Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung für Selbsthilfe und Subsidiarität dpa Finanzen Kundenzeitung der VR-Bank Westmünsterland 5. Jahrgang, Nr. 4/15 Juni | 0,90 EUR Tipps für den Urlaub Immobilienmarkt Warum vertrauliche Daten nicht in den Müll gehören Kreditkarte bietet für die schönste Zeit im Jahr viele Vorteile VR-Bank engagiert sich in den Niederlanden C Seite 2 C Seite 4 C Seite 5 ZITIERT „Auf die großen Fragen konzentrieren“ ZEHN & EINS In Zeiten niedriger Zinsen und unsicherer Anlagemöglichkeiten rückt der Kunstmarkt immer mehr in den Blickpunkt von Investoren. Der aktuelle Kunstkompass 2015 misst die öffentliche Reputation zeitgenössischer Künstler und führt vier Deutsche in den Top Ten. Ganz oben: Gerhard Richter. „Die EZB sollte das Experiment der Negativzinsen noch in diesem Jahr beenden.“ European Union 2013 - European Parliament in Exklusiv-Interview mit Martin Schulz, dem E Präsidenten des Europäischen Parlamentes Seite 3 Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volks banken und Raiffei senbanken (BVR) Ebbt der Neubauboom wieder ab? MELDUNG Vorteile durch TTIP Wohnungsmarktprognose zeigt: In Hotspots wird es bereits eng įHohe Baukosten schrecken ab Hohe Baukosten während des Bauprozesses schrecken noch immer viele Investoren ab Boomregionen: Mindestens 320.000 neue Wohnungen per anno in den nächsten zehn Jahren nötig 1. Gerhard Richter (D) Malerei 2. Bruce Nauman (USA) Berlin. Der Wohnungsmarkt befindet sich im Spannungsfeld wachsender und schrumpfender Regionen. „Die aktuelle Bautätigkeit reicht bei Weitem nicht aus, um den Bedarf an neuen Wohnungen in den Hotspots zu decken“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW anlässlich der Präsentation der BBSR-Bevölkerungs-und Wohnungsmarktprognose durch Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks. Dazu seien mindestens 320.000 neue Wohnungen jährlich in den nächsten zehn Jahren notwendig. Auf der anderen Seite dürfen die schrumpfenden Regionen nicht außer Acht gelassen werden. „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht Mixed Media 3. Rosemarie Trockel (D) Mixed Media 4. Georg Baselitz (D) Malerei 5. Cindy Sherman (USA) Fotokunst 6. Anselm Kiefer (D) Malerei 7. Ólafur Elíasson (DK) Skulptur, Installation 8. William Kentridge (ZA) vielerorts eine neue Leerstandswelle“, so Gedaschko. Die neue Bevölkerungs- und Wohnungsmarktprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) soll ein Bild künftiger demografischer Entwicklungen und Trends auf den Wohnungsmärkten vermitteln. Anhand der Studie müssten in den nächsten fünf Jahren 272.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden. Im Jahr 2014 lag die Zahl der Baufertigstellungen aber erst bei rund 240.000 Wohnungen. Damit gibt es derzeit jährlich immer noch 30.000 Wohnungen zu wenig. Die Studie beschreibt dabei jedoch nur den zukünftigen Wohnungsbedarf und berücksichtigt nicht den angestauten Nachholbedarf aus den Jahren mit sehr niedriger Bautätigkeit seit 2002. In dieser Zeit sind laut BBSR-Bedarfszahlen näherungsweise 500.000 Wohnungen im Geschosswohnungsbau zu wenig gebaut worden. Aus Sicht des GdW sind daher auch angesichts der Der GdW warnte darüber hinaus, dass sich die Dynamik bei den Baufertigstellungen nach jüngsten Zahlen bereits wieder abschwäche. „Es müssen alle an einem Strang ziehen, damit der Neubauboom nicht sofort wieder abebbt“, so Gedaschko. Dass die Zahl der Baufertigstellungen deutlich unter der der Baugenehmigungen liegt, zeigt auch, dass viele Bauinvestoren durch die hohen Baukosten während des Bauprozesses abgeschreckt werden. Das Bündel aus energetischen Anforderungen, steuerlichen und baurechtlichen Anforderungen, Auflagen der Kommunen und Baulandkosten hat dazu geführt, dass die Kosten rund um den Neubau von Mehrfamilienhäusern in Deutschland seit dem Jahr 2000 um nahezu 40 Prozent gestiegen sind. „Die Politik muss jetzt handeln“, so Gedaschko. Dazu gehört seiner Meinung nach neben der Abgabe von Grundstücken nach Konzeptqualität anstelle von Höchstpreisen auch ein Stopp bei den Steuerpreisspiralen. Ω „Die Politik muss jetzt handeln.“ Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungs wirtschaft GdW steigenden Zuwanderungszahlen mindestens 320.000 neue Wohnungen per anno in den nächsten zehn Jahren notwendig. Kriminalität steigt Zeichnung, Film 9. Richard Serra (USA) MELDUNG Spargel bleibt beliebt Täglich über 400 Einbrüche įHöchster Wert seit 1999 10.Pipilotti Rist (CH) Video-Art dpa (2) Quelle: Weltkunst Und noch eins: Gemälde von Gerhard Richter erzielen bei Auktionen 20 Millionen Euro und mehr. Den Rekord stellte allerdings im Mai 2015 ein Gemälde von Pablo Picasso auf. „Les femmes d’Alger“ (Foto) wechselte für knapp 180 Millionen Dollar den Besitzer. Berlin. Seit Jahren steigt die Zahl der Einbrüche in Deutschland. Diese Tendenz wird auch durch die neue Kriminalstatistik untermauert. Als Gegenmaßnahme will die SPD den Informationsaustausch zwischen den Ermittlern verbessern. Wie viele Leute wurden im vergangenen Jahr überfallen? Wie viele Autos wurden in Deutschland gestohlen? Auskunft darüber gibt die neue Kriminalstatistik, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und sein rheinland-pfälzischer Amtskollege Roger Lewentz (SPD) in Berlin vorgestellt haben. So ist die Zahl der Wohnungseinbrüche auf den höchsten Wert seit 1999 gestiegen. Nach den vorliegenden Zahlen aus den Bundesländern registrierten die Behörden bundesweit mehr als 152.000 Fälle. Die Zahl aller Straftaten ist im vergangenen Jahr erstmals seit 2010 wieder auf etwas mehr als sechs Millionen geklettert. Das ist ein Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Immerhin ist auch die Aufklärungsquote leicht gestiegen und lag im Jahr 2014 bei 54,9 Prozent. Für den stetigen Zuwachs an Einbrüchen werden vor allem international agierende Einbrecherbanden verantwortlich gemacht. (dpa) Ω Hannover. Beim Spargel ist die Welt für die Bauern noch in Ordnung. Während sich die Kollegen bei Milch und Rüben mit Debatten um Quoten herumplagen, die Preise vieler Produkte an den Weltmärkten Achterbahn fahren und sich Landwirte um Russlands Importstopp für EU-Agrarprodukte sorgen, sind die Spargelbauern fein raus. Immerhin ist Spargel weiterhin des Deutschen Liebling: Die Ernte des Edelgemüses stieg hierzulande 2014 im Vorjahresvergleich um satte elf Prozent, wie das Statistische Bundesamt errechnete. Die Anbau- Einbrüche in Deutschland 2014 wurden in Deutschland insgesamt mehr als 152.000 Wohnungseinbrüche registriert, 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Fälle pro 100.000 Einwohner Bremen Hamburg Berlin Nordrhein-Westfalen Schleswig-Holstein Saarland Niedersachsen Hessen Brandenburg Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg Sachsen-Anhalt Mecklenburg-V. Sachsen Bayern Thüringen 22591 Veränderung zum Vorjahr in Prozent 541 429 355 300 267 251 188 182 163 146 127 116 96 96 65 45 3,4 % 8,2 5,1 - 3,9 - 0,1 18,6 - 6,9 1,7 - 0,2 - 0,7 19,4 0,4 0,6 6,9 28,6 - 17,2 Quelle: PKS fläche legte um fünf Prozent zu. „Ich bin bisher an sich sehr zufrieden“, sagt Dietrich Paul, Chef der Spargelbauervereinigung in Niedersachsen. Das Land zwischen Harz und Küste ist mit fast einem Viertel der bundesweit gut 25.000 Hektar Spargelanbaufläche Spitzenreiter für das „weiße Gold“. Ob trotz des späteren Starts die Menge des Vorjahres aufzuholen ist, sei erst am 24. Juni klar (Johannistag). Dann endet die Saison traditionell. „Aber ich bin zuversichtlich, dass es gut läuft, wenn es nicht kälter wird“, berichtet Paul. (dpa) Ω dpa Skulptur Bonn. Deutschlands große Familienunternehmen erwarten für sich klare Vorteile durch das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP. Sie gehen zudem davon aus, dass die USA binnen drei Jahren zum wichtigsten Exportland für sie werden. Das zeigt die aktuelle Befragung „Die größten Familienunternehmen in Deutschland“, die das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn mit einigen Partnern jüngst vorstellte. Befragt wurden 400 der größten Familienunternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen Euro. Derzeit führt Frankreich noch die Liste der wichtigsten Exportländer an, gefolgt von den USA und China. Für Deutschlands größte Familienunternehmen werden die USA als Absatzmarkt immer wichtiger. Die Politik muss deshalb alles daran setzen, die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit den USA zügig zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen“, sagte Ingeborg Neumann, BDI-Vizepräsidentin. Ω Spargel bleibt bis zum Johannistag ein Verkaufsschlager. 2 J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E Finanzen Schreddern statt wegschmeißen KOLUMNE Künstliche Intelligenz Claus-Dieter Toben, Vorstandsvorsitzender der GAD eG A ls Vorstand eines IT-Dienstleisters war ich fasziniert, als das Computersystem Watson, benannt nach dem IBMKonzerngründer Thomas Watson, 2011 in der Quizshow „Jeopardy!“ gegen zwei menschliche Konkurrenten gewann. Schon damals hat sich angedeutet, dass künstliche Intelligenzen wie Watson die Welt verändern werden. Inzwischen hat sich daraus ein Trend entwickelt: Er heißt Cognitive Computing. Weltweit tüfteln Programmierer an sogenannten Cogs. Sie werden uns – ähnlich wie Apps – mit der digitalen Welt verbinden. Ein bedeutender Unterschied zu Apps: Kognitive Computer verstehen Sprache įLeichtsinniger Umgang mit vertraulichen Daten kann schlimme Folgen haben und saugen Wissen auf – sie lernen und werden immer intelligenter. Deshalb können künstliche Intelligenzen wie Watson eine große Hilfe sein. So ist vorstellbar, dass ein „Hilfsarzt Watson“ Ärzte entlastet, die im Klinikalltag keine Zeit mehr finden, aktuelle Studien zu lesen. In New York haben Onkologen einen kognitiven Computer monatelang mit Daten gefüttert und trainiert. Der kennt jetzt nicht nur die Diagnosen, Laborwerte und Hausarztbriefe des jeweiligen Patienten, sondern gibt auch Therapieempfehlungen. icht nur ITler, auch Ärzte, Ingenieure und andere Berufsgruppen werden sich wohl bald mit den digitalen Überfliegern arrangieren müssen. Und das ist gut so, denn sie erfüllen bestimmte Aufgaben mit immer gleicher Zuverlässigkeit und Sorgfalt. Trotzdem sehe ich in Cogs keine Konkurrenz zum Menschen, denn Emotionen und Moralvorstellungen, Kreativität, Werte und Intuitionen wird in absehbarer Zukunft keine künstliche Intelligenz ersetzen können. Ω N MELDUNGEN Frankfurt. Das Geschäftsklima im Mittelstand hat sich merklich erholt. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen werden von den Unternehmen positiver bewertet als noch im vergangenen Herbst. Nach dem Einbruch vor sechs Monaten haben sich insbesondere die Geschäftserwartungen deutlich verbessert: 40 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sich ihre Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten verbessert; im Herbst lag dieser Wert noch bei 31 Prozent. Das ist ein Ergebnis der repräsentativen DZ BANK Mittelstandsumfrage Frühjahr 2015 unter 1.500 mittelständischen Unternehmen. Die Investitionsbereitschaft im Mittelstand steigt merklich: Fast 80 Prozent der Mittelständler planen, in den nächsten sechs Monaten in ihr Un- ternehmen zu investieren, das sind zehn Prozent mehr als im Herbst 2014. Gleichzeitig ist auch das geplante Investitionsvolumen gestiegen. Der Anteil der investierenden Unternehmen, die größere Volumina bei den Investitionen planen, liegt bei 28 Prozent, nach 24 Prozent im vergangenen Herbst. „Die positive Grundstimmung in den Unternehmen spüren wir auch in unseren Kundengesprächen. Ich bin zuversichtlich, dass die Investitionen anspringen werden. Die steigende Kapazitätsauslastung in den Unternehmen wird die Bereitschaft zu Investitionen fördern. In der DZ BANK ist das Kreditvolumen im Mittelstand im ersten Quartal dieses Jahres um drei Prozent gegenüber dem Jahresende gewachsen“, so Stefan Zeidler, Firmenkundenvorstand der DZ BANK. Ω WGZ BANK steigert Kapitalkraft Düsseldorf. Mit einem operativen Ergebnis von 307,9 Millionen Euro (nach IFRS) übertraf die WGZ BANKGruppe im Geschäftsjahr 2014 nochmals leicht das bereits gute Vorjahresergebnis (306,1 Millionen Euro). Dabei bestätigt der Anstieg im Zins-, Provisions- und Handelsergebnis bei regulatorisch bedingt erhöhten Verwaltungsaufwendungen die wirtschaftliche Stärke der Bank. Mit breiter Unterstützung ihrer Anteilseigner, den aktuell 187 Volksbanken und Raiff eisenbanken im Rheinland und in Westfalen, verstärkte die WGZ BANK ihre Kapitalbasis um über 500 Millionen Euro. Ihre Kernkapitalquote stieg zum 31.12.2014 auf 13,6 Prozent Hans-Bernd Wolberg vor Gewinnthe- saurierung und liegt damit klar über den aufsichtlichen Mindestvorgaben. Für das Geschäftsjahr 2014 sollen die Anteilseigner eine Dividende von sieben Prozent (Vorjahr: sechs Prozent) erhalten. Hans-Bernd Wolberg, Vorstandsvorsitzender der WGZ BANK: „Das Ergebnis der WGZ BANK-Gruppe kann sich in jeder Hinsicht sehen lassen. Es belegt erneut ihr valides Geschäftsmodell und ihre Stabilität in für Banken anspruchsvollen Zeiten. Die klare Kundenorientierung und der enge Schulterschluss mit unseren Mitgliedsbanken zahlen sich aus. Die erfolgreichen Kapitalmaßnahmen des Jahres 2014 werten wir als klares Signal des Vertrauens unserer Anteilseigner und als Zeichen des Zusammenhalts innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Mit unserer guten Kapitalausstattung sind wir für die wachsenden Herausforderungen im Wettbewerb hervorragend gerüstet.“ Ω ALLES, WAS RECHT IST Kindergeburtstag mit Risiko Unterlagen mit persönlichen Daten schreddern Bei Datendiebstahl hohe finanzielle Verluste möglich Wiesbaden. Ob Kreditkartennummer, Kontonummer oder Geburtsdatum: Solche persönlichen Informationen gehören nicht in fremde Hände. Doch wer Dokumente mit vertraulichen Daten achtlos in die Altpapiertonne wirft, macht es Betrügern leicht. „Für Einkäufe im Internet genügen nur wenige Informationen“, warnt Dr. Roland Weiß, Sicherheitsexperte beim Infocenter der R+V Versicherung. „Zudem gibt es Datendiebe, die persönliche Informationen zu Werbezwecken verkaufen.“ Er rät deshalb, Altpapier vor der Entsorgung zu prüfen und im Zweifelsfall lieber zu zerkleinern. Fast jeder dritte Deutsche hat Angst davor, Opfer eines Betrugs zu werden. Das zeigt die repräsentative R+V-Studie „Die Ängste der Deutschen“. Dennoch gehen viele leichtsinnig mit ihren persönlichen Daten um: „Wer Kontoauszüge, Nebenkostenabrechnungen oder Le- bensläufe unzerkleinert in die Altpapiertonne wirft, handelt fahrlässig“, so R+V-Experte Dr. Weiß. Für Betroffene hat der Datendiebstahl meist äußerst unangenehme Folgen, etwa finanzielle Verluste durch falsche Kontoabbuchungen. Wer ungewöhnliche Kontobewegungen bemerkt, sollte sich deshalb umgehend an seine Bank wenden und bei der Polizei Anzeige erstatten. Weitere Tipps: • A m sichersten ist es, Briefe und Kontoauszüge zu schreddern. Wer Papiere nur einmal in der Mitte durchreißt, macht die Daten damit nicht unkenntlich. • K reditkarten oder Datenträger mit persönlichen Daten ebenfalls zerstören, damit Betrüger die darauf enthaltenen Informationen nicht mehr benutzen können. •Für Datensammler sind selbst kleinste Hinweise wertvoll, etwa die Art der Krankenversicherung oder Vorlieben beim Einkaufen. Deshalb sollten Verbraucher nie ungeöffnete Briefe in die Altpapiertonne werfen. Ω Ersparnisse bleiben sicher Genossenschaftliche FinanzGruppe stärkt ihre Sicherungseinrichtung įNeue EU-Richtlinie Berlin. Auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) haben die Genossenschaftsbanken einstimmig die Anpassung der BVR-Sicherungseinrichtung an die neuen EU-Vorgaben zum Einlagenschutz beschlossen. „Das klare Votum der Mitgliedsbanken unterstreicht den unbedingten Willen der genossenschaftlichen FinanzGruppe, ihren gemeinschaftlich seit Uwe Fröhlich über 80 Jahren praktizierten Institutsschutz auch unter den neuen europäischen Vorgaben konsequent fortzuführen“, so BVRPräsident Uwe Fröhlich. Kundeneinlagen bei Genossenschaftsbanken wie etwa Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken oder Kirchenbanken bleiben aufgrund der Institutssicherung des BVR auch künftig geschützt. Hintergrund der nötigen Anpassungen der BVR-Sicherungseinrichtung ist die für alle Kreditinstitute in Europa geltende neue EU-Richtlinie zur Harmonisierung von Einlagensicherungssystemen, die bis 3. Juli 2015 in nationales Recht umgesetzt sein soll. Um der EU-Richtlinie zu entsprechen, MELDUNG Zufrieden mit dem Job? stark abhängig vom Einkommen. Je höher dieses ausfällt, desto zufriedener sind auch die befragten Berufstätigen. Die Vorstellung, auf einen Teil des Gehalts zugunsten von mehr Freizeit zu verzichten, kommt für knapp