GZA/PP 8048 Zürich 82. Jahrgang Donnerstag, 7. Januar 2016 Nr. 1 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Die Küchenhelfer aus dem geheimen Engemer Betty-Bossi-Tüftellabor Die Produktentwickler von Betty Bossi ertüfteln und testen an der Engemer Bürglistrasse legendäre Küchenhelfer wie den «Gipfeler», den «PowerHäxler» und aktuell den «Rösti-Blitz». Mindestens in jedem dritten Schweizer Haushalt wird damit gekocht und gebacken. Der Weiterbestand des Leimbigrümpi ist in akuter Gefahr. Kult-Grümpi findet nicht statt – OK sucht Nachfolge Lorenz Steinmann Betty Bossi mit Sitz an der Engemer Bürglistrasse? Das sind die seit Jahrzehnten «gelingsicheren» Rezepte, die alle vier Wochen erscheinende Betty-Bossi-Zeitung mit einer Auflage von 700 000 Exemplaren, die bisher über 100 erschienenen Kochbücher von A wie «Aus Mutters Kochtopf» bis W wie «Wunderbar haltbar», das riesige Sortiment an sogenannten Frisch-Convenience-Produkten in den schweizweit fast 900 Coop-Filialen – und die breite Palette an all den bisweilen perfektionistisch anmutenden Küchen- und Haushaltsgeräten. Vom professionellen Gemüseschneider («Power-Häxler») über den HandRahmschläger («Küchenblitz») bis zum «BIG-Gipfeler» («8 grosse Gipfel auf einen Streich!») oder dem seit dem Verkaufsstart im Oktober schon 30 000-mal verkauften «Rösti-Blitz». Ein zehnköpfiges Team Betty Bossi nennt diese Produktepalette «Küchenhelfer». Diese oft verblüffend einfachen, aber wirkungsvollen Werkzeuge für das Kochen werden von einem zehnköpfigen, firmeninternen Team ausgetüftelt, getestet und zur Marktreife gebracht. Diese «Erfinder» sind gelernte Haus- Verlosung «Zürich 2» verlost 10 «RöstiBlitze» im Wert von je Fr. 24.90. Senden Sie uns eine Postkarte an Lokalinfo AG, Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich oder ein E-Mail an [email protected], Stichwort «Röstiblitz». Einsendeschluss ist der 22. Januar 2016. Viel Glück! Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Fotos: zvg. Das Leimbigrümpi ist weit über die Stadtgrenze hinaus Kult. Wegen der originellen Verkleidungen der Teams und weil dank dem Seilziehen auch schwergewichtige Fussballer eine Siegchance haben. Nun muss ein Jahr ausgesetzt werden. Grund: die prekären Finanzen. Am Anfang steht immer eine Idee. Innovationsleiterin Susanne Furrer mit dem neusten Wurf, dem «Rösti-Blitz», der schon nach wenigen WoFoto: ls. chen 30 000-mal verkauft wurde. wirtschaftslehrerinnen, Köche, Industriedesigner, Lehrer und Marketingfachleute. Doch davon später. Dass statistisch gesehen in jedem dritten Schweizer Haushalt so ein Küchenhelfer steht, spricht für die Engemer Firma, die seit 2012 zu 100 Prozent zur Coop-Gruppe gehört. Das wiederum ist gut wegen der riesigen Vertriebskanäle dieses Milliardenkonzerns, doch irgendwie auch ernüchternd, wenn man eine fleissige, aber bescheidene Frau Betty Bossi vor Augen hat, die seit fast genau 60 Jahren nur das Beste für die Schweizer Küche möchte. 88 Millionen Jahresumsatz Aber egal, genau so wie bei «Maître Chocolatier Suisse» oder beim Appenzeller Käse «mit Geheimrezept»: Es zählt nur das Resultat. Und das ist bei Betty Bossi mit einem Jahresumsatz von gegen 90 Millionen Franken beachtlich. Denn Betty Bossi (ein Kunstname, angelehnt ans amerikanische Vorbild der 1950er, Betty Crocker) hat den Turnaround vom eher angejahrten Rezeptelieferanten zum kulinarischen Trendscout relativ locker geschafft. Trotz stark veränderten Essgewohnheiten – wer kocht schon noch einen richtigen Zmittag? – und Konkurrenten, nicht nur im Internet. «Saisonküche» von Migros oder «Annemarie Wildeisen’s Kochen» lassen grüssen. Epiney, «Studi» und Sibylle Sager Der auf Ende Jahr abgetretene, in der Wollishofer «Wöschi» wohnende CEO Walter Lüthi baute die Firma seit dem Jahr 2000 von damals 35 Mitarbeiter auf heute über 120 aus. Einziger Wermutstropfen bei Walter Lüthis Erfolgsstory: Dass Betty Bossi mit der TV-Sendung «Ab in die Küche» nicht an die Erfolgsserie «al dente» (mit Sven Epiney, Andreas «Studi» Studer und Sibylle Sager) anknüpfen konnte und diese 2011 nach nur fünf Folgen ersatzlos abgesetzt wurde. Fortsetzung Seite 3 An der OK-Sitzung des Grümpelturniers Leimbach haben die RessortVerantwortlichen einstimmig beschlossen, die Durchführung des Grümpis 2016 auszusetzen, berichtet Ronny Brunner gegenüber «Zürich 2». Die finanzielle Situation des Grümpelturniers Leimbach sei derart prekär, dass dies die einzige Lösung sei. Das Hauptproblem liege bei den drastisch sinkenden Einnahmen aus der Festwirtschaft. «Minus 40 Prozent in den letzten fünf Jahren», rechnet Brunner vor. «Leider bringen zu viele Personen Getränke von aussen aufs Gelände mit, obwohl wir explizit auf die Auswirkungen dieses Verhaltens aufmerksam gemacht haben», spricht Brunner ein Phänomen an, das man sonst aus der Clubszene kennt. Dazu sei die Anzahl der mitkickenden (und seilziehenden) Teams von 30 auf 18 gesunken. Weil damit die finanziellen Reserven immer kleiner geworden sind, hat das OK die Notbremse gezogen. «Das OK ist nicht bereit, nebst dem grossen zeitlichen Aufwand ein allfälliges Defizit zu tragen», steht in einer Mitteilung geschrieben. Damit das Quartiergrümpi weiterbestehen könne, brauche es die breite Unterstützung von Quartierbewohnern und Besuchern aus der Umgebung, diese sei offen- Legendär: Die kostümierten Spieler der beteiligten Teams. sichtlich nicht mehr so gross wie auch schon. Dabei hat sich das OK durchaus selbstkritische Fragen gestellt: Entspricht das Grümpi in dieser Form wirklich noch einem genügend breiten Bedürfnis? Welche Massnahmen könnten ergriffen werden, um das Grümpi wieder rentabel zu machen? Braucht es frischen Wind und neue Impulse von einem anderen OK? Offenheit ist signalisiert An einer bereits vereinbarten Sitzung im Herbst 2016 wird über die weitere Zukunft des Grümpis in Leimbach entschieden. Falls sich in der Zwischenzeit ein anderes OK formiert, werden die Finanzen übergeben und allfällig gewünschte Unterstützung geleistet, signalisiert das OK Offenheit. Interessenten können sich melden an die Adresse gruempi_ [email protected]. Gegenüber «Zürich 2» betont das OK, man danke all den Helfern und Sponsoren herzlich. Ohne sie wäre das Kult-Grümpi bis jetzt nicht möglich gewesen. Und: Das Helferessen für das Grümpi 2015 finde so oder so statt. (ls.) Jüdische Schule baut Turnhalle Totalschaden für Brunnengeschenk Das Odeon und seine Gäste Auf der Wiese unterhalb des Gabler-Schulhauses in der Enge beginnt die jüdische Schule Noam im Frühjahr mit dem Bau einer eigenen Turnhalle. Der Bau ist nur dank Sponsoren möglich. Es gibt auch Kritik. Seite 5 Das tut weh: Ein Lastwagen hat den historischen Brunnen bei der Pestalozziwiese umgefahren. Er kann nicht repariert werden und hat nur noch Schrottwert. Er war bekannt als «Wallace-Brunnen» und ein Geschenk der Stadt Paris. Seite 5 Das Odeon und seine berühmten Gäste: Erinnerungen der Schriftstellerin Oda Schaefer aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in einer musikalischen Lesung von Clara Luisa Demar. Wir bringen eine Rück- und Vorschau. Seite 12 2 Stadt Zürich Nr. 1 7. Januar 2016 AKTUELL Mit dem Veloboot um die halbe Welt In seinem Vortrag «Pura Vida» berichtet der Schweizer Hervé Neukomm live mit spannenden und unterhaltsamen Geschichten von seinen Abenteuern im Naturparadies Amazonien. Spektakel auf dem Teller und auf der Bühne: Clowns & Kalorien. Foto: zvg. Heidenspass und Götterspeisen Das Verzehrtheater «Clowns & Kalorien» ist mit neuem Programm und Vier-GangDinner wieder auf Tour. Das Künstlerische mit dem Kulinarischen zu verbinden, ist ein Wunsch, der die Menschheit seit je beseelt. Mit «Clowns & Kalorien» haben Marion und Frithjof Gasser das Rezept gefunden. Wer in ihr «Diner artistique» eintaucht, erlebt eine entschleunigte Welt der Röschen und Rösschen, der Kronleuchter und Kerzenständer, der goldenen Erzengel und samtigen Sofas. Schon beim Entrée, dessen Interieur sich ans Varieté der 50er-Jahre anlehnt, und erst recht zu Tisch. Was hier aufgedeckt wird, verdient das Prädikat «Spektakel». Dabei sind die exquisiten Menüs nur das eine. Nicht minder aufwendig gestalten sich deren Dekoration und Präsentation. Das Auge schmaust schliesslich mit. «Clowns und