Westfalen Reporter Heft Nr. 77 als pdf

Reporter
Kundenmagazin der Westfalen Gruppe
27. Jahrgang Heft 77 Nr. 2/2015
Branchentreff auf dem
Zukunftsforum Tankstelle
Grenzüberschreitende Erlebnisse:
Reiseziel Bodensee
Seite 14
Strahlend schön – auch bei Nacht:
Leuchtpigmente von NighTec
Seite 17
Seite 8
Mehrwert für die Kunden:
WIN-Reformen zeigen Wirkung
Seite 22
Uniti/Thomas Riess
Preisregen für die Westfalen Gruppe
Desy
Meersburg Tourismus/Achim Mende
Inhalt
Seite 21
Seite 18
Seite 15
Seite 11
Westfalen Reporter im Internet: presse.westfalen-ag.de
Inhalt
Editorial
3
Facts in Kürze
4-5
Form zum SVS-Ehrenmitglied ernannt · Kooperation mit Lekkerland fortgesetzt ·
200 Jahre Region Westfalen · Westfalen im Mittelpunkt der Industriegemeinschaft ·
„Vier gewinnt” beim Mariä-Geburts-Markt · Neu auf dem Markt: Corpadur® C ·
Know-how für Besucher aus aller Welt
Impressum
Westfalen Reporter
Kundenmagazin der Westfalen
Gruppe; erscheint zweimal jährlich
Herausgeber: Westfalen AG,
Industrieweg 43, 48155 Münster,
Fon 0251 695-309, Fax 0251
695-73 309, E-Mail: redaktion@
westfalen.com, www.westfalen.com
Redaktion: Helge Wego, M.A.
(verantw.); Stefan Jung, M.A.;
Hildegard Werth
Fotos: Westfalen AG (wenn nicht
anders angegeben)
Layout/Litho: MEDIA-sk grafikdesign, Sabine Kraienhorst, Recklinghausen
Druck: Druckhaus Cramer GmbH
& Co. KG, Greven
Nachdruck mit Quellenangabe
gestattet, Beleg erbeten
Hinweise zur besseren Lesbarkeit: Bei einer Gruppe von Personen, die Männer und Frauen umfasst, führen wir in der Regel nur
die männliche Form an. Selbstverständlich werden damit jeweils beide Geschlechter angesprochen.
2
Technik und Innovation
Neue Gaseversorgung für Brennelemente-Werk in Lingen
6-7
Titelstory
Branchentreff auf dem Zukunftsforum Tankstelle
8-9
Special
Die Westfalen Gruppe als Motor der Mobilität
10-11
Neues aus der Westfalen Gruppe
Westfalen und Avia vereinbaren Kartenakzeptanz · Rechnungen werden digital ·
Mehrheitsanteil bei Medica Technik
12-13
Mein Reisetipp
Erlebnis Bodensee: Ein Gewässer, drei Länder, unendliche Möglichkeiten
14-15
Projekte
16-19
Wasseraufbereitung durch Belüftung und Neutralisation · NighTec spezialisiert sich
auf nachleuchtende Produkte · Krankenhäuser als Einsatzort für das ThermotractSystem · Helium für Hella: Dauerhaft sicher versorgt
Partner im Porträt
Tischlerei S+L richtet Westfalen Tankstellen ein · Forschungszentrum Desy nutzt
Gase von Westfalen
20-21
Im Fokus
WIN-Reformen schaffen Mehrwert für die Kunden
22
Gewinnspiel
23
WR 2/2015 (77)
Editorial
Liebe Geschäftsfreunde!
Ist es Ihnen schon aufgefallen? Das neue Corporate
Design der Westfalen Gruppe hat jetzt auch den Westfalen
Reporter erreicht. Auf der Titelseite springt sofort der markante gelbe Winkel ins Auge, die Gestaltung der Seiten ist
großzügiger und damit übersichtlicher geworden – ohne
das Gesamtkonzept unseres Kundenmagazins umzustoßen. Alle Rubriken sind geblieben, einige erhielten
sogar mehr Raum, wie zum Beispiel das Inhaltsverzeichnis
und das Editorial. Somit erhöhte sich die Seitenzahl von
20 auf 24 Seiten. Wir hoffen, dass Ihnen das neue Layout
gefällt; unsere Redaktion freut sich über Ihre Meinung
([email protected]).
Auch inhaltlich hat diese Ausgabe viel zu bieten. Besonders stolz sind wir auf drei Auszeichnungen: Mitte Oktober ging der Preis „Shop des Jahres” an die neue Westfalen
Tankstelle in Münster-Amelsbüren, die vor allem für den
innovativen Drive-in-Schalter sowie für Präsentation und
Design gelobt wurde. Auf dem Zukunftsforum Tankstelle
Ende November erhielten unser Vorstandsvorsitzender
Wolfgang Fritsch-Albert den „Ehrenpreis der Tankstellen-
branche” und die Station in Amelsbüren den „Innovationspreis der Tankstellenbranche”, den Betreiber Frank Wadlinger und Andre Stracke, Leiter des Bereichs Tankstellen,
entgegennahmen; lesen Sie dazu die Titelstory auf den
Seiten 8 bis 9.
Darüber hinaus haben wir unter anderem wieder beachtenswerte Projekte der Westfalen Gruppe auf den Seiten
16 bis 19 für Sie ausgewählt – wie zum Beispiel das Bonner
Unternehmen NighTec, das sich auf nachleuchtende Produkte spezialisiert hat. Einen großen Mehrwert für unsere
Kunden verschafft die Organisationsentwicklung im Hause
Westfalen, die eine noch konsequentere Kundenorientierung gewährleistet und auf Seite 22 vorgestellt wird.
Wir danken Ihnen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit
in diesem Jahr und wünschen allen frohe Festtage, einen
stimmungsvollen Jahreswechsel sowie alles Gute und viel
Erfolg für 2016!
Der Vorstand
Vorstandsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert
(Mitte), Vorstandsmitglieder Reiner Ropohl (li.)
und Dr. Carsten Wilken.
WR 2/2015 (77)
3
Facts in Kürze
Markus Form zum SVS-Ehrenmitglied ernannt
Markus W. Form, Geschäftsführer Westfalen Gas Schweiz
GmbH, wurde im Mai auf der Generalversammlung des
Schweizerischen Vereins für Schweisstechnik (SVS) in
St. Gallen zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt. Form
war insgesamt 23 Jahre als Mitglied im Vorstand des SVS
tätig, davon acht Jahre im SVS-Ausschuss. Während dieser
Zeit prägte er die Entwicklung des Vereins hin zum
Schweizer Kompetenzzentrum für Schweißen, Fügen und
Schneiden entscheidend mit.
Bei der Urkunden-Übergabe (v. li.): Markus W. Form (Geschäftsführer
Westfalen Gas Schweiz) und Prof. Dr. Hans Gut (Präsident SVS).
Kooperation mit Lekkerland
fortgesetzt
Christoph Maria Hünting
Die Lekkerland Deutschland GmbH & Co. KG beliefert in
den kommenden Jahren weiterhin die 260 Westfalen und
Markant Tankstellen in Nordwestdeutschland mit ihrem
Sortiment. Mit dem bis Ende 2018 laufenden Vertrag setzt
die Westfalen Gruppe die langjährige Zusammenarbeit
fort. Die positive Bilanz der Lekkerland Hausmesse im
September, an der 170 Tankstellenpartner der Westfalen
Gruppe teilnahmen, unterstreicht die erfolgreiche Kooperation beider Unternehmen.
Die Region Westfalen feiert ihr 200-jähriges Bestehen. Aus diesem
besonderen Anlass veranstaltete die Westfalen-Initiative im November
eine stimmungsvolle Jubiläumsfeier in Dortmund. Mit dabei waren Prominente aus allen Teilen und Berufsgruppen Westfalens (v. li.): WDRModerator Matthias Bongard, Dr. Peter Paziorek (Vorsitzender Verein
Westfalen-Initiative), Kabarettist Fritz Eckenga, Schauspieler Peter Lohmeyer, TV-Moderatorin Birgit Schrowange, Dr. Karl-Heinrich Sümmermann (Vorsitzender Stiftung Westfalen-Initiative), Torwart-Legende
Hans Tilkowski und Wolfgang Fritsch-Albert, Vorstandsvorsitzender
Westfalen Gruppe.
Unter dem Titel „200 Jahre Westfalen. Jetzt!” findet derzeit eine große
Ausstellung im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte
statt. Die Westfalen Gruppe steuerte eine historische Zapfsäule bei. Die
Schau läuft bis Mitte Februar und geht ab Mitte 2016 in verkleinerter
Form auf Tour durch Westfalen.
4
Auch Maskottchen
Emma des Westfalen
Sponsoring-Partners
Borussia Dortmund
lockte auf der Lekkerland Hausmesse viele
Besucher an den
Westfalen Messestand.
