Die Küchenhelfer aus dem geheimen Engemer Betty

GZA/PP 8048 Zürich
82. Jahrgang
Donnerstag, 7. Januar 2016
Nr. 1
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Die Küchenhelfer aus dem geheimen
Engemer Betty-Bossi-Tüftellabor
Die Produktentwickler von
Betty Bossi ertüfteln und
testen an der Engemer
Bürglistrasse legendäre
Küchenhelfer wie den
«Gipfeler», den «PowerHäxler» und aktuell den
«Rösti-Blitz». Mindestens
in jedem dritten Schweizer
Haushalt wird damit gekocht und gebacken.
Der Weiterbestand des Leimbigrümpi ist in akuter Gefahr.
Kult-Grümpi findet nicht statt
– OK sucht Nachfolge
Lorenz Steinmann
Betty Bossi mit Sitz an der Engemer
Bürglistrasse? Das sind die seit Jahrzehnten «gelingsicheren» Rezepte,
die alle vier Wochen erscheinende
Betty-Bossi-Zeitung mit einer Auflage
von 700 000 Exemplaren, die bisher
über 100 erschienenen Kochbücher
von A wie «Aus Mutters Kochtopf»
bis W wie «Wunderbar haltbar», das
riesige Sortiment an sogenannten
Frisch-Convenience-Produkten in den
schweizweit fast 900 Coop-Filialen –
und die breite Palette an all den bisweilen perfektionistisch anmutenden
Küchen- und Haushaltsgeräten. Vom
professionellen
Gemüseschneider
(«Power-Häxler») über den HandRahmschläger («Küchenblitz») bis
zum «BIG-Gipfeler» («8 grosse Gipfel
auf einen Streich!») oder dem seit
dem Verkaufsstart im Oktober schon
30 000-mal verkauften «Rösti-Blitz».
Ein zehnköpfiges Team
Betty Bossi nennt diese Produktepalette «Küchenhelfer». Diese oft verblüffend einfachen, aber wirkungsvollen Werkzeuge für das Kochen
werden von einem zehnköpfigen, firmeninternen Team ausgetüftelt, getestet und zur Marktreife gebracht.
Diese «Erfinder» sind gelernte Haus-
Verlosung
«Zürich 2» verlost 10 «RöstiBlitze» im Wert von je Fr. 24.90.
Senden Sie uns eine Postkarte an
Lokalinfo AG, Buckhauserstr. 11,
8048 Zürich oder ein E-Mail an
[email protected], Stichwort
«Röstiblitz». Einsendeschluss ist
der 22. Januar 2016. Viel Glück!
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Fotos: zvg.
Das Leimbigrümpi ist weit
über die Stadtgrenze hinaus
Kult. Wegen der originellen
Verkleidungen der Teams
und weil dank dem Seilziehen auch schwergewichtige
Fussballer eine Siegchance
haben. Nun muss ein Jahr
ausgesetzt werden. Grund:
die prekären Finanzen.
Am Anfang steht immer eine Idee. Innovationsleiterin Susanne Furrer
mit dem neusten Wurf, dem «Rösti-Blitz», der schon nach wenigen WoFoto: ls.
chen 30 000-mal verkauft wurde.
wirtschaftslehrerinnen, Köche, Industriedesigner, Lehrer und Marketingfachleute. Doch davon später.
Dass statistisch gesehen in jedem
dritten Schweizer Haushalt so ein
Küchenhelfer steht, spricht für die
Engemer Firma, die seit 2012 zu 100
Prozent zur Coop-Gruppe gehört. Das
wiederum ist gut wegen der riesigen
Vertriebskanäle dieses Milliardenkonzerns, doch irgendwie auch ernüchternd, wenn man eine fleissige,
aber bescheidene Frau Betty Bossi
vor Augen hat, die seit fast genau 60
Jahren nur das Beste für die Schweizer Küche möchte.
88 Millionen Jahresumsatz
Aber egal, genau so wie bei «Maître
Chocolatier Suisse» oder beim Appenzeller Käse «mit Geheimrezept»:
Es zählt nur das Resultat. Und das ist
bei Betty Bossi mit einem Jahresumsatz von gegen 90 Millionen Franken
beachtlich. Denn Betty Bossi (ein
Kunstname, angelehnt ans amerikanische Vorbild der 1950er, Betty
Crocker) hat den Turnaround vom
eher angejahrten Rezeptelieferanten
zum kulinarischen Trendscout relativ
locker geschafft. Trotz stark veränderten Essgewohnheiten – wer kocht
schon noch einen richtigen Zmittag?
– und Konkurrenten, nicht nur im Internet. «Saisonküche» von Migros
oder «Annemarie Wildeisen’s Kochen» lassen grüssen.
Epiney, «Studi» und Sibylle Sager
Der auf Ende Jahr abgetretene, in
der Wollishofer «Wöschi» wohnende
CEO Walter Lüthi baute die Firma
seit dem Jahr 2000 von damals 35
Mitarbeiter auf heute über 120 aus.
Einziger Wermutstropfen bei Walter
Lüthis Erfolgsstory: Dass Betty Bossi
mit der TV-Sendung «Ab in die Küche» nicht an die Erfolgsserie «al
dente» (mit Sven Epiney, Andreas
«Studi» Studer und Sibylle Sager) anknüpfen konnte und diese 2011 nach
nur fünf Folgen ersatzlos abgesetzt
wurde.
Fortsetzung Seite 3
An der OK-Sitzung des Grümpelturniers Leimbach haben die RessortVerantwortlichen einstimmig beschlossen, die Durchführung des
Grümpis 2016 auszusetzen, berichtet
Ronny Brunner gegenüber «Zürich
2». Die finanzielle Situation des
Grümpelturniers Leimbach sei derart
prekär, dass dies die einzige Lösung
sei. Das Hauptproblem liege bei den
drastisch sinkenden Einnahmen aus
der Festwirtschaft. «Minus 40 Prozent in den letzten fünf Jahren»,
rechnet Brunner vor. «Leider bringen
zu viele Personen Getränke von aussen aufs Gelände mit, obwohl wir explizit auf die Auswirkungen dieses
Verhaltens aufmerksam gemacht haben», spricht Brunner ein Phänomen
an, das man sonst aus der Clubszene
kennt. Dazu sei die Anzahl der mitkickenden (und seilziehenden) Teams
von 30 auf 18 gesunken. Weil damit
die finanziellen Reserven immer kleiner geworden sind, hat das OK die
Notbremse gezogen. «Das OK ist
nicht bereit, nebst dem grossen zeitlichen Aufwand ein allfälliges Defizit
zu tragen», steht in einer Mitteilung
geschrieben. Damit das Quartiergrümpi weiterbestehen könne, brauche es die breite Unterstützung von
Quartierbewohnern und Besuchern
aus der Umgebung, diese sei offen-
Legendär: Die kostümierten Spieler
der beteiligten Teams.
sichtlich nicht mehr so gross wie
auch schon. Dabei hat sich das OK
durchaus selbstkritische Fragen gestellt: Entspricht das Grümpi in dieser Form wirklich noch einem genügend breiten Bedürfnis? Welche
Massnahmen könnten ergriffen werden, um das Grümpi wieder rentabel
zu machen? Braucht es frischen
Wind und neue Impulse von einem
anderen OK?
Offenheit ist signalisiert
An
einer
bereits
vereinbarten
Sitzung im Herbst 2016 wird über
die weitere Zukunft des Grümpis in
Leimbach entschieden. Falls sich in
der Zwischenzeit ein anderes OK formiert, werden die Finanzen übergeben und allfällig gewünschte Unterstützung geleistet, signalisiert das OK
Offenheit. Interessenten können sich
melden an die Adresse gruempi_
[email protected]. Gegenüber «Zürich 2» betont das OK, man danke all
den Helfern und Sponsoren herzlich.
Ohne sie wäre das Kult-Grümpi bis
jetzt nicht möglich gewesen. Und:
Das Helferessen für das Grümpi 2015
finde so oder so statt. (ls.)
Jüdische Schule baut Turnhalle
Totalschaden für Brunnengeschenk
Das Odeon und seine Gäste
Auf der Wiese unterhalb des Gabler-Schulhauses in der Enge
beginnt die jüdische Schule Noam im Frühjahr mit dem Bau
einer eigenen Turnhalle. Der Bau ist nur dank Sponsoren
möglich. Es gibt auch Kritik.
Seite 5
Das tut weh: Ein Lastwagen hat den historischen Brunnen
bei der Pestalozziwiese umgefahren. Er kann nicht repariert
werden und hat nur noch Schrottwert. Er war bekannt als
«Wallace-Brunnen» und ein Geschenk der Stadt Paris. Seite 5
Das Odeon und seine berühmten Gäste: Erinnerungen der
Schriftstellerin Oda Schaefer aus der Zeit nach dem Zweiten
Weltkrieg in einer musikalischen Lesung von Clara Luisa Demar. Wir bringen eine Rück- und Vorschau.
Seite 12
2
Stadt Zürich
Nr. 1
7. Januar 2016
AKTUELL
Mit dem Veloboot um die halbe Welt
In seinem Vortrag «Pura Vida» berichtet der Schweizer
Hervé Neukomm live mit
spannenden und unterhaltsamen Geschichten von
seinen Abenteuern im
Naturparadies Amazonien.
Spektakel auf dem Teller und auf der Bühne: Clowns & Kalorien.
Foto: zvg.
Heidenspass und Götterspeisen
Das Verzehrtheater «Clowns
& Kalorien» ist mit neuem
Programm und Vier-GangDinner wieder auf Tour.
Das Künstlerische mit dem Kulinarischen zu verbinden, ist ein Wunsch,
der die Menschheit seit je beseelt. Mit
«Clowns & Kalorien» haben Marion
und Frithjof Gasser das Rezept gefunden. Wer in ihr «Diner artistique»
eintaucht, erlebt eine entschleunigte
Welt der Röschen und Rösschen, der
Kronleuchter und Kerzenständer, der
goldenen Erzengel und samtigen
Sofas.