Kalorien» ist ein Fest für die Sinne – mit einer Vielfalt von Wettbewerb Lokalinfo verlost 2x 2 Eintritte für das Dinnerspektakel am Mittwoch, 20. Januar, 19.30 Uhr. Einfach bis 11. Januar eine Mail mit Betreffzeile «Clowns» senden an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb Clowns&Kalorien Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Speisen und teils unerwarteten Geschmackskombinationen, gepaart mit artistischen Darbietungen. Marion und Frithjof Gasser und ihre Crew möchten ihren Gästen damit einige unbeschwerte Stunden schenken, ganz nach dem Zitat des legendären Charlie Chaplin: «Ein Tag, an dem man nicht lacht, ist ein verlorener Tag.» (pd./mai.) Noch bis 31. Januar, jeweils Mi bis Sa 19.30 Uhr, So 18.30 Uhr. Areal Zeughausstrasse 50, Winterthur. Reservation: Tel. 079 671 50 73 oder auf www.clowns.ch. Eigentlich wollte Hervé Neukomm «nur» mit dem Velo von der Schweiz nach Tibet fahren. Das Abenteuer nahm aber einen ganz andern Weg – und heute, zehn Jahre später, ist er noch immer nicht zurückgekehrt. Statt nach Tibet führte ihn die Reise 40 000 Kilometer quer durch Osteuropa, die Türkei, über den Nahen Osten nach Afrika und schliesslich weiter nach Südamerika. Hervé übernachtete meist draussen, erlebte haarsträubende Abenteuer, hatte unvergessliche Begegnungen mit Menschen und wilden Tieren, und das einfache Leben fast ohne Geld faszinierte ihn jeden Tag aufs Neue. In Ecuador, am Rand des Amazonasbeckens angekommen, hatte Hervé dann eine verrückte Idee: Er baute sein Fahrrad in ein Holzboot mit Schilfdach und startete sein bisher grösstes Abenteuer: 20 Monate pedalte er auf 26 Flüssen 7500 Kilometer von den Anden bis zum Atlantik. Er traf auf Indianer, Piraten und Drogenschmuggler, aber auch auf eine faszinierende Tierwelt. Flussdelfine begleiteten ihn und retteten ihn auch schon mal aus Notsituationen. Von den Einheimischen wurde er bald einmal «Yakuruna», der Delfinmensch, genannt. «Pura Vida» – das einfache, wahre Leben – hat er sein Velo-Boot getauft; es führte den Abenteurer durch Himmel KLEINANZEIGEN ANZEIGEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Hervé Neukomm unterwegs mit seinem Veloboot «Pura Vida». und Hölle und schliesslich in sein persönliches Paradies nach Leticia im Herz Amazoniens. Erster Amazonas-Pedaleur Hervé Neukomm ist der erste Mensch, der aus eigener Muskelkraft den ganzen Amazonas «pedaliert» hat. Seine Motivation war aber nie ein Rekord, sondern stets das der Wunsch, das Naturparadies Amazonien und seine Geheimnisse hautnah zu erleben. Der heute 37-jährige Waadtländer hatte schon als Kind von Reisen und Abenteuern geträumt. Doch das Leben führte erst in eine ganz andere Richtung: Als Bankangestellter arbeitete er bei einer Grossbank, realisierte aber bald, dass dies nicht sein wahres Leben ist, und wechselte zu einem Reiseveranstalter. Diesen Job und die drei Monate Reisezeit pro Jahr liebte er sofort heiss. 2004 verliess Neukomm die Schweiz mit dem Fahrrad und auf unbestimmte Zeit. Seine Reise dauerte fast sieben Jahre, unterbrochen durch viele Gelegenheitsjobs, darunter zwei Jahre als Safari-Guide Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Eintritte für den Multimediavortrag «Pura Vida» am Montag, 18. Januar, im Volkshaus Zürich. Einfach bis 11. Januar eine Mail mit Betreffzeile «Pura Vida» und vollständigem Absender schicken an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb Pura Vida Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich in Namibia. Seit 2011 lebt Neukomm als Reiseleiter und Reiseveranstalter, zusammen mit seiner Partnerin Adriana in Leticia, Kolumbien. Die beiden leiten das Naturreservat «Habitat Sur», 16 Kilometer von Leticia entfernt. (pd.(/mai.) Montag, 18. Januar, 19.30 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich. Mittwoch, 20. Januar, 19.30 Uhr, Aula Kantonsschule ZO, Bühlstr. 36, Wetzikon. Zürich 2 AKTUELL IN KÜRZE «PID stoppen» Das Referendum «PID stoppen» ist mit 58 112 Unterschriften in 100 Tagen zustande gekommen. Das Komitee kämpft gegen die Einführung der Präimplantationsdiagnostik (PID) und somit gegen die vorgeburtliche Selektion von Menschen. Es schlägt dem Volk vor, die Gesetzesrevision in der bevorstehenden Volksabstimmung zu verwerfen und dem Bundesratsvorschlag zum Durchbruch zu verhelfen. Hirslanden-Babys In den beiden Zürcher Hirslanden-Kliniken erblickten im vergangenen Jahr 1629 Babys das Licht der Welt. Davon waren 829 Jungen, die damit die Nase leicht vorn hatten gegenüber 800 Mädchen. Bei der Namensgebung zeichneten sich bei beiden Geschlechtern klare Trends ab. Die beliebtesten Mädchennamen waren Elena, Mia, Anna und Sophie, bei den Jungen sind es Liam, Ben und Dario. Fifa-Sportsbar Mit der Sportsbar 1904 eröffnete das Fifa World Football Museum am 5. Januar 2016 seinen ersten Restaurationsbetrieb. Die Bar im Erdgeschoss des Museums bietet rund 80 Personen Platz und wird während der warmen Jahreszeit auch über rund 35 Sitzplätze im Freien verfügen. Drei riesige LED-Bildschirme Atmosphäre machen die Sportsbar 1904 zum idealen Treffpunkt für alle Sportbegeisterten. Winterreden Nach dem Erfolg im letzten Jahr gehen «Karls Winterreden» im Januar 2016 in die zweite Runde. Seit 5. und bis zum 29. Januar 2016 richtet jeweils um 18 Uhr eine Rednerin oder ein Redner das Wort aus dem Erkerfenster vom «Karl der Grosse» an Zuhörerinnen und Passanten auf dem Grossmünsterplatz. Ein Blick in das geheime Tüftellabor Fortsetzung von Seite 1 Immerhin kochen auch «Die Landfrauen» oft mit den Betty-BossiKüchenhelfern, dem Vernehmen nach, ohne dass irgendwelche Summen fürs Product-Placement zu SRF ins Leutschenbach geflossen wären. Denn diese Küchenhelfer sind, wie der Name sagt, Helfer bei der Küchenarbeit! Von Frankfurt bis Hongkong Dazu kommen natürlich klassische Ideengeber wie die Haushaltmessen in Chicago, Frankfurt, Mailand und Hongkong sowie Kundenbefragungen. Oft wissen Betty-Bossi-Kunden am besten, was noch zu optimieren wäre. Beim «Rösti-Blitz», wo man gekochte, ungeschälte Kartoffeln durch ein spezielles Sieb drückt, stand hinter der Idee ein simpler Eierschneider. Dann wurde gebastelt und getestet, später kam eine 3-D-Zeichnung hinzu und Probeexemplare im Industriedesign wurden hergestellt – die Plastikteile wenn möglich im klassischen Betty-Bossi-Rot. Wie immer wird zuerst in Kleinserien geprüft, ob das neue Gerät funktionell, stabil und leicht zu reinigen ist. Erst dann geht es in Serie und wird in der Betty-Bossi-Zeitung nach allen Regeln des Marketings angepriesen. Dazu gehört natürlich auch der ideale Name, der meist ebenfalls im internen Tüftelteam entsteht. «Er sollte das Produkt treffend verkörpern», betont Susanne Furrer. Und so entstehen typische Namen wie «Lupf-Rutsch», «Wunder-Reibe», Caliente zieht um 2016 zieht das Caliente vom 1. bis zum 3. Juli an die Limmat. Anstelle des traditionellen Festivals im Langstrassenquartier wird auf dem Münsterhof, mitten im riesigen Züri Fäscht, die CalienteBühne aufgestellt und viele Livegruppen, DJs, MCs und Shows werden mit tropischen Sounds das Publikum zum Tanzen bringen. Vom 7. bis zum 9. Juli 2017 steigt das Latin & Brasil Volksfest wieder auf dem Helvetiaplatz und in den umliegenden Strassen. 