Reporter Kundenmagazin der Westfalen Gruppe 27. Jahrgang Heft 77 Nr. 2/2015 Branchentreff auf dem Zukunftsforum Tankstelle Grenzüberschreitende Erlebnisse: Reiseziel Bodensee Seite 14 Strahlend schön – auch bei Nacht: Leuchtpigmente von NighTec Seite 17 Seite 8 Mehrwert für die Kunden: WIN-Reformen zeigen Wirkung Seite 22 Uniti/Thomas Riess Preisregen für die Westfalen Gruppe Desy Meersburg Tourismus/Achim Mende Inhalt Seite 21 Seite 18 Seite 15 Seite 11 Westfalen Reporter im Internet: presse.westfalen-ag.de Inhalt Editorial 3 Facts in Kürze 4-5 Form zum SVS-Ehrenmitglied ernannt · Kooperation mit Lekkerland fortgesetzt · 200 Jahre Region Westfalen · Westfalen im Mittelpunkt der Industriegemeinschaft · „Vier gewinnt” beim Mariä-Geburts-Markt · Neu auf dem Markt: Corpadur® C · Know-how für Besucher aus aller Welt Impressum Westfalen Reporter Kundenmagazin der Westfalen Gruppe; erscheint zweimal jährlich Herausgeber: Westfalen AG, Industrieweg 43, 48155 Münster, Fon 0251 695-309, Fax 0251 695-73 309, E-Mail: redaktion@ westfalen.com, www.westfalen.com Redaktion: Helge Wego, M.A. (verantw.); Stefan Jung, M.A.; Hildegard Werth Fotos: Westfalen AG (wenn nicht anders angegeben) Layout/Litho: MEDIA-sk grafikdesign, Sabine Kraienhorst, Recklinghausen Druck: Druckhaus Cramer GmbH & Co. KG, Greven Nachdruck mit Quellenangabe gestattet, Beleg erbeten Hinweise zur besseren Lesbarkeit: Bei einer Gruppe von Personen, die Männer und Frauen umfasst, führen wir in der Regel nur die männliche Form an. Selbstverständlich werden damit jeweils beide Geschlechter angesprochen. 2 Technik und Innovation Neue Gaseversorgung für Brennelemente-Werk in Lingen 6-7 Titelstory Branchentreff auf dem Zukunftsforum Tankstelle 8-9 Special Die Westfalen Gruppe als Motor der Mobilität 10-11 Neues aus der Westfalen Gruppe Westfalen und Avia vereinbaren Kartenakzeptanz · Rechnungen werden digital · Mehrheitsanteil bei Medica Technik 12-13 Mein Reisetipp Erlebnis Bodensee: Ein Gewässer, drei Länder, unendliche Möglichkeiten 14-15 Projekte 16-19 Wasseraufbereitung durch Belüftung und Neutralisation · NighTec spezialisiert sich auf nachleuchtende Produkte · Krankenhäuser als Einsatzort für das ThermotractSystem · Helium für Hella: Dauerhaft sicher versorgt Partner im Porträt Tischlerei S+L richtet Westfalen Tankstellen ein · Forschungszentrum Desy nutzt Gase von Westfalen 20-21 Im Fokus WIN-Reformen schaffen Mehrwert für die Kunden 22 Gewinnspiel 23 WR 2/2015 (77) Editorial Liebe Geschäftsfreunde! Ist es Ihnen schon aufgefallen? Das neue Corporate Design der Westfalen Gruppe hat jetzt auch den Westfalen Reporter erreicht. Auf der Titelseite springt sofort der markante gelbe Winkel ins Auge, die Gestaltung der Seiten ist großzügiger und damit übersichtlicher geworden – ohne das Gesamtkonzept unseres Kundenmagazins umzustoßen. Alle Rubriken sind geblieben, einige erhielten sogar mehr Raum, wie zum Beispiel das Inhaltsverzeichnis und das Editorial. Somit erhöhte sich die Seitenzahl von 20 auf 24 Seiten. Wir hoffen, dass Ihnen das neue Layout gefällt; unsere Redaktion freut sich über Ihre Meinung ([email protected]). Auch inhaltlich hat diese Ausgabe viel zu bieten. Besonders stolz sind wir auf drei Auszeichnungen: Mitte Oktober ging der Preis „Shop des Jahres” an die neue Westfalen Tankstelle in Münster-Amelsbüren, die vor allem für den innovativen Drive-in-Schalter sowie für Präsentation und Design gelobt wurde. Auf dem Zukunftsforum Tankstelle Ende November erhielten unser Vorstandsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert den „Ehrenpreis der Tankstellen- branche” und die Station in Amelsbüren den „Innovationspreis der Tankstellenbranche”, den Betreiber Frank Wadlinger und Andre Stracke, Leiter des Bereichs Tankstellen, entgegennahmen; lesen Sie dazu die Titelstory auf den Seiten 8 bis 9. Darüber hinaus haben wir unter anderem wieder beachtenswerte Projekte der Westfalen Gruppe auf den Seiten 16 bis 19 für Sie ausgewählt – wie zum Beispiel das Bonner Unternehmen NighTec, das sich auf nachleuchtende Produkte spezialisiert hat. Einen großen Mehrwert für unsere Kunden verschafft die Organisationsentwicklung im Hause Westfalen, die eine noch konsequentere Kundenorientierung gewährleistet und auf Seite 22 vorgestellt wird. Wir danken Ihnen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Jahr und wünschen allen frohe Festtage, einen stimmungsvollen Jahreswechsel sowie alles Gute und viel Erfolg für 2016! Der Vorstand Vorstandsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert (Mitte), Vorstandsmitglieder Reiner Ropohl (li.) und Dr. Carsten Wilken. WR 2/2015 (77) 3 Facts in Kürze Markus Form zum SVS-Ehrenmitglied ernannt Markus W. Form, Geschäftsführer Westfalen Gas Schweiz GmbH, wurde im Mai auf der Generalversammlung des Schweizerischen Vereins für Schweisstechnik (SVS) in St. Gallen zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt. Form war insgesamt 23 Jahre als Mitglied im Vorstand des SVS tätig, davon acht Jahre im SVS-Ausschuss. Während dieser Zeit prägte er die Entwicklung des Vereins hin zum Schweizer Kompetenzzentrum für Schweißen, Fügen und Schneiden entscheidend mit. Bei der Urkunden-Übergabe (v. li.): Markus W. Form (Geschäftsführer Westfalen Gas Schweiz) und Prof. Dr. Hans Gut (Präsident SVS). Kooperation mit Lekkerland fortgesetzt Christoph Maria Hünting Die Lekkerland Deutschland GmbH & Co. KG beliefert in den kommenden Jahren weiterhin die 260 Westfalen und Markant Tankstellen in Nordwestdeutschland mit ihrem Sortiment. Mit dem bis Ende 2018 laufenden Vertrag setzt die Westfalen Gruppe die langjährige Zusammenarbeit fort. Die positive Bilanz der Lekkerland Hausmesse im September, an der 170 Tankstellenpartner der Westfalen Gruppe teilnahmen, unterstreicht die erfolgreiche Kooperation beider Unternehmen. Die Region Westfalen feiert ihr 200-jähriges Bestehen. Aus diesem besonderen Anlass veranstaltete die Westfalen-Initiative im November eine stimmungsvolle Jubiläumsfeier in Dortmund. Mit dabei waren Prominente aus allen Teilen und Berufsgruppen Westfalens (v. li.): WDRModerator Matthias Bongard, Dr. Peter Paziorek (Vorsitzender Verein Westfalen-Initiative), Kabarettist Fritz Eckenga, Schauspieler Peter Lohmeyer, TV-Moderatorin Birgit Schrowange, Dr. Karl-Heinrich Sümmermann (Vorsitzender Stiftung Westfalen-Initiative), Torwart-Legende Hans Tilkowski und Wolfgang Fritsch-Albert, Vorstandsvorsitzender Westfalen Gruppe. Unter dem Titel „200 Jahre Westfalen. Jetzt!” findet derzeit eine große Ausstellung im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte statt. Die Westfalen Gruppe steuerte eine historische Zapfsäule bei. Die Schau läuft bis Mitte Februar und geht ab Mitte 2016 in verkleinerter Form auf Tour durch Westfalen. 4 Auch Maskottchen Emma des Westfalen Sponsoring-Partners Borussia Dortmund lockte auf der Lekkerland Hausmesse viele Besucher an den Westfalen Messestand. WR 2/2015 (77) Facts in Kürze Westfalen im Mittelpunkt der Industriegemeinschaft Im Sommer schlossen sich einige Münsteraner Industrieunternehmen, darunter auch die Westfalen Gruppe, zur Industriegemeinschaft Münster zusammen, um das Bewusstsein für Industrie und den Dialog mit der Öffentlichkeit in der Stadt zu stärken. Gleich beim Start des neuen Internetauftritts der Industriegemeinschaft rückte die Westfalen Gruppe mit einem Interview zur Treibgasflasche Conneo in den Mittelpunkt. Der Beitrag findet sich weiterhin unter der Rubrik „Made in Münster” auf www.industrie-muenster.de. Julian Janocha, frisch ausgebildeter Betriebswirt der Westfalen Gruppe, stellt sein Lieblingsprodukt Conneo auf der Internetseite der Industriegemeinschaft Münster vor. Neu auf dem Markt: Corpadur® C Unter dem Motto „Vier gewinnt” präsentierte die Westfalen Gruppe im September auf dem traditionsreichen Mariä-Geburts-Markt in Telgte ihr Produktportfolio im Bereich Energieversorgung. Zahlreiche Interessenten informierten sich über die vier Westfalen Energieangebote Erdgas, Strom, Flüssiggas und Solarthermie. Für großen Andrang und gute Unterhaltung am Messestand sorgte der Kabarettist und derzeitige Westfalen „Praktikant” Bauer Schulte-Brömmelkamp (li.), der einige Messebesucher im Strategiespiel „Vier gewinnt” herausforderte. Mit der Markteinführung des medizinischen Gases Kohlendioxid unter dem Markennamen Corpadur® C hat die Westfalen Gruppe ihr Produktportfolio erweitert. Seit dem 1. Juli vertreibt das Unternehmen die Produktvarianten Corpadur® C cryo und Corpadur® C endo aus eigener Herstellung. Im November wurde das neue Medizinprodukt auf der Fachmesse Medica in Düsseldorf vorgestellt. Eine Einführung für die ausländischen Tochtergesellschaften der Westfalen Gruppe folgt in den nächsten Jahren. Ausführliche Informationen zu Corpadur® C bietet der neue Prospekt unter www.westfalen.com. Produktmanager Hans-Jürgen Kemler (2. v. li.) und sein Team schulten erneut ausländische Gäste: Im Zuge eines Projekts zum sicheren Umgang mit Kältemitteln machte Ende September eine internationale Besuchergruppe Station bei Westfalen in Münster. Mitarbeiter des Produktmanagements vermittelten