Exerzitien im Alltag

Exerzitien im Alltag
Impulse
Impressum
Herausgeber
Bischö lichesGeneralvikariatMü nster
HauptabteilungSeelsorge Rosenstr.16
48143Mü nster
www.bistum-muenster.de/seelsorge
Konzeption und Texte
JohannesHeimbach
Bischö lichesGeneralvikariatMü nster
ChristelPlenter
Bischö lichesGeneralvikariatMü nster
Gestaltung
MatthiasWinter
MatthiasWinter Kath.KirchengemeindeSt.LudgerusBorken
Bezug (kostenloserDownload):
www.bistum-muenster.de/barmherzigkeit
DieseExerzitienimAlltagbeziehensichaufdieBroschüre„Barmherzigkeit“
(Bestelladresse:sieheEinleitungaufderFolgeseite)
Barmherzigkeit.ExerzitienimAlltag
HinweisefürTeilnehmende
Das „Jahr der Barmherzigkeit“ lä dt ein, diese Eigenschaft Gottes, in den Mittelpunkt zu stellen. Das
eigene Leben mit den barmherzigen Augen Gottes anzuschauen und anzunehmen fordert heraus,
sich selbst und anderen gegenü ber großzü gig und gnä dig zu sein. Dazu kö nnen diese Exerzitien im
Alltag Anregungen geben.
Neben diesen Vorlagen der Exerzitien im Alltag, die Sie in Hä nden halten, ist die Broschüre
„Barmherzigkeit“ fü r jede Teilnehmerin und fü r jeden Teilnehmer notwendig, um die Exerzitien im
Alltag zu gestalten. Diese Broschü re, die vom Bischö lichen Generalvikariat Mü nster, Hauptabteilung
Seelsorge und vom Bischö lich Mü nsterschen Of izialat Vechta, Abteilung Seelsorge, herausgegeben
wird, kann hier bezogen werden:
Bischö liches Generalvikariat
Materialdienst
Rosenstr. 16, 48143 Mü nster
Telefon 0251 / 495-541
E-Mail: [email protected]
Preis: Fü nf Hefte fü r insgesamt 5 Euro incl. Porto und Verpackung
(innerhalb des Bistums Mü nster kostenlos).
Einzelbroschü ren sind zu beziehen ü ber: [email protected]
DieBroschürestehtauchkostenlosalsDownloadzumAusdruckenjederzeitzurVerfügung:
www.bistum-muenster.de/barmherzigkeit (Broschü re zum Jahr der Barmherzigkeit)
In manchen Pfarreien und Institutionen werden wö chentliche Gruppentreffen angeboten, um
miteinander den Exerzitienweg zu gehen. Bitte informieren Sie sich in Ihrem Pfarrbü ro vor Ort ü ber
ein solches oder ein ä hnliches Angebot.
Einführung
Diese Exerzitien im Alltag sind fü r einen Weg durch vier Wochen vorgesehen. Pro Woche gibt es hier
jeweils drei Impulse, also jeweils einen Impuls, der fü r zwei Tage gilt. Das heißt jeder Impuls wird
einmal wiederholt (außer beim Impuls ‚arm‘). Es kann aufschlussreich fü r sein, wie sich von einem
auf den anderen Tag die Aufmerksamkeit mit dem gleichen Impuls verä ndert.
Nach drei Impulsen wird zu einer Wochenre lexion eingeladen.
Eine Woche gliedert sich also in drei Impulse (fü r insgesamt sechs Tage) und eine Re lexion (siebter
Tag). Die Wochenre lexion kann auch in einer Gruppe statt inden, die sich fü r die Zeit der Exerzitien
im Alltag gemeinsam auf den Weg macht.
Die Stichworte zu den Impulsen inden sich auch als Stichworte im Heft Barmherzigkeit in gleicher
Reihenfolge. Teilweise beziehen sich die Impulse der Exerzitien auf die Texte im Heft, die dort
erwä hnten Bibelstellen, das entsprechende Foto oder sie sind teilweise eigenstä ndig.