Schon beim Entrée, dessen Interieur sich ans Varieté der 50er-Jahre
anlehnt, und erst recht zu Tisch. Was
hier aufgedeckt wird, verdient das
Prädikat «Spektakel». Dabei sind die
exquisiten Menüs nur das eine. Nicht
minder aufwendig gestalten sich deren Dekoration und Präsentation.
Das Auge schmaust schliesslich mit.
«Clowns und Kalorien» ist ein Fest
für die Sinne – mit einer Vielfalt von
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 2x 2 Eintritte für
das Dinnerspektakel am Mittwoch, 20. Januar, 19.30 Uhr. Einfach bis 11. Januar eine Mail mit
Betreffzeile «Clowns» senden an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb Clowns&Kalorien
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Speisen und teils unerwarteten Geschmackskombinationen, gepaart mit
artistischen Darbietungen. Marion
und Frithjof Gasser und ihre Crew
möchten ihren Gästen damit einige
unbeschwerte Stunden schenken,
ganz nach dem Zitat des legendären
Charlie Chaplin: «Ein Tag, an dem
man nicht lacht, ist ein verlorener
Tag.» (pd./mai.)
Noch bis 31. Januar, jeweils Mi bis Sa
19.30 Uhr, So 18.30 Uhr. Areal Zeughausstrasse 50, Winterthur. Reservation: Tel.
079 671 50 73 oder auf www.clowns.ch.
Eigentlich wollte Hervé Neukomm
«nur» mit dem Velo von der Schweiz
nach Tibet fahren. Das Abenteuer
nahm aber einen ganz andern Weg –
und heute, zehn Jahre später, ist er
noch immer nicht zurückgekehrt.
Statt nach Tibet führte ihn die Reise
40 000 Kilometer quer durch Osteuropa, die Türkei, über den Nahen Osten nach Afrika und schliesslich weiter nach Südamerika. Hervé übernachtete meist draussen, erlebte
haarsträubende Abenteuer, hatte unvergessliche Begegnungen mit Menschen und wilden Tieren, und das
einfache Leben fast ohne Geld faszinierte ihn jeden Tag aufs Neue.
In Ecuador, am Rand des Amazonasbeckens
angekommen,
hatte
Hervé dann eine verrückte Idee: Er
baute sein Fahrrad in ein Holzboot
mit Schilfdach und startete sein bisher grösstes Abenteuer: 20 Monate
pedalte er auf 26 Flüssen 7500 Kilometer von den Anden bis zum Atlantik. Er traf auf Indianer, Piraten und
Drogenschmuggler, aber auch auf eine faszinierende Tierwelt.
Flussdelfine begleiteten ihn und
retteten ihn auch schon mal aus Notsituationen. Von den Einheimischen
wurde er bald einmal «Yakuruna»,
der Delfinmensch, genannt. «Pura
Vida» – das einfache, wahre Leben –
hat er sein Velo-Boot getauft; es
führte den Abenteurer durch Himmel
KLEINANZEIGEN
ANZEIGEN
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Hervé Neukomm unterwegs mit seinem Veloboot «Pura Vida».
und Hölle und schliesslich in sein
persönliches Paradies nach Leticia
im Herz Amazoniens.
Erster Amazonas-Pedaleur
Hervé Neukomm ist der erste
Mensch, der aus eigener Muskelkraft
den ganzen Amazonas «pedaliert»
hat. Seine Motivation war aber nie
ein Rekord, sondern stets das der
Wunsch, das Naturparadies Amazonien und seine Geheimnisse hautnah
zu erleben. Der heute 37-jährige
Waadtländer hatte schon als Kind
von Reisen und Abenteuern geträumt. Doch das Leben führte erst in
eine ganz andere Richtung: Als Bankangestellter arbeitete er bei einer
Grossbank, realisierte aber bald,
dass dies nicht sein wahres Leben ist,
und wechselte zu einem Reiseveranstalter. Diesen Job und die drei Monate Reisezeit pro Jahr liebte er sofort heiss. 2004 verliess Neukomm
die Schweiz mit dem Fahrrad und
auf unbestimmte Zeit. Seine Reise
dauerte fast sieben Jahre, unterbrochen durch viele Gelegenheitsjobs,
darunter zwei Jahre als Safari-Guide
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Eintritte für
den Multimediavortrag «Pura Vida» am Montag, 18. Januar, im
Volkshaus Zürich. Einfach bis 11.
Januar eine Mail mit Betreffzeile
«Pura Vida» und vollständigem
Absender schicken an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb Pura Vida
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
in Namibia. Seit 2011 lebt Neukomm
als Reiseleiter und Reiseveranstalter,
zusammen mit seiner Partnerin Adriana in Leticia, Kolumbien. Die beiden
leiten das Naturreservat «Habitat
Sur», 16 Kilometer von Leticia entfernt. (pd.(/mai.)
Montag, 18. Januar, 19.30 Uhr, Volkshaus,
Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich.
Mittwoch, 20. Januar, 19.30 Uhr, Aula
Kantonsschule ZO, Bühlstr. 36, Wetzikon.
Zürich 2
AKTUELL
IN KÜRZE
«PID stoppen»
Das Referendum «PID stoppen»
ist mit 58 112 Unterschriften in
100 Tagen zustande gekommen.
Das Komitee kämpft gegen die
Einführung der Präimplantationsdiagnostik (PID) und somit
gegen die vorgeburtliche Selektion von Menschen. Es schlägt
dem Volk vor, die Gesetzesrevision in der bevorstehenden Volksabstimmung zu verwerfen und
dem Bundesratsvorschlag zum
Durchbruch zu verhelfen.
Hirslanden-Babys
In den beiden Zürcher Hirslanden-Kliniken erblickten im vergangenen Jahr 1629 Babys das
Licht der Welt. Davon waren 829
Jungen, die damit die Nase leicht
vorn hatten gegenüber 800 Mädchen. Bei der Namensgebung
zeichneten sich bei beiden Geschlechtern klare Trends ab. Die
beliebtesten Mädchennamen waren Elena, Mia, Anna und Sophie,
bei den Jungen sind es Liam, Ben
und Dario.
Fifa-Sportsbar
Mit der Sportsbar 1904 eröffnete
das Fifa World Football Museum
am 5. Januar 2016 seinen ersten
Restaurationsbetrieb. Die Bar im
Erdgeschoss des Museums bietet
rund 80 Personen Platz und wird
während der warmen Jahreszeit
auch über rund 35 Sitzplätze im
Freien verfügen. Drei riesige
LED-Bildschirme
Atmosphäre
machen die Sportsbar 1904 zum
idealen Treffpunkt für alle Sportbegeisterten.
Winterreden
Nach dem Erfolg im letzten Jahr
gehen «Karls Winterreden» im
Januar 2016 in die zweite Runde.
Seit 5. und bis zum 29. Januar
2016 richtet jeweils um 18 Uhr
eine Rednerin oder ein Redner
das Wort aus dem Erkerfenster
vom «Karl der Grosse» an Zuhörerinnen und Passanten auf dem
Grossmünsterplatz.
Ein Blick in das geheime Tüftellabor
Fortsetzung von Seite 1
Immerhin kochen auch «Die
Landfrauen» oft mit den Betty-BossiKüchenhelfern,
dem
Vernehmen
nach, ohne dass irgendwelche Summen fürs Product-Placement zu SRF
ins Leutschenbach geflossen wären.
Denn diese Küchenhelfer sind, wie
der Name sagt, Helfer bei der Küchenarbeit!
Von Frankfurt bis Hongkong
Dazu kommen natürlich klassische
Ideengeber wie die Haushaltmessen
in Chicago, Frankfurt, Mailand und
Hongkong sowie Kundenbefragungen. Oft wissen Betty-Bossi-Kunden
am besten, was noch zu optimieren
wäre. Beim «Rösti-Blitz», wo man gekochte, ungeschälte Kartoffeln durch
ein spezielles Sieb drückt, stand hinter der Idee ein simpler Eierschneider. Dann wurde gebastelt und getestet, später kam eine 3-D-Zeichnung
hinzu und Probeexemplare im Industriedesign wurden hergestellt – die
Plastikteile wenn möglich im klassischen Betty-Bossi-Rot.
Wie immer wird zuerst in Kleinserien geprüft, ob das neue Gerät
funktionell, stabil und leicht zu reinigen ist. Erst dann geht es in Serie
und wird in der Betty-Bossi-Zeitung
nach allen Regeln des Marketings angepriesen. Dazu gehört natürlich
auch der ideale Name, der meist
ebenfalls im internen Tüftelteam entsteht. «Er sollte das Produkt treffend
verkörpern», betont Susanne Furrer.
Und so entstehen typische Namen
wie «Lupf-Rutsch», «Wunder-Reibe»,
Caliente zieht um
2016 zieht das Caliente vom
1. bis zum 3. Juli an die Limmat.
Anstelle des traditionellen Festivals im Langstrassenquartier wird
auf dem Münsterhof, mitten im
riesigen Züri Fäscht, die CalienteBühne aufgestellt und viele Livegruppen, DJs, MCs und Shows werden mit tropischen Sounds das
Publikum zum Tanzen bringen.
Vom 7. bis zum 9. Juli 2017 steigt
das Latin & Brasil Volksfest wieder auf dem Helvetiaplatz und in
den umliegenden Strassen.
3
AUF
EIN WORT
Lorenz Steinmann
Mit dem «Blick am Abend» ist es
wie mit der «Glückspost» beim
Zahnarzt. Man schaut dann doch
mal rein. Und weil dieses Pendlerblatt überall herum liegt, wird
es durchaus beachtet. Nun gibt’s
aber einen Grund weniger, es zu
Trat nach 16 Jahren ab: Walter
Lüthi (61).
Fotos: zvg.
Neuer Chef: Lars Feldmann (44)
aus Kilchberg.
