Frohe Weihnachten

info
Frohe
Weihnachten
ÖZIV Bundesverband
54. Jahrgang
Ausgabe 4/2015
Nr. 216
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Für Menschen mit Behinderungen
www.oeziv.org
Editorial
Vorwort
© Jana Madzigon/artista.at
Aus dem Inhalt
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Liebe Mitglieder und
Freunde des ÖZIV!
07
12
09
22
Vorwort.......................................................... 3
Kommentar Dr. Klaus Voget���������������������������� 5
ÖZIV Bundesverband....................................... 6
Bundesverband Seminarprogramm������������������� 8
Arbeit............................................................ 9
ÖZIV ACCESS............................................... 12
Barrierefreiheit.............................................. 14
Gastbeitrag Vergabegesetz............................. 18
ÖZIV SUPPORT............................................. 20
ÖZIV SUPPORT - ARBEITSASSISTENZ����������� 22
ÖZIV Tirol.................................................... 23
ÖZIV Vorarlberg............................................ 26
ÖZIV Kärnten............................................... 27
ÖZIV Burgenland........................................... 28
ÖZIV Niederösterreich����������������������������������� 29
Club 81........................................................ 30
ÖZIV Steiermark........................................... 32
www.oeziv.org
Sie halten gerade eine
„light-Version“ der ÖZIVInfo in Händen.
Unerwartete Ausfälle in unserer Öffentlichkeitsarbeit haben uns vor eine große Herausforderung
gestellt. Ich freue mich sehr, dass es uns trotz
dieser Schwierigkeiten gelungen ist, dieses Werk
zu vollenden.
Ich möchte mich dafür an dieser Stelle einerseits
für die Unterstützung unseres langjährigen Partners, die Medienmacher GmbH, unter der Führung von Ing. Stefan Rezac bedanken.
Andererseits waren es meine ÖZIV Kollegen und
Kolleginnen, die dies möglich gemacht haben. Es
haben alle die Ärmel aufgekrempelt und viele,
die normalerweise mit der ÖZIV-Info nichts zu
tun haben, haben ihre Hilfe angeboten und sich
auch entsprechend eingebracht.
Ihnen allen ein herzliches Dankeschön – es ist
ein gutes Gefühl für mich, zu wissen, dass wir im
Ernstfall gemeinsam auch das scheinbar Unmögliche möglich machen. Vielen Dank!
Ich hoffe, auch Sie liebe Leserin und lieber Leser
haben Spaß an dieser Lektüre! Gerne nehmen
wir Ihre Rückmeldungen entgegen und freuen
uns selbstverständlich auch über Ihr Lob!
Das gesamte Team des ÖZIV Bundesverbandes
wünscht Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein gesundes und
zufriedenes Jahr 2016!
Genießen Sie den Frieden, der über unserem
Land noch immer liegt. Lassen Sie uns alle in
diesen Tagen wieder die wahre Besinnlichkeit suchen und dankbar sein dafür, dass wir in diesem
Teil der Welt leben dürfen! 
Ihre Hedi Schnitzer-Voget,
Geschäftsführerin
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Für Menschen mit Behinderungen
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Für Menschen mit Behinderungen
www.oeziv.org
Liebe Mitglieder und
Freunde des ÖZIV!
Welche Gründe mögen wohl hinter diesem mangelnden Interesse liegen?
Einerseits liegt diese Entwicklung
leider im europäischen Trend.
Trotz vieler Interventionsversuche konnte nicht verhindert
werden, dass im operativen
Programm des europäischen
Sozialfonds für den Zeitraum
2014 – 2020 keine speziellen
Maßnahmen für diese Zielgruppe
vorgesehen wurden. Auch dort
ist – wie eben auch beim österreichischen Gipfel – das Hauptaugenmerk auf der Vermittlung
von Jugendlichen, Frauen und
der Generation 50 plus gelegen.
Betrachten wir das Thema Behinderung im sogenannten „ Mainstreaming“ so heißt das natürlich,
dass Menschen mit BehinderunIMPRESSUM:
Herausgeber und Verleger:
Dr. Klaus Voget, Präsident
ÖZIV Bundesverband –
Interessenvertretung für Menschen
mit Behinderungen
1110 Wien, Hauffgasse 3-5, 3. OG
T: +43 (0)1/513 15 35
[email protected]
www.oeziv.org
gen zu einer dieser geförderten
Zielgruppen gehören können.
Dann haben sie sozusagen
Glück gehabt. Sind sie allerdings
durchschnittlich alt und männlich – dann heißt es leider „bitte
warten„.
Diese Vorgangsweise wäre nachvollziehbar, wenn wir uns schon
in einem inklusiven Arbeitsmarkt
befinden würden. Das ist allerdings bei weitem nicht der Fall.
Gerne wird zwar mittlerweile das
Wort Inklusion in politischen Debatten verwendet. Es schmückt
auch so manches Leitbild und
manchen CSR Bericht von Firmen, die etwas auf sich halten.
Der Ist-Zustand sieht allerdings
anders aus. Oder wie sonst wäre
es erklärbar, dass die Arbeitslosenrate bei Menschen mit Behinderungen seit Jahren überdimensional steigt.
Fangen wir doch damit an, die
Ergebnisse der Evaluierung des
BEinstG auf den Tisch zu legen!
Dort finden sich viele Ansätze,
wie man der Arbeitslosigkeit
von Menschen mit Behinderungen effizient begegnen könnte,
um dann – gemeinsam mit den
Betroffenen und deren Organisationen darüber nachzudenken, wie wir mit der Situation
weiter umgehen. Es bedarf hier
auch etwas Mut und Phantasie
beim Verlassen von herkömmlichen Methoden und vielleicht
ist auch ein völliger Neuanfang
hier anzudenken ohne uns schon
im Vorfeld vor einem „ Njet“ der
Wirtschaft zu fürchten.
Ich orte seitens der Politik eine
gewisse Hilflosigkeit bei der Lösung dieses Problems. Allerdings
finde ich, ein offener und ehrlicher Umgang mit dieser Situation und den Fakten wäre schon
einmal ein guter Anfang. „Let’s
face the problem“ wäre mir
jedenfalls lieber als ein weiteres
Versteckspiel mit Beschönigung
der Fakten.
Wir werden auf jeden Fall dran
bleiben und nicht locker lassen!
Ihnen allen wünsche ich auf
jeden Fall viel Kraft und Mut für
die kommenden Herausforderungen! Haben Sie ein schönes Fest
und einen gelungenen Jahreswechsel. 
Erscheinungsweise:
min. 4 mal jährlich
Anzeigen, Layout, Satz und Druck:
Die Medienmacher GmbH,
8151 Hitzendorf, Oberberg 128
Filiale: 4800 Attnang-P., Römerstraße 8
T: +43 (0)7674/62 900-0
[email protected]
Chefredaktion: [email protected]
MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:
Birgit Büttner, Lukas Witwer, Elisabeth
Weber, Peter Emberger, Daniela Rammel,
Julia Jungwirth, Hedi Schnitzer-Voget
Herzlichst – Ihr Präsident
Klaus Voget
Zulassungsnummer: GZ15Z040585 S
ZVR: 453063823
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Beim Arbeitsmarktgipfel der
Bundesregierung Ende Oktober
wurde wenig überraschend der
Zielgruppe der Menschen mit
Behinderungen keine besondere
Aufmerksamkeit geschenkt. Und
dies, obwohl wir in einem Schreiben an den Herrn Sozialminister
ausdrücklich mit Hinweis auf die
Tatsache, dass die Arbeitslosenrate bei diesem Personenkreis
bereits die 20% Marke erreicht
hat, darum ersucht haben.
info
© ÖAR
Kommentar
Für Menschen mit Behinderungen
info Bundesverband
Für Menschen mit Behinderungen
Weihnachten mit Mohamad
und seiner Familie
Eva Leutner, ehemalige engagierte ÖZIV-Trainerin wohnt jetzt in
Kärnten und genau dort, in Großbuch hat sie seit Anfang Oktober
einen neuen Mitbewohner, Mohamad, genannt „Mo“.
Wir haben unsere Telefonnummern ausgetauscht, Mo hat mich
unter „MUM EVA“ eingespeichert.
Es gab noch eine Fülle von bürokratischen Hürden zu überwinden
und dann zog er bei mir ein.
Eva erzählt ihre Geschichte, die
ihren Alltag und ihr Lebensgefühl
sehr verändert hat.
„Die Berichterstattung über die
Situation von Flüchtlingen in Österreich hat mich sehr betroffen
gemacht. Nach dem Motto „Wenn
du mehr hast, als du brauchst,
dann baue längere Tische statt
höhere Zäune…“wollte ich in
meinem Gästezimmer ein Flüchtlingskind oder eine Mutter mit
Kind aufnehmen. Im Kontakt mit
Landesregierung und Innenministerium kam ich mit meinem
Angebot aber nicht weiter.
Plötzlich ist mein Leben
ein anderes – und nicht
nur meines
Trotz der großen Veränderung,
spürt sich für mich alles stimmig,
vertraut und durchwegs positiv
an. Wir haben viel Spaß miteinander und reden natürlich auch
immer wieder darüber, wie und
warum Mo geflüchtet ist, was er
erlebt hat.
Und dann kam Mo
Bei den ersten Neuankömmlingen
im Transitquartier in Klagenfurt ist
ein junger Mann aufgefallen, der
sofort gefragt hat, ob er helfen
kann und dann die ganze Nacht
am Übersetzen war.
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Eine befreundete Helferin rief
mich an und fragte mich, ob ich
auch einen jungen Mann aufnehmen würde.
Ich sagte ja und lernte ihn am
nächsten Tag beim Frühstück machen im Transitquartier kennen:
„Mo“ aus Syrien, 20 Jahre jung.
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Mo und Eva
Mo ist eine echte Bereicherung
– aber nicht nur für mich. Denn
Freunde hat Mo in der Nachbarschaft auch schon. Sie schenkten
meinem syrischen Mitbewohner
eine Fußballausrüstung, brachten Säcke mit Kleidung und eine
Playstation. Sie spielen Fußball
am Rasen und dank der Playstation auch im Wohnzimmer – eine
ganz neue Erfahrung für mich.
Vielleicht hätten meine Nachbarn
Von Eva Leutner
in Großbuch ohne Mo nie Kontakt
zu einem Flüchtling bekommen.
Jetzt lernt ein Nachbarssohn mit
Mo Arabisch und der andere will
sein Englisch verbessern…
Mo ist mittlerweile außerordentlicher Student an der Uni in Klagenfurt, Chefdolmetscher vom
Roten Kreuz in der Transithalle
und lernt fleißig deutsch
Und was sagt Mo?
Ich bin dankbar. Heimat ist wo
Menschen sind, die dich lieben
und wo Freunde sind, die sich um
dich kümmern, die für dich da
sind und wo du dich als jemand
Besonderer fühlen darfst. Ich
denke, ich hab das alles hier in
Österreich bekommen, ich fühle
mich zu Hause und nicht mehr
wie ein Fremder. Ich liebe Österreich so wie ich Syrien liebe. Danke an alle meine Freunde, die mir
dieses Gefühl geben und danke
an Österreich, dass ich all diese
Freunde kennenlernen durfte.
Frohe Weihnacht Wir (auch Mo’s Mutter, sein Stiefvater und seine beiden Schwestern, die in Wien ein neues Zuhause gefunden haben) werden
gemeinsam Weihnachten feiern.
Wir werden gemeinsam kochen
und Musik machen, es wird bunt,
lebendig und sicher heimelig – ich
freu mich sehr darauf. 
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen
Bundesverband
info
Barrierefreiheit braucht Qualität Entwicklung eines Zertifikats gestartet
Von Hedi Schnitzer-Voget
Mit dieser Herangehensweise
sind zwei, aus unserer Sicht
ganz wesentliche Punkte sichergestellt. Einerseits soll jede
Person die Möglichkeit haben,
für sich selbst zu beurteilen, ob
das jeweilige Angebot für sie
brauchbar ist oder nicht. Andererseits wird mit einem prozess-
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haften Verfahren auch der Tatsache Rechnung getragen, dass
Barrierefreiheit kein statischer
Zustand ist, sondern sich verändert und weiterentwickelt. Weil
sich auch die Anforderungen der
Menschen ändern.
Der ÖZIV Bundesverband wurde
vom BMASK im Rahmen des
Projektes ACCESS beauftragt,
gemeinsam mit der ÖAR an
der Entwicklung eines solchen
Zertifizierungsverfahrens zu
arbeiten. Unter der sachkundigen Leitung des Geschäftsführers der Firma SystemCert,
Herrn Uwe Hackl, fand Anfang
November im BMASK ein erster
Austausch mit Vertretern und
Vertreterinnen unterschiedlicher
Organisationen statt. Die Ergebnisse dieses Treffens werden
nun aufgearbeitet und entspre-
chend bei der weiteren Entwicklung berücksichtigt. Das nächste
Treffen – bei dem bereits erste
Schritte in Richtung Testphase
festgelegt werden sollen - wird
im Frühjahr 2016 stattfinden.
Wir sind zuversichtlich, mit
diesem System eine sogenannte
Win-Win-Situation zu schaffen.