WR 2/2015 (77)
Facts in Kürze
Westfalen im Mittelpunkt der
Industriegemeinschaft
Im Sommer schlossen sich einige Münsteraner Industrieunternehmen, darunter auch die Westfalen Gruppe, zur
Industriegemeinschaft Münster zusammen, um das
Bewusstsein für Industrie und den Dialog mit der Öffentlichkeit in der Stadt zu stärken. Gleich beim Start des
neuen Internetauftritts der Industriegemeinschaft rückte
die Westfalen Gruppe mit einem Interview zur Treibgasflasche Conneo in den Mittelpunkt. Der Beitrag findet sich
weiterhin unter der Rubrik „Made in Münster” auf
www.industrie-muenster.de.
Julian Janocha, frisch ausgebildeter Betriebswirt der Westfalen Gruppe,
stellt sein Lieblingsprodukt Conneo auf der Internetseite der Industriegemeinschaft Münster vor.
Neu auf dem Markt: Corpadur® C
Unter dem Motto „Vier gewinnt” präsentierte die Westfalen Gruppe im
September auf dem traditionsreichen Mariä-Geburts-Markt in Telgte ihr
Produktportfolio im Bereich Energieversorgung. Zahlreiche Interessenten
informierten sich über die vier Westfalen Energieangebote Erdgas, Strom,
Flüssiggas und Solarthermie. Für großen Andrang und gute Unterhaltung
am Messestand sorgte der Kabarettist und derzeitige Westfalen „Praktikant” Bauer Schulte-Brömmelkamp (li.), der einige Messebesucher im Strategiespiel „Vier gewinnt” herausforderte.
Mit der Markteinführung des medizinischen Gases Kohlendioxid unter dem Markennamen Corpadur® C hat die
Westfalen Gruppe ihr Produktportfolio erweitert. Seit dem
1. Juli vertreibt das Unternehmen die Produktvarianten
Corpadur® C cryo und Corpadur® C
endo aus eigener Herstellung.
Im November wurde das neue
Medizinprodukt auf der Fachmesse Medica in Düsseldorf
vorgestellt. Eine Einführung für
die ausländischen Tochtergesellschaften der Westfalen Gruppe
folgt in den nächsten Jahren.
Ausführliche Informationen zu Corpadur® C bietet der neue Prospekt unter www.westfalen.com.
Produktmanager Hans-Jürgen Kemler (2. v. li.)
und sein Team schulten erneut ausländische
Gäste: Im Zuge eines Projekts zum sicheren
Umgang mit Kältemitteln machte Ende September eine internationale Besuchergruppe
Station bei Westfalen in Münster. Mitarbeiter
des Produktmanagements vermittelten den
Gästen aus Kolumbien, der Dominikanischen
Republik, Tunesien und Ghana neue Kenntnisse
über Aufbereitung und Analytik von Kältemitteln, die Handhabung von Mischungen sowie
die Erfüllung von Standards bei der Rücknahme gebrauchter Kältemittel.
WR 2/2015 (77)
5
Technik und Innovation
Zukunftssicher und wirtschaftlich
Neue Gaseversorgung für Brennelemente-Werk in Lingen
Blick in die Brennstab-Ladelinie der ANF: Hier kommen die Uran-Tabletten in die einseitig verschweißten Brennstäbe, die später komplett verschweißt werden.
Die Westfalen Gruppe entwickelte für den Standort
Lingen der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) eine
neue Gaseversorgung. Das Besondere dabei: Da das
Werk Brennelemente für Kernkraftwerke fertigt,
unterliegt die Gaseversorgung inklusive Umbau dem
atomrechtlichen Aufsichtsverfahren durch das
Umweltministerium Niedersachsen. Trotz dieser
Erschwernis konnte die Stickstoff-, Wasserstoff- und
Propan-Versorgung termingerecht Anfang August in
Betrieb gehen. Grund genug für eine Besucherdelegation der Westfalen Gruppe, das Werk im Oktober persönlich in Augenschein zu nehmen. „Die neue Gaseversorgung erfüllt höchste europäische Sicherheitsansprüche”, zeigte sich Vorstandsvorsitzender Wolfgang
Fritsch-Albert beeindruckt.
3D-Modell der Stickstoff-Tanks mit Rohrleitungen.
Zum Brennelement in vier Schritten
6
ANF (2)
ANF ist Teil der französischen Areva-Gruppe, dem Weltmarktführer im Bereich Kernenergie. Seit über 40 Jahren
fertigt das Unternehmen in Lingen Brennelemente für
deutsche und europäische Kernkraftwerke; 330 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Die Herstellung von Brennelementen gliedert sich in vier Produktionsschritte:
 Bei der Trocken-Konversion wird festes Uranhexafluorid
in Urandioxid-Pulver umgewandelt – mithilfe von Wasserstoff und Stickstoff. Bei zahlreichen Produktionsprozessen wird mit Stickstoff inertisiert.
 Die Tabletten-Fertigung verarbeitet das UrandioxidPulver zu Brennstoff-Tabletten. Bei der Wärmebehandlung der Tabletten im Sinterofen kommen Wasserstoff
und Propan zum Einsatz.
 Bei der Brennstab-Fertigung wird ein Hüllrohr mit den
Tabletten befüllt und der Stab gasdicht verschweißt –
unter Anwendung von Helium.
 Bei der Brennelemente-Fertigung werden die Brennstäbe zu Brennelementen zusammengefügt.
Ein in Lingen gefertigtes Brennelement für
Siedewasserreaktoren ist etwa vier Meter lang
und besteht aus 250 Brennstäben.
Ein ANF-Mitarbeiter versenkt ein fabrikfrisches
Brennelement in das erdbebensichere Unterflurlager.
WR 2/2015 (77)
ANF
Technik und Innovation
Stickstoff, Wasserstoff und Propan
Umschluss von alt auf neu
Die neue Gaseversorgung umfasst zwei 41.000-Liter-Tanks
für Stickstoff plus zwei Hochleistungsverdampfer sowie
einen Wasserstoff-Behälter (115.000 Liter). Zwei Gasemischer für Stickstoff und Wasserstoff, ein Pufferbehälter
für das Mischgas und die Regelstrecken wurden in einem
schlüsselfertig angelieferten Container untergebracht.
Durch eine gasdichte Wand sicher von der Ex-Zone abgetrennt, befindet sich die Elektrik in dessen hinterem Teil.
Eine wichtige Erweiterung erfuhr das Leitungsnetz; mehrere neue Einspeisepunkte für Stickstoff und Wasserstoff
ermöglichen nun auch eine mobile Zwischenversorgung.
„Mit der neuen Anlage haben wir unsere Versorgungssicherheit erhöht und uns zukunftsfest aufgestellt”, freute
sich der ANF-Projektverantwortliche Jürgen Schlump.
Entscheidend seien ferner die Kostenvorteile durch optimierte Gasedisposition und verringerten Wartungsaufwand.
Die Errichtung der Anlage ging in nur drei Monaten über die
Bühne. „Eine erstaunliche Leistung”, lobte Schlump, „nur
möglich dank der Zusammenarbeit eines engagierten Teams
von eigenen Mitarbeitern und externen Dienstleistern.”
Die neue Gaseversorgung bildete den Anlass für eine Betriebsbesichtigung bei ANF (v. li.): Günter de Carné (ANF), Thomas Beinlich (Westfalen),
Jürgen Schlump (ANF), Wolfgang Fritsch-Albert (Westfalen), Michael
Jung, Barbara von Kleist, Guido Florien (alle Westfalen) und Martin Humbert (ANF).
Die gesamte ANF-Gaseversorgung wurde von der Westfalen Gruppe in 3D
geplant. Das Modell zeigt detailliert den liegenden Wasserstoff-Tank, die
beiden Stickstoff-Tanks plus Verdampfer sowie die Gas-Regel-Mischstation
im Container.
WR 2/2015 (77)
Verantwortlich für die Projektierung der ANF-Gaseversorgung waren die Ingenieure Barbara von Kleist und Guido
Florien von der Westfalen Gruppe. „Der Umschluss von der
alten auf die neue Anlage war nur während eines zweiwöchigen Produktionsstillstands des Lingener Werks möglich und klappte reibungslos; ebenso die TÜV-Abnahme”,
berichtete von Kleist. Allerdings war die Vorbereitung sehr
aufwändig: Zahllose Genehmigungen mussten beschafft,
für alle Arbeiten Anweisungen erstellt, jedes einzelne
Bauteil dokumentiert werden. „Die ANF-Gaseversorgung
war ein spannendes und lehrreiches Projekt, das uns
gerade wegen der speziellen Anforderungen viel Freude
bereitet hat”, resümierte Florien.
