Bonner Stottertherapie - LVR

DIE HÄLFTE
LVR-Stabsstelle
Gleichstellung
und Gender
Mainstreaming
Tagesmutter krank, Kindergarten
wegen Grippewelle vorübergehend
geschlossen, 6 Wochen
Sommerferien, aber leider nicht
6 Wochen Urlaub, mehrtägige
Dienstreise, Pflegefall in der Familie
oder der regelmäßige
Unterstützungsbedarf von älteren
Angehörigen, das sind für viele
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die
Wechselfälle des Lebens, die
eigentlich nicht eintreten dürfen.
Das alltägliche Arrangement steht
und funktioniert, aber nichts darf
dazwischen kommen.
Familienfreundlicher Arbeitgeber
Vereinbarkeit
von Beruf und Familie
– jetzt wird es ganz konkret beim LVR
Beim Vertragsabschluss: LVRDirektor Harry
K. Voigtsberger,
Michael Angenfort,
Geschäftsführer
des Eltern- und
Senioren-Services,
Vereana Mäckle,
LVR-Stabsstelle
Gleichstellung und
Gender
Mainstreaming
Aus dem Inhalt
Familienfreundlichen Arbeitgeber
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- jetzt wird es ganz konkret beim LVR 1
- im Krankenhaus
2/3
Ein Blick auf junge
Nachbarschaftsfamilien
4/5
Positives Feedback zum Gender-Check5
Beim Taschengeld …
5
equal pay day,- 6
Zwei Kampagnen zum Schutz von Frauen
vor Gewalt
7
10 Jahre LGG NRW
und andere Jubiläen
8
Pausenknüller 2010
9
Bericht 2007 – 2009
9
Der achte Girls’Day beim LVR 10
Boys’Day beim LVR auf Erfolgskurs
10
„Sittsam, treu und liebevoll" –
Neue Themenführung im
LVR-RömerMuseum
11
Neues Urteil: Benachteiligung bei der
Versorgung
11
Auf neuem Weg
11
Aktionslandkarte „Girls’Day und
Boys’Day beim LVR“
12
Ausgabe Nr. 42,
Mai 2010
Foto: Ludger Ströter
Wenn das dann aber doch passiert, steht allen rund 15.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
LVR-weit ab dem 01. Mai 2010 die
Hotline des Eltern- und SeniorenService AWO Mittelrhein GmbH
zur Verfügung.
Je nach Bedarf können Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen sich zunächst
auf die konkrete Situation hin beraten
lassen, ist ein Lösungsmodell gefunden, wird ihnen ein passendes Angebot vermittelt.
Dabei kann es um die Kinder der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehen:
Um das Finden einer geeigneten Tageseinrichtung oder einer Tagesmutter, um Babysitter und Au Pairs, aber
auch um die Notbetreuung in plötzlich
auftretenden Situationen und um Angebote in Ferienzeiten oder bei Ausfall
der regulären Betreuungsperson.
Nicht jeder und jede hat Kinder, aber
jede und jeder ist Kind.
Das Thema Vereinbarkeit von Beruf
und Familie stellt sich häufig auch
durch einen betreuungs- oder pflegebedürftigen Angehörigen: auch für
diese Fälle wird Beratung angeboten. Diese kann dann münden in die
Vermittlung von Plätzen in stationäre
Pflegeeinrichtungen, in Kurzzeit- und
Tagespflege, von ambulanter Pflege
und ambulanten Diensten, in Verhinderungspflege oder in eine Notbetreuung in Ausnahmesituationen.
Gemeinsam haben sich die LVRStabsstelle Gleichstellung und Gender
Mainstreaming und der LVR-Fachbereich Zentraler Einkauf und DienstFortsetzung auf Seite 2
Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
Vereinbarkeit Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt eine große Herausforderung
für alle Be­tei­ligten dar. Für Familien sind hierbei die wichtigsten Aufgaben
die Betreuung von Kin­dern und zu pflegenden Angehörigen.
Meist stehen alle, die betroffen sind, vor einer Vielzahl von Problemen,
wenn sie diese familiären Anforderungen mit der Arbeitswelt
in Ein­klang bringen wollen – vor allem, wenn die Arbeitszeiten durch
Schicht- und Bereit­schafts­dienste beeinflusst werden.
– jetzt wird
es ganz konkret
beim LVR
Fortsetzung von Seite 1
leistungen auf dem „Markt“ für solche
Angebote umgesehen und dann die
Entscheidung für den Eltern und SeniorenService vorgeschlagen. Dazu trugen
auch die guten Referenzen von Unternehmen und Behörden bei, die diese
Dienstleistungen schon in Anspruch
nehmen, z. B. die Bezirksregierung
Köln oder auch die Deutsche Bahn AG.
Die Kosten für die Beratung und
Vermittlung werden für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom
familienfreundlichen Arbeitgeber LVR
getragen, die Kosten für die jeweilige
Dienstleistung müssen die Eltern oder
Angehörigen natürlich selber bezahlen.
Wichtig ist aber: es kümmert sich
jemand, bleibt am Ball und findet eine
Lösung.
Was hat der Arbeitgeber LVR davon:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
entspannt und konzentriert ihrer Arbeit
nachgehen können, geringere Ausfallzeiten, rascher aus familiär bedingten
Unterbrechungszeiten zurück kehrende
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einen
Wettbewerbsvorteil bei der Suche nach
qualifiziertem Personal.
Das Hilfsangebot ist im ersten Schritt
als telefonische Beratung konzipiert.
Die Hotline des Eltern- und Senioren
Services AWO Mittelrhein GmbH steht
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
2
des LVR unter der Nummer 0180 1 296
000 zum Ortstarif zur Verfügung. Oder
es wird eine E-Mail gesandt an
info@eltern-und seniorenservice.de.
Für den Nachweis der Berechtigung
zur Inanspruchnahme ist der Dienstausweis ausreichend. Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen, die über keinen
Dienstausweis verfügen (z.B. während
der Elternzeit oder einer Beurlaubung)
erhalten einen Berechtigungsschein
bei der LVR-Stabsstelle Gleichstellung
und Gender Mainstreaming.
Ein ausführlicher Leistungskatalog,
der Bestandteil des Vertrages mit dem
LVR ist, kann auf der Homepage www.
eltern-und-seniorenservice.de/lvr eingesehen werden, ebenso bei der LVRStabsstelle Gleichstellung und Gender
Mainstreaming, die auch für weitere
Fragen zur Verfügung steht:
E-Mail: [email protected];
[email protected].
Tel.: 0221-809-3584/3582.