«Betty Bossi ist eigentlich ein
Mann» schrieb einst die «Handelszeitung». Und tatsächlich: Der alte
wie auch der neue CEO ist männlich. Seit dem 1. Januar amtet Lars
Feldmann (44) als Nachfolger von
Walter Lüthi. Lüthi (61) war 16 Jahre Geschäftsführer der Betty Bossi
AG und konzentriert sich künftig
auf diverse VR-Mandate. Der gebürtige Berner wohnt schon Jahre in
der ehemaligen Waschanstalt beim
Hafen Wollishofen. Unter seiner Leitung entwickelte sich Betty Bossi
kontinuierlich und äusserst erfolgreich weiter. So wurde eine Vielzahl
von neuen Geschäftsaktivitäten, wie
die Lancierung der Betty-Bossi-
Frisch-Convenience-Linie bei Coop,
implementiert, heisst es in einer
Medienmitteilung von Coop. Lars
Feldmann, der mit seiner Familie
im benachbarten Kilchberg wohnt,
war bisher Leiter Marketing und
Mitglied der Geschäftsleitung bei
Betty Bossi. Seine ausgewiesenen
Kompetenzen im Bereich Food und
Entwicklung neuer Food-Konzepte
sowie seine Erfahrungen als Leiter
Marketing, die er seit 2009 bei Betty
Bossi in dieser Position gesammelt
hat, qualifizierten ihn bestens für
die neue Position und die nahtlose
Weiterführung der Erfolgsgeschichte von Betty Bossi, schreibt Coop
weiter. (pd./ ls.)
«Würfler», «Herbie», «Jogurtino»,
«Marinaden-Meister» und «Ravioletto».
in Australien auf dem Markt. Mit einem Entwicklungsgruss aus der Enge
sozusagen.
Lizenzen bis nach Australien
www.bettybossi.ch
Und was war der Verkaufsrenner bisher? Welcher Küchenhelfer kam am
besten an? Wir reden da von 200 000
bis 300 000 Stück. «Es wird wohl der
‹Twister› sein oder der ‹Speedy›, vielleicht der ‹Spätzli-Blitz›?», mutmasst
Furrer. Jedes Firmengeheimnis will
sie dann doch nicht preisgeben. Denn
die Konkurrenz schläft nicht. Immerhin: Die Würfe sind patentiert und oft
in Lizenz ins Ausland vergeben. So
sind der «Twister» und der «Speedy»
Die Ideenbasis war der Eierschneider: Viele Prototypen und Arbeitsschritte waren nötig bis zur Marktreife des «Rösti-Blitzes» (im Vordergrund zu sehen). Fazit: Es ist so einfach, aber dahinter steht viel EntwiFotos: ls.
cklungsarbeit.
Adieu Blick-Lokalseite
lesen. Denn Ringier hat die durchaus relevante Lokalseite klammheimlich abgeschafft. Die jeweiligen 80-Prozent-Stellen in Luzern,
Basel und St. Gallen und Bern
wurden gestrichen, wie Zentralplus.ch berichtet. Bei der Zürcher
Ausgabe ist die tägliche «ZürichLokal»-Seite auch verschwunden,
doch Ringier-Sprecher Edi Estermann wiegelt ab. «Gibt es gute
Lokal- und Regionalgeschichten,
werden Regionalseiten weiterhin
eingeplant», sagt er auf Anfrage.
Im Gegensatz zu den ehemaligen
Korrespondentenstellen in Luzern, Basel und St. Gallen und
Bern ist ein Stellenabbau in Zürich schwer zu überprüfen. Im
unübersichtlichen Newsroom an
der Dufourstrasse herrscht ein
permanentes Kommen und Gehen. Der ehemalige Blick-Lokalredaktor Roland Gamp schreibt jetzt
für den «Sonntagsblick», sein Vorgänger Reda El Arbi tippt den lesenswerten «Stadtblog». Ein bisschen trauere ich der Blick-Lokalseite schon nach. Die tägliche
Presseschau, die hin und wieder
auch das «Zürich 2» berücksichtigte, wird mir fehlen. Ruhe in
Frieden!
König Fussball sorgt
für Verkehrssperrung
Selbstanzeigen
Das Steueramt des Kantons Zürich hat auch im vergangenen
Jahr rund 1500 Selbstanzeigen
von Steuerpflichtigen erhalten –
gleich viel wie im bisherigen Rekordjahr 2014. Dem Kanton und
den Gemeinden sind aus den
2015 erledigten 1500 Fällen total
70 Millionen Franken Nachsteuern zugeflossen. Weitere 16 Millionen Franken gingen an den
Bund.
7. Januar 2016
Stabsübergabe nach 16 Jahren
Mit dem Spass kommt der Erfolg
Der Blick, den «Zürich 2» exklusiv in
das Tüftellabor der Küchenhelfer
werfen konnte, erinnert an Erfindermessen, an Testkochen – und an viel
Arbeitsspass. Und mit diesem kommt
bekanntlich auch der Erfolg. Susanne
Furrer, Leiterin Innovation, sagt:
«Wir gehen immer vom Kochen und
Backen aus. Und fragen uns: Wo gibt
es eine Optimierung, eine Vereinfachung?»
Nr. 1
Laura Steinmann (nicht mit dem
Autor verwandt) macht Röschti,
hier beim Sihlcity bei «Jeder Rappen zählt».
Wegen dem Ballon d’Or, der Wahl der
Fifa-Weltfussballer ändert die Stadt
Zürich zwischen dem 8. und 12. Januar die Verkehrsführung im Gebiet
Dreikönigstrasse. Der Verkehr wird
während diesen Tagen über die Dreikönigstrasse geführt. Die Gotthardstrasse wird im Bereich Tödistrasse
bis Claridenstrasse gesperrt. Die Verkehrsführung wird entsprechend signalisiert und es sind Verkehrsdienste im Einsatz. Die Zufahrten zu den
Liegenschaften sind gewährleistet.
Die Kosten für diese Verkehrsumstellung werden von der Fifa getragen.
Die regulären Bauarbeiten im Gebiet
Dreikönigstrasse starten wieder am
19. Januar 2016. (pd.)
KAMILS KOLUMNE
Bezahlte Liberté
Kamil Krejci
Ein neues Jahr ist geboren, und alle
starten wir wieder in eine jungfräuliche Zukunft. Alle bei null beginnend,
alle mit gleichen Chancen. Nun gut,
wenn sich jemand zum Beispiel ein
Bein bricht, sind wir natürlich nicht so
stur und machen Ausnahmen. Da
kann es schon mal vorkommen, dass
Égalité zu egal verkommt und Nachtflugverbot zum Familienausflug. Da
sagt sich dann halt jemand: «Eh, mir
ist das was wert, ich berapp die paar
Franken.» Und schon hat er die Liberté, tun und lassen zu können, was er
will.
Kamil Krejci.
Foto: zvg.
So ein Franken ist halt schon ein
Schlüssel zum Glück. Mit so einem
Franken, oder besser mit einigen vielen Franken, lässt sich auch ein Pakt
mit dem Beelzebub als Fraternité bezeichnen. Alle wissen es, und alle lassen es dabei. Vielleicht kommt man ja
selber mal in so eine Situation und
dann ist man ja auch froh …
Wir sollten Preislisten erstellen.
Verbindliche Verzeichnisse, was wie
viel kostet. Im Strassenverkehr gibt es
dies ja schon: Rotlicht missachten,
250 Franken. Bei Nahrungsmitteln
müssen Inhaltsstoffe und deren Herkunft deklariert werden, und wehe,
aus Pferd wird Rind, dann muss auch
wieder was berappt werden.
Wir Menschen sollten alle mit einem Beipackzettel bestückt werden.
Da könnte dann zum Beispiel drauf
stehen: «Menschliches Erzeugnis, hergestellt in der Schweiz. 40 Prozent
einheimische Pharmaindustrie, 30
Prozent Landwirtschaft, 29 Prozent
Dienstleistung, kann Spuren von Kultur enthalten.» So wüsste jeder und jede, an wen man sich wenden sollte,
falls man sich den Fuss bricht oder
sonst ein aussergewöhnliches Anliegen hat. Grad bei Politikern wäre so
ein transparenter Beipackzettel Gold
wert.
Gleiche Chancen für alle wird es
nie geben, aber die Chance, zu wissen, wer welche Interessen vertritt,
wäre schon ein Anfang.
Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe
des «Zürich 2».
4
Zürich 2
Nr. 1
7. Januar 2016
Zürich 2
AKTUELL
Die Bildungsdirektorin
diskutiert an der Kanti Enge
Gegen die geplanten Sparmassnahmen lancieren die
Zürcher Mittelschulen am
Mittwoch einen «Tag der
Bildung». Besonders viel
läuft an der Kanti Enge.
Jan Bolliger
Die Bildungsinstitutionen des Kanton
Zürichs blasen zum «Tag der Bildung». Am kommenden Mittwoch
wollen sie für die Stärkung des Bildungsplatzes Zürich werben. Auf dem
Plan stehen zahlreiche Veranstaltungen, Podien und Besuchstage. Auch
die Kantonsschulen Enge (KEN) und
Freudenberg erwarten die Besucher
mit musikalischen Darbietungen und
verschiedenen Diskussionen mit Politikern und Vertretern der Schule. Die
KEN ist um 13.30 Uhr zudem Gastgeberin des zentralen Podiums, an der
unter anderem die Bildungsdirektorin
Silvia Steiner (CVP) teilnimmt.
Anlass zu diesem Tag ist das vom
Kanton
angekündigte
Sparprogramm, das auch die Bildung nicht
verschont. Jährlich sollen rund 49
Millionen Franken gespart werden.
Dagegen wehrt sich eine breite Allianz aus Gymnasien, Hochschulen
und Einzelpersonen. Zusammen haben sie das «Manifest für die Bildung» gegründet, das mittlerweile
schon über 10 000 Personen unterschrieben haben.
