Geistig fit im Alter ? … Rita Döbel SENAK Vorlesung am 14.10.2015 1 st i o W m ein el s lüs h Sc Wer hilft mir ? Da ? Ich bi Straß n im env verun erkehr sicher t Sie d n i s Wer aupt ? h über Ich habe Angst ist e im in Fre m Ha us der ! h klic r i ir w et ? w Sind rabred ve Wa nn b ist Du zu H Habe elek ich die trisc Gerä hen te ausg esch altet ? Das kenne ich nicht! aus e? 2 Sind wir auch im Alter geistig fit ? Aber , ja … ! • Das Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter ist normal und führt nicht unvermeidbar zur Demenz! • Das Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter ist leider unvermeidbar (Stichwort: anti aging)! • Wir sollten uns positiv darauf einstellen (successful aging: „Selektion, Optimierung, Kompensation“)! • Geistige Fitness ist bis ins hohe Alter durch Training und Lebensführung modifizierbar! 3 • Körperliche und geistige Fitness bis ins hohe Alter ist für die meisten Menschen heute ein wichtiges Ziel. • Diesen Fähigkeiten wird sogar eine größere Bedeutung beigemessen als der Lebensdauer an sich. • Um diesen Wunsch zu verwirklichen, versuchen wir, gesundheitliche Gefahren oder Risiken zu vermeiden oder möglichst gering zu halten. • Insbesondere mit einer Demenzerkrankung verbinden die meisten Menschen eine massive Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. • Niemand mag sich das in jungen Jahren vorstellen. Aber wir müssen akzeptieren, dass sich mit der gestiegenen Lebenserwartung in den letzten 100 Jahren für jeden Einzelnen die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht hat, irgendwann im Alter an einer Demenz zu erkranken. 4 Wie gut man sich konzentrieren könne, hängt nicht primär vom Alter ab. Die ältere Generation kann sich deutlich besser konzentrieren. Das liegt im Wesentlichen daran, dass von der jüngeren Generation zunehmend die Fähigkeit des Multi-Taskings verlangt wird. Durch den Drang, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren zu müssen, ist eine anhaltende Konzentration nicht mehr möglich. 5 • Konzentrationsstörungen können jedoch auch auf gesundheitliche Probleme zurückzuführen sein: • • • • • etwa Schilddrüsenstörungen, Blutzuckerschwankungen, Durchblutungsstörungen im Gehirn, neurologische Erkrankungen oder Demenz , Neben organischen Erkrankungen können auch Drogen- und Alkoholkonsum oder psychische Erkrankung für Probleme verantwortlich sein. • Häufig liegt bei Betroffenen eine Depression vor • Oft sind es auch ganz banale Anlässe, wie Alltagssorgen, oder dass man sich vielleicht einfach vom Ausmaß der Arbeit oder dem Thema überlastet führt. • Es ist nicht immer gleich Ausdruck einer Erkrankung oder schweren Störung, wenn die Gedanken abschweifen oder man mal unkonzentriert ist. Aber es beeinflusst unsere Merkfähigkeit. 6 Unsere Merkfähigkeit Alles, was gerade passiert ist und an das wir uns erinnern, befindet sich in unserem Umfeld – doch nicht für lange. befindet Für die bewusste Verarbeitung der Informationen steht nur relativ kurze Zeitspanne zur Verfügung. eine Die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen in unserem Gehirn läuft nicht kontinuierlich ab, sondern in relativ kurzen Sequenzen. Bei den meisten erwachsenen Menschen bricht die Informationsaufnahme nach fünf bis sechs Sekunden ab. Es kann nur das Ergebnis dieser kurzen Zeitspanne zwischengespeichert werden. Aufgrund der begrenzten Kapazität des Arbeitsspeichers findet ein ständiges Umsortieren und „Überschreiben“ der alten mit neuen Informationen statt. 