Im Bedarfsfall finden persönliche
Beratungsgespräche, z. B. zur Klärung
der individuellen Situation vor Ort,
statt.
Über eine Erstellung einer anonymisierten Falldokumentation zur Nutzung
des Angebotes durch die Mitarbeiterschaft des LVR z. B. zu Zeit der HotlineNutzung, Geschlecht der Nutzerin/des
Nutzers, Dienststelle, Beratungsinhalt,
Umfang der Inanspruchnahme, Vermittlungsquote und Zufriedenheit ist
eine Evaluation der Inanspruchnahme
und ggf. konzeptionelle Anpassung in
den Folgejahren möglich.
VM
Nicht selten erfolgt daher eine Reduzierung der Arbeitszeit oder die
zeitweise bzw. vollständige Aufgabe der
Tätigkeit, was ggf. negative Folgen für
die berufliche Entwicklung der betroffenen Frauen und Männer haben kann.
Doch auch auf die Ein­rich­tun­gen kommen erhebliche Anforderungen zu. Sie
müssen auf qualifiziertes Personal verzichten und Ersatz schaffen, während
der Arbeitsplatz für die Berufsrückkehrenden oft­mals freigehalten werden
muss. Dies ist vor allem dann schwierig, wenn für die Aufga­ben besondere
Fachkenntnisse erforderlich sind.
Die LVR-Klinik Düren hat diese brisante
Situation erkannt und ent­schieden,
sich syste­matisch der Vereinbarkeit
von Beruf und Familie zu widmen. Die
Klinik ist der Kampag­ne „Familienfreundliches Krankenhaus“, die durch
die Ärztevertretung Marburger Bund
organisiert wird, beigetreten. Frau
Schlegel, die Pflegedirektorin, hat 2008
an der Auf­taktveranstaltung in Berlin teilge­nom­men. Dieses Netzwerk
versteht sich als Impulsgeber, indem
z. B. Workshops ange­boten und gute
Praktiken vorgestellt werden. Zudem
werden die Teilnehmenden per Newsletter über aktuelle Entwicklungen
informiert. Mit der Teilnahme am Netzwerk geben die Krankenhäuser ihre
Willenserklärung ab, dass sie familienfreundliche Aspekte berück­sichti­gen
und aktiv an der Vernetzung beteiligt
sind. Ein Vorteil des Netzwerkes ist,
dass alle Partner in der gleichen be­
son­deren Situation sind, dass qualifizierte Arbeit 24 Stunden und 7 Tage in
der Woche geleistet werden muss. Da
der Marburger-Bund kein begleitendes
Zertifizierungsverfahren hat und vor
allem der gegenseitige Austausch im
Vordergrund steht, entstehen keine
Gebühren für die teilnehmenden Krankenhäuser.
Was hat die LVR-Klinik seither unternommen? Seit 2008 haben mehrere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
an Veranstaltungen des Netz­werks
Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
von Beruf und Familie
– im Krankenhaus
teilgenommen. Die Erkenntnisse
wurden besprochen und die WorkshopUnterlagen gesichtet. Es erfol­gte
ferner der Kontakt zu einem regionalen
Netzwerk, der Austausch mit einer
bereits zertifizierten Einrichtung und
eine umfassende Literatur-Recherche.
Ende 2009 wurden die Teilneh­menden
des Eltern-Kind-Treffens (das u. a. als
Kontaktpflege für diejenigen dient, die
sich in Elternzeit befinden) nach dem
Betreuungsbedarf für ihre Kinder befragt. Diese erste kleine Befragung ist
als Pre-Test zu verstehen, auch wenn
Trends schon zu erkennen sind.
Im April 2010 erfolgt die Befragung
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der LVR-Klinik Düren.
In Bezug auf familienfreundliche Angebote bietet die LVR-Klinik Düren zurzeit
verschie­dene Arbeitszeitmodelle an.
Im Pflegebereich sind es z.B. über 180
verschiedene For­men, die oftmals in
der Vereinbarkeit von Familien und
Beruf begründet sind. Dabei wird im
besonderen Maß auf die Situation der
allein erziehenden Mütter und Väter
eingegangen. Flexible Arbeitszeiten
sind in vielen Bereichen des Verwaltungsdienstes eingeführt und werden
zurzeit im ärztlich-therapeutischen
Dienst getestet. Ärztliche und pflegerische Mitarbei­ter­innen und Mitarbeiter können während ihrer Elternzeit
Nacht- und Wochenend-Dienste in
von links nach rechts:
Jutta Schlegel – Pflegedirektorin LVR-Klinik
Düren, Ute Steinhoff – LVR-Stabsstelle
Gleichstellung und Gender Mainstreming,
Dörte Lemmer – Qualitätsmanagerin
LVR-Klinik Düren, Ulrike Beginn-Göbel –
Dr. med. Dipl. Psych.-Kom. Ärztl. Direktorin
LVR-Klinik Düren
Foto: Thomas Hax, LVR-Klinik Düren
erziehungsgeldunschädlichem Rahmen übernehmen. Während dieser
Zeit können sie auch weiterhin ihr EMail-Postfach nutzen und erhalten die
Kli­nik-Zeitung „Blickpunkt“. Ebenso
können Fortbildungsveranstaltungen
besucht werden, um den Wiedereinstieg zu erleichtern. Die Planung des
Wiedereinstiegs wird unterstützt.
Auch wenn die Auseinandersetzung
mit dem Thema „Familienfreundlichkeit“ bereits zu ersten Verbesserungen
führte, stellte sich heraus, dass ein
Gremium benötigt wird, das regelmäßig tagt, um systematisch Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln.
Gleichfalls soll es auch die Umsetzung
ko­ordinieren und die Teilnehmenden
stehen den Mitarbei­terinnen und
Mitarbeitern für Fragen und Antworten zur Verfügung. In der LVR-Klinik
Düren wurde daher der „Qualitätszirkel - Familienfreundliches Krankenhaus“ gegründet, dieses Gremium tagt
vierteljährlich und setzt sich wie folgt
zusammen:
• Ärztliche Direktorin (komm.),
• Pflegedirektorin,
• eine Pflegedienstleitung einer
Abtei­lung,
• eine Oberärztin,
• eine Stationspflegekraft,
• die Qualitätsmanagerin
• sowie jeweils ein Vertreter oder eine
Vertreterin der Personalabteilung
• und des Personalrats.
Die LVR-Klinik will sich hierdurch für
die Zukunft und die Personalentwicklung gut rüsten. Es ist unser Ziel, ein
attraktiver Arbeitgeber für die aktuellen und potentiell neuen Mitar­bei­ter­
innen und Mitarbeiter zu sein. Durch
konkrete Maßnahmen erfolgt Unterstützung, wenn Kinder oder pflegende
Angehörige versorgt werden müssen.