Die Anregungen fü r jeden Tag sind in der Ich-Form geschrieben und sollten nicht akribisch
abgearbeitet werden, sondern einfach als das genommen werden, was sie sind: Anregungen – nicht
mehr und nicht weniger. Es ist dabei vö llig normal, dass mal ein Text treffend ist und ein anderer
Text sich kaum mit Ihrer konkreten Lebenssituation oder Ihrem aktuellen Alltag in Verbindung
bringen lä sst. Vielleicht ist der Impuls des nä chsten Tages wieder passender…
Hinweise für Gebetszeiten
Am Tag:
- Äußerlich und innerlich ruhig werden
- Gebet
- Zeit für den Impuls des Tages
Am Abend:
- Gebet der liebenden Aufmerksamkeit
Am Tag:
Nehmen sie sich jeden Tag etwas Zeit fü r die Impulse. Wann diese Zeit fü r Sie am besten ist, inden
Sie sicherlich bald heraus. Es wird eine Zeit sein, die mitten im Alltag nur fü r Sie reserviert ist, um
mit sich selbst und mit Gott in Kontakt zu kommen.
Finden Sie sich an einem ruhigen Ort ein – zü nden Sie dort eine Kerze an. Stellen Sie fü r sich sicher,
dass Sie an diesem Ort nicht unterbrochen oder gestö rt werden.
Hilfreich kann sein, zunä chst mit aufgerichteter Kö rperhaltung einige Augenblicke in Ruhe auf den
eigenen Atem zu achten, ihn ganz bewusst wahrzunehmen, wie er in mich hinein ließt und wieder
heraus. Ich stelle mich damit auf die Gegenwart Gottes ein, die ich in mir selbst erahnen kann und
glauben darf.
Paulus schreibt dazu: „Wisst Ihr nicht, dass Euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in
Euch wohnt.“ (1 Kor 6,19). Noch bevor ich Gott suche ist er schon bei mir – immer, verlä sslich und
stets barmherzig.
BeginnenSiemiteinemGebet.ZumBeispiel:
MeinGott,
dubistbarmherzig.
Ichmöchtemicheinstimmen,
michausrichten,
michneuorten
aufdich.
MeinGott,
ichmöchteneuaufmerksam,
neuemp indsam,
neuempfänglichwerden
fürdich.
MeinGott,
ichmöchtezurückzudem,
waswesentlichist,
wasmirSinnundZielgibt,
wasLebenverheißt.
Hilfmir,loszulassen,
wasmichdaranhindert,
dirzubegegnen,
michvondeinemWort
ergreifenzulassen.
Hilfmirzuzulassen,
wasinmirMenschwerdenwill
nachdeinemBildundGleichnis.Amen.
oder
Hierbinich,Gott,vordir,sowieichbin-
mitmeinerSehnsucht,meinerHoffnung,
meinerFreude,
meinemÄrger,meinerMüdigkeit...
Hilfmirzusehen,wasdumirjetztzeigenmöchtest,
zuhören,wasdumirjetztsagenmöchtest,
zuspüren,dassdumitmirgehstundbeimirbleibst.
Sobinichjetztdavordir.
oder
Herr,öffnemirdieAugen,
machweitmeinenBlickundmeinInteresse,
damitichsehenkann,
wasichnochnichterkenne.
Herr,öffnemirdieOhren,
machmichhellhörigundaufmerksam,
damitichhörenkann,
wasichnochnichtverstehe.
Herr,gibmireinvertrauensvollesHerz,
dassichdeinemWortunddeinerTreueüberlässt
undzutunwagt,
wasesnochnichtgetanhat.
Herr,ichweiß,dassichnurlebenkann,
wennichmichvondirrufen
undverändernlasse.Amen.
Willi Lambert SJ
oder
ImmerfortempfangeichmichausdeinerHand.
DasistmeineWahrheitundmeineFreude.
ImmerfortblicktmichdeinAugean.
UndichlebeausdiesemBlick,dumeinSchöpferundmeinHeil.
LehremichinderStilleDeinerGegenwartdasGeheimniszuverstehen,dasichbin.