3 AUF EIN WORT Lorenz Steinmann Mit dem «Blick am Abend» ist es wie mit der «Glückspost» beim Zahnarzt. Man schaut dann doch mal rein. Und weil dieses Pendlerblatt überall herum liegt, wird es durchaus beachtet. Nun gibt’s aber einen Grund weniger, es zu Trat nach 16 Jahren ab: Walter Lüthi (61). Fotos: zvg. Neuer Chef: Lars Feldmann (44) aus Kilchberg. «Betty Bossi ist eigentlich ein Mann» schrieb einst die «Handelszeitung». Und tatsächlich: Der alte wie auch der neue CEO ist männlich. Seit dem 1. Januar amtet Lars Feldmann (44) als Nachfolger von Walter Lüthi. Lüthi (61) war 16 Jahre Geschäftsführer der Betty Bossi AG und konzentriert sich künftig auf diverse VR-Mandate. Der gebürtige Berner wohnt schon Jahre in der ehemaligen Waschanstalt beim Hafen Wollishofen. Unter seiner Leitung entwickelte sich Betty Bossi kontinuierlich und äusserst erfolgreich weiter. So wurde eine Vielzahl von neuen Geschäftsaktivitäten, wie die Lancierung der Betty-Bossi- Frisch-Convenience-Linie bei Coop, implementiert, heisst es in einer Medienmitteilung von Coop. Lars Feldmann, der mit seiner Familie im benachbarten Kilchberg wohnt, war bisher Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung bei Betty Bossi. Seine ausgewiesenen Kompetenzen im Bereich Food und Entwicklung neuer Food-Konzepte sowie seine Erfahrungen als Leiter Marketing, die er seit 2009 bei Betty Bossi in dieser Position gesammelt hat, qualifizierten ihn bestens für die neue Position und die nahtlose Weiterführung der Erfolgsgeschichte von Betty Bossi, schreibt Coop weiter. (pd./ ls.) «Würfler», «Herbie», «Jogurtino», «Marinaden-Meister» und «Ravioletto». in Australien auf dem Markt. Mit einem Entwicklungsgruss aus der Enge sozusagen. Lizenzen bis nach Australien www.bettybossi.ch Und was war der Verkaufsrenner bisher? Welcher Küchenhelfer kam am besten an? Wir reden da von 200 000 bis 300 000 Stück. «Es wird wohl der ‹Twister› sein oder der ‹Speedy›, vielleicht der ‹Spätzli-Blitz›?», mutmasst Furrer. Jedes Firmengeheimnis will sie dann doch nicht preisgeben. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Immerhin: Die Würfe sind patentiert und oft in Lizenz ins Ausland vergeben. So sind der «Twister» und der «Speedy» Die Ideenbasis war der Eierschneider: Viele Prototypen und Arbeitsschritte waren nötig bis zur Marktreife des «Rösti-Blitzes» (im Vordergrund zu sehen). Fazit: Es ist so einfach, aber dahinter steht viel EntwiFotos: ls. cklungsarbeit. Adieu Blick-Lokalseite lesen. Denn Ringier hat die durchaus relevante Lokalseite klammheimlich abgeschafft. Die jeweiligen 80-Prozent-Stellen in Luzern, Basel und St. Gallen und Bern wurden gestrichen, wie Zentralplus.ch berichtet. Bei der Zürcher Ausgabe ist die tägliche «ZürichLokal»-Seite auch verschwunden, doch Ringier-Sprecher Edi Estermann wiegelt ab. «Gibt es gute Lokal- und Regionalgeschichten, werden Regionalseiten weiterhin eingeplant», sagt er auf Anfrage. Im Gegensatz zu den ehemaligen Korrespondentenstellen in Luzern, Basel und St. Gallen und Bern ist ein Stellenabbau in Zürich schwer zu überprüfen. Im unübersichtlichen Newsroom an der Dufourstrasse herrscht ein permanentes Kommen und Gehen. Der ehemalige Blick-Lokalredaktor Roland Gamp schreibt jetzt für den «Sonntagsblick», sein Vorgänger Reda El Arbi tippt den lesenswerten «Stadtblog». Ein bisschen trauere ich der Blick-Lokalseite schon nach. Die tägliche Presseschau, die hin und wieder auch das «Zürich 2» berücksichtigte, wird mir fehlen. Ruhe in Frieden! König Fussball sorgt für Verkehrssperrung Selbstanzeigen Das Steueramt des Kantons Zürich hat auch im vergangenen Jahr rund 1500 Selbstanzeigen von Steuerpflichtigen erhalten – gleich viel wie im bisherigen Rekordjahr 2014. Dem Kanton und den Gemeinden sind aus den 2015 erledigten 1500 Fällen total 70 Millionen Franken Nachsteuern zugeflossen. Weitere 16 Millionen Franken gingen an den Bund. 7. Januar 2016 Stabsübergabe nach 16 Jahren Mit dem Spass kommt der Erfolg Der Blick, den «Zürich 2» exklusiv in das Tüftellabor der Küchenhelfer werfen konnte, erinnert an Erfindermessen, an Testkochen – und an viel Arbeitsspass. Und mit diesem kommt bekanntlich auch der Erfolg. Susanne Furrer, Leiterin Innovation, sagt: «Wir gehen immer vom Kochen und Backen aus. Und fragen uns: Wo gibt es eine Optimierung, eine Vereinfachung?» Nr. 1 Laura Steinmann (nicht mit dem Autor verwandt) macht Röschti, hier beim Sihlcity bei «Jeder Rappen zählt». Wegen dem Ballon d’Or, der Wahl der Fifa-Weltfussballer ändert die Stadt Zürich zwischen dem 8. und 12. Januar die Verkehrsführung im Gebiet Dreikönigstrasse. Der Verkehr wird während diesen Tagen über die Dreikönigstrasse geführt. Die Gotthardstrasse wird im Bereich Tödistrasse bis Claridenstrasse gesperrt. Die Verkehrsführung wird entsprechend signalisiert und es sind Verkehrsdienste im Einsatz. Die Zufahrten zu den Liegenschaften sind gewährleistet. Die Kosten für diese Verkehrsumstellung werden von der Fifa getragen. Die regulären Bauarbeiten im Gebiet Dreikönigstrasse starten wieder am 19. Januar 2016. (pd.) KAMILS KOLUMNE Bezahlte Liberté Kamil Krejci Ein neues Jahr ist geboren, und alle starten wir wieder in eine jungfräuliche Zukunft. Alle bei null beginnend, alle mit gleichen Chancen. Nun gut, wenn sich jemand zum Beispiel ein Bein bricht, sind wir natürlich nicht so stur und machen Ausnahmen. Da kann es schon mal vorkommen, dass Égalité zu egal verkommt und Nachtflugverbot zum Familienausflug. Da sagt sich dann halt jemand: «Eh, mir ist das was wert, ich berapp die paar Franken.» Und schon hat er die Liberté, tun und lassen zu können, was er will. Kamil Krejci. Foto: zvg. So ein Franken ist halt schon ein Schlüssel zum Glück. Mit so einem Franken, oder besser mit einigen vielen Franken, lässt sich auch ein Pakt mit dem Beelzebub als Fraternité bezeichnen. Alle wissen es, und alle lassen es dabei. Vielleicht kommt man ja selber mal in so eine Situation und dann ist man ja auch froh … Wir sollten Preislisten erstellen. Verbindliche Verzeichnisse, was wie viel kostet. Im Strassenverkehr gibt es dies ja schon: Rotlicht missachten, 250 Franken. Bei Nahrungsmitteln müssen Inhaltsstoffe und deren Herkunft deklariert werden, und wehe, aus Pferd wird Rind, dann muss auch wieder was berappt werden. Wir Menschen sollten alle mit einem Beipackzettel bestückt werden. Da könnte dann zum Beispiel drauf stehen: «Menschliches Erzeugnis, hergestellt in der Schweiz. 40 Prozent einheimische Pharmaindustrie, 30 Prozent Landwirtschaft, 29 Prozent Dienstleistung, kann Spuren von Kultur enthalten.» So wüsste jeder und jede, an wen man sich wenden sollte, falls man sich den Fuss bricht oder sonst ein aussergewöhnliches Anliegen hat. Grad bei Politikern wäre so ein transparenter Beipackzettel Gold wert. Gleiche Chancen für alle wird es nie geben, aber die Chance, zu wissen, wer welche Interessen vertritt, wäre schon ein Anfang. Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe des «Zürich 2». 4 Zürich 2 Nr. 1 7. Januar 2016 Zürich 2 AKTUELL Die Bildungsdirektorin diskutiert an der Kanti Enge Gegen die geplanten Sparmassnahmen lancieren die Zürcher Mittelschulen am Mittwoch einen «Tag der Bildung». Besonders viel läuft an der Kanti Enge. Jan Bolliger Die Bildungsinstitutionen des Kanton Zürichs blasen zum «Tag der Bildung». Am kommenden Mittwoch wollen sie für die Stärkung des Bildungsplatzes Zürich werben. Auf dem Plan stehen zahlreiche Veranstaltungen, Podien und Besuchstage. Auch die Kantonsschulen Enge (KEN) und Freudenberg erwarten die Besucher mit musikalischen Darbietungen und verschiedenen Diskussionen mit Politikern und Vertretern der Schule. Die KEN ist um 13.30 Uhr zudem Gastgeberin des zentralen Podiums, an der unter anderem die Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP) teilnimmt. Anlass zu diesem Tag ist das vom Kanton angekündigte Sparprogramm, das auch die Bildung nicht verschont. Jährlich sollen rund 49 Millionen Franken gespart werden. Dagegen wehrt sich eine breite Allianz aus Gymnasien, Hochschulen und Einzelpersonen. Zusammen haben sie das «Manifest für die Bildung» gegründet, das mittlerweile schon über 10 000 Personen unterschrieben haben. Man verstehe, dass der Kanton sparen müsse und versuche, mit den Orgeltage im St. Jakob Vom 7. bis zum 17. Januar spielen internationale Orgelvirtuosen im Herzen Zürichs, genauer gesagt in der Citykirche Offener St. Jakob am Stauffacher. Die sechs Konzerte decken ein breites Spektrum ab, von Jazz über klassische Werke bis zur Improvisation. Neu finden die Orgeltage in der Citykirche Offener St. Jakob statt. Das Interesse an der Königin der Instrumente ist weiterhin gross: 2015 zählte die Veranstaltung über 1000 Besucherinnen und Besucher. Die Citykirche liegt direkt an der Tramhaltestelle Stauffacher. Wolfgang Seifen aus Berlin eröffnet heute Donnerstag, 7. Januar, um 19.30 Uhr die Konzertreihe. Als weitere Trouvaille genannt ist das Konzert am Samstag, 9. Januar: «Toccata oder Swing, the Organ is the King». Orgelkunst – aber bitte mit Humor. Helmuth Luksch, Wien. Der Eintritt ist frei, es gibt eine Kollekte. (e.) ANZEIGEN Ich inseriere im «Zürich 2», weil . . . wir unsere Kunden über die laufenden Aktionen informieren möchten. Irené Jekic, Filialleiterin Rio