Man verstehe, dass der Kanton
sparen müsse und versuche, mit den
Orgeltage im St. Jakob
Vom 7. bis zum 17. Januar spielen
internationale Orgelvirtuosen im Herzen Zürichs, genauer gesagt in der
Citykirche Offener St. Jakob am
Stauffacher. Die sechs Konzerte decken ein breites Spektrum ab, von
Jazz über klassische Werke bis zur
Improvisation. Neu finden die Orgeltage in der Citykirche Offener St. Jakob statt. Das Interesse an der Königin der Instrumente ist weiterhin
gross: 2015 zählte die Veranstaltung
über 1000 Besucherinnen und Besucher. Die Citykirche liegt direkt an
der Tramhaltestelle Stauffacher. Wolfgang Seifen aus Berlin eröffnet heute
Donnerstag, 7. Januar, um 19.30 Uhr
die Konzertreihe. Als weitere Trouvaille genannt ist das Konzert am
Samstag, 9. Januar: «Toccata oder
Swing, the Organ is the King». Orgelkunst – aber bitte mit Humor. Helmuth Luksch, Wien. Der Eintritt ist
frei, es gibt eine Kollekte. (e.)
ANZEIGEN
Ich inseriere im «Zürich 2»,
weil . . . wir unsere Kunden
über die laufenden Aktionen informieren möchten.
Irené Jekic, Filialleiterin Rio
Getränkemarkt, 8134 Adliswil
Die Spargegner fürchten riesige
Klassengrössen wie anno dazumal.
Foto: Ortsmuseum Wollishofen
vorhandenen Mitteln sorgfältig zu
Haushalten. Bei einer steigenden
Schülerzahl das Budget zu kürzen,
wäre laut den Initianten des Manifests für die Bildung aber fatal. Sie
befürchten, dass die Sparmassnahmen unweigerlich zu einer Einbusse
der
Ausbildungsqualität
führen.
Kurzfristige Einsparungen seien nur
auf Kosten der Schüler umzusetzen.
So wären etwa weniger Freifächer
und Projektwochen oder grössere
Klassen die Folgen.
Stattdessen wollen sie das Bildungssystem stärken und gemeinsam
mit Politik und Wirtschaft Lösungen
suchen, damit der finanzielle Rahmen gewahrt werden kann, ohne die
Qualität der Bildung zu senken.
Den Abschluss des «Tag der Bildung» bildet um 17.30 Uhr eine
Kundgebung inklusive Lichtermeer
auf dem Bürkliplatz.
Das genaue Programm des «Tages der Bildung» ist auf www.tagderbildung.ch verfügbar. Für das Podium mit Silvia Steiner
ist eine Anmeldung erforderlich.
Nr. 1
7. Januar 2016
5
Jüdische Schule Noam baut Turnhalle
Auf der Wiese unterhalb des
Gabler-Schulhauses in der
Enge beginnt die jüdische
Schule Noam im Frühjahr
mit dem Bau einer eigenen
Turnhalle.
Die jüdische Schule Noam erhält bis
Ende 2017 eine eigene Turnhalle, wie
das jüdische Wochenmagazin «Tachles» in seiner Dezember-Ausgabe
schreibt. Die Turnhalle soll unterhalb
des Schulhauses Gabler im EngeQuartier gebaut werden. Damit sei es
der wichtigsten jüdischen Primar- und
Sekundarschule in der Region Zürich
künftig möglich, ihren Sportunterricht
– in Gehdistanz zum eigenen Schulhaus an der Grütlistrasse – in eigenen
Räumen durchzuführen. Möglich wird
der Bau, für den bereits die Baubewilligung vorliegt und der im Frühling
gestartet wird, dank der Unterstützung durch die gemeinnützige AG
Haus der jüdischen Jugend, die vollumfänglich für die Finanzierung dieses aufwendigen Projekts aufkommt,
wie «Tachles» weiter schreibt.
Braginsky als Financier
Gegenüber dem Magazin sagt René
Braginsky (66), VR-Präsident der AG
Haus der jüdischen Jugend und laut
Bilanz mit rund 550 Millionen Franken Vermögen einer der 200 reichsten Schweizer: «Für die jüdischen
Gemeinden in der Region Zürich hat
die Noam eine zentrale Bedeutung.
Ohne eine erstklassige jüdische Primar- und Sekundarschule würde ein
aktives Leben unserer Gemeinden
So sieht das Bauprojekt der Turnhalle aus.
Bild: zvg./Foto: ls.
Blick vom Pausenplatz des Gabler-Schulhauses her in Richtung Bauplatz.
viel schwieriger.» Darum setze sich
die AG Haus der jüdischen Jugend
als Besitzerin des Noam-Schulhauses
für eine langfristige Sicherung des
Schulbetriebs ein. Eine eigene Turnhalle sei aus eigener Sicht ein wichtiges Bekenntnis zur erfolgreichen Zukunft der Noam.
Die Turnhalle wird nach ihrer
Fertigstellung auch von jüdischen
Sportvereinen, aber auch von nicht
jüdischen Sportclubs aus dem EngeQuartier genutzt werden können. So
kann der Mangel an Turnhallen im
Quartier wenigstens teilweise behoben werden, heisst es im Artikel
weiter.
Im Quartier gibt es auch kritische
Stimmen. Aus Sicht der friedlichen
Koexistenz verschiedener Religionen
sei es eigentlich schade, dass die
Noam-Schule eine eigene Turnhalle
baue. So schotte sie sich noch mehr
von den anderen ab. Früher sei wenigstens die Mitbenutzung einer städtischen Schule eine Art Annäherung
zwischen jüdischen und nichtjüdischen Schülern gewesen. (ls.)
Planung für Wollishofer
Stromleitungen kann
starten
Das tut weh: Ein Lastwagen
LKW zertrümmert historischen Brunnen
Der Bundesrat hat kurz vor Weihnachten den Planungskorridor für die
rund sieben Kilometer lange Höchstspannungsleitung von Frohalp in
Wollishofen zum Unterwerk Waldegg
(in der Stadt Zürich) festgesetzt. Sie
soll vollständig als Kabelleitung realisiert werden. Damit kann die Projektierung der neuen Höchstspannungsleitung zwischen Kilchberg und
Waldegg (Kanton Zürich) beginnen.
Zwischen Frohalp und Waldegg
soll je ein 380-kV- und ein 220-kVKabelstrang eingezogen werden. Die
neue Leitung soll im ersten Abschnitt
(Frohalp bis zur Lüftungszentrale
Reppischtal) durch den Üetlibergtunnel verlaufen. Unter den Fahrspuren
sind für die Leitung beim Bau des
Tunnels bereits Rohrblöcke eingebaut
worden. Auf dem zweiten Abschnitt
(Lüftungszentrale Reppischtal bis
zum Unterwerk Waldegg) soll bergmännisch ein Stollen errichtet werden. Die Leitung ist Teil des strategischen 50-Hz-Netzes, das vom Bundesrat am 6. März 2009 verabschiedet wurde. Mit der neuen Höchstspannungsleitung soll die Versorgungssicherheit der Stadt Zürich
durch die direkte Anbindung des lokalen Stromnetzes an das 380/220kV-Übertragungsnetz verbessert werden. Das Bundesamt für Energie
hofft, dass in dem nun festgesetzten
Korridor wenig Konflikte zu erwarten
sind.
Das für die Projektierung zuständige Elektrizitätswerk der Stadt Zürich kann nun das Plangenehmigungsgesuch für den Bau der neuen
Leitung ausarbeiten. Dabei hat es die
im erläuternden Bericht zum Objektblatt erwähnten Konflikte zu berücksichtigen. Insbesondere muss es die
für den Umweltverträglichkeitsbericht verlangten Nachweise erbringen. (pd.)
hat den historischen Brunnen bei der Pestalozziwiese
umgefahren. Er kann nicht
repariert werden und hat
nur noch Schrottwert.
Er galt als einer der schönsten Brunnen von ganz Zürich, der gusseiserne
Brunnen bei der Pestalozziwiese mit
Baujahr 1870, den die Stadt Zürich
1982 von der Stadt Paris geschenkt
bekam – als Symbol für die gute Zusammenarbeit in Wasserfragen. Der
Brunnen war mit vier weiblichen Figuren geschmückt, die die Einfachheit, die Güte, die Nüchternheit und
die Nächstenliebe symbolisierten.
Nichts dafür schien der private
Lastwagenfahrer übrig zu haben, als
er kürzlich frühmorgens den schönen
Brunnen umnietete. Auf Anfrage sagt
Nur Trümmer blieben übrig.
So schön war der Brunnen.
F.: zvg.
Hans Gonella von der Wasserversorgung, es sei beim Rückwärtsfahren
bei einer Warenanlieferung für ein
Geschäft passiert. «Das Brunnen-Geschenk wurde erst kürzlich renoviert
und lag nach dem Unfall vollständig
zerstört auf der Strasse.» Die vielen
Einzelteile seien nun im Hardhof bei
der Zentrale der Wasserversorgung
ausgebreitet. «Reparieren lassen sich
die teilweise in kleinste Teile zersplitterten Überreste nicht mehr. Nun laufen die Abklärungen, ob ein neuer
Brunnen an den Standort zu stehen
kommt», berichtet Gonella. Momentan erinnert ein Mahnmal in Form einer Holzkiste an der Ecke Usteri-/
Bahnhofstrasse an den traurigen
Zwischenfall. (ls.)
Publireportage
My Way Optics im Stil der 50er und mit Tag der offenen Tür
Patrick Isker, dipl. Augenoptiker und
Optometrist, hat das bereits 80-jährige Optikergeschäft am Morgental vor
fünf Jahren übernommen. Als dritter
Inhaber gibt er dem Unternehmen ab
dem neuen Jahr eine ganz persönliche Note. Der leidenschaftliche
Rock’n’Roller verwandelt das Geschäftslokal in den Stil der 50er. Es
erinnert an einen Diner irgendwo in
Kalifornien. Im Hintergrund spielt
leise die Musik der Föhnwellen und
Petticoats. Das Angebot wird zwar
nicht kulinarisch, aber fachmännisch
erweitert. Längere Öffnungszeiten,
ein neues Sortiment an modernen
und hochwertigen Brillen und Sonnenbrillen sowie Kontaktlinsen. My
Way Optics setzt ausserdem den Fokus auf die höchsten Standards von
Sehtests. Dank neusten Technologien
können beispielsweise
Augendruckmessungen
durchgeführt
werden, bei denen auch der
graue oder grüne
Star
frühzeitig
erkannt
und
Kunden so an
den
Augenarzt
überwiesen werPatrick
Isker, den können. Das
dipl. Augenopti- Team besucht die
ker und Opto- wichtigen Fachmessen in Paris
metrist.
zvg.
oder
München
und ist dadurch stets auf dem neusten Stand der Augenoptik und Brillenmode. Der neue Name «My Way
Optics» steht für einen modernen
und zeitlosen Modestil, die Zeit der
50er, die Musik, Rock ’n’ Roll und damit auch für die persönlichen Erinnerungen von Patrick Isker an den King
– Elvis Presley.