Unddasichbinvordirundfürdichunddurchdich.Amen.
Romano Guardini
Vielleicht inden Sie auch eigene Worte, die sie ruhiger werden lassen, sie zu sich selber und zu Gott
kommen lassen. Nun nehmen Sie sich Zeit fü r den Impuls des Tages.
Am Abend:
Ich nehme mir noch ein wenig Zeit, meinen Tag anzusehen.
Dazu kann das ‚Gebet der liebenden Aufmerksamkeit‘ hilfreich sein:
Ich inde mich ein, in Gottes Gegenwart. Ich spü re in meinen Leib hinein, nehme
meinen Atem wahr. – Ich darf da sein, bin angenommen, wie ich bin.
„Herr, lass mich nun in deinem barmherzigen Licht auf meinen Tag schauen – vorurteilslos.“
Ich blicke auf den Tag zurü ck. Was bewegt und berü hrt mich jetzt? – Wo habe ich
heute Gott gespü rt in meinem Glauben, in meiner Hoffnung, in meiner Liebe oder bei
anderen Menschen? – Woran freue ich mich? Was schmerzt mich, ä rgert mich
vielleicht noch? Wo gab es Misstrauen, Entmutigung, Egoismus bei mir oder bei
anderen Menschen und wie habe ich reagiert?
Ich bringe alles vor meinen Herrn und Schö pfer, ich danke ihm, ich bitte um sein
Erbarmen fü r das, wo ich oder andere an Grenzen gestoßen sind.
Ich bleibe noch etwas bei dem, was mich am Tag getrö stet und gefreut hat.
nach Ignatius von Loyola
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
IchlesedenText1‚anders’langsamundlasseihnaufmichwirken.
IchlasseauchdasBildaufmichwirken.
Wasregtsichinmir–welcheBilderentsteheninmir,welcheGedankensteigenauf?
Ichfragemich:
WerausmeinemLebensumfeldistfü rmich‚anders’?Wasmachtdieses‚anders’aus?
KenneichMenschen,fü rdieich‚anders’bin?
Binichmirselbermanchmal‚anders’?
Wasbedeutetfü rmich,mirundanderenbarmherzigzusein?
Kannichmirselbstbarmherzigbegegnen–auchda,woichmichselbstals‚anders‘erfahre?
MitmeinenWortenbeteichzudem,derauchder‚ganzAndere’genanntwird:Gott.
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
IchleseMk2,1-12(DieHeilungeinesGelä hmten):
1 Als Jesus einige Tage später nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er (wieder)
zu Hause war. 2 Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der
Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort. 3 Da brachte man einen Gelähmten zu ihm;
er wurde von vier Männern getragen. 4 Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu
Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen (die Decke)
durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab. 5 Als Jesus
ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
6 Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen: 7 Wie kann dieser Mensch so
reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott? 8 Jesus erkannte
sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen? 9 Ist es
leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh
auf, nimm deine Tragbahre und geh umher? 10 Ihr sollt aber erkennen, dass der
Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem
Gelähmten: 11 Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! 12 Der
Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle
außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.
Die Bibel, Einheitsübersetzung
IchbereitemirgedanklichdenOrtdesGeschehensindieserGeschichtevor:
ichversuche,mirdieSituationmitallenSinnenvorzustellen:
dievielenMenschen,dieJesusbedrä ngen,dieihnsehenwollen,hö renwollen,...
unddenKrankenaufderBahre,...
unddievierTrä ger...
Waslä hmtdenKranken?WersinddievierTrä ger?
Ichstellemirallesmö glichstkonkretvor.
Unddann:
WerbinichinderGeschichte?JemandimVolk,derKranke,einerderTrä ger...
Waswillich–nur für heute-vonJesus?WasistheutemeinetiefsteSehnsucht?
Weroderwasträ gtmich,wennichnichtkann?
WembinichTrä gerin/Trä gerderBahre?
Worummö chteichJesusbitten?
Ich bete zu Gott in meinem Worten und Anliegen.
Heutegehteszunä chstummeineeigeneArmut(1.Tag).