den Gästen aus Kolumbien, der Dominikanischen Republik, Tunesien und Ghana neue Kenntnisse über Aufbereitung und Analytik von Kältemitteln, die Handhabung von Mischungen sowie die Erfüllung von Standards bei der Rücknahme gebrauchter Kältemittel. WR 2/2015 (77) 5 Technik und Innovation Zukunftssicher und wirtschaftlich Neue Gaseversorgung für Brennelemente-Werk in Lingen Blick in die Brennstab-Ladelinie der ANF: Hier kommen die Uran-Tabletten in die einseitig verschweißten Brennstäbe, die später komplett verschweißt werden. Die Westfalen Gruppe entwickelte für den Standort Lingen der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) eine neue Gaseversorgung. Das Besondere dabei: Da das Werk Brennelemente für Kernkraftwerke fertigt, unterliegt die Gaseversorgung inklusive Umbau dem atomrechtlichen Aufsichtsverfahren durch das Umweltministerium Niedersachsen. Trotz dieser Erschwernis konnte die Stickstoff-, Wasserstoff- und Propan-Versorgung termingerecht Anfang August in Betrieb gehen. Grund genug für eine Besucherdelegation der Westfalen Gruppe, das Werk im Oktober persönlich in Augenschein zu nehmen. „Die neue Gaseversorgung erfüllt höchste europäische Sicherheitsansprüche”, zeigte sich Vorstandsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert beeindruckt. 3D-Modell der Stickstoff-Tanks mit Rohrleitungen. Zum Brennelement in vier Schritten 6 ANF (2) ANF ist Teil der französischen Areva-Gruppe, dem Weltmarktführer im Bereich Kernenergie. Seit über 40 Jahren fertigt das Unternehmen in Lingen Brennelemente für deutsche und europäische Kernkraftwerke; 330 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Die Herstellung von Brennelementen gliedert sich in vier Produktionsschritte: Bei der Trocken-Konversion wird festes Uranhexafluorid in Urandioxid-Pulver umgewandelt – mithilfe von Wasserstoff und Stickstoff. Bei zahlreichen Produktionsprozessen wird mit Stickstoff inertisiert. Die Tabletten-Fertigung verarbeitet das UrandioxidPulver zu Brennstoff-Tabletten. Bei der Wärmebehandlung der Tabletten im Sinterofen kommen Wasserstoff und Propan zum Einsatz. Bei der Brennstab-Fertigung wird ein Hüllrohr mit den Tabletten befüllt und der Stab gasdicht verschweißt – unter Anwendung von Helium. Bei der Brennelemente-Fertigung werden die Brennstäbe zu Brennelementen zusammengefügt. Ein in Lingen gefertigtes Brennelement für Siedewasserreaktoren ist etwa vier Meter lang und besteht aus 250 Brennstäben. Ein ANF-Mitarbeiter versenkt ein fabrikfrisches Brennelement in das erdbebensichere Unterflurlager. WR 2/2015 (77) ANF Technik und Innovation Stickstoff, Wasserstoff und Propan Umschluss von alt auf neu Die neue Gaseversorgung umfasst zwei 41.000-Liter-Tanks für Stickstoff plus zwei Hochleistungsverdampfer sowie einen Wasserstoff-Behälter (115.000 Liter). Zwei Gasemischer für Stickstoff und Wasserstoff, ein Pufferbehälter für das Mischgas und die Regelstrecken wurden in einem schlüsselfertig angelieferten Container untergebracht. Durch eine gasdichte Wand sicher von der Ex-Zone abgetrennt, befindet sich die Elektrik in dessen hinterem Teil. Eine wichtige Erweiterung erfuhr das Leitungsnetz; mehrere neue Einspeisepunkte für Stickstoff und Wasserstoff ermöglichen nun auch eine mobile Zwischenversorgung. „Mit der neuen Anlage haben wir unsere Versorgungssicherheit erhöht und uns zukunftsfest aufgestellt”, freute sich der ANF-Projektverantwortliche Jürgen Schlump. Entscheidend seien ferner die Kostenvorteile durch optimierte Gasedisposition und verringerten Wartungsaufwand. Die Errichtung der Anlage ging in nur drei Monaten über die Bühne. „Eine erstaunliche Leistung”, lobte Schlump, „nur möglich dank der Zusammenarbeit eines engagierten Teams von eigenen Mitarbeitern und externen Dienstleistern.” Die neue Gaseversorgung bildete den Anlass für eine Betriebsbesichtigung bei ANF (v. li.): Günter de Carné (ANF), Thomas Beinlich (Westfalen), Jürgen Schlump (ANF), Wolfgang Fritsch-Albert (Westfalen), Michael Jung, Barbara von Kleist, Guido Florien (alle Westfalen) und Martin Humbert (ANF). Die gesamte ANF-Gaseversorgung wurde von der Westfalen Gruppe in 3D geplant. Das Modell zeigt detailliert den liegenden Wasserstoff-Tank, die beiden Stickstoff-Tanks plus Verdampfer sowie die Gas-Regel-Mischstation im Container. WR 2/2015 (77) Verantwortlich für die Projektierung der ANF-Gaseversorgung waren die Ingenieure Barbara von Kleist und Guido Florien von der Westfalen Gruppe. „Der Umschluss von der alten auf die neue Anlage war nur während eines zweiwöchigen Produktionsstillstands des Lingener Werks möglich und klappte reibungslos; ebenso die TÜV-Abnahme”, berichtete von Kleist. Allerdings war die Vorbereitung sehr aufwändig: Zahllose Genehmigungen mussten beschafft, für alle Arbeiten Anweisungen erstellt, jedes einzelne Bauteil dokumentiert werden. „Die ANF-Gaseversorgung war ein spannendes und lehrreiches Projekt, das uns gerade wegen der speziellen Anforderungen viel Freude bereitet hat”, resümierte Florien. 