7 Was ist eine Demenz? • „Demenz“ bezeichnet eine dauerhafte, meistens fortschreitende Minderung der geistigen Leistungsfähigkeit mit Beeinträchtigungen u. a. des Gedächtnisses, der Sprache, der Orientierung, des Urteilsvermögens und der Fähigkeit Alltagsdinge durchzuführen. • Solche Beeinträchtigungen treten bei vielen Hirnerkrankungen auf. Manchmal können diese Beschwerden auch geheilt werden oder sie sind rückläufig (z. B. bei einer Depression). • Ganz überwiegend (bei mehr als 90 % der Betroffenen) sind diese Verschlechterungen aber nicht umkehrbar. Besserungen sind zwar möglich, sie treten meist aber nur vorübergehend auf. Die häufigsten, fortschreitenden Demenzformen sind die Alzheimer Krankheit, die gefäßbedingte Demenz und die Frontalhirndemenz. Aber: • Der natürliche Alterungsprozess führt nicht zur Demenz. Eine Demenz ist immer die Folge von Gehirnerkrankungen. • Vorbeugung, die sogenannte Primärprävention, ist ein wesentlicher Bestandteil des Kampfes gegen Demenz. 8 Häufigkeit von Demenzerkrankungen (%) Alter (in Jahren) Frauen Männer 60 – 64 0,6 0,8 65 – 69 1,3 1,5 70 - 74 3.1 3,2 75 – 79 6,8 5,6 80 - 84 12,8 10,3 85 – 89 23,1 17,9 90 - 94 31,3 24,8 95 + 38,0 29,7 9 Was die Medizin aber lange nicht wusste, ist heute bekannt Der Prozess einer Alzheimer-Krankheit beginnt bereits im mittleren Lebensalter und schreitet in den folgenden Jahren und Jahrzehnten, unmerklich für den Betroffenen, fort. Dass dieser Krankheitsprozess lange Zeit unbemerkt bleiben kann, verdanken wir einer besonderen Eigenschaft des menschlichen Gehirns. Es hat die Fähigkeit entwickelt, dass schrittweise auftretende Veränderungen von Strukturen und Funktionen durch gesunde Bereiche übernommen und ausgeglichen werden können (sogenannte „Reserve“). Der frühe Beginn und lange Verlauf der Erkrankungen vor dem Auftreten der Demenz ermöglicht und erfordert, dass wir den Krankheitsprozessen im Gehirn schon Jahre bis Jahrzehnte vor dem Auftreten erster merklicher Probleme entgegen wirken können. 10 Risiko- und Schutzfaktoren für eine Demenz Alters- und krankheitsbedingte Veränderungen von Nervenzellen und Einschränkungen der Informationsübertragung Gesündere und funktionstüchtigere Nervenzellen durch: - Körperliche Bewegung - Gesunde Ernährung - Geistige Aktivität Funktionserhalt trotz anfänglicher Schädigung und … Behandlung von: - Diabetes - Bluthochdruck - erhöhten Cholesterinwerten 11 Beeinflussbare Risikofaktoren • • • • • Bewegungsmangel Übergewicht Rauchen Übermäßiger Alkoholkonsum Bluthochdruck • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) • Vitaminmangel (B-Vitamine) • Störungen des Cholesterin- und Fettstoffwechsels 12 Schutzfaktoren • Geistige Aktivität • Regelmäßige Bewegung • Gesunde Ernährung • Häufige Kontakte mit anderen Menschen 13 Wie kann ich mein Risiko beeinflussen? Demenz vorbeugen heißt früh beginnen! In Bewegung bleiben! •Körperliche Aktivität im mittleren Lebensalter verbessert die geistige Leistungsfähigkeit und senkt nachweislich das Risiko für die Entwicklung einer Demenz. •So konnte gezeigt werden, dass Freizeitsport mindestens zweimal pro Woche über mindestens 30 Minuten oder mehr das Risiko für eine Demenz um die Hälfte reduzieren kann. Besonders Ausdauersportarten sind zu empfehlen. Beispiele sind: Schwimmen, Radfahren, Laufen, Wandern, Nordic Walking und Skilanglauf. Dabei kommt es nicht auf Hochleistungen, sondern viel mehr auf die Regelmäßigkeit und Langfristigkeit an. Auch regelmäßiges Tanzen wirkt vorbeugend. 