zwei Drittel überhaupt nicht infrage: Diejenigen, die sich das vorstellen können, Wenn Sie mit jemandem den Beruf tauschen wären bereit, fünf bis zehn Prozent ihkönnten, mit wem würden Sie am liebsten res Einkommens zu opfern. Ein gutes tauschen: Angela Merkel, Herbert GröneKollegium ist laut Studie nahezu allen meyer oder Philipp Lahm? berufstätigen Befragten wichtig, gut die Hälfte unternimmt auch in der Ich würde meinen Beruf Freizeit regelmäßig oder hin und wiegenerell nicht tauschen. der etwas mit den Kollegen, knapp jeder Fünfte möchte Beruf und Privatleben jedoch strikt trennen. Insgesamt zufrieden mit den Kollegen sind rund 70 Prozent der BeIch würde meinen fragten. Allerdings könnten mehr Beruf mit einem der Genannten tauals sechs von zehn Berufstätigen schen. – menschlich betrachtet – gut auf mindestens einen Kollegen aus ihrem Arbeitsumfeld verzichten. Ω wird neben der bestehenden (freiwilligen) BVR-Sicherungseinrichtung mit ihrem Institutsschutz eine separate Gesellschaft als hundertprozentige Tochter des BVR namens „BVR-Institutssicherung GmbH“ gegründet, die den gesetzlichen Einlagenschutz bis 100.000 Euro gewährleistet, aber zugleich den Institutsschutz für die Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe bereitstellt. Seit Bestehen der BVR-Sicherungseinrichtung hat es noch nie eine Insolvenz einer angeschlossenen Bank gegeben; daher mussten noch nie Einleger entschädigt werden. Von der BVRSicherungseinrichtung in vollem Umfang geschützt sind Spareinlagen, Sparbücher, Sparbriefe, Termineinlagen, Festgelder und Sichteinlagen auf Girokonten von Privatpersonen und Unternehmen. Hauseigene Inhaberschuldverschreibungen der Genossenschaftsbanken fallen ebenfalls in den Schutzbereich der Sicherungseinrichtung. Auch die neue Anforderung der EURichtlinie, wonach jedes Einlagensicherungssystem in Europa bis 3. Juli 2024 so ausgestattet sein muss, dass die verfügbaren Finanzmittel 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen aller angeschlossenen Institute entsprechen, wird die BVR-Sicherungseinrichtung in ihrer erweiterten Form erfüllen. Ω Was ist das Hamburg. Das Institut myMarktforschung.de hat im Rahmen einer repräsentativen Umfrage mit 1.000 Teilnehmern die Zufriedenheit der Deutschen im Beruf und mit den „lieben Kollegen“ untersucht. Dabei hat sich gezeigt: Die Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle ist 13 % 39,6 % 47,4 % Ich würde meinen Beruf nicht mit einem der Genannten tauschen. l le : 15 20 m yM ation, desto besser müssen sie die Gruppe im Auge behalten. Auch das Verhalten der einzelnen Kinder und die Umgebung spielen eine Rolle. „Selbst wenn die Feier im Schwimmbad oder im Freizeitpark stattfindet, müssen die Eltern gut aufpassen. Denn eine zweite Aufsichtsperson, etwa ein Bademeister, entbindet sie nie komplett von ihren Pflichten“, erklärt R+V-Experte Földhazi. Der Experte rät, sich die Aufsicht mit mehreren Erwachsenen zu teilen. Bei sehr abenteuerlichen Aktivitäten ist es zudem ratsam, die Gruppe zu teilen oder weniger Kinder einzuladen. Außerdem sollten sich die Organisatoren überlegen, ob die geplanten Aktivitäten wirklich geeignet sind – im Zweifelsfall die anderen Eltern vorher fragen. Ω Die Mülltonne ist nicht immer der optimale Weg, seine Kontoauszüge oder andere Papiere, auf denen vertrauliche Daten stehen, zu entsorgen. Q ue Wiesbaden. Kuchen essen, Schatzsuche, Ausflug: Kindergeburtstage sind für Eltern mit viel Arbeit verbunden – und mit viel Verantwortung. „Sie übernehmen in diesen Stunden die Aufsichtspflicht für alle anwesenden Kinder, egal ob die Einladung schriftlich oder mündlich erfolgt ist“, sagt Ferenc Földhazi, Haftpflicht-Experte beim Infocenter der R+V Versicherung. Das bedeutet: Wenn den Kleinen etwas passiert oder sie andere schädigen, müssen die Gastgeber-Eltern unter Umständen dafür haften. Ob die Eltern die Aufsichtspflicht verletzt haben oder nicht, hängt allerdings immer vom Einzelfall ab. Falls ja, drohen ihnen rechtliche Konsequenzen. Als Faustregel gilt: Je jünger die Kinder und je gefährlicher die Situ- dpa Mittelstand in Investitionslaune ar kt fo rs ch un g .d e Die vollständigen Ergebnisse gibt es kostenlos unter www.myMarktforschung.de Tarifeinheitsgesetz? Das Bundesarbeitsgericht hat 2010 den Grundsatz der Tarifeinheit gekippt. Für gleiche Beschäftigtengruppen können seither verschiedene Tarifverträge konkurrierender Gewerkschaften gelten. Unter anderem soll künftig nur der Tarifvertrag jener Gewerkschaft gelten, die zum Zeitpunkt des jüngsten Abschlusses im Betrieb die meisten Mitglieder hatte. Eine nicht an den Verhandlungen der Konkurrenzgewerkschaft be- teiligte Gewerkschaft erhält ein Anhörungsrecht beim Arbeitgeber. Und sie kann den anderen Vertrag nachzeichnen. Welche Gewerkschaft in einem Betrieb die Mehrheit hat, soll über eine notarielle Erklärung geklärt werden. Und: Die Tarifeinheit soll pro Betrieb in einem Unternehmen gelten, nicht für das Unternehmen als Ganzes. Bestehende Tarifverträge sollen Bestandsschutz bekommen. (dpa) Ω J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E KARLSPREIS FÜR SCHULZ Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, hat am 14. Mai 2015 den Internationalen Karlspreis zu Aachen für seine Verdienste um Europa und die europäische Interview 3 Einigung erhalten. Damit steht er in einer Reihe mit großen Europäern wie Jean Monnet oder Robert Schuman. Namensgeber des Preises ist Karl der Große, der als erster Einiger Europas gilt. www.karlspreis.de „Die EU muss nicht alles bis ins kleinste Detail regeln“ įEin GAZ-Interview mit Martin Schulz, dem Präsidenten des Europäischen Parlamentes und Karlspreisträger 2015, über Griechenland, Flüchtlinge, Niedrigzinsen, aber auch die Bürokratie in der EU European Union 2013 - European Parliament Herr Schulz, seit über 20 Jahren setzen Sie sich im Europäischen Parlament für die europäische Einigung ein und sind dafür gerade erst mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet worden. Welche Diskussionen und Entscheidungen aus diesen vielen Jahren in Straßburg und Brüssel sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Schulz: Ich bin seit 1994 Mitglied im Europäischen Parlament. In einem so langen Zeitraum gibt es natürlich viele besondere Momente. Politische Siege, aber auch bittere Niederlagen. Ein großer Erfolg war der Prozess der Spitzenkandidaten im Europawahlkampf 2014. Zum ersten Mal konnten die Bürgerinnen und Bürger der EU bestimmen, wer Präsident der Europäischen Kommission sein sollte. Dieser Prozess war ein Meilenstein für die demokratische Entwicklung der EU und sicherlich auch ein Machtgewinn für das Europäische Parlament. Was mich traurig macht, ist die Flüchtlingsdebatte. Wenn ich mir die Reden anschaue, die ich vor 20 Jahren als junger EU-Politiker gehalten habe, wird mir deutlich, wie wenig wir erreicht haben. Ich könnte heute fast die identischen Reden halten, die Forderungen sind die gleichen wie damals. Die Lösungen liegen seit Jahren auf dem Tisch. Sie müssen nur endlich von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Wir brauchen ein mit einer Quote verbundenes Recht zur legalen Einwanderung. Diese Quote muss sich an verschiedenen Kriterien und selbstverständlich auch am jeweiligen Bedarf orientieren. Dann müssen wir Bürgerkriegsflüchtlingen einen zeitweisen Schutzstatus zuerkennen. Und drittens dürfen wir nicht alle, die kommen wollen, in das System des politischen Schutzes packen. Das entwertet den Charakter des politischen Schutzes, der ein hohes Gut ist und den wir brauchen für die, die wirklich politisch verfolgt sind. Die Akzeptanz der Europäischen Union bei den Bürgerinnen und Bürgern schwindet. Wie könnte die EU „populärer“ werden? Schulz: Die Idee Europas, nämlich dass Staaten und Völker über Grenzen hinweg zusammenarbeiten, um gemeinsame Probleme gemeinsam zu lösen, weil sie wissen, dass sie gemeinsam stärker sind als allein – diese Idee ist unbestritten und wird von den Menschen unterstützt. Aber die EU ist oft zu bürokratisch und zu weit weg von den Menschen. Deshalb gehöre ich auch zu denjenigen, die seit Jahren dafür kämpfen, sie zu reformieren. Dazu gehört zum einen die weitere Demokratisierung der EU. Der angesprochene Spitzenkandidaten-Prozess bei der Europawahl 2014 war ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Die EU muss Martin Schulz (SPD) ist seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments und seit 2012 sein Präsident. Er stammt aus Würselen bei Aachen und ist gelernter Buchhändler. zudem aufhören, sich in Dinge einzumischen, die sie besser anderen überlassen sollte, weil die es besser können. Was lokal, regional oder national geregelt werden kann, soll auch dort entschieden werden. Europa muss sich auf die großen Fragen konzentrieren, etwa auf die weltweiten Handelsbeziehungen, den Kampf gegen Spekulation, Steuerflucht und -vermeidung, den Klimawandel, auf Migrationsfragen oder auf die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität. „Die EU muss aufhören, sich in Dinge einzumischen, die sie besser anderen überlassen sollte, weil die es besser können.“ John F. Kennedy hat einmal gesagt: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst.“ Die EU hat seinen Bürgern viel ermöglicht. Wäre es nicht einmal an der Zeit, sich mit einem ähnlichen Aufruf an die Bürger zu wenden? Schulz: Wie ich bereits sagte, die Menschen sind mehrheitlich weiterhin für die Idee Europas. Viele sind nur mit der Art, wie diese Idee umgesetzt wird, unzufrieden. Wir müssen die EU deshalb reformieren und demokratischer machen. Wenn wir das schaffen, werden auch die Menschen das europäische Projekt wieder mehr unterstützen. Aber es stimmt auch, dass die EU viel für ihre Bürgerinnen und Bürger erreicht hat, was viele heute als selbstverständlich ansehen. Ich komme aus Würselen, einer Stadt nahe Aachen, in der Grenzregion zu Belgien und den Niederlanden. Wenn ich als junger Mann meine Verwandten auf der anderen Seite der Grenze besuchen wollte, musste ich meinen Pass zeigen und Grenzkontrollen über mich ergehen lassen. Dank der EU können wir uns heute innerhalb Europas frei bewegen und in allen 28 Mitgliedstaaten arbeiten und leben. Viele junge Menschen sehen dieses Recht als selbstverständlich an und sind sich nicht bewusst, dass es mühsam erkämpft werden musste. Sie bezeichneten kürzlich Europa als „Weltmacht“. In welcher Hinsicht? Schulz: Wenn ich ins Ausland reise, wird mir bewusst, wie positiv die EU dort wahrgenommen wird. Europa besitzt eine ungeheure Strahlkraft. Die Menschen sehen unsere Union als ein Paradebeispiel für eine Wertegemeinschaft der Freiheit, Solidarität und Demokratie. Darauf sollten wir stolz sein. Die Lage in der Ukraine und die Antwort der Europäischen Union haben auch gezeigt, dass wir stark sind, wenn wir gemeinsam handeln. Ein weiteres Zeichen der Stärke der EU, das leider in der Öffentlichkeit wenig Beachtung findet, ist das Rahmenabkommen mit dem Iran. Die genauen Details müssen noch verhandelt werden, aber wenn der Deal im Juni endgültig unterzeichnet werden sollte, wäre das einer der herausragenden diplomatischen Erfolge der EU der letzten Jahre. Und vergessen wir nicht, dass die EU wirtschaftlich weiterhin eine Weltmacht ist. Zusammen bilden die 28 Mitgliedstaaten der EU mit ihren 500 Millionen Einwohnern den größten und reichsten Binnenmarkt der Welt. Um die Finanzmarktkrise ist es – vielleicht auch wegen des Megathemas Griechenland – etwas ruhiger geworden. Trotzdem sorgen sich noch immer viele um ihre Ersparnisse, ihre Lebensversicherungen. Zu Recht? Schulz: Es stimmt, dass Griechenland weiterhin die Berichterstattung der Medien dominiert. Die Krise ist nicht nur eine Schuldenkrise, sie hat sich zu einer massiven Vertrauenskrise und einer politischen Krise ausgeweitet. 50 Prozent Jugendarbeitslosigkeit in manchen Mitgliedstaaten sind eine Gefahr für das gemeinsame europäische Projekt. Die expansive und unkonventionelle Geldpolitik der EZB verschafft der Eurozone etwas Luft um den Preis der anhaltend sehr niedrigen Zinsen. Folglich profitieren Schuldner, und Gläubiger verlieren. Die negativen Auswirkungen auf Sparguthaben und Lebensversicherungen liegen auf der Hand. Allerdings steigern niedrige Zinsen und der Wechselkurs mit dem Dollar die Ausfuhren und haben einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft. Das Umfeld für Unternehmen für Investitionen, um sich fit zu machen für die Zukunft, war selten so günstig wie jetzt. Die Abwertung des Euros unterstützt zudem massiv die Exporte der Eurozone. Somit profitieren gerade auch in Deutschland die privaten Haushalte aufgrund einer brummenden Konjunktur, aufgrund von mehr Beschäftigung, höherer Löhne, größerer Kaufkraft und billigerer Kredite. Vor allem die kleinen und mittleren Banken in Deutschland beklagen als Folge der Finanzmarktkrise den Regulierungseifer der EU. Der Genossenschaftsverband Bayern hat bei einer Umfrage unter seinen Mitgliedsbanken sogar herausgefunden, dass die regulatorischen Anforderungen einen jährlichen Personalaufwand von über 33 Millionen Euro verursachen. Durchschnittlich sind hier zwei Vollzeitkräfte je Institut mit der Bewältigung der Regulierung beschäftigt. Was halten Sie von einer solchen Entwicklung? Schulz: Der Vorwurf, die EU reguliere zu viel, trifft leider oft zu. Ich bin der Meinung, dass die EU nicht alles bis ins kleinste Detail regeln muss. Wie bereits erwähnt, sollte sich Europa auf die großen Fragen konzentrieren, die nur in einer gemeinsamen Anstrengung der 28 Mitgliedstaaten gelöst werden können. Was lokal, regional oder national geregelt werden kann, soll auch dort entschieden werden. Die Finanzkrise hat aber auch gezeigt, dass gerade in diesem Bereich oft zu wenig Regulierung stattfindet. Das hat zu einer Krise geführt, deren dramatische Folgen wir noch heute spüren. Wir müssen hier die richtige Balance finden. Die EU darf nicht über das Ziel hinausschießen, aber es darf auch keine Unterregulierung geben, die sich zu einer Bedrohung für die Menschen entwickeln kann. Das Europäische Parlament gilt als „Kompromissfabrik“. Sie wollen in Ihrer Amtszeit das Parlament zu einem „Ort des Streits“ machen. Wie ist das zu verstehen? Schulz: Politik lebt von Streit. Die Menschen wollen Diskussionen und Auseinandersetzungen über Themen, die sie bewegen. Die Menschen wollen Politiker mit klaren Positionen und mutige und weitsichtige Entscheidungen. Damit diese Positionen deutlich Die einzige direkt gewählte EU-Institution. Repräsentiert rund 500 Millionen EU-Bürger. Das EU-Parlament spielt eine Schlüsselrolle bei der Wahl des Kommissionspräsidenten. Gemeinsam mit dem Rat entscheidet es über den EU-Haushalt. Exekutivorgan der EU, verantwortlich für Gesetzes initiativen und Umsetzung von EU-Regelungen. Überwacht die Einhaltung der EU-Verträge. Rat der Europäischen Union Legislativorgan der EU, zusammengesetzt aus den Ministern der Mitgliedstaaten. Teilt sich mit dem Europaparlament die Haushaltshoheit. Europäischer Rat Besteht aus den Staats- und Regierungschefs der EU und entscheidet über die Eckpunkte der europäischen Politik. werden, brauchen wir in den Parlamenten Auseinandersetzungen und Streit zwischen politischen Köpfen. Nur so sehen die Menschen, wer ihre Meinung vertritt. Das Europäische Parlament hat hier in der Vergangenheit Defizite gehabt, an denen wir arbeiten müssen. Der Spitzenkandidatenprozess war bereits ein wichtiger Schritt hin zu einer Politisierung und einer Parlamentarisierung der europäischen Politik. Zudem lade ich Sie ein, einmal zu einer Debatte ins Plenum zu kommen. Viele Themen werden dort schon heute sehr engagiert und emotional diskutiert. Schuldenkrise, Griechenland - Europa steht immer wieder vor neuen Herausforderungen. Wie schätzen Sie mittelfristig die Entwicklung ein, was sind die Szenarien? Schulz: Die Situation in Griechenland ist nach wie vor eine große Herausforderung. Eines ist aber klar: Wenn wir auf der Welt längerfristig etwas zu sagen haben wollen, müssen wir als Europäer zusammenstehen. In der EU leben 500 Millionen Menschen. Indien alleine hat 1,1 Milliarden Einwohner, China sogar 1,3 Milliarden. Wenn wir uns in Zukunft gegen diese Giganten behaupten wollen, dann geht das nicht alleine, sondern nur gemeinsam. Und dazu zählt eben auch die Solidarität untereinander. Übersetzt heißt das, dass die EU bereit ist, Griechenland zu helfen. Das geht aber natürlich nur, wenn Athen auch Hilfe annimmt. Dazu muss eine umfangreiche Reformliste vorgelegt werden, und die Reformen müssen zügig umgesetzt werden. Mein Eindruck ist, dass die griechische Regierung dazu bereit ist, und deshalb bin ich auch sehr zuversichtlich, dass wir eine gemeinsame Lösung hinbekommen. Zu