„Naturwissenschaftliche frühe Bildung im Kontext von Lernwerkstattarbeit – vorgestellt am Beispiel des Kinderforscherzentrums HELLEUM“ Gliederung Die Faszination der Dinge „Lotti, Vincent und der Brummkreisel“ Vorstellung des Kinderforscherzentrums HELLEUM Theoretische Rahmungen: Interaktionsmodi, Grundbedürfnisse von Kindern, Typen forschenden Handelns, Die Steinschleuder der Basteifestung Rathen Definition von scientific literacy Martin Wagenschein und seine Didaktik Der Forscherkreis Lernwerkstätten – Räume für innovative Nawi-Bildung Lernwerkstattarbeit Lerntheoretische Basis Konsequenzen für das Rollenverständnis Kinder in der Lernwerkstatt Herausforderungen an die Begleitung Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalte Lernwerkstattarbeit im Das Gebäude: Kinderforscherzentrum HELLEUM • l 14.12.2012 Eröffnung l 14.01.2013 1.Workshop l 271qm Grundfläche l l NaWi-Wand l l Skulptur l Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Holz-/Glaskonstruktion mit überduchschnittlich guter Energiebilanz Interaktionsbereiche (NaWi-Spielwand, Skulptur Moiréreffekt) großzügiges Außengelände zum Draußenforschen 2016 Erweiterungsbau für Schülerlabor (1,7 Mio € eingestellt) bis Ende 2015 besucht von rund 17000 Kindern und 2500 Erwachsenen Lernwerkstattarbeit im Der Lernwerkstattraum im Kinderforscherzentrum HELLEUM • 200 qm großer lichtdurchfluteter Raum • bietet eine ,Please-touch-me-Atmosphäre der denkenden Hand´ • Arbeitsprinzip im Raum: „Von der Hand zum Verstand.“ Vor dem Workshop „Müll macht´s“ • beinhaltet anregende und fragengenerierende Materialien, die zum ,Begreifen´ im doppelten Sinnen anregen • ermutigt ohne Instruktionen durch Arbeitsund Experimentieranleitungen zum spielenden und explorierenden Erkunden von Phänomenen • wird vorbereitet und betreut durch ein Team von Lernbegleiter*innen ...in der Pause vor der Reflexion Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Drei inhaltliche Säulen des Kinderforscherzentrums Lernwerkstattarbeit Ø findet in einer Lernumgebung statt, die zum Staunen und Verwundertsein einlädt Ø ermöglicht jedem Kind den barrierefreien Zugang zu Inhalten Ø orientiert sich an Arbeitsweisen des Forschens, Entdeckens und „tastenden Versuchens“ Ø ermöglicht die freie Wahl von Themen, Partnern, Methoden, Zeit, Ort und Material. Ø schenkt durch Wertschätzung Sicherheit und Selbstwirksamkeitserfahrungen Ø beinhaltet die Reflexion der Lernwege. Prof. Dr. Hartmut Wedekind, BNE Projekte „Naturwissenschaftlich- technische Umweltbildung im Kontext von Lernwerkstattarbeit“ DBU-Projekt 1 „Mobile Lernwerkstattangebote: HelleLeum-Tüfteltruhen“ DBU Projekt 2 „NaBi KIKS – Naturwissenschaftliche Bildung - Kinder in Kitas und Schulen“: Aufbau eines NaWiNetzwerkes mit Quartiersschulen im Bezirk „Science4life naturwissenschaftliche Angebote für Schüler*innen aus Willkommensklassen“ Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Offene, selbstreflexive und differenzorientierte Bildungsmomente schaffen, die Gestaltungskompetenz anbahnen. Teilkompetenzen: Ø Perpektivübernahme Ø Antizipation Ø Disziplinübergreifende Erkenntnisgewinnung Ø Umgang mit komplexen Informationen Ø Kooperation Ø Bewältigung von Entscheidungsdilemmata Ø Partizipation Ø Ø Ø Ø Motivation Reflexion auf Leitbilder Moralisches Handeln Unterstützung anderer de Haan 2005 Lernwerkstattarbeit im Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Interaktionsmodi zwischen Kind-Gegenständen/Räumen und Lernbegleiter*innen Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter MÖGLICHE INTERAKTIONSMODI Lernbegleiter*in - Kind – Gegenstand Reformpäd. Zugang: Martin Wagenschein *) Lernbegleiter*in - Gegenstand – Kind Reformpäd. Zugang: Helen Parkhorst *) Kind - Lernbegleiter*in – Gegenstand Reformpäd. Zugang: Celestin Freinet *) Kind - Gegenstand - Lernbegleiter*in Reformpäd. Zugang: John Dewey *) Gegenstand - Kind - Lernbegleiter*in Reformpäd. Zugang Maria Montessori) *) Gegenstand - Lernbegleiter*in – Kind (Refompäd. Zugang: Reggiopädagogik)*) *) nach Herbert Hagstedt 2005 Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Grundbedürfnisse von Kindern/Jugendlichen beschrieben von Evelyn und John Dewey 1915 in „Schools of Tomorrow“ das Bedürfnis, sich anderen Menschen mitzuteilen, Erfahrungen auszutauschen und sich zu verständigen (,to cumminicate‘) das Bedürfnis, sich kreativ zu betätigen und persönliche Empfindungen spielerisch oder künstlerisch auszudrücken (,to express‘) das Bedürfnis, unbekannte Dinge zu untersuchen, Neues auszuprobieren und zu hinterfragen (,to inquire‘ & ,to explore‘) das Bedürfnis, etwas zu tun, etwas herzustellen, zu bauen und Werkstücke zu gestalten (,to construct‘) Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt“ Naturwissenschaftliches Lernen im Kontext von Lernwerkstattarbeit – physikalische Experimente in Schule, Kita und Freizeitbereich für den Berliner Kiez“ Typen forschenden Handelns v spielerisch-animistischer Typ forschenden Handelns v aktionistisch-explorativer Typ forschenden Handelns v reproduzierend-mimetischer Typ forschenden Handelns v problemlösend-reflexiver Typ forschenden Handelns (Nentwig-Gesemann, Hartmut Wedekind, Frauke Gerstenberg, Martina Tengler 2012) Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter „Im Unterricht muss man eine Sache vor sich bringen, nicht hinter sich.“ Horst Rumpf Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Auch der Nürnberger Trichter hat etwas mit naturwissenschaftlicher Bildung zu tun. In dem Gedanken, dass die Darbietung des Stoffes in seiner vollendetsten Form ein Königsweg zum Lernen darstellt, liegt eine starke Versuchung. Was ist natürlicher als die Annahme, dass dem Unreifen Zeit und Kraft gespart, dass er von unnötigen Irrtümern bewahrt werden kann, indem er dort beginnt, wo die sachkundigsten Forscher aufgehört haben? (Dewey) Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Zwei Wege in die Naturwissenschaft „ Der erste Weg wird vom Ende her geplant: von den Grundbegriffen und den mathematischen Strukturen der heutigen Physik, und geht darauf aus, sie einleuchtend zu machen. Den Anfang des zweiten Weges sucht der Lehrende zu finden, indem er zusieht, wie aus unbeeinflussten jungen Kindern durch die Begegnung mit absonderlichen Naturphänomenen ursprüngliche Ansätze physikalischen Verstehens herausgefordert werden.“ (Wagenschein, Kinder auf dem Weg zur Physik, S. 9) Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Zwischenstopp: Die Steinschleuder in der Basteifestung Rathen Störer, Spalter und Verdunkler naturwissenschaftlicher Zugänge sind nach Wagenschein die Phrase, der Apparat, das Modell und die Formel. Sie tragen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche sich nicht in der Wirklichkeit einwurzeln, sondern erst einmal nur in die selbstherrlichen Vermittler. Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter, „ Statt unsere ursprüngliche Naturbeziehung zum bewussten Gewahren der Wirklichkeit genetisch weiterzubilden, setzt sich Wissenschaft oft selbstherrlich zwischen den Menschen und die Natur: Ein Vermittler hat sich zum Vorgesetzten verselbstständigt.