14 Sich gesund ernähren – und genießen! • Über die Ernährung können wir unmittelbar Einfluss nehmen auf unsere Gesundheit und auf das Risiko an einer Demenz zu erkranken: Bei Menschen mit Essgewohnheiten, die der mediterranen Küche entsprechen (sogenannte „Mittelmeer-Kost“: Verwendung von Olivenöl, viel Obst und Gemüse, viel Getreideprodukte, mindestens einmal wöchentlich Fisch, wenig Fleisch), konnte in einer amerikanischen Studie eine Verminderung des Risikos für eine AlzheimerDemenz um 40 % gezeigt werden. • Eine einseitige Ernährung kann zu einem Vitaminmangel führen und damit das Risiko für eine Demenz erhöhen. • Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung ist daher eine wesentliche Voraussetzung für eine dauerhaft gute Funktionsfähigkeit des Gehirns. 15 Aktiv bis ins hohe Alter: Bildung und Gedächtnistraining Was für den Körper gilt, gilt auch für den Geist und das Gehirn: Aktivität hält gesund! Ein überraschender Forschungsbefund spricht für diese Feststellung: • Menschen mit besserem Ausbildungsniveau, längeren Ausbildungszeiten oder höheren beruflichen Abschlüssen erkranken später und seltener an Demenzen – obwohl diese Qualifikation meist schon frühzeitig im Leben erworben wurde. • Personen mit komplexer beruflicher Tätigkeit haben ein bis 15 % reduziertes Risiko an einer Demenz zu erkranken. • Bei diesen Menschen bauen sich während der Jugend oder im frühen bzw. mittleren Erwachsenenalter durch Übung und geistige Aktivität im Gehirn Reserven und Ressourcen auf. Diese „Reserven“ verzögern oder verhindern im Alter das Auftreten einer Demenz . • Regelmäßiges Lesen, Kartenspielen, das Lösen von Kreuzworträtseln, das Spielen eines Musikinstruments oder Tanzen reduzieren das Risiko für eine Demenz um 50 %. • Für geistige Aktivitäten und Gehirntraining gilt: Je regelmäßiger und langfristiger sie betrieben werden und je frühzeitiger sie begonnen werden, desto mehr helfen sie. 16 Kontakte mit Freunden und Verwandten • Gemeinschaft, Geselligkeit, Pflege von Freundschaften und von zwischenmenschlichen Beziehungen sowie Engagement für Mitmenschen sind weitere schützende Faktoren vor einer Demenz, die bereits im mittleren Lebensalter einwirken. • Dagegen führen fehlende oder als unbefriedigend erlebte soziale Kontakte zu Verwandten, Freundinnen und Freunden und Bekannten zu einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine spätere Demenz. 17 Risikofaktoren früh erkennen und behandeln • Bluthochdruck, Übergewicht, Störungen des Zucker- und Fettstoffwechsels und Vitaminmangel treten oft schon früh im Leben auf. Über viele Jahre werden dabei keine Beschwerden hervorgerufen. • Diese Risikozustände und Krankheiten verursachen aber von Beginn an Schäden, die sich später nicht mehr oder nur teilweise reparieren lassen. • Deshalb sollten diese Erkrankungen so früh wie möglich erkannt und konsequent behandelt werden. 18 Medikamente zur Vorbeugung von Demenzerkrankungen? • In der Vergangenheit wurde beobachtet, dass Menschen, die über längere Zeit bestimmte Medikamente einnahmen, ein niedrigeres Risiko für die Alzheimer- Demenz im späteren Leben hatten. • Aus diesem Grund wurde angenommen, dass diese Medikamente für die vorbeugende Behandlung der Alzheimer-Krankheit geeignet sein könnten. • Überzeugende Belege für die verhütende Wirkung solcher Medikamente fehlen jedoch. • Entsprechend können heute noch keine Arzneimittel zur Vorbeugung von Demenz empfohlen werden. 