Der Nutzen ist für alle Beteiligten sehr
hoch. Eingearbeitete und qualifizierte
Mitarbeiterinnen und Mit­arbeiter bleiben der LVR-Klinik hierdurch häufiger
erhalten. Sie werden die Wertschät­
zung ihrer Leistung erleben und sich
am Arbeitsplatz bei ihrer Doppelbelastung unterstützt fühlen. Bewährte
Arbeitskräfte können sich so trotz der
familiären Aufgaben beruflich weiterentwickeln und die Familienplanung
wird nicht mit dem Ende der Karriereplanung gleich gesetzt. Vielmehr sollen
der schnelle Wiedereinstieg in den
Beruf ermöglicht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die weitere
Zusammenarbeit gewonnen werden.
Die Teilnahme am Netzwerk „Familienfreundliches Krankenhaus“ unterstützt
uns dabei, unsere Ziele zu erreichen,
vor allem, da alle Teilnehmenden vor
der Herausfor­derung stehen, einen Klinikalltag mit Familienfreundlichkeit in
Einklang zu bringen und wir spezielle,
umfassende und aktuelle Informationen erhalten.
Dörte Lemmer
– LVR-Klinik Düren –
Qualitätsmanagement
3
Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
Ein Blick auf junge Nachbarschafts-
über den grünen Die Partnerregion der Veranstaltung
des LVR „Tag der Begegnung“ war im
vergangenen Jahr die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens (DG)1. Die
Ansprache des Ministerpräsidenten
Karl-Heinz Lambertz, Schirmherr der
Veranstaltung, machte uns neugierig
auf die Institutionen der DG in Bezug auf Berührungspunkte mit den
Arbeitsgebieten der LVR-Stabsstelle
Gleichstellung und Gender Mainstreaming. Auch in Belgien bedeutet
Familienpolitik mehr als nur Kinderbetreuung!
Geographie und Lage der DG in Belgien
Das Königreich Belgien ist ein Bundesstaat, der drei autonome Gemeinschaften,
drei Regionen und vier Sprachgebiete
umfasst. Die drei Gemeinschaften sind: die
Flämische Gemeinschaft, die Französische
Gemeinschaft und – als kleinster Bestandteil des Staates - die Deutschsprachige
Gemeinschaft. Diese verfügt wie die beiden
großen Gemeinschaften über politische
Eigenständigkeit.
Das deutsche Sprachgebiet zählt heute knapp 74.000 Einwohner: zumeist
deutschsprachige BelgierInnen, aber auch
So stießen wir auf ein in Belgien seit
vielen Jahren etabliertes Angebot, den
Dienst für Kind und Familie (DKF)“, der
Eltern und Familien mit Kindern von
0 bis 3 Jahren – ohne Unterscheidung
von Nationalität, Religion, Herkunft
oder sozialem Hintergrund – begleitet.
Die Beraterinnen des Dienstes stimmen ihr Angebot auf die Bedürfnisse
der Familien ab – und dies ohne Wartezeit (!). Die Beratung ist kostenlos und
beginnt bereits nach der Geburt des
Kindes mit einem Besuch im Krankenhaus. Alle DKF-Mitarbeiterinnen sind
diplomierte Krankenpflegerinnen, Sozialkrankenpflegerinnen oder Hebammen und erfüllen aus gesundheitlicher
Sicht zentrale Aufgaben – etwa den
Impfschutz von Säuglingen und Kleinkindern sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.
Der DKF ist zentral zuständig für die
werdende Familie – beginnend mit
der Schwangerschaftsberatung und
Geburtsvorbereitung, über die Stillberatung und Erziehungsberatung bis hin
zur Förderung, Gestaltung und Aufsicht
von Kinderbetreuungsstrukturen.
Ein äußerst wichtiger Aspekt ist hierbei, dass den erfahrenen Mitarbeiterinnen, die eine Zusatzausbildung zur
Familienberaterin haben, durch die
gewünschte kontinuierliche Betreuung
kein Anzeichen von Verwahrlosung
4
wallonische, flämische und ausländische
MitbürgerInnen. Im Norden befindet
sich das dichter besiedelte, an große
Verkehrsachsen angebundene Eupener
Land mit den Gemeinden Eupen, Kelmis,
Lontzen sowie Raeren. Südlich des Hohen
Venns liegt die ländliche, touristisch orientierte belgische Eifel mit den Gemeinden Amel,
Büllingen, Burg-Reuland, Bütgenbach und St.Vith. Das Gebiet ist insgesamt 854 Quadratkilometer groß. Amts-, Schul- und Gerichtssprache ist Deutsch.
Neben der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist auch oft die Rede von den Ostkantonen und
Ostbelgien. Die beiden letzten Begriffe entstanden 1920, als der neugegründete Völkerbund
die Annexion der vormals preußischen Kantone Eupen, Malmedy und St.Vith an Belgien
bestätigte. Ostkantone und Deutschsprachige Gemeinschaft sind nicht identisch, da die
Gemeinden des Kantons Malmedy zur Französischen Gemeinschaft gehören.
oder Missbrauch entgeht. Ein Risiko Check-up dient der rechtzeitigen
Risikoerfassung und Minimierung des
Risikos. Er ist außerdem ein Instrument zur Objektivierung und Systematisierung des Procedere der fachlichen
Intervention. So können frühzeitig
Präventionsmaßnahmen eingeleitet
werden.
Die Betreuung des DKF ist individuell
– die Mitarbeiterinnen bieten Hausbesuche an sowie telefonische Beratung. Außerdem sind sie auch wichtige
Ansprechpartnerinnen für Familien in
sozialen Notlagen.
Nachhaltige Leistungen aus einer
Hand – speziell für junge Mütter und
Väter eine große Hilfe, die rund um das
Ereignis Geburt gezielte Informationen
und Unterstützung gut gebrauchen
können.
In Zahlen ausgedrückt: in der DG nutzen rund 90% der Familien den Dienst.
Durchschnittlich erhalten Familien 3,5
Hausbesuche und können 14 Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen.
Bei Bedarf können es auch mehr sein.
Der Nutzungsgrad spricht für sich.
Entwickelt hat der Dienst sich kontinuierlich seit 1919 und ist demnach
kulturell stark verankert.
Könnte dieses Beispiel auch bei uns im
Land kommunale Schule machen? Vergleichbare Dienste mit einem solchen
zentralen Zuständigkeitszuschnitt stellen in Nordrhein-Westfalen (noch) eine
Ausnahme dar, aber einige Beispiele
gibt es doch:
Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
Familien
Für sie notiert!