Tag der offenen Tür: Am Samstag, 16. Januar, von 9 bis 16 Uhr lädt
das Team mit Cüpli, Kaffee und
Häppchen zur Besichtigung des neuen Ladenlokals ein. Zum Neustart offeriert My Way Optics beim Kauf von
zwei Brillen 50 Prozent Rabatt auf
das zweite Paar Brillengläser. Dieser
Rabatt gilt bis Ende Februar. (pd.)
Neue Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag
8.30 bis 13 und 14 bis 18.30 Uhr. Samstags von 8.30 bis 16 Uhr.
My Way Optics, by Patrick Isker, Albisstrasse 58, 8038 Zürich, Telefon 044 482
18 33.
6
Stadt Zürich
Nr. 1
7. Januar 2016
AKTUELL
Asylbewerber aus Eritrea ziehen in die Halle 9
Die Halle 9 in Oerlikon
war rechtzeitig bereit für
die Aufnahme von 250
Flüchtlingen. Am Montagnachmittag zogen die
ersten 32 Asylbewerber ein.
Ende dieser Woche werden
es 179 sein. Bisher sind es
ausschliesslich jüngere
Männer aus Eritrea.
Pia Meier
Dank dem Sondereinsatz einer Baufirma konnte das erste Asyldörfli mit
rund 60 Häuschen aus Spanplatten
über die Festtage erstellt werden. Die
Holzhäuschen ersetzen die Ikea-Modelle, die innert Kürze Feuer gefangen
hätten und deshalb von der Gebäudeversicherung nicht bewilligt wurden.
Die neuen Häuschen sind genau gleich
gross, sodass das Fundament und die
Inneneinrichtung wieder verwendet
werden konnten. Was mit den IkeaHäuschen geschieht, ist nach wie vor
offen. Auch wer die Differenz bei den
Kosten bezahlt, ist noch nicht geklärt,
wie Thomas Schmutz, Mediensprecher der Asylorganisation Zürich AOZ,
festhält. Die Holzhäuschen kosten
3800 Franken pro Stück – damit sind
sie fast dreimal so teuer wie die IkeaHäuschen.
Platz hat es in den Häuschen für
vier Personen: ein Kajütenbett, zwei
separate Betten, ein Tisch mit vier
Stühlen und ein Metallschrank. Es ist
folglich recht eng. Insbesondere in
der unteren Halle der zweistöckigen
PUBLIREPORTAGE
Halle 9 stehen die Holzhäuschen zudem sehr nahe beinander. Die Küchen und die sanitären Anlagen sind
in separaten Containern untergebracht. Allerdings sind noch nicht alle Küchen bereit, weshalb mit einem
Catering angefangen wird. Zwei Personen werden während 24 Stunden
nach dem Rechten sehen. Die Flüchtlinge sollen aber nur für relativ kurze
Zeit in der Halle 9 wohnen.
Die ungefähr 250 Asylbewerber
werden von anderen Unterkünften in
die Halle 9 verlegt. Bis Ende dieser
Woche ziehen 179 Männer aus Eritrea ein. Nächste Woche erwartet die
AOZ alleinreisende Frauen und unbegleitete Jugendliche. So genau wussten es aber die Verantwortlichen Anfang dieser Woche nicht. Auch aus
welchen Ländern diese kommen –
Eritrea, Syrien, Afghanistan oder
Irak – war noch nicht bekannt.
Männer aus Eritrea
Einige Leute hätten erwartet, dass
mehr Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan oder Irak einziehen. «Die
meisten Asylbewerber in der Schweiz
kommen aus Eritrea», erläutert
Schmutz. Das kantonale Sozialamt
führt keine Statistik, aus welchen
Ländern die Asylbewerber in den
Asylzentren in der Stadt Zürich stammen. Gemäss Statistik des Bundes
fürs dritte Quartal 2015 stellen die
Menschen aus Eritrea aber die grösste Flüchtlingsgruppe. Von Juli bis
September 2015 ersuchten 5127 eritreische
Staatsbürgerinnen
und
Staatsbürger um Asyl in der Schweiz
(plus 1889 Gesuche, plus 56 Prozent
im Vergleich zum Vorquartal). An
Die Holzhäuschen sind klein, aber die Asylbewerber sollen nur für kurze Zeit dort leben.
zweiter Stelle der wichtigsten Herkunftsländer in der Schweiz lag im
dritten Quartal Syrien mit 1556 Gesuchen, an dritter Stelle folgte Afghanistan mit 1373 Gesuchen. Der Anteil
von Bürgern aus diesen beiden Staaten nahm im Vergleich des Quartals
deutlich zu. Zugenommen haben zudem die Gesuche aus dem Irak. Trotz
der grossen Flüchtlingswelle aus Syrien
würden
diese
Menschen
Deutschland und Schweden vorziehen, so Schmutz.
Die SP Stadt Zürich heisst die Asylsuchenden willkommen, wie sie in einer Mitteilung festhält. «Die von der
SP immer wieder geforderte und nun
von der Stadt Zürich vorgelebte aktive
Willkommenskultur setzt einen wohltuenden Kontrapunkt zur rechtsnationalen Hetze.» Für die FDP und die
SVP sind unter anderem die Mehrkosten für die Fertighäuser ein Thema.
Für mehr als Bett, Tisch und Schrank hat es nicht Platz.
Fotos: pm.
D AS J A H R , D AS WA R
Zürich 2
Nr. 1
7. Januar 2016
7
Das Jahr 2015 im «Zürich 2»
Menschen, Geschichten, Schlagzeilen
Foto: Marco Boeschenstein / RSUAZ Ron Stocker’s United Archives, www.rsa1.ch
Das Jahr der Wetterrekorde: Zu heiss, zu trocken, dann
wieder mal ein Starkregen und im Dezember das vergebliche
Warten auf Schnee. Laut MeteoSchweiz wurde für die Jahrestemperatur 2015 mit einem Überschuss von 1,3 Grad ge-
Kunst im Quartier: Der Wollishofer
Maler Peter Maurer ist weitherum
bekannt. Denn im Gegensatz zu
vielen seiner Kollegen malt er oft
und gerne in der Öffentlichkeit, im
genüber der Norm 1981–2010 ein neuer Rekord gemessen.
Zusammen mit den bisherigen Rekordüberschüssen von 1,2
Grad aus den Jahren 2014 und 2011 liegen damit drei Jahre
in kurzer Folge in demselben Extrembereich. Das Jahr 2015
lieferte zudem auf der Alpensüdseite und im Engadin den
zweitwärmsten Winter und landesweit den zweitheissesten
Sommer seit Messbeginn 1864. Unser Foto stammt aus der
Enge und zeigt eine starke Herbstimpression. (zh2.)
Foto: ls
Foto: ls.
Foto: ls.
Sommerhalbjahr meist im Strandbad Mythenquai. Seine Ausstellung
im mittlerweile neu eingerichteten
Ortsmuseum Wollishofen war ein
schöner Erfolg. (ls.)
Göpf reloaded: Das Gottfried-Keller-Denkmal, das in der Gartenanlage
beim Hafen Enge steht, wurde fachgerecht restauriert und erstrahlt in
neuem Glanz. Das Kunstwerk, das 1963 vom Bildhauer Otto Charles Bänninger geschaffen wurde, sorgte damals für einige Diskussionen. Heute
ist es aus der Gartenanlage nicht mehr wegzudenken. (ls.)
Plattgemacht:
Jahrzehntelang
wohnte Edgar Keller (Foto) in diesem Haus an der Seestrasse 416.
Er kämpfte, unter anderem mit
dem Quartierverein Wollishofen,
für den Erhalt dieses Zeitzeugen.
Doch die Stadt hatte kein Gehör
für den Erhalt. Früherer Besitzer
war der Seidenfabrikant und ehemalige Gemeindepräsident Wilhelm
H. Honegger (1819–1884). (ls.)
8
Stadt Zürich
Nr. 1
JAHRESRÜCKBLICK
7. Januar 2016
Durchmesserlinie macht Fahrplanwechsel möglich:
Im Juni 2014 wurde die erste Etappe der Durchmesserlinie von Bundesrätin Doris Leuthard, ZVV-Direktor
Franz Kagerbauer und Regierungsrat Ernst Stocker
(Bild oben) eingeweiht. Diese umfasste den Bahnhof
Foto: Andreas J. Minor
Foto: Pia Meier.
Löwenstrasse und den Weinbergtunnel. Im Dezember
2015 war die Durchmesserlinie mit den Brücken Letzigraben und Kohledreieck fertig erstellt. Sie erlaubt
mehr Züge, kürzere Fahr- und Umsteigezeiten und
nicht zuletzt mehr Läden. (pm.)
Visualisierung: zvg.:
Limmattalbahn kommt gegen den Willen der Anrainer: Die Limmattalbahn kann gebaut werden. Die Stimmberechtigten des Kantons haben sich
mit 64 Prozent Ja für den 510-Millionen-Kredit ausgesprochen und die
Limmattaler überstimmt, die das Projekt mit 54 Prozent Nein ablehnten.
Die Bahn fährt ab 2022 zwischen Altstetten und Spreitenbach AG. (ho.)
Fifa-Museum nimmt Form an: Am Tessinerplatz
beim Bahnhof Zürich-Enge steht bald ein Grossereignis an, nämlich die Eröffnung des Fifa-Museums im
Frühjahr. Die Fifa hat in das gesamte Gebäude rund
140 Millionen Franken investiert. Davon entfallen 30
UBS zahlt in der Stadt Zürich wieder Steuern: Auf Anfrage der Lokalinfo bestätigte die UBS, man zahle 2016 wieder Gewinnsteuern – seit
2008 zahlte die Bank keine Gewinnsteuern mehr. Nur: Hätte die Bank in
den Verlustjahren 2007, 2009 und 2012 auf die Boni verzichtet, hätte
sie in diesen Jahren gar kein Defizit erzielt und entsprechend die öffentliche Hand nicht belastet, schrieb Uni-Zürich-Professor Marc Chesney in
einem Gastartikel im «Tages-Anzeiger». (ls.)