Letztlich sollen alle - sowohl
Menschen mit Behinderungen
als auch Betriebe, die sich dem
Verfahren stellen – einen Vorteil
haben. Im Sinne eines inklusiven Miteinanders! 
Gefördert durch
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4/15
Eines vorweg – es ist nicht
unser Ziel, Pickerl für die Guten
oder auch für die Bösen zu verteilen. Das Ziel unseres Anliegens ist es, sichtbar zu machen,
was den jeweiligen Kunden bzw.
die jeweilige Kundin – mit oder
auch ohne Behinderung – erwartet. Und wir wollen sichtbar
machen, welche Fortschritte das
jeweilige Unternehmen bzw. der
Anbieter von Dienstleistungen
im Zusammenhang mit Barrierefreiheit macht.
info Bundesverband
Für Menschen mit Behinderungen
ÖZIV Seminarprogramm 2016
Wir, der ÖZIV bieten unseren
ehrenamtlichen KollegInnen und
Kollegen (wie auch externen InteressentInnen) die Möglichkeit,
sich Wissen anzueignen, sich
weiter zu bilden mit allen positiven und motivierenden Auswirkungen, die sich aus gemeinsamen Lernen ergeben.
Vielen von Ihnen, verehrte
Leser, fallen sicher noch mehr
spontane Zuschreibungen ein,
was (Weiter) Bildung auslösen
und bewirken kann.
Die Seminare beziehen sich aufgrund unseres Wirkens – „Wir
leisten einen Beitrag zur Vision
einer inklusiven Gesellschaft“ –
auf Themen, die ihren Fokus auf
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Bildung, Wissen, Aktivität,
Neugierde, Miteinander, Füreinander, gemeinsame Leidenschaft, gemeinsames Engagement, verstehen Wollen, kennen
Lernen, Mitnehmen, Anwenden,
Merken, Anknüpfen, Fortführen
und schlussendlich Weitergeben
und Wirken!
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Von Elisabeth Weber
die Lebensbereiche von und mit
Menschen mit Behinderungen
richten. 
Unser Schulungsprogramm und das
Anmeldeformular
online:
www.oeziv.org; unter -Angebote -Bildung/Schulungen
Schulungsorganisatorin,
Daniela Rammel freut sich
auch über Ihren Anruf:
01/5131535-36
www.oeziv.org
Arbeit
Für Menschen mit Behinderungen
Arbeit als Wertschätzung
info
Von Lukas Wittwer
Die berufliche Realität von Frau
Daniela Teufl ist leider kein
Einzelfall. Sie ist eine von vielen
arbeitsuchenden Personen mit
einer Behinderung am heimischen Arbeitsmarkt.
Seit 2004 ist die ausgebildete
Bürokauffrau geringfügig beschäftigt. Sie arbeitet für 8 Stunden in der Woche beim IEEKQ
Diözesanarchiv in St. Pölten.
Diese Anstellung resultierte
aus einer früheren Betreuung durch die ÖZIV Arbeitsassistenz.
Dort ist sie für das Einscannen
und Ablegen von Büchern und
diversen Unterlagen verantwortlich, um diese dann durch das
Internet zugänglich zu machen.
Ihr dortiger Vorgesetzter Herr
Dr. Thomas Aigner MAS berichtet nur in den höchsten Tönen
von seiner Angestellten. Schon
des Öfteren versuchte er eine
www.oeziv.org
Vollzeitanstellung zu ermöglichen, dies scheiterte jedoch
an der mangelnden Arbeit im
Archiv. Herr Dr. Thomas Aigner, MAS lobte sie als eine sehr
pflichtbewusste, flexible und
teamfähige Mitarbeiterin.
Seit 18. November 2014 wird
sie bei der Arbeitssuche durch
die ÖZIV Arbeitsassistenz unterstützt. Durch gute und intensive
Zusammenarbeit zwischen dem
zuständigen Betreuer und Herrn
Markus Ressl vom Arbeitsmarktservice St. Pölten, sowie durch
die aktive Mitarbeit von Frau
Teufl, wird versucht eine gute
Ausgangsposition zu schaffen.
An dieser Stelle sollte erwähnt
werden, dass ihre Ansprüche
keinesfalls so außergewöhnlich
sind, womit die lange Arbeitslosigkeit erklärt werden könnte.
Eigentlich ist eher das Gegenteil
der Fall, die Wünsche sind alles
andere als realitätsfremd.
Die angestrebte Anstellung von
30 Stunden pro Woche würde für
sie eine finanzielle Schlechterstellung gegenüber dem Arbeitslosenbezug bedeuten. Dies mag
für manche schwer verständlich
sein, doch Frau Teufl sieht die
Arbeit nicht nur als finanzielle Einkommensquelle, sondern auch als Wertschätzung
ihrer Person, Beitrag an der
Gesellschaft, soziale Integration und Einsatz der Talente.
Dieses Fallbeispiel zeigt die
Wichtigkeit der Inklusion
von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt - nicht
nur für den finanziellen Bereich.
Arbeit ist nicht nur Broterwerb,
sondern Brot zum Leben.
Diese Bedeutung, Arbeit als
Brot des Lebens zu sehen, ist
besonders im Hinblick auf die
psychosoziale Gesundheit von
enormer Bedeutung. Trotz angespannter Wirtschaftslage ist
zu hoffen, dass die Hoffnungen
von Frau Teufl nicht ungehört
bleiben. 
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4/15
Trotzdem behielt die charismatische 36-jährige Frau ihre positive Grundhaltung zum Leben bei.
Hunderte erfolglose Bewerbungen und zerplatzte Träume und
Hoffnungen bei Vorstellungsgesprächen können die junge Frau
nicht davon abbringen, den für
sie geeigneten Job zu bekommen, um Erziehung, Haushalt,
Arbeit und Berufung zu vereinbaren. Mit der Behinderung lebt
die alleinerziehende Mutter von
einem 10-jährigen Sohn schon
seit Geburt. Die Bewegungsstörung und die Beeinträchtigung
der Feinmotorik sind auch im
Alltag gegenwärtig, doch sie hat
gelernt damit umzugehen. Umso
unverständlicher ist es für sie,
dass ihre Behinderung für potenzielle Arbeitgeber so ein großes
Hindernis darstellt.
info Arbeit
Für Menschen mit Behinderungen
Schöne neue Arbeitswelt?
Digitalisierung, Automatisierung und Technisierung verändern die Arbeitswelt: Viele
Arbeiten werden von Maschinen übernommen. Und wo bleibt der Mensch?
Von Peter Emberger
Fast scheint es, dass Menschen
in der Arbeitswelt überflüssig
werden: In Produktionsbetrieben
gibt es immer weniger arbeitende Menschen und dafür immer
mehr Maschinen. In Wien soll es
bald fahrerlose U-Bahnen geben, in einem Wiener Pflegeheim
wurden bereits Pflegeroboter
eingesetzt. Dazu Horst Flecker,
Professor für Soziologie an der
Universität Wien: „Seit den 50er
Jahren wird eine Automatisierungsdiskussion geführt, ob der
Gesellschaft die Arbeit ausgeht.
Zur Zeit haben wir es mit steigenden Produktionskapazitäten
und steigenden Arbeitszeiten
bei geringem bis keinem Wirtschaftswachstum zu tun. Dies
führt zu einer ungleichen Verteilung von Arbeit in der Gesellschaft.“
Berufsbilder verändern
sich
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Berufe und Berufsbilder haben
sich schon immer verändert und
entwickelt. Wer wusste vor 20
Jahren, dass es 2015 Berufe wie
Webdesigner oder Mechatroniker
geben würde? Oder dass Menschen in der Arbeitswelt immer
mobiler sein können und via
Internet Projekte in mehreren
Regionen gleichzeitig abwickeln
können. Der Mensch wird auch
in Zukunft immer gefragt sein
- sei es als Entwickler neuer
Technologien oder als Dienstleister: Die Hebamme und der Frisör
verrichten zum Beispiel Arbeiten,
die wohl nur dann nachgefragt
werden, wenn sie von Menschen
10
erledigt werden. Auch dort, wo
zur Verrichtung der Arbeit viel
Gespür notwendig ist, wie etwa
im Beratungsbereich oder in der
Rechtsprechung werden Menschen immer gebraucht werden.
Routinearbeiten werden freilich
in Zukunft noch stärker von
Maschinen übernommen werden. „Nischenprodukte“ wie etwa
hausgemachte Lebensmittel
oder spezialisierte Beratungsleistungen werden boomen und
vermutlich werden auch neue
Berufszweige entstehen. Natürlich wird diese Entwicklung
auch regional unterschiedlich
verlaufen. Denn die Frage „welche Technologien eingesetzt und
wieviel Menschen beschäftigt
werden, ist letztendlich eine
ökonomische“, meint Soziologe
Flecker.
Neue Chancen für
Menschen mit Behinderungen
Für Ursula Naue, Politikwissenschafterin an der Universität
Wien, stellt die sich ändernde
Arbeitswelt Menschen mit und
ohne Behinderungen vor enorme Herausforderungen. Doch
bieten sich auch Chancen:
Denn durch neue barrierefreie
Produkte und Techniken wie
Kommunikation via web2.0 und
Digitalisierungen scheinen sich
neue Möglichkeiten zu eröffnen,
am Erwerbsleben teilzunehmen.
Geänderte Arbeitsformen wie
Teilzeitarbeit, Projektarbeit oder
Homeoffice können - trotz aller
Nachteile wie etwa geringeres
Einkommen bei Teilzeitarbeit
oder soziale Isolation bei Heimwww.oeziv.org
Arbeit
arbeit – Menschen mit Behinderungen entgegenkommen. Doch
Voraussetzung dafür ist, dass
in der Gesellschaft überhaupt
der Wille besteht, Menschen mit
Behinderungen am Erwerbsleben teilnehmen zu lassen, dass
am Arbeitsmarkt umfassende
Barrierefreiheit herrscht und es
entsprechende rechtliche Regelungen gibt.
als Unternehmer und Unternehmerinnen erfolgreich sind. Ein
richtiger Schritt zu mehr Inklusion am Arbeitsmarkt ist hier
die vorbehaltlose Umsetzung
der UN-Konvention über die
Rechte behinderter Menschen
und ein Abgehen vom unternehmerischen Prinzip der unbedingten Kostenminimierung und
Gewinnmaximierung.
Und hier gibt es trotz derzeit
hoher Arbeitslosenzahlen bei
behinderten Menschen Hoffnung: Heute gibt es Akademiker
mit Trisomie 21, die als Lehrer,
Übersetzer und Schauspieler arbeiten. Das wäre noch
vor kurzem undenkbar gewesen! Immer öfter trifft man
im Startup-Bereich auf junge
Menschen mit Behinderungen,
die Unternehmen gründen und
Ein kurzer Ausblick
www.oeziv.org
Wenn Diversity Management
gelebt wird und – so die Politikwissenschafterin Ursula Naue
„gesellschaftlich anerkannt
und diskutiert wird, dass jeder
Mensch mehrere Dimensionen in sich vereint“ – kann ein
inklusiver Arbeitsmarkt entstehen. Wichtig ist dabei auch die
Ausbildung in einem inklusiven
info
Schulsystem und barrierefreier
Zugang zu Bildungseinrichtungen: Denn Ausbildung ist der
Schlüssel zu mehr Erfolg am
Arbeitsplatz und zu den sich
wandelnden Berufsfeldern.
Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Doch Politik und
Wirtschaft sind gefordert: Die
Arbeit der Zukunft wird gerechter verteilt werden müssen,
und die Verteilung von Löhnen
und Gehältern sollte so erfolgen
müssen, dass Menschen davon
leben können.
Umfassende Barrierefreiheit
muss umgesetzt werden, um zu
einem inklusiven Arbeitsmarkt
zu kommen, der allen nutzt:
Menschen mit und ohne Behinderungen und Unternehmen. 
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Für Menschen mit Behinderungen
info ACCESS
Für Menschen mit Behinderungen
Naturerleben und Gesundheit –
Der Wert der Natur für das menschliche Wohlbefinden
In Zusammenarbeit mit dem ÖZIV widmen sich die Naturfreunde und die Österreichischen Bundesforste der gesundheitsfördernden Wirkung von Naturerleben.
Naturerleben ist wichtig
Die Natur in ihren vielfältigen
Erscheinungsformen übt seit
jeher einen starken Einfluss auf
uns Menschen aus. Eine abwechslungsreiche Landschaft zu
durchwandern, eine Blume zu
betrachten oder dem Rauschen
des Windes im Blätterdach zu
lauschen, macht uns glücklich.
Diesen Wert von Naturerleben
für das Wohlbefinden des Menschen zu vermitteln, ist das Ziel
der Naturfreunde. Seit einiger
Zeit widmen sie sich gemeinsam mit den Österreichischen
Bundesforsten (ÖBf) verstärkt
diesem Thema.
Der Aufenthalt in der Natur fördert das körperliche, psychische
und soziale Wohlbefinden
4/15
Eine Literaturstudie von Naturfreunde und ÖBf über die gesundheitsfördernde Wirkung von
Natur brachte teils erstaunliche
Ergebnisse zu Tage. Bekannt ist,
dass Bewegung im Freien gut
für den Körper – besonders für
das Herz-Kreislauf-System – ist.