Grenzzaun …
•Das Babybegrüßungspaket „Willkommen im Leben“ ist ein zentraler
Baustein beim Aufbau und Ausbau
des Familiennetzwerkes Dormagen
und ermöglicht auch dort einen diskriminierungsfreien Zugang zu allen
neuen Eltern in der Stadt.
•Das „Baby-Begrüßungspaket“ der
Gemeinde Bedburg-Hau: Kurz nach
der Geburt erhält die Familie ein
Anschreiben des Bürgermeisters, in
dem das Kind begrüßt, den Eltern
gratuliert und auf das Baby-Begrüßungspaket hingewiesen wird. Anschließend wird ein Terminvorschlag
für den Besuch des Bürgermeisters
und des Ortsvorstehers zur Übergabe des Paketes mit den Familien
abgesprochen.
Das Paket beinhaltet neben einem
Elternordner zum Früherkennungs-
programm für Kinder verschiedene Broschüren und Flyer zu den
Themen kindliche Entwicklung,
Infektionskrankheiten, Unfallversicherung auch kleine Geschenke
wie z. B. einen Rauchmelder, eine
Zahnbürste, einen Zuschuss zu
einem Säuglingsschwimmkurs und
die kostenlose Bereitstellung eines
zusätzlichen Gefäßvolumens (graue
Mülltonne) von 60 l befristet auf ein
Jahr.
Wir danken Frau Doris Falkenberg,
Dienstleiterin des Dienstes für Kind
und Familie und Referentin für Familie
in der Abteilung kulturelle und soziale
Angelegenheiten im Ministerium der
Deutschsprachigen Gemeinschaft für
die Informationen.
WTC/US
Positives Feedback
zum Gender-Check
im LVR-Dezernat Soziales und Integration
Initiiert von der Fachgruppe Gender
Mainstreaming des Dezernates 7 fanden
im März 2010 zwei Workshops für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dezernates statt, die konzeptionelle Vorlagen
erstellen.
Dabei ging es darum, wie in Konzepten
und Maßnahmen geschlechtersensibel
vorgegangen werden kann und wie
dieses sichtbar gemacht wird; denn
immer wieder werden die alltäglichen
Abläufe und Arbeitsroutinen eine geschlechtersensible Arbeit erschweren.
Wie geht denn geschlechtersensibles
Arbeiten im Alltag?
Was kann getan werden, um das Wissen in Handeln umzusetzen?
Fragen wie diese wurden diskutiert und
Antworten darauf zu Hilfestellungen
für die praktische Arbeit.
Neben einer allgemeinen Einführung
wurde dann auch praktisch an vorhandenen Vorlagen gearbeitet. Anhand eines „Gender-Checks“ wurde
überprüft, ob z. B. bei fachbezogenen
Leistungen für die jeweilige Zielgruppe
die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und
Männern zielorientiert berücksichtigt
wurden.
Das Konzept kann ggf. auch von den
anderen Dezernaten übernommen
werden, die zur Umsetzung der Dienstanweisung „Gender Mainstreaming im
LVR“ einen Focus auf ausgewählte Zusammenhänge setzen, die modellhaft
unter dem Aspekt des Gender Mainstreaming betrachtet werden können.
WTC
Beim Taschengeld
fängt die
Benachteiligung an
Auch Eltern behandeln die beiden
Geschlechter unterschiedlich. So
bekommen Mädchen laut Studie
weniger Taschengeld als Jungen.
Egal, ob weiblich oder männlich –
zu niedrig finden es alle.
Mädchen bekommen monatlich
drei Euro weniger als Jungen
Mädchen bekommen in Deutschland immer noch weniger Taschengeld als Jungen, wie aus dem
am Donnerstag veröffentlichten
LBS-Kinderbarometer hervorgeht.
Danach müssen Mädchen im Alter
zwischen neun und 14 Jahren
durchschnittlich mit 16,03 Euro
monatlich auskommen. Ihre männlichen Altersgenossen haben 19,08
Euro zur Verfügung. Der Trend zur
Benachteiligung der Mädchen zieht
sich durch alle Milieus und Regionen.
Viele Jugendliche sehen ihr Taschengeld der Umfrage zufolge als
zu gering an. Fast zwei Drittel gaben bei der Befragung an, nebenher etwas zu verdienen. In jungen
Jahren sind gute Noten, Hilfe im
Haushalt oder die Unterstützung
von Verwandten Einnahmequellen
genug.
Später kommen andere Tätigkeiten
hinzu. Bei Mädchen liegt Babysitten weit vorne, Jungen ziehen
Autowaschen und Rasenmähen
vor. Je älter die Kinder werden,
desto häufiger und regelmäßiger
verdienten sie bereits ihr eigenes
Geld, heißt es in der Untersuchung
Quelle: www.focus.de vom
03.12.2009
5
equal
pay
day , –
Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
nötigt, um mit dem Einkommen eines
Mannes gleichzuziehen.
Diese Missstände zu beseitigen hat
sich auch die Politik auf die Fahne
geschrieben, in Deutschland u.a. die
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Aktionsbündnis mit der Bundesvereinigung der
Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA),
dem Business und Professional Women
Germany e.V. (BPW), dem Deutschen
Frauenrat u.a.
Viele Kolleginnen und auch einige
interessierte Kollegen haben die
Veranstaltung am 26. März im Foyer
des Rheinlandhauses dazu genutzt,
sich über die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen zu
informieren. Frauen erhalten in der
Bundesrepublik Deutschland nach den
neuesten Statistiken der Europäischen
Kommission 23% weniger Entgelt als
Männer – bei gleicher Qualifikation; im
Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung
um 1%. Der europäischen Durchschnitt
liegt bei 17,4%.
Das Besondere am Datum des Equal
Pay Day ist die Botschaft. Denn der
Termin markiert, wie lange eine
Frau über den Jahreswechsel hinaus
arbeiten müsste, um den Jahresverdienst eines Mannes zu erreichen. War
es 2008 der 15. April und 2009 der 20.
März, ist es 2010 der 26. März; also fast
drei Monate mehr, die eine Frau be-
Im Vergleich zu Männern ergibt
sich im LVR trotz Berücksichtigung von Teilzeit ein Mindereinkommen bei Frauen von
./. 9%
Kaum zu glauben aber wahr: Eine
ungleiche Bezahlung gibt es auch im
öffentlichen Dienst. Hier stellt sich die
Situation durch die Tarifbindung zwar
etwas anders dar; aber eine Entgeltungleichheit ist u.a. bedingt durch
folgende Konstellationen immer noch
vorhanden:
• Frauen haben entgeltbezogene
Nachteile aufgrund von familienbedingter Berufsunterbrechung und
arbeiten aus dieser Situation heraus
häufiger in Teilzeitarbeitsverhältnissen.