Ihnen: Sie sind gelernter Buchhändler. Was lesen Sie gerade? Schulz: „Geschichte des Westens: Die Zeit der Gegenwart“ von Heinrich August Winkler. Das ist wirklich ein ausgezeichnet und anschaulich geschriebenes Buch von einem großen Historiker und Intellektuellen. Ich kenne Herrn Winkler persönlich und schätze das Gespräch mit ihm sehr. Die Diskussionen mit ihm sind ungemein bereichernd. Letzte Frage: Sie wurden unlängst als nächster Kanzlerkandidat der SPD ins Spiel gebracht. Was halten Sie davon? Schulz: Die Medien lieben dieses Spiel der Spekulationen, aber das ist nicht mein Spiel. Ich bin glücklich, Präsident des Europäischen Parlaments zu sein, und mit meiner Arbeit voll ausgelastet. Die Fragen stellten Wolfgang Koschny und Martin Orth. Ω 4 J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E Westmünsterland Vorteile der Kreditkarte im Urlaub KOLUMNE Steuerplus von 40 Milliarden D ie jüngste Steuerschätzung für Deutschland verheißt Mehreinnahmen von circa 40 Milliarden Euro im Vergleich zur entsprechenden Schätzung vom November 2014. Nur Minuten nach Veröffentlichung dieser Nachricht folgten bereits viele Vorschläge, was mit dem zusätzlichen Geld denn so alles gemacht werden könnte. Aber wie viele Steuergelder stehen wirklich zur Verfügung? tion dar, um die Vielzahl der Ausgaben zu finanzieren. Denn mit der Einführung der staatlichen „Schuldengrenze“ ist der zweiten traditionellen „Einnahmequelle“, der vor allem seit den 1970er-Jahren genutzten jährlichen Neuverschuldung, in großen Teilen ein Riegel vorgeschoben worden. Reichten die erwarteten Steuereinnahmen nicht aus, um die steigenden Ausgabenwünsche zu finanzieren, „erhöhte“ man die Einnahmen durch Kreditneuaufnahmen und erzielte auf diese Weise einen „ausgeglichenen“ Haushalt. Das Ergebnis – ein stattlicher staatlicher Schuldenberg – ist ebenso groß wie bekannt. M ie 40 Milliarden Euro sind zunächst zu relativieren. Denn sie beziehen sich auf den Schätzungszeitraum von 2015 bis 2019. Auf das Jahr gerechnet verbleiben also circa acht Milliarden Euro. Dieses Geld wäre schon weg, wenn das historisch niedrige Zinsniveau um lediglich einen Prozentpunkt ansteigen würde und der Bund für seine Schulden entsprechend mehr Zinsen zahlen müsste. Das heißt aber nicht, dass keine Steuergelder da wären, im Gegenteil. D A D D ufschlussreich ist eine langfristige Betrachtung der absoluten Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden. Erst sie zeigt die D ynamik in den staatlichen Steuereinnahmen. Diese stiegen nämlich von circa 450 Milliarden Euro (2005) auf circa 640 Milliarden Euro (2014). Laut a ktueller Schätzung ist ein weiteres Wachstum auf deutlich über 760 Milliarden Euro im Jahr 2019 zu erwarten. Zu verdanken ist diese Entwicklung vor allem der guten Konjunktur und der geringen Arbeitslosigkeit. E in Blick auf die unspektakuläre Grundmechanik der staatlichen Haushaltsrechnung (Einnahmen = Ausgaben) zeigt schnell die Bedeutung der Steuergelder für den Staat: Sie stellen die einzige tatsächliche Einnahmeposi BasicCard it der Schuldenbremse aber nähern wir uns wieder der Ausgangslage vor 1970: Der Staat kann nur so viel ausgeben, wie er durch Steuern einnimmt. Umso wichtiger ist daher eine gute Wirtschaftslage mit nachhaltigem Steuerfluss. Und die Steuern fließen reichlich … och das allein wird uns nicht helfen, wenn die Steuergelder nicht auch sinnvoll verwendet werden. Sorgen sind hier weiter angebracht: Ein Blick auf die historische Entwicklung der Ausgabenstruktur des Bundeshaushaltes zeigt zum Beispiel einen dramatischen Rückgang des Investitionsanteils auf einen nur noch einstelligen Prozentwert. Stattdessen wurden immer größere Blöcke für laufende Ausgaben verwendet, auch in jüngster Zeit. a ist es immerhin ein gutes Zeichen, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) Deutschland für sein von der Bundesregierung jüngst angekündig tes milliardenschweres Infrastrukturprogramm lobte. Eine Trendumkehr zu wieder mehr Investitionen? Bisher hatte der IWF eher den deutschen Inves titionsstau kritisiert, der ja in jüngster Zeit gern am Beispiel der zahlreichen maroden Autobahnbrücken verdeut licht wird. W obei: Eine Reparatur, so notwendig sie auch sein mag, ist noch keine Zukunftsinvestition, die die Infrastruktur weiterentwickelt. Hier sollte man das eine vom anderen säuberlich trennen. Und das Westmünsterland sollte zusehen, von dem Infrastrukturprogramm etwas abzubekommen . . . Ω MELDUNG Für Kunden, die ihre Kreditkarte nicht direkt an ein Konto koppeln möchten, bietet sich die BasicCard an, ehemals Prepaid-Karte. Das Guthaben wird per Überweisung oder Dauerauftrag auf die BasicCard geladen, das entsprechende Budget legt der Kunde selbst fest. An allen Akzeptanzstellen kann er bargeldlos mit der Karte zahlen, zudem erhält der Inhaber an rund einer Million Geldautomaten Bargeld. Die ideale Kreditkarte für junge Erwachsene und sicherheitsbewusste Kunden. Ω dpa Berthold te Vrügt, Generalbevollmächtigter der VR-Bank Westmünsterland, leitet das Ressort Volkswirtschaft Wichtige Tipps für Kunden įBargeldloses Zahlen an 30 Millionen Akzeptanzstellen įUmfangreicher Service Ob VISA oder Mastercard: Der Kunde sollte einige Tipps bedenken, wenn er sie benutzt. Westmünsterland. Wer eine Kreditkarte besitzt, genießt zahlreiche Vorteile. Unabhängig davon, ob es sich um eine VISA- oder Mastercard handelt, kann der Kunde weltweit an 30 Millionen Akzeptanzstellen bargeldlos zahlen. Diese Möglichkeiten sind gerade auch in der bevorstehenden Urlaubszeit von großem Nutzen, lassen sich doch Rechnungen in zahlreichen Restaurants, Hotels und Freizeit oasen auf diese Weise recht bequem bezahlen. Kreditkarte beantragen Wer eine Kreditkarte beantragt, kann zwischen verschiedenen Varianten wählen. Bei allen Kreditkarten der VR-Bank Westmünsterland gibt es attraktive Rückvergütungen, die umsatzabhängig sind. Zudem kann man bei der Gestaltung auch Lieblingsmotive auswählen. Mit der GoldCard sind vielfältige Serviceleistungen und Versicherungen verknüpft, vom Reiserücktritt bis hin zur Auslands- Schutzbrief-Versicherung. Zu den Pluspunkten der GoldCard gehören die weltweit kostenfreien Verfügungen an Geldautomaten und eine Rückvergütung von sieben Prozent bei einer Urlaubsbuchung über den VRBank Partner Urlaubsplus durch den Reiseveranstalter bei Mietwagen, Hotels, Ferienhäusern und Kreuzfahrten. Die Bestellung einer Kreditkarte ist bequem online unter www.vrbank-westmuensterland.de/kreditkarten möglich. Schalke-Fans können Kreditkarten auch im königsblauen Design bekommen. Wer übrigens Neukunde der VRBank ist und ein Girokonto mit Schalke-Kreditkarte beantragt, erhält ein Trainingstrikot des FC Schalke 04, die Vorverkaufs-Chance für maximal zwei Eintrittskarten pro Heimspiel und einen Schalke 04-Schlüssel anhänger oder eine Schalke 04-Smartphone-Socke. Diejenigen, die schon ein Girokonto bei der VR-Bank haben und eine Schalke 04-Kreditkarte beantragen, bekommen die Vorverkaufschance für maximal zwei Eintrittskarten pro Heimspiel und Schlüsselanhänger beziehungsweise Smartphone-Socke. Sicherheitstipps beachten Geheimnummern: Die eigene PIN darf nicht auf die Karte geschrieben und nie zusammen mit ihr aufbewahrt werden. Im Falle eines Verlustes oder Diebstahls könnte Bargeld vom eigenen Konto abgehoben werden, bevor die Sperrung der Karte erfolgt. Verlust oder Diebstahl: Der Kunde sollte die Kartennummer aufschreiben und sie getrennt von der Karte aufbewahren. Bei Verlust muss er sie bei seinem Kreditkarteninstitut angeben. Der einheitliche Sperrnotruf aus dem Mobilfunknetz lautet: 116 116 bzw. aus dem Ausland: +49/116 116. Sollte die Nummer nicht erreichbar sein, lautet die Alternative: +49/30 40 50 40 50. Bargeldmitnahme: Experten empfehlen, wenn man im Urlaub unterwegs ist, nie mehr als 100 Euro in bar mitzunehmen. Sicher ist sicher. Quittungen: Die Quittungen von Kartenzahlungen sollten gesammelt und gut aufbewahrt werden, um sie nach der Rückkehr mit den Abbuchungen zu vergleichen. Nach der Reise: Falls missbräuchliche Verfügungen festgestellt werden, sollte sich der Kunde direkt mit der VR-Bank in Verbindung setzen. Bei missbräuchlichem Einsatz durch Dritte haftet der Kunde nicht für entstandene Schäden, wenn er die Sorgfaltspflichten im Umgang mit Kreditkarten beachtet hat, zum Beispiel die getrennte Aufbewahrung von PIN und Karte. Ω VR-Bildungsinitiative fördert bemerkenswerte Schulprojekte Schulen reichen Anträge für 21 neue Projekte ein įIn Coesfeld und Hiddingsel wurden bereits Träume wahr Kombinationsgabe und Zielsicherheit sind beim PoolBall gefragt. VR-Bank lädt zum PoolBall®-Cup in Borken ein Borken. Spaß und Unterhaltung stehen beim PoolBall® im Mittelpunkt, einer nie zuvor dagewesenen Kombination aus Poolbillard und Fußball. Ballgefühl, Köpfchen und gute Laune bilden bei dem Wettbewerb eine perfekte Mischung. Das runde Leder kommt auf einem überdimensional großen Billardtisch zum Einsatz. Dabei ist nicht unbedingt fußballerisches Können gefragt, es kommt vielmehr auf Kombinationsgabe und etwas Zielsicherheit an. Die PoolBall®-Regeln sind denkbar einfach: Es wird eine abgewandelte Variante des vom Billard bekannten 8-Ball mit einem gravierenden Unterschied gespielt: Der Spieler ist der Queue! Dabei ist es egal, ob man den Ball mit den Füßen oder mit dem Kopf in die Taschen des PoolBall®-Tischs befördert. Wichtig ist, dass der Spieler den Ball nur einmal berührt. Zu dem Turnier anlässlich des Borkener Industrie- und Gewerbetages lädt die VR-Bank Westmünsterland alle Interessierten, die eine sportliche Herausforderung bei guter Unterhaltung suchen, ein. Am Sonntag, 21. Juni (12 bis 16 Uhr), ist es soweit. Mitmachen können Teams aus (Ausbildungs-)Betrieben und Unternehmen, Schulen, Vereinen, Nachbarschaften, Freundeskreise, Schützen, Thekenmannschaften oder Kegelclubs aus Borken und Umgebung. Ein Team besteht aus max. fünf Spielern. Das Mindestalter beträgt zehn Jahre. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldeschluss ist der 12. Juni 2015. Zu gewinnen gibt es für die besten drei Teams je einen Pokal und Geldpreise zwischen 150 und 50 Euro. Alle Teilnehmer erhalten Getränkegutscheine. Wer nicht in einem Team teilnehmen kann, für den besteht in der Zeit von 10 bis 12 und von 16 bis 18 Uhr die Möglichkeit zum freien Spielen. Die PoolBall-Anlage ist während des Borkener Gewerbetages im Gewerbepark Hendrik-de-Wynen, Kreuzung „Alter Kasernenring“/„Am Fliegerberg“ aufgebaut. Anmeldung: www.vr-bank-westmuensterland.de/ big oder direkt bei allen Filialen der VR-Bank Westmünsterland. Ω Westmünsterland. Das Lesen fördern, einen Werkraum ausstatten, Versuchssets für den Physikunterricht anschaffen oder mit Musikprojekten dem Schulleben eine besondere Note geben: Das sind Beispiele von insgesamt 21 Projekten, mit denen sich Schulen finanziell absichern möchten und sich deshalb an die VR-Westmünsterland Bildungsinitiative gewandt haben. Die Bildungseinrichtungen stellen unter Beweis, dass sie sich über den Unterricht hinaus für ihre Kinder und Jugendliche einsetzen, um deren Fähigkeiten und Talente weiterzuentwickeln. Die Bildungsinitiative der VR-Bank Westmünsterland bietet die finanzielle Unterstützung für solches Engagement im kulturellen, naturwissenschaft lichen oder sozialen Bereich jedes Jahr neu an. Das achtköpfige Entscheidungsgremium wird nun im Juni die Anträge der Ausschreibungsrunde beraten. Die Schulen erhalten rechtzeitig vor den Ferien die notwendigen Informationen, um für das nächste Schulhalbjahr Planungssicherheit zur Umsetzung der Projekte zu haben. Dieses Signal hatten die Coesfelder Laurentiusschule und die St. GeorgGrundschule im Dülmener Ortsteil Hiddingsel seinerzeit auch bekommen und freuten sich nun, dass ihre Pläne in Erfüllung gehen konnten. Die Coesfelder Einrichtung schaffte zum einen neues Spielzeug für die Pausen und zum anderen dringend erforderliche Sitzbänke für die Klassenzimmer an. Die VR-Westmünsterland Bildungs initiative stellte 1.000 Euro zur Verfügung. Um ihre Freude zum Ausdruck zu bringen, hatten sich rund 260 Schülerinnen und Schüler und die über 20 Pädagogen etwas Besonderes einfallen lassen. Sie bedankten sich beim Frühlingssingen mit beliebten Melodien herzlich für das Engagement der VRBank, die durch PR-Leiter Thomas Borgert vertreten war. Für ein neues Klettergerüst hatten sich die Kinder der St. Georg-Grundschule kräftig ins Zeug gelegt. Um einen Teil des Geldes zu finanzieren, organisierten sie einen großen Sponsorenlauf. Da die Kosten aber noch nicht ganz gedeckt werden konnten, bedach- Die Laurentiusschüler bedankten sich bei Thomas Borgert, PR-Leiter der VR-Bank. Das Geldinstitut hat den Kauf des neuen Pausenspielzeugs finanziell unterstützt. te die Bildungsinitiative das Vorhaben mit einer Spende. Bei der Einweihungsfeier des Spielgerätes gehörte Dirk Gärtner, Regionalleiter des Geldinstituts, zu den Ehrengästen. Unter ihnen waren auch Vertreter der Stadtverwaltung und des Fördervereins. Die Grundschulkinder hießen mit der Komposition „Sankt Georgskinder sind wir!“ alle Besucher des Festaktes willkommen. Mit einem Boogie-Woogie-Tanz, einem Gedicht von Karin Schaffner und weiteren Liedern brachten die Kinder ihre Freude über die neue Freizeitanlage zum Ausdruck. www.vr-bildungsinitiative.de Ω IMPRESSUM Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Eine Kundenzeitung von Genossenschaften Chefredaktion Wolfgang Koschny (V.i.S.d.P.) Kontakt zur Redaktion Die Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ) Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Genossenschaften. Ziel der GAZ ist die Förderung des Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer Ordnung. Die Berichterstattung ist in diesem Sinne interessengeleitet. Sie ist parteipolitisch unabhängig. Herausgeber Dr. Wolfgang Baecker, Dr. Thorsten Weiland Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 E-Mail: [email protected] Regionalseiten VR-Bank Westmünsterland Thomas Borgert (verantwortlich), Telefon: 0 25 41/13 - 202 Verlag Frankfurter Societäts-Medien GmbH Frankenallee 71–81, 60327 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/75 01 - 43 52, Telefax: 0 69/75 01 - 47 43 52 Redaktion Verlag Peter Hintereder Gestaltung Verlag Kerim Demir Projektleitung Verlag Olaf Kopmann Geschäftsführer Oliver Rohloff Abo-Service 30 Cent/Stk. (mind. 200 Exemplare) Registergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main Handelsregisternummer: HRB 7285 Diese Zeitung erscheint achtmal im Jahr. Als Kundenzeitung der VR-Bank Westmünsterland erscheint sie in einer Auflage von 80.000 Exemplaren. Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 114232782 Anzeigen-Service Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 E-Mail: [email protected] Druck Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, 2015 Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht un bedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangte Einsendungen wird keine Haftung übernommen. Nachdruck nur mit G enehmigung der Redaktion. Nächste Ausgabe: 26. 06. 2015 J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E 5 Regional Engagement in den Niederlanden MELDUNG įVielfältige Angebote der VR-Bank für niederländische Immobilienfinanzierung Thomas Blanke (l.), Leiter der Abteilung Baufinanzierung, und Regionalleiter Robert J. Geominy mit der Infobroschüre zu den Angeboten in den Niederlanden. Borken. Der europäische Binnenmarkt wächst immer enger zusammen, das gilt auch und insbesondere für die grenznahen Regionen von Deutschland und den Niederlanden. Zu den maßgeblichen Organisationen, die das Miteinander auf allen Ebenen verstärken, Wirtschaftsbeziehungen inklusive, gehört die Euregio, der länderübergreifende Verbund von 130 Kommunen, darunter auch die Kreise Coesfeld und Borken. Die VR-Bank Westmünsterland als leistungsstarke und in der Region verwurzelte Genossenschaftsbank setzt nun deutliche Akzente und engagiert sich im niederländischen Finanzierungsmarkt. Nach einer Testphase, die zunächst auf die Gebiete nahe der Grenze beschränkt war, hat das Geldinstitut seine Angebote auf das gesamte Nachbarland ausgeweitet. Dieser Schritt ergab sich aus den positiven Erfahrungen, die im Laufe der Zeit gewonnen wurden, erläutert Thomas Blanke, Leiter der Baufinanzierung in der VR-Bank. Die Bank arbeitet hier in enger Kooperation mit der Volksbank EmmerichRees, die bereits seit Jahren in den Niederlanden aktiv ist. Die VR-Bank bietet Immobiliendarlehen zum Erwerb von eigengenutzten Wohnimmobilien und zur Umschuldung bestehender Wohnbaufinanzierungen an. Dazu steht sie im direkten Kontakt mit entsprechenden Internetplattformen, die in den Niederlanden die maßgeblichen Schalt- und Schnittstellen für Immobiliengeschäfte und deren Finanzierung darstellen. Mit Robert J. Geominy hat die Bank einen Sonderbriefmarke zum Velener Jubiläum Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank, gab dem niederländischen Sender von RTL ein Interview. Fachmann, der fließend Niederländisch spricht und den Kunden aus dem Nachbarland in deren Muttersprache Rede und Antwort stehen kann, denn die niederländischen Kunden müssen die deutschen Darlehensverträge in einer Niederlassung der VR-Bank Westmünsterland unterzeichnen. Nach Worten von Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Westmünsterland, will das Geldinstitut den Wettbewerb im Nachbarland beleben. Die Angebote des Geldinstituts liegen nach seinen Worten günstiger als die der niederländischen Mitbewerber. Die VR-Bank möchte Interesse für ihr Engagement wecken und gehe davon aus, dass die Konditionen am Markt Aufmerksamkeit finden. Zur weiteren Perspektive sagt Dr. Baecker: „Wir starten langsam und bedächtig. Es wird von selbst mehr werden.