K.o.-Tropfen Köln“ für Betroffene und Interessierte erarbeitet. Das Ziel war, der großen Unsicherheit, die im Zusammenhang mit dem Thema nach wie vor herrscht, fundiertes Wissen und hilfreiche Informationen entgegenzusetzen. Ausführliche Informationen finden Sie in der Homepage: www.ko-tropfen-koeln.de Flyer, Postkarten und Plakate können Sie auf dieser Homepage downloaden oder auch bestellen unter: [email protected] WTC 7 Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 Frauenpolitik 10 Jahre Landesgleichstellungsgesetz Nordrhein-Westfalen – und andere Jubiläen denen die Ursachen aber oft gar nicht Für die Frauenpolitik war das Jahr Einstellungen und Beförderungen so leicht dingfest zu machen sind. 2009 wirklich ein besonderes Jahr – es grundsätzlich zu bevorzugen sind. Warum sind Frauen in Aufsichtsräten war ein Jahr der frauenpolitischen Nordrhein-Westfalen stand mit dieund Vorständen kaum vertreten? Jubiläen. sem Grundsatz nicht allein, auch Warum geraten • Vor 90 Jahren, 1919, hatten bei der andere Länder hatten „Mit diesem Gesetz wurde in sie trotz BildungsWahl zur deutschen NationalverQuotenregelungen Nordrhein-Westfalen in Sachen vorsprung, hoher sammlung Frauen auf nationaler für den öffentlichen „Frauenförderung im öffentlichen Qualifikation und Ebene zum ersten Mal die MöglichDienst zugunsten von Dienst“ ein Stück Rechtsgeschichte großem Engagekeit, ihr Wahlrecht zu nutzen. 82 % Frauen geschaffen, geschrieben.“ so Minister Laschet ment irgendwann der wahlberechtigten Frauen gaben allerdings war die anlässlich der Festveranstaltung. beim beruflichen damals ihre Stimme ab. Regelung hier durch Aufstieg ins Hintertreffen? • Vor 60 Jahren trat das Grundgesetz die „Einzelfallprüfung“ differenzierter Liegt es an ihnen selbst oder liegt die in Kraft und mit ausgestaltet und „Viel erreicht – noch viel zu tun!“ Aufstiegsbremse nicht doch eher in ihm auch der hielt so auch war das Motto des 10. November 2009 den Strukturen von Wirtschaft und Artikel 3 Abs. 2 der Überprüund der gemeinsamen Veranstaltung der Gesellschaft versteckt – in der ganzen mit der Formufung durch den Landesarbeitsgemeinschaft kommuBandbreite von Rahmenbedingungen lierung „Männer Europäischen naler Gleichstellungsbeauftragter und – z.B. mangelnde Kinder-Betreuung, und Frauen sind Gerichtshof 1997 des Ministeriums für Generationen, bloße Präsenz am Arbeitsplatz als gleichberechstand. Familie, Frauen und Integration. Karrierefaktor, sog. Präsenzkulturtigt“. 1999 wurde dann durch die gerade Frauen, aber letztlich Nunmehr kann auf 20 Jahre Frauen die Quote in das Landesgleichstelvielleicht all diejenigen, die Beruf und förderung im öffentlichen Dienst lungsgesetz als dessen Herzstück Familie vereinbaren wollen, immer Nordrhein-Westfalens und auf das übernommen. wieder in die Situation kommen, sich 10-jährige Bestehen des LandesgleichDie Debatte um die Quote, um eine entscheiden zu müssen. stellungsgesetzes NW zurückgeblickt „positive Diskriminierung“ wurde seiFür den öffentlichen Dienst hat Prowerden. nerzeit mit großer Vehemenz geführt. fessor Benda die Quote als ein, wie er Es kann mit Fug und Recht behauptet Im entscheidenden Gutachten von Proes formulierte „Instrument der Gegenwerden, dass Nordrhein-Westfalen in fessor Ernst Benda, dem inzwischen steuerung“ definiert. Sachen „Frauenförderung im öffentverstorbenen früheren Präsidenten des Und so ist sie auch heute noch zu verlichen Dienst“ ein Stück RechtsgeBundesverfassungsgerichtes, wurde stehen. Als Gegensteuerung angesichts schichte geschrieben hat. die Begrifflichkeit der „strukturellen einer noch immer nicht überwundenen, Diskriminierung“ geschaffen. Mit ihr im doppelten Sinne oft schwer fassgelang es, der oft schwer fassbaren baren Diskriminierung. Die Quote hat Benachteiligung