7
Titelstory
Tankstellenbranche lebt von mittelständischer
Innovationskraft
Preisregen für Westfalen auf dem Zukunftsforum Tankstelle
Innovationspreis für gelungenes Konzept
Unser Titelfoto (v. li.):
Chefredakteur
Hans Rongisch mit
den diesjährigen
Preisträgern der
„Tankstellenwelt”
Renate und Wolfgang Fritsch-Albert,
Frank Wadlinger,
Marion Adler und
Andre Stracke.
Rund 250 Top-Entscheider der Tankstellenbranche,
der Tank- und Waschtechnik sowie aus den Bereichen
Food und Convenience trafen sich Ende November auf
dem Zukunftsforum Tankstelle in Berlin. Veranstalter
war die Uniti e.V., der Bundesverband mittelständischer
Mineralölunternehmen. Im Mittelpunkt des zweitägigen Events standen Vorträge über die Anforderungen
an die zukünftige Tankstelleninfrastruktur, über Trends
und Szenarien der Branche, den Wandel der Mobilität
und der Kraftstoffe, Auswirkungen neuer Mobilitätstrends und neue Konzepte der Unterwegsversorgung.
Ausstellungen, Diskussionsrunden und nicht zuletzt
Preisübergaben rundeten die Veranstaltung ab.
Als Höhepunkt des ersten Forumstages verlieh das UnitiFachmagazin „Tankstellenwelt” zum zweiten Mal den
„Innovationspreis der Tankstellenbranche” sowie den
„Ehrenpreis der Tankstellenbranche”, die beide an die
Westfalen Gruppe gingen.
Den „Innovationspreis der Tankstellenbranche” erhielt die
vor rund einem Jahr eröffnete Westfalen Tankstelle in
Münster-Amelsbüren. Walter Mangold, Geschäftsführer
der Uniti-Mediengruppe GmbH, wies in seiner Laudatio
auf die ungebrochene Innovationskraft des deutschen
Mittelstandes hin. Innovation sei immer dann erfolgreich,
„wenn sie beim Kunden Wünsche und Erwartungen
umsetzen sowie Begeisterung und Zufriedenheit hervorrufen kann.” Dies sei mit dem Tankstellenkonzept an der
Münsteraner Station gelungen – insbesondere mit dem
neuen Drive-in-Schalter. „Hier werden mit Bewährtem
und mit Innovationen Kundenerwartungen erfüllt.”
Mangold überreichte den Preis an die Betreiber Frank
Wadlinger und Marion Adler sowie an Andre Stracke, Leiter
des Bereichs Tankstellen der Westfalen Gruppe.
Ehrenpreis für leidenschaftlichen Mittelständler
Der „Ehrenpreis der Tankstellenbranche” ging an Wolfgang
Fritsch-Albert, Vorstandsvorsitzender der Westfalen Gruppe,
Die Redner des Zukunftsforums Tankstelle fanden ein aufmerksames und interessiertes Publikum.
Uniti-Vorsitzender Udo Weber bei seiner
Laudatio auf Wolfgang Fritsch-Albert.
8
WR 2/2015 (77)
sowie an Gerd Deisenhofer, Geschäftsführer der Adolf Präg
GmbH & Co. KG und wie Fritsch-Albert Ehrenvorsitzender
der Uniti. Die Laudatio auf Fritsch-Albert hielt Uniti-Vorsitzender Udo Weber, der den Mittelstand als Motor der
Tankstellenbranche bezeichnete. Der Mittelständler FritschAlbert wirke im Tankstellensektor nicht nur expansiv, sondern vor allem qualitativ sowie kreativ und stehe für die
Bereitschaft, neue Wege in der Konzeption von Tankstellen
im Sinne des Kunden zu gehen. Weber betonte auch das
Engagement bei der Einführung neuer Kraftstoffe. Aktuell
nannte er Wasserstoff, den er als Zeichen einer zeitgemäßen Mobilität wertete. Der Uniti-Vorsitzende würdigte
abschließend das unternehmerische, gesellschaftliche und
ökosoziale Engagement des Unternehmers.
Uniti/Thomas Riess (6)
Titelstory
Fachlicher Austausch auf dem Zukunftsforum Tankstelle.
Wasserstoff war das Thema auf der Berliner Tagung.
Shop des Jahres
Podiumsdiskussion am zweiten Forumstag mit dem Vorstandsvorsitzenden
der Westfalen Gruppe Wolfgang Fritsch-Albert (re.).
Deutscher Mittelstand – einzigartig in Europa
Fritsch-Albert bedankte sich für beide Auszeichnungen,
betonte aber auch die Mithilfe des gesamten Westfalen
Teams und der Tankstellenpartner vor Ort, die alle zum
Erfolg beigetragen haben. Er bezeichnete sich selbst als
„eingefleischten Mittelständler”, der das Geldverdienen
nicht aus den Augen verliere und machte deutlich:
„Der deutsche Mittelstand ist nicht nur in der Tankstellenbranche einzigartig in Europa.”
WR 2/2015 (77)
Bereits Mitte Oktober erhielt die Westfalen Tankstelle in
Münster-Amelsbüren die Auszeichnung „Shop des Jahres”,
verliehen von der Fachzeitschrift „Convenience Shop”.
„Mit ihrem Drive-in-Schalter hat diese Westfalen Tankstelle eine wirklich innovative Idee umgesetzt”, hieß es in
der Begründung der Jury. Gelobt wurden ferner Präsentation und Design sowie die zahlreichen Angebote für den
technikaffinen mobilen Gast.
„Den Preis sehe ich als Anerkennung für das gesamte
Team”, kommentierte Betreiber Frank Wadlinger. Norbert
Kumor, Leiter Marketing und Produktmanagement Tankstellen der Westfalen Gruppe, ergänzte: „Das in Amelsbüren erstmals realisierte neue Tankstellenkonzept ist ein
weiterer Schritt, unser Shopgeschäft erfolgreich in die
Zukunft zu führen. Die Auszeichnung beweist einmal
mehr, dass wir mit diesem Konzept branchenweit Maßstäbe gesetzt haben.”
9
Special
Von Benzol bis Wasserstoff
Die Westfalen Gruppe als Motor der Mobilität
Der Alternativkraftstoff Autogas entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte: Die Westfalen Gruppe ist Deutschlands größter Autogas-Versorger.
Seit ihren Gründertagen macht die Westfalen Gruppe
mobil: Bereits 1925 stieg die erst zwei Jahre alte
„Sauerstoffwerke AG” in das Geschäft mit Kraftstoffen
ein und eröffnete ihre erste öffentliche Tankstelle –
auf dem damaligen Firmengelände am Albersloher
Weg in Münster. Der Preis für „Westfalen-Benzol” aus
der Zapfsäule betrug einst 31 Pfennig pro Liter. Nach
diesem erfolgreichen Startschuss folgten weitere
Bürgersteig-Zapfsäulen, später richtige Tankstellen
und eine eigene Tankwagenflotte. „Die Motorisierung
in den zwanziger Jahren und im Nachkriegsdeutschland haben mein Großvater, mein Vater und mein
Onkel zielstrebig für den Ausbau unseres TankstellenGeschäfts genutzt”, blickt Vorstandsvorsitzender
Wolfgang Fritsch-Albert zurück.
Bereits in den 1920er Jahren betrieb Westfalen
öffentliche Tankstellen – im Bild eine Bürgersteig-Zapfsäule in Münster.
10
Schwerpunkt Alternativkraftstoffe
Das Unternehmen hatte stets das Ohr am Puls der Zeit.
Westfalen griff technische Innovationen, Bedürfnisse des
Autofahrers oder aktuelle Trends auf – beispielsweise bei
den Alternativkraftstoffen. Nicht immer mit Fortüne – so
konnten sich beispielsweise Biodiesel oder Bioethanol
nicht lange am Markt halten. „Wir müssen gerade im
Tankstellen-Geschäft immer wieder Neues wagen und
auch Risiken eingehen”, so Fritsch-Albert. Zu einer dauerhaften Erfolgsgeschichte entwickelte sich dagegen Autogas. Über 100 Westfalen und Markant Stationen sowie
rund 700 von Westfalen belieferte Tankstellen anderer
Marken bieten mittlerweile den Alternativkraftstoff Nummer eins an. Auch Forschung und Entwicklung auf diesem
Die neue Westfalen Station Münster-Amelsbüren verfügt über den bundesweit ersten Drive-inSchalter für Tankstellen-Shop und -Gastronomie.
WR 2/2015 (77)
Special
Gebiet hat die Westfalen Gruppe vorangetrieben – durch
gemeinsame Autogas-Projekte mit der Hochschule für
Technik und Wirtschaft des Saarlandes.