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
IneinerZeitderStilleversucheich,ruhigzuwerden,michfü rdieZeitdesGebetesleerzumachen:
vonä ußeremDruck,vonschlechtenGedanken,vondentä glichenForderungenanmich.Ichgö nne
mireineZeitderStille.Eskannhelfen,ganzbewußtdeneigenenAtemwahrzunehmen.Gedanken,
diejetztkommen,kannichgetrostziehenlassen,brauchesienichtweiterzudenken…
Wennichso‚leer‘gewordenbinleseichlangsam–vielleichtauchlaut–dasLiedvonHuub
Oosterhuis„IchstehvorDirmitleerenHä nden,Herr“:
IchstehvordirmitleerenHänden,Herr;
fremdwiedeinNamesindmirdeineWege.
SeitMenschenleben,rufensienachGott;
meinLosistTod,hastdunichtandernSegen?
BistduderGott.derZukunftmirverheißt?
Ichmöchteglauben,kommmirdochentgegen.
VonZweifelnistmeinLebenübermannt,
meinUnvermögenhältmichganzgefangen.
HastdumitNamenmichindeineHand,
indeinErbarmenfestmicheingeschrieben?
NimmstdumichaufindeingelobtesLand?
WerdichdichnochmitneuenAugensehen?
SprichdudasWort,daströstetundbefreit
unddasmichführtindeinengroßenFrieden.
SchließaufdasLand,daskeineGrenzenkennt,
undlaßmichunterdeinenKIndernleben.
SeidumeintäglichBrot,sowahrdulebst.
DubistmeinAtem,wennichzudirbete.
Text: Huub Oosterhuis; Übertragung: Lothar Zenetti
Bibelstelle: Exodus 3,13; Psalm 77,20 & 90,1-3; Hiob 30,20; Markus 9,24
WelcherSatz,welchesWortdiesesTextessprichtmichheutean?
Wasregtsichinmir?
GibteseineVerbindungmitmeinereigenen(inneren)Armut,dieicherfahre?
Ich bete zu Gott in meinen eigenen Worten und Anliegen.
HeutegehtesumdieArmutderanderen(2.Tag).
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
IchbeginnemiteinerStilleü bung,indemichaufmeinenAtemachte.
Vorstellungsü bung:
KenneicheinenarmenMenscheninmeinerUmgebung?
Ichstelleihnmirganzkonkretvor–auchwennichnichtvielvonihmweiß:seineGestalt,seine
Lebensgeschichte,seineSehnsucht...
IchschließedieAugenundnehmemirZeitdafü r.
AnschließendbetrachteichjetztinRuhedieSkulptur„In
jedemMenschenwohnteinKö nig“vonWalterGreenund
lassemeineAugenü berdasBildgleiten:
Wasfä lltmiraufbeiderBetrachtungdesBildes?
WelcheinnerenRegungennehmeichbeimirwahr?
NiemandkanndieWü rdedesMenschennehmen:
keineVerletzung,
keineBehinderung,
keineLebensbrü che,
dieKö nigswü rde,
dieWü rdederKö niginbleibt!
DiegoldeneKronesymbolisiertdiesetiefeinnere
unzerstö rbareIdentitä t:menschlicheWü rde.
Vomgö ttlichenUrsprungdesMenschenherwohntin
jedem,injedereinKö nig/eineKö nigin;unauslö schlich,
hierundjetztundewigbeiGott.
TrotzallerVerwundungistinjedemMenschenkö nigliches
–alseinvonGottangenommener,seingeliebterMensch.
IchbetezuGott,derinJesusvonNazarethzuuns
Menschengekommenist,umarmunterArmenzusein.
IchbeteimVertrauen,dassGottunsschonlä ngstmit
seinerBarmherzigkeitumschließt,umunsweiß.
IchbeteinmeineneigenenWortenundAnliegen.