von Frauen Rechnung sich als ein wirksames Instrument zu tragen. erwiesen, nicht als Allheilmittel. Sie Denn es geht ja bis heute in den allerhat jedenfalls zu sehr viel bewussteren seltensten Fällen um „unmittelbare Personalentscheidungen beigetragen Diskriminierung“. und damit auch Wirkung gezeigt. Und selbst die „mittelbare DiskrimiNicht nur die Quote ist im Landesgleinierung“, bei der die Benachteiligung chstellungsgesetz enthalten, auch die eines Geschlechtes sozusagen unbeabAusgestaltung der Rechte der komsichtigte Nebenfolge ist, erfasst nicht Dieses begann 1985 mit dem Frauenmunalen Gleichstellungsbeauftragten. alle Lebenssachverhalte. förderungskonzept, als dessen ergänUnd auch sie waren anfangs mehr als Professor Benda hat mit der „struktuzende Regelung Nordrhein-Westfalen umstritten und wurden im Laufe der rellen Diskriminierung" eben gerade die vier Jahre später die so genannte Zeit Normalität. Fälle in den Blick genommen, bei denen leistungsbezogene Quote einführte. Jetzt geht es „nur noch“ um die UmBenachteiligungen nur am statistisch Damit wurde festgeschrieben, dass setzung in die alltägliche Praxis. VM erfassbaren Ergebnis ablesbar sind, bei Frauen bei gleicher Qualifikation für 8 Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 Zeit für andere: ehrenamtliches Engagement von Frauen und Männern In der Veranstaltungsreihe Pausenknüller bietet die LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming in diesem Jahr in Köln Veranstaltungen zum Thema an Nach der Auftaktveranstaltung mit dem LVR-Direktor Harry K. Voigtsberger zum Thema Freiwilliges Engagement von Männern und Frauen (Vortrag von Dr. Thomas Gensicke, Mitautor des Freiwilligensurveys 2006) und eine Talkrunde mit Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern beim LVR am14.04.2010 stehen nun die folgenden Themen auf dem Programm: 01.07.2010 in der Mittagspause von 12:15 – 13:45 Uhr Die Freiwilligenagentur Köln stellt ihre Arbeit vor Referentin: Frau Goos 30.09.2010 in der Mittagspause von 12:15 – 13:45 Uhr Ceno – das Centrum für bürgerschaftliches Engagement Älterer in Köln Referentin: Frau Wahlen 02.12.2010 in der Mittagspause von 12:15 – 13:45 Uhr Ehrenamtliches Engagement in der Politik Referentinnen: Frau Gertrud Servos, SPD-Fraktion im LVR, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Frau Notburga Kunert, CDU, Preisträgerin des Helene-Weber-Preises (für das Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik) Die Veranstaltungen sind noch in der Planungsphase, Rechtzeitig vor jeder Veranstaltung wird über das LVR-Intranet informiert und um eine Anmeldung per Mail gebeten. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.US 3-Jahres-Bericht der LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming vorgelegt Große Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, noch immer eine deutliche Unterrepräsentation von Frauen in Leitung und Führung, vielfältige Aktivitäten, um „männliche“ und „weibliche“ Berufsbilder für das jeweils andere Geschlecht zu erschließen, das alles in einer Gesellschaft, die zunehmend die Notwendigkeit der von der jeweiligen Familiensituation unabhängige Existenzsicherung jeder und jedes Einzelnen anerkennt, das sind die Eckpunkte der Berichterstattung. Vorhaben und Projekte für die nächste Zeit sind klar umrissen. Wer mehr erfahren will, kann den Bericht bestellen bei Angelika Pirgiotis, 0221-809-3583, [email protected] Der Bericht ist den Gremien der Landschaftsversammlung vorgelegt und wird im Mai/Juni beraten. VM 9 Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 Mädchen-Zukunftstag am 22. April 2010 Der achte Girls'Day beim LVR und immer wieder was Neues! In der Metalltherapie der LVR-Klinik Bonn wurden. Auch hier ist der LVR seinem Leitmotto „Qualität für