Wissenschaftliche Studien zeigen
12
darüber hinaus, dass bereits der
Anblick der Natur aus dem Fenster ausreicht, damit Patienten im
Krankenhaus schneller gesund
werden oder Angestellte in ihren
Büros weniger gestresst sind.
Hier macht sich die heilsame
Wirkung der Natur auf die Psyche
bemerkbar. Dieser positive Effekt
auf das psychische Wohlbefinden
ist mindestens so wichtig wie die
gesundheitsfördernde Wirkung
durch Bewegung. Besonders
stark fördert der Aufenthalt in
der Natur die psychische Erholung. Zudem wird die Zeit im
Freien allgemein als sinnstiftend
erlebt – ein Gefühl der Zufriedenheit stellt sich ein.
Der Aufenthalt im Freien fördert
außerdem das soziale Wohlbefinden. Die Natur ist ein Begegnungsraum für Menschen. Egal,
ob es das Spiel der Kinder auf
der Wiese ist, ein Familienspaziergang durch den Park oder die
gemeinsame Arbeit im Nachbarschaftsgarten. Natur ist eine
ideale Bühne für gemeinsame
Aktivitäten. Und in der Gemeinschaft fühlt sich der Mensch
besonders wohl.
Barrierefreies
Naturerleben
Menschen mit Behinderungen
stoßen häufig auf Barrieren, die
ihnen den Zugang zu den Schönheiten der Natur verwehren.
Manchmal sind es nur Kleinig-
keiten, wie etwa eine Baumwurzel, die ein Problem bereiten.
Oft sind es aber grundlegende
Dinge, etwa das Fehlen eines
barrierefreien WCs. Zwar können
nicht alle Barrieren in der Natur
abgebaut werden, oft würden
aber bereits kleine Maßnahmen
reichen, um mehr Menschen den
Zugang zur Natur zu ermöglichen. Damit diese Maßnahmen
umgesetzt werden, müssen
Freizeitanbieter wie zum Beispiel
Naturvermittler oder Urlaubsdestinationen wissen, was zu tun ist.
Barrieren in der Natur können
überwunden werden
Mithilfe des ÖZIV bemühen
sich die Naturfreunde und die
ÖBf darum, dieses Wissen zu
verbreiten. Ein erster Schritt
war die Erstellung eines Leitfadens für Naturvermittler,
der Tipps zur Umsetzung von
Naturvermittlungsangeboten für
Menschen mit Behinderungen
gibt.
Als Vorbereitung auf den
Leitfaden wurden gemeinsam
mit dem ÖZIV und dem Blinwww.oeziv.org
ACCESS
Für Menschen mit Behinderungen
Weiterführende
Informationen:
Ein Experte des ÖZIV prüft
einen Wanderweg der österreichischen Bundesforste
ÖBf bemühen sich auch darum,
auf ihren eigenen Flächen, barrierefreie Angebote zu gestalten.
Unter anderem ist ein barrierefreier Weg im Forstgebiet im
Salzkammergut geplant.
Wird Natur mit allen Sinnen vermittelt, kann jeder Mensch die
Natur erleben
In nächsten Schritt möchten die
Projektpartner den Schwerpunkt
auf die barrierefreie Infrastruktur bei Naturerlebnisangeboten
legen. Dazu werden Beispiele für
barrierefreie Naturerlebnisangebote gesammelt und in einer
Broschüre der ÖBf zum Thema
„Aktiv für barrierefreie Naturerlebnisangebote“ präsentiert. Die
www.oeziv.org
Klar ist: Es ist noch viel zu tun,
bis es ein ausreichend großes
Angebot gibt, das ein barrierefreies Naturerlebnis ermöglicht.
Menschen mit Behinderungen können dazu beitragen,
indem sie bei Anbietern
nachfragen, ob das Naturerlebnisangebot auch für sie
geeignet ist und erklären,
welche Anforderungen erfüllt
werden müssen. So können
auch die Anbieter dazulernen
und ihre Angebote so gestalten, dass Naturerleben für
alle möglich wird. 
Die Broschüren der Naturfreunde sind kostenlos als
Download verfügbar:
 Literaturstudie „Naturerleben und Gesundheit“
(www.wasser-wege.at/
gesundheit)
 Broschüre „Natur und
Gesundheit“ (www.naturfreunde.at/service/themen/
info-and-servicefolder/broschuere-natur-gesundheit)
 Leitfaden zur Gestaltung
barrierefreier Naturerlebnisangebote (www.wasserwege.at)
Kontakt:
Naturfreunde Internationale
David Bröderbauer
[email protected]
www.nf-int.org
13
4/15
den- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ)
mehrere Ausflüge durchgeführt, wo verschiedene Naturvermittlungsmethoden
sowie die Weggestaltung erprobt wurden. Die Erfahrungen
aus diesen Ausflügen und das
Feedback der TeilnehmerInnen
flossen dann in die Gestaltung
des Leitfadens mit ein.
info
info Barrierefreiheit
Für Menschen mit Behinderungen
Der österreichische Föderalismus
als Hemmschuh für umfassende
Barrierefreiheit?
Von Julia Jungwirth
Der 31.12.2015 rückt mit schnellen Schritten näher: Damit ging
eine gewisse Hoffnung einher,
dass Barrierefreiheit in allen Köpfen und in allen Bauten einziehen
würde.
Zu Herbstbeginn erfuhr man
allerdings einen herben Schlag,
der BehindertenvertreterInnen
zu einer gemeinsamen Pressekonferenz veranlasste: Anstatt
in Fragen der (österreichweiten)
Barrierefreiheit wirklich weiter zu
kommen, wurden plötzlich herbe
Rückschritte verzeichnet. Was
war passiert?
4/15
Die Neufassung der Richtlinien
des österreichischen Instituts
für Bautechnik (OIB Richtlinie
4) war vorgelegt worden. Darin
wurden Verweise auf jene Norm
(ÖBORM B 1600) gestrichen, die
die Grundlagen für barrierefreies
Bauen festschreibt. Ersetzt wurde der Verweis durch Textstellen,
die eine korrekte Umsetzung
von Maßnahmen für barrierefreies Bauen nicht gewährleisten.
Sobald die Länder diese neue
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OIB-Richtlinie in ihre Bauordnungen übernehmen, ist mehr oder
weniger das barrierefrei, was
Bauherren für barrierefrei halten.
Wie ist das möglich?
Seit der Ratifizierung der UN-BRK
(Behindertenrechtskonvention)
durch die österreichische Republik besteht eine völkerrechtliche
Verpflichtung Österreichs, die
UN-Konvention im österreichischen Recht umzusetzen. Der
Bund hat den – in der UN-BRK
vorgesehenen – Anspruch auf
Barrierefreiheit grundsätzlich mit
dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG) umgesetzt: Allerdings wurde Österreich bereits
bei der ersten Staatenprüfung
2013 durch die UN-Kommission
dahingehend gerügt, als das
BGStG keinen Unterlassungsoder Beseitigungsanspruch vorschreibt. Das heißt:
Von einer Barriere Betroffene (und dadurch „mittelbar
diskriminierte“ Personen)
können nicht erzwingen, dass
Barrieren beseitigt werden.
Das widerspricht eigentlich
der UN-BRK, weil ein Anspruch auf Barrierefreiheit
letztlich nicht durchsetzbar
ist. Der ÖZIV bemängelt außerdem noch weitere Aspekte des
BGStG, etwa die fehlende Abstimmung zu anderen Gesetzen,
wie dem Mietrechtsgesetz, oder
nötige Nachbesserung im Verfahrensrecht.
Außerdem wurde bei der Staatenprüfung Österreich darauf
aufmerksam gemacht, dass der
Föderalismus kein Rechtfertigungsgrund für mangelhafte
Umsetzung der UN-BRK sein
dürfe: So ist etwa das Thema
Barrierefreiheit (wie auch andere
Themenbereiche, zB die Persönliche Assistenz) eine typische
Querschnittsmaterie. So sind
– aufgrund der österreichischen
Bundesverfassung – die Länder
etwa für die Erlassung der Bauordnungen allein zuständig. Der
Bund hat deshalb keine durchschlagkräftige Möglichkeit, auf
die Bundesländer derart einzuwirken, dass die Bauordnungen
ein einheitliches Konzept von
Mindeststandards für Barrierefreiheit normieren würden. Nun
stellte allerdings das Österreichische Institut für Bautechnik
(OIB) den Versuch dar, hier
österreichweit eine Abstimmung
im Bauwesen zu gewährleisten.
Alle Bundesländer hatten mittels
sogenannter Artikel 15a-Vereinbarung über die Zusammenarbeit
im Bauwesen beschlossen, das
ÖIB einzurichten und diesem
die Aufgabe übertragen, „die
Ausarbeitung und Herausgabe von technischen Richtlinien
und Regeln – insbesondere zur
Harmonisierung im Bauwesen –
zu koordinieren“. Die vom OIB
erarbeiteten Richtlinien (Fassung
2011) wurden sodann von allen
Bundesländern – ausgenommen Salzburg – in die einzelnen
Bauordnungen übernommen.
Eine Verpflichtung der Länder zu
dieser Übernahme in die jeweiligen Bauordnungen ist der Artikel
15a-Vereinbarung allerdings leider nicht zu entnehmen. Verwww.oeziv.org
bindlichkeit und Rechtssicherheit
bleiben also auch weiterhin auf
der Strecke.
Nun hat – ohne entsprechende
Einbeziehung von Menschen mit
Behinderungen – das OIB also
eine neue Fassung der Richtlinie
4 (Fassung 2015) vorgelegt. Diese ist klar als Rückschritt in Sachen Barrierefreiheit anzusehen.
Es bleibt zu hoffen, dass die neue
Richtlinie von den Bundesländern
nicht in die Bauordnungen übertragen wird. Andererseits wird
weiterhin dem Auftrag durch die
UN-BRK nicht Rechnung getragen: Von österreichweit einheitlichen und verbindlichen Mindeststandards bei Barrierefreiheit
bleibt man weit entfernt.
Deshalb verlangten der ÖZIV
Bundesverband, die ÖAR, der
Klagsverband und Bizeps in einer
gemeinsamen Presseaussendung
endlich einheitliche konventionskonforme Mindeststandards
für Barrierefreiheit im gesamten
Bundesgebiet. Bund, Länder und
Gemeinden müssten Anstrengungen zur Gestaltung eines „barrierefreien Österreichs“ ausbauen
und aufeinander abstimmen.
www.oeziv.org
Barrierefreiheit
Außerdem müssten Menschen mit Behinderungen
„frühzeitig in die Erarbeitung
von Bestimmungen zur Barrierefreiheit“ miteinbezogen
werden. Barrierefreiheit ist
ein Menschenrecht und muss
deshalb umfassend und effektiv
als individuell durchsetzbarer
rechtlicher Anspruch verankert
werden. Bauliche Barrierefreiheit
(als ein Aspekt von Barrierefreiheit, etwa neben barrierefreier
Kommunikation u.v.m.) muss
schrittweise zügig als Grundlage
von Inklusion hergestellt werden.
Ernsthafte Bemühungen seitens
aller politisch verantwortlichen
Kräfte in Österreich müssten
diesbezüglich dringend gemeinsam an einem Strang ziehen und
aufeinander abgestimmte, verbindliche Regelungen erlassen.
Auch der Bund selbst sollte dabei
alle Möglichkeiten andenken, das
Querschnittsthema Barrierefreiheit in Bundesgesetzen derart zu
verankern, dass auch die Länder
letztlich in die Pflicht genommen
werden können. Die Gewerbeordnung oder das Förder- und
Vergaberecht, das in die Zuständigkeit des Bundes fällt, könnte
info
eine gute Möglichkeit darstellen,
hier korrigierend einzuwirken.
Denn mit dem Verweis auf die
Bauordnungen der Länder macht
es sich auch der Bund zu einfach,
wie er seinen Verantwortungen
aus der UN-BRK nachkommen
kann. Umkehrt sind auch die
Länder in die Pflicht zu nehmen:
Denn auch die in den einzelnen
Bundesländern in der Entstehung befindlichen Etappenpläne
zur Umsetzung der UN-BRK auf
Länderebene (jüngstes Beispiel:
Kärnten´s Landes-Etappenplan)
sollten aufeinander abgestimmt
werden, um einheitliche Mindeststandards in den wesentlichen
Bereichen zu gewährleisten.
Der ÖZIV wird auf jeden Fall
sehr genau und umsichtig
im Auge behalten, wie Bund,
Länder und Gemeinden ihren Auftrag in den nächsten
Monaten wahrnehmen. Das
nächste Staatenprüfungsverfahren kommt – bereits im Jahr
2018 – bestimmt, und es bleibt
im Interesse von Menschen mit
Behinderungen zu hoffen, dass
Österreich dann besser abschneidet als bei der letzten Staatenprüfung. 
15
4/15
Für Menschen mit Behinderungen
info Barrierefreiheit
Für Menschen mit Behinderungen
Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz: Barrierefreiheit ab 1.1.2016
Von Birgit Büttner
Seit 1.1.2006 ist in Österreich
das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz (kurz BGStG),
BGBl I 82/2005 idF BGBl II
59/2014 in Kraft.
