Pedro Almodóvar, Victoria Abril und Jean Paul Gaultier bei den Dreharbeiten zu KiKA. Jean-Paul Gaultier Das Kino des Jean Paul Gaultier 6 Es gibt einen Film, der mich stark geprägt hat – mein Leben, meinen Werdegang, meine Träume. Er heißt FALBALAS, stammt aus dem Jahr 1945 und handelt von einem Modemacher. Ich sah ihn als kleiner Junge im Fernsehen, es war ein Erweckungserlebnis. Die Kostüme der Darsteller und die Arbeit des Couturiers faszinierten mich. Ich wusste sofort: Genau das will ich auch machen! Von da an träumte ich jede Nacht davon, Modedesigner zu werden. Ich war mir sicher, dass mir die Mode ein besseres Leben ermöglichen würde. Mit 18 fing ich bei Pierre Cardin an. Von diesem Punkt an wurde mein Traum Wirklichkeit. Viel mehr noch: Ich fand darin die totale Erfüllung. Ich liebe meine Arbeit. Sie hält jeden Tag Überraschungen bereit. Der kreative Prozess ist kaum vorhersagbar, das motiviert mich immerzu aufs Neue. Heute fühle ich mich wie ein Kind, das den ganzen Tag spielen darf. Das ist natürlich ein großer Luxus, ein wahrer Traum. Was ich mache, kommt mir nicht wie Arbeit vor. Und dieses Gefühl will ich mir unbedingt bewahren. 38 Jahre lang habe ich Prêt-à-porter-Mode entworfen. Im Laufe der Zeit hat sich dieses Segment stark ver- ändert. Es geht nicht mehr nur um eine gute Kollektion, sondern vor allem um cleveres Marketing. Das interessiert mich aber nicht. Prêt-à-porter hat nichts mehr mit meinem Traum zu tun, mit diesem Couturier aus FALBALAS. Deshalb habe ich mich voriges Jahr davon verabschiedet und beschlossen, künftig nur noch HauteCouture-Mode zu entwerfen. In meinen Tagträumen sehe ich manchmal Dinge, die nicht existieren. So lief ich einmal, von der Realität entrückt, durch Paris und kam an einem Plakat vorbei. Es zeigte ein Model mit einer Häkelmütze, einem Schal und Handschuhen. Kurz entstand der Eindruck, die drei Teile gingen ineinander über. Ich blieb verwundert stehen und musste erkennen, dass ich geträumt und mich getäuscht hatte. Gleichzeitig fand ich die Idee eines solchen Bekleidungsstücks toll. Auf diese Art entsteht zumindest ein Teil meiner Entwürfe. Mittlerweile wird meine Mode im Museum gezeigt. Als man mit dieser Idee auf mich zukam, war ich zunächst wenig begeistert. Museen feiern in der Regel tote Menschen. Was soll das mit meiner Mode zu tun haben? Meine Einstellung dazu hat sich jedoch geändert. Weil mir die Möglichkeit gegeben wurde, meine Werke sehr Jean-Paul Gaultier lebhaft zu inszenieren: mit Puppen, denen per Hologramm echte Gesichter auf den Kopf projiziert werden. Dadurch entsteht beim Zuschauer der Eindruck, sie wären lebendig und würden mit ihm sprechen. Zu Beginn meiner Karriere hätte ich nie davon zu träumen gewagt, dass meine Entwürfe eines Tages von weltberühmten Popstars getragen werden. Die Arbeit mit diesen kreativen Menschen verfolgt mich manchmal bis in meinen Schlaf. Vor einigen Jahren träumte ich zum Beispiel von Madonna. Das war lange nach ihrer »Blond Ambition«-Tour, für die ich die Bühnenkostüme entworfen hatte. In meinem Traum ging es um Sex. Es war schräg, aber mehr verrate ich nicht. Ein Gentleman schweigt. Jean Paul Gaultier ZEIT-Magazin 16/2015 7 Die Filmreihe begleitet die Ausstellung »Jean Paul Gaultier: From the Sidewalk to the Catwalk« in der Kunsthalle der HypoKulturstiftung, die vom 18. September 2015 bis zum 14. Februar 2016 zu sehen ist. The Fifth Element (Das fünfte Element) | Frankreich 1997 | R: Luc Besson | B: Luc Besson, Robert Mark Kamen | K: Thierry Arbogast | M: Eric Serra | D: Bruce Willis, Gary Oldman, Ian Holm, Milla Jovovich, Chris Tucker | 126 min | OmU | Jean Paul Gaultier schuf die Kostüme für diesen visuell beeindruckenden ScienceFiction-Thriller um einen Taxifahrer, der unfreiwillig in den Kampf zur Rettung der Erde verwickelt wird. »Ich hatte das große Privileg, in meiner Karriere nur mit Leuten zusammenzuarbeiten, die ich verehre, so wie Luc Besson, Pedro Almodóvar oder Madonna. Die Arbeit mit ihnen ist inspirierend wie ein Hauch frischer Luft, da ich mich in den Dienst einer größeren Geschichte stellen muss. Wenn ich meine Kollektionen kreiere, führe ich gleichzeitig Regie, schreibe das Script, besetze die Rollen und wähle die Musik aus.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 8. September 2015, 21.00 Uhr Falbalas (Sein letztes Modell) | Frankreich 1945 | R: Jacques Becker | B: Maurice Aubergé, Jacques Becker, Maurice Griffe | K: Nicolas Hayer | M: Jean-Jacques Grünenwald | D: Raymond Rouleau, Micheline Presle, Jean Chevrier, Jeanne Fusier-Gir, Gabrielle Dorziat | 111 min | OmeU | Ein erfolgreicher Modeschöpfer und Frauenheld verliebt sich in die Verlobte seines besten Freundes. »Dieser Film zeigte mir, wie ich Mode machen wollte – als jemand, der permanent in Aktion ist, die Kleider entwirft, die Ankleideproben selber ausführt und eine Muse hat. Er zeichnete ein sehr gutes Bild des Berufs.« (Gaultier) – Les falbalas de Jean Paul Gaultier (Die Rüschen von Jean Paul Gaultier) | Frank- reich 2004 | R+B: Tonie Marshall | K: Gérard de Battista, Tonie Marshall, Nathan Miller | M: Labo Orchestra | 54 min | OmeU | Dokumentarfilm von Tonie Marshall, der Tochter von Micheline Presle (FALBALAS). ▶ Dienstag, 15. September 2015, 19.00 Uhr | Einführung: Jean Paul Gaultier Madonna: Truth or Dare (In Bed with Madonna) | USA 1991 | R: Alek Keshishian | K: Christophe Lanzenberg, Robert Leacock, Doug Nichol, Daniel Pearl, Toby Phillips, Mark Reshovsky | 120 min | OmU | »Die Zusammenarbeit mit Madonna bei ihrer ›Blond Ambition‹Tour bleibt für mich eine der besten Zusammenarbeiten, die ich je erlebt habe. Wir waren Seelenverwandte. Sie wusste genau was sie wollte, ließ mir aber gleichzeitig vollständige kreative Freiheit. Ich war ein Fan von ihr schon bevor ich sie persönlich kennenlernte. Sie trug eines meiner Korsettkleider bei der Premiere des Films DESPERATELY SEEKING SUSAN. Als ich dann einige Jahre später die Nachricht erhielt, sie hätte angerufen, hielt ich das zunächst für einen Scherz meiner Presseabteilung.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 22. September 2015, 21.00 Uhr Kind Hearts and Coronets (Adel verpflichtet) | GB 1949 | R: Robert Hamer | B: Robert Hamer, John Dighton, nach dem Roman von Roy Horniman | K: Dou- Jean-Paul Gaultier 8 glas Slocombe | M: Ernest Irving | D: Alec Guinness, Dennis Price, Valerie Hobson, Joan Greenwood, Audrey Fildes | 106 min | OmU | Die schwarzhumorige Lebensbeichte eines zum Tode Verurteilten, der adeligen Ursprungs ist, aber acht Thronanwärter beseitigen muss, um selber Herzog zu werden. »Wer kann jemals Alec Guinness vergessen, der in diesem Film acht Mal sterben muss? Als ich aufwuchs, war dies die exemplarische englische Komödie, die mich mit dem britischen Humor vertraut machte, der sich vom französischen deutlich unterscheidet.