Menschen“ also „Qualität für Mädchen“ treu geblieben. Bereits seit 2006 werden integrative Angebote für Schülerinnen mit Handicap angeboten. Auch damit unterstreicht der LVR seine herausragende Stellung in Deutschland, wenn es um die Belange von Menschen mit Handicap geht. Das LVR-Freilichtmuseum in Lindlar, die LVR-Jugendhilfe Rheinland mit den Standorten Solingen und Krefeld, die LVR-Krankenhauszentralwäscherei in Viersen und das LVR-Freilichtmuseum in Kommern sind die neuen Girls’Day Aktiven beim LVR. Vermessen rund um das Landeshaus 23 Plätze boten sie insgesamt an und ermöglichten den Schülerinnen am diesjährigen Girls’Day sich als Schreinerinnen, Metallbauerinnen, Malerinnen, Gärtnerinnen, Schweißerinnen oder Schlosserinnen auszuprobieren. Insgesamt wurden LVR-weit 171 Angebote für die Mädchen konzipiert, davon mehr als 30% für Mädchen mit Handicap, die von den Schülerinnen der LVR-Förderschulen wahrgenommen Wie viel Freude die Teilnehmerinnen beim LVR-Mädchen-Zukunftstag 2010 bei den unterschiedlichen Aktivitäten hatten zeigen die Fotos. von den verschiedenen Einsatzorten. Daher freuen wir uns schon auf den 14.04.2011, dann gibt es den Girls‘Day beim LVR zum neunten Mal und dieser MädchenZukunftstag wird bestimmt wieder mit Neuem aufwarten!SB Boxenstopp Auch Boys'Day beim LVR auf Erfolgskurs Ganz bei der Sache mit den Kindern einer LVR-Förderschule 10 Ähnlich dynamisch wie die ErfolgsStory des Girls’Day entwickelte sich die Aktion „Neue Wege für Jungs" – Boys’Day beim LVR in den vergangenen drei Jahren. Begonnen im Jahr 2008 mit 10-15 Jungen waren es am 22. April 2010 bereits über 50 Jungen, die sich in Einrichtungen des LVR in Berufen in der Pflege, Betreuung, Erziehung und Therapie ein Bild machen konnten. Mit dabei waren diesmal drei LVR-Förderschulen, das LVR-Beschäftigungszentrum Amern, fünf LVR-Kliniken und die LVR-Jugendhilfe Rheinland. VM Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 > brandaktuell > Urteil vom 25. März 2010 – BVerwG 2 C 72.08 – > brandaktuell > Benachteiligung von Teilzeitbeschäftigten bei der Versorgung rechtswidrig Regelungen des Beamtenversorgungsgesetzes, die zu einer überproportionalen Schlechterstellung Teilzeitbeschäftigter führen, dürfen nicht weiter angewendet werden. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig heute entschieden. Nach dem Beamtenversorgungsgesetz sind dienstliche Ausbildungszeiten und Studienzeiten ruhegehaltfähig und erhöhen das Ruhegehalt. Demselben Zweck dienen Zurechnungszeiten, die Beamten gutgeschrieben werden, die vor Vollendung des 60. Lebensjahres wegen Dienstunfähigkeit pensioniert werden. Bei Teilzeitbeschäftigten werden diese Zeiten allerdings mit einem Kürzungsfaktor belegt, sodass ihr Ruhegehalt stärker gekürzt wird, als es dem zeitlichen Verhältnis der Teilzeit zur Vollzeit entspricht. Diese Vorschriften sind nicht mehr anzuwenden, weil sie gegen den europarechtlichen Grundsatz der Entgeltgleichheit verstoßen. Danach muss das Arbeitsentgelt Teilzeitbeschäftigter, wozu nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs auch das Ruhegehalt gehört, strikt zeitanteilig im Verhältnis zu der möglichen Vollzeitbeschäftigung festgesetzt werden. Durch die Nichtanwendung wird sichergestellt, dass die Altersversorgung Teilzeitbeschäftigter nur entsprechend ihrem zeitlichen Umfang gekürzt wird. Zeichnung: Host Stelter, LVR-Archäologischer Park Xanten „Sittsam, treu und liebevoll"– Neue Themenführung im LVR-RömerMuseum Das Frauenbild in der Antike war aus heutiger Sicht nicht gerade fortschrittlich. Bescheiden, angepasst und fügsam – so wünschte sich ein Römer seine Frau. Ob dieser Wunsch immer in Erfüllung ging, erfahren die Besucherinnen und Besucher bei einer neuen Themenführung im LVR-RömerMuseum. Die Führung wendet sich an