“ Ω Mehr Informationen sind auf den Seiten von www.vr-bank-west muensterland.de unter dem Thema Baufinan zierung zu finden. Werben für die Velener Jubiläumsmarke: Frauke Vens, Helmut Essink und Dr. Thomas Brüggemann. Velen. Velen feiert Jubiläum, der Ort wird 1.125 Jahre alt. Um das historische Ereignis zu würdigen, hat die VR-Bank in Velen eine Briefmarke herausgegeben. Zunächst ist die Briefmarke, die das Jubiläumslogo zeigt, auf 500 Stück limitiert. Sollten diese Exemplare vergriffen sein, können aber jederzeit Exemplare nachproduziert werden. Käu- fer können das Postwertzeichen gegen eine Spende erwerben. Die Höhe des Betrages ist ihnen freigestellt. Der Erlös kommt einem guten Zweck zugute, erläutert Helmut Essink von der VR-Bank in Velen. Die „Velen-Briefmarke“ wurde als 62-Cent-Marke produziert und ist somit für einen Standardbrief gedacht. Ω www.consulting-und-immobilien.de Velen- Ramsdorf Dülmen Handwerker aufgepasst! Exklusiv Wohnen im Außenbereich Eigentumswohnung als Doppelhaushälfte (in Teileigentum aufgeteilt). Großzügige Diele mit Essplatz und Wohnzimmer mit Echtholzparkett sowie offenem Kamin mit Steuerung. Die Wohnfläche beträgt 163 m2 und bietet 6 Zimmer. Verschaffen Sie sich den richtigen Eindruck von diesem gemüt lichen und erst im Jahre 2004 errichteten Objekt im Zuge einer Besichtigung. Energiebedarfsausweis: Gasheizung, 96,1 kWh, Effizienzkl. C Diese grundsolide Doppelhaushälfte bietet durch Eigenleistung großes Um- und Ausbaupotenzial und somit die Möglichkeit, die eigenen Wohnwünsche gezielt umzusetzen. Wohnfläche 116 m2, Grundstück 312 m2, Baujahr 1922, Energiebedarfsausweis: Ölheizung, 298 kWh, Effizienzkl. H Coesfeld Kaufpreis: 235.000,00 € zzgl. 4,99 % Käufercourtage Dülmen Oldenburg – „Beverbäker Wiesen“ Eine Immobilie für die ganze Familie Die Idee der KUBOX-Appartements Großzügiges Einfamilienhaus 1956 in einem reinen Wohngebiet mit 103 m2 Wohnfläche erbaut, 1967 um 38 m2 erweitert. Mit Wintergarten und einem tollen Blick ins Grüne (Grundstück 933 m2), Energiebedarfsausweis: Ölheizung, 246,9 kWh, Effizienzkl. G Kaufpreis: 115.000,00 € Kaufpreis: 232.500,00 € Ihr Ansprechpartner Daniel Meßling Telefon 0 28 61/80 06-40 51 Ihr Ansprechpartner Mike Brinkmann Telefon 0 25 41/ 13-2 15 zzgl. 4,99 % Käufercourtage Ihre Ansprechpartnerin Marie-Luise Schmauck Telefon 0 25 94/9 59-3 03 Coesfeld Borken-Burlo zzgl. 4,99 % Käufercourtage Stadtlohn Mehr als nur ein Stück Bauland verteilt auf 2 Einheiten mit 2 separaten Eingängen. Die Räume sind teilweise veränderbar, Nutzfläche insges. 240,5 m2. Energieverbrauchsausweis: Gas, Heizenergieverbrauch: 187,3 kWh/(m2a), Effizienzkl. F, Stromverbrauch: 36,5 kWh/(m2a). Zwei nebeneinanderliegende Grundstücke in elitärer Umgebung in den Größen 1.036 m2 und 877 m2. Die Grundstücke sind voll erschlossen und durch eine Wallanlage uneinsehbar. In der unmittelbaren Nachbarschaft befindet sich eine aufsehenerregende Villa mit einem parkähnlichen Garten (kann ebenfalls erworben werden). Es ist eine eingeschossige Bebauung mit Einzelhäusern vorgesehen mit einem Satteldach, alternativ auch Walmdach (30- bis 45-Grad-Neigung). Die ruhige Sackgassenlage macht das Angebot perfekt. Mietpreis: 842,00 €/Monat Kaufpreis: 195,00 €/m2 6 Büroräume und Nebenräume zzgl. Nebenkosten, zzgl. MwSt. Provision: 2,38-fache Monatsmiete inkl. MwSt. Ihr Ansprechpartner Reinhold Zumbült Telefon 0 28 63/92 98-29 Ein vollkommen neues Segment im deutschen Immobilienmarkt, das wesentliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Immobilienanlagen bietet: -e in ökologisches und nachhaltiges Energiekonzept -A usrichtung auf eine definierte Mieter-Zielgruppe -k onsequente und effiziente Detaillierung der Grundrisse -A usrichtung auf maximale Rentabilität Erdgeschoss-Wohnung Ein Appartement, knapp 40 m2, aber trotzdem ganz groß. Ein geschickt arrangierter Grundriss, ein großer Balkon, lange Blickbeziehungen: alles ideal, um sich ohne großen Aufwand ein Grundriss nicht detailgetreu. Balkon 4,2 m 2 2,1 m 2 (50 %) Natur pur! Mit vielen Extras Einfamilienhaus mit diversen Nebengebäuden, einmalig gelegen am Ende einer Sackgasse und am Rande eines Naturschutzgebietes mit unverbaubarem Blick. Grundstück: 4.015 m2, Energiebedarfsausweis: Ölheizung, 243,04 kWh, Effizienzkl. H Gemütliches Einfamilienhaus, stilvoll angelegter Garten, gelungene Raumaufteilung, beeindruckender Kamin, XXL-Bad aus dem Jahr 2000, Zugang zum Balkon von 2 Räumen etc., Bj. 1984, Energieverbrauchsausweis: Gasheizung, 91,91 kWh, Effizienzkl. C Kaufpreis: 299.000,00 € Kaufpreis: 239.000,00 € Ihr Ansprechpartner Christian Borgert Telefon 0 28 63/92 98-36 Ihre Ansprechpartnerin Sabrina Geukes Telefon 0 28 61/80 06-40 71 Ihr Ansprechpartner Holger Glück Telefon 0 25 63/4 01-65 zzgl. 4,99 % Käufercourtage WHG 02 40,10 m 2 Schlafen 12,3 m 2 zurichten. Besonders beachtenswert: die Schiebetüren zwischen dem Wohnund Schlafbereich. Diese ermöglichen die Nutzung der Wohnung als einen großen Raum oder als 2-Zimmer-Appartement. Selbstverständlich gehören ein hochwertiges Bad, Einbauküche sowie raumhohe Einbauschränke im Schlafbereich und Flur zum Verstauen und Organisieren dazu. Ω Baujahr: 2015 Wohnfläche: 40,1 m2 Ab. 0,7 m 2 Bad 3,4 m 2 Grundstück 877 m2 = Kaufpreis 171.015,00 € zzgl. 4,99 % Käufercourtage Auf einer Grundstücksfläche von ca. 2,1 ha entstehen mehrere archi tektonisch moderne und ansprechende Baukörper. Die vorwiegend Zweibis Dreizimmerwohnungen sind 39 m2 bis 74 m2 groß und auf dem Wohnungsmarkt stark nachgefragt. Die Ausstattung der Wohnungen wird qualitativ hochwertig sein. Ein zukunftsweisendes Energie konzept hält künftige Nebenkosten für die Mieter kalkulierbar. Ω Küche/Wohnen 19,6 m 2 Flur 2,0 m 2 Kaufpreis: 117.050,00 € inkl. Inventar zzgl. Tiefgaragenstellplatz 18.500,00 €; zzgl. 4,76 % Käufercourtage Mietprognose: 381,00 € zzgl. 4,99 % Käufercourtage Ihr Ansprechpartner Josef Sicking Tel. 0 28 63/92 98-37 Energiebedarfsausweis: Endenergieträger Holz, 62,6 kWh, Effizienzklasse B 6 J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E Westmünsterland FINANZTIPP Sparpläne in Investmentfonds Langfristig. Ertragsstark. Beliebt. Antonius Deelmann, Kundenbetreuer KompetenzCentrum Borken A ngesichts weiter niedriger Zinsen wächst der Handlungsdruck für Sparer. Doch Anleger sind noch immer sehr zurückhaltend, obgleich sie zunehmend erkennen, dass Investmentfonds auch in diesem Umfeld noch Renditechancen bieten. Als Sparpläne können sie Brücken bauen – das Sparen mit kleineren monatlichen Beiträgen erleichtert den Einstieg. D ie Deutschen halten Aktien inzwischen für attraktiver als Tagesgeld. So lautete ein Ergebnis der Anlegerstudie von Union Investment im ersten Quartal 2015. Erstmals seit Beginn dieser Abfrage im Jahr 2010 liegen auch Investmentfonds vor dem bei den Deutschen so beliebten Tagesgeld. Anleger verändern langsam ihre Einstellung zu Geldanlagen, weg von renditeschwachen, liquiden Zinseinlagen hin zu ertragsstärkeren Investments. V iele finanzielle Wünsche der Anleger liegen erst weit in der Zukunft. So gaben die Befragten der Studie etwa die Vorsorge für das Alter oder das Sparen für Kinder und Familie als Sparziele an. Doch trotz dieses langfristigen Anlagehorizonts gibt es immer noch Vorbehalte gegenüber chancenreicheren G erade im aktuellen Umfeld niedriger Zinsen ist Beratung in finanziellen Angelegenheiten besonders wichtig. Schließlich hat sich das Umfeld an den Kapitalmärkten in den letzten Jahren fundamental verändert. Ebenso sind die Anforderungen der Anleger an Finanzanlagen gestiegen. Auch wenn Anleger wegen der niedrigen Zinsen inzwischen desillusioniert sind: Wir können ihnen interessante Alternativen aufzeigen. Wir wissen nicht nur um die Möglichkeiten, die sich derzeit bieten, sondern wir prüfen darüber hinaus, welche Geldanlagen genau zu ihnen passen. Um den An forderungen gerecht zu werden, ist die Beratung umfassend angelegt. Ω Wertvoller Gedankenaustausch Anzeige Benefizaktion für Initiative von Annelie Fabry in der VR-Bank įRechte von Mädchen und Frauen stärken Drei Fragen an Annelie Fabry Anlageformen wie Aktien. Aber es gibt einen Ausweg aus dem Dilemma: regelmäßiges Sparen, auch schon mit kleinen Beträgen, zum Beispiel in einen Investmentfonds. Denn solche Sparpläne können langfristig auskömmliche Erträge bieten. Mit einer Auswahl an Aktien-, Misch- oder Multi-Asset-Fonds, die mehrere Anlageklassen vereinen, lassen sich Depots zusammenstellen, die ganz auf die Bedürfnisse und Wünsche eines Sparers zugeschnitten sind. Darüber hinaus kann bei einem Fondssparplan der Durchschnittspreiseffekt wirken. Durch die unterschiedlichen Einstiegszeitpunkte kaufen Anleger mit ihren gleichbleibenden Sparbeträgen bei niedrigen Kursen mehr, bei höheren weniger Fondsanteile. Dies kann sich langfristig auszahlen. Und nicht zuletzt: Auch wenn ein Fondssparplan lang fristig angelegt sein soll, bleibt man dennoch flexibel, denn die Sparraten können geändert oder auch ausgesetzt werden. MELDUNG Coesfeld. Zum einem Gedankenaustausch trafen sich die jetzigen Vorstände der VR-Bank Westmünsterland mit früheren Amtsinhabern. Alfred Dresemann, Alfred Lechtenberg, Karl-Heinz Levers, Kurt Gille, Heinrich Tömmers und Franz-Josef Böcker Projekte lindern Armut in Indien waren gern der Einladung zur Zusammenkunft mit Georg Kremerskothen und Dr. Wolfgang Baecker gefolgt. Der Vorstandschef betonte, dass die Meinungen der ehemaligen Kollegen von besonderem Wert seien. Er lobte zudem die vertrauensvolle AtmosphäreΩ 1. Wie wird es mit der Initiative in Zukunft weitergehen? Ich werde die angesprochenen Projekte weiter nachhaltig unterstützen, das ist die einzige erfolgreiche Möglichkeit, langfristig etwas zu ändern. Bei der Benefizgala (v. l.): Ludger Terodde (VR-Bank), Beate Göb (Inner Wheel), Annelie Fabry (Inner Wheel), Pastor Bobi Thomas Vattamala (St. Lamberti), Rosemarie Niemeier (Inner Wheel), Nino Fabry und Barbara Kranz (musikalische Gestaltung des Abends). Coesfeld. Als die Coesfelderin Annelie Fabry vor inzwischen 20 Jahren erstmals nach Indien reiste, hätte sie wohl nicht vermutet, wie die Erlebnisse ihr Leben verändern sollten. Bewegt und zugleich erschrocken angesichts der Not in den Armenvierteln, vor allem in der Metropole Kalkutta, ergriff sie Ini tiative und begann mit sozialen Projekten, um die Not der Menschen zu lindern. Der damals gerade neu gegründete Inner Wheel Club Coesfeld unter dem Dach der Rotarier bot die Chance, die soziale Mission in die Tat umzusetzen. Mit Unterstützung der VR-Bank Westmünsterland richtete der Förderverein vor wenigen Wochen eigens eine Benefizgala aus. Dabei kamen über 5.000 Euro zusammen. Der Rotary Club war es auch, mit dem die heute 74-Jährige einst den indischen Subkontinent besuchte. Dort bekam Fabry zu sehen, in welchen unhaltbaren Zuständen Millionen von Menschen zu leben gezwungen sind. Annelie Fabry spricht selbst von „unglaublicher Armut, die uns überall auf dem Lande oder auf den Bürgersteigen von Kalkutta begegnete“. Seither hat sie vier sehr unterschiedliche Projekte gestartet, um die Situation der Menschen zu verändern. Ganz zu Beginn gründete sie das Priti Vocational Training Institute, um die Berufsausbildung von Jungen und Mädchen zu verbessern. Mindestens vier Jahre besu- chen die jungen Leute diese Schule, lernen Fertigkeiten wie Stricken oder Schneidern, nehmen an Computerkursen teil. Das Abschlusszertifikat ist stets ein Ticket für einen sofortigen Arbeitsplatz. Mit der Gründung einer Zahnklinik hat die Coesfelderin neue Wege beschritten, ist doch Zahnbehandlung in Indien eher ungewöhnlich. Ein schmerzender Zahn wird gleich entfernt. Gab es zunächst nur einen Behandlungsstuhl, sind es inzwischen vier. Durch die Behandlung von Privatpatienten wird in „Annelie’s Dental Clinic“, wie die Inder das Zentrum genannt haben, der Besuch von armen Bewohnern finanziert. Das Projekt Nishda (übersetzt: Hingabe) zielt darauf ab, Frauenrechte zu stärken und insbesondere die Lebensbedingungen von jungen Mädchen zu verbessern. Bereits bei der Einschulung haben diese ein Defizit von 25 Prozent gegenüber den Jungen. Viele Mädchen verlassen mit Beginn der Pubertät die Schule, um zu heiraten – meist nicht freiwillig, sondern auf Druck der Eltern. Nishda setzt eigene Akzente, sorgt mit Theaterspielen und Hausbesuchen für ein Umdenken und hat bereits einen Arbeitskreis geschaffen, in dem nur Mütter von Mädchen mitarbeiten dürfen. Durch den Verkauf von selbst hergestellten Papiertüten, Kerzen und weiteren Artikeln für den all- *Stand: 20.05.2015 täglichen Gebrauch wird die Ausbildung der Töchter finanziert. Das jüngste Projekt ist entstanden, um geistig und körperlich behinderte Kinder zu betreuen. Da sie in Indien als Strafe der Götter gelten, werden sie von Familien meist versteckt – aus Scham und Angst. Garia Sathi, benannt nach einem der armen Stadtteile Kalkuttas und dem indischen Wort für Freude, bietet Platz für 35 Kinder. Wie schwierig das Engagement für die Mädchen und Jungen ist, zeigt sich daran, dass die Räumlichkeiten schon mehrfach gewechselt werden mussten, weil Nachbarn sich gegen den jeweiligen Standort wehrten. Um alle Hilfen finanziell zu schultern, veranstaltet Annelie Fabry zahlreiche Aktionen. Sie organisiert Doppelkopfturniere und Filmvorführungen, um nur zwei Beispiele von vielen zu nennen. Ebenso stellt sie immer wieder Spendenboxen in Geschäften auf. Regelmäßig sorgt die 74-Jährige vor Ort in Indien dafür, dass „die Spenden zielgenau dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden“, hieß es in der Laudatio, als Ministerpräsidentin Hannelore Kraft der Coesfelderin 2011 das Verdienstkreuz am Bande verlieh. Ω Spendenkonto Förderverein Wheel Distrikt 87 DE19 4286 1387 5100 5661 00 (IBAN) 3. Wie ist es um die Zusammenarbeit mit örtlichen Organisationen bestellt? Ich unterhalte beste Beziehungen zu dem Rotary-Club Budge-Budge, Budge Budge ist ein Vorort von Kalkutta. Ich bin dort Ehrenmitglied. Von dem Club aus werden Unterlagen eingeholt, die für Projekte wie Brunnenbau oder z. B. der Errichtung des „Priti Vocational Training Institutes“ erforderlich sind. Die Projekte „Nishda“ und „Garia Sathi“ sind sogenannte „Government Registered Organisations“, vergleichbar unseren caritativen Einrichtungen. Ω Benefizgala ▪ F ür musikalische Untermalung der Benefizgala sorgten Nino Fabry und Barbara Kranz. Ludger Terodde, Leiter VR PrivateBanking, hieß die Gäste willkommen. ▪ I n ihrer Rede ging Annelie Fabry auf Mutter Teresa ein, der sie zwei Jahre vor deren Tod im Jahr 1997 begegnete. Sie werde auch heute noch „überall hoch verehrt“, sagte die Coesfelderin. An der Spitze des Ordens der Missio narinnen der Nächstenliebe, den Mutter Teresa mitbegründete, steht heute Marie Prima. „Ich bin in Groß-Reken geboren und kenne Coesfeld gut“, sagte die Oberin dem deutschen Gast in einem persönlichen Gespräch. ▪ Einen besonderen Dank richtete Pastor Bobi Thomas Vattamala, der die bedeutende Don-BoscoSchule in Kalkutta mit rund 3.000 Schülern leitet, während der Veranstaltung an die Gäste aus. ▪ Die Ziele des Fördervereins Wheel Distrikt 87 sind: Kinderarbeit verringern, Kinderhochzeiten unterbinden, Ausbildung fördern, Frauen stärken, Aufklärung ermöglichen und Hygiene verbessern. Ω Voller Erfolg für KegelCup Neue Leitung in Holtwick įIn Stadtlohn traten fast 30 Clubs gegeneinander an įWechsel an der Spitze der VR-Bank-Niederlassung Die Kegler hatten großen Spaß bei dem Wettbewerb. r elle Aktu Zins aExtr %!