•Längere Berufsunterbrechungen
und anschließende Teilzeitarbeit
wirken sich hemmend auf die Verdienst- und Karrierechancen aus,
denn Höhergruppierungen oder
Beförderungsmöglichkeiten sind
in Zeiten der Berufsunterbrechung
überwiegend nicht gegeben.
•Dieses Mindereinkommen wirkt
sich im Übrigen auch negativ auf die
Rente/Pension aus.
Besonders interessant war für die
Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung, welche Entgelt-Situation
sich konkret im LVR ergibt. Unter
Zugrundelegung von Erhebungen
des LVR-Fachbereichs Personal und
Organisation zum 31.12.2009 wurden
Berechnungen dargestellt.
Hierauf hat die LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming
am 26.03.2010 durch die Veranstaltung im Foyer des Rheinlandhauses
aufmerksam gemacht und ein Signal
gesetzt, um Diskussionen über das
Thema im LVR weiter in Gang zu bringen.
Freundlicherweise hatte sich die Firma
Dussmann-Service bereit erklärt, an
diesem Aktionstag einen unentgeltlichen „Rote-Tasche-Lunch“ bereit zu
stellen. Im Bistro des Rheinlandhauses
konnten Frauen als symbolische
Entschädigung die Tomaten-Suppe
auslöffeln, die ihnen eingebrockt wurde
– signalrot, die Farbe war Programm!
WTC
Verteilung der monatlichen Gehaltssumme (Gesamt-LVR) von 38.425.692,60 € nach Geschlecht
im Verhältnis zur Gesamtzahl der Beschäftigten und Beamten/Beamtinnen zum 31.12.2009
Anzahl Personen
gesamt, davon
Gehaltssumme in €
Gehaltssumme
LVR in %
monatliches Pro-Kopf Einkommenim Durchschnitt
in €
Differenz in %
15.459
100,0 %
100, 0%
38.425.692,60
2.485,65 Durchschnitt gesamt
Frauen
9.570
62 %
55,5 %
21.333.254,80
2.229,18 10 % weniger als Durchschnitt
Männer
5.889
38 %
45,5 %
17.092.437,80
2.902,43 17 % mehr als Durchschnitt
Ergibt im Durchschnitt eine Einkommens-Differenz zu Lasten vonFrauen im LVR in Höhe von:
./. 27 %
Stunden-„Lohn“ im LVR unter Berücksichtigung von Teilzeit
monatlicher Durchschnitt
€
Arbeitsstunden monatlich
Stunden-„Lohn“ €
Differenz in %
gesamt
Frauen
Männer
2.485,65
2.229,18
2.902,43
129
120
143
19,27
18,58
20,30
./. 4 %
+ 5%
Im Vergleich zu Männern ergibt sich trotz Berücksichtigung von Teilzeit ein Mindereinkommen bei Frauen von: ./.9 %
6
Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
Zwei Kampagnen zum
Schutz von Frauen vor Gewalt
Schwere Wege leicht machen
Ziel der Kampagne ist es, von Gewalt
betroffenen Frauen und ihren Kindern
schnellen und unbürokratischen Zugang zu Schutz und kompetenter Hilfe
zu gewährleisten – unabhängig von
ihrem Einkommen, ihrer Nationalität,
ihrer beruflichen Situation oder ihrer
Mobilität.
Jährlich flüchten in NRW rd. 5000
Frauen mit ihren Kindern in eines der
68 Frauenhäuser. Doch gerade in den
Ballungsräumen sind freie Plätze zur
Notaufnahme Mangelware; aufgrund
von Recherchen des Sozialverbandes
Deutschland (SoVD) fehlen landesweit
1000 Plätze.
Trotz Finanzierung der Frauenhäuser
in NRW durch Land, Kommunen und
Frauenhausträger müssen betroffene
Frauen einen großen Anteil selbst
zahlen. Beziehen Frauen keine Sozialleistungen und haben auch keinen
Anspruch darauf, müssen sie zum
Teil hohe Tagessätze zahlen. Bei bis
zu 68 € Tagessatz pro Person am Tag
steigen die Kosten schnell auf 2000 €
im Monat.
Es geht also darum
•sicherzustellen, dass alle von Gewalt
betroffenen Frauen und ihre Kinder
unbürokratisch und kostenlos Schutz
und qualifizierte Hilfe in einem
Frauenhaus erhalten können – unab-
hängig von ihrem Einkommen, ihrer
Herkunft oder ihrem Aufenthaltsstatus;
•einen Rechtsanspruch auf staatlichen Schutz und Unterstützung für
von Gewalt betroffene Frauen und
ihre Kinder zu schaffen;
• zu gewährleisten, dass Frauenhäuser
in NRW Einzelfall-unabhängig und
bedarfsgerecht finanziert werden.
Um diesen Forderungen an die Politik Nachdruck zu verleihen, muss die
Kampagne auch von Frauen unterstützt
werden, die (noch) keine Gewalt erfahren haben.Informationen hierzu unter
www.schwere-wege-leicht-machen.de.
WTC
LVR im Bündnis gegen K.o.-Tropfen
Der Landschaftsverband Rheinland Stabsstelle Gleichstellung und Gender
Mainstreaming und der Fachbereich
Soziales Entschädigungsrecht - beteiligt sich am Bündnis gegen K.o.Tropfen. Die Kampagne „K.o.cktail –
Unsichtbare Drogen im Glas“ startete
am 21. April 2010 in Köln mit einer
Pressekonferenz und vielfältigen
Medienberichten.
Was sind K.o.-Tropfen?
K.o.-Tropfen (Knock-out – engl. für
„jemanden außer Gefecht setzen“) werden unbemerkt verabreicht, um einen
anderen Menschen in einen willen- und
hilflosen Zustand zu versetzen. Bei den
verwendeten Wirkstoffen handelt es
sich um Mixturen aus Benzodiazepinen,
Chloralhydrat, Muskelrelaxantien und
Barbituraten, häufig und in zunehmendem Maße aber um die Partydroge
GHB und deren Vorläufersubstanz GBL,
auch Liquid Ecstasy genannt (keinesfalls mit der Wirkung von Ecstasy/Amphetaminen zu vergleichen).
Immer wieder kommt es vor, dass
einer Person K.o.-Tropfen oder Medikamente mit betäubender Wirkung
unbemerkt in ein Getränk gemischt
werden, um sie zu betäuben, auszurauben und/oder zu vergewaltigen.