7 Titelstory Tankstellenbranche lebt von mittelständischer Innovationskraft Preisregen für Westfalen auf dem Zukunftsforum Tankstelle Innovationspreis für gelungenes Konzept Unser Titelfoto (v. li.): Chefredakteur Hans Rongisch mit den diesjährigen Preisträgern der „Tankstellenwelt” Renate und Wolfgang Fritsch-Albert, Frank Wadlinger, Marion Adler und Andre Stracke. Rund 250 Top-Entscheider der Tankstellenbranche, der Tank- und Waschtechnik sowie aus den Bereichen Food und Convenience trafen sich Ende November auf dem Zukunftsforum Tankstelle in Berlin. Veranstalter war die Uniti e.V., der Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen. Im Mittelpunkt des zweitägigen Events standen Vorträge über die Anforderungen an die zukünftige Tankstelleninfrastruktur, über Trends und Szenarien der Branche, den Wandel der Mobilität und der Kraftstoffe, Auswirkungen neuer Mobilitätstrends und neue Konzepte der Unterwegsversorgung. Ausstellungen, Diskussionsrunden und nicht zuletzt Preisübergaben rundeten die Veranstaltung ab. Als Höhepunkt des ersten Forumstages verlieh das UnitiFachmagazin „Tankstellenwelt” zum zweiten Mal den „Innovationspreis der Tankstellenbranche” sowie den „Ehrenpreis der Tankstellenbranche”, die beide an die Westfalen Gruppe gingen. Den „Innovationspreis der Tankstellenbranche” erhielt die vor rund einem Jahr eröffnete Westfalen Tankstelle in Münster-Amelsbüren. Walter Mangold, Geschäftsführer der Uniti-Mediengruppe GmbH, wies in seiner Laudatio auf die ungebrochene Innovationskraft des deutschen Mittelstandes hin. Innovation sei immer dann erfolgreich, „wenn sie beim Kunden Wünsche und Erwartungen umsetzen sowie Begeisterung und Zufriedenheit hervorrufen kann.” Dies sei mit dem Tankstellenkonzept an der Münsteraner Station gelungen – insbesondere mit dem neuen Drive-in-Schalter. „Hier werden mit Bewährtem und mit Innovationen Kundenerwartungen erfüllt.” Mangold überreichte den Preis an die Betreiber Frank Wadlinger und Marion Adler sowie an Andre Stracke, Leiter des Bereichs Tankstellen der Westfalen Gruppe. Ehrenpreis für leidenschaftlichen Mittelständler Der „Ehrenpreis der Tankstellenbranche” ging an Wolfgang Fritsch-Albert, Vorstandsvorsitzender der Westfalen Gruppe, Die Redner des Zukunftsforums Tankstelle fanden ein aufmerksames und interessiertes Publikum. Uniti-Vorsitzender Udo Weber bei seiner Laudatio auf Wolfgang Fritsch-Albert. 8 WR 2/2015 (77) sowie an Gerd Deisenhofer, Geschäftsführer der Adolf Präg GmbH & Co. KG und wie Fritsch-Albert Ehrenvorsitzender der Uniti. Die Laudatio auf Fritsch-Albert hielt Uniti-Vorsitzender Udo Weber, der den Mittelstand als Motor der Tankstellenbranche bezeichnete. Der Mittelständler FritschAlbert wirke im Tankstellensektor nicht nur expansiv, sondern vor allem qualitativ sowie kreativ und stehe für die Bereitschaft, neue Wege in der Konzeption von Tankstellen im Sinne des Kunden zu gehen. Weber betonte auch das Engagement bei der Einführung neuer Kraftstoffe. Aktuell nannte er Wasserstoff, den er als Zeichen einer zeitgemäßen Mobilität wertete. Der Uniti-Vorsitzende würdigte abschließend das unternehmerische, gesellschaftliche und ökosoziale Engagement des Unternehmers. Uniti/Thomas Riess (6) Titelstory Fachlicher Austausch auf dem Zukunftsforum Tankstelle. Wasserstoff war das Thema auf der Berliner Tagung. Shop des Jahres Podiumsdiskussion am zweiten Forumstag mit dem Vorstandsvorsitzenden der Westfalen Gruppe Wolfgang Fritsch-Albert (re.). Deutscher Mittelstand – einzigartig in Europa Fritsch-Albert bedankte sich für beide Auszeichnungen, betonte aber auch die Mithilfe des gesamten Westfalen Teams und der Tankstellenpartner vor Ort, die alle zum Erfolg beigetragen haben. Er bezeichnete sich selbst als „eingefleischten Mittelständler”, der das Geldverdienen nicht aus den Augen verliere und machte deutlich: „Der deutsche Mittelstand ist nicht nur in der Tankstellenbranche einzigartig in Europa.” WR 2/2015 (77) Bereits Mitte Oktober erhielt die Westfalen Tankstelle in Münster-Amelsbüren die Auszeichnung „Shop des Jahres”, verliehen von der Fachzeitschrift „Convenience