* 0,70 2. Indien wird hierzulande vor allem auch als ein technologisch aufstrebendes Land wahrgenommen. Müsste noch viel mehr der Blick auf Not und Armut gelenkt werden? Indien ist in der Tat ein technologisch aufstrebendes Land und hat eine wachsende Mittel- und Oberschicht. Nur wird leider immer wieder vergessen, dass in Indien fast 1,3 Milliarden Menschen leben. Im Human-Development-Report, mit dem die Vereinten Nationen die Lebenssituationen in den Ländern dieser Welt betrachtet, steht Indien an 135. Stelle. Der Anteil der Landbevölkerung macht fast 70 Prozent aus. Rund 750 Millionen Menschen müs- sen mit zwei Dollar oder weniger pro Tag auskommen, für uns unvorstellbar. Um es klar auszudrücken: 17 Prozent der indischen Bevölkerung sind unterernährt, sie hungern. Die Beseitigung der Armut ist die größte Herausforderung der indischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Stadtlohn. Das hatte es bislang noch nicht gegeben: Beim VR-Bank KegelCup Stadtlohn in diesem Jahr wurden alle Wettbewerbe an einem einzigen Tag ausgetragen. Auf sechs Kegelbahnen des Ortes traten die Kegelfreunde zu den Turnieren an. Was früher Wochen und Monate dauerte, war jetzt an einem Nachmittag angesagt. Teilnehmen konnten sowohl Damen- als auch Herren- und gemischte Clubs. Gesamtsieger wurde am Ende der Kegelclub „De Wehrigen“. Fast 30 Kegelclubs beteiligten sich an dem 47. VR-Bank KegelCup Stadtlohn. Traditionell wurde in der „VRBank-Partie“ fünf Mal in die Vollen und fünf Mal Abräumen gekegelt. Nach den Kegelrunden ermittelten Martin Brillert, Organisator des Cups und Privatkundenbetreuer bei der VRBank, und das Team des Geldinstituts die Gewinner. Neben den bekannten Wertungen gab es nämlich einige Neuerungen mit zusätzlichen Kategorien. Nach Ende des Cups wurde zusammen mit der Band Drumpets, die ihr Zehnjähriges begingen, im Festzelt am Berkelstadion ausgelassen gefeiert. Während der Party überreichten Ludger Hillmann, Niederlassungsleiter der VR-Bank in Stadtlohn, und Martin Brillert die begehrten Wanderpokale und Preise an die Sieger. Die VR-Bank spendete neun Euro pro 100 Holz für einen guten Zweck in Stadtlohn. Wer sich über den Geldsegen freuen kann, bestimmen die Kegler des Cups. Ω Rosendahl. Sein Name und der Name der Volksbank in Holtwick wurden meist in einem Atemzug genannt. 36 Jahre lang führte Bernhard Scheipers die Geschäfte des Geldinstituts im Ortsteil von Rosendahl. Nun ist der Niederlassungsleiter nach fast 50 Berufsjahren in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Westmünsterland, brachte bei der offiziellen Verabschiedung zum Ausdruck, dass Bernhard Scheipers einen hohen Bekanntheitsgrad genieße und lobte dessen Engagement. Er dankte dem Leiter der VR-Bank in Holtwick für sein langjähriges und erfolgreiches Wirken. Er freue sich aber auch, sagte Dr. Baecker, „mit Thorsten Dinkler einen kompetenten Nachfolger präsentieren zu können.“ Auch Bürgermeister Franz-Josef Niehues sowie die Holtwicker Kolleginnen und Kollegen ließen es sich nicht nehmen, Bernhard Scheipers zu verabschieden. Der geprüfte Bankbetriebswirt sprach seinem Nachfolger sein Vertrauen aus, wünschte ihm alles Gute und eine glückliche Hand. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Thorsten Dinkler die vertrauensvolle und persönliche Betreuung der Kunden auch in Zukunft fortsetzen wird.“ Auch Bereichsdirektor Siegbert Hövelbrinks ist sicher, dass die Geschäftsstelle bei Thorsten Dinkler in den besten Händen ist. „Er weiß um die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden und kennt die Menschen hier bestens. Das ist für uns als regional verwurzelte Bank mit einem dichten Zweigstellennetz überaus wichtig.“ Ω Bereichsdirektor Siegbert Hövelbrinks, Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Baecker, Thorsten Dinkler, Bernhard Scheipers, Maria Scheipers, Regionalleiter Norbert Twent und Bereichsdirektorin Human Resources Margot Heiring. J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E 7 Regional Richtiger Weg in die Zukunft dank Berufsnavigator MELDUNG Über 2.000 freie Lehrstellen Coesfeld. Ob Studienanfänger oder Auszubildender: Jeder Vierte bricht den eingeschlagenen Berufsweg vorzeitig ab. Damit Jugendliche sich besser orientieren können, kommt im Kreis Coesfeld der Berufsnavigator zum Einsatz. Vor acht Jahren wurde die Initiative vom Kreis Coesfeld, der Agentur für Arbeit, den Rotariern und den Volksbanken ins Leben gerufen. Die Zahl der teilnehmenden Schüler liegt in diesem Jahr bei knapp 1.000. Die Ergebnisse belegen, dass sich durch das Verfahren die Quote der Schüler, die eine gesicherte Vorstellung von einem künftigen Beruf haben, von 50 auf 75 Prozent erhöhte. Im Gegenzug sank der Anteil derer, die keine konkreten Vorstellungen hatten, von 50 auf 25 Prozent. Das computergestützte Programm des Berufsnavigators soll den Jugendlichen helfen, ihre eigenen persönlichen Stärken zu entdecken. Bei dem mehrstufigen Verfahren beurteilt der Teilnehmer erst sich selbst und anschließend zwei befreundete Mitschüler anhand von rund 50 Persönlichkeitsmerkmalen wie beispielsweise Kreativität, Kompetenz oder Belastbarkeit. Aus allen diesen Daten wird ein Persönlichkeitsbild erstellt und mit den Eignungsprofilen von rund 200 Berufen verglichen. Daraus lässt sich eine Rangfolge der geeignetsten Berufe ableiten. Die ersten zehn dieser Liste werden dem Schüler genannt. Anschließend folgt eine Beratung mit einem erfahrenen Berufspraktiker, um die Berufsempfehlungen zu erörtern und vor allem auch die Wünsche der Jugendlichen zu erkunden. Zum Schluss erhalten die Teilnehmer ein Stärkenprofil, eine Berufswunschliste und Informationsquellen, um selbst weiter recherchieren zu können. Ihnen ist natürlich freigestellt, sich mit dem Berufsberater der Arbeitsagentur zu treffen. Mitmachen konnten im Kreis Coesfeld alle Gymnasien und Gesamtschulen, von letzteren auch die neunten Klassen. Erstmals sind keine Hauptund Realschulen dabei. „Für diese Schulformen soll ein neues Landesprogramm greifen“, erklärt Projekt koordinator Jochen Theißen. „Es ist gut, dass junge Leute Interesse zeigen“, betont Dirk Gärtner, Regionalleiter der VR-Bank Westmünsterland in Dülmen. Die Schüler waren mit dem Projekt sehr zufrieden. „Es hat sich definitiv gelohnt“, „Das, was ich mir ausgesucht habe, wurde bestätigt“, sind zwei von vielen lobenden Stimmen. Ω Foto: Kübber, Dülmener Zeitung Über 1.000 Jugendliche lernen ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten besser kennen įVR-Bank-Regionalleiter lobt Engagement von Schülern Freuten sich über ein gelungenes Projekt (hinten, v. l.): Jochen Petring, Dirk Gärtner, Anja Hölscher, Jochen Theisen und Barbara Pixa sowie die Schüler (vorne, v. l.): Julius Kuhmann, Lukas Bleiker und Jannik Friehage. Finanzielle Bildung auf dem Stundenplan – Wertvolle Tipps rund ums Geld Nachwuchsbanker der VR-Bank zu Gast im Gymnasium Mariengarden įSchuldenfalle beim Handy gehörte zu den gefragten Themen V. l. n. r.: Adrian Zingler, Sophia Gröting und Lena Osterholt berichten über die Erfahrungen, die sie beim Wirtschaftsworkshop gewonnen haben. Borken. Einen außergewöhnlichen Wirtschaftsworkshop haben zwölf Auszubildende verschiedener Lehrjahre der VR-Bank Westmünsterland organisiert. Sie waren im Gymnasium Mariengarden in Borken-Burlo zu Gast mit dem Ziel, Finanzwissen zu vermitteln, wertvolle Geldtipps weiterzugeben und Berufe im Bankwesen vorzustellen. Die Auszubildenden Lena Osterholt, Adrian Zingler und Sophia Gröting berichten über ihre Erfahrungen: Bei dem Wirtschaftsworkshop haben zwölf Auszubildende in kleinen Gruppen Präsentationen mit ansprechenden Themen für die jeweiligen Klassenstufen erarbeitet. Dabei standen sie im engen Kontakt mit dem Projektleiter der Schule. Die Themen waren so gewählt, dass die Schüler daraus Nutzen für den eigenen Umgang mit Geld ziehen konnten und sollten. Dazu standen altersspezifische Aspekte bei den jüngeren Klassen im Fokus. Bei den älteren Schülern ging es vor allem darum, welche finanziellen Aspekte bei einem Berufseinstieg oder einem Studium zu beachten sind. In allen Altersgruppen wurden Themen wie Bausparen, staatliche Förderungen und Steuern im Zusammenhang mit Kapitalerträgen erarbeitet. Ferner wurde mit Schülern über das Ausfüllen von SEPA-Überweisungen und die Nutzung des Online-Bankings gesprochen. Darüber hinaus erhielten sie Tipps rund um das Thema „Schuldenfalle Handy“. Das nahe gelegene Forum Mariengarden eignete sich bestens für die Umsetzung des Lehrprojektes. Die Schüler hatten Gelegenheit, im Rahmen ihres Schulalltages für jeweils eine Schulstunde an den Präsentationen teilzunehmen. Als Resümee lässt sich festhalten, dass sowohl Schüler als auch Lehrer in dem VR-Bank-Angebot eine Bereicherung des schulischen Angebots sahen. Die Lehrer freuten sich besonders darüber, dass die Inhalte einen Mehrwert für solche Bereiche boten, die nicht vom Lehrplan abgedeckt werden. Ein besonderer Vorteil des Projekts ergab sich auch dadurch, dass die Auszubildenden aufgrund ihres Alters mit den Ideen, Vorstellungen und dem Vorwissen der Schüler recht vertraut sind und somit eine „Kommunikation auf Augenhöhe“ erfolgen konnte. Die Resonanz der Schüler zeigte, dass insbesondere beim Thema „Schuldenfalle Handy“ viel Aufklärungsbedarf besteht. Vor allem konnten die Schüler für die Gefahren des Downloads von harmlos erscheinenden Apps und den oft damit verbun denen Kostenfallen sensibilisiert werden. Die Auszubildenden ihrerseits freuten sich, dass die Schüler durch viele Fragen ihr großes Interesse am Finanz- und Bankenwesen unter Beweis stellten. Zudem sprachen die Jugendlichen auch Themen an, die zunächst nicht auf den Plänen der Workshops standen, beispielsweis die Frage, wie es um Sicherheitsstandards der Banken bestellt ist. Am Ende der Veranstaltung waren sich alle Beteiligten einig: Das Projekt muss fortgesetzt werden!“ Ω Münsterland. Über 2.000 freie Ausbildungsplätze bietet derzeit die Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen. 970 der angebotenen Stellen wollen die Unternehmen aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region noch in diesem Jahr besetzen, teilt die IHK weiter mit. Besonders häufig gesucht: Kaufleute im Einzelhandel (148 Angebote) und Fachinformatiker (128 Einträge). „Wir freuen uns über die hohe Zahl der angebotenen Lehrstellen – die Unternehmen warten auf diesem Wege gespannt auf passende Bewerber“, so Carsten Taudt, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung bei der IHK. Die hohe Zahl der Ausbildungsplatzangebote bewertet der Bildungsexperte als deutliches Zeichen, dass Betriebe immer früher nach Auszubildenden suchen. „Der rote Teppich ist bereits ausgelegt“, kommentiert er das aktuell hohe Angebot an Ausbildungsplätzen. Während früher insbesondere Banken und Versicherungen frühzeitig das Bewerbungsverfahren starteten, ziehen andere Branchen nun nach. Der Grund ist für Taudt offensichtlich: „Die Zahl der Bewerber sinkt, während die Zahl der angebotenen Lehrstellen steigt.“ Auch Jugendliche mit durchschnittlichen Schulleistungen sollten nicht vorschnell kapitulieren. „Gute Noten sind zwar immer noch sehr wichtig bei der Bewerbung, spielen aber eine geringere Rolle als noch vor wenigen Jahren“, macht Taudt Mut. Der demografisch bedingte Rückgang der Schülerzahlen zwinge die Unternehmer zum Umdenken, erklärt er. Wichtige Tugenden wie Engagement, Motivation, Einsatzbereitschaft und praktische Begabung würden inzwischen ein fast gleichwertiges Auswahlkriterium darstellen. Das zeigen auch die Erfahrungen aus den Azubi-Speed-Datings der IHK. „Für diejenigen, die 2015 die Schule beenden, ist es höchste Zeit, sich intensiv mit dem Thema Berufswahl und Lehrstellensuche zu beschäftigen“, betont Taudt. Jungen Bewerbern empfiehlt er die IHK-Bewerbungstipps im Internet. Viele Schulabgänger würden sich schwer dabei tun, sich formgerecht zu bewerben und gut zu präsentieren. „Zumindest an formalen Kriterien sollte keine Bewerbung scheitern“, rät Taudt. Ω Internet-Tipp In die IHK-Lehrstellenbörse (auch als App verfügbar) können Unternehmen ihre freien Lehrstellen selbst eintragen. Umgekehrt können auch Jugendliche ihre Bewerbung einstellen. Die Lehrstellenbörse ist im Internet zu finden unter: www.lehrstellenboerse.de Schüler erhielten Einblicke ins Wirtschaftsleben 100 Euro für Party gewonnen įJugendform des Lions Club Borken stellte Energiefragen in den Mittelpunkt įPreis ging an zehnjährigen Schüler Lukas Hohaus Die Jugendlichen aus Borken hatten die Projektaufgabe, selbst einen eigenen Betrieb zu leiten. Borken. Businesspläne schreiben, Marketingstrategien entwickeln und stets den Umsatz der Firma im Blick haben: Das ist für viele Schüler Neuland, wenn sie vor solche unternehmerischen Aufgaben gestellt werden. Der Lions Club Borken lädt seit mehr als zehn Jahren Jugendliche ein, zu testen, was es heißt, selbst einen Betrieb zu führen. Natürlich bleibt alles ein Planspiel, das aber sehr wirklichkeitsgetreu angelegt ist. In diesem Jahr hieß es für die 18 Jugendlichen, die sich am Jugendforum des Lions Clubs beteiligten, einen Betrieb zu lenken und zu leiten, der Zelte herstellt und verkauft. Thomas Temme von der Fachhochschule Osnabrück begleitete das einwöchige Projekt, das in den Räumen der VR-Bank Westmüns- terland in Borken stattfand. Er räumte mit einem möglichen Missverständnis auf, handele es sich doch bei dem Projekt nicht um eine Art Monopoly-Spiel, dessen Ziel einzig und allein in der Gewinnerhöhung bestehe. Die Jugendlichen sollen vielmehr Prozesse und Entwicklungen verstehen und aus Fehlern lernen, betonte Temme. Beim Jugendforum werden bewusst andere Wege als in der Schule gewählt, erläuterte Michael Brands, der beim Lions Club für die regelmäßige Veranstaltung verantwortlich ist. Die Jugendlichen, allesamt Oberstufenschüler der Gymnasien Remigianum und Mariengarden, bekamen nach seinen Worten realitäts- und praxisnahe Einblicke in die Berufswelt. Einen Schwerpunkt hatten die Veranstalter in diesem Jahr auf das Thema Energie gelegt. Joachim Deppen von den Stadtwerken Borken war zu Gast und schilderte die Folgen eines kompletten Energieausfalls, den vor Jahren das Schneechaos im Münsterland hervorrief. Um sich mit der Energieversorgung vor Ort und mit alternativen Energien zu befassen, besuchten die Jugendlichen den Bau der erdverlegten Hochspannungsleitung in Raesfeld, für den Netzbetreiber Amprion ein Vorzeigeprojekt. Ferner sahen sich die jungen Leute eine Biogasanlage an. „Die Schüler sollen ein Gefühl dafür bekommen, woher die Energie stammt, wie teuer sie ist und wie wir mit ihr umgehen“, sagte Stefan Hegmanns, Präsident des Lions Clubs. Ω Rosendahl-Holtwick. „Gewinne 100 Euro in bar für deine nächste Party!“ lautete die Aufforderung beim Gewinnspiel der Union Investment und der VRBank Westmünsterland eG. Die Resonanz auf den Aufruf zur Teilnahme war riesengroß. Viele hundert Jugendliche haben sich an dem Wettbewerb beteiligt – am Ende konnte nur ein Teilnehmer Anzeige gewinnen. Lukas Hohaus, zehn Jahre alt, aus Rosendahl-Holtwick war der glückliche Gewinner. Er bekam von Thorsten Dinkler, Filialleiter der VR-Bank, seinen Preis ausgehändigt. „Ich freue mich sehr über den Gewinn“, sagte Lukas. Die Union Investment und die VR-Bank Westmünsterland gratulierten herzlich. Ω 8 4 J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E Wirtschaft „Ohne Moos nix los“ AUS DEN REGIONEN Gute Obsternte dpa Schüler üben Umgang mit Geld įProjekt für Hauptschüler Das Wetter tat den Erdbeeren 2014 gut. Und auch 2015 erwarten die genossenschaftlichen Erzeugermärkte im Südwesten mit einer Vermarktungsmenge von mehr als 15.000 Tonnen Erdbeeren eine sehr gute Qualität. Karlsruhe. Auf ein erfolgreiches, aber auch herausforderndes Jahr 2014 bli cken die genossenschaftlichen Erzeu germärkte in Baden-Württemberg zu rück: 280.000 Tonnen Obst und 90.000 Tonnen Gemüse haben die zwölf Ge nossenschaften vermarktet und damit einen Gesamtumsatz von 428 Millionen Euro erwirtschaftet. Dies entspricht ei nem Plus von zwei Prozent oder mehr als neun Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Die mit Abstand größte Um satzposition waren die Äpfel mit 91,2 Millionen Euro, gefolgt von Erdbeeren (34,3 Millionen Euro), Tomaten (24,7 Millionen Euro) und Spargel (24,1 Mil lionen Euro). Die neun Gartenbau-Ge nossenschaften im Südwesten melden einen Gesamtumsatz mit ihren Mitglie dern von 29 Millionen Euro – ein Plus von einem Prozent. Dies gab der BadenWürttembergische Genossenschafts verband (BWGV) im Rahmen der ersten gemeinsamen Jahrespressekonferenz der genossenschaftlichen Obst-, Gemü se- und Gartenbauwirtschaft in Karls ruhe bekannt. „Die Obst- und Gemüse saison 2014 in Baden-Württemberg war geprägt von einem frühen Saisonstart bei allen Kulturen, der jedoch nur teil weise – etwa bei Erdbeeren und Spargel – einen Vorteil brachte. Denn insgesamt standen in Deutschland frühzeitig gro ße Erntemengen zur Verfügung. Impor tierte Ware weitete das ohnehin große Mengenangebot zusätzlich aus“, führte BWGV-Präsident Dr. Roman Glaser aus und ergänzte: „Dadurch war der Ver marktungsdruck für unsere Genossen schaften permanent hoch. Auch quali tativ sehr hochwertige Ware musste sich ihren Platz im Warenregal über den Preis erkaufen.