Das Familienunternehmen setzt auf zukunftsträchtige
Mobilitätskonzepte: An rund 30 Stationen stellt Westfalen
in Zusammenarbeit mit RWE Hochleistungsladesäulen für
Elektromobile bereit. Darüber hinaus hat sich die Westfalen
Gruppe als Neumitglied der Clean Energy Partnership
(CEP) verpflichtet, am Aufbau des Wasserstoff-Tankstellennetzes mitzuwirken. „Mit unserer eigenen WasserstoffProduktion in Salzbergen sind wir dafür prädestiniert”, ist
oder „Shop des Jahres”, die seit Jahren immer wieder an
die Westfalen Gruppe gehen (Lesen Sie dazu auch unsere
Titelstory).
Durchgängiger Grundgedanke
„Die Westfalen Gruppe versteht sich von jeher als Motor
der Mobilität“, fasst Fritsch-Albert zusammen. „Dieser
Grundgedanke zieht sich durch sämtliche operativen
Bereiche – von den Tankstellen über die Energieversorgung bis hin zu den Gasen.”
Das Sportsponsoring der Westfalen Gruppe unterstreicht ihr Commitment
für Mobilität: Der Westfalen Opel ist mit Bonk Motorsport auf Langstreckenrennen unterwegs.
Die Westfalen Gruppe verfügt über eine eigene Wasserstoff-Produktion in
Salzbergen und wird demnächst ihre erste Wasserstoff-Tankstelle eröffnen.
Fritsch-Albert überzeugt. Noch in diesem Winter beginnt
der Bau einer Wasserstoff-Tankstelle an der Westfalen
Großstation Münster-Amelsbüren. „Ein echter Meilenstein”, freut sich Fritsch-Albert.
Ausgezeichnete Konzepte
Der Neuerungsdrang der Westfalen Gruppe erschöpft sich
aber nicht in den Kraftstoffen. Auch beim Shopkonzept
setzt der Mittelständler auf Innovation. So eröffnete im
vergangenen Jahr der bundesweit erste Drive-in-Schalter
für Tankstellen-Shop und -Gastronomie – an der neuen
Westfalen Tankstelle Münster-Amelsbüren. Die Shops der
Westfalen und Markant Tankstellen werden kontinuierlich
weiterentwickelt und unter Berücksichtigung regionaler
Besonderheiten den Wünschen der Gäste angepasst. Der
Lohn sind Auszeichnungen wie „Tankstelle des Jahres”
WR 2/2015 (77)
Vorstandsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert vor der Stromladesäule
der 2014 eröffneten Westfalen Autobahn-Tankstelle Brockbachtal.
11
Neues aus der Westfalen Gruppe
Bei der Unterzeichnung ihres Kooperationsvertrags (v. li.): Josef Grünberger, Leiter Marketing Avia Mineralöl-AG, Holger Mark, Vorstand Avia Mineralöl-AG, Andre Stracke, Leiter Bereich Tankstellen Westfalen Gruppe,
Reiner Ropohl, Vorstand Vertrieb Westfalen Gruppe, und Joachim Burbank, Leiter Service Center Tankstellen Westfalen Gruppe.
Die Aviacard.
Die Westfalen Gruppe und die Avia Mineralöl-AG kooperieren bei ihren Tank- und Flottenkarten. Seit Anfang
November akzeptieren die 200 Westfalen Tankstellen in
Nordwestdeutschland die Aviacard zur bargeldlosen Zahlung von Waren und Dienstleistungen. Im Gegenzug wird
die Westfalen Service Card ab Anfang 2016 von sämtli-
chen 800 Avia Tankstellen angenommen. Die Aviacard
erhöht damit ihre Akzeptanzstellen auf 2.400 Stationen
von Avia, Westfalen und Total; die Westfalen Card auf
5.500 Stationen von Westfalen, Markant, Avia, Agip, Aral,
OMV und Total. „Mit Avia haben wir einen führenden
europäischen Energieversorger als Partner gewonnen“,
freute sich Reiner Ropohl, Vorstand Vertrieb der Westfalen
Gruppe, bei der Vertragsunterzeichnung. „Die Westfalen
Tankstellen in Nordwestdeutschland ergänzen unser bisheriges Netz von Akzeptanzstellen ideal“, erwiderte Holger Mark, Vorstand der Avia Mineralöl-AG.
Die Westfalen Service Card gibt es als Stations-, Netzund Verbundkarte, fahrer- oder fahrzeugbezogen und in
drei Berechtigungsstufen. Die Westfalen Service Card ist
kostenlos und bietet hohe Sicherheit sowie unterschiedliche Abrechnungs- und Auswertungsmodalitäten. Zur
Westfalen Kartenfamilie gehören darüber hinaus die wiederaufladbaren Gutscheinkarten Westfalen Compact-Card
und Westfalen Compact-Card 44. Mit der Westfalen Com-
Die Kartenfamilie der Westfalen
Gruppe: Westfalen Service Card,
Westfalen Compact-Card und
Westfalen Compact-Card 44.
pact-Card können Privat- und Gewerbekunden fünf bis
150 Euro aufladen und alle Waren und Dienstleistungen
der Westfalen und Markant Tankstellen in Anspruch nehmen. Die Westfalen Compact-Card 44 ist das ideale
Geschenk für Mitarbeiter – einmalig oder dauerhaft als
steuerbegünstigte Lohnersatzleistung.
PDF statt Papier: Rechnungen
werden digital
Wo bisher Rechnungsordner Raum einnahmen, ist nun
Platz für Neues: Denn dank Digitalisierung werden Aktenstapel zu Bits und Bytes. „Westfalen – Papierlos” heißt die
Aktion, mit der Kunden Rechnungen künftig im PDF-Format erhalten können. Im Juli startete die Kampagne im
Bereich Energieversorgung, seit November ziehen auch die
Gase- und Tankstellensparten mit. „Die E-Rechnung ist
effizient. Sie wird schnell zugestellt, ist leicht zuzuordnen
und umweltfreundlich”, meint Projektleiter Thorsten
Grulke. Wer die elektronische Rechnung bevorzugt, kann
12
Projektleiter Thorsten Grulke (Energieversorgung), Alexander Gröne (Tankstellen) und Dennis Decker (Gase; v. li.) betreuen für ihre Bereiche die Aktion „Westfalen – Papierlos“ zum elektronischen Rechnungsversand.
sich auf westfalen-papierlos.de, telefonisch unter 0800
7241109 oder via [email protected] anmelden.
Nicole Klein-Weiland
WR 2/2015 (77)
Hella (2)
Westfalen und Avia vereinbaren
Kartenakzeptanz
Neues aus der Westfalen Gruppe
Mehrheitsanteil bei
Medica Technik
Profitable Sauerstoff-Langzeittherapie
Zum Produkt- und Dienstleistungsspektrum der Medica Technik gehören neben Arzneimitteln und Medizinprodukten auch Handbikes.
Die Westfalen Gruppe hat einen Mehrheitsanteil von
80 Prozent an der Medica Technik GmbH erworben –
einem Spezialunternehmen für Homecare, Medizinund Rehatechnik mit Hauptsitz in Brachbach im Siegerland. Die restlichen 20 Prozent der Anteile hält
Mitgesellschafter und Geschäftsführer Dr. Michael
Ebener. Die Westfalen Gruppe hat kommissarisch Lutz
Markowic, Leiter Bereich Gase Ausland, zum weiteren
Geschäftsführer des Unternehmens benannt.
Strategische Positionierung
„Mit dem Erwerb positionieren wir uns strategisch für den
Vertrieb von Homecare-Produkten und Dienstleistungen
im deutschen Gesundheitsmarkt”, erläuterte Wolfgang
Fritsch-Albert, Vorstandsvorsitzender der Westfalen
Gruppe. Zum Leistungsspektrum des Unternehmens
gehören bereits heute eine breite Palette von Arzneimitteln, Medizinprodukten und Spezialgasen für Therapie,
Diagnose und Labor in Kliniken sowie Arztpraxen. Mit
Dienstleistungen und Produkten zur Sauerstoff-Langzeittherapie betreut die niederländische Tochtergesellschaft
Westfalen Gassen Medical BV im Nachbarland rund 7.000
COPD-Patienten.
Abrechnung mit Krankenkassen und das langjährige
Know-how eine hervorragende Ausgangsbasis.
Medizinische Rundumversorgung seit Jahrzehnten
Seit über 40 Jahren steht der Name Medica Technik für
eine medizintechnische Rundumversorgung von Ärzten
und Patienten. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen
helfen bundesweit über 200 Mitarbeiter der Medica Technik chronisch kranken, pflegebedürftigen oder in ihrer
Mobilität eingeschränkten Menschen dabei, sich sowohl
zu Hause als auch in Pflegeheimen gut versorgt zu fühlen.
Als breit aufgestellter Dienstleister im Gesundheitswesen
arbeitet das Unternehmen mit den Patienten selbst und
deren Angehörigen, Krankenhäusern, Ärzten und Krankenkassen sowie Pflegeheimen und Pflegediensten zusammen. Das Unternehmen erwirtschaftete 2014 einen Jahresumsatz von rund 25 Millionen Euro.