Betroffen sind häufig Mädchen und
Frauen aller Altersgruppen, die unter
dem Einfluss von K.o.-Tropfen vergewaltigt oder sexuell belästigt werden
– Opfer werden aber auch Jungen und
Männer (hier vor allem Schwule) im
Rahmen von Raub- oder Sexualdelikten.
K.o.-Tropfen werden an unterschiedlichen Orten eingesetzt, sowohl auf
Partys und in Diskos, im Urlaub, bei
der Arbeit, auf dem Schützenfest oder
der Betriebsfeier, aber auch im Rahmen privater Treffen, in der Nachbarschaft oder in der Familie.
Wie können Sie sich schützen?
Antworten auf diese und viele andere Fragen hat der Arbeitskreis
„K.o.-Tropfen Köln“ für Betroffene
und Interessierte erarbeitet. Das Ziel
war, der großen Unsicherheit, die im
Zusammenhang mit dem Thema nach
wie vor herrscht, fundiertes Wissen
und hilfreiche Informationen entgegenzusetzen. Ausführliche Informationen
finden Sie in der Homepage:
www.ko-tropfen-koeln.de
Flyer, Postkarten und Plakate können
Sie auf dieser Homepage downloaden
oder auch bestellen unter:
[email protected] WTC
7
Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
Frauenpolitik
10 Jahre Landesgleichstellungsgesetz
Nordrhein-Westfalen – und andere Jubiläen
denen die Ursachen aber oft gar nicht
Für die Frauenpolitik war das Jahr
Einstellungen und Beförderungen
so leicht dingfest zu machen sind.
2009 wirklich ein besonderes Jahr – es
grundsätzlich zu bevorzugen sind.
Warum sind Frauen in Aufsichtsräten
war ein Jahr der frauenpolitischen
Nordrhein-Westfalen stand mit dieund Vorständen kaum vertreten?
Jubiläen.
sem Grundsatz nicht allein, auch
Warum geraten
• Vor 90 Jahren, 1919, hatten bei der
andere Länder hatten
„Mit diesem Gesetz wurde in
sie trotz BildungsWahl zur deutschen NationalverQuotenregelungen
Nordrhein-Westfalen in Sachen
vorsprung, hoher
sammlung Frauen auf nationaler
für den öffentlichen
„Frauenförderung im öffentlichen
Qualifikation und
Ebene zum ersten Mal die MöglichDienst zugunsten von
Dienst“ ein Stück Rechtsgeschichte
großem Engagekeit, ihr Wahlrecht zu nutzen. 82 %
Frauen geschaffen,
geschrieben.“ so Minister Laschet
ment irgendwann
der wahlberechtigten Frauen gaben
allerdings war die
anlässlich der Festveranstaltung.
beim beruflichen
damals ihre Stimme ab.
Regelung hier durch
Aufstieg ins Hintertreffen?
• Vor 60 Jahren trat das Grundgesetz
die „Einzelfallprüfung“ differenzierter
Liegt es an ihnen selbst oder liegt die
in Kraft und mit
ausgestaltet und
„Viel erreicht – noch viel zu tun!“
Aufstiegsbremse nicht doch eher in
ihm auch der
hielt so auch
war das Motto des 10. November 2009
den Strukturen von Wirtschaft und
Artikel 3 Abs. 2
der Überprüund der gemeinsamen Veranstaltung der
Gesellschaft versteckt – in der ganzen
mit der Formufung durch den
Landesarbeitsgemeinschaft kommuBandbreite von Rahmenbedingungen
lierung „Männer
Europäischen
naler Gleichstellungsbeauftragter und
– z.B. mangelnde Kinder-Betreuung,
und Frauen sind
Gerichtshof 1997
des Ministeriums für Generationen,
bloße Präsenz am Arbeitsplatz als
gleichberechstand.
Familie, Frauen und Integration.
Karrierefaktor, sog. Präsenzkulturtigt“.
1999 wurde dann
durch die gerade Frauen, aber letztlich
Nunmehr kann auf 20 Jahre Frauen­
die Quote in das Landesgleichstelvielleicht all diejenigen, die Beruf und
förderung im öffentlichen Dienst
lungsgesetz als dessen Herzstück
Familie vereinbaren wollen, immer
Nord­rhein-Westfalens und auf das
übernommen.
wieder in die Situation kommen, sich
10-jährige Bestehen des LandesgleichDie Debatte um die Quote, um eine
entscheiden zu müssen.
stellungsgesetzes NW zurückgeblickt
„positive Diskriminierung“ wurde seiFür den öffentlichen Dienst hat Prowerden.
nerzeit mit großer Vehemenz geführt.
fessor Benda die Quote als ein, wie er
Es kann mit Fug und Recht behauptet
Im entscheidenden Gutachten von Proes formulierte „Instrument der Gegenwerden, dass Nordrhein-Westfalen in
fessor Ernst Benda, dem inzwischen
steuerung“ definiert.
Sachen „Frauenförderung im öffentverstorbenen früheren Präsidenten des
Und so ist sie auch heute noch zu verlichen Dienst“ ein Stück RechtsgeBundesverfassungsgerichtes, wurde
stehen. Als Gegensteuerung angesichts
schichte geschrieben hat.
die Begrifflichkeit der „strukturellen
einer noch immer nicht überwundenen,
Diskriminierung“ geschaffen. Mit ihr
im doppelten Sinne oft schwer fassgelang es, der oft schwer fassbaren
baren Diskriminierung. Die Quote hat
Benachteiligung von Frauen Rechnung
sich als ein wirksames Instrument
zu tragen.
erwiesen, nicht als Allheilmittel. Sie
Denn es geht ja bis heute in den allerhat jedenfalls zu sehr viel bewussteren
seltensten Fällen um „unmittelbare
Personalentscheidungen beigetragen
Diskriminierung“.
und damit auch Wirkung gezeigt.
Und selbst die „mittelbare DiskrimiNicht nur die Quote ist im Landesgleinierung“, bei der die Benachteiligung
chstellungsgesetz enthalten, auch die
eines Geschlechtes sozusagen unbeabAusgestaltung der Rechte der komsichtigte Nebenfolge ist, erfasst nicht
Dieses begann 1985 mit dem Frauenmunalen Gleichstellungsbeauftragten.
alle Lebenssachverhalte.
förderungskonzept, als dessen ergänUnd auch sie waren anfangs mehr als
Professor Benda hat mit der „struktuzende Regelung Nordrhein-Westfalen
umstritten und wurden im Laufe der
rellen Diskriminierung" eben gerade die
vier Jahre später die so genannte
Zeit Normalität.