Wochenrückblick
Ich beginne meine Gebetszeit ganz bewusst mit einer Geste oder einem Kreuzzeichen. Ein
Anfangsgebet und eine Stilleü bung kö nnen mir helfen, anzukommen an dem Ort, den ich mir
gewä hlt habe. Ich versuche, bei mir anzukommen und mich auf Gott hin auszurichten. Er ist
gegenwä rtig und umfä ngt mich:
„Gott, in Dir leben wir, bewegen wir uns und sind wir.“ (Apostelgeschichte 17,28)
Ich vergegenwä rtige mir die drei Impulse der vergangenen Woche:
Anders. Krank. Arm.
Was habe ich in dieser Woche alles erlebt?
Was davon liegt ‚oben auf‘ und kommt mit jetzt spontan?
Ich nehme mir Zeit, meine Woche anzuschauen:
ich lasse in meiner Vorstellung kommen, was ich erlebt habe,
wem ich begegnet bin,
was mich bis jetzt beschä ftigt.
Haben die Erfahrungen etwas zu tun mit ‚anders, krank, arm’?
Ich versuche, alles mit den ‚barmherzigen Augen Gottes’ anzusehen.
Ich schließe den Wochenrü ckblick mit einer Geste,
einem frei gesprochenen Gebet,
einem Kreuzzeichen ab.
Ich kann mir kurze Notizen zu diesem Wochenrü ckblick machen.
IchnehmemireineBibelundschlagedenTextausdemMatthä usEvangelium20,1-16auf.
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
DannleseichinallerRuhedenbiblischenText.
IchstellemirdenSchauplatzvondiesemGleichnisvor.IchlassedieBilderaufmichwirken.
Hö reich,wiemiteinandergesprochenwird?
RiecheichetwasvondemWeinberg,demArbeitsschweißoderetwasganzanderes?
Spü reichdieAnstrengung,Mü digkeitodereinAusgeruhtsein?
SchmeckeichdenDurstnacheinemlangenTag?
Wasauchimmericherspü re,rieche,schmecke,hö re,sehe-nehmeicheinfachwahr.
IchgeheinmeinerVorstellungdieganzeSzenenochmaldurch,wieineinemFilm.
Als‚Zuschauerin‘oder‚Zuschauer,‘anwelchenSituationenbleibtmeinInteressehaften?
WennichmichselbstinderSzeneverorte,welcheRollewü rdeichü bernehmen?
WieerlebeichdieseRolle?
JetztverabschiedeichmichbewusstausderSzenebewusstundlassemeinErlebennochmal
nachklingen.
IchbetezuGottinmeinenWortenundAnliegen.
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
IchschließekurzdieAugenundversuchedieGedankenundBilderinmirundummichherum
loszulassen.Danachö ffneichdieAugenundbetrachteinallerRuhedasFotozumText5‚alt‘:
ZweiMenschen,beidesitzen,aberesistkeinOberkö rperundkeinGesichterkennbar.
Wennichselbersitze,welcheKö rperhaltungnehmeichein?
Wasverä ndertsich,wennichdieHä ndepositioniere,sowiedieFrauaufderlinkenSeite?
Unddanach,dieHandhaltungwiedieFrauaufderrechtenSeite?
Wasfä lltmirauf,wennichaufdieKleidungachte?
Wasistfü rmicheintypischesOut itfü rjü ngereMenschenundwasfü rä ltereMenschen?
Woranmacheichfest,wervondenbeidenä lterist?
WennichdenbeidenPersonenmeinGesichtgebendü rfte,wiewü rdedassdannaussehen?
Wennichbete,fü hleichmichjung,alt,
oderhatdasAlterdabeiinmeinemLebennochnieeineRollegespielt?
WiesolltesichausmeinerSichtmeinGlaubenslebenbeimAlternverä ndern?
AlleswasmichhierbeibewegtkannichvorGottansprechen.
IchbetezuGottinmeinenWortenundAnliegen.
IchlegemireinenZettel,StiftundeineSchreibunterlagebereit.
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
DannleseichinallerRuhedenText6‚lä stig‘.
IchschreibeohneAnspruchaufVollstä ndigkeitundSortierungspontanaufdenZettel,
was,wen,welcheSituationenichinmeinemLebenalslä stigemp inde.