Deutlich gestärkte Kapitalbasis
„Ausgestattet mit einer deutlich gestärkten Kapitalbasis
soll sich die Wachstumsstrategie der jetzt mehrheitlich
erworbenen Medica Technik auf das deutschlandweit profitable Neugeschäft mit Produkten und Dienstleistungen
zur Sauerstoff-Langzeittherapie konzentrieren”, kündigte
Fritsch-Albert an. Dabei bilde das bestehende Netzwerk
von bundesweit 16 Standorten, die Infrastruktur zur
WR 2/2015 (77)
Die neuen Geschäftsführer der Medica Technik: Lutz Markowic (li.), Leiter
Bereich Gase Ausland der Westfalen Gruppe, und Dr. Michael Ebner, Mitgesellschafter der Medica Technik.
13
Internationale Bodensee Tourismus GmbH/Achim Mende
Mein Reisetipp
Erlebnis Bodensee
Ein Gewässer, drei Länder, unendliche
Möglichkeiten
Als Blau im Grün erstreckt sich der Bodensee vor imposanter Alpenkulisse.
Azurblaues Wasser, ein laues Lüftchen an der Uferpromenade, sonnengeflutete Rebhänge neben malerischen Städtchen: Es fühlt sich an wie irgendwo am
Mittelmeer – ragten da nicht noch schneebedeckte
Gipfel im Hintergrund auf. Mit seinem mediterranen
Flair erfüllt der Bodensee den Urlaubstraum vom
Süden bereits nördlich der Alpen. Interessant machen
ihn sein mildes Klima und seine abwechslungsreiche
Landschaft. Zudem besticht das „Schwäbische Meer”
mit einem spannenden Kulturmix im Dreiländereck.
Grenzenlos verbindend
Reizvoll eingebettet in die Voralpenlandschaft seiner drei
Anrainerstaaten Österreich, Schweiz und Deutschland
stellt der Bodensee zwar eine geografische Grenze dar,
schafft gleichzeitig aber auch eine Verbindung zwischen
den Ländern: Das „Schwäbische Meer” prägt das Leben in
den Uferregionen seiner Nachbarländer. Ähnliche Lebensbedingungen haben die Anlieger des Binnensees kulturell
zusammenwachsen lassen. Durch die „Weiße Flotte”, die
örtliche Schifffahrtslinie, ist zudem ein gemeinsamer Wirtschaftsraum entstanden.
Die Lindauer Hafenweihnacht zählt zu
den schönsten
Weihnachtsmärkten
am Bodensee.
14
Lindauer Tourismus und Kongress GmbH/Wolfgang Schneider
Blau-grüne Freizeitarena
Urlaub in mehreren Ländern bedeutet hier also keinen
großen Aufwand. Auf einem umlaufenden Radweg lassen
sich die Anrainerstaaten auf 273 Kilometern mit dem
Drahtesel durchqueren. Aber auch auf viele andere Arten
kann man an Deutschlands größtem See aktiv werden: im
Kanu entlang der Ufer paddeln, auf Wanderwegen durch
die Reben spazieren oder die Bergwelt erkraxeln. Entspannt geht es zu, wenn man sich im Sommer einfach auf
der Luftmatratze ins Blaue treiben lässt oder im Winter
die Pisten hinuntergleitet.
WR 2/2015 (77)
Pfahlbausiedlungen aus der Stein- und Bronzezeit im Freilichtmuseum Unteruhldingen.
Internationale Bodensee Tourismus GmbH/Achim Mende
Pittoresk und romantisch: Meersburg.
Bodenseegärten/Helmuth Scham
Meersburg Tourismus/Achim Mende
Mein Reisetipp
Duftende Blumen, exotische Pflanzen und alte Baumbestände zieren die Insel Mainau.
Einsteigen in einen Mythos
Der Reisetipp von Hildegard und Ulrich Verbrüggen
Sehenswertes gibt es in der Region reichlich. Vor allem die
Inseln Reichenau und Mainau sind einen Besuch wert. Sinnbild der Romantik ist das malerische Meersburg: idyllische
Winkel und pittoreske Gässchen mit Fachwerkhäusern.
Touristenmagnet ist auch das „Bayerische Venedig”, die
Stadt Lindau, deren Altstadt auf einer Insel liegt. Beim
Besuch im Zeppelin Museum in Friedrichshafen können
Besucher in einen Mythos einsteigen: Zentrum der Ausstellung ist ein Teilnachbau des Luftschiffs „Hindenburg”.
Pfahlbausiedlungen aus der Stein- und Bronzezeit werden
im Freilichtmuseum Unteruhldingen lebendig.
Der Bodensee ist eines der
beliebtesten Reiseziele
Europas. Das Ehepaar Verbrüggen, das die Westfalen
Tankstelle in Köln-Bocklemünd betreibt, verbringt
mehrmals jährlich Zeit am
„Schwäbischen Meer”. „Wir
haben den See auch schon
komplett mit dem Rad
umrundet”, erzählt Ulrich
Verbrüggen. Eine der
schönsten Regionen dort ist für den 61-Jährigen die Halbinsel Höri, die durch ihre Ursprünglichkeit bezaubert.
„Aber auch sonst ist am Bodensee eine Ortschaft schöner
als die andere”, findet der Kölner.
Köstliche Dreiländerküche
Die Schlemmerlandschaft des Bodensees entfaltet sich auf
den Speisekarten: Die heimische Esskultur ist extrem vielfältig. Badische trifft auf schwäbische Küche, österreichische Kochkunst begegnet Schweizer Leckereien. Frischer
Fisch, Obst und Gemüse aus dem Umland sowie erlesene
Weine lassen Genießerherzen höher schlagen. In der Adventszeit lockt dazu noch manch andere außergewöhnliche
Köstlichkeit: Käsknöpfle, Dinnele, Schweizer StängeliFondue und Olma-Bratwurst aus St. Gallen gibt es auf den
Weihnachtsmärkten, die rund um den See mit besonderem
Flair verzaubern. Da rückt dann aber jeglicher Gedanke ans
Mittelmeer in ganz weite Ferne.
Nicole Klein-Weiland
WR 2/2015 (77)
Haben auch Sie einen unvergesslichen Urlaub verbracht
und dabei ein tolles Restaurant, eine außergewöhnliche
Sehenswürdigkeit oder einen Shopping-Geheimtipp entdeckt? Verraten Sie Ihren Reisetipp; die Redaktion
des Westfalen Reporters bringt Ihre Erlebnisse, Begegnungen und Eindrücke zu Papier – dann ist vielleicht Ihr Reisetipp Thema im nächsten Heft! Kurzer Kontakt per Telefon (0251 695-309 und -726) oder Mail
([email protected]) genügt.
15
Projekte
Alles klar?
Wasseraufbereitung durch Belüftung
und Neutralisation
Wasser darf nicht ungeklärt in Flüsse und Seen eingeleitet werden, egal ob aus Haushalten, Gewerbe oder
Großindustrie. Enthaltene Schadstoffe müssen so weit
reduziert werden, wie der Stand der Technik es
ermöglicht. Aufbereiten lassen sich Abwässer auf verschiedenen Wegen, bei einigen davon helfen technische Gase. So nutzt das belgische Tiefkühlprodukteunternehmen d'Arta ein Sauerstoffeintragssystem der
Westfalen Gruppe; der Baukonzern Hochtief Infrastructure GmbH setzt in Tirol Kohlendioxid (CO2) für
seine Abwasserneutralisationsanlage ein.
freundlichkeit auf die Fahnen geschrieben und handelt
danach: Die bei der Produktion anfallenden Abwässer
werden umfangreich mechanisch und biologisch aufbereitet. Im Zuge einer Erweiterung der betriebseigenen Kläranlage setzt d'Arta anstelle einer herkömmlichen Belüftung mit Umgebungsluft auf reinen Sauerstoff von Westfalen. „So kann bei hoch belasteten Abwasserbecken eine
deutlich effektivere Reinigung erzielt werden”, weiß Andreas Kling, zuständiger Projektingenieur Gase-Technik.
LOX (Liquid Oxygen; das heißt flüssiger Sauerstoff) steht
in einem 20.000 Liter fassenden Tank bereit und wird mithilfe eines Ejektorsystems im Abwasser gelöst. Bakterien
und Mikroorganismen sorgen für die biologische Abwasserreinigung und den Abbau von Nährstoffen.
Neutral durch CO2
Auch die Westfalen Austria GmbH sorgt vor Ort für sauberes Wasser: Für den Baukonzern Hochtief hat sie im
Frühjahr 2015 im Tiroler Urlaubsort Pfunds erstmals eine
Abwasserneutralisationsanlage in Betrieb genommen. Sie
wird drei Jahre lang für den Bau eines rund 28 Kilometer
langen Tunnels benötigt. Beim Ausspritzen der Röhre mit
Beton fällt Sickerwasser vom Fels sowie Spritzwasser mit
erhöhtem pH-Wert an. Dieser wird durch die Behandlung
mit CO2 wieder unter den zulässigen Grenzwert gesenkt.