Foto: Lisa Maire
Bauerei an Bellevue und Quaibrücke beendet: Ende
November war es endlich so weit. Die Bauerei am
Bellevue konnte plangemäss und innerhalb des Kostenrahmens von 32 Millionen Franken beendet werden. Unter anderem wurde das Dach der Tramhalte-
stelle Bellevue saniert. Zeitgleich liefen die Bauarbeiten an der Quaibrücke ab. Hier wurden rund 20 Millionen Franken investiert. Sechs Tramhaltestellen wurden behindertengerecht gestaltet, die Schienen ersetzt und die Brücke flussseitig verbreitert. (ajm.)
Fotos: zvg.
National- und Ständeratswahlen: Bei den Nationalratswahlen gewann
die SP zwei Zürcher Nationalratssitze dazu und konnte damit den grössten Sitzzuwachs verbuchen. SVP und FDP erhielten je einen zusätzlichen
Sitz. Grünliberale, Grüne und BDP verloren je einen. Die SVP ist mit 12
von 35 Zürcher Sitzen die stärkste Partei. Bei den Ständeratswahlen gelang SP-Politiker Daniel Jositsch (l) der Sprung in den Ständerat auf Anhieb, FDP Unternehmer Ruedi Noser (r) im 2. Wahlgang. (pm.)
Fotos: Lorenz Steinmann
Millionen auf das Museum. Noch bis zum 11. Januar
kann man schon einmal einen Blick in Teile der kommenden Ausstellung werfen, dies im Rahmen des Ballon d’Or, der Wahl der Weltfussballer des Jahres im
Kongresshaus. (ls.)
Foto: Lorenz Steinmann
Regierungs- und Kantonsratswahl: Die Regierung des Kantons Zürich
rückte im April nach rechts. Neu in den Regierungsrat gewählt wurden
Jacqueline Fehr (SP), Carmen Walker Späh (FDP) und Silvia Steiner
(CVP). Der bisherige Regierungsrat Martin Graf (Grüne) schaffte die Wiederwahl nicht. Im Kantonsrat legte die FDP 4,4 Prozent zu. (pm.)
JAHRESRÜCKBLICK
Zürich 2
Nr. 1
7. Januar 2016
9
Fotos: zvg./ ls.
Grossbaustelle Adliswil – in Planung: Rund 20 Einwendungen gab es gegen den privaten Gestaltungsplan Stadthausareal in Adliswil. Die Stadt plant, das 6200 Quadratmeter grosse Stadthausareal direkt an der Sihl mit vier Häusern zu bebauen, eines davon soll 35 Meter hoch werden.
Am zentralen Standort sind ein Wohngebäude, ein Hotel,
ein Mehrgenerationenhaus sowie ein Ärzte- und Gesundheitszentrum vorgesehen. In eigener Kompetenz entschieden hat der Stadtrat über die Gebäude an der Zürichstrasse
1 und 3 (Foto oben heute und vor 100 Jahren). Die beiden
Bauten sind im kommunalen Inventar der Kulturobjekte
enthalten. Sie sollen aus der Schutzwürdigkeit entlassen
und abgerissen werden. Und: Die Stadt Adliswil zerrte eine
ältere Mieterin vor Gericht und wollte sie ausweisen, obwohl die Häuser frühestens 2017 abgebrochen werden. (ls.)
Foto: ls.
Übers Wasser laufen: Der Seesteg bei der Roten Fabrik wurde ohne Fest
eröffnet. Das wunderbare Bauwerk mit dem leicht sperrigen Namen «Cassiopeiasteg» wurde sofort von der Bevölkerung in Beschlag genommen.
Am Tag vor der Eröffnung grillierten Kibag-Arbeiter ihre Wurst. (ls.)
Foto: ls
Foto: pm.
Grosshotel statt Jade-Club: Das Motel One der Münchner Kette «Motel
One» in der ehemaligen Post Selnau wird 2017 eröffnet. Es wird mit
rund 400 Zimmern zum grössten Hotel der Deutschschweiz. Auf die Bauausschreibung sind keine Rekurse eingegangen, wie es auf Anfrage von
«Zürich 2» hiess. Das bedeutet aber, dass der jetzige Club Jade im Erdgeschoss etwa Mitte 2016 dichtmachen muss. (ls.)
In Pension: Der Wollishofer Bruno
Hohl war 31 Jahre ein erfolgreicher Chefbeamte bei der Stadt Zürich. Als Präsident der ref. Kirchenpflege bleiben ihm genügend Aufgaben zum Gemeinwohl. (ls.)
Foto: ls.
Fest im Sattel: Auch wenn der Gemeinderat noch am Budget herumschraubte – Daniel Leupi, Stadtzürcher Finanzvorsteher aus Wollishofen,
hat Zürichs 9-Milliarden-Budget gut im Griff. Für 2016 ist ein Ertragsüberschuss von 8,2 Millionen Franken budgetiert. (ls.)
Schlaflos: Der Protest der Umweltorganisation umverkehR nützte
wenig: Die Nachtzüge der Deutschen Bahn nach Amsterdam,
Foto: ls.
Foto: ls.
Hamburg, Berlin, Dresden und Prag
fahren im Dezember 2016 zum
letzten Mal. Nun liegt es am Bundesrat, eine Lösung zu finden. (ls.)
Generationenwechsel: Mit Sönke Claussen trat ein
sehr aktives Vorstandsmitglied aus dem Quartierverein Wollishofen zurück – nach 22 Jahren! Dank den
beiden Frauen Carmen Senoran (r.) und Judith Dylla
ist Kontinuität gewährleistet. Unbeantwortet ist nach
wie vor, ob die Stadt Zürich die Unterführungen beim
Mythenquai nicht doch aufheben will. Die Antwort
der Stadtpräsidentin auf die Petition mit 2910 Unterschriften zum Erhalt enttäuschte laut Quartiervereinspräsident Martin Bürki. (ls.)
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Zürich 2
Nr. 1
7. Januar 2016
Veranstaltungen & Freizeit
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Eine tierische
Party
Wenn in der «Beast Bar» eine Fete
steigt, will niemand fehlen. Kein hohes Tier, das nicht ins Lokal drängt.
Doch die Türsteher sind streng und
lassen nur die Vordersten in der Warteschlange ins Lokal.
Wer statt in der kühlen Nacht dieses Thema lieber als Kartenspiel erleben will, ist mit «Beasty Bar» an der
richtigen Adresse. Jeder Spieler
erhält die gleichen 12 Karten
mit unterschiedlichen
Tieren,
nummeriert von
1 bis 12. Ihr Ziel: möglichst viele ihrer
Karten in die Bar zu bringen und dabei die anderen Mitspieler davon abzuhalten. Auf dem Tisch liegt das
«Heaven’s Gate», der Eingang zu Bar.
Hier legen die Spieler reihum jeweils
eine ihrer vier Karten an. Sind fünf
Karten vor dem Eingang eingereiht,
erhalten die vordersten zwei Tiere
Zutritt zum Lokal. Das letzte Tier
fliegt raus. Die beiden übrigen, bilden
den Anfang der neuen Warteschlange.
So weit so einfach. Wären die einzelnen Tiere auf den Karten nicht so
chaotisch. Immer wenn ein Spieler eine Karte legt, führt er sofort die besondere Fähigkeit des darauf abgebildeten Tiers aus. So beseitigen die Löwen alle wartenden Affen – ausser ein
anderer Löwe ist bereits anwesend.
Dann scheidet der neue Löwe selbst
aus. Das Nilpferd hingegen drängelt
sich bis zum Eingang vor. Ausser es
trifft auf ein Zebra. Dieses hält Nilpferde, aber auch Krokodile auf. Diese wiederum fressen schwächere Tiere vor ihnen in der Schlange. Ein
Känguru überspringt wahlweise das
hinterste oder die hintersten beiden
Tiere, und so weiter ...
Wenn alle Spieler ihre letzte Karte
gespielt haben, wird gezählt, wer die
meisten seiner Karten in die Bar
schleusen konnte. Gewonnen hat, wer
die meisten Partygäste stellt.
Dr. Gamble meint: «Beasty Bar»
ist ein chaotisch lustiger Kartenspass,
der zunächst völlig willkürlich wirkt.
Der beste Plan, seine Karten an die
Spitze der Schlange zu bringen, können jederzeit zunichtegemacht werden. Und oft beseitigt man aus Versehen auch eigene Karten, weil man
das gesamte Zusammenspiel der einzelnen Tierfunktionen nicht richtig
vorausgesehen hat. Was aber nach
Frust tönt, macht genau den etwas
unberechenbaren Spass des Spiels
aus. Wem die ersten zwölf Tiere zu
wenig Abwechslung bringen, kann
mit «Beast Bar – New Beasts in
Town» zwölf weitere zur Party mitbringen. Die zweite Ausgabe kann separat, aber auch in beliebiger Kombination mit dem Original gespielt werden. Insgesamt ein witziges Spiel, bei
dem man nicht zu viel grübeln sollte.
Dr. Gambles Urteil:
«Beasty Bar» und «Beasty Bar – New
Beasts in Town» von Stefan Kloss & Anna
Oppolzer, Zoch-Verlag, für 2 bis 4 Spieler,
ab 8 Jahren.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Jeden Montag und Mittwoch
Freitag, 8. Januar
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr
im ref. Kirchgemeindehaus, Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30–20.00 und 20.15–21.45 Uhr, im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch
18.00 Vernissage: Glückliche Lichter – Optische
Andeutungen / Heureuses lueurs – Allusions
d’optique. Eine magische Ausstellung. Öffnungszeiten bis 10. Februar 2016: Mi–Sa 16–20 Uhr.