DanachschreibeichzujedemPunkt:weroderwaskö nntemirdieLasterleichtern?
DanachschreibeichzujedemPunkt,dereineweiterePersonbetrifft:
WiebetrachteichdieBeziehungzudieserPerson?
InwelchenSituationen,unterwelchenBedingungenistesleichterimMiteinander?
Fallsmichhierbeietwasberü hrthat,nehmeichesmitinsGebet.AuchunsereOhnmachtkö nnen
wirvollerVertrauenimGebetfü rkurzeZeitabgeben.
IchbetezuGottinmeinenWortenundAnliegen.
Wochenrückblick
Ich beginne meine Gebetszeit ganz bewusst mit einer Geste oder einem Kreuzzeichen. Ein
Anfangsgebet und eine Stilleü bung kö nnen mir helfen, anzukommen an dem Ort, den ich mir
gewä hlt habe. Ich versuche, bei mir anzukommen und mich auf Gott hin auszurichten. Er ist
gegenwä rtig und umfä ngt mich:
„Gott, in Dir leben wir, bewegen wir uns und sind wir.“ (Apostelgeschichte 17,28)
Ich vergegenwä rtige mir die drei Impulse der vergangenen Woche:
Faul. Alt. Lä stig.
Was habe ich in dieser Woche alles erlebt?
Was davon liegt ‚oben auf‘ und kommt mit jetzt spontan?
Ich nehme mir Zeit, meine Woche anzuschauen:
ich lasse in meiner Vorstellung kommen, was ich erlebt habe,
wem ich begegnet bin,
was mich bis jetzt beschä ftigt.
Haben die Erfahrungen etwas zu tun mit ‚faul, alt, lä stig’?
Ich versuche, alles mit den ‚barmherzigen Augen Gottes’ anzusehen.
Ich schließe den Wochenrü ckblick mit einer Geste,
einem frei gesprochenen Gebet,
einem Kreuzzeichen ab.
Ich kann mir kurze Notizen zu diesem Wochenrü ckblick machen.
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
DannleseichinallerRuhedenText7‚unnü tz‘.
Daistjemand„nichtzugebrauchen!“
UnsereWeltheutekennteineengeVerbindungvon„Nutzen“und„Gebrauch“.
MenschenwerdenzuObjektenihrerVerwendbarkeit.
DerGottderBarmherzigkeitdurchbrichtdieseLebensweise:
ErstelltunsdieEinzigartigkeitjedesLebensvorAugen.
Dort,wojemandnichtdurcheinenanderenzu„gebrauchen“ist,
kö nnenwireineSpurdesEigenwertesdesLebensentdecken.
WaskannichvollFreudetun,ohneaneinenNutzenzudenken?
Kannichspü ren,dassGottmichgeradeindiesenDingenansiehtodersogarruft?
Heutenehmeichmirfü reinesolcheTä tigkeitbewusstZeit,umdieselustvollzuvollziehen.
IchschenkemeinenEmp indungenfreienRaumundbringemeinErlebenimGebetvorGott.
IchversuchedabeiseineWortezuhö ren,seinenBlickzusehen,seineNä hezufü hlen…
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
IchleseinallerRuheLk13,10-13(DieHeilungdergekrü mmtenFrau):
10JesuslehrteineinerderSynagogenamSabbat.11Undseht,dortwareineFrau,dielittseit18
JahrenaneinemGeist,dersieschwachmachte.Siesaßzusammengekrü mmtundkonntedenKopf
ü berhauptnichtheben.12AlsJesussiesah,riefersiezusichundsprachzuihr:„Frau,dubist
erlö stvondeinerSchwä che!“13UnderlegteihrdieHä ndeaufunddieFraurichtetesichsofort
geradeaufundpriesGott.
DieBibelingerechterSprache
IchlassediebiblischeSzenevormeineminnerenAugeaufscheinen:
WiesiehtderRaumaus,indemJesuslehrt?
WositztdieFrau,wieistihreKö rperhaltung?