“ Dass trotzdem ein Um satzplus in Höhe von zwei Prozent oder mehr als neun Millionen Euro gegen über dem Vorjahr erzielt werden konn te, lag am Zugewinn bei Erdbeeren und Gemüse. Ω Bayerns Genossenschaften wachsen München. Die 1.013 bayerischen Warenund Dienstleistungsgenossenschaften haben im Jahr 2014 eine insgesamt soli de Geschäftsentwicklung verzeichnet. Ihren Umsatz steigerten die 750 ländli chen und 213 gewerblichen Genossen schaften sowie die vier Zentralen und 67 Kreditgenossenschaften mit Waren geschäft um 2,7 Prozent auf 12,19 Milli arden Euro. Damit blieben die Warenund Dienstleis tu ngsgenossen schaften im Frei staat – wie die ge samte bayerische Wirtschaft – auf Wachstumskurs. Das Ergebnis vor Steuern liegt mit 191,68 Millionen Alexander Büchel Euro unter dem Vorjahreswert von 220,20 Millionen Euro. Der Rückgang ist unter anderem auf die zum Jahresende hin rückläufi gen Margen in der Milchwirtschaft zurückzuführen. „Ungeachtet dessen bleiben die bayerischen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften eine wichtige Triebfeder der regionalen Wirtschaftskreisläufe“, sagte Alexan der Büchel, Vorstandsmitglied beim Genossenschaftsverband Bayern (GVB). Mit rund 18.000 Mitarbeitern und 677.000 Mitgliedern seien sie in nahezu allen wichtigen Branchen wie Waren geschäft, Handwerk, Handel, Gesund heitswesen oder Energie vertreten. Bü chel: „Damit tragen die Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften we sentlich zur wirtschaftlichen Entwick lung in allen Regionen des Freistaats bei.“ Ω Die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Betreuern und den Sponsoren: In der hinteren Reihe: Michael Vorderbrüggen (links), Tim Bockelbrink (2. v. links), beide Volksbank Ahlen-Sassenberg-Warendorf eG, Britta Scheufens (3. v. links), Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, Sabine Könner (4. v. links), WGZ BANK Stiftung. In der vorderen Reihe: Charlotte Aust (links), Nele Leske, beide Leuphana Universität Lüneburg. Kreis Warendorf. Was kostet eine Woh nung? Welche Versicherungen sind notwendig? Und welche Kosten verur sacht eigentlich ein eigenes Auto? Mit diesen und weiteren Fragen beschäf tigten sich die Teilnehmer der Leupha na-Sommerakademie im Rahmen des Planspiels „Ohne Moos nix los“. Dafür trafen sich die Hauptschülerinnen und -schüler aus dem Kreis Warendorf (NRW). In dem Planspiel konnten sie mit viel Spaß erfahren, warum ein ver antwortungsvoller Umgang mit Geld nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für sie selbst eine wichtige Rolle spielt. An verschiedenen Spielstatio nen wie Autohaus, Immobilienmakler oder Arbeitsamt wurde das „reale“ Le ben nachgestellt. Anhand einer monat lich zu führenden Einnahmen-Ausga arden Euro. Unter dem Strich stieg die Bilanzsumme der RWGV-Mitglieds banken 2014 um 3,8 Prozent auf 194 Mrd. Euro. Die Ausleihungen an Pri vatkunden – unter anderem für den Wohnungsbau – nahmen um 4,3 Pro zent zu. Auch hier gewannen die Ge nossenschaftsbanken Marktanteile. Ein Anlass, die Sektkorken knallen zu lassen, ist die gute Entwicklung 2014 nach Barkeys Worten dennoch nicht. Der anhaltende Niedrigzins wird, in Kombination mit steigenden Kosten durch die Bankenregulierung, die Ge nossenschaftsbanken im RWGV zuneh mend belasten. Ω „Kompetenzwirrwarr“ bei Bankenaufsicht? München. Die Europäische Zentral bank (EZB) will sich in den kommen den Monaten auch mit der Aufsicht über die Genossenschaftsbanken in Deutschland beschäftigten. Das hat der Bankenaufseher in der EZB, Jukka Ve sala, angekündigt. Der Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), Stephan Götzl, zeigt sich davon irri tiert: „Die Zuständigkeiten zwischen nationaler und europäischer Banken aufsicht sind klar definiert. Die Auf sicht über die Genossenschaftsbanken obliegt den nationalen Aufsehern Bun desbank und BaFin. Ich kann das An sinnen von Vesala nicht nachvollzie hen.“ Nach Götzls Ansicht gibt es kei nen Grund, dass die EZB von dieser Aufgabenverteilung abweicht. „Es gibt weder bei den Genossenschaftsbanken in Deutschland konkrete Anlässe noch Defizite bei der nationalen Aufsicht, die es rechtfertigen, dass die EZB jetzt tä tig wird. Wenn Vesala nun sein Tätig werden ankündigt, dann ist das eine reine Willkürentscheidung“, betont der bayerische Genossenschaftspräsident und fügt hinzu: „Mir fehlt jedes Ver ständnis dafür, dass die EZB versucht, ihre Aufsichtskompetenzen zulasten der Volksbanken und Raiffeisenbanken auszuweiten.“ Ω tierung und ihren kreativen Talenten gefördert. Neben dem Verfassen von Bewerbungsschreiben stand auch das erfolgreiche Vorstellungsgespräch auf der Agenda. Seit dem Sommercamp treffen sich die Jugendlichen einmal pro Woche mit ihren studentischen Be treuern, die sie bei Bewerbungen, schulischen oder persönlichen Proble men unterstützen. Ω MELDUNGEN Mehr Weinanbaufläche EK/servicegroup wächst Bielefeld. Die Bielefelder Einzelhänd lergenossenschaft „EK/servicegroup“ übernimmt 75 Prozent der Anteile am Mehrbranchenverbund Euretco mit Sitz in Hoevelaken. Euretco ist die marktführende niederländische Ser viceorganisation für den Einzelhandel unter anderem in Sport (Intersport) und Fashion. Der neuen europäischen Unternehmerplattform mit Standor ten in vier Ländern und einem Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro sind da mit rund 4.100 Handelspartner ange schlossen. Aufsichtsrat und Vertreter versammlung der EK/servicegroup haben dem Anteilserwerb bereits ein stimmig zugestimmt. „Wir schaffen mit dem Anteilserwerb eine einzigar tige europäische Unternehmer-Platt Plus bei Mittelstandsfinanzierung Düsseldorf. „2014 war erneut ein schwieriges, aber erfolgreiches Jahr für die Kreditgenossenschaften in Rhein land und Westfalen. Wieder einmal ha ben wir unsere Rolle als Mittelstandsfi nanzierer mit deutlichen Marktanteils gewinnen gestärkt.“ Dies bekräftigte Vorstandsvorsitzender Ralf W. Barkey auf dem Jahrespressegespräch der Volksbanken, Raiffeisenbanken und Spar- und Darlehnskassen im Rhei nisch-Westfälischen Genossenschafts verband (RWGV). So steigerten die 186 Kreditgenossenschaften in Rheinland und Westfalen ihren Firmenkreditbe stand um 2,5 Prozent auf rund 71 Milli ben-Rechnung lernten die Jugendli chen, mit Einkommen und Spargutha ben hauszuhalten. Dem eintägigen Training vorausgegangen war die Teil nahme am dreiwöchigen Sommercamp in Tecklenburg 2014. Dort wurden die Schüler von einem großen Team aus Studierenden und erfahrenen Pädago gen in ihren schulischen und persönli chen Kompetenzen, ihrer Berufsorien Der Raiffeisenverband fördert gezielt den Winzernachwuchs. Baden-Baden/Berlin. „Erstmals seit mehr als 30 Jahren wird in Deutschland die Weinanbaufläche ausgeweitet. Si cher ist, dass sich der ohnehin schwieri ge Wettbewerb verschärft, da der An bau im europäischen Ausland ebenfalls ausgedehnt wird. Das vorgesehene Ver waltungsverfahren stellt die Branche vor große bürokratische Hürden. Deut liche Nachbesserungen sind dringend erforderlich", erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenver bandes (DRV), bei einer Fachtagung in Baden-Baden. „Eine zentrale Heraus forderung ist die gezielte Förderung junger Winzerinnen und Winzer. Der DRV hat dafür das Jungwinzerforum als Austauschplattform ins Leben geru fen. Die Vorbereitung auf eine ehren amtliche Tätigkeit in Winzergenossen schaften und die Umsetzung gemeinsa mer Projekte sind die Ziele des Forums“, so Nüssel weiter. Unter Leitung von Dieter Weid mann, Vorsitzender des DRV-Fachaus schusses Weinwirtschaft, diskutierten über 100 ehren- und hauptamtliche Verantwortliche über das Selbstver ständnis der Winzergenossenschaften und Möglichkeiten der Imagepflege. Ω Neue Kartoffelsorte heißt „Loreley“ Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Köln. Eine Kartoffelsorte züchten Eine Kundenzeitung von Genossenschaften heißt, einmal kreuzen undZeitung zehn(GAZ) Jahre Die Genossenschaftliche Allgemeine ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von lang selektieren und verwerfen. Das Genossenschaften. Zielneue der GAZSorte. ist die Förderung des Ergebnis: eine Die RWZ Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, SelbstRhein-Main eG hat nun im Rahmen verantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer eines einer ihrerSinne neuen Ordnung.Wettbewerbs Die Berichterstattung ist in diesem interessengeleitet. Sie ist Namen parteipolitisch unabhängig. Sorten einen gegeben: „Lore ley“, ein Vorschlag von Marita und Herausgeber Oliver Urfey-Mülhens aus Erftstadt, Dr. Wolfgang Baecker, Thorsten Weiland hat hierbei dasDr.Rennen gemacht. Der form für den inhabergeführten Mittel stand, die damit noch nicht am Ende ihrer internationalen Entwicklung an gekommen ist“, umreißt der EK-Vor standsvorsitzende Franz-Josef Hase brink die Dimension der Zusammen arbeit. „International vernetzt – lokal profitieren, das ist unsere Antwort auf die sehr dynamischen strukturellen Marktveränderungen im europäischen Fachhandel“, so Hasebrink. Mit mehr als 2.100 Mitgliedsunternehmen und 1,3 Milliarden Euro Jahresumsatz ist die EK/servicegroup eine der führen den europäischen Handelskooperatio nen. Die Ostwestfalen unterstützen selbstständige, mittelständische Fach geschäfte, Fachmärkte sowie Kaufund Warenhäuser. Ω Gehen gemeinsam in die Zukunft (v. links): die Vorstände der EK/servicegroup und Euretco Bernd Horenkamp, Steve Evers, Franz-Josef Hasebrink, Harry Bruijniks, Ernst de Kuiper IMPRESSUM Chefredaktion Wolfgang Koschny (V.i.S.d.P.) Name sollte weiblich sein, klassisch/ Kontakt zur Redaktion alt, nicht zu kompliziert und zu dem Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Slogan „Eine Kartoffel, c/o Landwirtschaftsverlag GmbH die schmeckt, Hülsebrockstraße 2-8 wie sie früher schmeckte“ passen. 48165 Münster 600 Vorschläge waren eingereicht Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 worden. Marita und Oliver UrfeyE-Mail: [email protected] Mülhens aus Erftstadt reichten die Verlag sen Vorschlag ein. „Loreley“ wird Frankfurter Societäts-Medien GmbH spätestens ab60327 2018 im Handel Frankenallee 71–81, Frankfurt am Main erhält Telefon: 0 69/75 01 - 43 52, Telefax: 0 69/75 01 - 47 43 52 lich sein! Ω Redaktion Verlag Peter Hintereder Gestaltung Verlag Kerim Demir Projektleitung Verlag Olaf Kopmann Geschäftsführer Oliver Rohloff Registergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main Handelsregisternummer: HRB 7285 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 114232782 Anzeigen-Service Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 [email protected] bald könnte auch hier die „Loreley“ E-Mail: Abo-Service 30 Cent/Stk. (mind. 200 Exemplare) Druck Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, 2015 Diese Zeitung erscheint achtmal im Jahr. Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht un bedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangte Einsendungen wird keine Haftung übernommen. Nach druck nur mit Genehmigung der Redaktion. geerntet werden. Nächste Ausgabe: 26. 06. 2015 J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E 9 5 Wirtschaft AGRAVIS ist gut unterwegs ZITIERT „Die Diversifizierung unseres Finanzsektors ist eine Stärke und keine Schwäche.“ įJahresstart liegt auf dem Vorjahresniveau „Wir haben genügend Aktivitäten auf unserem Stundenplan.“ AGRAVIS-Vorstandschef Dr. Clemens Große Frie das Vorjahresniveau heranreicht. „Wir empfinden diese Eckwerte Ende April als okay“, so Große Frie. Bis zum Jah resende sei ein Umsatz zu erwarten, der wiederum die Marke von sieben Milliarden Euro übersteigen dürfte. Der AGRAVIS-Chef geht davon aus, dass Rohertrag und operatives Ergeb nis mit dem Umsatzwachstum einiger maßen Schritt halten werden. Sofern keine unerwarteten Belastungen auf treten, rechnet der Vorstandsvorsit zende damit, dass das Ergebnis vor Steuern wieder oberhalb von 50 Milli onen Euro liegen wird. „Wir haben genügend Aktivitäten auf unserem Stundenplan, um den Wachstumskurs der AGRAVIS voran zutreiben und ein gutes Geschäftsjahr 2015 hinzubringen“, unterstrich Dr. Große Frie. Er nannte beispielhaft hierfür den bevorstehenden Start der Ceravis AG, für den das Bundeskar tellamt aktuell „grünes Licht“ signa lisierte. In der neuen Ceravis AG will das deutsch-dänische Joint Venture DAVA AGRAVIS INTERNATIONAL das von der Getreide AG übernomme ne Agrarhandelsgeschäft bündeln. Ausführlich ging der Vorstandschef der AGRAVIS vor den 900 Aktionären und Gästen auch noch einmal auf das Geschäftsjahr 2014 ein. Der Konzern umsatz in Höhe von knapp 7,4 Milliar den Euro bedeutete eine Wiederholung des Niveaus aus 2013 und lag um 200 Millionen Euro über der Planung. „Das niedere Preisniveau für Agrar rohstoffe hat keinen Umsatzzuwachs zugelassen“, erinnerte Große Frie an die schwierigen Rahmenbedingungen in 2014. Somit fuße die Stabilisierung des Umsatzes ausschließlich auf Wachstum, Geschäften in neuen Regi onen, auf der internationalen Ausdeh nung und auf zusätzlichen Marktan teilen. Ω Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble beim Frühlingsfest des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR) PERSONALIEN AGRAVIS Raiffeisen AG Münster/Hannover. In den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2015 be wegt sich die AGRAVIS-Gruppe bei Umsatz und Ertrag ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Ende April lag der Gesamtumsatz bei 2,3 Milliarden Euro. Die Entwicklung in den Berei chen differiere aber sehr stark, erläu terte AGRAVIS-Vorstandschef Dr. Clemens Große Frie vor der Hauptver sammlung 2015. Insbesondere der Fe bruar und der März unterschieden sich deutlich von der vergangenen Saison, in der das Frühjahrsgeschäft durch die milden Temperaturen erheblich früher eingesetzt hatte als in diesem Jahr. Insgesamt sei die reale Lage in der Landwirtschaft aber besser als die gefühlte, beschrieb Große Frie den Eindruck der AGRAVIS-Gruppe. Mit 17 Millionen Euro für den Zeit raum von Januar bis April 2015 wurde beim Ergebnis vor Steuern ebenfalls ein Zwischenschritt erreicht, der an Die AGRAVIS Raiffeisen AG ist mit Vollgas ins Jahr gestartet und betont, dass insgesamt die reale Lage in der Landwirtschaft besser sei als die gefühlte. MELDUNGEN Erleichterungen für Genossenschaften Berlin. Im Deutschen Bundestag wur de das Kleinanlegerschutzgesetz ver abschiedet. Der DGRV begrüßt, dass die Anliegen der Genossenschaften aufgegriffen und Erleichterungen vor gesehen wurden. „Es ist sehr erfreu lich, dass sich Genossenschaften auch zukünftig über Darlehen ihrer Mit glieder finanzieren können, ohne dass ein aufwendiger Verkaufsprospekt er stellt werden muss. Damit kann die seit Jahrzehnten vertrauensvoll prak tizierte Unternehmensfinanzierung beibehalten werden“, erklärt Dr. Eck hard Ott, Vorstandsvorsitzender des DGRV. Generell seien die im Gesetz vorgesehenen zusätzlichen Aufklä rungs- und Informationspflichten für einen verbesserten Schutz der Anleger angemessen. Mit dem Kleinanleger schutzgesetz sollen Lücken in der Re gulierung des so genannten Grauen 1. Schüler eG im Saarland Kapitalmarkts geschlossen werden. Nachrangdarlehen und ähnliche Ver träge dürfen künftig nur noch mit ei nem Verkaufsprospekt beworben wer den. Dadurch sollen Verbraucher bes ser über die Risiken dieser Vermögens anlagen aufgeklärt werden. Hiervon sieht das Gesetz Ausnahmen für Ge nossenschaften sowie für bürger schaftliche, soziale und gemeinnützige Projekte vor. Ω NOWEDA: Spatenstich für Stuttgart/Böblingen St. Ingbert. Am Leibniz-Gymnasium in St. Ingbert haben Schüler mit der „Inno Grün“ die erste Schülergenossenschaft im Saarland gegründet. Die InnoGrün begann im Jahr 2012 als Arbeitsgemein schaft im Fach Nachhaltigkeit mit der Herstellung und dem Verkauf von Mar melade, wurde dann als Schülerfirma weitergeführt und firmiert nun seit April 2015 als Genossenschaft. Die Paten schaft für die junge Schülergenossen schaft hat die Volksbank Saarpfalz eG übernommen, die jährliche Pflichtprü fung wird vom Genossenschaftsverband e.V. durchgeführt. Die Schüler verkaufen bei InnoGrün schon lange nicht mehr nur Marmela de. Auch T-Shirts, Schulmaterial oder Magnete aus einheimischen Hölzern wurden in den letzten Jahren in das Sortiment aufgenommen. In Kürze wird mit der neuen Homepage www. innogruen.de ein neuer Vertriebsweg erschlossen. Doch bei aller Expansion werden Wirtschaftlichkeit, Nachhal tigkeit