Kernelemente der Leiterschulung „Vom Gast zum Grüppling“ 1) Hintergründe Was steht drin: Hintergrundinformationen zu den Themen Flucht, Asyl und zur Situation von Flüchtlingen in Deutschland Methodenvorschläge: Powerpoint-Präsentation Multiple-Choice Quiz Zeitungsartikel und Informationen zum Verteilen und Nachlesen, anschließende Diskussion anhand von Leitfragen 2) Umgang mit kulturellen Unterschieden Was steht drin: Generelle Tipps zum Thema Methodenvorschläge: Zur Sensibilisierung bezüglich unterschiedlicher kultureller Wahrnehmungen: Vorspielen und Besprechen der Situation auf der fiktiven Insel „Albatros“. Ergänzend dazu kann das „Eisberg-Modell“ und/oder die „kulturelle Brille“ gezeigt werden (Bundesamt??) Arbeitseinheit 1 In Kleingruppen wird jeweils eine der folgenden Fragestellungen bearbeitet (etwa 20 min): ◦ Inwiefern könnten kulturelle Unterschiede in der Gruppenstunde eine Bereicherung sein? Welche Chancen seht ihr in der Öffnung für Flüchtlinge? ◦ Welche Herausforderungen könnten durch kulturelle Unterschiede entstehen? Arbeitseinheit 2 Die Möglichkeiten und Herausforderungen werden im Plenum einzeln besprochen, und es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Ergänzt wird dies durch die „Tipps zum Umgang mit kulturellen Herausforderungen“. Umgang mit Traumata Was steht drin: Hintergründe zur Entstehung und den Folgen von Traumata, sowie wichtige Hinweise zum Umgang mit traumatisierten Personen Methodenvorschläge: Einleitend werden mit Hilfe von Flipcharts oder einer Präsentation grundlegende Informationen zum Thema Trauma vermittelt (siehe Dokument „Trauma_Hintergründe“) Arbeitseinheit: In Kleingruppen werden jeweils eine oder mehrere der folgenden Fragestellungen besprochen: ◦ Was tue ich als Leiter, wenn ein Grüppling einen Flashback hat? ◦ Wie bereite ich die anderen Grüpplinge auf die Neuankömmlinge vor? ◦ Was tue ich, wenn ein Grüppling bestimmte Situationen meidet? ◦ Welche Spiele/Aktionen sind bei Traumata gut, beziehungsweise nicht so gut geeignet? Die Ideen und Vorschläge der Kleingruppen werden anschließend im Plenum vorgestellt. Anhand der Hinweise zum Dokument „Tipps zum Umgang mit Trauma“ wird gemeinsam besprochen, was jeweils Sinn macht. Fehlende Aspekte werden ergänzt. Anteilnahme & Abgrenzung Was steht drin: Hier geht es um eine gesunde Balance aus Anteilnahme mit dem Schicksal junger Flüchtlinge und der eigenen Abgrenzung. Methodenvorschläge: Eingangs wird erläutert, weshalb diese Balance unbedingt notwendig ist. Dazu kann die Kurzgeschichte von Lotti ausgeteilt oder vorgelesen werden. Anschließend werden die Teilnehmenden gefragt: ◦ Was fällt euch auf? ◦ Was würdet ihr genauso, oder anders machen? ◦ Welche Tipps würdet ihr Lotti geben? Anhand der Hinweise im Dokument „Anteilnahme und Abgrenzung“ werden die Vorschläge und Aussagen der Teilnehmenden gemeinsam besprochen und ergänzt. Umgang mit sprachlichen Unterschieden Was steht drin: Tipps zum Überbrücken sprachlicher Schwierigkeiten Methodenvorschläge: Ein teamförderndes Spiel wie das „Planen-Spiel“ oder „Der magische Stab“ wird in einer exotischen Sprache (die keiner der Teilnehmenden versteht!) oder einer Fantasiesprache erklärt, und nur wenige Brocken Deutsch werden in die Erklärung eingebaut. Die Teilnehmenden spielen selbstständig. Anschließend kommt man im Plenum zusammen, und die Teilnehmenden werden mit folgenden Fragen zur Diskussion angeregt: Wie hat sich der Perspektivwechsel angefühlt? ◦ ◦ Worauf muss man folglich bei Spielen und Methoden achten, wenn einzelne Grüpplinge wenig Deutsch sprechen? ◦ Was kann man in Gruppenstunden machen, wenn einzelne Grüpplinge kaum Deutsch sprechen? Gegebenenfalls wird dies ergänzt durch die „Tipps zum Umgang mit sprachlichen Unterschieden“. Grundsätzliche Fragen und Informationen Methodenvorschläge: Die Teilnehmenden werden dazu ermutigt, im Vorfeld in der Leiterrunde Folgendes zu diskutieren: inwiefern die bisherigen Grüpplinge über die Neuankömmlinge und deren Hintergrund informiert werden sollen ob und wie die Eltern der bisherigen Grüpplinge informiert werden sollen wie gegebenenfalls mit kritischen Fragen umgegangen wird. Es ist hilfreich, wenn die Leiter vorher eine gemeinsame Position gefunden und formuliert haben. Den Eltern, beziehungsweise Betreuern der Flüchtlinge sollte genau erklärt werden, was bei den Pfadfindern unternommen wird. In vielen Herkunftsländern ist es ungewöhnlich, dass Kinder auch ohne ihre Eltern unterwegs sind. Daran müssen sich diese erst gewöhnen, und sollten daher umfassend informiert werden. Bei Fahrten ins Ausland muss für Asylbewerber im Vorfeld ein schriftlicher Antrag eingereicht werden. Junge Flüchtlinge können kostenlos Mitglieder bei der DPSG werden, und über die Bundesebene gibt es zusätzlich Zuschüsse für Fahrten und Lagerbeiträge, ebenso die Kluftbörse. Auch in vielen Diözesen und Jugendringen stehen häufig Fördermittel zur Verfügung. Flüchtlinge sollten explizit gefragt werden, ob ihnen die Veröffentlichung ihrer Fotos und ihres Namens recht ist. Annika Kunze, DV München & Freising
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