Wasschwä chtsiesosehr?
SindnochandereMenschenimRaum,dieJesushö renwollen?
WoistJesusindieserSzene?
Ichschaueihnan:WelcheKö rperhaltungnimmterein,wieklingtseineStimme?
IchversuchemirdieSzenemö glichstinvielenDetailsvorzustellenundverweileeinenMoment.
Dannbegebeichmichselbsthinein:
InwelcherPersonkannichmichjetztwieder inden?
InderFrau,inJesus,denanderenMenschen…?
Werrichtetmichauf,wennichdenKopfhä ngenlasse?
WenwageichinseinerSchwachheitanzusprechenundzuberü hren?
WieschaueichaufdieSchwä chenmeinerMitmenschen?
IchbetezuGottinmeinemWortenundAnliegen.
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
DannleseichinallerRuhedenText9‚nervig‘.
ImWort„nervig“schwingtaucheineursprü nglicheBedeutungvon„kraftvoll“mit.
NervigeMitmenschenlassenunsdieseEigenschaftbesonderseindrü cklichspü ren,
wennwirintensivaufihreReizereagieren.DieserKraftkö nnenwirnachspü ren:
IchdenkeanverschiedeneSituationenzurü ck,indenenichmichdurchZustä nde
oderandereMenschenbesondersgenervtfü hlte.
WelchesensiblenStellenmeinerPersonwurdenindiesenSituationengenauberü hrt?
Warumreagiereichhiersoemp indlich?
Spü reicheinenGewinnfü rmich,wennichmichreizenlasse?
HabennervigeMenschenmirschoneinmaldieAugengeö ffnet?
MichaufeineGefahrhingewiesen?
MireinedringendeAufgabegezeigt,indermeinHandelngefordertwar?
IchstelleGottimGebetmeineGedankenundEmp indungenvor.
IchbitteihnumdieGabederUnterscheidung,diefö rderlichenKrä ftezuerkennenund
anzunehmen,dieinnervigenSituationensteckenkö nnen.
Wochenrückblick
Ich beginne meine Gebetszeit ganz bewusst mit einer Geste oder einem Kreuzzeichen. Ein
Anfangsgebet und eine Stilleü bung kö nnen mir helfen, anzukommen an dem Ort, den ich mir
gewä hlt habe. Ich versuche, bei mir anzukommen und mich auf Gott hin auszurichten. Er ist
gegenwä rtig und umfä ngt mich:
„Gott, in Dir leben wir, bewegen wir uns und sind wir.“ (Apostelgeschichte 17,28)
Ich vergegenwä rtige mir die drei Impulse der vergangenen Woche:
Unnü tz. Hä sslich. Nervig.
Was habe ich in dieser Woche alles erlebt?
Was davon liegt ‚oben auf‘ und kommt mit jetzt spontan?
Ich nehme mir Zeit, meine Woche anzuschauen:
ich lasse in meiner Vorstellung kommen, was ich erlebt habe,
wem ich begegnet bin,
was mich bis jetzt beschä ftigt.
Haben die Erfahrungen etwas zu tun mit ‚unnü tz, hä sslich, nervig‘?
Ich versuche, alles mit den ‚barmherzigen Augen Gottes’ anzusehen.
Ich schließe den Wochenrü ckblick mit einer Geste,
einem frei gesprochenen Gebet,
einem Kreuzzeichen ab.
Ich kann mir kurze Notizen zu diesem Wochenrü ckblick machen.
IchbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
HeutestarteichganzbewusstaneinemanderenOrt.
IchnehmedenSatz„Ichbefehledir:Stehauf!“wö rtlich.
IchmachedraußeneinenSpaziergang.Ichnehmemirhierfü rFolgendesvor:
♦
IchtauscheStarregegenBewegung.
Ichvertrauedarauf,klügerundfreierzuwerden,
indemichmicheinübe,neuzusehen.
IchwilldenMenschen,diemirbegegnen,
keinenaltenStempelaufdrückenwie"dumm"oder"klug","freundlich"oder"stur".