19 Training der geistigen Fitness (kleine Übungen) Buchstabensalat Ordnen Sie die unten stehenden Buchstaben neu, so dass sich daraus Wörter ergeben. Beantworten Sie jeweils die dazu gehörende Frage. 1. LIMCH _______________________________________________________ 2. STAF _______________________________________________________ 3. NIEW _______________________________________________________ 4. DARAMEMEL _______________________________________________________ 5. SASERW _______________________________________________________ 6. LEROSCH _______________________________________________________ 7. OLIM _______________________________________________________ 8. REIB _______________________________________________________ Welches vermischte Wort ist kein Getränk ? 20 Buchstabensalat Ordnen Sie die unten stehenden Buchstaben neu, so dass sich daraus Wörter ergeben. Beantworten Sie jeweils die dazu gehörende Frage. 1. OTUA _______________________________________________________ 2. SUB _______________________________________________________ 3. LUFEGUZG _______________________________________________________ 4. NALERDEK _______________________________________________________ 5. OBOT _______________________________________________________ 6. FAMO _______________________________________________________ 7. DARAFHR _______________________________________________________ 8. WAGENASTL _______________________________________________________ Welches vermischte Wort ist kein Fahrzeug ? 21 Buchstabensalat Ordnen Sie die unten stehenden Buchstaben neu, so dass sich daraus Wörter ergeben. . 1. SORE _______________________________________________________ 2. TINSE _______________________________________________________ 3. LUPET _______________________________________________________ 4. KELEN _______________________________________________________ 5. MENNOSELUBN_______________________________________________________ 6. ELLII _______________________________________________________ 7. VNILECHE _______________________________________________________ 8. NOHM _______________________________________________________ Welches vermischte Wort ist keine Blumensorte ? 22 LÖSUNGEN 1. 2. 3. MILCH AUTO ROSE SAFT BUS STEIN WEIN FLUGZEUG TULPE MARMELADE KALENDER NELKE WASSER BOOT SONNENBLUME SCHORLE MOFA LILIE LIMO FAHRRAD VEILCHEN BIER LASTWAGEN MOHN 23 Rechte und linke Gehirnhälfte Unser Großhirn besteht aus zwei Hälften – der rechten und linken Hemisphäre. Nur beim Menschen haben beide Hälften verschiedene Aufgaben. Linke Hemisphäre steuert Empfindungen und Bewegungen der rechten Körperhälfte Ist zuständig für Sprache, Organisation, Logik, Planung, Analyse, Regeln, Gesetze, Lesen und Rechnen Rechte Hemisphäre steuert Empfindungen und Bewegungen der linken Körperhälfte – alles , was wir rechtsseitig wahrnehmen, wird von der linken Hemisphäre verarbeitet – und umgekehrt In unserem Gesellschaftssystem wird auf die Leistungen der linken Hemisphäre (Logik, Analyse, Denken …) größerer Wert gelegt. Ungeachtet dessen müssen wir beachten, welche Stärken und Schwächen durch die Aktivitäten unserer Gehirnhälften ausgeprägter sind. Wir können eine effektive Zusammenarbeit beider Gehirnhälften trainieren. 