Dafür wurde ein 11.000 Liter fassender Tank mit Luftverdampfer an der Baustelle errichtet. „Das Wasser wird dort
durchgeleitet und geht dann gereinigt in den Inn”, erklärt
Fritz Wimmer, Verkaufsleiter der Westfalen Austria.
Nicole Klein-Weiland
Mithilfe eines Ejektorsystems wird bei d‘Arta Sauerstoff effektiv im Abwasser gelöst.
Belüftung mit Sauerstoff
Ende Mai haben die Westfalen Gase-Technik und die belgische Tochtergesellschaft Westfalen BVBA-SPRL gemeinsam ein Sauerstoffeintragssystem bei d'Arta in Betrieb
genommen. Das Familienunternehmen verarbeitet am
Standort Ardooie in Westflandern saisonales Gemüse aus
der Region und produziert Tiefkühlgemüse für europäische Märkte. D'Arta hat sich Nachhaltigkeit und Umwelt-
16
In der Tiroler Gemeinde Pfunds steht CO2 für die Abwasserneutralisation
an einer Tunnelbaustelle zur Verfügung.
WR 2/2015 (77)
NighTec (2)
Projekte
Es bleibe Licht
NighTec spezialisiert sich auf
nachleuchtende Produkte
Beim Textildruck können mit nachleuchtenden Pigmenten interessante Effekte erzielt werden.
Kann man verbrauchtes Licht noch einmal nutzen?
Man kann. Das Bonner Unternehmen NighTec GmbH &
Co. KG hat sich genau das zur Aufgabe gemacht. Es
entwickelte Pigmente, die sich durch die Einstrahlung
von UV-Licht aufladen. Der Effekt? Sobald es dunkel
wird, entfaltet sich das „recycelte” Licht zu einem
strahlenden Hingucker. Bei dessen Herstellung kommen auch Gase der Westfalen Gruppe zum Einsatz.
Zusammenstellung von Gaskomponenten, mit der der
Ofen beim Brennen geflutet wird. Diese Mischung stellt
die Westfalen Gruppe bereit. „Die Zwischenversorgung in
der Entwicklungsphase war eine Herausforderung, weil
weit über 1.000 Bündelflaschen in nur vier Monaten
gebraucht wurden. Aber wir haben das geschafft”, freut
sich Westfalen Kundenberater Andreas Schröter. Inzwischen bevorratet NighTec die benötigten Gase in Tanks.
Für Sicherheit, Funktion und Design
NighTec wurde im Herbst 2006 von Henning Mack und
Jochen Möller gegründet. Das Unternehmen startete
zunächst als reiner Industriezulieferer. Im Laufe der Jahre
investierte NighTec viel Zeit, Geld und Einfallsreichtum in
die Entwicklung seines patentierten Leuchtstoffs, sodass
das Unternehmen heute Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden eine breite Produktpalette anbieten kann: Sie
reicht von Lampenschirmen über Pflastersteine bis zu
diversen Farben und Lacken. Die bläulich leuchtenden
Lichtträger können vielfältig eingesetzt werden: um
Sicherheit und Orientierung im Dunkeln zu gewährleisten,
als funktionale Objekte mit Designanspruch oder als Werbemittel. Fast jeder Werkstoff kann zum Leuchten gebracht werden. Produziert wird alles in Deutschland.
Motor mit Leuchtkraft
„Um unsere Produkte zu beschreiben, benutze ich gerne
das Bild eines Fahrzeugs: Die nachleuchtenden Pigmente
sind der Motor, und um ihn kann man vieles bauen, vom
Mercedes bis zum Moped”, erklärt Henning Mack, Technischer Geschäftsführer der NighTec. Um die Pigmente als
Grundsubstanz zu brennen, bedarf es einer besonderen
WR 2/2015 (77)
Urlaubserinnerungen
bleiben auch im
Dunkeln sichtbar.
Nachhaltige Innovation
In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Umweltschutz
immer mehr an Bedeutung gewinnen, sieht Mack sein
Unternehmen auf dem richtigen Weg. Und auch Schröter
lässt seine Begeisterung für NighTec spüren: „Es ist für
mich total spannend, auf ein Unternehmen zu stoßen, das
etwas so Innovatives auf den Markt bringt. Man glaubt ja
immer, es sei alles schon erfunden. Aber das hier ist wirklich einzigartig”.
Nicole Klein-Weiland
17
Projekte
Energie effizienter nutzen
Krankenhäuser als Einsatzort für das Thermotract-System
Krankenhäuser mit mehreren hundert Betten brauchen viel Energie: Rund 1,5 Milliarden Euro wenden
Deutschlands Kliniken heute pro Jahr für Strom- und
Heizkosten auf. Um bei wachsendem Marktdruck
konkurrenzfähig zu bleiben, muss Energie effizient
genutzt werden - zum Beispiel mit dem ThermotractSystem der Westfalen Gruppe.
Im Plattenwärmetauscher wird mit
der gewonnenen
Wärme Trinkwasser
erhitzt.
Abwärme verwerten
„Wir können Abwärme aus Kältemaschinen sinnvoll nutzbar machen”, beschreibt Carsten Schmidt, Produktmanager
Regenerative Energien bei der Westfalen Gruppe, das
Prinzip von Thermotract. Jedem Betreiber einer Kälteanlage
bietet sich damit eine wirkungsvolle Art der Energieeinsparung. Und gekühlt wird in Krankenhäusern an verschiedensten Stellen: In Pathologien kommt ein Kühlsystem zum Einsatz, OP-Säle und Intensivstationen werden klimatisiert und belüftet, und auch Großgeräte wie
Magnetresonanztomograf (MRT) oder Computertomograf
(CT) müssen in einem begrenzten Temperaturbereich
betrieben werden. Die Kältemaschinen, die dabei zum Einsatz kommen, geben im Regelfall bei der Erzeugung der
Kühlung Abwärme an die Umgebung ab.
Bedarfsgerechter Einsatz
Das System der Westfalen Gruppe macht dieses ungenutzte Potenzial verwertbar: Wärmetauscher gewinnen
die Wärme bevor sie abgegeben wird und bevorraten sie
in einem speziellen Speicher. So kann sie dann eingesetzt
werden, wenn sie gebraucht wird. „Krankenhäuser haben
einen extrem hohen Wärmebedarf. So könnte die gewonnene Energie im Heizsystem, für die Warmwasserbereitung oder zum Beheizen eines Bewegungsbads genutzt
werden”, erläutert der Produktmanager.
Sparen ohne zu investieren
Der Wärmerückgewinnungsspeicher ist das Herzstück einer ThermotractAnlage. Er nimmt die Abwärme der Kältemaschinen auf, bevor sie an die
Umgebung abgegeben wird.
18
Für ein Klinikum mit rund 700 Betten, einem MRT und
zwei Kältemaschinen beträgt das Sparpotenzial mit Thermotract bei einer angenommenen Energiepreissteigerung
von jährlich drei Prozent in 15 Jahren rund 300.000 Euro –
rechnet Schmidt vor. Zudem fallen für Kunden – anders
als bei anderen marktüblichen Lösungen – keinerlei Investitionskosten an: Die Anlage bleibt Eigentum der Westfalen Gruppe. Sie liefert die Technik, das Know-how und
den Service. Die Kostenreduzierung nach dem Einbau der
Wärmerückgewinnungsanlage greift sofort; gezahlt wird
immer nur die tatsächlich gelieferte Energie aus der Thermotract-Anlage. Zudem bringen fix vereinbarte Energiepreise langfristige Kostensicherheit. „Und quasi ganz
nebenbei spart man mit Thermotract auch noch Strom”,
freut sich Schmidt.
Nicole Klein-Weiland
WR 2/2015 (77)
Projekte
Helium für Hella
Hella (2)
Dauerhaft sicher versorgt
Am Standort Hamm fertigt Hella verschiedenste Steuergeräte für Kunden in der Automobilindustrie.
Helium ist nach Wasserstoff das zweithäufigste Element im Weltall. Doch auf der Erde sieht es ganz
anders aus: Hier ist es knapp und kostbar. Dennoch
wächst die globale Nachfrage nach dem Edelgas, das
für bestimmte Anwendungen in Forschung, Industrie,
Technik oder Medizin unverzichtbar ist. Auch der Hella
Konzern setzt als weltweit tätiger Automobilzulieferer
das Gas in der Fertigung von Elektronikbauteilen ein.
Um die Versorgung sicherzustellen, ließ das Unternehmen an seinem Standort Hamm von der Westfalen
Gruppe einen Heliumtank errichten.
