Paten schenken - Das ist «mit mir

Datum: 21.12.2015
Gesamt
Migros-Magazin Gesamt
8031 Zürich
058/ 577 12 12
www.migrosmagazin.ch
Medienart: Print
Medientyp: Publikumszeitschriften
Auflage: 1'567'892
Erscheinungsweise: wöchentlich
Themen-Nr.: 310.013
Abo-Nr.: 1032028
Seite: 64
Fläche: 40'357 mm²
Benachteiligte Familien
Paten schenken
Z it und GI" k
Die Caritas organisiert Patenschaften für bedürftige Kinder in der
Schweiz. Mithilfe dieses Projekts kommt Gisele zu einem Ponyritt.
Text: Beat Matter
Bilder: Daniel Ammann
Patenschaften im Kanton Thur- Grosseltern für ihre Kinder
er Himmel über den
Feldern ausserhalb der gau», sagt die kantonale Caritas- gewünscht. Auch deshalb hat sie
Gisele beim Projekt «mit mir»
Thurgauer Gemeinde Projektleiterin Simone Rutishauser. Schweizweit seien es
Scherzingen ist von
rund 300. Im Kanton Thurgau
düsteren Wolken verhangen.
seien es oft Kinder von AlleinDoch das trübt die Stimmung
erziehenden, die angemeldet
der neunjährigen Gisele kein
werden, sagt Rutishauser.
bisschen. Denn heute darf sie
Das Mädchen Gisele liebt
mit dem Pony Helios über die
Feldwege reiten. Begleitet wird Bewegung und Sport. Sie tanzt,
macht Akrobatik, spielt Instrudas Mädchen von Robert (64)
und Barbara (61) Keller. Auf den mente und mag Tiere. «Es kommt
ersten Blick sieht es so aus, als
nie vor, dass ich nicht zu Robert
würden hier glückliche Grossei und Barbara will», schwärmt sie.
«Freiwillige Paten bieten
tern mit ihrer Enkelin einen ver- «Denn es macht immer Spass mit
Kindern Erlebnisse und
gnügten Nachmittag verbringen. ihnen.» Ausser, wenn sie bei dem
entlasten zugleich deren
Doch die Kellers sind nicht
Ehepaar die Schulaufgaben erleEltern. Das ist ein erster
Giseles Grosseltern, sondern
digen müsse, ergänzt sie noch mit
seit gut einem Jahr ihre sogeSchritt, um die Spirale der
einem Lächeln.
nannten Paten. Sie beteiligen
Armut zu durchbrechen.»
Giseles Mutter, Mira, ist der
sich am Programm «mit mir»
Liebe wegen aus der Slowakei in Hugo Fasel, Direktor der Caritas Schweiz
der Caritas. Im Rahmen dieses die Schweiz gekommen. Die
angemeldet. Bei den Kellers war
Projekts schenken Freiwillige
Töchter Melissa (14) und Gisele es Robert, der die Initiative für
Kindern aus bedürftigen Fami- kamen zur Welt, die Beziehung
eine Patenschaft ergriff. Das
lien regelmässig Zeit und Auf
zum Vater ging in die Brüche.
Paar ist kinderlos. Nach seiner
merksamkeit. Gisele ist mindes- Seither schlägt sich Mira ohne
tens alle zwei Wochen mit dem familiäre Unterstützung durch, Frühpensionierung wollte
Robert in der neu verfügbaren
Ehepaar Keller unterwegs. «Wir arbeitet lange Schichten in
Zeit etwas für oder mit Kindern
gehen in den Zoo, ins Technora- einem Heim für behinderte
machen. Er informierte sich bei
ma, machen daheim etwas oder Kinder, regelmässig auch an den verschiedenen
Hilfswerken.
gehen spazieren», erzählt Gisele. Wochenenden. «Da bleibt einBeim Caritas-Projekt «mit mir»
Ein Glücksfall für alle Beteiligten fach zu wenig Zeit für die Töch- blieb er hängen. «Dass man sich
«Die Kellers und Gisele, das ist ter», sagt Mira. In schwierigen
für ein Kind einsetzen und so
Momenten hat sie sich oft
eine von derzeit 18 laufenden
auch dessen Familie unter-
Medienbeobachtung
Medienanalyse
Informationsmanagement
Sprachdienstleistungen
ARGUS der Presse AG
Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich
Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01
www.argus.ch
Argus Ref.: 60113732
Ausschnitt Seite: 1/2
Datum: 21.12.2015
Gesamt
Migros-Magazin Gesamt
8031 Zürich
058/ 577 12 12
www.migrosmagazin.ch
Medienart: Print
Medientyp: Publikumszeitschriften
Auflage: 1'567'892
Erscheinungsweise: wöchentlich
Themen-Nr.: 310.013
Abo-Nr.: 1032028
Seite: 64
Fläche: 40'357 mm²
stützen kann, überzeugte mich»
sagt er. Barbara zog mit. Vor
gut einem Jahr meldeten sie
sich an.
Caritas klärt interessierte
Paten nach strengen Kriterien
ab. «Sie müssen ihre Motivation darlegen, Strafregisterauszüge einreichen und
Referenzen angeben», erklärt
Rutishauser. Es folgt ein Gespräch, ein erstes Treffen mit
dem Kind, dann eine mehrmonatige Probezeit. «Erst wenn
es für alle Beteiligten stimmt,
beginnt eine dauerhafte Patenschaft», erklärt die Projektleiterin. Und selbst dann begleitet
Caritas die Paten während drei
Jahren mit Standortgesprächen
und gemeinsamen Anlässen.
Die Paten fühlen sich beschenkt
Die Kellers, Gisele und Mutter
Mira passten auf Anhieb zueinander. «Die Sympathie war
sofort vorhanden», erinnert sich
Barbara. Nach rund einem Jahr
ist das Team eng zusammengewachsen. Man trifft und hilft
sich. «Es ist ein Glücksfall und
auch für uns Paten ein grosser
Gewinn». betont Robert. MM
Artikelserie
Hilfe für
bedürftige
Kinder
Das MigrosMagazin widmet
der Spendenaktion der Migros
eine fünfteilige
Artikelserie.
hilfe: Sie beschenkt Kinder
unter anderem
mit neuen Schulrucksäcken.
4. Teil, Heks:
1. Teil: Interview
mit Migros-Chef
Herbert Bolliger.
In einem Haus
dieses Hilfswerks
in Neuenburg
finden Väter und
Mütter Rat.
2. Teil, Pro
5. Teil, Caritas:
Juventute:
Dank eines Patenschaftsprojekts
können Kinder
aus armen Familien in ihrer Freizeit
mehr erleben.
Im Hotel Chesa
Spuondas können
benachteiligte
Familien Ferien
machen.
Medienbeobachtung
Medienanalyse
Informationsmanagement
Sprachdienstleistungen
3. Teil, Winter-
ARGUS der Presse AG
Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich
Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01
www.argus.ch
Argus Ref.: 60113732
Ausschnitt Seite: 2/2