24 Training der Zusammenarbeit von rechter und linker Hemisphäre Einfache Gymnastikübung: •Führen Sie mit dem linken Arm und dem rechten Bein Kraulbewegungen in der Luft durch. •Machen Sie anschließend dieselben Bewegungen mit dem rechten Arm und dem linken Bein. •Lassen Sie den Körper dabei sanft mitgehen und wiederholen Sie die Kraulbewegungen etwa 50-mal. Wirkung nutzen: Wenn bei Ihnen die linke Gehirnhälfte in der Regel aktiver ist, Sie also eher ein Mensch von Zahlen und Fakten sind, sollten Sie beispielsweise Vokabeln durch lautes Vorsprechen lernen – diese Methode bezieht die rechte Gehirnhälfte aktiv mit ein. Wenn Sie eher ein intuitiver Mensch mit künstlerischen Fähigkeiten und kreativem Potential sind, sollten Sie umgekehrt versuchen, sich Themen analytisch und logisch anzueignen. Um das zu trainieren, sollten Sie sich hin und wieder Zeit für ganz kleine Übungen nehmen. 25 Training der rechten und linken Gehirnhälfte 1. Zeichnen mit rechter und linker Hand Nehmen Sie jeweils einen Stift in die rechte und in die linke Hand. Versuchen Sie nun, gleichzeitig mit beiden Händen einen Kreis auf ein Blatt Papier zu zeichnen. Dabei zeichnen Sie die rechte Seite des Kreises mit rechts und die linke Seite des Kreises mit links. Schließlich führen Sie die beiden Kreise wieder zusammen. 2. Die Ziffer 8 begreifen, erfahren und malen Bei der 8 handelt es sich um ein altes Symbol, welches bereits die Griechen verwandten. Sie nannten es lemniskate (= wollenes Band). Die auf dem Boden liegende 8 ist das Unendlichkeitszeichen. Im ersten Schritt der Übung begreifen Sie die 8 grobmotorisch. Hüpfen, Laufen, gehen, tanzen oder fahren Sie die 8 auf einem großen Platz im Freien. Im zweiten Schritt verkleinern Sie Ihre 8 und begeben sich auf die Ebene der Feinmotorik. Zeichnen Sie mit beiden Händen eine 8 auf ein größeres Blatt Papier. Sie können die 8 auch in die Luft malen. Im dritten Schritt gehen Sie noch weiter und lassen die 8 immer kleiner werden, bis Sie auf die Größe eines Rechenkästchens kommen. Bei dieser Übung werden beide Gehirnhälften stark beansprucht und setzen eine große Anzahl von Neuronen in Bewegung, zudem stärken Sie den Augenmuskel und unterstützen die Hand-Augen Koordination. 26 Training der rechten und linken Gehirnhälfte 3. Beine kreuzen und tief durchatmen Wählen Sie zunächst aus, ob Sie die Übung sitzend, stehend oder liegend durchführen möchten, und nehmen Sie die entsprechende Position ein. Kreuzen Sie Ihre Beine. Beugen Sie die Arme nach vorne und wenden Sie die Innenflächen Ihrer Hände nach außen. Überkreuzen Sie Ihre Arme und falten Sie nun Ihre Finger ineinander. Ziehen Sie jetzt Ihre gefalteten Hände zum Brustkorb heran und verharren Sie in dieser Position etwa eine Minute. Beim Einatmen drücken Sie die Zungenspitze leicht gegen den Gaumen, ohne die Zähne zu berühren. Beim Ausatmen legen Sie die Zunge entspannt auf den Mundboden. Nun stellen oder legen Sie ihre Füße nebeneinander und wiederholen Sie dies Übung 5-mal 27 Training der rechten und linken Gehirnhälfte 4. Sich erinnern Versuchen Sie, sich daran zu erinnern, was Sie in den letzten 5 Minuten getan haben! Haben Sie telefoniert ? Haben Sie etwas aufgeschrieben ? Haben Sie sich gekratzt ? Haben Sie die Nase geputzt? Haben Sie etwas getrunken ? Haben Sie etwas gelesen ? Sind Sie aufgestanden ? Hatten Sie die Augen geschlossen und nachgedacht ? Haben Sie gesprochen ? Haben Sie aus dem Fenster geschaut ? Tätigkeiten, wie kratzen, oder aus dem Fenster sehen, geschehen unbewusst und werden kaum wahrgenommen. Deshalb werden Sie sich vermutlich nicht daran erinnern können. Anders verhält es sich mit Telefonaten oder Gesprächen, die meist länger in Erinnerung bleiben. 