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 29. September 2015, 21.00 Uhr La cité des enfants perdus (Die Stadt der verlorenen Kinder) | Frankreich 1995 | R: Jean-Pierre Jeunet & Marc Caro | B: Jean-Pierre Jeunet, Marc Caro, Gilles Adrien | K: Darius Khondji | M: Angelo Badalamenti | D: Ron Perlman, Daniel Emilfork, Judith Vittet, Dominique Pinon, Jean-Claude Dreyfus | 112 min | OmU | Eine skurrile, surreale schwarze Komödie um einen dementen Wissenschaftler, der Kinder kidnappen lässt, um ihnen in seinem Laboratorium ihre Träume zu stehlen. »Ich erinnere mich an den Schock, als ich Caro & Jeunets ersten Film DELIKATESSEN sah. Als die beiden mich fragten, ob ich die Kostüme für ihren zweiten Film gestalten wollte, zögerte ich nicht zuzusagen.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 6. Oktober 2015, 21.00 Uhr A Streetcar Named Desire (Endstation Sehnsucht) | USA 1951 | R: Elia Kazan | B: Tennessee Williams, nach seinem Stück | K: Harry Stradling | M: Alex North | D: Vivien Leigh, Marlon Brando, Kim Hunter, Karl Malden | 122 min | OF | Blanche DuBois zieht bei ihrer Schwester Stella ein und wird konfrontiert mit dem New Orleans der 1940er-Jahre und ihrem rücksichtslosen Schwager Stanley, der ihre Vergangenheit schonungslos aufdeckt. »Marlon Brando ist für mich die ultimative männliche Mode-Ikone. Seine Darstellung in A STREETCAR NAMED DESIRE strahlt Sex und Gewalt aus, aber auch eine gewisse Zerbrechlichkeit. In seinem verschwitzten T-Shirt in A STREETCAR NAMED DESIRE oder in seiner Bikerjacke in THE WILD ONE machte er einen unauslöschlichen Eindruck auf mich und wurde zu einer konstanten Inspirationsquelle.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 13. Oktober 2015, 21.00 Uhr My Beautiful Laundrette (Mein wunderbarer Waschsalon) | GB 1985 | R: Stephen Frears | B: Hanif Kureishi | K: Oliver Stapleton | M: Ludus Tonalis | D: Daniel Day-Lewis, Gordon Warnecke, Roshan Seth, Saeed Jaffrey, Shirley Ann Field | 97 min | OF | Ein junger Pakistani Omar und Johnny, ein Punk von der Straße verlieben sich ineinander, als sie den heruntergekommenen Waschsalon von Omars Onkel renovieren. »Manchmal reicht ein Bild, um mein Interesse an einem Film zu erwecken. Genau das passierte im Fall von MY BEAUTIFUL LAUNDRETTE: Ich wusste nichts von diesem Film als ich das Plakat sah, ihn unbedingt sehen musste und mich sofort in ihn verliebte.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 20. Oktober 2015, 21.00 Uhr Behind the Candelabra (Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll) | USA 2013 | R+K: Steven Soderbergh | B: Richard LaGravenese, nach dem Buch von Scott Thorson und Alex Thorleifson | M: Marvin Hamlisch | D: Michael Douglas, Matt Damon, Rob Lowe, Scott Bakula, Dan Aykroyd | 118 min | OmU | Im Las Vegas der 1970er-Jahre lernt der schwule exzentrische Star- und Showpianist Liberace den 17-jährigen Scott kennen, beschäftigt ihn als Fahrer und führt ihn in die Glamourwelt des Showbusiness ein. »Beeindruckende Schauspielleistungen von allen Beteiligten: Michael Douglas, Matt Damon und vor allem Rob Lowe als Schönheitschirurg. Ich habe das Liberace Museum in Las Vegas besucht. Als Persönlichkeit war Liberace tatsächlich überlebensgroß.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 27. Oktober 2015, 21.00 Uhr Jean-Paul Gaultier The Rocky Horror Picture Show | USA 1975 | R: Jim Sharman | B: Jim Sharman, Richard O'Brien, nach einem Bühnenstück von Richard O'Brien | K: Peter Suschitzky | M: Richard O'Brien | D: Tim Curry, Susan Sarandon, Barry Bostwick, Peter Hinwood, Patricia Quinn | 100 min | OF | Ein frisch verheiratetes Paar landet nach einer Autopanne in einem mysteriösen Schloss. »Ich habe die originale ›Rocky Horror Show‹ in einem Theater in der Kings Road gesehen, weil mir das Plakat gefiel: Große rote Lippen und Blut. Tim Curry spielte schon Dr. Frank-N-Furter. Ich mag auch den Film, ich habe ihn oft gesehen, als er ein Mitternachtskultfilm wurde und die Besucher sich wie die Darsteller kostümierten.