Fälle in den Blick genommen, bei denen
leistungsbezogene Quote einführte.
Jetzt geht es „nur noch“ um die UmBenachteiligungen nur am statistisch
Damit wurde festgeschrieben, dass
setzung in die alltägliche Praxis. VM
erfassbaren Ergebnis ablesbar sind, bei
Frauen bei gleicher Qualifikation für
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Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
Zeit für andere: ehrenamtliches
Engagement von Frauen und Männern
In der Veranstaltungsreihe Pausenknüller bietet die
LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming in diesem Jahr in
Köln Veranstaltungen zum Thema an
Nach der Auftaktveranstaltung mit dem LVR-Direktor Harry
K. Voigtsberger zum Thema
Freiwilliges Engagement von Männern und Frauen
(Vortrag von Dr. Thomas Gensicke, Mitautor des Freiwilligensurveys 2006) und eine Talkrunde mit Ehrenamtlerinnen
und Ehrenamtlern beim LVR am14.04.2010 stehen nun die
folgenden Themen auf dem Programm:
01.07.2010 in der Mittagspause von 12:15 – 13:45 Uhr
Die Freiwilligenagentur Köln stellt ihre Arbeit vor
Referentin: Frau Goos
30.09.2010 in der Mittagspause von 12:15 – 13:45 Uhr
Ceno – das Centrum für bürgerschaftliches
Engagement Älterer in Köln
Referentin: Frau Wahlen
02.12.2010 in der Mittagspause von 12:15 – 13:45 Uhr
Ehrenamtliches Engagement in der Politik
Referentinnen:
Frau Gertrud Servos, SPD-Fraktion im LVR,
Trägerin des Bundesverdienstkreuzes
Frau Notburga Kunert, CDU, Preisträgerin des
Helene-Weber-Preises
(für das Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik)
Die Veranstaltungen sind noch in der Planungsphase,
Rechtzeitig vor jeder Veranstaltung wird über das LVR-Intranet informiert und um eine Anmeldung per Mail gebeten.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.US
3-Jahres-Bericht der LVR-Stabsstelle
Gleichstellung und
Gender Mainstreaming vorgelegt
Große Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, noch immer eine deutliche Unterrepräsentation von Frauen in Leitung und Führung,
vielfältige Aktivitäten, um „männliche“
und „weibliche“ Berufsbilder für das
jeweils andere Geschlecht zu erschließen, das alles in einer Gesellschaft,
die zunehmend die Notwendigkeit der
von der jeweiligen Familiensituation
unabhängige Existenzsicherung jeder
und jedes Einzelnen anerkennt, das
sind die Eckpunkte der Berichterstattung.
Vorhaben und Projekte für die nächste
Zeit sind klar umrissen.
Wer mehr erfahren will, kann den
Bericht bestellen bei
Angelika Pirgiotis,
0221-809-3583,
[email protected]
Der Bericht ist den Gremien der Landschaftsversammlung vorgelegt und
wird im Mai/Juni beraten.
VM
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Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
Mädchen-Zukunftstag am 22. April 2010
Der achte Girls'Day beim LVR
und immer wieder was Neues!
In der Metalltherapie
der LVR-Klinik Bonn
wurden. Auch hier ist der LVR seinem
Leitmotto „Qualität für Menschen“ also
„Qualität für Mädchen“ treu geblieben.
Bereits seit 2006 werden integrative
Angebote für Schülerinnen mit Handicap angeboten. Auch damit unterstreicht der LVR seine herausragende
Stellung in Deutschland, wenn es um
die Belange von Menschen mit Handicap geht.
Das LVR-Freilichtmuseum in Lindlar,
die LVR-Jugendhilfe Rheinland mit den
Standorten Solingen und Krefeld, die
LVR-Krankenhauszentralwäscherei in
Viersen und das LVR-Freilichtmuseum
in Kommern sind die neuen Girls’Day
Aktiven beim LVR.
Vermessen rund um das Landeshaus
23 Plätze boten sie insgesamt an und
ermöglichten den Schülerinnen am
diesjährigen Girls’Day sich als Schreinerinnen, Metallbauerinnen, Malerinnen, Gärtnerinnen, Schweißerinnen
oder Schlosserinnen auszuprobieren.
Insgesamt wurden LVR-weit 171 Angebote für die Mädchen konzipiert, davon
mehr als 30% für Mädchen mit Handicap, die von den Schülerinnen der
LVR-Förderschulen wahrgenommen
Wie viel Freude die Teilnehmerinnen
beim LVR-Mädchen-Zukunftstag 2010
bei den unterschiedlichen Aktivitäten
hatten zeigen die Fotos. von den verschiedenen Einsatzorten. Daher freuen
wir uns schon auf den 14.04.2011, dann
gibt es den Girls‘Day beim LVR zum
neunten Mal und dieser MädchenZukunftstag wird bestimmt wieder mit
Neuem aufwarten!SB
Boxenstopp
Auch Boys'Day beim LVR auf Erfolgskurs
Ganz bei der Sache
mit den Kindern einer
LVR-Förderschule
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Ähnlich dynamisch wie die ErfolgsStory des Girls’Day entwickelte sich
die Aktion „Neue Wege für Jungs" –
Boys’Day beim LVR in den vergangenen
drei Jahren.
Begonnen im Jahr 2008 mit 10-15
Jungen waren es am 22. April 2010
bereits über 50 Jungen, die sich in
Einrichtungen des LVR in Berufen in
der Pflege, Betreuung, Erziehung und
Therapie ein Bild machen konnten. Mit
dabei waren diesmal drei LVR-Förderschulen, das LVR-Beschäftigungszentrum Amern, fünf LVR-Kliniken und die
LVR-Jugendhilfe Rheinland.
VM
Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
> brandaktuell > Urteil vom 25. März 2010 – BVerwG 2 C 72.08 – > brandaktuell >
Benachteiligung von Teilzeitbeschäftigten
bei der Versorgung rechtswidrig
Regelungen des Beamtenversorgungsgesetzes, die zu einer überproportionalen Schlechterstellung
Teilzeitbeschäftigter führen, dürfen
nicht weiter angewendet werden.
Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig heute entschieden.
Nach dem Beamtenversorgungsgesetz sind dienstliche Ausbildungszeiten und Studienzeiten
ruhegehaltfähig und erhöhen
das Ruhegehalt. Demselben Zweck
dienen Zurechnungszeiten, die Beamten gutgeschrieben werden, die
vor Vollendung des 60. Lebensjahres
wegen Dienstunfähigkeit pensioniert
werden. Bei Teilzeitbeschäftigten
werden diese Zeiten allerdings mit
einem Kürzungsfaktor belegt, sodass
ihr Ruhegehalt stärker gekürzt wird,
als es dem zeitlichen Verhältnis der
Teilzeit zur Vollzeit entspricht.