28 Wie fit ist Ihr Gedächtnis ? Sie vergessen, … trifft häufig zu trifft manchmal zu trifft nie zu … wo Sie den Schlüssel hingelegt haben … ob Sie die Herdplatte ausgeschaltet haben … wie Ihre PIN lautet … ob Sie den Briefkasten geleert haben … ob Sie Ihre Medikamente genommen haben … was Sie einkaufen wollten … weshalb Sie in einen bestimmten Raum gegangen sind … ob Sie den Wecker gestellt haben … wie Ihre neuen Nachbarn heißen trifft häufig zu = 3 Punkte trifft manchmal zu = 2 Punkte trifft nie zu = 1 Punkt 29 Wie können wir dem Konzentrationsverlust entgegenwirken? Ständig wachsendes Tempo im Alltag und im privaten Umfeld. Diesem Druck sind wir alle täglich ausgesetzt. Immer häufiger kommen Gefühle von Überlastung, Müdigkeit und Erschöpfung auf. Das muss nicht sein: Wir können unser Gehirn auf ganz vielfältige Weise unterstützen! Hier einige Tipps, die nicht nur dem Gehirn gut tun: •Schon ein gesunder Lebensstil kann die mentale Leistungsfähigkeit verbessern. •Dazu gehören beispielsweise die •Einschränkung des Rauchens, •eine moderate aber regelmäßige sportliche Aktivität und •die Umstellung auf eine gesunde Ernährung. Testpräsentation 30 Ruhephasen •Planen Sie Ruhephasen in Ihren Terminkalender mit ein. Das Resultat: Sie sind motivierter, belastbarer und sehen den Anforderungen des Alltags mit Freude entgegen. Gestaltung des Alltags •Gestalten Sie Routineaktivitäten abwechslungsreich: Überraschen Sie Ihr Gehirn so, dass die grauen Zellen erst einmal stutzen, sich dann aus der Routine lösen und offen für neue Erfahrungen sind. • Probieren Sie neue Kochrezepte aus. • Stellen Sie z.B. Ihr Telefon oder Ihren Papierkorb zu Hause an eine andere Stelle. • Benutzen Sie fürs Duschen, Zähneputzen, Frühstücken die linke Hand (falls Sie Rechtshänder sind)/ oder umgekehrt • Hören Sie mal die Musik Ihrer Kinder /Enkel • Gehen Sie ins Kino / Theater • Seien Sie neugierig – erfragen Sie Unbekanntes 31 Gehirn-Training und sozialer Kontakt •Jung hält jung •Ein wahrer Jungbrunnen für Ihr Denkvermögen ist der Kontakt der Generationen untereinander. •Bleiben Sie in Kontakt mit Ihren Kindern, Enkeln, Nichten und Neffen. Denn auch wenn der Besuch manchmal anstrengend ist, er hält Sie mental fit! Aktiv bleiben – behalten Sie einen regen Kopf ! •Nervenzellen lieben es, gebraucht zu werden! • Veranstalten Sie einen Spieleabend. • Besuchen Sie Ausstellungen. • Lernen Sie eine Fremdsprache. • Singen Sie, so oft Sie können! • Erlernen Sie ein Musikinstrument. • Besuchen Sie einen Internetkurs. • Lösen Sie Kreuzworträtsel und/oder Sudoku‘s Testpräsentation 32 Bleiben Sie geistig fit ! Literatur- und Trainingshinweise -Gesellschaft für Gehirntraining e.V. -Monatszeitschrift „Geistig fit“ (Vless Verlag Essen) -Online Training „Geistig fit“ 33 Fragen ? Diskussionsbedarf ? Meinungen ? 34 Im Alter sind eine gute Lebensqualität und aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich – ohne und mit Demenz. Ein herzliches Dankeschön für Ihre Aufmerksamkeit 35 ...
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