« (Gaultier) 9 ▶ Dienstag, 3. November 2015, 21.00 Uhr Querelle – Ein Pakt mit dem Teufel | BRD 1982 | R: Rainer Werner Fassbinder | B: Rainer Werner Fassbinder, Burkhard Driest, nach dem Roman von Jean Genet | K: Xaver Schwarzenberger | M: Peer Raben | D: Brad Davis, Franco Nero, Jeanne Moreau, Laurent Malet, Hanno Pöschl | 108 min | engl. OF | Rainer Werner Fassbinder setzt Genets Roman über Homosexualität, Diebstahl und Verrat in einen surrealen Traum um, der in einer phallusgespickten künstlichen Studiowelt spielt. »QUERELLE inspirierte eine meiner Kollektionen. In derselben, in der ich das erste Korsettkleid zeigte, verwendete ich die Streifen der Matrosenhemden. Ich habe sogar Teile der Filmmusik für den Soundtrack meiner Show genutzt. Matrosen und die Streifen der Matrosenhemden sind seitdem fester Bestandteil meines Stils.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 10. November 2015, 21.00 Uhr The Cook, the Thief, His Wife and Her Lover (Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber) | GB 1989 | R+B: Peter Greenaway | K: Sacha Vierny | M: Michael Nyman | D: Michael Gambon, Richard Bohringer, Helen Mirren, Alan Howard, Tim Roth, Roger Ashton Griffiths | 124 min | OmU | Manieristische Rachetragödie, die in einem Pariser Restaurant spielt. »Dies war meine erste Arbeit fürs Kino. Peter Greenaway zeigte mir Gemälde von Rembrandt und fragte mich, ob etwas machen könnte, das ähnlich aber modern sei. Ich sagte, dass ich mir das zutraue, und kam mit meinen Zeichnungen. Als ich später einen Tag lang am Set in den Pinewood-Studios verbrachte, war es schrecklich kalt. Greenaway ließ Helen Mirren die Szene, in der sie nackt im Kühlhaus ist, mindestens zehn Mal wiederholen.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 24. November 2015, 21.00 Uhr Pink Flamingos | USA 1969 | R+B+K: John Waters | D: Divine, David Lochary, Mary Vivian Pearce, Mink Stole, Danny Mills | 107 min | OF | Ein Angriff auf den »guten Geschmack«, eine Komödie mit grenzwertigen Szenen: Der Transvestit Divine wird von einer Zeitung zur »filthiest person alive« ernannt und fordert damit die Marbles heraus, die einen Schwarzmarkt mit Babys unterhalten und ihm den Titel entreißen möchten. »John Waters und Divine, das war ein himmlisches Traumpaar für die einen, und ein höllisches für andere. Als ich in den frühen 1980ern nach New York flog, ging ich direkt vom Flughafen aus ins Kino, um die Filme zu sehen, die ich in Paris nicht sehen konnte. Die Filme von John Waters gehörten zu meinen Favoriten.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 1. Dezember 2015, 21.00 Uhr Satyricon (Fellinis Satyricon) | Italien 1969 | R: Federico Fellini | B: Federico Fellini, Bernardino Zapponi, nach dem Roman von Petronius | K: Giuseppe Rotunno | M: Nino Rota | D: Martin Potter, Hiram Keller, Max Born, Magali Noël, Alain Cuny | 128 min | OmU | Im derben, erotisch ausschweifenden und hedonistischen Rom unter Kaiser Nero versuchen zwei Jünglinge, sich bei der Werbung um die Gunst eines Lustknaben gegenseitig auszustechen. »Dies ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme aller Zeiten. Fellinis fantastische Aus- malung des dekadenten Roms. Ich weiß gar nicht, was ich mehr liebe: die Schönheit der Schauspieler oder die Schönheit der Setdesigns.