Shop”. „Mit ihrem Drive-in-Schalter hat diese Westfalen Tankstelle eine wirklich innovative Idee umgesetzt”, hieß es in der Begründung der Jury. Gelobt wurden ferner Präsentation und Design sowie die zahlreichen Angebote für den technikaffinen mobilen Gast. „Den Preis sehe ich als Anerkennung für das gesamte Team”, kommentierte Betreiber Frank Wadlinger. Norbert Kumor, Leiter Marketing und Produktmanagement Tankstellen der Westfalen Gruppe, ergänzte: „Das in Amelsbüren erstmals realisierte neue Tankstellenkonzept ist ein weiterer Schritt, unser Shopgeschäft erfolgreich in die Zukunft zu führen. Die Auszeichnung beweist einmal mehr, dass wir mit diesem Konzept branchenweit Maßstäbe gesetzt haben.” 9 Special Von Benzol bis Wasserstoff Die Westfalen Gruppe als Motor der Mobilität Der Alternativkraftstoff Autogas entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte: Die Westfalen Gruppe ist Deutschlands größter Autogas-Versorger. Seit ihren Gründertagen macht die Westfalen Gruppe mobil: Bereits 1925 stieg die erst zwei Jahre alte „Sauerstoffwerke AG” in das Geschäft mit Kraftstoffen ein und eröffnete ihre erste öffentliche Tankstelle – auf dem damaligen Firmengelände am Albersloher Weg in Münster. Der Preis für „Westfalen-Benzol” aus der Zapfsäule betrug einst 31 Pfennig pro Liter. Nach diesem erfolgreichen Startschuss folgten weitere Bürgersteig-Zapfsäulen, später richtige Tankstellen und eine eigene Tankwagenflotte. „Die Motorisierung in den zwanziger Jahren und im Nachkriegsdeutschland haben mein Großvater, mein Vater und mein Onkel zielstrebig für den Ausbau unseres TankstellenGeschäfts genutzt”, blickt Vorstandsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert zurück. Bereits in den 1920er Jahren betrieb Westfalen öffentliche Tankstellen – im Bild eine Bürgersteig-Zapfsäule in Münster. 10 Schwerpunkt Alternativkraftstoffe Das Unternehmen hatte stets das Ohr am Puls der Zeit. Westfalen griff technische Innovationen, Bedürfnisse des Autofahrers oder aktuelle Trends auf – beispielsweise bei den Alternativkraftstoffen. Nicht immer mit Fortüne – so konnten sich beispielsweise Biodiesel oder Bioethanol nicht lange am Markt halten. „Wir müssen gerade im Tankstellen-Geschäft immer wieder Neues wagen und auch Risiken eingehen”, so Fritsch-Albert. Zu einer dauerhaften Erfolgsgeschichte entwickelte sich dagegen Autogas. Über 100 Westfalen und Markant Stationen sowie rund 700 von Westfalen belieferte Tankstellen anderer Marken bieten mittlerweile den Alternativkraftstoff Nummer eins an. Auch Forschung und Entwicklung auf diesem Die neue Westfalen Station Münster-Amelsbüren verfügt über den bundesweit ersten Drive-inSchalter für Tankstellen-Shop und -Gastronomie. WR 2/2015 (77) Special Gebiet hat die Westfalen Gruppe vorangetrieben – durch gemeinsame Autogas-Projekte mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Das Familienunternehmen setzt auf zukunftsträchtige Mobilitätskonzepte: An rund 30 Stationen stellt Westfalen in Zusammenarbeit mit RWE Hochleistungsladesäulen für Elektromobile bereit. Darüber hinaus hat sich die Westfalen Gruppe als Neumitglied der Clean Energy Partnership (CEP) verpflichtet, am Aufbau des Wasserstoff-Tankstellennetzes mitzuwirken. „Mit unserer eigenen WasserstoffProduktion in Salzbergen sind wir dafür prädestiniert”, ist oder „Shop des Jahres”, die seit Jahren immer wieder an die Westfalen Gruppe gehen (Lesen Sie dazu auch unsere Titelstory). Durchgängiger Grundgedanke „Die Westfalen Gruppe versteht sich von jeher als Motor der Mobilität“, fasst Fritsch-Albert zusammen. „Dieser Grundgedanke zieht sich durch sämtliche operativen Bereiche – von den Tankstellen über die Energieversorgung bis hin zu den Gasen.” Das Sportsponsoring der Westfalen Gruppe unterstreicht ihr Commitment für Mobilität: Der Westfalen Opel ist mit Bonk Motorsport auf Langstreckenrennen unterwegs. Die Westfalen Gruppe verfügt über eine eigene Wasserstoff-Produktion in Salzbergen und wird demnächst ihre erste Wasserstoff-Tankstelle eröffnen. Fritsch-Albert überzeugt. Noch in diesem Winter beginnt der Bau einer Wasserstoff-Tankstelle an der Westfalen Großstation Münster-Amelsbüren. „Ein echter Meilenstein”, freut sich Fritsch-Albert. Ausgezeichnete Konzepte Der Neuerungsdrang der Westfalen Gruppe erschöpft sich aber nicht in den Kraftstoffen. Auch beim Shopkonzept setzt der Mittelständler auf Innovation. So eröffnete im vergangenen Jahr der bundesweit erste Drive-in-Schalter für Tankstellen-Shop und -Gastronomie – an der neuen Westfalen Tankstelle Münster-Amelsbüren. Die Shops der Westfalen und Markant Tankstellen werden kontinuierlich weiterentwickelt und unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten den Wünschen der Gäste angepasst. Der Lohn sind Auszeichnungen wie „Tankstelle des Jahres” WR 2/2015 (77) Vorstandsvorsitzender Wolfgang Fritsch-Albert vor der Stromladesäule der 2014 eröffneten Westfalen Autobahn-Tankstelle Brockbachtal. 