und vor allem die Verwendung von regionalen und fair gehandelten Materialien nie aus den Augen verlo ren. Die Schüler kümmern sich eigen ständig um Marketing, Vertrieb, Orga nisation und Finanzen und bekommen so Einblicke in ein solidarisch organi siertes Unternehmensmodell. Das begeisterte unter anderem den saarländischen Umweltminister Rein hold Jost, der bei der feierlichen Grün dungsversammlung der Genossenschaft die Begrüßungsrede hielt. Ω Matthias Taft (47) ist neu in den Vor stand der BayWa AG berufen worden. Er betreut den neu geschaffenen Vor standsbereich für traditionelle und er neuerbare Energie. Vorstandsmitglied Roland Schuler (58) ist ab dem 1. April 2015 für das neu gebildete Ressort Ag rar Services zuständig. Im neuen Res sort Agrar Services werden zukünftig die Bereiche Technik, Erfassung von Erzeugnissen, Betriebsmittel und Di gitalisierung vereint. Damit sind eini ge wesentliche Teile des nationalen und internationalen Agrargeschäfts in einem Vorstandsbereich gebündelt. Das bisher für den Agrarhandel zu ständige Vorstandsmitglied Dr. Josef Krapf (55) ist aus dem Vorstand der BayWa AG ausgeschieden. Die ande ren Vorstandspositionen bleiben un verändert. +++ Der Internationale Karls preis zu Aachen 2015 geht in diesem Jahr an den Präsidenten des Europäi schen Parlaments Martin Schulz. Ge ehrt wird er als Vordenker des verein ten Europas, der sich um die Stärkung des Parlaments, des Parlamentarismus und der demokratischen Legitimation in der Europäischen Union bedeutende und nachhaltige Verdienste erworben hat, so das Karlspreis-Direktorium. Die deutschen Volksbanken und Raiffei senbanken sind seit 2010 exklusiver Hauptsponsor der Stiftung Internatio naler Karlspreis zu Aachen (Interview s. S. 3). +++ Der Aufsichtsrat der AGRA VIS Raiffeisen AG hat den 47-jähri gen Christoph Kempkes zum 1. Juni 2015 in den Vorstand des Ag ra rha ndels u nter neh men s mit Sitz in Müns ter und Hanno Christoph Kempkes ver berufen. Anzeige GENERVT VON DER MACHEN SIE ES FINANZMARKTKRISE? Der erste Spatenstich ist getan. Bis Mitte 2016 soll der Neubau fertig sein. Essen. Die NOWEDA eG Apothekerge nossenschaft baut in Böblingen bei Stuttgart eine weitere Niederlassung. Das Pharma-Logistikzentrum wird über rund 8.150 Quadratmeter Be triebsfläche verfügen. Die Inbetrieb nahme ist für Mitte 2016 geplant. Aus dem neuen Standort in Böblingen, ver kehrsgünstig gelegen an der Autobahn A 81, wird die NOWEDA zukünftig Apotheken im südlichen Baden-Würt temberg – von Stuttgart bis zum Bo densee und Baden – aus einem Sorti ment mit rund 100.000 Arzneimitteln und apothekenüblichen Waren belie fern und darüber hinaus umfangrei che Service- und Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Die 1939 in Essen gegründete Apothekergenossenschaft beliefert Apotheken in ganz Deutsch land und möchte mit dem Standort in Böblingen die Leistungen für ihre Mitglieder und Kunden im südlichen Baden-Württemberg deutlich verbes sern. „Arzneimittel werden in aller Regel sehr schnell benötigt, Patienten können nicht Tage auf ein Medika ment warten“, so Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender der NOWEDA eG. „Wir beliefern Apotheken mehr mals täglich bedarfsgerecht aus einem sehr großen Sortiment, sodass Patien ten innerhalb weniger Stunden ihr Arzneimittel erhalten – auch dann, wenn die Apotheke es gerade nicht vorrätig hat.“ Ω Wir suchen versierte Bankprofis, die Lust auf unser werteorientiertes Geschäftsmodell haben und den Menschen aus der Region beim Erreichen ihrer Ziele helfen wollen. Daher freuen wir uns auf motivierte und engagierte Bewerberinnen und Bewerber, die mit uns die Zukunft erfolgreich gestalten als • Firmenkundenberater (m/w) • Controller (m/w) • Referent Organisation (m/w) VOR ORT BESSER. Stark im Westmünsterland! Die VR-Bank Westmünsterland eG ist ein zukunftsorientiertes und leistungsstarkes Kreditinstitut mit einer Bilanzsumme von rund 2,1 Mrd. € und ca. 400 engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wer bei uns Erfolg hat, ist nicht nur ein Könner. Er ist immer auch Kollege, der das Gespräch mit anderen sucht, der Klartext spricht, ohne sich zu verbiegen, sein Wissen teilt und das hütet, was ihm anvertraut wird. Wenn Sie diese Werte teilen, bewerben Sie sich bei uns! 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Zurück in Köln, hat Giersberg seinen Einstieg als Trainer über Models und prominente TV-Frauen gefunden, manche von denen vertrauen ihm bis heute. 15.000 Trainerstunden hat er inzwischen auf dem Buckel, der Anteil der Manager in der Kundschaft steigt stetig: „Alle Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, auch die in der Wirtschaft, spüren den Druck, gut auszusehen: Am Ende will jeder eine vernünftige Figur haben.“ Jörn Giersberg arbeitet mit seinen Kunden hauptsächlich mit Hanteln im Kraftraum („Fürs Rumhopsen im Wald ist mein Stundensatz zu hoch“) und nebenher im Vorstand des Verbandes der Personal Trainer. Da geht es zuvörderst dar um, gewisse Standards und ein angemessenes Honorar in der sich profes sionalisierenden Branche durchzusetzen: „Alles unter 75 Euro die Stunde ist Dumping.“ Der Beruf des Personal Trainers ist nicht geschützt, jeder oder jede darf sich so nennen. Eine Zulassungsprüfung gibt es nicht, entsprechend fächert sich das Angebot auf: vom Ex-Leistungssportler mit Olympiamedaillen bis zum abgebrochenen Sportstudenten, vom doppeltpromovierten Mentalund Irgendwas-Coach bis zur Aushilfskraft im Fitness-Center, die sich etwas dazuverdient. Eines ist gewiss: Das Gewerbe blüht, die Aussichten sind kerngesund. Mögen Roboter nach und nach die menschliche Arbeitskraft ersetzen, Fabriken komplett nach Asien ziehen, die Digitalisierung ganzen Branchen den Garaus machen: Der Personal Trainer bleibt, so viel ist sicher. Mehr als 700 offizielle Mitglieder hat der junge Verband in Deutschland heute, nur ein Teil der Trainer freilich ist registriert. Allein in Stuttgart, einem Ballungsraum für Mittelständler und Automanager, versuchen 150 Personal Trainer ihr Glück, die Zahl hat sich binnen weniger Jahre verdoppelt, der Anteil der Akademiker darunter ist erstaunlich. Gefragt von der Managerklientel ist nicht der Muskelmann mit Aufputschmitteln im Gepäck, sondern der smarte Motivator, am besten wissenschaftlich ausgebildet und bewandert in den neuesten Trends fleischloser Ernährung und Burnout-Prophylaxe. Deswegen suchen Führungsleute Trainer wie Daniel Holzinger in Stuttgart. „Ich habe promoviert, um diese Karte spielen zu können, das ist mein Pfund“, sagt der Schwabe, ein ehemaliger deutscher Jugendmeister im 800-Meter-Lauf, Sportwissenschaftler mit Doktortitel der Humanbiologie, außerdem ausgebildet zum Coach in Kognitiver Verhaltenstherapie. Zum Mediziner fehlt nur der weiße Kittel. Im Angebot hat er Coaching, Dia gnostik, Motivation, abgerechnet wird nach Art der Leistung. Zu seinen Kunden zählen der ehemalige Profikicker Thomas Hitzlsperger, dazu jede Menge gestandene Mittelständler, Autoleute, Werber, IT-Unternehmer. Der exklusive Fitnesscoach ist für die Manager ein Dienstleister mehr, an den sie Aufgaben delegieren: Das Klein-Klein zu Hause regelt die Haushaltshilfe, Kniffligeres der Anwalt. Für das eigene Image halten sie sich einen PR-Berater – und für die Gesundheit nun eben einen Personal Trainer, an den wird die Kontrolle über den eigenen Körper outgesourct. Der Coach motiviert, aufzustehen, Sport zu treiben – und ist darin unerbittlich. „In einer Schule ohne Lehrer macht auch keiner Hausaufgaben“, sagt Trainer Daniel Holzinger, die persönliche Beziehung zwischen Manager und Trainer sei das A und O. Fließt erst mal der Schweiß, dann öffnet sich das Herz, dann erzählen die Alphatiere von ihren Zweifeln und Problemen: „Wenn sie körperlich an Grenzen stoßen, dann fällt die Barriere, dann reden sie wie sonst nie, geben auch mal zu: Ich kann nicht mehr.“ Von ihm und seinesgleichen verlangt der Manager als Kunde klare Kommandos: Das erwartet er im Beruf von sich, das erwartet er von anderen. Den keuchenden CEO anzubrüllen, schickt sich nicht, noch weniger mag der Klient langatmige Diskussion. Das braucht ein Manager nach Feierabend nun gar nicht, glaubt Coach Giersberg: „Die wollen nicht Trainingsmethoden erörtern, sondern kompetente Ansagen.“ Zehn Intervalle Seilspringen, in den Pausen Liegestütze, etwa in der Art. Wie im gesamten Managerleben, so geht es in der körperlichen Ertüchtigung um Ziele, Effizienz, Kontrolle. So und so viele Kilo müssen runter? Dann wird daran gearbeitet. Der Kunde will Resultate sehen, am liebsten „maximales Ergebnis bei minimalem Zeitaufwand“, wie Lufthansa-Sales-Managerin Claudia W. auf der Fanseite ihres Trainers postet, der die „sportlichsichtliche Veränderung“ ihres Körpers bewerkstelligt hat: „Danke, Dennis!“ Gute Personal Trainer sind wie gute Freunde, berichten Topmanager. Manchmal entwickelt sich daraus sogar mehr. In mindestens einem Fall wurde die persönliche Fitnesstrainerin später zur Gattin des Konzernchefs. Der Name ist der Redaktion bekannt. Aber das ist eine andere Geschichte. Ω Der Trend, der aus den Staaten kam Venice Beach (Foto unten), der Strand von Los Angeles, gilt als Geburtsstätte des Körperkults. Besonders der „Muscle Beach“, ein Trainings gelände für Bodybuilder unter freiem Himmel, ist weltbekannt. In den 1930er Jahren befand sich der „Mus cle Beach“ noch nahe dem weiter nördlich gelegenen Pier von Santa Monica. Auf dem Gelände fanden öffentliche Vorstellungen von Turnern statt. In den 1950er Jahren ging die Popularität zurück, 1959 wurde der „Muscle Beach“ geschlossen. Die Sportler siedelten nach Venice über und richteten sich dort ein neues Trainingsgelände ein, in dessen Nähe sich heute viele „Gyms“, also Fitnessstudios, befinden. Die US-amerikanische Pop-Ikone Madonna hat dem Trend zu weltweiter Popularität verholfen. Sie trainierte schon früh mit Personal Trainer, nahm zu Tourneen Fitnessgeräte mit und betreibt heute die Studiokette „Hard Candy Fitness“ – mit Filialen in Deutschland. Übrigens: Der Vater ihrer Tochter Lourdes, die 1996 in Los Angeles zur Welt kam, ist ihr damaliger Fitnesstrainer Carlos Leon. Ω trekandshoot/shutterstock.com Hollywood-Stars und sonstige Spitzen des Showbetriebs leisten sich den eigenen Personal Trainer schon lange. Und was Madonna und Barack Obama in Amerika recht ist, setzt sich nun auch hierzulande durch: Gewöhnliche Manager, Anwälte und Berater gönnen sich ihren Fitnesscoach. „War gestern der überstandene Marathon das sportliche Statussymbol“, sagt ein Unternehmensberater, „dann ist das heute der eigene Personal Trainer.“ Man turnt nicht im Sportverein, nicht im Fitnessclub, sondern individuell. Hinterher tauscht man sich darüber aus, vergleicht Aufwand und Ertrag, Blutwerte und sonstige Kennzahlen, wie im Konzernalltag eingeübt. Die Kosten für die Fitness sind überschaubar aus Sicht dieser wohlbestallten Klientel: Der Trainer kostet zwischen 50 und 150 Euro je Stunde. Anfänger sind billiger, Sportstudenten bieten ihre Dienste bereits für 20 Euro an, richten sich aber an eine andere Kundschaft. „Was nichts kostet, ist in den Augen der Wirtschaftsleute nichts wert“, sagt Personal Trainer Jörn Giersberg, 45. 120 Euro die Stunde verlangt der drahtige Typ im Kapuzenpulli, ein ausgebildeter Grundschullehrer und diplomierter Sportwissenschaftler. Sein Handwerk, wenn man so sagen darf, hat er vor 20 Jahren in gesehener Alltag: Immer häufiger dpa Das Klein-Klein regelt die Haus haltshilfe, Kniff ligeres der Anwalt. Für die Gesundheit hält man sich jetzt einen Trainer für Promis war, ist heute gern ostill/shutterstock.com Frankfurt. Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain hat einen, Verleger Hubert Burda ebenso, Promi-Koch Alfons Schuhbeck trifft sich mit ihm spätnachts, wenn er sein Lokal zusperrt: Deutschlands Unternehmer und Manager haben den Personal Trainer für sich entdeckt. Der eigene Fitnesscoach, gebucht für exklusive Sportstunden, entwirft ihnen einen Trainings-, Bewegungs- und Ernährungsplan, begleitet sie in den Kraftraum, liegt mit ihnen auf der Yogamatte, läuft nachts mit ihnen durch den Wald – und verändert so den Lebensstil der Wirtschaftselite. Als rhetorische Figur taucht der Personal Trainer schon im Smalltalk unter Managern auf, ob das Gespräch sich nun um Nullzins, Wetter oder Griechen dreht. „Mein Personaltrainer sagt ...“, so reden die Kapitäne der deutschen Wirtschaft, gerade so, als hätte sich die Gruppe die exklusiven Leibesübungen zur Pflicht gemacht: nie ohne meinen Personaltrainer. Die Liebe zum Trainer bettet sich in ein größeres Phänomen: „Achtsamkeit“ heißt das Gebot der Stunde, man achtet auf Körper und Geist, um die eigene Leistung zu optimieren. Das Konzept verliert jeden Anschein von Esoterik, wenn es Manager, diese Effizienzbestien, anfassen. Selbst knochentrockene Automanager (wie BMW-Aufsichtsrat Reithofer) und Energiekonzernlenker (RWE-Chef Terium) meditieren heute regelmäßig – und reden auch noch offen darüber. Man ernährt sich bewusst, verzichtet auf Alkohol wie Nachtisch. Eines ist offensichtlich: Die Bosse mit den dicken Zigarren und den dicken Bäuchen, wie wir sie von den schwarzweißen Wirtschaftswunderfotos kennen, sind aus den Chefetagen verschwunden. Stattdessen lassen sie sich in Konzernzentralen Fitnessstudios einbauen, mit bodentiefen Fenstern, damit jeder sehen kann, was Sache ist. Hardcore-Typen halten gar Meetings im Laufen ab, mit ihren nebenhertrabenden Bodyguards. Die heutige Generation an Unternehmensführern hält sich fit, am liebsten angeleitet von Profis. įWas früher eine belächelte Nische J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E KARRIERE-PREIS VERGEBEN Zum 14. Mal hat die DZ Bank Gruppe in Frankfurt am Main den höchstdotierten Hochschulpreis der deutschen Wirtschaft vergeben. Der mit insgesamt 24.000 Euro Job & Uni ausgestattete Karriere-Preis prämiert herausragende Abschlussarbeiten im Finanzbereich in den Kategorien „Bachelor“ und „Master“. Den 1. Platz in der Master-Kategorie belegte eine Arbeit von Michal Kühnel 11 7 von der der Goethe-Universität Frankfurt. In der Bachelor-Kategorie gewann Andreas Burkhardt von der TU Darmstadt. Insgesamt wurden 256 Arbeiten eingereicht, 20 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Der Weg ins Wirtschafts-Wunderland tur ti tters x /shu tock.c om > VON UWE MARX San Francisco. Die Sache ist mehr als dreißig Jahre her, aber Christian Schäfer gerät immer noch mächtig ins Schwärmen. Er war ja nicht immer Referatsleiter beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), sondern auch mal Student. Und wenn er über seine Zeit an der Universität Stanford berichtet, bekommt man entweder Lust auf das nächste Seminar – oder den nächsten Urlaub. Reiseziel Kalifornien. „Der Himmel ist immer blau, die Leute sind gutgelaunt, freundlich und unglaublich positiv“, sagt der Biologe, ehemals Post-Doc in Stanford, südlich von San Francisco, und heute im Referat „Internationalisierung von Forschung und Lehre“, ein Spezialist für den Sehnsuchtsort Silicon Valley. Denn das ist es mehr denn je: begehrtes Ziel von Studenten, Forschern, Jungunternehmern, Projektionsfläche für allerlei Ideen und Träume. Stanford ist, neben Berkeley, unverändert ein Symbol für die schöpferische Kraft und den Einfallsreichtum dieser Region. Auch wenn Apple, Google, Facebook und Co. in der Regel den Takt vorgeben, sind die Universitäten meistens das Sprungbrett in dieses Meer der beruflichen Möglichkeiten. Gefragt ist der „track record“, also Erfahrung mit Geschäftsideen und Unternehmensgründungen Das ist auch am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zu hören. Dort, an einer der besten Adressen Deutschlands für Silicon-Valley-Kandidaten, gibt es einen eigenen „Alumniclub San Francisco/Silicon Valley“, der Kontakte herstellt, Praktika vermittelt, Austausch anschiebt. 