Getränkemarkt, 8134 Adliswil Die Spargegner fürchten riesige Klassengrössen wie anno dazumal. Foto: Ortsmuseum Wollishofen vorhandenen Mitteln sorgfältig zu Haushalten. Bei einer steigenden Schülerzahl das Budget zu kürzen, wäre laut den Initianten des Manifests für die Bildung aber fatal. Sie befürchten, dass die Sparmassnahmen unweigerlich zu einer Einbusse der Ausbildungsqualität führen. Kurzfristige Einsparungen seien nur auf Kosten der Schüler umzusetzen. So wären etwa weniger Freifächer und Projektwochen oder grössere Klassen die Folgen. Stattdessen wollen sie das Bildungssystem stärken und gemeinsam mit Politik und Wirtschaft Lösungen suchen, damit der finanzielle Rahmen gewahrt werden kann, ohne die Qualität der Bildung zu senken. Den Abschluss des «Tag der Bildung» bildet um 17.30 Uhr eine Kundgebung inklusive Lichtermeer auf dem Bürkliplatz. Das genaue Programm des «Tages der Bildung» ist auf www.tagderbildung.ch verfügbar. Für das Podium mit Silvia Steiner ist eine Anmeldung erforderlich. Nr. 1 7. Januar 2016 5 Jüdische Schule Noam baut Turnhalle Auf der Wiese unterhalb des Gabler-Schulhauses in der Enge beginnt die jüdische Schule Noam im Frühjahr mit dem Bau einer eigenen Turnhalle. Die jüdische Schule Noam erhält bis Ende 2017 eine eigene Turnhalle, wie das jüdische Wochenmagazin «Tachles» in seiner Dezember-Ausgabe schreibt. Die Turnhalle soll unterhalb des Schulhauses Gabler im EngeQuartier gebaut werden. Damit sei es der wichtigsten jüdischen Primar- und Sekundarschule in der Region Zürich künftig möglich, ihren Sportunterricht – in Gehdistanz zum eigenen Schulhaus an der Grütlistrasse – in eigenen Räumen durchzuführen. Möglich wird der Bau, für den bereits die Baubewilligung vorliegt und der im Frühling gestartet wird, dank der Unterstützung durch die gemeinnützige AG Haus der jüdischen Jugend, die vollumfänglich für die Finanzierung dieses aufwendigen Projekts aufkommt, wie «Tachles» weiter schreibt. Braginsky als Financier Gegenüber dem Magazin sagt René Braginsky (66), VR-Präsident der AG Haus der jüdischen Jugend und laut Bilanz mit rund 550 Millionen Franken Vermögen einer der 200 reichsten Schweizer: «Für die jüdischen Gemeinden in der Region Zürich hat die Noam eine zentrale Bedeutung. Ohne eine erstklassige jüdische Primar- und Sekundarschule würde ein aktives Leben unserer Gemeinden So sieht das Bauprojekt der Turnhalle aus. Bild: zvg./Foto: ls. Blick vom Pausenplatz des Gabler-Schulhauses her in Richtung Bauplatz. viel schwieriger.» Darum setze sich die AG Haus der jüdischen Jugend als Besitzerin des Noam-Schulhauses für eine langfristige Sicherung des Schulbetriebs ein. Eine eigene Turnhalle sei aus eigener Sicht ein wichtiges Bekenntnis zur erfolgreichen Zukunft der Noam. Die Turnhalle wird nach ihrer Fertigstellung auch von jüdischen Sportvereinen, aber auch von nicht jüdischen Sportclubs aus dem EngeQuartier genutzt werden können. So kann der Mangel an Turnhallen im Quartier wenigstens teilweise behoben werden, heisst es im Artikel weiter. Im Quartier gibt es auch kritische Stimmen. Aus Sicht der friedlichen Koexistenz verschiedener Religionen sei es eigentlich schade, dass die Noam-Schule eine eigene Turnhalle baue. So schotte sie sich noch mehr von den anderen ab. Früher sei wenigstens die Mitbenutzung einer städtischen Schule eine Art Annäherung zwischen jüdischen und nichtjüdischen Schülern gewesen. (ls.) Planung für Wollishofer Stromleitungen kann starten Das tut weh: Ein Lastwagen LKW zertrümmert historischen Brunnen Der Bundesrat hat kurz vor Weihnachten den Planungskorridor für die rund sieben Kilometer lange Höchstspannungsleitung von Frohalp in Wollishofen zum Unterwerk Waldegg (in der Stadt Zürich) festgesetzt. Sie soll vollständig als Kabelleitung realisiert werden. Damit kann die Projektierung der neuen Höchstspannungsleitung zwischen Kilchberg und Waldegg (Kanton Zürich) beginnen. Zwischen Frohalp und Waldegg soll je ein 380-kV- und ein 220-kVKabelstrang eingezogen werden. Die neue Leitung soll im ersten Abschnitt (Frohalp bis zur Lüftungszentrale Reppischtal) durch den Üetlibergtunnel verlaufen. Unter den Fahrspuren sind für die Leitung beim Bau des Tunnels bereits Rohrblöcke eingebaut worden. Auf dem zweiten Abschnitt (Lüftungszentrale Reppischtal bis zum Unterwerk Waldegg) soll bergmännisch ein Stollen errichtet werden. Die Leitung ist Teil des strategischen 50-Hz-Netzes, das vom Bundesrat am 6. März 2009 verabschiedet wurde. Mit der neuen Höchstspannungsleitung soll die Versorgungssicherheit der Stadt Zürich durch die direkte Anbindung des lokalen Stromnetzes an das 380/220kV-Übertragungsnetz verbessert werden. Das Bundesamt für Energie hofft, dass in dem nun festgesetzten Korridor wenig Konflikte zu erwarten sind. Das für die Projektierung zuständige Elektrizitätswerk der Stadt Zürich kann nun das Plangenehmigungsgesuch für den Bau der neuen Leitung ausarbeiten. Dabei hat es die im erläuternden Bericht zum Objektblatt erwähnten Konflikte zu berücksichtigen. Insbesondere muss es die für den Umweltverträglichkeitsbericht verlangten Nachweise erbringen. (pd.) hat den historischen Brunnen bei der Pestalozziwiese umgefahren. Er kann nicht repariert werden und hat nur noch Schrottwert. Er galt als einer der schönsten Brunnen von ganz Zürich, der gusseiserne Brunnen bei der Pestalozziwiese mit Baujahr 1870, den die Stadt Zürich 1982 von der Stadt Paris geschenkt bekam – als Symbol für die gute Zusammenarbeit in Wasserfragen. Der Brunnen war mit vier weiblichen Figuren geschmückt, die die Einfachheit, die Güte, die Nüchternheit und die Nächstenliebe symbolisierten. Nichts dafür schien der private Lastwagenfahrer übrig zu haben, als er kürzlich frühmorgens den schönen Brunnen umnietete. Auf Anfrage sagt Nur Trümmer blieben übrig. So schön war der Brunnen. F.: zvg. Hans Gonella von der Wasserversorgung, es sei beim Rückwärtsfahren bei einer Warenanlieferung für ein Geschäft passiert. «Das Brunnen-Geschenk wurde erst kürzlich renoviert und lag nach dem Unfall vollständig zerstört auf der Strasse.» Die vielen Einzelteile seien nun im Hardhof bei der Zentrale der Wasserversorgung ausgebreitet. «Reparieren lassen sich die teilweise in kleinste Teile zersplitterten Überreste nicht mehr. Nun laufen die Abklärungen, ob ein neuer Brunnen an den Standort zu stehen kommt», berichtet Gonella. Momentan erinnert ein Mahnmal in Form einer Holzkiste an der Ecke Usteri-/ Bahnhofstrasse an den traurigen Zwischenfall. (ls.) Publireportage My Way Optics im Stil der 50er und mit Tag der offenen Tür Patrick Isker, dipl. Augenoptiker und Optometrist, hat das bereits 80-jährige Optikergeschäft am Morgental vor fünf Jahren übernommen. Als dritter Inhaber gibt er dem Unternehmen ab dem neuen Jahr eine ganz persönliche Note. Der leidenschaftliche Rock’n’Roller verwandelt das Geschäftslokal in den Stil der 50er. Es erinnert an einen Diner irgendwo in Kalifornien. Im Hintergrund spielt leise die Musik der Föhnwellen und Petticoats. Das Angebot wird zwar nicht kulinarisch, aber fachmännisch erweitert. Längere Öffnungszeiten, ein neues Sortiment an modernen und hochwertigen Brillen und Sonnenbrillen sowie Kontaktlinsen. My Way Optics setzt ausserdem den Fokus auf die höchsten Standards von Sehtests. Dank neusten Technologien können beispielsweise Augendruckmessungen durchgeführt werden, bei denen auch der graue oder grüne Star frühzeitig erkannt und Kunden so an den Augenarzt überwiesen werPatrick Isker, den können. Das dipl. Augenopti- Team besucht die ker und Opto- wichtigen Fachmessen in Paris metrist. zvg. oder München und ist dadurch stets auf dem neusten Stand der Augenoptik und Brillenmode. Der neue Name «My Way Optics» steht für einen modernen und zeitlosen Modestil, die Zeit der 50er, die Musik, Rock ’n’ Roll und damit auch für die persönlichen Erinnerungen von Patrick Isker an den King – Elvis Presley. Tag der offenen Tür: Am Samstag, 16. Januar, von 9 bis 16 Uhr lädt das Team mit Cüpli, Kaffee und Häppchen zur Besichtigung des neuen Ladenlokals ein. Zum Neustart offeriert My Way Optics beim Kauf von zwei Brillen 50 Prozent Rabatt auf das zweite Paar Brillengläser. Dieser Rabatt gilt bis Ende Februar. (pd.) Neue Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 8.30 bis 13 und 14 bis 18.30 Uhr. Samstags von 8.30 bis 16 Uhr. My Way Optics, by Patrick Isker, Albisstrasse 58, 8038 Zürich, Telefon 044 482 18 33. 