Ziel dieses Bundesgesetzes ist,
die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen zu
beseitigen oder zu verhindern
und damit die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit
Behinderungen am Leben in der
Gesellschaft gewährleisten und
ihnen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen (§
1 BGStG).
Behinderung ist die Auswirkung
einer nicht nur vorübergehenden
(dh mehr als voraussichtlich 6
Monate) körperlichen, geistigen
oder psychischen Funktionsbeeinträchtigung oder Beeinträchtigung der Sinnesfunktionen,
die geeignet ist, die Teilhabe
am Leben in der Gesellschaft zu
erschweren. (§ 3 BGStG).
Barrierefrei sind bauliche und
sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der
Informationsverarbeitung und
andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit
Behinderung in der allgemein
üblichen Weise, ohne besondere
Erschwernis und grundsätzlich
ohne fremde Hilfe zugänglich
und nutzbar sind (§ 6 Abs 5
BGStG).
4/15
Die Bestimmungen im BGStG
gelten insbesondere für Unternehmen, die Waren, Dienstleis16
tungen oder Informationen der
Öffentlichkeit zur Verfügung
stellen. Beispiele: Einkaufen im
Supermarkt, Kaufen eines Autos,
Kino-/Theater-/Museumsbesuch,
Kaufen einer Fahrkarte für ein
öffentliches Verkehrsmittel, Fahrplanauskunft im Internet, Informationsbroschüren.
Die Bestimmungen zur Barrierefreiheit im BGStG sind bisher
nur für neu errichtete Gebäude
anzuwenden. Auch öffentliche
Verkehrsmittel (z.B. U-Bahnen,
Straßenbahnen) sollen bereits
barrierefrei sein.
Für die Bereiche bauliche Barrieren im Zusammenhang mit
bereits errichteten Bauwerken
sowie Barrieren im Verkehrsbereich sind im BGStG noch Übergangsbestimmungen vorgesehen
(§ 19 BGStG). Die Übergangsfristen von 10 Jahren zur Herstellung von Barrierefreiheit in
diesen Bereichen gelten noch bis
31.12.2015.
Das bedeutet Gebäude, die aufgrund einer vor dem 1.1.2006
erteilten Baubewilligung errichtet wurden, dürfen ab 1.1.2016
keine baulichen Barrieren mehr
aufweisen. Unter bauliche Barrieren ist alles zu verstehen, was
mit einem Bauwerk fest verbunden ist (z.B. Stufen, zu schmale
Türstöcke). Vor dem 1.1.2006
bestehende Verkehrsanlagen (zB
Bahnhof, Flughafen) und Verkehrseinrichtungen in Kompetenz des Bundes (zB Schranken,
Leitplanken, Absperrungen),
müssen ab 1.1.2016 auch barri-
erefrei sein. In diesem Fall sind
nicht nur bauliche, sondern alle
Barrieren im Verkehrsbereich
(z.B. Bahnhof hat kein Leitsystem und keine Lautsprecherdurchsagen für blinde Menschen)
gemeint.
Vorhandene Barrieren können
nach dem BGStG als Diskriminierung geltend gemacht werden.
Mehr Informationen zum Thema
Barrierefreiheit auf www.sozialministerium.at/site/Service/
Barrierefreiheit/Oesterreich_barrierefrei/.
Da ab 1.1.2016 Barrierefreiheit
uneingeschränkt Pflicht ist, sollten Unternehmen noch bis Ende
2015 klären, wie allfällige Barrieren beseitigt werden können. Außerdem sollten die technischen
Möglichkeiten zur Herstellung
von Barrierefreiheit erhoben und
auch die Finanzierbarkeit abgeklärt werden. Im Einzelfall kann
sich ergeben, dass die Beseitigung von Barrieren rechtswidrig
(zB wegen DenkmalschutzBestimmungen, Brandschutzbestimmungen) wäre. Stellt sich
heraus, dass die Beseitigung von
Barrieren wegen unverhältnismäßiger Belastung unzumutbar
wäre, dann müssen zumutbare
Maßnahmen getroffen werden.
Maßnahmen, die zumindest eine
maßgebliche Verbesserung der
Situation der betroffenen Person
im Sinne einer größtmöglichen
Annäherung an eine Gleichbehandlung bewirken.
Werden Menschen mit Behinderungen oder Personen aufgrund
www.oeziv.org
info
Für Menschen mit Behinderungen
gung, kann die von einer Diskriminierung betroffene Person eine
Klage auf Schadenersatz (kein
Unterlassungs-/Beseitigungsanspruch!) bei Gericht einbringen.
Im Gerichtsverfahren muss die
beklagte Partei beweisen, dass
keine Diskriminierung aufgrund
einer Behinderung vorliegt.
Achtung! Im Gerichtsverfahren
können Kosten entstehen, die
dann von den Beteiligten (je
nach Ausgang des Verfahrens)
zu tragen sind.
ihres Naheverhältnisses zu einer
Person wegen deren Behinderung
diskriminiert, dann gibt es folgende Möglichkeiten: Zuerst ist
von der betroffenen Person ein
Schlichtungsverfahren beim
Sozialministeriumservice (zuständige Landesstelle) einzuleiten.
Weitere Informationen dazu auf
www.sozialministeriumservice.at.
Im Schlichtungsverfahren können
die Beteiligten individuelle Lösungen zur Einigung finden. Beispiele
für Schlichtungen zu finden in der
BIZEPS Schlichtungsdatenbank
(www.bizeps.or.at/gleichstellung/
schlichtungen/ ).
Unterstützung zum Thema Barrierefreiheit für Unternehmen
bietet der von ÖZIV ACCESS
gemeinsam mit der WKO entwickelte Barriere-Check auf
www.barriere-check.at 
Kommt es im Schlichtungsverfahren zu keiner gütlichen Eini-
Buchtipp
Der Schlüssel zur Welt
Klaus Candussi/Walburga Fröhlich (Hg.), (Böhlau Verlag, 2015)
Wenn auch das Thema „Leicht
lesen – leicht verstehen“ kein
wirklich neues darstellt, versprechen die vielfältigen Beiträge in
diesem Buch neue Zugänge zum
Thema. Damit wolle man, so die
Herausgeber, eine umfassende
Standortbestimmung im deutschen Sprachraum versuchen.
Der früher oft gestellten Frage,
was „Leicht Lesen“, „Leichte
Sprache“ oder „barrierefreie
Kommunikation“ eigentlich
ist, sind in jüngster Zeit andere Fragen nachgefolgt. Diesen
aktuellen Zugängen zum Thema
will man in diesem Sammelband
www.oeziv.org
Rechnung tragen: Wie wirkt sich
diese neue sprachliche Form aus,
und welche Bedeutung kommt
ihr im gesamtgesellschaftlichen
Zusammenhang zu? So widmen
sich auch zahlreiche Autorinnen
und Autoren neuen Aspekten aus
unterschiedlichen Perspektiven:
Sie beleuchten das Thema etwa
aus Sicht der Menschenrechte einerseits und andererseits
aus praktischer Sicht. Es wird
die Frage gestellt, was „Leichte
Sprache“ in den neuen Medien
bedeuten kann oder welche Folgen jüngste Entwicklungen bei
sprachlichen Übersetzungssystemen haben.
Die Autorinnen und Autoren
kommen dabei aus ganz unterschiedlichen wissenschaftlichen
Fachgebieten - zum Beispiel
aus der
Soziologie, Pädagogik
und Rechtswissenschaft ebenso wie aus der Linguistik und
Informatik. Die einzelnen Beiträge sind jeweils auch in leichter
Sprache zusammengefasst. Dies
soll eine Möglichkeit bieten, die
Kernaussagen der Beiträge leicht
und rasch verständlich zu machen. Und es soll jenen LeserInnen, die Texte in Leichter Sprache noch nicht kennen, einen
ersten Eindruck von dieser Art
der Textgestaltung vermitteln. 
17
4/15
Leicht Lesen.
info Gastbeitrag
Für Menschen mit Behinderungen
Das neue Vergabegesetz Weichenstellung für den Sozialsektor
Das neue Vergabegesetz wird darüber entscheiden, in welcher Qualität und in welchem
Umfang soziale Dienstleistungen künftig angeboten werden können.
Gastbeitrag von Markus Neuherz, MSc. Geschäftsführer des Dachverbandes
berufliche Integration Austria (dabei-austria)
Bis April 2016 muss Österreich
die EU Richtlinien zur Vergabe
öffentlicher Aufträge in nationales Recht umsetzen. Das
Bundesvergabegesetz aus dem
Jahr 2006 muss somit novelliert
werden. Mit dieser Novelle hat
der Gesetzgeber die Chance,
wichtigen sozialpolitischen Anliegen den Rücken zu stärken.
Diese Novelle wird maßgeblich
beeinflussen, wie künftig soziale Dienstleistungen erbracht
werden.
Was wird im Vergabegesetz geregelt?
Es geht darum, nach welchen
Rahmenbedingungen und Kriterien die öffentliche Hand
Aufträge vergeben kann. Dabei
kann es sich um Aufträge unterschiedlichster Art handeln. Von
Bauaufträgen, über den Ankauf
von Büromaterial oder Toilettenpapier, über den Zukauf von
Beratungsleistungen bis hin zu
Aufträgen im Bereich sozialer
Dienstleistungen. Insgesamt
vergibt die öffentliche Hand in
Österreich Aufträge in der Höhe
von mehr als 40 Milliarden Euro
jährlich.
4/15
Soziale Dienstleistungen werden
in Österreich auf unterschiedliche Weise organisiert und
unterliegen daher bislang nur
zum Teil dem Vergabegesetz.
Viele soziale Dienstleistungen
lassen sich aufgrund ihrer Be18
sonderheiten auch nur schwer
– teilweise gar nicht – in einem
Vergabegesetz regeln. Sie werden daher vielfach nicht durch
öffentliche Aufträge vergeben,
sondern es wird etwa durch
Förderverträge oder durch sogenannte Subjektbeihilfen sichergestellt, dass jene, die eine soziale Dienstleistung benötigen,
diese auch bekommen.
Was versteht man unter
sozialen Dienstleistungen?
Unter sozialen Dienstleistungen versteht man eine große
Angebotsvielfalt für unterschiedlichste Zielgruppen. Die
Palette erstreckt sich von der
Kinder- und Jugendhilfe über
die Behindertenarbeit bis hin
zur psychosozialen Arbeit, Gesundheits- und Sozialdiensten
und arbeitsmarktpolitischen
Dienstleistungen. Die Betreuung
von Familien, von Personen mit
Migrationshintergrund und AsylwerberInnen zählen ebenso zu
sozialen Dienstleistungen, wie
etwa die Arbeit mit obdachlosen, überschuldeten, haftentlassenen, suchtkranken, chronisch
erkrankten oder pflegebedürftigen Menschen.
Warum ist es so wichtig, wie das neue Vergabegesetz gestaltet ist?
Soziale Dienstleistungen kön-
nen nicht in einen Topf geworfen werden mit anderen,
kommerziellen, oft sehr standardisierten Dienstleistungen,
wie z.B. Unternehmensberatung
oder Reinigungsdienstleistungen. Soziale Dienstleistungen
werden individuell angepasst,
unter größtmöglicher Mitwirkung und Mitbestimmung der
Nutzerinnen und Nutzer erbracht. Darüber hinaus wird
durch soziale Dienstleistungen
die Teilhabe an Grundbedürfnissen wie Gesundheit, Wohnen,
Bildung und Arbeit sichergestellt.
Das bringt eine besondere
öffentliche Verantwortung des
Staates mit sich, die er bei der
Gestaltung des neuen Vergaberechts nun unter Beweis stellen
kann.
Was ist daher bei der
Novelle des Vergabegesetzes zu beachten?
Förderungen statt Vergabe
Nicht alle Sozialen Dienstleistungen unterliegen den
Vorschriften der EU Vergaberichtlinien. Die Richtlinien
zielen ja in erster Linie auf die
Vergabe kommerzieller Dienstleistungen ab und führen sehr
oft zu Preisdumping. Das geht
meist auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Qualität spielt dabei eine
www.oeziv.org
Gastbeitrag
Für Menschen mit Behinderungen
untergeordnete Rolle. Es ist
daher sicherzustellen, dass es
weiterhin möglich ist, manche
soziale Dienstleistungen aus
dem Vergaberecht herauszunehmen und diese stattdessen
etwa mit Förderverträgen zu
organisieren. Nicht alles kann
in der klassischen Auftragsvergabe nach dem Vergabegesetz
auch definiert werden. Viele
neue Ansätze – zum Beispiel
im Bereich der Inklusion in den
Arbeitsmarkt – werden laufend
weiterentwickelt und können
nicht vorab festgelegt werden.
Wenn man alle sozialen Dienstleistungen dem Vergaberecht
unterwirft, dann verhindert
man Innovation.
Bestbieter statt Billigstbieter
Soziale Dienstleistungen sind
kostengünstig und effizient zu
organisieren. Ebenso wichtig
ist es, dass die Qualität stimmt
und dass die Angebote auch
in den entlegensten Regionen
ausreichend und verfügbar
sind.