IchwerdeaufdemSpaziergangnichtsundniemanden‚fürdummverkaufen‘.
IchwerdefürdieDauerdieserÜbungmeinealtenEindrückezurSeiteschieben
undeinevertrauteUmgebung,vertrauteGesichtervollerNeugierneuwahrnehmen.
FallsmirdieÜbungschwerfällt,denkeicheinfachnurüberdenSatznach:
„Immer,wenndudichmitanderenvergleichst,
könntestdueiteloderverbittertwerden.“
♦
♦
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♦
♦
WennichwiederzuHausebin,beteichzuGottinmeinenWortenundAnliegen.
IchlegemireinenZettel,StiftundeineSchreibunterlagebereit.
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
DannleseichinallerRuhedenText11‚ü berzä hlig‘.
IchschreibeaufdenZettel:
Wasfä lltmirspontaneinzu"ü berzä hlig"?
Danachü berlegeich,welchekonkretenBegegnungenmirzueinzelnen(nichtallen)Punkten
einfallenundschreibediesealsStichwortedazu:
BeiwelchendieserBegegnungenhabeichBarmherzigkeiterfahren?
BeiwelchendieserBegegnungenhabendieanderendurchmichBarmherzigkeiterlebt?
GibtesBegegnungen,dieichbeimnä chstenMalandersgestaltenmö chte?
Wiestelleichmirdaskonkretvor?
IchbetezuGottinmeinenWortenundAnliegen.
IchstarteganzbewusstandemOrt,denichmirausgesuchthabe.Ichnehmeeinebequeme
Kö rperhaltungeinundbeginnemitdemKreuzzeichenodermeinemRitual.
IchleseinallerRuhedenText12‚schuldig‘.
IchlesedenTexteinzweitesMalundstellemirfolgendeFragen:
Wasrü hrtmichbesondersan?
Worü berstolpereich?
WelcheWö rterbleibenmirbesondersimGedä chtnis?
Schuldig:Waslö stdiesesWortbeimiraus?
Ichspü remeinenGedankennach.
IchkannmeineGedankenundGefü hlederliebendenGegenwartGottesanvertrauen.
DieseliebendeGegenwart,dienichtsverharmlostundnichtsverschö nt-
aberdieArmeimmereinladendoffenhä lt.
AlleskannichmitinsGebetnehmen.Ichkannmichdarineinü ben—
fü rkurzeZeit—Belastendes,auchmeineVerletzungen,
meineUnvollkommenheitvollVertrauenderBarmherzigkeitGottesanzuempfehlen,
inderHoffnungaufVerwandlung.
IchbetezuGottinmeinenWortenundAnliegen.
Wochenrückblick
Ich beginne meine Gebetszeit ganz bewusst mit einer Geste oder einem Kreuzzeichen. Ein
Anfangsgebet und eine Stilleü bung kö nnen mir helfen, anzukommen an dem Ort, den ich mir
gewä hlt habe. Ich versuche, bei mir anzukommen und mich auf Gott hin auszurichten. Er ist
gegenwä rtig und umfä ngt mich:
„Gott, in Dir leben wir, bewegen wir uns und sind wir.“ (Apostelgeschichte 17,28)
Ich vergegenwä rtige mir die drei Impulse der vergangenen Woche:
Dumm. US berzä hlig. Schuldig.
Was habe ich in dieser Woche alles erlebt?
Was davon liegt ‚oben auf‘ und kommt mit jetzt spontan?
Ich nehme mir Zeit, meine Woche anzuschauen:
ich lasse in meiner Vorstellung kommen, was ich erlebt habe,
wem ich begegnet bin,
was mich bis jetzt beschä ftigt.
Haben die Erfahrungen etwas zu tun mit ‚dumm, ü berzä hlig, schuldig‘?
Ich versuche, alles mit den ‚barmherzigen Augen Gottes’ anzusehen.
Ich schließe den Wochenrü ckblick mit einer Geste,
einem frei gesprochenen Gebet,
einem Kreuzzeichen ab.
Ich kann mir kurze Notizen zu diesem Wochenrü ckblick machen.