6 Stadt Zürich Nr. 1 7. Januar 2016 AKTUELL Asylbewerber aus Eritrea ziehen in die Halle 9 Die Halle 9 in Oerlikon war rechtzeitig bereit für die Aufnahme von 250 Flüchtlingen. Am Montagnachmittag zogen die ersten 32 Asylbewerber ein. Ende dieser Woche werden es 179 sein. Bisher sind es ausschliesslich jüngere Männer aus Eritrea. Pia Meier Dank dem Sondereinsatz einer Baufirma konnte das erste Asyldörfli mit rund 60 Häuschen aus Spanplatten über die Festtage erstellt werden. Die Holzhäuschen ersetzen die Ikea-Modelle, die innert Kürze Feuer gefangen hätten und deshalb von der Gebäudeversicherung nicht bewilligt wurden. Die neuen Häuschen sind genau gleich gross, sodass das Fundament und die Inneneinrichtung wieder verwendet werden konnten. Was mit den IkeaHäuschen geschieht, ist nach wie vor offen. Auch wer die Differenz bei den Kosten bezahlt, ist noch nicht geklärt, wie Thomas Schmutz, Mediensprecher der Asylorganisation Zürich AOZ, festhält. Die Holzhäuschen kosten 3800 Franken pro Stück – damit sind sie fast dreimal so teuer wie die IkeaHäuschen. Platz hat es in den Häuschen für vier Personen: ein Kajütenbett, zwei separate Betten, ein Tisch mit vier Stühlen und ein Metallschrank. Es ist folglich recht eng. Insbesondere in der unteren Halle der zweistöckigen PUBLIREPORTAGE Halle 9 stehen die Holzhäuschen zudem sehr nahe beinander. Die Küchen und die sanitären Anlagen sind in separaten Containern untergebracht. Allerdings sind noch nicht alle Küchen bereit, weshalb mit einem Catering angefangen wird. Zwei Personen werden während 24 Stunden nach dem Rechten sehen. Die Flüchtlinge sollen aber nur für relativ kurze Zeit in der Halle 9 wohnen. Die ungefähr 250 Asylbewerber werden von anderen Unterkünften in die Halle 9 verlegt. Bis Ende dieser Woche ziehen 179 Männer aus Eritrea ein. Nächste Woche erwartet die AOZ alleinreisende Frauen und unbegleitete Jugendliche. So genau wussten es aber die Verantwortlichen Anfang dieser Woche nicht. Auch aus welchen Ländern diese kommen – Eritrea, Syrien, Afghanistan oder Irak – war noch nicht bekannt. Männer aus Eritrea Einige Leute hätten erwartet, dass mehr Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan oder Irak einziehen. «Die meisten Asylbewerber in der Schweiz kommen aus Eritrea», erläutert Schmutz. Das kantonale Sozialamt führt keine Statistik, aus welchen Ländern die Asylbewerber in den Asylzentren in der Stadt Zürich stammen. Gemäss Statistik des Bundes fürs dritte Quartal 2015 stellen die Menschen aus Eritrea aber die grösste Flüchtlingsgruppe. Von Juli bis September 2015 ersuchten 5127 eritreische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger um Asyl in der Schweiz (plus 1889 Gesuche, plus 56 Prozent im Vergleich zum Vorquartal). An Die Holzhäuschen sind klein, aber die Asylbewerber sollen nur für kurze Zeit dort leben. zweiter Stelle der wichtigsten Herkunftsländer in der Schweiz lag im dritten Quartal Syrien mit 1556 Gesuchen, an dritter Stelle folgte Afghanistan mit 1373 Gesuchen. Der Anteil von Bürgern aus diesen beiden Staaten nahm im Vergleich des Quartals deutlich zu. Zugenommen haben zudem die Gesuche aus dem Irak. Trotz der grossen Flüchtlingswelle aus Syrien würden diese Menschen Deutschland und Schweden vorziehen, so Schmutz. Die SP Stadt Zürich heisst die Asylsuchenden willkommen, wie sie in einer Mitteilung festhält. «Die von der SP immer wieder geforderte und nun von der Stadt Zürich vorgelebte aktive Willkommenskultur setzt einen wohltuenden Kontrapunkt zur rechtsnationalen Hetze.» Für die FDP und die SVP sind unter anderem die Mehrkosten für die Fertighäuser ein Thema. Für mehr als Bett, Tisch und Schrank hat es nicht Platz. Fotos: pm. D AS J A H R , D AS WA R Zürich 2 Nr. 1 7. Januar 2016 7 Das Jahr 2015 im «Zürich 2» Menschen, Geschichten, Schlagzeilen Foto: Marco Boeschenstein / RSUAZ Ron Stocker’s United Archives, www.rsa1.ch Das Jahr der Wetterrekorde: Zu heiss, zu trocken, dann wieder mal ein Starkregen und im Dezember das vergebliche Warten auf Schnee. Laut MeteoSchweiz wurde für die Jahrestemperatur 2015 mit einem Überschuss von 1,3 Grad ge- Kunst im Quartier: Der Wollishofer Maler Peter Maurer ist weitherum bekannt. Denn im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen malt er oft und gerne in der Öffentlichkeit, im genüber der Norm 1981–2010 ein neuer Rekord gemessen. Zusammen mit den bisherigen Rekordüberschüssen von 1,2 Grad aus den Jahren 2014 und 2011 liegen damit drei Jahre in kurzer Folge in demselben Extrembereich. Das Jahr 2015 lieferte zudem auf der Alpensüdseite und im Engadin den zweitwärmsten Winter und landesweit den zweitheissesten Sommer seit Messbeginn 1864. Unser Foto stammt aus der Enge und zeigt eine starke Herbstimpression. (zh2.) Foto: ls Foto: ls. Foto: ls. Sommerhalbjahr meist im Strandbad Mythenquai. Seine Ausstellung im mittlerweile neu eingerichteten Ortsmuseum Wollishofen war ein schöner Erfolg. (ls.) Göpf reloaded: Das Gottfried-Keller-Denkmal, das in der Gartenanlage beim Hafen Enge steht, wurde fachgerecht restauriert und erstrahlt in neuem Glanz. Das Kunstwerk, das 1963 vom Bildhauer Otto Charles Bänninger geschaffen wurde, sorgte damals für einige Diskussionen. Heute ist es aus der Gartenanlage nicht mehr wegzudenken. (ls.) Plattgemacht: Jahrzehntelang wohnte Edgar Keller (Foto) in diesem Haus an der Seestrasse 416. Er kämpfte, unter anderem mit dem Quartierverein Wollishofen, für den Erhalt dieses Zeitzeugen. Doch die Stadt hatte kein Gehör für den Erhalt. Früherer Besitzer war der Seidenfabrikant und ehemalige Gemeindepräsident Wilhelm H. Honegger (1819–1884). (ls.) 8 Stadt Zürich Nr. 1 JAHRESRÜCKBLICK 7. Januar 2016 Durchmesserlinie macht Fahrplanwechsel möglich: Im Juni 2014 wurde die erste Etappe der Durchmesserlinie von Bundesrätin Doris Leuthard, ZVV-Direktor Franz Kagerbauer und Regierungsrat Ernst Stocker (Bild oben) eingeweiht. Diese umfasste den Bahnhof Foto: Andreas J. Minor Foto: Pia Meier. Löwenstrasse und den Weinbergtunnel. Im Dezember 2015 war die Durchmesserlinie mit den Brücken Letzigraben und Kohledreieck fertig erstellt. Sie erlaubt mehr Züge, kürzere Fahr- und Umsteigezeiten und nicht zuletzt mehr Läden. (pm.) Visualisierung: zvg.: Limmattalbahn kommt gegen den Willen der Anrainer: Die Limmattalbahn kann gebaut werden. Die Stimmberechtigten des Kantons haben sich mit 64 Prozent Ja für den 510-Millionen-Kredit ausgesprochen und die Limmattaler überstimmt, die das Projekt mit 54 Prozent Nein ablehnten. Die Bahn fährt ab 2022 zwischen Altstetten und Spreitenbach AG. (ho.) Fifa-Museum nimmt Form an: Am Tessinerplatz beim Bahnhof Zürich-Enge steht bald ein Grossereignis an, nämlich die Eröffnung des Fifa-Museums im Frühjahr. Die Fifa hat in das gesamte Gebäude rund 140 Millionen Franken investiert. Davon entfallen 30 UBS zahlt in der Stadt Zürich wieder Steuern: Auf Anfrage der Lokalinfo bestätigte die UBS, man zahle 2016 wieder Gewinnsteuern – seit 2008 zahlte die Bank keine Gewinnsteuern mehr. Nur: Hätte die Bank in den Verlustjahren 2007, 2009 und 2012 auf die Boni verzichtet, hätte sie in diesen Jahren gar kein Defizit erzielt und entsprechend die öffentliche Hand nicht belastet, schrieb Uni-Zürich-Professor Marc Chesney in einem Gastartikel im «Tages-Anzeiger». (ls.) Foto: Lisa Maire Bauerei an Bellevue und Quaibrücke beendet: Ende November war es endlich so weit. Die Bauerei am Bellevue konnte plangemäss und innerhalb des Kostenrahmens von 32 Millionen Franken beendet werden. Unter anderem wurde das Dach der Tramhalte- stelle Bellevue saniert. Zeitgleich liefen die Bauarbeiten an der Quaibrücke ab. Hier wurden rund 20 Millionen Franken investiert. Sechs Tramhaltestellen wurden behindertengerecht gestaltet, die Schienen ersetzt und die Brücke flussseitig verbreitert. (ajm.) Fotos: zvg. National- und Ständeratswahlen: Bei den Nationalratswahlen gewann die SP zwei Zürcher Nationalratssitze dazu und konnte damit den grössten Sitzzuwachs verbuchen. SVP und FDP erhielten je einen zusätzlichen Sitz. Grünliberale, Grüne und BDP verloren je einen. Die SVP ist mit 12 von 35 