11 Neues aus der Westfalen Gruppe Bei der Unterzeichnung ihres Kooperationsvertrags (v. li.): Josef Grünberger, Leiter Marketing Avia Mineralöl-AG, Holger Mark, Vorstand Avia Mineralöl-AG, Andre Stracke, Leiter Bereich Tankstellen Westfalen Gruppe, Reiner Ropohl, Vorstand Vertrieb Westfalen Gruppe, und Joachim Burbank, Leiter Service Center Tankstellen Westfalen Gruppe. Die Aviacard. Die Westfalen Gruppe und die Avia Mineralöl-AG kooperieren bei ihren Tank- und Flottenkarten. Seit Anfang November akzeptieren die 200 Westfalen Tankstellen in Nordwestdeutschland die Aviacard zur bargeldlosen Zahlung von Waren und Dienstleistungen. Im Gegenzug wird die Westfalen Service Card ab Anfang 2016 von sämtli- chen 800 Avia Tankstellen angenommen. Die Aviacard erhöht damit ihre Akzeptanzstellen auf 2.400 Stationen von Avia, Westfalen und Total; die Westfalen Card auf 5.500 Stationen von Westfalen, Markant, Avia, Agip, Aral, OMV und Total. „Mit Avia haben wir einen führenden europäischen Energieversorger als Partner gewonnen“, freute sich Reiner Ropohl, Vorstand Vertrieb der Westfalen Gruppe, bei der Vertragsunterzeichnung. „Die Westfalen Tankstellen in Nordwestdeutschland ergänzen unser bisheriges Netz von Akzeptanzstellen ideal“, erwiderte Holger Mark, Vorstand der Avia Mineralöl-AG. Die Westfalen Service Card gibt es als Stations-, Netzund Verbundkarte, fahrer- oder fahrzeugbezogen und in drei Berechtigungsstufen. Die Westfalen Service Card ist kostenlos und bietet hohe Sicherheit sowie unterschiedliche Abrechnungs- und Auswertungsmodalitäten. Zur Westfalen Kartenfamilie gehören darüber hinaus die wiederaufladbaren Gutscheinkarten Westfalen Compact-Card und Westfalen Compact-Card 44. Mit der Westfalen Com- Die Kartenfamilie der Westfalen Gruppe: Westfalen Service Card, Westfalen Compact-Card und Westfalen Compact-Card 44. pact-Card können Privat- und Gewerbekunden fünf bis 150 Euro aufladen und alle Waren und Dienstleistungen der Westfalen und Markant Tankstellen in Anspruch nehmen. Die Westfalen Compact-Card 44 ist das ideale Geschenk für Mitarbeiter – einmalig oder dauerhaft als steuerbegünstigte Lohnersatzleistung. PDF statt Papier: Rechnungen werden digital Wo bisher Rechnungsordner Raum einnahmen, ist nun Platz für Neues: Denn dank Digitalisierung werden Aktenstapel zu Bits und Bytes. „Westfalen – Papierlos” heißt die Aktion, mit der Kunden Rechnungen künftig im PDF-Format erhalten können. Im Juli startete die Kampagne im Bereich Energieversorgung, seit November ziehen auch die Gase- und Tankstellensparten mit. „Die E-Rechnung ist effizient. Sie wird schnell zugestellt, ist leicht zuzuordnen und umweltfreundlich”, meint Projektleiter Thorsten Grulke. Wer die elektronische Rechnung bevorzugt, kann 12 Projektleiter Thorsten Grulke (Energieversorgung), Alexander Gröne (Tankstellen) und Dennis Decker (Gase; v. li.) betreuen für ihre Bereiche die Aktion „Westfalen – Papierlos“ zum elektronischen Rechnungsversand. sich auf westfalen-papierlos.de, telefonisch unter 0800 7241109 oder via [email protected] anmelden. Nicole Klein-Weiland WR 2/2015 (77) Hella (2) Westfalen und Avia vereinbaren Kartenakzeptanz Neues aus der Westfalen Gruppe Mehrheitsanteil bei Medica Technik Profitable Sauerstoff-Langzeittherapie Zum Produkt- und Dienstleistungsspektrum der Medica Technik gehören neben Arzneimitteln und Medizinprodukten auch Handbikes. Die Westfalen Gruppe hat einen Mehrheitsanteil von 80 Prozent an der Medica Technik GmbH erworben – einem Spezialunternehmen für Homecare, Medizinund Rehatechnik mit Hauptsitz in Brachbach im Siegerland. Die restlichen 20 Prozent der Anteile hält Mitgesellschafter und Geschäftsführer Dr. Michael Ebener. Die Westfalen Gruppe hat kommissarisch Lutz Markowic, Leiter Bereich Gase Ausland, zum weiteren Geschäftsführer des Unternehmens benannt. Strategische Positionierung „Mit dem Erwerb positionieren wir uns strategisch für den Vertrieb von Homecare-Produkten und Dienstleistungen im deutschen Gesundheitsmarkt”, erläuterte Wolfgang Fritsch-Albert, Vorstandsvorsitzender der Westfalen Gruppe. Zum Leistungsspektrum des Unternehmens gehören bereits heute eine breite Palette von