Preisdumping hat im Sozialsektor nichts verloren. Das
Billigstbieterprinzip muss einem
Bestbieterprinzip weichen. Das
bedeutet, dass nicht automatisch der Anbieter mit dem
billigsten Angebot zum Zug
kommt, sondern der Anbieter
mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis, bei dem vor
allem auch die Qualität stimmen muss. Das Bestbieterprinzip ist daher verpflichtend für
soziale Dienstleistungen in das
neue Vergabegesetz aufzunehmen.
Verpflichtende Sozialkriterien
möglichen, die Erfüllung sogenannter vergabefremder Kriterien vorauszusetzen, wenn man
einen Auftrag der öffentlichen
Hand erhalten will. Im Bereich
ökologischer Kriterien ist das
in Österreich bereits gang und
gäbe. Im Zuge der bevorstehenden Novelle ist der Gesetzgeber nun gefordert, künftige
Auftragsvergaben davon abhängig zu machen, inwiefern
Kriterien wie Barrierefreiheit,
Regionalität, Versorgungssicherheit oder die Beschäftigung
von Menschen mit Behinderung
von den AuftragnehmerInnen
erfüllt werden. Der Dachverband berufliche Integration
Austria bietet dem Gesetzgeber
an, gemeinsam mit anderen
Dachverbänden des Sozialsektors eine Liste geeigneter Sozialkriterien zu erstellen. Diese
Liste soll der öffentlichen Hand
als Orientierungshilfe bei der
Auftragsvergabe dienen.
Gemeinnützigkeit stärken
„Soziale Dienstleister, die
öffentliche Aufträge erhalten,
sollen den Gewinn daraus wieder in ihren Kernauftrag investieren. Leben retten darf nicht
der Gewinnmaximierung unterworfen werden. Wer nicht das
Gemeinwohl in den Fokus rückt,
spart bei den Bedürfnissen der
Menschen“, sagt Gerry Foitik,
Bundesrettungskommandant
des Roten Kreuzes. Dieses Prinzip ist nicht nur im Rettungswesen, sondern im gesamten
Sozialbereich zu beachten.
Wichtig ist, dass öffentliche
Gelder, die für einen sozialen
Zweck vorgesehen waren, nicht
als Gewinne von Aktionären
entnommen werden und somit
dem System fehlen.
info
Vorzug für integrative
Betriebe
Öffentliche Auftraggeber können die Teilnahme an einem
Vergabeverfahren jenen Unternehmen vorbehalten, deren
Belegschaft aus mindestens
30% Menschen mit Behinderung
oder benachteiligter Personengruppen besteht. Diese „KannBestimmung“ ist in den EU
Vergaberichtlinien vorgesehen.
Der österreichische Gesetzgeber ist nun gefordert, diese
Bestimmung zur Förderung der
Beschäftigung von Menschen
mit Behinderung auch in nationales Recht zu übernehmen.
Im Anschluss ist die Verwaltung
gefordert, diese gewünschten
Neuerungen auch in die Praxis
umzusetzen. Wir Bürgerinnen
und Bürger sind gefordert, diese
Umsetzung laufend einzufordern. 
Über den Autor:
Markus Neuherz ist Geschäftsführer des Dachverbandes berufliche Integration Austria (dabei-austria).
Der dabei-austria ist die
bundesweite Interessenvertretung für Organisationen,
die Dienstleistungen im Bereich der beruflichen Orientierung und Integration für
Menschen mit Behinderung
oder chronischen Erkrankungen sowie für Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf bzw.
für ausgrenzungsgefährdete
Jugendliche und Erwachsene
anbieten. Der dabei-austria
vertritt mehr als 60 Organisationen, die knapp 150
Projekte im Rahmen des
Netzwerks Berufliche Assistenz (NEBA) sowie im Bereich persönliche Assistenz
am Arbeitsplatz anbieten.
www.oeziv.org
19
4/15
Die EU Vergaberichtlinien er-
info SUPPORT
Für Menschen mit Behinderungen
SUPPORT Wien: Neuer Coach
Seit 3. November unterstützt
Bernhard Schalk, MA das Team
von SUPPORT Wien: Bis letzten
Sommer besuchte er den Universitätslehrgang Psychomotorik auf der Schmelz und war als
Feldenkrais® Pädagoge, Lebens- und Sozialberater und NLP
Trainer tätig.
Vor 18 Jahren erlitt er durch einen schweren Unfall ein SchädelHirn-Trauma und hat nach einer
spastischen Halbseiten-Lähmung
Bewegungen wieder neu erlernt
und erforscht – mit dem Resultat, jetzt im Behindertensport
aktiv zu sein, Halb-Marathons
und Marathons mit Freude zu
laufen. Neben den körperlichen
Herausforderungen konnte Bernhard Schalk auch sein Denken
neu organisieren und hatte so
die Chance alte Gewohnheiten
durch neue zu ersetzen.
Bei SUPPORT arbeitet der gebürtige Wiener von nun an 23 Stunden in der Woche als Coach. 
Messehighlight Personal Austria 2015
Auch heuer war ÖZIV SUPPORT Wien wieder mit
einem kleinen Infostand bei der Personal Austria,
der größten österreichischen Fachmesse für Personalwesen, vertreten. Dort konnten Entscheidungs-
trägerInnen aus Politik und Wirtschaft über das
Coachingangebot des ÖZIV informiert werden und
Kontakte wurden intensiv gepflegt. 
SUPPORT Kärnten:
Michael Kanduth verlässt den ÖZIV
4/15
Rund 3.600 Tage, also 86.400
Stunden oder auch 5.184.000
Minuten war der Kärntner ÖZIV
SUPPORT Coach Michael Kanduth für Menschen mit Behinderungen, für seine Kollegen und
Kolleginnen, wie auch für seinen
Vorgesetzten da.
20
Michael war mit seinem Charme
und Witz ein Brückenbauer und
Türöffner beim Aufbau und bei
der Etablierung von ÖZIV SUPPORT. Jederzeit hilfsbereit und
um keine Argumentation verlegen – vermissen wir, seine
KollegInnen, ihn jetzt schon!
Wir wünschen ihm das Allerbeste
auf seinem zukünftigen Weg, mit
seiner Tochter, seinem Hund und
all seinen Lieben.
Viel Gesundheit und ganz viel
Lebensfreude für Michael, Danke
für Alles! 
www.oeziv.org
SUPPORT
Für Menschen mit Behinderungen
info
SUPPORT Salzburg: Tag der offenen Tür
Am 16. Oktober fand in Salzburg ein Tag der offenen Tür statt, der vom ÖZIV und ÖZIV SUPPORT
gemeinsam veranstaltet wurde.
Alle Räumlichkeiten waren den BesucherInnen
geöffnet; die wichtigsten Vernetzungspartner/innen
nahmen die Gelegenheit wahr, ihren Informations-
stand und Wissen zum Angebot aufzufrischen.
Es ergaben sich zahlreiche fachliche Gespräche
rund ums Coaching, sodass die vorhandenen Kontakte gefestigt und auch neue InteressentInnen
gewonnen werden konnten.
Alles in allem – ein erfolgreicher Tag! 
SUPPORT NÖ: Tag der offenen Tür
am Standort Wiener Neustadt
Auch heuer fand wieder der TAG DER OFFENEN
TÜR in den Büroräumlichkeiten von SUPPORT NÖ in
Wr. Neustadt statt. Das Team rund um Angebotsleiterin Heide Gubala freute sich, viele interessante
Gäste begrüßen zu dürfen. Die inzwischen lieb gewordene Tradition, KlientInnen, InteressentInnen,
VernetzungspartnerInnen, FördergeberInnen sowie
zahlreiche NachbarInnen aus der Soziallandschaft
bei einem gemütlichen Beisammensein wiederzusehen und besser kennenzulernen, hat sich wieder
einmal als sehr bereichernd erwiesen. 
SUPPORT OÖ: Neue Kolleginnen
Im Oktober konnten im SUPPORT Team in Vöcklabruck zwei
neue Kolleginnen begrüßt werden. Mag.a Alexandra (Alexa)
Raninger, die die Leitung von
DSA Stefan Mühlberger übernommen hat und DSA Brigitte
Vesely-Lang, die als Karenzvertretung von Mag.a Cornelia
Schachreiter ins Team gekommen ist.
www.oeziv.org
Abhaltung von Seminaren und
Workshops.
Brigitte Vesely-Lang (links
im Bild) ist diplomierte Sozialarbeiterin und war in verschiedensten Bereichen, zB in der
Arbeit mit Menschen nach ei-
nem Alkoholentzug, mit mental
beeinträchtigten Erwachsenen,
in der Kinder- und Jugendwohlfahrt sowie als Tagesmutter, tätig. Sie führt Kräuterwanderungen und Naturführungen durch.
Weiters arbeitet sie als Holistic
Pulsing Praktikerin. 
21
4/15
Alexa Raninger (rechts im
Bild) ist studierte Juristin,
ausgebildete Mediatorin, Coachin, Projektmanagerin und
zertifizierte Trainerin. Durch
ihr privates Umfeld hatte die
41-jährige schon früh Kontakt
zu Menschen mit Beeinträchtigungen. Die gebürtige Steirerin
verfügt über langjährige Erfahrung in der Klientenbetreuung
und –beratung, in der Planung
von Projekten sowie in der
info SUPPORT & Arbeitsassistenz
Für Menschen mit Behinderungen
Support Forum 2015 – Arbeitsreiche
Tage in Spital am Pyhrn
Vom 9. bis 11. November fand in
Spital am Pyhrn das alljährliche
Austauschtreffen aller Support
Coaches österreichweit, das
sogenannte Support Forum,
statt. Dabei begleitete das – in
der UN Konvention für Menschen
mit Behinderungen verankerte –
Prinzip der Inklusion die gesamte Veranstaltung. Vielfältig war
denn auch der Themenmix:
So hielt etwa am Eröffnungsnachmittag Manfred Fischer
einen Vortrag zum Thema „Sprache und Behinderung“ und regte
damit befruchtende Diskussionen
über Haltungen und sprachliche
Diskriminierung im Zusammenhang mit Menschen mit Behinderungen an. Daran knüpfte
am zweiten Tag Julia Jungwirth
(ÖZIV Bundesverband) mit einem Impulsreferat zum „sozialen
Modell von Behinderung“ an und
leitete damit zum sehr interaktiv gestalteten weiteren Teil der
Veranstaltung über. Dem Ziel der
Veranstaltung – einem österreichweiten Austausch der ÖZIVSupport-Coaches im Interesse
der Erhaltung und Weiterentwicklung der Qualitätsstandards
bei der täglichen Arbeit – wurde
jedenfalls Rechnung getragen.
„Es waren sehr arbeitsreiche
Tage, an denen wieder einmal
sichtbar wurde, dass wir in hoch
professionellen Teams inklusiv
zusammenarbeiten.“ blickt Gabriela Lenzenhofer, Leiterin von
Support Coaching Wien, auf die
Veranstaltung zurück.
Michael Hamberger begleitete
als Trainer die Veranstaltung
am zweiten und dritten Tag. Mit
einem sehr fein abgestimmten
Methodenmix arbeitete er mit
der relativ großen Gruppe zu
speziellen Aspekten der neuen,
gemeinsam mit der Stabsabteilung des Sozialministeriumservice entwickelten, Support-Coa-
ching-Umsetzungsregelungen
in Theorie und Praxis. Dadurch
beflügelte er den Informationstransfer zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, der
für die praktische Arbeit in den
Teams besonders wichtig ist.
„Voneinander Lernen“ stand auch
beim Reflexionsspaziergang am
letzten Tag im Mittelpunkt – das
tolle Herbstwetter bot dafür ein
angenehmes Ambiente. Gernot Reinthaler, Bereichsleiter
Support Coaching Österreich,
zeigte sich hochzufrieden über
die gelungene Veranstaltung,
die einmal mehr beweise, dass
dieses Angebot für Menschen mit
Behinderungen von sehr motiviert und professionell arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen wird. Der tollen
Organisation des ZPB-Teams ist
für den reibungslosen Ablauf und
bestens zusammengestellten
Rahmen der Veranstaltung herzlich zu danken. 
Sozialministeriumsservice Infotag
4/15
In Amstetten fand in der JohannPölz-Halle am 21. Oktober 2015
der Infotag des Sozialministeriumsservice, Landesstelle Niederösterreich, für Menschen mit
Behinderungen statt. Mehr als
300 Besucher nahmen an der
Veranstaltung teil und konnten
sich kompakt an einem Ort zu
den Themen „Behinderung, Pflege und Finanzielles“ bei zahlreichen Ständen informieren. Neben
dem AMS, der AKNÖ, der AUVA,
der Behindertenanwaltschaft,
dem Finanzamt und der Pensionsversicherungsanstalt waren
22
auch ÖZIV Support Niederösterreich und die ÖZIV Arbeitsassistenz Niederösterreich mit einem
Informationsstand vertreten. Die
Kolleginnen und Kollegen aus
Niederösterreich, Elisabeth Königsberger, Natascha Dengg und
Lukas Witwer, gaben zahlreichen
Interessentinnen und Interessenten Informationen über die – vom
Sozialministerium geförderten
– Angebote für Menschen mit
Behinderungen. Sie freuten sich
über den gelungenen Austausch
mit Vernetzungspartnern ebenso
wie über die ausgezeichneten
Akquise-Erfolge
für ÖZIV Support
Coaching und die
ÖZIV Arbeitsassistenz Niederösterreich. 