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
20.00–21.30 Sachbuch: Ahmad Mansour: Türöffnung: 19 Uhr. Kaufleuten (Festsaal), Pelikanplatz.
20.15 Licht-Reise-Performance: Über das Leben!
Dal vivo! Für alle ab 6 Jahren; ohne Sprache.
Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
Jeden Mittwoch
Gymnastik, Spiel, Spass und Prellball: Turnhalle Entlisberg, Wollishofen, Eingang Moosstrasse. Senioren von 18 bis 19 Uhr, Männerturner von 19
bis 21 Uhr. In der Turnhalle Entlisberg in Zürich-Wollishofen. Männerriege des TV Wollishofen. Kontakt: 044 482 83 64.
Jeden Montag
Winter-Qi-Gong in Wollishofen: jeden Montag von
19 bis 20 Uhr. Ort: ABZ-Gemeinschaftsraum, Entlisbergstr. 28, 8038 Wollishofen. Kontakt: Luzius
Luchsinger, zert. Qi-Gong-Lehrer, Tel. 044 461 62
09, E-Mail: [email protected].
rant Muggenbühl, Muggenbühlstrasse 15.
20.00–22.00 Kabarett: Hazel Brugger: Türöffnung:
19 Uhr. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz.
Samstag, 16. Januar
14.30 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei
jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden
können und in denen sich Geschichten entwickeln. Ab 4 Jahren; ohne Sprache. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
Montag, 11. Januar
Sonntag, 17. Januar
20.00–21.30 Züri Littéraire: Türöffnung: 19 Uhr.
Tim Krohn & Hansjörg Schneider. Kaufleuten
(Festsaal), Pelikanplatz.
20.00–21.30 Gespräch: Türöffnung: 19 Uhr. Robert
F. Kennedy Jr. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz.
11.00 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei
jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden
können und in denen sich Geschichten entwickeln. Ab 4 Jahren; ohne Sprache. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
14.30 «De chli Muck»: Kath. Pfarreizentrum St.
Franziskus, Kilchbergstrasse 1. Mit Vera Kaa
(Live!). Grosse Vorschau im nächsten «Zürich 2».
Dienstag, 12. Januar
18.00–20.00 Abendcafé mit Musik: Pflegezentrum
Entlisberg, Paradiesstrasse 45.
Mittwoch, 20. Januar
Freitag, 15. Januar
Donnerstag, 7. Januar
14.30 Tanznachmittag: Mit Hans Surber. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45.
8.30–9.30 Acht-Brokate-Qi-Gong in Wollishofen: ABZ
Gemeinschaftsraum, Entlisbergstrasse 28.
14.30 Erinnerungen an die Ferien: Pflegezentrum
Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45.
19.30 Jazzkonzert: Alabama Jazz Band: im Restau-
Zeit-Geschenke
Was wünschen wir uns mehr, als
dass wir im 2016 doppelt so viel Zeit
hätten, zu tun, was uns freut? Gelänge es doch, ein weniger hektisches
Alltagstempo als im zu Ende gehenden Jahr anzuschlagen! Färben Sie in
Ihrer Agenda gleich zum Jahresbeginn im Januar und Februar ein
zweistündiges Zeitfenster himmelblau an. Verschenken Sie diese Zeit.
Beim Besuch eines Quartierbewohners, der einen hohen Geburtstag feiert, nehmen Sie einen bedächtigeren
Zeitrhythmus wahr. Sie spüren vielleicht, welche Qualitäten sich im Leben entfalten, wenn es beschaulicher
und unverplanter gelebt werden darf.
Wer ist interessiert, sich einmal auf
eine Begegnung mit einem Jubilar
einzulassen? Heidi Stäheli, Sozialdiakonin, [email protected], 044
201 06 31, gibt weitere Auskunft und
nimmt die Zeitgeschenke gerne entgegen. (e.)
18.00–21.00 Gymnastik, Spiel, und Spass und Prellball: Senioren von 18 bis 19 Uhr, Männerturner
von 19 bis 21 Uhr. In der Turnhalle Entlisberg in
Zürich-Wollishofen. Männerriege des TV Wollishofen. Kontakt Tel. 044 482 83 64. Turnhalle Entlisberg.
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Sonntag, 10. Januar
10.00 Gottesdienst
mit Pfarrer Sönke Claussen
Offene Sonntagskantorei (ab 9.00)
Kollekte: Zwinglifonds, Alte Kirche
Anschliessend: Chilekafi
Montag, 11. Januar
14.30 Wollichörli für Senioren/
Seniorinnen, Kirchgemeindehaus
Kilchbergstrasse
18.00 lectio divina, Alte Kirche
19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Dienstag, 12. Januar
20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 13. Januar
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 9. Januar
ab 17.00 Beichtgelegenheit
17.30 Eucharistiefeier
Sonntag, 10. Januar
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Santa Messa auf italienisch
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Donnerstag, 7. Januar
13.00 ökumenische Wanderung
Treffpunkt um 13.00 beim Treffpunkt
Hauptbahnhof; Abfahrt:
S9 um 13.07 nach Glattfelden
Wanderung: Glattfelden–Eglisau
Donnerstag, 7. Januar
14.00 Jassen im Kirchgemeindehaus
Enge, Bederstrasse 25
Freitag, 8. Januar
11.45 bis 13.00 Wähentag im
Kirchgemeindehaus, Bederstr. 25
Sonntag, 10. Januar
10.00 Gottesdienst
in der Kirche St. Peter
Kein Gottesdienst
in der Kirche Enge
Dienstag, 12. Januar
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für Primarschüler/-schülerinnen, Kirchgemeindehaus Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Kinderchor
(1. bis 3. Klasse)
im Pfarreisaal Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Jugendchor
(4. und 6. Klasse)
im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge
Kontakt: Barbara und Ulrich
Meldau: 044 781 25 25
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
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Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Clo Bisaz erzählt eine Wildnisgeschichte über Mut und Respekt vor der Natur für alle ab 7 Jahren.
Foto: zvg.
Eine Abenteuerreise gegen die Angst
«Grossvater und die Wölfe»
erzählt die berührend komische Geschichte eines Grossvaters, wie ihn sich alle
Kinder wünschen. Das Stück
ist am Wochenende im Theater PurPur zu sehen.
Mina ist verzweifelt: Da wird sie mitten in der Nacht von einem Krokodil
gebissen, und ihre Eltern erzählen
ihr bloss etwas von Träumen und
Mückenstichen und dass sie weiter
schlafen soll. Nur Grossvater hat am
Telefon ein offenes Ohr. Er hat auch
schon einen Plan zur Hand, wie Mina
in Zukunft so stark und tapfer wird,
dass kein Krokodil sie mehr erschrecken kann.
Zusammen mit seinen drei Enkelkindern und dem treuen Hund Mischa bricht der alte Mann auf, zu einer Expedition in die Berge. Denn
dort, in der unberührten Natur, ist
der Ort für richtige Herausforderungen. «Wer einmal eine Expedition gemacht hat, kann nie mehr Angst haben. Vor nichts», sagt der Grossvater,
und er muss es wissen.
Natürlich muss bei einem solchen
Abenteuer mit Gefahren gerechnet
werden. So übernachtet man in einer
dunklen Höhle, begegnet Wölfen und
gefährlichen Wilderern und rettet
zum Schluss dem Grossvater das Leben. Beinahe zumindest. Gestärkt
und voller Vertrauen in die eigenen
Fähigkeiten, werden die Kinder am
Ende nach Hause zurückkehren.
Die wunderbare Geschichte über
Mut und Respekt vor der Natur, erzählt von Schauspieler Clo Bisaz, ist
eine Produktion des Tournee-Theaters Salto & Mortale aus Cham, nach
einer Kinderbuchgeschichte des bekannten schwedischen Schriftstellers
Per Olov Enquist. (pd./mai.)
Samstag, 9. Januar, 17 Uhr und Sonntag,
10. Januar, 11 Uhr, Theater PurPur, Grütlistrasse 36, 8002 Zürich, 044 201 31 51.
Mehr Infos: www.theater-purpur.ch.
GEMEINSCHAFTSZENTREN/QUARTIERVEREINE
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Flamencoloro: Do, 7. Jan., 19.30 bis
22.30 Uhr.
Tanz- und Körpertraining: Mi, 13. Jan.,
9.30 bis 11.30 Uhr. Infos/Anmeldung:
079 323 69 10, Claudia Christen.
GZ Neubühl, Erligatterweg 33
Elektro-Tüftelabend: Fr, 8. Jan., 17.30
bis 19 Uhr.
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Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und
Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich
Selnau: Do 9 bis 12 Uhr. Tel. 044 412
89 77, [email protected].
Themenabend: Mein Kind – gesund,
stark und selbstbewusst! Mo, 18. Jan.,
19 bis 21.30 Uhr. Anmeldung im Sekretariat Entlisberg.
Bewegte Märchen aus aller Welt: Do, 14.
Jan., 15 bis 15.45 Uhr, für Kinder
von 2½ bis 5 Jahren in Begleitung,
im grossen Saal, gratis, ohne Anmeldung.
Familientreffpunkt: jeden Mi 14.30 bis
17.30 Uhr.
GZ Leimbach
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Zeichnungsatelier für Erwachsene: 4x
ab Do, 7. Jan.
Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 10.30
Uhr, für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung. Anmeldung erbeten an [email protected].
Kügelibahn bauen: Sa, 9. Jan., 10 bis
12.30 und 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter und Erwachsene.
Offenes Atelier: Fr, 8./15. Jan., 14 bis
17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter
oder in Begleitung.
live@gzbistro: Fr, 8. Jan., ab 19.30
Uhr «The Apeiron Project» – Worldmusic, Barbetrieb.
Kinderflohmarkt: Sa, 9. Jan., 14.30 bis
17 Uhr.
Verkleidungsatelier: Mi, 13. Jan., 14
bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter.
Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis
16 Uhr.
Offene Krabbelgruppe: jeden Do 14.30
bis 16.30 Uhr im Bistro, für Eltern
und Kleinkinder.