Arzneimitteln, Medizinprodukten und Spezialgasen für Therapie, Diagnose und Labor in Kliniken sowie Arztpraxen. Mit Dienstleistungen und Produkten zur Sauerstoff-Langzeittherapie betreut die niederländische Tochtergesellschaft Westfalen Gassen Medical BV im Nachbarland rund 7.000 COPD-Patienten. Abrechnung mit Krankenkassen und das langjährige Know-how eine hervorragende Ausgangsbasis. Medizinische Rundumversorgung seit Jahrzehnten Seit über 40 Jahren steht der Name Medica Technik für eine medizintechnische Rundumversorgung von Ärzten und Patienten. Mit ihren Produkten und Dienstleistungen helfen bundesweit über 200 Mitarbeiter der Medica Technik chronisch kranken, pflegebedürftigen oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen dabei, sich sowohl zu Hause als auch in Pflegeheimen gut versorgt zu fühlen. Als breit aufgestellter Dienstleister im Gesundheitswesen arbeitet das Unternehmen mit den Patienten selbst und deren Angehörigen, Krankenhäusern, Ärzten und Krankenkassen sowie Pflegeheimen und Pflegediensten zusammen. Das Unternehmen erwirtschaftete 2014 einen Jahresumsatz von rund 25 Millionen Euro. Deutlich gestärkte Kapitalbasis „Ausgestattet mit einer deutlich gestärkten Kapitalbasis soll sich die Wachstumsstrategie der jetzt mehrheitlich erworbenen Medica Technik auf das deutschlandweit profitable Neugeschäft mit Produkten und Dienstleistungen zur Sauerstoff-Langzeittherapie konzentrieren”, kündigte Fritsch-Albert an. Dabei bilde das bestehende Netzwerk von bundesweit 16 Standorten, die Infrastruktur zur WR 2/2015 (77) Die neuen Geschäftsführer der Medica Technik: Lutz Markowic (li.), Leiter Bereich Gase Ausland der Westfalen Gruppe, und Dr. Michael Ebner, Mitgesellschafter der Medica Technik. 13 Internationale Bodensee Tourismus GmbH/Achim Mende Mein Reisetipp Erlebnis Bodensee Ein Gewässer, drei Länder, unendliche Möglichkeiten Als Blau im Grün erstreckt sich der Bodensee vor imposanter Alpenkulisse. Azurblaues Wasser, ein laues Lüftchen an der Uferpromenade, sonnengeflutete Rebhänge neben malerischen Städtchen: Es fühlt sich an wie irgendwo am Mittelmeer – ragten da nicht noch schneebedeckte Gipfel im Hintergrund auf. Mit seinem mediterranen Flair erfüllt der Bodensee den Urlaubstraum vom Süden bereits nördlich der Alpen. Interessant machen ihn sein mildes Klima und seine abwechslungsreiche Landschaft. Zudem besticht das „Schwäbische Meer” mit einem spannenden Kulturmix im Dreiländereck. Grenzenlos verbindend Reizvoll eingebettet in die Voralpenlandschaft seiner drei Anrainerstaaten Österreich, Schweiz und Deutschland stellt der Bodensee zwar eine geografische Grenze dar, schafft gleichzeitig aber auch eine Verbindung zwischen den Ländern: Das „Schwäbische Meer” prägt das Leben in den Uferregionen seiner Nachbarländer. Ähnliche Lebensbedingungen haben die Anlieger des Binnensees kulturell zusammenwachsen lassen. Durch die „Weiße Flotte”, die örtliche Schifffahrtslinie, ist zudem ein gemeinsamer Wirtschaftsraum entstanden. Die Lindauer Hafenweihnacht zählt zu den schönsten Weihnachtsmärkten am Bodensee. 14 Lindauer Tourismus und Kongress GmbH/Wolfgang Schneider Blau-grüne Freizeitarena Urlaub in mehreren Ländern bedeutet hier also keinen großen Aufwand. Auf einem umlaufenden Radweg lassen sich die Anrainerstaaten auf 273 Kilometern mit dem Drahtesel durchqueren. Aber auch auf viele andere Arten kann man an Deutschlands größtem See aktiv werden: im Kanu entlang der Ufer paddeln, auf Wanderwegen durch die Reben spazieren oder die Bergwelt erkraxeln. Entspannt geht es zu, wenn man sich im Sommer einfach auf der Luftmatratze ins Blaue treiben lässt oder im Winter die Pisten hinuntergleitet. WR 2/2015 (77) Pfahlbausiedlungen aus der Stein- und Bronzezeit im Freilichtmuseum Unteruhldingen. Internationale Bodensee Tourismus GmbH/Achim Mende Pittoresk und romantisch: Meersburg. Bodenseegärten/Helmuth Scham Meersburg Tourismus/Achim Mende Mein Reisetipp Duftende Blumen, exotische Pflanzen und alte Baumbestände zieren die Insel Mainau. Einsteigen in einen Mythos Der Reisetipp von Hildegard und Ulrich Verbrüggen Sehenswertes gibt es in der Region reichlich. Vor allem die Inseln Reichenau und Mainau sind einen Besuch wert. Sinnbild der Romantik ist das malerische Meersburg: idyllische Winkel und pittoreske Gässchen mit Fachwerkhäusern. Touristenmagnet ist auch das „Bayerische Venedig”, die Stadt Lindau, deren Altstadt auf einer Insel liegt. Beim Besuch im Zeppelin Museum in Friedrichshafen können Besucher in einen Mythos einsteigen: Zentrum der Ausstellung