Gefördert durch
www.oeziv.org
Tirol
Für Menschen mit Behinderungen
info
Neue MitarbeiterInnen
in Karenzvertretung für Geschäftsführerin Nora Resch
und Eva Roncat in der Sozialberatung
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geschätzte Mitglieder,
es freut mich sehr, dass ich
mich auch auf diesem Wege
bei Ihnen persönlich vorstellen
darf. Ich bin 48 Jahre alt und in
Kufstein geboren. Mein Studium
der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften hatte mich nach
Innsbruck geführt, wo ich nun
seit 28 Jahren lebe. Nach meinem Zivildienst war ich 14 Jahre
beim Blinden- und Sehbehindertenverband Tirol in verschiedensten Funktionen tätig und
hatte zuletzt die Funktion des
Geschäftsführers über.
Die jahrelange Arbeit in einer
Interessenvertretung für behinderte Menschen mit ähnlichen
Aufgabengebieten wie dem
ÖZIV-Tirol, hat meine persönliche Wertehaltung und meinen
Erfahrungsschatz sehr geprägt.
In den letzten Jahren war ich
bei der Humanocare GmbH
beschäftigt, die im Bereich des
Management von Pflege- und
www.oeziv.org
Rehabilitationseinrichtungen
tätig ist. Ich habe dort mehrere
Pflegeeinrichtungen geleitet und
war für spezifische Bereiche des
Qualitätsmanagement verantwortlich.
Ich freue mich nun sehr auf die
neue Herausforderung beim
ÖZIV-Tirol und hoffe die gute
Arbeit von Geschäftsleiterin
Nora Resch, des Vorstandes und
des gesamten ÖZIV-Teams fortführen und mit weiterentwickeln
zu können. Mit besten Grüßen,
Hannes Lichtner.“
Mag.a Julia Wackernell wird
die Sozialberatung in Kranzvertretung von Eva Roncat
weiterführen:
„Seit November 2015 gehöre ich
zum Team des Tiroler Landesverbandes und darf Sie stellvertretend über verschiedene Themen
der Sozialberatung informieren. Schon parallel zu meinem
Studium (Pädagogik) habe ich
begonnen, mit Menschen mit Behinderungen zu arbeiten. Nach
Abschluss meines Studiums im
Jahr 2011 konnte ich mich dann
ganz der Praxis widmen. Ich war
mehrere Jahre mit der Begleitung von erwachsenen Menschen
mit Körper- und Mehrfachbehinderungen in einer voll betreuten
Wohngruppe betraut. Hierbei
ging es insbesondere um die
vielfältige Betreuung hinsichtlich
der Alltagsgestaltung. Des Weiteren war ich einige Zeit später
zusätzlich in der mobilen Begleitung psychisch Erkrankter tätig.
Ich freue mich nun auf die neue
Herausforderung in der Sozialberatung! Die Zusammenarbeit
mit unterschiedlichen Personen
empfinde ich stets als wertvolle
Bereicherung.“
Das Team des Landesverbandes
freut sich auf eine gute Zusammenarbeit und wünscht Nora
Resch und Eva Roncat alles
Gute für die Geburt und eine
schöne Karenzzeit! 
23
4/15
Nun ist es bald soweit und der
ÖZIV – Landesverband Tirol
entlässt zwei geschätzte Mitarbeiterinnen in die Babypause!
Mag. Hannes Lichtner wird
während der Karenzzeit von
Nora Resch die Geschäftsleitung des ÖZIV-Landesverband Tirol übernehmen:
info Tirol
Für Menschen mit Behinderungen
ÖZIV-Tirol Hilfsmittelverleih
Die neuen Geräte für den Winterspaß sind eingetroffen!
Der Hilfsmittelverleih konnte auch dieses Jahr
wieder das Sortiment erweitern. Passend zur
Jahreszeit mit den begehrten Hilfsmitteln für jede
Menge Spaß im Schnee!
Neu ist auch eine Sport-Lenkrodel für SelbstfahrerInnen die ohne Rückenlehne auskommen:
Stalmach-Schlitten Snow Racoon – Leihgebühr
€ 15,00/Woche.
Aufgrund der großen Nachfrage im Vorjahr steht
ein zusätzlicher Langlaufschlitten für Rollstuhlfahrer zur Verfügung – Leihgebühr € 15,00/
Woche
Achtung – Änderung: Die Leihgebühr der Hilfsmittel für Sport und Freizeit gilt ab sofort pro Woche (Ausnahme: Bewegungstrainer – monatliche
Leihgebühr). Fordern Sie den neuen Hilfsmittelkatalog an oder reservieren Sie Ihr gewünschtes
Hilfsmittel! Tel.: 0512/57 19 83 oder per
Mail: [email protected] 
Das Jahresende steht bevor…
Der ÖZIV Tirol Landesverband ist von Mittwoch, 23.
Dezember 2015 bis Mittwoch, 06. Jänner 2016 geschlossen.
Das Team des ÖZIV-Tirol wünscht
allen Mitgliedern und Landes- und
Bezirksverbänden ein schönes
Weihnachtsfest und einen guten
Start ins Neue Jahr! 
Auch die Abteilungen Sozialberatung, Bauberatung, Hilfsmittelverleih und ÖZIV SUPPORT sind
ab Donnerstag, 07. Jänner 2016
wieder wie gewohnt für Sie da!
ÖZIV-Tirol – Sozialberatung
Information: Förderungen für behinderungs- oder altersbedingte (Um-)Baumaßnahmen
4/15
Wenn aufgrund einer Behinderung oder altersbedingter Einschränkungen Umbaumaßnahmen
in der Wohnung erforderlich sind, ist dies oft mit
hohen Kosten verbunden.
24
Behinderungsbedingte Adaptierungsmaßnahmen
werden von mehreren Stellen finanziell gefördert.
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen
Landesteamsitzung
Rehabilitation:
Einmal monatlich treffen VertreterInnen des Sozialministeriumservice, der Abteilung Rehabilitation
und Behindertenhilfe der Bezirksverwaltungsbehörden (Bezirkshauptmannschaften und Stadtmagistrat Innsbruck), des Tiroler Kriegsopfer- und
Behindertenfonds sowie der Sozial- und Unfallversicherungsträger zusammen, um sich bezüglich
der Förderungen zu besprechen.
Tirol
SANIPLUS
Gesundheitstechnik
Der revolutionäre Autolift von Saniplus, ganz
ohne Umbauarbeiten an
Ihrem Auto! Diesen Lifter
können sie auch ins Haus
mitnehmen und z.B. im
Bad, beim Pflegebett oder
im Rollstuhl verwenden.
Dies vereinfacht den Ablauf für Fördergeber und
Förderwerber, weil für alle diese Stellen nur ein
Antrag gestellt werden braucht. Das Ansuchen
wird von einer Förderstelle zur nächsten zur Bearbeitung weitergeleitet.
Dieser Antrag kann schon vor der Realisierung
mit Kostenvoranschlag eingereicht werden. Im
Falle einer positiven Bearbeitung erhält man eine
vorläufige Förderzusage. Die Förderung wird nach
Vorlage der bezahlten Rechnung(en) ausbezahlt.
Wird der Antrag nach der Umsetzung des Umbaus
gestellt, ist die Frist von sechs Monaten einzuhalten (bei manchen Fördergebern gilt eine Einreichfrist von 12 Monaten). Die Höhe der Förderung ist
bei den meisten Fördergebern vom Haushaltseinkommen abhängig.
Eingereicht werden kann der Antrag mit Unterlagen bei allen genannten Förderstellen, auf direktem Weg am einfachsten bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bzw. beim Stadtmagistrat,
Abteilung Rehabilitation und Behindertenhilfe.
info
Wohnlifte für den Innen
und Außenbereich.
Unsere Aufzüge werden
nach Ihren Maßen und
Vorstellungen produziert
und eingebaut.
Jeder Saniplus
Treppenlift ist
maßgeschneidert an
Ihre Wünsche und die
baulichen Gegebenheiten
in Ihrem Haus.
Mit einer
Treppenraupe
ist das Überwinden
von Treppen
– im Freien oder
im Haus – kein
Problem mehr.
Abteilung Wohnbauförderung der Bezirkshauptmannschaften bzw. des Magistrates Innsbruck:
Über die Abteilung Wohnbauförderung kann im
Rahmen der Wohnhaussanierung um Zuschüsse
für behinderten- und seniorengerechte Maßnahmen angesucht werden. 
Nähere Informationen
www.oeziv.org
Stresweg 22, A-9773 Irschen
Tel.: 04710/93080
Mobil: +43(0)650/47 12 200
www.saniplus.cc
25
4/15
dazu erhalten Sie in der Sozialberatung des
ÖZIV-Landesverband Tirol in Innsbruck,
Bürgerstraße 12/2.OG im Innenhof.
Tel.: 0512/57 19 83-12,
E-Mail: [email protected]
info Vorarlberg
Für Menschen mit Behinderungen
Dornbirner Messe
Im Jubiläumsjahr 2015 präsentierte sich der ÖZIV – Landesverband Vorarlberg auf der
Dornbirner Messe nicht nur
mit einem Info Stand und dem
Rollstuhlverleih, sondern beeindruckte viele MessebesucherInnen auch mit dem Rollodrom
(Rollstuhlparcours).
So waren vom 9. bis 13. September 2015 FunktionärInnen
und MitarbeiterInnen im Messeinsatz, gaben Informationen
und Auskünfte, unterstützten
Ratsuchende oder luden Mitglieder und Freunde des ÖZIV zu einer Verschnaufpause nach einem
anstrengenden Messerundgang
ein.
Den ganzen Tag aber war auch
das Rollodrom stark frequentiert
und viele zeigten sich erstaunt
und tief beeindruckt über die
„Barrieren“, die eine auf den
Rollstuhl angewiesene Person
überwinden muss. Erst nach der
eigenen „Erfahrung“ stellte man
fest – auch JournalistInnen die
über das Rollodrom berichteten
– dass vieles zuerst einfach
ausschaut und dann auf einmal
ein großer Kraftakt ist.
Auch der Blinden- und Sehbehindertenverband Vorarlberg
war an einigen Tagen mit am
Stand und führte mit Dunkelbrille und Taststock durch eine Welt
Präsidentin Stöckler mit MesseGeschäftsführer Mutschlechner
in Dunkelheit….
Der jährliche Messebesuch war
wiederum ein großer Erfolg für
den ÖZIV – Landesverband Vorarlberg, was die Anfragen und
Beratungen im Anschluss daran
bestätigten. 
Führung im Krematorium Hohenems
Insgesamt 24 interessierte Personen – letztlich
aufgeteilt in zwei Gruppen - fanden sich am
05.11.2015 zur Führung im Krematorium Hohenems ein.
Nach einem kurzen Einführungsvortrag von Herrn
Gehrer – Betriebsleiter im Krematorium Hohenems – begann die Führung durch die Räume,
angefangen von den Verwaltungsräumen, zum
„Raum der Ruhe – Zeit für die Seele“, über den
„Raum der Wandlung“ und schlussendlich konnte
jeder, den es interessierte, noch einen Blick in den
Verbrennungsofen werfen.
Die ganzen Abläufe einer Verbrennung wurden
informativ erklärt und jede Frage gerne beantwortet. Diese Führungen waren sehr beeindruckend
und bestätigten, dass das Krematorium dem Leitspruch „Feuerbestattung – Der Würde verpflichtet“ wirklich gerecht wird. 
Aviso - Pilgerreise nach Fátima und Lissabon vom 5. bis 10. Mai 2016
Initiiert von Vereinsseelsorger
Dr. Nikolaus Hatiar und dem
Bayrischen Pilgerbüro plant der
ÖZIV-Landesverband Vorarlberg
vom 05. bis 10. Mai 2016 eine
Pilgerreise nach Fatima.
4/15
Wir sind bestrebt, die ganze
Reise „barrierefrei“ zu planen
und werden auch für die Ausflüge in Portugal einen „Rollstuhl26
bus“ zur Verfügung haben.
Mindestteilnehmerzahl:
25 Personen
Voraussichtlicher Reisepreis:
€ 1.040,00
Zuschlag Einzelzimmer: € 180,00
Voraussichtliche Flugzeiten:
05.05.2016: Zürich-Lissabon
11.35 bis 13.20 Uhr
10.05.2016: Lissabon-Zürich
13.35 bis 17.20 Uhr
Wenn Sie daran interessiert
sind, an dieser Reise teilzunehmen, bitten wir Sie bis
20.12.2015 um Anmeldung bei
uns im Verbandsbüro –
Telefon: 05574/45 579 oder
[email protected]. 
www.oeziv.org
info
Kärnten
Für Menschen mit Behinderungen
Gastronomie und Barrierefreiheit
Klartext bei den Wirtestammtischen in Kärnten – „Beim Redn kuman d’Leit zam“
Die Wirtschaftskammer versuchte gemeinsam mit dem ÖZIV den
Gastronomen bei der Umsetzung
des Behindertengleichstellungsgesetzes behilflich zu sein.