Diese Vorschriften sind nicht mehr
anzuwenden, weil sie gegen den
europarechtlichen Grundsatz der
Entgeltgleichheit verstoßen. Danach muss das Arbeitsentgelt
Teilzeitbeschäftigter, wozu nach der
Rechtsprechung des Europäischen
Gerichtshofs auch das Ruhegehalt
gehört, strikt zeitanteilig im Verhältnis zu der möglichen Vollzeitbeschäftigung festgesetzt werden. Durch die
Nichtanwendung wird sichergestellt,
dass die Altersversorgung Teilzeitbeschäftigter nur entsprechend ihrem
zeitlichen Umfang gekürzt wird.
Zeichnung: Host Stelter, LVR-Archäologischer Park Xanten
„Sittsam, treu und liebevoll"–
Neue Themenführung im LVR-RömerMuseum
Das Frauenbild in der
Antike war aus
heutiger Sicht
nicht gerade
fortschrittlich.
Bescheiden,
angepasst und
fügsam – so wünschte sich ein Römer
seine Frau. Ob dieser Wunsch immer in
Erfüllung ging, erfahren die Besucherinnen und Besucher bei einer neuen
Themenführung im LVR-RömerMuseum. Die Führung wendet sich an alle
Impressum
Die Hälfte – Informationsdienst
der LVR-Stabsstelle Gleichstellung und
Gender Mainstreaming
Herausgeber:
Landschaftsverband Rheinland (LVR)
LVR-Stabsstelle Gleichstellung und
Gender Mainstreaming
Redaktion:
Verena Mäckle (VM)
Gertrud Schilling (GS)
Angelika Pirgiotis (AP)
Stefanie Blietschau (SB)
Ute Steinhoff (US)
Waltraud Theisen-Cremer (WTC)
Service:
Telefon 0221 809–3583
Fax
0221 809–2750
[email protected]
Satz und Druck:
Druckerei
Landschaftsverband Rheinland
Männer und Frauen, die sich für das
Thema interessieren, ist aber auch für
Kinder ab zwölf Jahren und besonders
für Oberstufenklassen geeignet. Dabei
geht es um römische Frauen zwischen
„Liebchen“ am Herd und autoritärer
Auf neuem Weg
Direkt nach der Ausbildung kam
Daniela Schörder zu uns, senkte den
Altersdurchschnitt mit ihren damals
24 Jahren gewaltig und brachte rasch
neue Sichtweisen in unsere Arbeit.
Die Sichtweisen der ganz jungen
Frauen von heute, die sich sehr
bewusst sind, dass berufliche Entwicklung, Karriere von Frauen oder
womöglich sogar Karriere und
Familie auch heute noch erkämpft
werden müssen, aber dies eben auf
der Grundlage inzwischen selbstverständlicher von der Frauenbewegung
und institutionalisierter Gleichstellungsarbeit durchgesetzter Regelungen, von denen man sich nicht
distanzieren muss, um der Männlichkeit zu gefallen.
Entspannter gehen sie es an, die
jungen Frauen, so zumindest der
Eindruck, und mit den ganz dummen
Vorurteilen müssen sie sich auch
Herrin, um familiäre Bindungen im
Umfeld der Legionen und geschlechtsspezifische Deutungen der modernen
Forschung. Ein ausführlicherer Bericht
folgt in der nächsten Ausgabe von Die
Hälfte.
nicht mehr auseinandersetzen. So kann frau sich gut
den neuen Themen öffnen:
Daniela Schröder hat mit
viel Engagement in der LVRStabsstelle gearbeitet: am
Thema Gender Mainstreaming im Bereich des Dezernates Kultur und Umwelt und im auf
das Dezernat bezogenen MentoringProgramm Netzwerk 9, aber insbesondere auch an den neuen Themen:
der Aktion „Neue Wege für Jungs“,
in der Geschäftsführung für den neu
ins Leben gerufenen Väterbeirat.
Mit Schwung, gleichermaßen kreativ
wie präzise hat sie die Dinge bei uns
angepackt. So hat sie uns auch nach
außen positiv repräsentiert.
Daniela Schröder wechselt in den
Personalbereich einer Bundesbehörde und wir können beruhigt davon
ausgehen, dass dort gleichstellungsspezifische Themen Eingang finden
werden.
VM
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Die Hälfte, Nr. 42, Mai 2010
Aktions- und Girls´Day
Boys´Day
landkarte 2010 beim LVR
LVR-Klinik
Bedburg-Hau
Kreis Kleve
Kreis Wesel
Oberhausen
LVR-Gerd-Jansen-Schule
Krefeld
Kreis Viersen
LVR-Kinder- und
Jugendfarm
Viersen
LVR-Beschäftigungs- und
Begegnungszentrum
Schwalmtal-Amern
Mönchengladbach
Kreis Heinsberg
Essen
Duisburg Mülheim
a. d. Ruhr
LVR-Klinikum
Essen
Kreis Mettmann
LVR-Jugendhilfe
Rheinland
Wohngruppen
und Ausbildungsverbund
Fichtenhain
LVR-Klinikum
Düsseldorf
LVR-Jugendhilfe Rheinland
Jugendheim Halfeshof
LVR-Zentrum
Remscheid
für Medien und
Bildung Solingen
Düsseldorf
Rhein-Kreis
Neuss
RheinischBergischer
LVR-Klinik Langenfeld
Kreis
Leverkusen
LVR-Klinik
Mönchengladbach
Köln
LVR-Severinschule
LVR-Beschäftigungsund Begegnungszentrum
Jülich
StädteRegion
Aachen
Wuppertal
LVRFreilichtmuseum
Lindlar
Oberbergischer Kreis
LVR-Klinik Köln
LVR-Tagesklinik (Mülheim)
LVR-Zentralverwaltung
Köln-Deutz
Rhein-Erft-Kreis
LVR-Klinik Köln
LVR-Krankenpflegeschule (Merheim)
LVR-Klinik
Düren
Rhein-Sieg Kreis
Kreis Düren
LVR-Klinik
Bonn
Rhein. Blindenfürsorgeverein
1886 Düren
Bonn
LVR-Max-Ernst-Schule
Kreis Euskirchen
LVRFreilichtmuseum
Kommern
LVR-Dienststelle bietet
Mitmachangebote zum
Girls’Day an
LVR-Dienststelle bietet
Mitmachangebote zum
Boys’Day an
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