« (Gaultier) ▶ Dienstag, 8. Dezember 2015, 21.00 Uhr Jean-Paul Gaultier All About Eve (Alles über Eva) | USA 1950 | R+B: Joseph L. Mankiewicz | K: Milton R. Krasner | M: Alfred Newman | D: Bette Davis, Anne Baxter, George Sanders, Celeste Holm, Marilyn Monroe | 138 min | OmU | Mehrfach preisgekrönte, unter anderem mit sechs Oscars ausgezeichnete böse Tragikomödie um eine Schauspielerin, die auf der Höhe ihres Ruhms am Broadway steht. Sie begegnet einer glühenden Verehrerin und nimmt sie unter ihre Fittiche. »Bette Davis als eine alternde Schauspielerin wird von einer jungen Newcomerin betrogen. Bette Davis ist die Verkörperung des Hollywood-Glamours. Ich widmete ihr eine Hommage mit meiner Couture Collection ›The Cinema‹.« (Gaultier) 10 SATYRiCON ▶ Dienstag, 15. Dezember 2015, 21.00 Uhr La mala educación (Schlechte Erziehung) | Spanien 2004 | R+B: Pedro Almodóvar | K: José Luis Alcaine | M: Aberto Iglesias | D: Gael García Bernal, Fele Martínez, Daniel Giménez Cacho, Lluís Homar, Francisco Boira | 106 min | OmU | Der erfolgreiche Regisseur Enrique Godet begegnet im Madrid der 1980er-Jahre dem angeblichen ehemaligen Internatsfreund Ignacio, der ihm eine selbstverfasste Novelle um einen Transvestiten überreicht. Diese wirft ihn in seine eigene Kindheit und Jugendzeit zurück. »Meine zweite Zusammenarbeit mit Almodóvar. Er bat mich, Gael García Bernal als Frau zu kleiden. Ich stellte ihn mir vor in einem Kleid, das mit sexuellen Attributen bestickt sein sollte, doch Bernal war überhaupt nicht glücklich darüber, einen schwulen Transvestiten zu spielen. Am Ende passte dann doch alles, und seine Performance war großartig.« (Gaultier) ▶ Samstag, 19. Dezember 2015, 21.00 Uhr Kika | Spanien 1993 | R+B: Pedro Almodóvar | K: Alfredo Mayo | D: Verónica Forqué, Peter Coyote, Victoria Abril, Àlex Casanovas, Rossy de Palma | 114 min | OmU | »Dies war meine erste Zusammenarbeit mit Pedro Almodóvar. Er ließ mir völlige Freiheit bei der Gestaltung der Kostüme von Kika, einer Reporterin eines trashigen Fernsehsenders. Seine einzige Vorgabe war: eine Mischung aus Punk und Las Vegas. So entwarf ich das Kostüm aus Samt mit explodierenden Brüsten und Blutstropfen. Die Ankleideproben mit Victoria und Pedro waren sehr speziell. Pedro äußerte eine Idee, Victoria antwortete ihm und beide begannen schon, die Szene zu spielen, während ich hinter ihnen herlief und versuchte, die Nadeln zu setzen.« (Gaultier) Les enfants du paradis (Kinder des Olymp) | Frankreich 1945 | R: Marcel Carné | B: Jacques Prévert | K: Roger Hubert | M: Maurice Thiriet | D: Jean-Louis Barrault, Arletty, Pierre Brasseur, Pierre Renoir, Maria Casarès | 183 min | OmU | Im Paris des 19. Jahrhunderts verlieben sich vier Männer in die schöne und charismatische Schauspielerin Garance: der Pantomime Baptiste Deburau, der angeberische Schauspieler Frédéric Lemaître und der anarchistische Gauner Lacenaire und Edouard, der Graf von Monteray. »LES ENFANTS DU PARADIS ist eine beeindruckende Saga aus der Pariser Theaterwelt der 1820er- und 1830er-Jahre mit der wunderschönen Arletty. Eine Liebeserklärung an eine verschwundene Welt, die ich nicht kannte, aber gerne erlebt hätte.« (Gaultier) ▶ Freitag, 18. Dezember 2015, 21.00 Uhr ▶ Sonntag, 20. Dezember 2015, 19.00 Uhr
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