“ (Wagenschein, Martin: Verstehen lehren. Weinheim/Basel 1992, S.170) Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Martin Wagenschein 1896-1988 Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Definition von scientific literacy formuliert von der American Association for the Advancement of Science • • • • • • • vertraut sein mit der natürlichen Welt und Respekt empfinden für ihre Einheit; ein Bewusstsein davon haben, wie Mathematik,Technik und Naturwissenschaften voneinander abhängen; einige Schlüsselkonzepte und wesentliche Prinzipien der Naturwissenschaften verstehen; über die Fähigkeit verfügen, naturwissenschaftlich zu denken; verstehen, dass Naturwissenschaften, Mathematik und Technologie menschliche Erfindungen sind und damit letztlich auch die Stärken und Grenzen einer solchen Sichtweise kennen; fähig zu sein, naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Denkweisen für persönliche und soziale Zwecke einzusetzen Quelle: AAAS/NSBA ((2007): Science, Mathematik and Technology Education Seminar. Seminar Report , 23 June 2007 Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Konsequenzen aus der Definition von scientific literacy für Kita und Schule Naturwissenschaftliche Bildung erfordert eine pädagogische Praxis, die sich am wirklichen Verstehen orientiert. • Verstehen der Gesetze der Natur • Verstehen der Natur der Wissenschaft • „The science of nature and the nature of science Jörg Ramseger 2009 Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Wirkliches Verstehen im Sinne von Wagenschein bedeutet: - eine Sache selber ganz lange durchdenken, - immer wieder nachfragen, abwägen, nachspüren, - alle Zweifel und Widersprüche abgearbeitet zu haben und - am Ende wirklich überzeugt zu sein. - „Stehen auf den Phänomenen“ Wagenschein Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Schritte zum Verstehen 1. Eine eigene Frage an die Natur oder an ein Phänomen stellen 2. Vergegenwärtigung des bereits Bekannten („naive“ Theorie / Prä-Konzept) 3. Erklärungsversuche/Vermutungen (gedankliche Auseinandersetzung) 4. Beobachtungen, Versuche, Experimente (konkrete Handlungen) 5. Reflexion der Ergebnisse/der Befunde (Rückkopplung zum Gedachten) 6. Formulierung einer Aussage, von deren Richtigkeit man überzeugt ist, weil sie mehrfach durch die Praxis belegt wurde Brunhilde Marquardt Mau 2009 Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter !"##"$%&'&()*+,-.*/*.0+ Wie Kinder ins Forschen kommen 3.5.&;4..3&534& (*A7.+:.22537.3& .3:90,/.23 F*0.3:0.*537 &03&4.*& 8)*E.*.0:.:.3& #.*35>7.E537 +10.2.34.&534& .612)*0.*.34.& "*/534537.3 8.*9534.*:&+.03& 534&;3:.*.++. &.3:90,/.23 #.*39.7.&534& "*/.33:30++. 8.*:0.<:.+ &"612)*0.*.3 &"*7.E30++. &A5+:A5+,-.3 =.*+5,-.& 534&C)4.* &"61.*0>.3:.& 45*,-<D-*.3 Prof. Dr. Hartmut Wedekind, %A:.*0A20.3 &B5+A>>.3+:.22.3& 534&12A3.3 ;4..3&.3:90,/.23 &534 =.*>5:537.3 &?5@.*3 Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Was ist eine Lernwerkstatt und welche Merkmale zeichnen sie aus? Eine Lernwerkstatt ist ein anregungsreicher Raum, in dem es relativ sanktionsfrei möglich ist, eigenen Fragen nachzugehen, eigene Lernwege zu beschreiten und somit am eigenen Lernen zu werkeln und darüber zu reflektieren. Ort für versuchsweises Probehandeln und entdeckendes Lernen Ist eine aktive Sammlung von Ideen und Lernprodukten gibt Raum für beiläufiges Lernen jedes Einzelnen in "tastenden Versuchen schafft ein spezifisches einladendes, fragengenerierendes Lernmilieu Ist ein pädagogisches Labor, in dem Lernbegleitung erprobt und erfahren werden kann bietet eine "Please-Touchme-Lernlandschaft" der denkenden Hand Ist ein Ort der Rückbesinnung auf gute pädagogische Werte Ort für das Finden und Beantworten der eigenen Frage allein oder in der Gruppen Bedingungen für Kontinuität und Bestand einer Lernwerkstatt sind eine feste räumliche Zuordnung, eine Institutionalisierung und klare Verantwortlichkeiten.. Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Lerntheoretische Basis für Lernwerkstattarbeit Lernen ist aktiver und konstruktiver Prozess, in dem der Lernende der entscheidende Akteur des Prozesses ist. Lernen ist immer eine Neukonstruktion der Welt Lernen erfolgt selbstreguliert Lernen ist ein individueller Prozess Lernen ist ein kumulativer Prozess Lernen findet in situativen Kontexten statt Lernen findet sozialen Kontexten statt Bild aus Vortrag von Angelika Speck-Hamdan anlässlich der Internat. Bundestagung der Lernwerkstätten in Berlin 2005 Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Rollenzuschreibungen der Interaktionspartner Kind… Lernbegleiter/in … lernt selbstbestimmt und eigenverantwortlich konzipiert, organisiert, arrangiert, strukturiert Lernumgebung lernt entsprechend seiner Lernvoraussetzung individuell begleitet , beobachtet, analysiert und reflektiert die Lernwege „darf“ Fehler und Umwege machen berät durch Hilfestellung und gemeinsame Fehlersuche im Kontext gemeinsam geteilten Denkens (Forscherdialog) geht eigenen Ideen nach und bringt Alltagswissen/-erfahrungen ein gibt Impulse/Anregungen, die offen sind und verschiedene Lösungswege bieten lernt von und miteinander in wechselnden Gruppen ermöglicht das Lernen in Gruppen und den Dialog der Kinder untereinander geht kreativ an die Bewältigung von Aufgaben heran ermutigt und ermöglicht verschiedene Lösungswege zu finden und diese auch zu gehen bringt sich als Experte ein wertschätzt die Eigeninitiative und ermutigt zum lernt sein eigenes Lernen zu beobachten und zu reflektieren Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Einbringen der vorhandenen Expertise entwickelt eine systematische Rückmeldekultur Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Lernwerkstattarbeit orientiert sich an der Idee des forschenden, entdeckenden Lernens. Ausgangspunkt des Lernens in der Lernwerkstatt sind in der Regel die Fragen und Ideen der Kinder. Ø Lernwerkstattarbeit … Ø findet in einer Lernumgebung statt, die Anlässe zum Staunen und Verwundertsein bietet und zum Handeln einlädt. (Prinzip der denkenden Hand) Ø orientiert sich an Arbeitsweisen des Forschens, Entdeckens, „tastenden Versuches“ und Experimentierens. Ø ermöglicht den Lernenden die Wahl von Themen, Partnern, Methoden, Zeit, Ort und Material. Ø schenkt den Lernen durch Wertschätzung die Sicherheit, individuelle Lernwege gehen zu können. Ø beruht auf gemeinsam verabredeten Regeln und Rituale, die zugleich Orientierungs- und Strukturrahmen des gemeinsamen Tuns sind. Ø beinhaltet die Dokumentation der Lernergebnisse und Reflexion der Lernwege. Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Lernende in der Lernwerkstattarbeit lernen selbstbestimmt und an Themen, die für sie eine Bedeutung haben, sinnvoll und zugleich sinnstiftend sind Lernende Ø haben ausreichend Zeit, sich auszuprobieren, eigene Lernwege zu suchen und zu gehen. Ø entwickeln eigene Theorien, philosophieren darüber und ordnen ihre „vorläufigen“ Erkenntnisse in ihr „Wissen über die Welt“ ein. Ø erfahren Selbstwirksamkeit, indem sie im gemeinsamen Tun ihre eigenen Stärken, Interessen und Kompetenzen einbringen. Ø lernen mit Fehlern konstruktiv umzugehen, Unvermutetem neugierig und angstfrei zu begegnen und neue Herausforderungen anzunehmen. Ø sind in der Lage, ihr Lernen zu beschreiben, sich mit anderen darüber auszutauschen, zu präsentieren und zu dokumentieren. Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter, 2013 Schulwand der Wilhelm-Busch- Päd. Herausforderungen an die Begleitung von Kindern/Jugendlichen Grundschule Berlin generell und auch im Kontext naturwissenschaftlicher Bildung (Wedekind 2014) Ø die Eigenständigkeit und das scheinbar Unsystematische im Umgang mit den Dingen und Sachverhalten der Kinder ,ertragen‘, es auszuhalten, intensiv zu beobachten, um das Beobachtete zum Gegenstand der anschließenden Reflexion zu machen Ø Zeuge zu sein und die Fähigkeit auszubilden, anwesend zu sein, aber den Kindern das Gefühl zu geben in ,Sicherheit‘ mit sich und den Dingen/Sachverhalten allein zu sein (vgl. Winnicott 1960 nach Schäfer 2014) Ø mit Humor der Fantasie der Kinder Raum geben und auch an ihrer Imagination und Fantasie empathisch teilnehmen. Ø dem Handeln und Denken der Kinder einen strukturierten Rahmen geben Ø durch ehrliche Anteilnahme und -gabe Aufmerksamkeit fokussieren, Besonderes herausheben und akzentuieren Ø sich auf der Grundlage gemeinsam geteilter Erfahrungen als kompetenter Ansprechpartner mit seiner Expertise einbringen ohne die Lernenden zu dominieren Ø das Tun der Kinder widerspiegeln, um ihnen ihr Handeln und Denken bewusst zu machen Ø sich selbst als ein Modell für Lernen begreifen nicht nur allein bezogen auf die Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! didaktische Rahmung, sondern auch in Bezug auf meine Einstellung, mein Fühlen und Empfinden (vgl.Schäfer2014) Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Schulwand der Wilhelm-BuschGrundschule Interviewausschnitt MädchenBerlin , 6.Klasse Was hält das Mädchen in der Hand? Etwas Gebasteltes. Und das Mädchen hat eine Idee (Glühlampe). Im HELLEUM hat man sehr viele Ideen und kann man viel basteln. Was ist für dich der Unterschied zwischen Schule und HELLEUM? Man kann hier freie Sachen machen. In der Schule nur Sachen, die die Lehrer sagen. Was gefällt dir hier besonders gut? Dass man hier allein arbeiten kann und erfinden kann. Oder auch wenn was falsch ist, dass man es trotzdem ausprobieren kann und merkt dadurch wie etwas funktioniert. Und weil man es mag, wenn man den Kopf einschalten kann. Wenn es eine Schule wäre, würde ich sofort auf die Schule wechseln. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Hartmann, Carolin (2016): Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Arts im Fach Soziologie, Universität Potsdam Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter Lernwerkstattarbeit im Pablo Neruda Die Ode an die Dinge Ich liebe die Dinge über alles, alles. Ich mag die Zangen, die Scheren, ich schwärme für Tassen, Serviettenringe, Suppenschüsseln vom Hut ganz zu schweigen. ....... Nicht nur sie rührten mich Helle oder meine Hand rührte sie an, sondern so dicht liefen sie neben meinem Dasein her, dass sie mit mir da waren und so sehr da für mich waren dass sie ein halbes Leben mit mir lebten und dereinst auch einen halben Tod mit mir streben. Prof. Dr. Hartmut Wedekind, Leum Studiengang Erziehung und Bildung im Kindesalter
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