Zürcher Sitzen die stärkste Partei. Bei den Ständeratswahlen gelang SP-Politiker Daniel Jositsch (l) der Sprung in den Ständerat auf Anhieb, FDP Unternehmer Ruedi Noser (r) im 2. Wahlgang. (pm.) Fotos: Lorenz Steinmann Millionen auf das Museum. Noch bis zum 11. Januar kann man schon einmal einen Blick in Teile der kommenden Ausstellung werfen, dies im Rahmen des Ballon d’Or, der Wahl der Weltfussballer des Jahres im Kongresshaus. (ls.) Foto: Lorenz Steinmann Regierungs- und Kantonsratswahl: Die Regierung des Kantons Zürich rückte im April nach rechts. Neu in den Regierungsrat gewählt wurden Jacqueline Fehr (SP), Carmen Walker Späh (FDP) und Silvia Steiner (CVP). Der bisherige Regierungsrat Martin Graf (Grüne) schaffte die Wiederwahl nicht. Im Kantonsrat legte die FDP 4,4 Prozent zu. (pm.) JAHRESRÜCKBLICK Zürich 2 Nr. 1 7. Januar 2016 9 Fotos: zvg./ ls. Grossbaustelle Adliswil – in Planung: Rund 20 Einwendungen gab es gegen den privaten Gestaltungsplan Stadthausareal in Adliswil. Die Stadt plant, das 6200 Quadratmeter grosse Stadthausareal direkt an der Sihl mit vier Häusern zu bebauen, eines davon soll 35 Meter hoch werden. Am zentralen Standort sind ein Wohngebäude, ein Hotel, ein Mehrgenerationenhaus sowie ein Ärzte- und Gesundheitszentrum vorgesehen. In eigener Kompetenz entschieden hat der Stadtrat über die Gebäude an der Zürichstrasse 1 und 3 (Foto oben heute und vor 100 Jahren). Die beiden Bauten sind im kommunalen Inventar der Kulturobjekte enthalten. Sie sollen aus der Schutzwürdigkeit entlassen und abgerissen werden. Und: Die Stadt Adliswil zerrte eine ältere Mieterin vor Gericht und wollte sie ausweisen, obwohl die Häuser frühestens 2017 abgebrochen werden. (ls.) Foto: ls. Übers Wasser laufen: Der Seesteg bei der Roten Fabrik wurde ohne Fest eröffnet. Das wunderbare Bauwerk mit dem leicht sperrigen Namen «Cassiopeiasteg» wurde sofort von der Bevölkerung in Beschlag genommen. Am Tag vor der Eröffnung grillierten Kibag-Arbeiter ihre Wurst. (ls.) Foto: ls Foto: pm. Grosshotel statt Jade-Club: Das Motel One der Münchner Kette «Motel One» in der ehemaligen Post Selnau wird 2017 eröffnet. Es wird mit rund 400 Zimmern zum grössten Hotel der Deutschschweiz. Auf die Bauausschreibung sind keine Rekurse eingegangen, wie es auf Anfrage von «Zürich 2» hiess. Das bedeutet aber, dass der jetzige Club Jade im Erdgeschoss etwa Mitte 2016 dichtmachen muss. (ls.) In Pension: Der Wollishofer Bruno Hohl war 31 Jahre ein erfolgreicher Chefbeamte bei der Stadt Zürich. Als Präsident der ref. Kirchenpflege bleiben ihm genügend Aufgaben zum Gemeinwohl. (ls.) Foto: ls. Fest im Sattel: Auch wenn der Gemeinderat noch am Budget herumschraubte – Daniel Leupi, Stadtzürcher Finanzvorsteher aus Wollishofen, hat Zürichs 9-Milliarden-Budget gut im Griff. Für 2016 ist ein Ertragsüberschuss von 8,2 Millionen Franken budgetiert. (ls.) Schlaflos: Der Protest der Umweltorganisation umverkehR nützte wenig: Die Nachtzüge der Deutschen Bahn nach Amsterdam, Foto: ls. Foto: ls. Hamburg, Berlin, Dresden und Prag fahren im Dezember 2016 zum letzten Mal. Nun liegt es am Bundesrat, eine Lösung zu finden. (ls.) Generationenwechsel: Mit Sönke Claussen trat ein sehr aktives Vorstandsmitglied aus dem Quartierverein Wollishofen zurück – nach 22 Jahren! Dank den beiden Frauen Carmen Senoran (r.) und Judith Dylla ist Kontinuität gewährleistet. Unbeantwortet ist nach wie vor, ob die Stadt Zürich die Unterführungen beim Mythenquai nicht doch aufheben will. Die Antwort der Stadtpräsidentin auf die Petition mit 2910 Unterschriften zum Erhalt enttäuschte laut Quartiervereinspräsident Martin Bürki. (ls.) 10 Zürich 2 Nr. 1 7. Januar 2016 Veranstaltungen & Freizeit DR. GAMBLE Thomas W. Enderle Eine tierische Party Wenn in der «Beast Bar» eine Fete steigt, will niemand fehlen. Kein hohes Tier, das nicht ins Lokal drängt. Doch die Türsteher sind streng und lassen nur die Vordersten in der Warteschlange ins Lokal. Wer statt in der kühlen Nacht dieses Thema lieber als Kartenspiel erleben will, ist mit «Beasty Bar» an der richtigen Adresse. Jeder Spieler erhält die gleichen 12 Karten mit unterschiedlichen Tieren, nummeriert von 1 bis 12. Ihr Ziel: möglichst viele ihrer Karten in die Bar zu bringen und dabei die anderen Mitspieler davon abzuhalten. Auf dem Tisch liegt das «Heaven’s Gate», der Eingang zu Bar. Hier legen die Spieler reihum jeweils eine ihrer vier Karten an. Sind fünf Karten vor dem Eingang eingereiht, erhalten die vordersten zwei Tiere Zutritt zum Lokal. Das letzte Tier fliegt raus. Die beiden übrigen, bilden den Anfang der neuen Warteschlange. So weit so einfach. Wären die einzelnen Tiere auf den Karten nicht so chaotisch. Immer wenn ein Spieler eine Karte legt, führt er sofort die besondere Fähigkeit des darauf abgebildeten Tiers aus. So beseitigen die Löwen alle wartenden Affen – ausser ein anderer Löwe ist bereits anwesend. Dann scheidet der neue Löwe selbst aus. Das Nilpferd hingegen drängelt sich bis zum Eingang vor. Ausser es trifft auf ein Zebra. Dieses hält Nilpferde, aber auch Krokodile auf. Diese wiederum fressen schwächere Tiere vor ihnen in der Schlange. Ein Känguru überspringt wahlweise das hinterste oder die hintersten beiden Tiere, und so weiter ... Wenn alle Spieler ihre letzte Karte gespielt haben, wird gezählt, wer die meisten seiner Karten in die Bar schleusen konnte. Gewonnen hat, wer die meisten Partygäste stellt. Dr. Gamble meint: «Beasty Bar» ist ein chaotisch lustiger Kartenspass, der zunächst völlig willkürlich wirkt. Der beste Plan, seine Karten an die Spitze der Schlange zu bringen, können jederzeit zunichtegemacht werden. Und oft beseitigt man aus Versehen auch eigene Karten, weil man das gesamte Zusammenspiel der einzelnen Tierfunktionen nicht richtig vorausgesehen hat. Was aber nach Frust tönt, macht genau den etwas unberechenbaren Spass des Spiels aus. Wem die ersten zwölf Tiere zu wenig Abwechslung bringen, kann mit «Beast Bar – New Beasts in Town» zwölf weitere zur Party mitbringen. Die zweite Ausgabe kann separat, aber auch in beliebiger Kombination mit dem Original gespielt werden. Insgesamt ein witziges Spiel, bei dem man nicht zu viel grübeln sollte. Dr. Gambles Urteil: «Beasty Bar» und «Beasty Bar – New Beasts in Town» von Stefan Kloss & Anna Oppolzer, Zoch-Verlag, für 2 bis 4 Spieler, ab 8 Jahren. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Jeden Montag und Mittwoch Freitag, 8. Januar Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr im ref. Kirchgemeindehaus, Kilchbergstrasse 21, Mittwoch 18.30–20.00 und 20.15–21.45 Uhr, im Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU, Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch 18.00 Vernissage: Glückliche Lichter – Optische Andeutungen / Heureuses lueurs – Allusions d’optique. Eine magische Ausstellung. Öffnungszeiten bis 10. Februar 2016: Mi–Sa 16–20 Uhr. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 20.00–21.30 Sachbuch: Ahmad Mansour: Türöffnung: 19 Uhr. Kaufleuten (Festsaal), Pelikanplatz. 20.15 Licht-Reise-Performance: Über das Leben! Dal vivo! Für alle ab 6 Jahren; ohne Sprache. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. Jeden Mittwoch Gymnastik, Spiel, Spass und Prellball: Turnhalle Entlisberg, Wollishofen, Eingang Moosstrasse. Senioren von 18 bis 19 Uhr, Männerturner von 19 bis 21 Uhr. In der Turnhalle Entlisberg in Zürich-Wollishofen. Männerriege des TV Wollishofen. Kontakt: 044 482 83 64. Jeden Montag Winter-Qi-Gong in Wollishofen: jeden Montag von 19 bis 20 Uhr. Ort: ABZ-Gemeinschaftsraum, Entlisbergstr. 28, 8038 Wollishofen. Kontakt: Luzius Luchsinger, zert. Qi-Gong-Lehrer, Tel. 044 461 62 09, E-Mail: [email protected]. rant Muggenbühl, Muggenbühlstrasse 15. 20.00–22.00 Kabarett: Hazel Brugger: Türöffnung: 19 Uhr. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz. Samstag, 16. Januar 14.30 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden können und in denen sich Geschichten entwickeln. Ab 4 Jahren; ohne Sprache. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. Montag, 11. Januar Sonntag, 17. Januar 20.00–21.30 Züri Littéraire: Türöffnung: 19 Uhr. Tim Krohn & Hansjörg Schneider. Kaufleuten (Festsaal), Pelikanplatz. 20.00–21.30 Gespräch: Türöffnung: 19 Uhr. Robert F. Kennedy Jr. Kaufleuten (Klub), Pelikanplatz. 