FachexpertInnen von ÖZIV ACCESS informierten in übersichtlicher Form über die Barrierefreiheit in der Gastronomie und die
www.oeziv.org
Wirtinnen und Wirte konnten ihre
zahlreichen offenen Fragen direkt
an die ExpertInnen stellen.
Die Wirtschaftskammer Kärnten bietet den Unternehmen
folgendes Service zur Umsetzung von Barrierefreiheit an:
1. Ein Tool zur Selbstbeschreibung der Barrierefreiheit des
eigenen Betriebes: Der „Barriere-Check“ www.barrierecheck.at (wurde gemeinsam
mit dem ÖZIV entwickelt und
in den Vorträgen auch vorgestellt)
2. Für eine Überprüfung der
Barrierefreiheit pro Betrieb
durch einen zertifizierten Baumeister oder Ingenieur für
Barrierefreiheit, werden
500,-- Euro netto zur Verfügung gestellt.
Die UnternehmerInnen sind
durchaus bereit in die Barrierefreiheit zu investieren, sind
jedoch oft unsicher bei der Umsetzung. Deshalb ist es weiterhin
wichtig, die Unternehmen durch
fachkundige Beratungen tatkräftig zu unterstützen. 
27
4/15
Die diesjährigen Wirtestammtische, die von der Wirtschaftskammer Kärnten, Fachgruppe
Gastronomie, in acht Städten
Kärntens organisiert wurden,
standen im Zeichen der aktuellen Themen Familiäre Mitarbeit,
Barrierefreiheit, Registrierkassenpflicht und Lohn- und Sozialdumping.
info Burgenland
Für Menschen mit Behinderungen
Erste Verleihung des
ÖZIV Burgenland Gütesiegels
Der ÖZIV Burgenland hat am
Mittwoch erstmals sein neues
Gütesiegel verliehen. Ausgezeichnet wurde das sogenannte
Landhaus Alt in Eisenstadt für
den Bereich Mobilität.
nung, sondern auch Motivation
für Gemeinden, Vereine und Unternehmen sein, in ihren Objekten die Situation für Menschen
mit Behinderungen auszubauen
und zu verbessern.
Diese Auszeichnung soll „einerseits älteren und behinderten
Menschen ein vorhandenes
Angebot signalisieren“. Andererseits soll der Anbieter sein Angebot sichtbar machen können.
Das vom ÖZIV Burgenland entwickelte Gütesiegel, das auch
für Projekte verliehen werden
kann, soll nicht nur Auszeich-
Ziel ist es, die Diskriminierung
von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen. Als Dank für
seinen großen Einsatz und das
große Engagement erhält der
ÖZIV durch Beschluss der Landesregierung Burgenland das
Recht zur Führung des Landeswappens. 
Leo Hillinger unterstützt
den ÖZIV Burgenland
Promiwinzer Leo Hillinger und
ÖZIV Burgenland Präsident
Hans-Jürgen Groß werden sich
in Zukunft gemeinsam für Kinder mit Behinderungen stark
machen. Dazu wird das Weingut
Hillinger eine eigene Weinkreation „HILL Help“ anbieten.
4/15
Von dem, was wir unter einer
glücklichen Kindheit verstehen,
28
sind behinderte Kinder oft weit
entfernt. Statt Spaß und Spiel
stehen Krankenhaus, Therapien
und Rehabilitationen im Vordergrund. Aus diesem Grund
entstand das Projekt „Magic
Moments“, wo es darum geht,
Kinder in den Mittelpunkt zu
stellen und das Lachen in den
Gesichtern als Auftrag zu verstehen. 
www.oeziv.org
Für Menschen mit Behinderungen
Niederösterreich
info
ÖZIV und LOT
Austria bei
Frauengesundheitsmesse
Hunderte Besucher und Besucherinnen kamen
am 6.und 7. November 2015 ins WIFI St. Pölten,
um bei der, schon zur Tradition gewordenen und
jährlich stattfindenden, Frauengesundheitsmesse die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse
zum Thema „Frauengesundheit“ in Erfahrung zu
bringen.
Der ÖZIV Niederösterreich und LOT Austria (Österr. Selbsthilfegruppe für COPD, Lungenfibrose
und Langzeit-Sauerstoff-Therapie) standen den
Menschen mit und ohne Behinderungen Frage und
Antwort zu Problemen, wie Heizkostenzuschuss,
Förderungen, Arbeitnehmerveranlagung und Pflegebedarf.
v.l.: Bettina Görlich, Vize-Präs. Leopold Aigelsreiter,
Helga Aigelseiter, Präsidentin Margarete Bachinger
mit einer Besucherin am ÖZIV-Messestand
Parallel dazu fand in Vortragssälen ein umfangreiches und interessantes Programm zu Frauengesundheitsthemen statt. Eine Podiumsdiskussion
beschäftigte sich mit dem Thema „Körper, Geist
und Seele“, während Vorträge zu den Themen
„die Heilkraft der Natur“ und „Gesund altern“
ebenfalls viele BesucherInnen begeisterten. 
Für Einzelgespräche wurde auf die Sprechtage des ÖZIV NÖ verwiesen, die zwei Mal im
Monat im St. Pöltner Gesundheitsamt stattfinden.
Personen mit chronischer Lungenerkrankung
bekamen von ehrenamtlichen Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen von LOT Austria Informationen
über die Langzeit-Sauerstoff-Therapie sowie die
dazugehörige Medizintechnik.
Es gab außerdem eine „Gesundheitsstraße“ mit
Blutdruck- und Blutwertemessung, Body-MaßIndex, Fußanalyse und Fußberatung, Lungenfunktionsmessung und Sehtest.
Wir danken der nachfolgenden
Firmen und Institutionen für
einen Druckkostenbeitrag:
www.oeziv.org
29
4/15
Gemeinde Uttendorf, 5723 Uttendorf •
Thalia Buch & Medien GmbH, 4910 Ried im
Innkreis • Gemeinde Natternbach, Hr. Bgm.
Ruschak, 4723 Natternbach
info Club 81
Für Menschen mit Behinderungen
Gesundheitstage im Traisenpark –
für den guten Zweck!
Danke an Karl-Heinz Sonner für seine Unterstützung des Club 81
Am 23. und 24.10.15 stand das
Einkaufszentrum Traisenpark
wieder ganz im Zeichen der
Gesundheit.
Es gab verschiedenste sportliche Vorführungen und wertvolle
Tipps zum Thema Fitness, Ausdauer- und Krafttraining.
Zahlreiche Unternehmen, Organisationen und Vereine informierten rund um die Themen
Gesundheit, Vorsorge, Krankenpflege u.v.m.
Vertreten waren u.a. die Sparkasse Region NÖ Mitte und die
NV Versicherung als Förderer
des Club 81.
4/15
Organisiert wurde die Veranstaltung wieder von Karl-Heinz
Sonner, einem besonderen
Freund des Club 81. Prominenter Startgast war Andreas Ververa (Olympiasieger im Versehrtentischtennis). Gegen ihn und
Mitglieder des Versehrtensportvereines St. Pölten konnten
interessierte Besucherinnen und
Besucher ein Spiel wagen. LAbg.
Dr. Martin Michalitsch nahm
30
erefreiheit“ diskutiert. Der Ort
und mehrere Gebäude wurden
in Augenschein genommen und
mit Rollstühlen und Blindenstöcken erkundet.
Gebracht hat diese Aktion sehr
viel: Wir dürfen uns auf noch
mehr Barrierefreiheit in OberGrafendorf freuen!
Den Erlös aus dem Losverkauf
der Tombola dürfen sich unser
Club 81 und der Versehrtensportverein geschwisterlich
teilen.
Benefiz-Backtag
Dafür ein großes und herzliches Dankeschön an den
Veranstalter Karl-Heinz Sonner und allen Besucherinnen
und Besuchern der Gesundheitstage.
Ortsbegehung für mehr
Barrierefreiheit
© Ing. Alfred Luger (NÖ BHW)
Natürlich war auch der Club
81 mit einem Infostand vertreten.
diese Einladung mit Freude an
und zeigte sich hier von seiner
besonders sportlichen Seite.
Dem Club 81, dessen Mitglied er
seit Jahren ist, widmete er ein
eigenes Clubmaskottchen!
Ober-Grafendorf, an sich schon
seit Jahren in Kooperation mit
dem Club 81 um Barrierefreiheit
bemüht, verstärkt seine diesbezüglichen Ambitionen weiter. Mit
dem NÖ Bildungs- und Heimatwerk – Bereich BEN- (Barrierefreie Erwachsenenbildung NÖ),
politischen VertreterInnen der
Marktgemeinde und Mitgliedern des Club 81 wurde einen
Nachmittag lang über Lösungen
und Ideen zum Thema „Barri-
Zum jährlichen Benefiz-Backtag
zugunsten des Club 81 - St. Pölten trafen sich am 30. Oktober
wieder eine Reihe von MitarbeiterInnen der Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld und Mitglieder
des Club 81 in der HBLA Türnitz.
In vielen freiwilligen Stunden
wurde eine große Menge von
wunderbaren Keksen hergestellt
(herzlichen Danke an alle!), die
am Samstag, den 14. November
beim Leopoldimarkt des Club
81 ab 9.00 Uhr zum Kauf angeboten wurden. Organisator war
wieder der DVP Vorsitzende an
der BH Lilienfeld, Alfred Lechner. Der Leopoldimarkt am 14.
November im Hippolythaus war
bestens besucht!
www.oeziv.org
Club 81
Für Menschen mit Behinderungen
info
Barrierefreiheit in
Amtsgebäuden
Die Zeitungen der RMA (Styria Media Group AG und Moser
Holding AG) führten bundesweit
Tests in öffentlich zugänglichen
Gebäuden durch. In St. Pölten
geschah dies mit Unterstützung
unseres Club 81!
Kürzlich gab es auch ein mehrstündiges Gespräch mit dem
technischen Direktor des Festspielhauses St. Pölten und dem
Betriebstechniker auf der einen
Seite und dem Club 81-Obmann
und der Behindertenvertrauensperson im Landhaus auf der andern Seite. Thema: Maßnahmen,
um das Festspielhaus noch barrierefreier zu machen. Zahlreiche
Vorschläge wurden unterbreitet
und eingehend besprochen.
www.oeziv.org
Gemeinsames Engagement
macht es möglich:
Stadträtin Mag.a Renate Gamsjäger und Club 81-Obmann Josef
Schoisengeyer bemühen sich
um einen barrierefreien Stadtteil
St. Pölten – Wagram. Die entsprechenden Bauarbeiten haben
begonnen.
Hilfe für Erdbebenopfer
mit Behinderungen in
Nepal
Der Bergführer und Bergsteiger
Herbert Mayerhofer, der Nepal
seit vielen Jahren bereist, hat es
sich nach den schweren Erdbeben im Frühjahr 2015 zur Aufgabe gemacht, finanzielle Hilfe
vor Ort zu leisten. Damit wird
der Wiederaufbau eines kleinen
Spitals des Dorfes Chitre sowie
einer Schule im Nepalesischen
Waltraud Schoisengeyer
(Schriftführerin – Club 81),
Herbert Mayerhofer (NepalBergführer), Stadtrat Dietmar
Fenz (St. Pölten), Josef Schoisengeyer (Club 81 – Obmann)
Alfred Lechner (Club 81 – Vorstandsmitglied), Ingeborg
Schweinzer (Gemeinderätin aus
Ober-Grafendorf).
Distrikt Sotang unterstützt.
Der Club 81 organisierte am
10. Juni im Hippolythaus St.
Pölten einen Benefizabend für
eben diesen Zweck. Die BesucherInnen konnten durch viele
beeindruckende Fotos und einem
informativen Bericht einen wunderbaren Eindruck über diesen
südasiatischen Binnenstaat
gewinnen.
Ermöglicht wurde der Benefizabend auch durch die Unterstützung des Bildungshauses St.
Hippolyt – dafür ganz herzlichen
Dank! 
31
4/15
Getestet wurden das Rathaus,
der Bahnhof, die Arbeiterkammer, die Wirtschaftskammer und
die Bezirkshauptmannschaft.
Fazit: St. Pölten steht gegenüber
so manchen anderen Städten bezüglich Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden sehr gut da.
Dennoch: Bis zur durchgängigen
Barrierefreiheit in der gesamten
Landeshauptstadt ist es noch ein
weiter Weg. Es gibt noch viel zu
tun.
info Steiermark
Für Menschen mit Behinderungen
ÖZIV Steiermark – Hilfsmittelzentrale
Bericht und Foto: Christine Rois
Hilfe für das ganze Land
Täglich im Einsatz sind die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen
der Kapfenberger Hilfsmittelzentrale des ÖZIV – in der ganzen
Steiermark.