Tank als Alternative
Bereits seit vielen Jahren arbeitet das global aufgestellte
Familienunternehmen aus Lippstadt an diversen Standorten mit Westfalen zusammen. So bei der Versorgung mit
Helium, das dem Hammer Werk bislang in Bündeln zur
Verfügung gestellt wurde. Als abzusehen war, dass der
Bedarf der Hella KGaA Hueck & Co. langfristig zunimmt,
suchten die beiden Unternehmen gemeinsam nach Lösungen für eine geeignete Bereitstellung des Edelgases. Als
Alternative bot sich die Errichtung eines stationären Tanks
mit 42.000 Litern Volumen an. Im Juni 2014 fixierten die
Westfalen Gruppe, vertreten durch Willi Mildner, Regionalleiter Mitte im Bereich Gase Inland, und der Hella Konzern
den Bau vertraglich.
Zentrales Rohrleitungsnetz
Der Projektverantwortliche Ulrich Goßling aus der Verfahrenstechnik Gase der Westfalen Gruppe plante und realisierte gemeinsam mit Thomas Ickemeyer, Leiter der Haustechnik Hella Hamm, den Bau der Anlage. Um das gasförmige Helium im Werk an diverse Verbrauchsstellen leiten
WR 2/2015 (77)
zu können, wurde ein Zentralrohrleitungsnetz mit einer
Gesamtlänge von über 340 Metern und mehreren Abnahmestellen – auch unter erschwerten Bedingungen in Reinräumen – installiert. Errichtet wurde der Tank schließlich
im Januar 2015, erstmals befüllt Mitte Februar. „Sowohl
der Einsatz des Gases als auch die Aufstellung des Tanks
sind umwelttechnisch unbedenklich”, versichert Dr. Markus Richter, Unternehmenssprecher des Hella Konzerns.
Mehr Unabhängigkeit
Ein Straßentankwagen der Westfalen Gruppe liefert nun
regelmäßig das Edelgas für den Helium-Behälter. „Engpässe können jetzt viel besser umgangen werden”, weiß
Thomas Schleiter, Westfalen Kundenberater für das Hammer Hella Werk, denn: „Durch die Bevorratung ist das
Unternehmen unabhängiger von den Entwicklungen auf
dem Weltmarkt.”
Nicole Klein-Weiland
Ulrich Goßling (re.),
Verfahrenstechnik
Gase der Westfalen
Gruppe, projektierte
den Heliumtank bei
Hella Hamm. Unterstützt wurde er vor
Ort von Thomas
Ickemeyer, Leiter der
Haustechnik.
19
Partner im Porträt
Zwischen Funktionalität und Ästhetik
Tischlerei S+L richtet Westfalen
Tankstellen ein
Die Zeiten, an denen an Tankstellen nur das Auto
befüllt wurde, sind lange vorbei. Heutzutage müssen
moderne Servicestationen vielen Anforderungen genügen: Sie sind unter anderem Anlaufstelle für kleine
Einkäufe oder den schnellen Imbiss und damit Supermarkt und Bistro in einem. Das erfordert eine Innenraumgestaltung mit Fingerspitzengefühl. Mit solchem
realisiert die S+L Tischlerei GmbH aus Metelen seit
mehr als zehn Jahren Aus- und Umbauten an Tankstellen der Westfalen Gruppe.
Individuelle Herausforderungen
„Jede Tankstelle ist anders und deswegen ist jede Aufgabe
eine individuelle Herausforderung“, weiß Josef Sprickmann-Kerkerinck. Er ist neben Wilhelm Laubuhr Geschäftsführer der S+L Tischlerei GmbH, die Möbel für das
gesamte Tankstellennetz der Westfalen Gruppe fertigt.
„Wir haben schon an zig Stationen von der Nordsee bis
zum Sauerland gearbeitet”, erinnert sich der Tischlermeister. Gemeinsam mit seinem Kollegen wagte er 1987 den
Sprung in die Selbstständigkeit. Was als kleines Unternehmen in einer Scheune begann, ist heute ein erfolgreiches
mittelständisches Unternehmen mit 13 Mitarbeitern.
Abläufe berücksichtigen
Die Tischlerei kreiert Einrichtungsgegenstände, die nicht
nur gut aussehen, sondern vor allem funktional sein sollen. „Man muss bei Planungen immer die jeweiligen
Anforderungen, Abläufe und Gegebenheiten berücksichtigen”, erläutert Sprickmann-Kerkerinck und nennt als Beispiel die Westfalen Tankstelle von Andreas Bergmann in
Steinfurt, deren Umbau Ende 2014 von S+L realisiert
wurde. „Dort gibt es Mittags- und Abendtisch mit warmen
Gerichten, die vor den Augen der Gäste im Bistrobereich
zubereitet werden”, erklärt der Tischlermeister. Das erfordere eine ganz andere Einrichtungsstruktur als an anderen
Tankstellen.
Hier macht man gerne Pause: An der Westfalen Tankstelle in Steinfurt
gestaltete die Tischlerei S+L unter anderem einen Bistrobereich, in dem
Gerichte vor den Augen der Gäste zubereitet werden.
S+L (2)
Praktikable Lösungen
Josef SprickmannKerkerinck (li.) und
Wilhelm Laubuhr
führen die Geschäfte
der S+L Tischlerei.
20
Matthias Löckner, Bauleiter im Bereich Tankstellen Bau &
Technik der Westfalen Gruppe, lobt die Tischlerei S+L als
zuverlässigen Partner, der mitdenkt und praktikable Ideen
entwickelt, so wie beim Bau der Westfalen Tankstelle Wanheimer Straße in Duisburg: „Hier hat Herr SprickmannKerkerinck die Theke im Bistrobereich mit hochwertigen
Bauteilen so konstruiert, dass sie optimal zu reinigen ist.”
Neben der Zusammenarbeit mit der Westfalen Gruppe
fertigt der Münsterländer Betrieb mit modernster Maschinentechnik Dialyseeinrichtungen, richtet Arztpraxen ein
oder baut individuelle Einzelstücke für Privatkunden in
der ganzen Bundesrepublik.
Nicole Klein-Weiland
WR 2/2015 (77)
Partner im Porträt
Die wilde Jagd der Teilchen
Desy (2)
Forschungszentrum Desy nutzt Gase von Westfalen
Der Blick in den 6,3 Kilometer langen Hera-Tunnel zeigt unten die silberfarbenen supraleitenden Resonatoren zur Beschleunigung der Elektronen.
Beschleunigung ist relativ. So mancher ist stolz, wenn
er sein Auto binnen weniger Sekunden auf Tempo
bringt. Doch neben dem, was das Deutsche Elektronen-Synchrotron (Desy) an Geschwindigkeiten erreicht, sähe er ganz schön blass aus. Allerdings sind
es nur winzig kleine Teilchen, die dort zum Rasen
gebracht werden. Um die Struktur der Materie zu
erforschen, entwickelt, baut und betreibt Desy große
Teilchenbeschleuniger. Seit vielen Jahren kommen
dabei am Standort Hamburg auch Gase von Westfalen
zum Einsatz.
Beschleunigungsstrukturen aus Niob,
so genannte Resonatoren, werden in
supraleitenden
Linearbeschleunigern
eingesetzt.
Werkzeuge für die Forschung
Desy zählt zu den weltweit führenden Beschleunigerzentren. Die Instrumente, die dort entwickelt und gebaut
werden, sind einzigartige Werkzeuge für die Forschung:
Sie erzeugen das stärkste Röntgenlicht der Welt, bringen
Teilchen auf Rekordenergien und öffnen völlig neue Fenster ins Universum. Mit den Desy-Großgeräten erkunden
WR 2/2015 (77)
Forscher den Mikrokosmos in seiner ganzen Vielfalt – vom
Wechselspiel winzigster Elementarteilchen über das Verhalten neuartiger Nanowerkstoffe bis hin zu den lebenswichtigen Prozessen, die zwischen Biomolekülen ablaufen.
Fundamentale Fragen der Physik
Das international ausgerichtete Forschungsspektrum fußt
auf drei Schwerpunkten: Entwicklung, Bau und Betrieb von
Beschleunigern, Forschung mit Photonen sowie Teilchenund Astroteilchenphysik. Das 1959 gegründete Zentrum
der Helmholtz-Gemeinschaft für naturwissenschaftliche
Grundlagenforschung stellt Wissenschaftlern sein besonderes Equipment zur Verfügung und ermöglicht ihnen
Experimente. Jährlich nutzen mehr als 3.000 Gastforscher
aus über 40 Nationen dieses Angebot, erforschen das
Zusammenspiel der kleinsten Materiebausteine der Welt,
entwickeln innovative Hightech-Werkstoffe und fahnden
nach neuen Wirkmechanismen für künftige Medikamente.
Hochreine Spülung
Ein von Desy maßgeblich vorangetriebenes Forschungsfeld
ist der Einsatz von supraleitenden Linearbeschleunigern,
die zu den wichtigsten Werkzeugen der Forschung zählen.