2009 gegründet, bringen sich heute über 60 Ehemalige verschiedener Fakultäten mit ihrem Netzwerk bei regelmäßigen Treffen oder Vorträgen ein. In Karlsruhe hat sich außerdem eine Hochschulgruppe mit dem vielsagenden Namen „Pioniergarage“ etabliert, die mehrfach im Silicon Valley war und sich vor allem mit dem Thema Unternehmensgründungen beschäftigt. Für all die Informatiker, Wirtschafts-, Maschinenbauoder Elektroingenieure könnte es keinen besseren Ort für Anschauungsunterricht geben, bilden Gründer, Tüftler, Wissenschaftler und Kapitalgeber hier doch einen Mikrokosmos, wie es keinen zweiten auf der Welt gibt. Felix Kammerlander und Emil Kabisch waren erst unlängst für zehn Tage mit einer 13-köpfigen Delegation der Pioniergarage im Silicon Valley. Es war die dritte Reise dieser KIT-Gruppe in den vergangenen Jahren. Sie berichten, dass der direkte Weg von einer deutschen Universität dorthin praktisch nicht vorgesehen ist, dass er meistens einen Master-Abschluss in Berkeley oder – mehr noch – in Stanford voraussetzt. Dort gibt es sogar einen „German Stanford Club“. Ein „Kaltstart aus Deutschland“ hierher sei „sehr, sehr selten“, sagen sie. Aber die Herkunft von einer deutschen Spitzenuniversität oder gute Leistungen seien ohnehin nicht entscheidend. Vielmehr werde im Valley, wie es lakonisch-lässig heißt, stets nach dem „track record“ gefragt, also nach der Erfahrung mit Geschäftsideen und Unternehmensgründungen. „Bloßes Interesse oder Expertenwissen reicht bei weitem nicht“, sagt Kammerlander. Bei den Karlsruher Stippvisiten werden Universitäten, die quirlige Gründerszene mit kleinen Zehn-MannBetrieben, IT-Konzerne wie Google oder Twitter und Kapitalgeber getroffen – klassisches Terrain für Netz werker. Allerdings hat der Wechsel nach Kalifornien seinen Preis. Christian Schäfer vom DAAD weiß aus erster Hand, dass die Ausbildung dort oft an die Reserven geht, weil „alles unglaublich teuer“ sei. Deshalb sollte vor der Entscheidung eine gründliche Selbstreflexion stehen. „Nur wenn jemand belastbare Hinweise hat, dass er in diesem Umfeld mithalten kann, sollte er den Schritt wagen“, sagt Schäfer. Im Normalfall mit einem Stipendium in der Tasche, von denen es in Deutschland jede Menge gibt, zu finden unter anderem mit Hilfe des DAAD. Dessen Präsidentin Margret Wintermantel sagt: „Die hervorragenden Forschungsuniversitäten und innovativen Unternehmen im Silicon Valley üben eine starke Anziehungskraft auf unsere Studierenden aus. Wir ermöglichen Andrew Zarivny/shutterstock.com Das Silicon Valley zieht Studierende magisch an įAber wie kommt man am besten dorthin? įEinige Tipps Die Golden Gate Bridge in San Francisco: Wer den Schritt wagt, kann von einer großen Karriere träumen den Besten von ihnen, dort Erfahrungen zu sammeln.“ Denn: „Nach ihrer Rückkehr bereichern sie damit den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland.“ Das lässt sich am Beispiel von An dreas Kunze ganz gut illustrieren. Der frühere Student der TU München sagt, sein Leben habe sich durch die Erfahrungen und Eindrücke im Silicon Valley „radikal verändert“. Zunächst gründete er, sozusagen aus dem deutschen Hörsaal heraus, im März 2014 ein eigenes Unternehmen, die Konux GmbH, die optoelektronische Sensoren entwickelt. Als er kurz darauf eine Zusage aus Stanford bekam, wechselte er mit Hilfe von Förderprogrammen und Stipendien einige Monate nach Kalifornien, schrieb seine Masterarbeit und schloss eine siebenstellige Finanzierungsrunde für die neue Firma ab. „Venture-Capital ist in den Vereinigten Staaten viel schneller verfügbar“, sagt Christoph Schäfer. Wer eine gute Idee hat und überzeugen kann, hat beste Aussichten. Und er dürfe sogar ohne Gesichtsverlust scheitern. „Das ist hier nichts Negatives“, sagt er. Mittlerweile, berichtet Andreas Kunze, sei Konux „eine amerikanische Inkorporation“, deren Geschäftsführer er ist. Dass eine solche Vita keine Ausnahme ist, sieht man an Romano Wolf, einem anderen Studenten der TU München, Maschinenbauer und bis April 2014 sogenannter Visiting Researcher in Berkeley, wo er am „Laboratory for Manufacturing and Sustainability“ seine Masterarbeit geschrieben hat. In dieser Zeit hat er, mit einem Stipendium der TU in der Tasche, PrototypenKomponenten für künstliche Fotosynthese entwickelt, gefertigt und getestet. Was er als größte Vorteile im Silicon Valley nennt, klingt vertraut – und bei allen mit praktischer Erfahrung dort gleich: Freiheit und Flexibilität in Studium oder Forschung, sehr gute Ausstattung, große Offenheit gegenüber neuen Ideen, geringes Statusdenken. Im vergangenen Sommer, wieder zurück in Deutschland, gründete Wolf das Startup „Sensor Buzz“, das Apps für ergonomische Sensoren im Sport entwickelt. Die jungen Gründer finden also auch hierzulande Möglichkeiten, oft in den beiden umtriebigsten deut- schen Startup-Städten Berlin und München. Die Frage, ob sich ein Abstecher nach Kalifornien auch finanziell lohnt, wird meistens erst nach der Rückkehr beantwortet – es sei denn, der Weg führt von einer der Elite-Universitäten direkt in ein Büro oder Entwicklungszentrum vor Ort. Big Player wie Google oder Apple seien als Arbeitgeber natürlich sehr begehrt, sagt Wolf. Er habe einige Freunde, die diesen Weg gewählt haben, sie berichteten von modernen Arbeitsplätzen, überdurchschnittlichen Gehältern, einem gewissen Stolz, diese Adressen im Lebenslauf zu haben und großer gemeinschaftlicher Identifikation mit dem Arbeitgeber und der Idee, die hinter seinen Geschäften steht. Und doch warteten viele auch in dieser schönen neuen Arbeitswelt auf eine gute Gelegenheit, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Gründergeist schwebt offenbar stabil über allem. Zumal die anfänglichen Investitionen beträchtlich sind. Die notorisch hohen Studiengebühren – für Nichtkalifornier gut und gerne 35.000 Euro – könnten zwar mittels Stipendium aufgefangen werden, aber 20.000 Euro im Jahr für Wohnen, Essen, Transport und Versicherung seien so oder so fällig. Bliebe noch die Möglichkeit, unter Umgehung einer Universität seinen Fuß ins Silicon Valley zu setzen – vor allem über Praktika oder eine andere Anstellung bei einem Unternehmen dort. Aus deutscher Sicht böte sich zum Beispiel der Walldorfer Softwareentwickler SAP an, der von seinen mehr als 74.000 Mitarbeitern 15.800 in den Vereinigten Staaten und davon wiederum etwa 4000 im Silicon Valley beschäftigt. „Unsere Präsenz im Silicon Valley ist sehr wichtig, um für junge Talente attraktiv zu sein“, sagt eine Sprecherin. Der Weg ist allerdings ein anderer als via Universität, denn in der Regel stellt SAP Mitarbeiter für Deutschland ein, um sie womöglich mal nach Palo Alto zu entsenden. Das ist allein schon für die Visabeschaffung praktischer. Ω Wirtschaft studieren – ausgerechnet in Athen? Die Akropolis in Athen: Es ist nicht alles Gold, was glänzt > VON UWE MARX Athen. So eine Begrüßung in der neuen Stadt, in einem fremden, sehr aufgewühlten Land könnte auch reservierter ausfallen. Aber Johanna Kreiser bekam so ziemlich das Charmanteste zu hören, was einer deutschen Studen- tin in Athen möglich scheint. Ein älterer Grieche, Mitfahrer in der Straßenbahn, habe sie kurz nach ihrer Ankunft in der Hauptstadt nicht mit einer der klassischen Nettigkeiten begrüßt, erzählt sie, sondern mit dem größtmöglichen Lob – für eine Studentin der Wirtschaftswissenschaften wie sie. „Genauso jemanden brauchen wir“, habe er gesagt, kurz bevor Johanna Kreiser, Neuankömmling von der Universität Trier, an der „Athens University of Economics and Business“ ihre Arbeit aufnahm. Das von der Europäischen Union finanzierte Erasmus-Programm für den Austausch von Studenten machte es möglich. Allzu viele sind es ja nicht, die aus gerechnet in Europas Krisenland Nummer 1 einige Auslandssemester einlegen. „Die Zahl der deutschen Studenten hier liegt bei 0,01 Prozent“, sagt Alexander Roggenkamp vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Im Grunde kommen nur wenige Universitäten in Griechenland für deutsche Studenten in Frage, sagt Roggenkamp – vor allem die Nationale und Kapodistrias-Universität in Athen und die Aristoteles-Universität in Thessaloniki, die beiden größten Hochschulen des Landes mit ihren 70.000 bis 80.000 Studenten. Von der Universität Gießen wechselte zum Beispiel der Jurastudent Petros Dautidis via Erasmus nach Athen. Beide Eltern sind Griechen, womit er einer der klassischen Interessenten für dieses Ziel ist. Allerdings sind griechische Wurzeln nur ein Motiv unter vielen. Die meisten argumentieren wie Fabienne Bläß-Gottschalk, Jurastudentin von der FU Berlin, die ihre Stimmungslage vor dem Abstecher nach Athen so zusammenfasst, dass sie als Blaupause für die meisten Griechenland-Studenten auf Zeit gelten kann: „Ich wollte wegen des Wetters in den Süden und gleichzeitig sehen, wie es in Griechenland wirklich ist.“ Sie blieb ein Semester, wurde in ihren Kursen – wie bei Erasmus üblich – in Englisch unterrichtet und sagt über ihre Professoren, was man oft von deutschen Studenten in Athen hört: Diese seien hochqualifiziert, viele hätten im Ausland, oft im englischspra- chigen Raum, gelehrt oder geforscht. Maria Gerdes dagegen, Jurastudentin aus Konstanz, bringt die Stimmung im Land auf den Punkt: Die Verzweiflung unter vielen jungen Griechen sei „extrem groß“, die Bürokratie „eine Katastrophe“. Trotzdem könne man dank der Freundlichkeit und Hilfs bereitschaft der Menschen seine Wochen und Monate in Athen sehr wohl genießen. Im größten Spannungsfeld bewegen sich allerdings nicht die Juristen, sondern Wirtschaftswissenschaftler wie Johanna Kreiser oder ihr deutscher Kommilitone Benjamin Lohmann, die ihre Studien vorübergehend ausgerechnet an die „University of Economics and Business“ nach Athen verlegt haben. Man dürfe als deutscher Student in Athen nicht blauäugig sein, sagen beide. Taxifahrern erzähle er meistens, er komme aus Österreich, sagt Lohmann, der seit Februar in Athen studiert. Und wenn mal wieder eine Frage zur Politik an ihn gerichtet werde, dann antworte er oft, Politik interessiere ihn nicht besonders. Was natürlich nicht stimmt, denn auch wegen der politischen Konstellation ist er ja hergekommen. Im Studium dagegen besitze die Herkunft schon keine große Bedeutung mehr. In den Kursen, die auch hier ohne griechische Studenten stattfinden, sei die aktuelle Lage natürlich stets präsent. „Aber ich habe hier noch keinen erlebt, der aus dem Euro rauswill“, sagt Johanna Kreiser im Telefonat aus Athen. Das will etwas heißen, denn sie ist schon seit September 2014 in der Stadt. Stattdessen sei eine Haltung „pro Europa“ mehrheitsfähig. Ohnehin scheint diese kleinere Universität ein Ort zu sein, an dem man vergleichsweise unaufgeregt die aktuelle politische Lage und sein Studium in Einklang bringen kann. Und auch hier unter Anleitung von international erfahrenen Professoren. Ω privat Leonid Andronov/shutterstock.com Es studieren nicht viele Deutsche in Griechenland įAber das Krisenland hat dennoch seine Reize įJunge Deutsche berichten von ihren Erfahrungen Deutsche Note: Die Studierenden Johanna Kreiser und Benjamin Lohmann vor der „University of Economics and Business“ in Athen 12 8 J U N I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E Kinder + Familie KOCHREZEPT HÄTTEN SIE GEWUSST, DASS … ... Deutschland in Europa zu den Ländern mit den kürzesten Sommerferien gehört? Ebenso wie in den Niederlanden, in England und Wales dpa sowie Liechtenstein gibt es hier nur sechs Wochen Schulferien im Sommer. Italien, die Türkei und Lettland kommen auf mehr als doppelt soviel: 12 bis 13 Wochen. hundert Grad Celsius – je nach dem, ob die ISS gerade von der Sonne angestrahlt wird oder im Schatten fliegt. Die Experimente sollen dabei helfen, dass Menschen einmal zu Raumflügen starten kön nen, die weit ins Weltall hineinfüh ren. Die Astronauten wohnen und arbeiten monatelang im mittleren Teil der wie ein Gitter aufgebauten Raumstation. Am auffälligsten sind die 16 riesigen Sonnensegel, mit deren Hilfe aus Sonnenlicht Energie gewonnen wird. Die ISS ist das größte technische Gerät, das Menschen jemals in den Welt raum befördert haben: 110 Meter breit, mehr als 70 Meter lang, 30 Meter hoch. Und sie wächst weiter, denn immer noch werden Stations teile mit Raketen von der Erde zur ISS befördert und dort angebaut. Kein Staat hätte eine solche Raumstation allein entwickeln und bezahlen können. Die ISS war nur möglich, weil 16 Länder aus aller Welt zu sammenarbeiten, darunter auch Deutschland. Ω Abenteuer Weltall Spargel mit Sesam und ZitronenMeerrettich-Sauce 1. Den Spargel gründlich schälen und holzige Enden abschneiden. In einem weiten Topf Wasser mit Salz und Zucker aufkochen lassen. Den Spargel dazugeben, Temperatur reduzieren und zirka 15 Minuten gar ziehen lassen. 2. Für die Sauce den Meerrettich schälen und fein reiben. Den Saft der Zitronen auspressen. Die Butter zerlassen und den Schaum abschöpfen. Den Wein mit dem Essig in einen Topf geben und um etwa 2/3 einreduzieren lassen. Leicht abkühlen lassen und mit den Eigelben in eine Metallschüssel geben. Über einem heißen Wasserbad cremig schlagen. Von der Hitze nehmen, die Butter zuerst tropfenweise, dann in dünnem Strahl unter ständigem Weiterrühren dazugeben, bis eine cremige Sauce entsteht. Die Eimasse darf nicht gerinnen. Den Zitronensaft sowie den Meerrettich unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zutaten für 4 Personen: 1 kg weißer Spargel 1 TL Zucker 1 Stück frischer Meer rettich, 2 – 3 cm lang 1 – 2 Zitronen 250 g Butter 125 ml trockener Weißwein 1 EL Weißweinessig 2 Eigelbe 2 EL Sesam Salz Weißer Pfeffer 3. Den Spargel aus dem Kochwasser heben und auf eine Platte legen. Mit der Sauce übergießen, mit dem Sesam bestreuen und servieren. Ω Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse Es ist 46 Jahre her, dass der Ameri kaner Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betreten hat (Fo to). Seitdem gelang es niemandem, einen Fuß auf einen weiteren Him melskörper zu setzen. Doch Ingeni eure und Wissenschaftler tun viel dafür, das Weltall immer weiter zu erforschen – ob mit Astronauten in der Raumstation ISS oder fernge steuerten Raumsonden. Warum war die RosettaMission so spannend? Am 2. März 2004 startete eine euro päische Rakete mit einer ganz be sonderen Fracht an Bord. Sie brachte die Raumsonde Rosetta ins Weltall und setzte sie dort aus. Von diesem Moment an steuerten Fach leute im Europäischen Raumflug kontrollzentrum ESOC im hessi schen Darmstadt Rosetta auf ihrem weiten Weg. Wie wurde die Raum sonde angetrieben? Die Solarzellen in den 14 Meter langen Flügeln wandelten das Sonnenlicht in Energie um. Nach rund zehn Jah ren und 6,5 Milliarden Kilometern (in Zahlen: 6.500.000.000) erreichte Rosetta ihr Ziel zwischen Mars und Jupiter: den Kometen Tschuri. Im Inneren der Raumsonde befand sich ein Minilabor, das auf dem Kometen abgesetzt werden sollte. Diese Aufgabe war schwieriger als erwartet. Mit Kameras an Bord von Rosetta entdeckten die Fachleute in Darmstadt, dass die Oberfläche des Kometen voller Krater, hoher Klippen und Felsen war. Aus dem Untergrund stiegen Gas- und Staubfontänen empor. So dauerte es Wochen, bis ein geeigneter Lan deplatz gefunden wurde. Dann war es so weit: Das kühlschrank große Labor wurde ausgeklinkt. Sieben Stunden lang sank es zum Kometen hinab und setzte unbe schädigt auf. Geschafft! Zum ers ten Mal hatten Menschen ein Raumfahrzeug auf einem Kometen gelandet – ferngesteuert über eine unvorstellbar große Entfernung und dazu punktgenau. Die Messgeräte im Minilabor soll ten Informationen über die Stoffe sammeln, aus denen der Komet Tschuri besteht. Das ist deshalb in teressant, weil Kometen so alt wie unser Sonnensystem sind, das vor 4,6 Milliarden Jahren entstanden ist. Das Labor funktionierte nur kurze Zeit: Seine Solarzellen beka men zu wenig Sonnenlicht, um die Batterien aufzuladen. Trotzdem wurden so viele Daten gesammelt, dass Wis senschaftler auf der ganzen Welt damit jahrelang erforschen können, wie das Leben auf der Erde ent standen ist. Dieser Beitrag stammt aus PRIMAX, dem Kindermagazin der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Was tun Astronauten in der Raumstation ISS? Wie eine Insel im Weltraum kreist die Internationale Raumstation ISS rund 400 Kilometer hoch über der Erde. Seit 14 Jahren sind im mer wieder wechselnde Astronau tenteams an Bord. Hier können sie Experimente durchführen, die auf der Erde nicht oder nur sehr auf wendig möglich wären. Schließlich herrscht im Weltraum Schwerelo sigkeit, und außerhalb der Raum station gibt es keinen Sauerstoff, aber starke Strahlung. Die Tempe raturen schwanken um mehrere dpa (3) BVEO ie Menschen den W Weltraum erforschen Der deutsche Astronaut Alexander Gerst auf der ISS. Oben: Die ISS von außen Anzeige GEHIRNJOGGING wunderliche Eigenart Sieger Teil des im WettFußes kampf OkerZufluss (Harz) eine ganze Anzahl angebl. Körperausstrahlung Abonnentin wolkenlos 7 s1712.4-67 ® 10 Lebensbund Kurzform von Maria 11 11 RheinZufluss bei Bingen 10 11 8 zoologische Unterart einer der drei Musketiere 6 Wundmal Bewahrer 1 kurz für Deodorant anderer Name der Viper nordnorweg. Hafenstadt Abk.: Deutsches Rotes Kreuz Kriechtier Einsendeschluss: 25. Juni 2015 Stichwort: Rätsel GAZ 4/2015 Per Mail an: [email protected] Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahme von und über automatisierte Gewinnspiel-Services ist untersagt. best. Trinkgefäß Einfach QR-Code scannen und auf unserer Internetseite informieren. betriebl. Mehrarbeitszeit (Mz.) 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