alle Impressum Die Hälfte – Informationsdienst der LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming Herausgeber: Landschaftsverband Rheinland (LVR) LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming Redaktion: Verena Mäckle (VM) Gertrud Schilling (GS) Angelika Pirgiotis (AP) Stefanie Blietschau (SB) Ute Steinhoff (US) Waltraud Theisen-Cremer (WTC) Service: Telefon 0221 809–3583 Fax 0221 809–2750 [email protected] Satz und Druck: Druckerei Landschaftsverband Rheinland Männer und Frauen, die sich für das Thema interessieren, ist aber auch für Kinder ab zwölf Jahren und besonders für Oberstufenklassen geeignet. Dabei geht es um römische Frauen zwischen „Liebchen“ am Herd und autoritärer Auf neuem Weg Direkt nach der Ausbildung kam Daniela Schörder zu uns, senkte den Altersdurchschnitt mit ihren damals 24 Jahren gewaltig und brachte rasch neue Sichtweisen in unsere Arbeit. Die Sichtweisen der ganz jungen Frauen von heute, die sich sehr bewusst sind, dass berufliche Entwicklung, Karriere von Frauen oder womöglich sogar Karriere und Familie auch heute noch erkämpft werden müssen, aber dies eben auf der Grundlage inzwischen selbstverständlicher von der Frauenbewegung und institutionalisierter Gleichstellungsarbeit durchgesetzter Regelungen, von denen man sich nicht distanzieren muss, um der Männlichkeit zu gefallen. Entspannter gehen sie es an, die jungen Frauen, so zumindest der Eindruck, und mit den ganz dummen Vorurteilen müssen sie sich auch Herrin, um familiäre Bindungen im Umfeld der Legionen und geschlechtsspezifische Deutungen der modernen Forschung. Ein ausführlicherer Bericht folgt in der nächsten Ausgabe von Die Hälfte. nicht mehr auseinandersetzen. So kann frau sich gut den neuen Themen öffnen: Daniela Schröder hat mit viel Engagement in der LVRStabsstelle gearbeitet: am Thema Gender Mainstreaming im Bereich des Dezernates Kultur und Umwelt und im auf das Dezernat bezogenen MentoringProgramm Netzwerk 9, aber insbesondere auch an den neuen Themen: der Aktion „Neue Wege für Jungs“, in der Geschäftsführung für den neu ins Leben gerufenen Väterbeirat. Mit Schwung, gleichermaßen kreativ wie präzise hat sie die Dinge bei uns angepackt. So hat sie uns auch nach außen positiv repräsentiert. Daniela Schröder wechselt in den Personalbereich einer Bundesbehörde und wir können beruhigt davon ausgehen, dass dort gleichstellungsspezifische Themen Eingang finden werden. VM 11 Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010 Aktions- und Girls´Day Boys´Day landkarte 2010 beim LVR LVR-Klinik Bedburg-Hau Kreis Kleve Kreis Wesel Oberhausen LVR-Gerd-Jansen-Schule Krefeld Kreis Viersen LVR-Kinder- und Jugendfarm Viersen LVR-Beschäftigungs- und Begegnungszentrum Schwalmtal-Amern Mönchengladbach Kreis Heinsberg Essen Duisburg Mülheim a. d. Ruhr LVR-Klinikum Essen Kreis Mettmann LVR-Jugendhilfe Rheinland Wohngruppen und Ausbildungsverbund Fichtenhain LVR-Klinikum Düsseldorf LVR-Jugendhilfe Rheinland Jugendheim Halfeshof LVR-Zentrum Remscheid für Medien und Bildung Solingen Düsseldorf Rhein-Kreis Neuss RheinischBergischer LVR-Klinik Langenfeld Kreis Leverkusen LVR-Klinik Mönchengladbach Köln LVR-Severinschule LVR-Beschäftigungsund Begegnungszentrum Jülich StädteRegion Aachen Wuppertal LVRFreilichtmuseum Lindlar Oberbergischer Kreis LVR-Klinik Köln LVR-Tagesklinik (Mülheim) LVR-Zentralverwaltung Köln-Deutz Rhein-Erft-Kreis LVR-Klinik Köln LVR-Krankenpflegeschule (Merheim) LVR-Klinik Düren Rhein-Sieg Kreis Kreis Düren LVR-Klinik Bonn Rhein. Blindenfürsorgeverein 1886 Düren Bonn LVR-Max-Ernst-Schule Kreis Euskirchen LVRFreilichtmuseum Kommern LVR-Dienststelle bietet Mitmachangebote zum Girls’Day an LVR-Dienststelle bietet Mitmachangebote zum Boys’Day an 12
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