Darin kommen Hohlraumresonatoren oder Kavitäten aus
hochreinem Niob zum Einsatz. Um Fremdmoleküle auszuwaschen, müssen sie unter anderem mit hochreinem
Argon 6.0 gespült werden. Dieses Gas sowie weitere
Reinstgase in Flaschen stellt die Westfalen Gruppe zur
Verfügung. „Wir können auf eine lange, gute und sehr
vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Desy zurückblicken”,
freut sich Mats Nygren, Gebietsverkaufsleiter Verkaufsbüro Rendsburg bei der Westfalen Gruppe.
Nicole Klein-Weiland
21
Im Fokus
Zentraler Ansprechpartner und breites Leistungsspektrum
WIN-Reformen schaffen Mehrwert für die Kunden
2014 hat die Westfalen Gruppe im Rahmen des WINProgramms zwei Projekte zur Organisationsentwicklung
gestartet, mit denen die Kunden noch stärker in den
Mittelpunkt rücken. Erste Erfolge zeigen, dass wir auf
dem richtigen Weg sind.
Projekt „Vollversorgung“
Die Westfalen Gruppe verfügt über ein breites Leistungsangebot. Unsere Tankstellen sind vielen vertraut, auch technische Gase und Flüssiggas verbindet die Öffentlichkeit mit
Westfalen. Aber wussten Sie, dass wir medizinische Gase
an Krankenhäuser liefern, Experten für Solarthermie sind
und mit der Westfalen Service Card die Tankkarte mit den
deutschlandweit meisten Akzeptanzstellen anbieten?
Entsprechend vielfältig sind auch unsere Anwender: vom
Der Bereich Energieversorgung bereitet seine Mitarbeiter unter anderem
mit Job-Circles auf „Vollversorgung” und „One Face to the Customer” vor.
Natürlich können unsere Vertriebsmitarbeiter nicht plötzlich Rundum-Experten sein. Aber alle Bedarfe der Abnehmer zu erkennen, systematisch zu erfassen und intern
dafür zu sorgen, dass der Kunde das passende Leistungsangebot oder den richtigen Experten bekommt – daran
arbeiten wir gemeinsam.
„Vollversorgung” ist aus Westfalen Sicht dann erreicht,
wenn wir alle Kundenbedarfe erfüllen, die wir durch unser
aktuelles Leistungsspektrum abdecken. Auch darüber hinaus entwickeln wir gerne gemeinsam mit unseren Kunden
neue Ideen.
Projekt „One Face to the Customer”
Der Vertrieb steht im Zentrum der Umsetzung von „Vollversorgung” und
„One Face to the Customer”. Im Bild die Vertriebsmannschaft Nord des
Bereichs Gase Inland bei einem Teamevent.
Haushaltskunden bis zum Industriekonzern nehmen
nahezu alle Branchen unsere Leistungen in Anspruch. Weil
die Westfalen Gruppe lange produktorientiert arbeitete,
beziehen viele unserer Kunden Leistungen aus nur einem
Bereich. Künftig werden unsere Kundenberater noch
intensiver daran arbeiten, das breite Leistungsspektrum
bedarfsgerecht zu platzieren. Deren erste Rückmeldungen
sind positiv: „Unsere Kunden sind oft überrascht, welche
Produkte wir noch im Portfolio haben” oder „Die Kunden
sehen in unserem großen Leistungsspektrum die Chance,
die Anzahl ihrer Lieferanten zu verringern.”
22
Im Rahmen dieses Projekts stellen wir sicher, dass ein
Kunde entsprechend seiner Bedarfsstruktur einen kompetenten Ansprechpartner in Form eines „Kümmerers” bei
der Westfalen Gruppe bekommt. Dieser verschafft dem
Kunden Zugang zu allen Produkten, Dienstleistungen und
Experten und erkennt seine wahren Wünsche.
Natürlich werden weiterhin verschiedene Westfalen Experten gleichzeitig mit unseren Kunden zusammenarbeiten.
Aus Kundenperspektive ist ein zentraler Westfalen Ansprechpartner die Grundlage für eine effiziente Zusammenarbeit oder eine systematische Lieferantenentwicklung.
Zusammenspiel
Den eigentlichen Mehrwert wird der Kunde schließlich im
Zusammenspiel der beiden Projekte erleben. Ein zentraler
Ansprechpartner, ausgestattet mit unserem breiten Westfalen Leistungsspektrum und reibungslos funktionierenden internen Prozessen wird die Bedürfnisse seines Kunden besser erkennen und erfüllen als der Wettbewerb.
Thomas Beinlich
WR 2/2015 (77)
Know-how-Check
Machen Sie wieder mit bei unserem Know-how-Check
im Kundenmagazin Westfalen Reporter und beantworten Sie unsere Fragen zur Westfalen Gruppe! Ihre
Lösung schicken Sie bitte bis zum 31. März 2016 an:
Westfalen AG, Redaktion, Stichwort „Gewinnspiel”,
48136 Münster, und zwar per Fax +49 251 69573309 oder E-Mail [email protected].
Teilnehmen dürfen die Leser des Westfalen Reporters.
Unter allen richtigen Einsendungen werden die Gewinner gezogen, die ebenso wie die richtigen Lösungen in der nächsten Ausgabe veröffentlicht werden.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Zu gewinnen gibt es diesmal Kameras für alle Gelegenheiten sowie eine Powerbank, die das Aufladen von
Smartphones auch unterwegs ermöglicht:
APC
Panasonic
Canon
1. Preis: Canon PowerShot SX 710
2. Preis: Panasonic Lumix DMC-FT 5
3. Preis: APC 10.000 mAh Mobile Powerbank
Und hier die Fragen (bitte nur jeweils eine Antwort
ankreuzen und die entsprechenden Lösungsbuchstaben
in die dafür vorgesehene Leiste eintragen):
1) Welchen Preis hat die Westfalen Tankstelle in
Münster-Amelsbüren im Oktober 2015 erhalten?
O E
Goldene Zapfsäule
O O
Waschanlage mit Pfiff
O A
Shop des Jahres
2) Wie heißt das bevorzugte Reiseziel der Betreiber
der Westfalen Tankstelle in Köln-Bocklemünd?
O MA Aralsee
O MO Bodensee
O ME Titicacasee
WR 2/2015 (77)
Christoph Maria Hünting
Was wissen Sie über die Westfalen Gruppe?
Mitmachen und gewinnen!
3) Was ist auf dem obenstehenden Foto abgebildet?
O DH Vorstandssitzung der Westfalen Gruppe
O TH Jubiläumsfeier der Westfalen Initiative
O PH Betriebsbesichtigung bei ANF in Lingen
4) Die Westfalen Gruppe steht seit 92 Jahren im
Dienste der …
O TR Mobilität
O DI Orientierung
O FE Automation
5) Wie nennt die Westfalen Gruppe das WIN-Projekt
zum Thema Kundenbedarfe?
O CD Vollbetankung
O KT Vollentwicklung
O CT Vollversorgung
6) Was hat die Westfalen Gruppe bei ANF in Lingen
übernommen?
O ER Die Gaseversorgung
O DR Das Betriebsrestaurant
O UR Die Personalführung
Lösungswort:
Frage Nr.:
3
6
2
4
1
5
Gewinner der letzten Ausgabe:
Einen Fitbit Charge HR gewann Bettina Hiener, Epta Deutschland GmbH,
Mannheim; ein Fitbit one ging an Markus Gamm, Sanitär- und Heizungstechnik, Schwäbisch Hall; und einen Fitbit flex erhielt Hans-Dieter Witte,
Johnson Controls, Köln.
Lösungen der letzten Ausgabe:
Das Lösungswort aus Westfalen Reporter, Heft 76, lautete „WESTFALEN
FORUM”. Folgende Antworten waren richtig: 1) etwa 15 Prozent weniger;
2) Registrierende Leistungsmessung bei Großabnehmern; 3) den Westfalen
Opel aus der VLN; 4) Singapur; 5) Westfalen Forum; 6) Der bundesweit
erste Drive-in-Schalter für Shop und Gastronomie.
23
Mit Westfalen können Sie sich auf eine flächendeckende Versorgung mit technischen Gasen verlassen. An deutschlandweit über
360 Standorten finden Sie unsere Niederlassungen, Vertriebsbüros, Werke und Partner. Diese stellen sicher, dass Sie vor Ort höchst
kompetent beraten und zuverlässig beliefert werden. Und zwar mit technisch zertifizierten Gasen – maßgeschneidert für Ihre
spezielle Anwendung. Von Sondergasen über Kältemittel und Schweißschutzgasen bis hin zu Lebensmittel- und Medizingasen
– mit Westfalen haben Sie die ganze Bandbreite hochwertiger Gase zur Auswahl. www.westfalen.com