11.00 «Pop-up»: In Pop-up-Büchern klappen bei jedem Wechsel der Seiten dreidimensionale Szenarien auf, die mit Flachfiguren bespielt werden können und in denen sich Geschichten entwickeln. Ab 4 Jahren; ohne Sprache. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 14.30 «De chli Muck»: Kath. Pfarreizentrum St. Franziskus, Kilchbergstrasse 1. Mit Vera Kaa (Live!). Grosse Vorschau im nächsten «Zürich 2». Dienstag, 12. Januar 18.00–20.00 Abendcafé mit Musik: Pflegezentrum Entlisberg, Paradiesstrasse 45. Mittwoch, 20. Januar Freitag, 15. Januar Donnerstag, 7. Januar 14.30 Tanznachmittag: Mit Hans Surber. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45. 8.30–9.30 Acht-Brokate-Qi-Gong in Wollishofen: ABZ Gemeinschaftsraum, Entlisbergstrasse 28. 14.30 Erinnerungen an die Ferien: Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45. 19.30 Jazzkonzert: Alabama Jazz Band: im Restau- Zeit-Geschenke Was wünschen wir uns mehr, als dass wir im 2016 doppelt so viel Zeit hätten, zu tun, was uns freut? Gelänge es doch, ein weniger hektisches Alltagstempo als im zu Ende gehenden Jahr anzuschlagen! Färben Sie in Ihrer Agenda gleich zum Jahresbeginn im Januar und Februar ein zweistündiges Zeitfenster himmelblau an. Verschenken Sie diese Zeit. Beim Besuch eines Quartierbewohners, der einen hohen Geburtstag feiert, nehmen Sie einen bedächtigeren Zeitrhythmus wahr. Sie spüren vielleicht, welche Qualitäten sich im Leben entfalten, wenn es beschaulicher und unverplanter gelebt werden darf. Wer ist interessiert, sich einmal auf eine Begegnung mit einem Jubilar einzulassen? Heidi Stäheli, Sozialdiakonin, [email protected], 044 201 06 31, gibt weitere Auskunft und nimmt die Zeitgeschenke gerne entgegen. (e.) 18.00–21.00 Gymnastik, Spiel, und Spass und Prellball: Senioren von 18 bis 19 Uhr, Männerturner von 19 bis 21 Uhr. In der Turnhalle Entlisberg in Zürich-Wollishofen. Männerriege des TV Wollishofen. Kontakt Tel. 044 482 83 64. Turnhalle Entlisberg. KIRCHEN Reformierte Kirchgemeinde Wollishofen www.kirchewollishofen.ch Sonntag, 10. Januar 10.00 Gottesdienst mit Pfarrer Sönke Claussen Offene Sonntagskantorei (ab 9.00) Kollekte: Zwinglifonds, Alte Kirche Anschliessend: Chilekafi Montag, 11. Januar 14.30 Wollichörli für Senioren/ Seniorinnen, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 18.00 lectio divina, Alte Kirche 19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Dienstag, 12. Januar 20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Mittwoch, 13. Januar 19.15 Ökum. Nachtgebet Alte Kirche Pfarrei St. Franziskus www.st-franziskus.ch Samstag, 9. Januar ab 17.00 Beichtgelegenheit 17.30 Eucharistiefeier Sonntag, 10. Januar 9.30 Eucharistiefeier 11.15 Eucharistiefeier 17.30 Santa Messa auf italienisch Kirche Enge www.kirche-enge.ch Donnerstag, 7. Januar 13.00 ökumenische Wanderung Treffpunkt um 13.00 beim Treffpunkt Hauptbahnhof; Abfahrt: S9 um 13.07 nach Glattfelden Wanderung: Glattfelden–Eglisau Donnerstag, 7. Januar 14.00 Jassen im Kirchgemeindehaus Enge, Bederstrasse 25 Freitag, 8. Januar 11.45 bis 13.00 Wähentag im Kirchgemeindehaus, Bederstr. 25 Sonntag, 10. Januar 10.00 Gottesdienst in der Kirche St. Peter Kein Gottesdienst in der Kirche Enge Dienstag, 12. Januar 12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit biblischen Geschichten für Primarschüler/-schülerinnen, Kirchgemeindehaus Bederstrasse 25 16.10 bis 16.55 Kinderchor (1. bis 3. Klasse) im Pfarreisaal Dreikönigen 17.45 bis 18.45 Jugendchor (4. und 6. Klasse) im Kirchgemeindehaus Enge 19.00 bis 20.00 Ängi Voices (Oberstufe) in der Kirche Enge Kontakt: Barbara und Ulrich Meldau: 044 781 25 25 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.), Tel. 079 660 28 59, E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber (jg.), Gabi Faerber (gf.), Kamil Krejci (kam.), Hans Suter (hs.), Hans Lenzi (hl.), Beatrice Christen (ch.). Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41 [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich 2 Veranstaltungen & Freizeit Clo Bisaz erzählt eine Wildnisgeschichte über Mut und Respekt vor der Natur für alle ab 7 Jahren. Foto: zvg. Eine Abenteuerreise gegen die Angst «Grossvater und die Wölfe» erzählt die berührend komische Geschichte eines Grossvaters, wie ihn sich alle Kinder wünschen. Das Stück ist am Wochenende im Theater PurPur zu sehen. Mina ist verzweifelt: Da wird sie mitten in der Nacht von einem Krokodil gebissen, und ihre Eltern erzählen ihr bloss etwas von Träumen und Mückenstichen und dass sie weiter schlafen soll. Nur Grossvater hat am Telefon ein offenes Ohr. Er hat auch schon einen Plan zur Hand, wie Mina in Zukunft so stark und tapfer wird, dass kein Krokodil sie mehr erschrecken kann. Zusammen mit seinen drei Enkelkindern und dem treuen Hund Mischa bricht der alte Mann auf, zu einer Expedition in die Berge. Denn dort, in der unberührten Natur, ist der Ort für richtige Herausforderungen. «Wer einmal eine Expedition gemacht hat, kann nie mehr Angst haben. Vor nichts», sagt der Grossvater, und er muss es wissen. Natürlich muss bei einem solchen Abenteuer mit Gefahren gerechnet werden. So übernachtet man in einer dunklen Höhle, begegnet Wölfen und gefährlichen Wilderern und rettet zum Schluss dem Grossvater das Leben. Beinahe zumindest. Gestärkt und voller Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, werden die Kinder am Ende nach Hause zurückkehren. Die wunderbare Geschichte über Mut und Respekt vor der Natur, erzählt von Schauspieler Clo Bisaz, ist eine Produktion des Tournee-Theaters Salto & Mortale aus Cham, nach einer Kinderbuchgeschichte des bekannten schwedischen Schriftstellers Per Olov Enquist. (pd./mai.) Samstag, 9. Januar, 17 Uhr und Sonntag, 10. Januar, 11 Uhr, Theater PurPur, Grütlistrasse 36, 8002 Zürich, 044 201 31 51. Mehr Infos: www.theater-purpur.ch. GEMEINSCHAFTSZENTREN/QUARTIERVEREINE GZ Wollishofen GZ Neubühl GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7 GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25 GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Telefon 043 243 11 37 www.gz-zh.ch, [email protected] GZ am See, Bachstrasse 7 Flamencoloro: Do, 7. Jan., 19.30 bis 22.30 Uhr. Tanz- und Körpertraining: Mi, 13. Jan., 9.30 bis 11.30 Uhr. Infos/Anmeldung: 079 323 69 10, Claudia Christen. GZ Neubühl, Erligatterweg 33 Elektro-Tüftelabend: Fr, 8. Jan., 17.30 bis 19 Uhr. ANZEIGEN Kinderhaus Entlisberg Butzenstrasse 49, 8038 Zürich Telefon 044 412 89 89 E-Mail [email protected] www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich Selnau: Do 9 bis 12 Uhr. Tel. 044 412 89 77, [email protected]. Themenabend: Mein Kind – gesund, stark und selbstbewusst! Mo, 18. Jan., 19 bis 21.30 Uhr. Anmeldung im Sekretariat Entlisberg. Bewegte Märchen aus aller Welt: Do, 14. Jan., 15 bis 15.45 Uhr, für Kinder von 2½ bis 5 Jahren in Begleitung, im grossen Saal, gratis, ohne Anmeldung. Familientreffpunkt: jeden Mi 14.30 bis 17.30 Uhr. GZ Leimbach Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich Telefon 044 482 57 09 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch Zeichnungsatelier für Erwachsene: 4x ab Do, 7. Jan. Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 10.30 Uhr, für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung. Anmeldung erbeten an [email protected]. Kügelibahn bauen: Sa, 9. Jan., 10 bis 12.30 und 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter und Erwachsene. Offenes Atelier: Fr, 8./15. Jan., 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter oder in Begleitung. live@gzbistro: Fr, 8. Jan., ab 19.30 Uhr «The Apeiron Project» – Worldmusic, Barbetrieb. Kinderflohmarkt: Sa, 9. Jan., 14.30 bis 17 Uhr. Verkleidungsatelier: Mi, 13. Jan., 14 bis 17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter. Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis 16 Uhr. Offene Krabbelgruppe: jeden Do 14.30 bis 16.30 Uhr im Bistro, für Eltern und Kleinkinder. Quartiertreff Enge Gablerstrasse 20, 8002 Zürich Telefon 044 201 60 64 www.quartiertreff.ch Mittwochswerken: 14.30 Uhr. Anmelden unter [email protected]. Quartierverein Enge www.enge.ch Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz: Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr. Quartierverein Wollishofen www.wollishofen-zh.ch Ortsmuseum Wollishofen Widmerstrasse 8, 8038 Zürich Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Geöffnet sonntags 14 bis 16 Uhr, in den Schulferien und an Feiertagen geschlossen. Nr. 1 7. Januar 2016 11 12 Zürich 2 Nr. 1 7. Januar 2016 H I N TE R G R U N D Beethoven-Konzert im Haus zu den 3 Tannen Das Haus zu den 3 Tannen – das älteste Engemer Haus – eröffnet das neue Jahr mit dem Klavierkonzert in Es-Dur op. 73 von Ludwig van Beethoven. Dieses Klavierkonzert ist mit einer Begleitung durch ein grosses Orchester gedacht. Und so kann es nur an Orten mit grossen Orchestern aufgeführt werden – wie beispielsweise in der Tonhalle. Deshalb ist es auch in Konzertveranstaltungen nicht oft zu hören, weil die grossen Konzerthäuser immer wieder verschiedene Programme haben. Im Haus zu den 3 Tannen kommt das Orchester aus dem Raum zum Soloklavier. Die Gäste sitzen in der privaten Umgebung. Es ist eine der Besonderheiten des Hauses, dass man «vom Keller bis unter das Dach» jeden Ton der Musik hören und geniessen kann. In dieser privaten Atmosphäre kann einem der grosse Komponist sehr nahe begegnen. Ernst und kämpferisch Was wird das eben angebrochene neue Jahr bringen? Was wird es uns schenken, was wird es uns abverlangen? Was werden wir leisten, bewältigen, schaffen, erschaffen, unsererseits unserer Mitwelt schenken können oder wollen? Ludwig van Beethoven bemerkte mit sechsundzwanzig Jahren, dass mit seinem Gehör etwas nicht stimmte. Mit zweiunddreissig Jahren war er bereits vollkommen taub. Die Bewältigung seines Alltags war voller Mühen. Er konnte sich nur schriftlich mit seiner Umwelt verständigen. Er ist in seinem Leben achtzehn Mal umgezogen, weil sein lautes nächtliches Musizieren die Nachbarschaft aufbrachte. Nach langen inneren Kämpfen fand er den Sinn. Er wollte mit seinem Durchhalten andere Menschen in Not ermutigen. – Er wollte ihnen zeigen, dass dies möglich sei. Auf wundersame Weise wurde ihm die Kraft geschenkt, zu bestehen. Und diese Kraft strömt noch heute, zweihundert Jahre später, aus seiner Musik. Die Musik spricht von der Auseinandersetzung und dem Neuerstehen. Zunächst ernst und kämpferisch und dann ewig, strömend, beseligend. Diese Töne wollen den Gästen leuchten –- ins neue Jahr, in die neue Zeit hinein. (e.) Samstag, 23. Januar, 17 Uhr im «Haus zu den 3 Tannen»; Ludwig van Beethoven, Klavierkonzert in Es-Dur op.73; Clara Luisa Demar, Klavier, Sigrid Marcengo Orchester. Eintritt Fr. 20.–, ältere Kinder willkommen Fr. 10.–. Dauer rund 90 Minuten. Anmeldungen E-Mail: sonnenmusik @bluemail.ch oder Telefon 044 201 26 44 (auch Combox). Bitte Namen, Anzahl Personen, E-Mail/Telefonnummer und Adresse angeben. ANZEIGEN Das berühmte «Odeon» in einer Nachkriegsaufnahme. Fotos: hg./ zvg. Ein Porträt von Oda Schaefer (1900–1988). Foto: Archiv Clara Luisa Demar Eine Hommage an Oda Schaefer Die Engemerin Clara Luisa Demar stellte Erinnerungen der Schriftstellerin Oda Schaefer aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ins Zentrum einer musikumrahmten Lesung. Heike Gerling Kurz vor Jahresende fand eine musikalische Lesung im Café Odeon statt, mit der die Engemer Pianistin und Sängerin Clara Luisa Demar einen Einblick in das lyrische und autobiografische Werk der Schriftstellerin Oda Schaefer gab. Wegen der grossen Nachfrage war es schon die dritte Veranstaltung in diesem Jahr. Auf Einladung des Zürcher Schauspielhauses waren Oda Schaefer und ihr Mann, der Schriftsteller Horst Lange, im Oktober 1947 in die Schweiz gereist; einer ihrer wichtigen Treffpunkte in Zürich war das Café Odeon. Oda Schaefers Aufzeichnungen über diese Zeit, ihr Leben und ihre Begegnungen in Zürich bildeten die Grundlage der musikalischen Lesung von Clara Luisa Demar. Sie hat Oda Schaefer und Horst Lange noch durch ihren Vater kennen gelernt; während eines Studienaufenthalts in München verschafften die beiden ihr dort Kontakte und Auftrittsmöglichkeiten und blieben ihr als «Vize-Eltern» auch später freundschaftlich verbunden. Geboren im Jahr 1900 in Berlin, hat Oda Schaefer zwei Weltkriege erleben müssen. Nach einer kunstgewerblichen Ausbildung und einer frühen, gescheiterten Ehe, aus der ein Sohn hervorging, begann sie zu schreiben. Neben ihrem lyrischen Werk, einer eigenen Art der Naturpoesie, die den eigentlichen Kern ihrer Arbeit bildet, veröffentlichte Oda Schaefer Erzählungen, Hörspiele, Feuilletons und autobiografische Aufzeichnungen. Gemeinsam mit Horst Lange, mit dem sie seit 1933 verheiratet Clara Luisa Demar war, gehörte sie zum Kreis um die Literaturzeitschrift «Die Kolonne», die sich gegen nationalsozialistisches Gedankengut richtete und an der auch Autoren wie Günter Eich, Peter Huchel und Elisabeth Langgässer mitarbeiteten. Erich Kästner und Werner Bergengruen waren langjährige Freunde der Langes. Oda Schaefer überlebte den grössten Teil der Kriegszeit in Berlin; Horst Lange wurde als Soldat eingezogen und im Krieg schwer verletzt. Im März 1945 wurde er nach Mittenwald versetzt, wohin Oda Schaefer ihn begleitete. Dank Einladung 1947 in Zürich Kurt Hirschfeld, der damalige Dramaturg des Zürcher Schauspielhauses, hatte durch Erich Kästner von Oda Schaefer und Horst Lange erfahren. Er plante, Langes Monolog «Die Frau, die sich Helena wähnte» in Zürich aufzuführen, und lud den Autor ein, nach Zürich zu kommen und sich hier von seiner schweren Kriegsverletzung zu erholen. Nach einem langen, komplizierten Bewilligungsverfahren konnten Horst Lange und Oda Schaefer im Oktober 1947 in die Schweiz reisen, wo sie von Kurt Hirschfeld und Langes Verleger Henry Goverts gastlich empfangen wurden. Odeon: Ort der Debatten an der Lesung. Die Diskrepanz zwischen dem kriegszerstörten Deutschland und der unversehrt gebliebenen Schweiz hätte kaum grösser sein können. Oda Schaefer beschrieb ein Gefühl der Unwirklichkeit, in das sie sich hier eingehüllt fühlte. In Zürich trafen sie Hans Nowak, Wilfried Seyfarth, Erich Kästner und Werner Bergengruen wieder, die auch als Bürgen über ihre Haltung während der Dreissigerjahre Auskunft geben konnten. Einer ihrer wichtigen Aufenthaltsorte in Zürich war das schon damals legendäre Café Odeon, das zu dieser Zeit noch ein Ort der geistigen Begegnung und der Debatten war. «Der rötliche Marmor der Wände, die dunklen Lederpolster unter den milchigen Lampen, das erinnerte uns heimatlich an das ‹romanische Café› in Berlin. Auch war das Odeon von schweizerischer Behäbigkeit», schrieb Oda Schaefer. In spannendem Kontrast dazu stand die Vielfalt der unruhigen Geister, die hier ein und aus gegangen waren: Anarchisten und Sozialisten, Dichter und Dadaisten. In der sanften Dämmerung des Odeon trafen sich Oda Schaefer und Horst Lange mit Erich Kästner, Alesander Lernet-Holenia, Max Frisch und Eduard Korrodi; hier lernten sie auch die Mitglieder des «GeisterStammtisches» kennen, einer Freitagstafelrunde, zu der sich Persönlichkeiten wie die Professoren Emil Staiger und Robert Faesi, Max Rychener, Redaktor der Zeitung «Die Tat», der Chefredaktor Erwin Jaeckle, Walther Meier, der Gründer der Manesse-Bibliothek, Emil Oprecht aus dem Schauspielhaus und Fritz Bondy alias N. O. Scarpi seit 1942 zu versammeln pflegten. Horst Lange, der in der Schweiz seinen grossen Berlin-Roman fortsetzen wollte, konnte hier nicht schreiben. Zu gross war der Kontrast der traumatischen Kriegserlebnisse, die hinter ihm lagen, zum Leben in der Schweiz; zu schwer waren seine Verletzungen. Im Mai 1948 kehrte Oda Schaefer mit ihm nach München zurück, wo sie ihr weiteres Leben verbrachten. Was würden die beiden wohl über die heutigen Entwicklungen denken? «… ausser man tut es» 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges sind aufgrund sich zuspitzender kriegerischer Konflikte, wirtschaftlicher Krisen und Klimaveränderungen weltweit mehr Menschen auf der Flucht als je zuvor. Grund genug, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Erich Kästner schrieb das kurze Gedicht: «Es gibt nichts Gutes – ausser man tut es.» Die Lebenserinnerungen von Oda Schaefer und eine Auswahl ihrer Gedichte sind 2012 im Münchener Verlag Edition Avicenna neu aufgelegt worden.
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