InitiatorInnen waren Dorli Pierer, ihr Lebenspartner Reinhold
Wasserbauer, Andreas Jarc, ehemaliger ÖZIV-Landesobmann,
und Rudolf Brauneder. „Es war
einfach nötig“, erzählt Pierer
sehr pragmatisch. Fast 400 Pflegemittel, wie Betten, Hebelifte,
Rollatoren, Duschleibstühle und
vieles mehr kann man zurzeit
gegen eine Gebühr ausleihen,
etwa 80 Prozent der Hilfsmittel
sind ständig verliehen.
Klein angefangen
Dorli Pierer (r.) und Monika
Waldsam- Winninger mit den
drei ehrenamtlichen Mitarbeitern
der ÖZIV-Hilfsmittelzentrale
Dass sich über das schöne
Herbstwetter jede/r freut, steht
außer Zweifel. Doch die MitarbeiterInnen der Kapfenberger
Hilfsmittelzentrale des ÖZIV
fürchten stets auch das Ende
von Schönwetterperioden. „Denn
dann ist der Teufel los, das
Telefon läutet im fünf-MinutenTakt, weil ständig jemand etwas
braucht“, erzählt Monika Waldsam-Winninger, Sekretärin der
ÖZIV-Hilfsmittelzentrale.
Vor mittlerweile mehr als 13
Jahren, im April 2002, wurde die
Hilfsmittelzentrale gegründet.
„Angefangen haben wir mit
einem Elektropflegebett und einigen gebrauchten Rollstühlen“,
erinnert sich Pierer. Eine Spende
von „Licht ins Dunkel“ erleichterte den Ankauf weiterer Gegenstände. Zusätzliche Spenden und
Einnahmen durch die Leihgebühren ermöglichten den Ankauf
nötiger Pflegehilfsmittel.
Vor einigen Jahren konnte durch
diese Arbeit ein Halbtagsarbeitsplatz geschaffen werden, Monika
Waldsam-Winninger managt und
organisiert das Büro. Drei ehrenamtliche Mitarbeiter sind zurzeit
im Einsatz, sie stellen zu und
reparieren. „Ohne deren Mitarbeit wäre vieles nicht möglich“,
lobt Pierer. „Ein oder zwei weite-
re HelferInnen mehr wären aber
ideal“, wünscht sie sich.
Unterwegs sind die MitarbeiterInnen der Kapfenberger Hilfsmittelzentrale in der ganzen
Steiermark und keineswegs
sind es nur alte, pflegbedürftige Menschen, die ihre Dienste
in Anspruch nehmen. Es zeigt
sich wieder einmal sehr deutlich,
dass durch Unfälle oder Krankheiten jeder von einem Tag auf
den anderen auf solche Hilfsmittel angewiesen sein kann.
Herr Brunner Fredi, einer der
drei ehrenamtlichen Mitarbeiter,
ist seit dem Frühjahr in der Hilfsmittelzentrale im Einsatz und hat
auch gleich eine Idee für eine
Spendenaktion mitgebracht.
Die „Brunner’s“ feierten anlässlich der Neuübernahme des
Lokals „Sabi’s Imbiss“ in Kapfenberg-Redfeld ihr 35jähriges
Musikerjubiläum.
Der Tombola-Erlös von €
1.000,-- kam, ebenso wie
eine freiwillige Spende der
Gäste in Höhe von € 550,-der Hilfsmittelzentrale zugute. Die Übergabe erfolgte
am 5. September in „Sabi’s
Imbiss“. Ein großes Dankeschön! 
Bezirksgruppe Murtal
Fahrt ins Blaue
4/15
Die Gläserne Fabrik von
„Edelsteine Krampl“ bot uns
seltene Einblicke in die Arbeit
einer Edelsteinschleiferei. Wir
konnten die einzelnen Bearbeitungstechniken und Arbeits32
schritte verfolgen und sehen,
wie aus einem Rohstein ein
Fertigprodukt wird. Es erwartete uns eine große Auswahl an
selbstgefertigten Schmuckstücken, handgefertigten Steinschalen und Steinbrunnen, sowie eine kompetente Beratung
Bericht von Annemarie Kaiser
über Heilkräfte der Edelsteine.
Zum Schluss konnten wir noch
über 100 Grubenlampen ab dem
17. Jahrhundert bewundern.
Eine gute Jause im Gasthof
Liebmann bildete den würdigen
Abschluss des Tages.
www.oeziv.org
Steiermark
Für Menschen mit Behinderungen
Eine neue RekordteilnehmerInnenzahl konnte beim diesjährigen Preisschnapsen der
Bezirksgruppe Murtal, das seit
drei Jahren als „Fredi Fiechtl Gedenkturnier“ ausgetragen wird,
verbucht werden. Mit von der
Partie waren auch dieses Jahr
KollegInnen aus vielen steiri-
schen Bezirksgruppen. Die 51
TeilnehmerInnen kartelten 15
Runden lang bis die Sieger feststanden. Das Siegertrio, diesmal
rein männlich, setzte sich aus
Hans Schlager, Hans Götschl
(beide Murtal) und Fritz Burits
aus Eisenerz zusammen. Ein besonderer Dank gilt Melitta Fiechtl
und den VorstandskollegInnen
für die perfekte Abwicklung und
Organisation. 
Bezirksgruppe Eisenerz
Unsere 3-Tagesreise unternahmen wir im Juli d.J. mit 38
TeilnehmerInnen in das bekannte Tal der Almen nach Großarl/Sbg. Wir besichtigten bei
der Hinfahrt das Schloss Trautenfels und bei der Rückfahrt
das Admonter Museum mit der
bekannten Stiftsbibliothek.
In Kleinarl umrundeten wir bei
herrlichem Wetter den wunderschönen Jägersee. Danach gab
es bei zünftiger Jause und Musik
einen lustigen Nachmittag auf
einer bewirtschafteten Hütte in
Großarl. Während die rüstigen
Mitglieder mit Bezirksobmann
Fred Haidn die sehenswerte
Liechtensteinklamm besuchten,
hatten die restlichen Reisegäste
die Möglichkeit, den bekannten
Pongauer Dom in St. Johann zu
besichtigen.
Mit großem Erfolg nahm unsere
Bezirksgruppe ebenfalls im Juli
an der bestens organisierten
Schach-Landesmeisterschaft
in Leibnitz teil. Unsere Mitglieder Werner Winter und Dr. Gerd
Mitter konnten die Plätze eins
und zwei belegen und schöne
Preise gewinnen.
www.oeziv.org
Bericht und Fotos: BO Fred Haidn
Mitgliedern die Edelsteinschleiferei Krampl in Weißkirchen
besuchten.
Am 17. Oktober 2015 nahmen
wir mit 3 Mannschaften an der
Kegel-LM in Bruck/Mur teil. Die
Mannschaft I mit Burits Fritz,
Nachbagauer Eduard, Peßmaßl
Erich und Obmann Haidn Alfred
erreichte den hervorragenden 2.
Platz und wurden somit VizeLandesmeister. 
Anfang September führte auch
uns der diesjährige Tagesausflug ins Murtal, wo wir mit 45
Bezirksgruppe Voitsberg
Es freut mich sehr, dass es mir
als Bezirksobmann der BGVoitsberg gelungen ist, durch
Sponsoring ein neues 2-sitziges
Elektrisches Behindertenfahrzeug
*Mobi-Family* kostenlos für
Frau Manuela Pabst zu besorgen.
v.li. Melitta Fiechtl, Fritz Burits,
Hans Schlager, Hans Götschl und
BO Anton Wiesnegger
Herr Pein von der Firma ALPENLIFT hat zugesagt, jedem
ÖZIV-Mitglied einen Rabatt von
10% auf jedes BehindertenFahrzeug zu gewähren.
Ich kenne Manuela von Geburt
Bericht: BO Fritz Muhri
an und weiß daher, dass sie mit
einer schweren Behinderung
geboren wurde. Obwohl sie es
immer schwerer als ihre gleichaltrigen Freundinnen hatte, hat
sie ihr Leben immer gemeistert –
auch in ihrer Rolle als Mutter.
33
4/15
3. Fredi Fiechtl
Gedenkturnier
info
info Steiermark
Es war mir daher ein großes
Bedürfnis, ihr und ihrer süßen
kleinen Tochter Leonie diesen
Wunsch zu erfüllen.
Bereits mein erster Kontakt mit
Herrn Pein war sehr erfreulich
und er sagte ein Sponsoring von
70% zu. Die restlichen 30% wurden von einem privaten Gönner
übernommen.
Ich konnte auch den ORF Steiermark für diese Aktion begeistern,
sodass bei der Übergabe am
Firmengelände der Firma ALPENLIFT in St. Margarethen an
der Raab der ORF mit einem Kamerateam dabei war. Zur Freude
aller konnten wir den DancingStar u. „Mister Bingo“ Dorian
Steidl begrüßen. Nochmals ein
herzliches Dankeschön an die
Fa. ALPENLIFT!
Liebe ÖZIV-Familie, endlich ist mein Buch fertig!
800 KM zwischen Voitsberg in
Österreich und Mutzig in Frankreich, zurückgelegt zwischen
Sept. u. Nov. 2013. Diese Zeit ist
ein Spiegelbild des Lebens des
Autors, in dem Unvorhergesehenes die Planung immer wieder in
Frage stellte, um daraufhin rasch
der Improvisation das Feld zu
Für Menschen mit Behinderungen
überlassen. Der berührende Bericht einer Reise, der seine Leserschaft aus dem Alltag zu reißen
und in ein optimistisches Universum mitzunehmen vermag!
Buchbestellung
Preis: 19.80 €
ein Teil geht an den
ÖZIV-Voitsberg!
Erscheinungstermin: Ende
Nov./Anfang Dez. 2015
Vorbestellungen unter:
[email protected]
„Ich hoffe, dass dieses Buch
manchen LeserInnen helfen wird,
bewusst Entscheidungen zu treffen und nicht das Leben für sich
entscheiden zu lassen.“
C. Ruch, Vorstandsmitglied des
ÖZIV Voitsberg u. Steiermark. 
50-Jahr-Feier der Bezirksgruppen
Bruck/Kapfenberg und Mürzzuschlag
Im Anschluss an die außerordentliche Generalversammlung
mit Neuwahl des Landesvorstandes des ÖZIV Steiermark
fand die Festveranstaltung zum
50-jährigen Bestehen der Bezirksgruppen Bruck/Kapfenberg
und Mürzzuschlag im Haus der
Begegnung am Schirmitzbühel
statt. Im voll besetzten Festsaal fanden sich nicht nur Mitglieder und Freunde der beiden
Bezirksgruppen, sondern auch
die Delegierten anderer ÖZIVBezirksgruppen aus der ganzen
Steiermark ein.
4/15
Die Feier stand auch im Zeichen
zahlreicher Ehrungen verdienter
Personen beider Bezirksgruppen,
sowie Gönnern und Sponsoren –
allen voran Werner Boberger und
34
John J. Rambo. Diese konnten
mit ihren bisherigen Aktionen,
z. B. Österreich-Rundfahrt mit
dem Rad, Fahrt mit dem Rad
nach Rom zur Audienz beim
Papst und zuletzt dem Projekt
„Zwei Freunde - Zwei Städte“ am
27. 6. 2015 Geldbeträge lukrieren, welche für den Ankauf von
Behindertenhilfsmittel gespendet
wurden.
Zur musikalischen Unterhaltung
trugen Stroßeggwirt und SteiraMix, sowie DIE EDLSEER bei.
Abgerundet wurde die Festveranstaltung mit Grußworten der
jeweiligen Bürgermeister (Ing.
Manfred Wegscheider für Kapfenberg und DI Karl Rudischer für
Mürzzuschlag), ÖZIV-Vizepräsident Rudolf Kravanja in Ver-
Beste Stimmung bei flotter Musik
tretung von ÖZIV-Präsident Dr.
Klaus Voget. Die eigens kreierte
ÖZIV-Fahne wurde von Herrn
Pfarrer Giovanni Prietl geweiht.
Zum Abschluss dankte der neu
gewählte Präsident des ÖZIV
Steiermark, Günter Trub, allen
Gästen (auch aus Ungarn und
Slowenien) für das zahlreiche
Erscheinen und Mitfeiern. 
Bericht Franz Klopf
www.oeziv.org
www.oeziv.org
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info
35
4/15
Für Menschen mit Behinderungen
Rosenbauer International AG, 4060 Leonding • Gemeinde Roitham, 4661 Roitham •
Herzog. Baum Samen u. Pflanzen GmbH,
4810 Gmunden • Alois Hinterer Metallbau
GmbH, 5351 Aigen- Voglhub
Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1110 Wien. Aufgabepostamt 2700 Wr. Neustadt. Zusätzliche Aufgabepostämter: 6900 Bregenz, Seestraße; 6020 Innsbruck, Hauptpostamt;
8010 Graz, Hauptpostamt, 8605 Kapfenberg, Wienerstraße; 7000 Eisenstadt, Hauptpostamt; 9500 Villach, Hauptpostamt; 3100 St. Pölten, 1080 Wien, Bennogasse; 5020 Salzburg, Bahnhofspostamt.
Wir danken der nachfolgenden
Firmen und Institutionen für
einen Druckkostenbeitrag:
P.b.b.
Zulassungsnummer: GZ15Z040585 S
Retouren an: ÖZIV Bundesverband, 1110 Wien, Hauffgasse 3-5, 3. OG
Empfänger