Baugesuch wirft Fragen auf

Toggenburg
9. Dezember 2015
Baugesuch wirft Fragen auf
Offener Brief
Betreff: ToZ-Artikel
«Diese Hecke ist gefährlich»
NESSLAU Nachbarn bekommen Einsprachemöglichket für ein Projekt, das längst gebaut wurde
Guten Tag Herr Rhiner
In Neu St. Johann gibt ein
Baugesuch zu reden. So hat ein
Grundeigentümer ein Umnutzungsgesuch gestellt, damit er
seine Werkstatt zu einer Wohnung ausbauen kann. Nachbarn sagen aber: Diese Wohnung wurde längst gebaut.
Peter Urech aus Neu St. Johann
versteht die Welt nicht mehr. Am
5. November hat ihn eine Bauanzeige der Gemeinde Nesslau erreicht. Er und weitere Nachbarn,
die an der Sidwaldstrasse in Neu
St. Johann wohnen, werden darüber informiert, dass bei einem
Nachbarn in einer Werkstatt eine
Wohnung gebaut werde. Dagegen
könne er nun Einsprache erheben, die Frist beträgt 10 Tage. Bloss:
«Diese Wohnung hat der Nachbar
doch längst gebaut – gegen was soll
ich denn noch einsprechen?», fragt
Urech.
Werkstatt oder Wohnung?
Tatsächlich wurde die Werkstatt
bereits seit längerem zu einer Wohnung ausgebaut. Bloss hat der
Grundeigentümer hierfür keine
Seite 9
Mit Erstaunen habe ich Ihren
Brief wegen der Sicherheitsschranke Rietwisweg (Thurweg) Verbindung Sonnenhalb,
vom 2. Dezember gelesen. Können Sie mir bitte erklären, wie
es möglich ist, die schriftlich gesetzte Verordnung vom 1. September 2015 in den Wind zu
schlagen und das Ganze mit einer Schranke gutzumachen?
Wir haben ein tolles Gesellschaftsspiel, das für unsere Gemeinderäte bei der nächsten
Versammlung etwas zu überlegen gäbe und schliesslich den
Gemeindebürgern zugutekäme.
Es wurde im Jahr 1991 zum Spiel
des Jahres gewählt: Drunter und
Drüber oder wie die Schildbürger darangingen, ihre Stadt neu
zu errichten!
Das neuste Schreiben kann nicht
ihr Ernst sein, da diesem eine
schriftliche Verordnung vorangeht und umgesetzt werden
muss! Übrigens wären ja alle
Bürger der Gemeinde mit eurem Zeitungsinserat vom Oktober mit der Bitte, Bäume und
Sträucher zurückzuschneiden,
hintergangen worden, wenn sie
dies befolgt haben. Und ich habe Sträucher gesehen, die gewichen sind!
Eine weitere Frage hätte ich gerne noch beantwortet: Wie sollen die Leute mit Kinderwagen,
Rollatoren, Rollstühlen, Behindertenfahrzeugen, Velos mit und
ohne Anhänger vom Sonnenhalb den Thurweg sicher erreichen? Das Trottoir Eingangs
Sonnenhalb ist für solche Benützer zu schmal und wäre nur
direkt über die Strasse erreichbar.
Bild: fr
Die Baracke an der Sidwaldstrasse wurde bislang als «Hobbywerkstatt» eingestuft. Es wird aber darin gewohnt.
Bewilligung eingeholt. Er will dies
nun nachträglich machen. Konkret geht es um eine kleine Baracke an der Sidwaldstrasse, die bis
anhin ein Künstleratelier gewesen
ist und vom Grundbuchamt als
Hobbywerkstatt eingeschätzt wurde. Zwar gibt es seit Jahren schon
Bild: fr
Peter Urech: «Wogegen kann ich einsprechen? Die Wohnung ist gebaut!»
ein WC, eine Küche und einen bewohnbaren Teil in dieser Werkstatt, dennoch sei es kein Gebäude, das als Einfamilienhaus oder
Mehrfamilienhaus eingestuft werden könne, heisst es aus dem
Grundbuchamt Nesslau. Zuletzt
wurde die Liegenschaft im Mai dieses Jahres geschätzt.
Seit 2007 ein Wohnhaus
Skurril wirkt die aktuelle Bauanzeige, die zugleich auch ein Umnutzungsgesuch ist, wenn auf frühere Baugesuche des Grundeigentümers aus den Jahren 2007
und 2008 geschaut wird. Hier hat
die Gemeinde immer nur über geplante Bauarbeiten an einem
«Wohnhaus» und nicht an einer
Werkstatt informiert. Konkret
wollte der Eigentümer im Jahr 2007
eine Lukarne – ein Dachfenster –
sowie 2008 einen Holzofen einbauen lassen. Offen bleibt darum
die Frage, warum erst jetzt ein Baugesuch für den Ausbau einer Werkstatt zu einer Wohnung an der Sidwaldstrasse eingereicht wird – obwohl die Gemeinde die Liegenschaft mindestens seit 2007 als
Wohnhaus deklariert. Steuertechnisch kann dieser Unterschied für den Eigentümer Vorteile bringen.
«Gut möglich, dass er es etwas
pressant gehabt hatte»
Mit Verweis auf ein laufendes Verfahren sagt Brigitte Baumann, Bauverwalterin der Gemeinde Nesslau, dass sie aktuell noch nicht viel
zu dieser Baueingabe sagen könne. Sie betont jedoch, dass die
Werkstatt und eine Wohnung zonenkonform sind. Darauf angesprochen, dass die Wohnung bereits gebaut sei, verweist Baumann erneut auf das laufende Verfahren. «Es ist möglich, dass der Eigentümer es ein wenig pressant gehabt habe und baute, bevor er sich
die nötige Bewilligung eingeholt
habe». So oder so: Wird die Baubewilligung für die längst fertiggestellte Wohnung an der Sidwaldstrasse erteilt, muss das
Grundbuchamt die Liegenschaft
neu schätzen und die Klassifizierung ändern. Spätestens dann werden sich auch die Nachbarn wieder beruhigen.
Flavio Razzino
Gerne erwarte ich Ihre Antwort.
Doris Näf, Ulisbach
Grittibänz-Backen
mit Kindern
GANTERSCHWIL Am Mittwochnachmittag fand im katholischen Pfarreizentrum das
Grittibänz-Backen mit Kindern
statt. Der Fantasie waren keine
Grenzen gesetzt und bereits
nach kurzer Zeit duftete aus dem
Backofen die frischgebackene
Köstlichkeit.
Bilder: Maya Zähner
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