Quartiertreff Enge
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Mittwochswerken: 14.30 Uhr. Anmelden unter [email protected].
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
Quartierverein
Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Geöffnet sonntags 14 bis 16 Uhr, in den Schulferien
und an Feiertagen geschlossen.
Nr. 1
7. Januar 2016
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Zürich 2
Nr. 1
7. Januar 2016
H I N TE R G R U N D
Beethoven-Konzert im
Haus zu den 3 Tannen
Das Haus zu den 3 Tannen – das älteste Engemer Haus – eröffnet das
neue Jahr mit dem Klavierkonzert in
Es-Dur op. 73 von Ludwig van Beethoven. Dieses Klavierkonzert ist mit
einer Begleitung durch ein grosses
Orchester gedacht. Und so kann es
nur an Orten mit grossen Orchestern
aufgeführt werden – wie beispielsweise in der Tonhalle. Deshalb ist es
auch in Konzertveranstaltungen nicht
oft zu hören, weil die grossen Konzerthäuser immer wieder verschiedene Programme haben. Im Haus zu
den 3 Tannen kommt das Orchester
aus dem Raum zum Soloklavier. Die
Gäste sitzen in der privaten Umgebung. Es ist eine der Besonderheiten
des Hauses, dass man «vom Keller
bis unter das Dach» jeden Ton der
Musik hören und geniessen kann. In
dieser privaten Atmosphäre kann einem der grosse Komponist sehr nahe
begegnen.
Ernst und kämpferisch
Was wird das eben angebrochene
neue Jahr bringen? Was wird es uns
schenken, was wird es uns abverlangen? Was werden wir leisten, bewältigen, schaffen, erschaffen, unsererseits unserer Mitwelt schenken können oder wollen? Ludwig van Beethoven bemerkte mit sechsundzwanzig Jahren, dass mit seinem Gehör
etwas nicht stimmte. Mit zweiunddreissig Jahren war er bereits vollkommen taub. Die Bewältigung seines Alltags war voller Mühen. Er
konnte sich nur schriftlich mit seiner
Umwelt verständigen. Er ist in seinem Leben achtzehn Mal umgezogen,
weil sein lautes nächtliches Musizieren die Nachbarschaft aufbrachte.
Nach langen inneren Kämpfen fand
er den Sinn. Er wollte mit seinem
Durchhalten andere Menschen in Not
ermutigen. – Er wollte ihnen zeigen,
dass dies möglich sei. Auf wundersame Weise wurde ihm die Kraft geschenkt, zu bestehen. Und diese Kraft
strömt noch heute, zweihundert Jahre später, aus seiner Musik. Die Musik spricht von der Auseinandersetzung und dem Neuerstehen. Zunächst ernst und kämpferisch und
dann ewig, strömend, beseligend.
Diese Töne wollen den Gästen leuchten –- ins neue Jahr, in die neue Zeit
hinein. (e.)
Samstag, 23. Januar, 17 Uhr im «Haus zu
den 3 Tannen»; Ludwig van Beethoven,
Klavierkonzert in Es-Dur op.73; Clara Luisa Demar, Klavier, Sigrid Marcengo Orchester. Eintritt Fr. 20.–, ältere Kinder
willkommen Fr. 10.–. Dauer rund 90 Minuten. Anmeldungen E-Mail: sonnenmusik
@bluemail.ch oder Telefon 044 201 26 44
(auch Combox). Bitte Namen, Anzahl Personen, E-Mail/Telefonnummer und Adresse angeben.
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Das berühmte «Odeon» in einer Nachkriegsaufnahme.
Fotos: hg./ zvg.
Ein Porträt von Oda Schaefer (1900–1988).
Foto: Archiv Clara Luisa Demar
Eine Hommage an Oda Schaefer
Die Engemerin Clara Luisa
Demar stellte Erinnerungen
der Schriftstellerin Oda
Schaefer aus der Zeit nach
dem Zweiten Weltkrieg ins
Zentrum einer musikumrahmten Lesung.
Heike Gerling
Kurz vor Jahresende fand eine musikalische Lesung im Café Odeon statt,
mit der die Engemer Pianistin und
Sängerin Clara Luisa Demar einen
Einblick in das lyrische und autobiografische Werk der Schriftstellerin
Oda Schaefer gab. Wegen der grossen Nachfrage war es schon die dritte
Veranstaltung in diesem Jahr.
Auf Einladung des Zürcher
Schauspielhauses waren Oda Schaefer und ihr Mann, der Schriftsteller
Horst Lange, im Oktober 1947 in die
Schweiz gereist; einer ihrer wichtigen Treffpunkte in Zürich war das
Café Odeon. Oda Schaefers Aufzeichnungen über diese Zeit, ihr Leben
und ihre Begegnungen in Zürich bildeten die Grundlage der musikalischen Lesung von Clara Luisa Demar.
Sie hat Oda Schaefer und Horst Lange noch durch ihren Vater kennen
gelernt; während eines Studienaufenthalts in München verschafften die
beiden ihr dort Kontakte und Auftrittsmöglichkeiten und blieben ihr
als «Vize-Eltern» auch später freundschaftlich verbunden.
Geboren im Jahr 1900 in Berlin,
hat Oda Schaefer zwei Weltkriege erleben müssen. Nach einer kunstgewerblichen Ausbildung und einer frühen, gescheiterten Ehe, aus der ein
Sohn hervorging, begann sie zu
schreiben. Neben
ihrem lyrischen
Werk, einer eigenen Art der Naturpoesie,
die
den eigentlichen
Kern ihrer Arbeit
bildet, veröffentlichte Oda Schaefer Erzählungen,
Hörspiele, Feuilletons und autobiografische Aufzeichnungen. Gemeinsam
mit
Horst Lange, mit
dem
sie
seit
1933 verheiratet Clara Luisa Demar
war, gehörte sie
zum Kreis um die Literaturzeitschrift
«Die Kolonne», die sich gegen nationalsozialistisches Gedankengut richtete und an der auch Autoren wie
Günter Eich, Peter Huchel und Elisabeth Langgässer mitarbeiteten. Erich
Kästner und Werner Bergengruen
waren langjährige Freunde der Langes. Oda Schaefer überlebte den
grössten Teil der Kriegszeit in Berlin;
Horst Lange wurde als Soldat eingezogen und im Krieg schwer verletzt.
Im März 1945 wurde er nach Mittenwald versetzt, wohin Oda Schaefer
ihn begleitete.
Dank Einladung 1947 in Zürich
Kurt Hirschfeld, der damalige Dramaturg des Zürcher Schauspielhauses, hatte durch Erich Kästner von
Oda Schaefer und Horst Lange erfahren. Er plante, Langes Monolog «Die
Frau, die sich Helena wähnte» in Zürich aufzuführen, und lud den Autor
ein, nach Zürich zu kommen und
sich hier von seiner schweren Kriegsverletzung zu erholen. Nach einem
langen, komplizierten Bewilligungsverfahren
konnten
Horst
Lange und Oda
Schaefer im Oktober 1947 in die
Schweiz reisen,
wo sie von Kurt
Hirschfeld
und
Langes Verleger
Henry
Goverts
gastlich empfangen wurden.
Odeon: Ort
der Debatten
an der Lesung.
Die Diskrepanz
zwischen
dem
kriegszerstörten Deutschland und der
unversehrt gebliebenen Schweiz hätte kaum grösser sein können. Oda
Schaefer beschrieb ein Gefühl der
Unwirklichkeit, in das sie sich hier
eingehüllt fühlte. In Zürich trafen sie
Hans Nowak, Wilfried Seyfarth, Erich
Kästner und Werner Bergengruen
wieder, die auch als Bürgen über ihre
Haltung während der Dreissigerjahre
Auskunft geben konnten. Einer ihrer
wichtigen Aufenthaltsorte in Zürich
war das schon damals legendäre Café
Odeon, das zu dieser Zeit noch ein
Ort der geistigen Begegnung und der
Debatten war. «Der rötliche Marmor
der Wände, die dunklen Lederpolster
unter den milchigen Lampen, das erinnerte uns heimatlich an das ‹romanische Café› in Berlin. Auch war das
Odeon von schweizerischer Behäbigkeit», schrieb Oda Schaefer. In spannendem Kontrast dazu stand die Vielfalt der unruhigen Geister, die hier
ein und aus gegangen waren: Anarchisten und Sozialisten, Dichter und
Dadaisten.
In der sanften Dämmerung des
Odeon trafen sich Oda Schaefer und
Horst Lange mit Erich Kästner, Alesander Lernet-Holenia, Max Frisch
und Eduard Korrodi; hier lernten sie
auch die Mitglieder des «GeisterStammtisches» kennen, einer Freitagstafelrunde, zu der sich Persönlichkeiten wie die Professoren Emil
Staiger und Robert Faesi, Max Rychener, Redaktor der Zeitung «Die Tat»,
der Chefredaktor Erwin Jaeckle, Walther Meier, der Gründer der Manesse-Bibliothek, Emil Oprecht aus dem
Schauspielhaus und Fritz Bondy alias
N. O. Scarpi seit 1942 zu versammeln
pflegten. Horst Lange, der in der
Schweiz seinen grossen Berlin-Roman fortsetzen wollte, konnte hier
nicht schreiben. Zu gross war der
Kontrast der traumatischen Kriegserlebnisse, die hinter ihm lagen, zum
Leben in der Schweiz; zu schwer waren seine Verletzungen. Im Mai 1948
kehrte Oda Schaefer mit ihm nach
München zurück, wo sie ihr weiteres
Leben verbrachten. Was würden die
beiden wohl über die heutigen Entwicklungen denken?
«… ausser man tut es»
70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges sind aufgrund sich zuspitzender kriegerischer Konflikte, wirtschaftlicher Krisen und Klimaveränderungen weltweit mehr Menschen
auf der Flucht als je zuvor. Grund genug, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Erich Kästner
schrieb das kurze Gedicht: «Es gibt
nichts Gutes – ausser man tut es.»
Die Lebenserinnerungen von Oda Schaefer
und eine Auswahl ihrer Gedichte sind
2012 im Münchener Verlag Edition Avicenna neu aufgelegt worden.