ist ein Teilnachbau des Luftschiffs „Hindenburg”. Pfahlbausiedlungen aus der Stein- und Bronzezeit werden im Freilichtmuseum Unteruhldingen lebendig. Der Bodensee ist eines der beliebtesten Reiseziele Europas. Das Ehepaar Verbrüggen, das die Westfalen Tankstelle in Köln-Bocklemünd betreibt, verbringt mehrmals jährlich Zeit am „Schwäbischen Meer”. „Wir haben den See auch schon komplett mit dem Rad umrundet”, erzählt Ulrich Verbrüggen. Eine der schönsten Regionen dort ist für den 61-Jährigen die Halbinsel Höri, die durch ihre Ursprünglichkeit bezaubert. „Aber auch sonst ist am Bodensee eine Ortschaft schöner als die andere”, findet der Kölner. Köstliche Dreiländerküche Die Schlemmerlandschaft des Bodensees entfaltet sich auf den Speisekarten: Die heimische Esskultur ist extrem vielfältig. Badische trifft auf schwäbische Küche, österreichische Kochkunst begegnet Schweizer Leckereien. Frischer Fisch, Obst und Gemüse aus dem Umland sowie erlesene Weine lassen Genießerherzen höher schlagen. In der Adventszeit lockt dazu noch manch andere außergewöhnliche Köstlichkeit: Käsknöpfle, Dinnele, Schweizer StängeliFondue und Olma-Bratwurst aus St. Gallen gibt es auf den Weihnachtsmärkten, die rund um den See mit besonderem Flair verzaubern. Da rückt dann aber jeglicher Gedanke ans Mittelmeer in ganz weite Ferne. Nicole Klein-Weiland WR 2/2015 (77) Haben auch Sie einen unvergesslichen Urlaub verbracht und dabei ein tolles Restaurant, eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit oder einen Shopping-Geheimtipp entdeckt? Verraten Sie Ihren Reisetipp; die Redaktion des Westfalen Reporters bringt Ihre Erlebnisse, Begegnungen und Eindrücke zu Papier – dann ist vielleicht Ihr Reisetipp Thema im nächsten Heft! Kurzer Kontakt per Telefon (0251 695-309 und -726) oder Mail ([email protected]) genügt. 15 Projekte Alles klar? Wasseraufbereitung durch Belüftung und Neutralisation Wasser darf nicht ungeklärt in Flüsse und Seen eingeleitet werden, egal ob aus Haushalten, Gewerbe oder Großindustrie. Enthaltene Schadstoffe müssen so weit reduziert werden, wie der Stand der Technik es ermöglicht. Aufbereiten lassen sich Abwässer auf verschiedenen Wegen, bei einigen davon helfen technische Gase. So nutzt das belgische Tiefkühlprodukteunternehmen d'Arta ein Sauerstoffeintragssystem der Westfalen Gruppe; der Baukonzern Hochtief Infrastructure GmbH setzt in Tirol Kohlendioxid (CO2) für seine Abwasserneutralisationsanlage ein. freundlichkeit auf die Fahnen geschrieben und handelt danach: Die bei der Produktion anfallenden Abwässer werden umfangreich mechanisch und biologisch aufbereitet. Im Zuge einer Erweiterung der betriebseigenen Kläranlage setzt d'Arta anstelle einer herkömmlichen Belüftung mit Umgebungsluft auf reinen Sauerstoff von Westfalen. „So kann bei hoch belasteten Abwasserbecken eine deutlich effektivere Reinigung erzielt werden”, weiß Andreas Kling, zuständiger Projektingenieur Gase-Technik. LOX (Liquid Oxygen; das heißt flüssiger Sauerstoff) steht in einem 20.000 Liter fassenden Tank bereit und wird mithilfe eines Ejektorsystems im Abwasser gelöst. Bakterien und Mikroorganismen sorgen für die biologische Abwasserreinigung und den Abbau von Nährstoffen. Neutral durch CO2 Auch die Westfalen Austria GmbH sorgt vor Ort für sauberes Wasser: Für den Baukonzern Hochtief hat sie im Frühjahr 2015 im Tiroler Urlaubsort Pfunds erstmals eine Abwasserneutralisationsanlage in Betrieb genommen. Sie wird drei Jahre lang für den Bau eines rund 28 Kilometer langen Tunnels benötigt. Beim Ausspritzen der Röhre mit Beton fällt Sickerwasser vom Fels sowie Spritzwasser mit erhöhtem pH-Wert an. Dieser wird durch die Behandlung mit CO2 wieder unter den zulässigen Grenzwert gesenkt. Dafür wurde ein 11.000 Liter fassender Tank mit Luftverdampfer an der Baustelle errichtet. „Das Wasser wird dort durchgeleitet und geht dann gereinigt in den Inn”, erklärt Fritz Wimmer, Verkaufsleiter der Westfalen Austria. Nicole Klein-Weiland Mithilfe eines Ejektorsystems wird bei d‘Arta Sauerstoff effektiv im Abwasser gelöst. Belüftung mit Sauerstoff Ende Mai haben die Westfalen Gase-Technik und die belgische Tochtergesellschaft Westfalen BVBA-SPRL gemeinsam ein Sauerstoffeintragssystem bei d'Arta in Betrieb genommen. Das Familienunternehmen verarbeitet am Standort Ardooie in Westflandern saisonales Gemüse aus der Region und produziert Tiefkühlgemüse für europäische Märkte. D'Arta hat sich Nachhaltigkeit und Umwelt- 16 In der Tiroler Gemeinde Pfunds steht CO2 für die Abwasserneutralisation an einer Tunnelbaustelle zur Verfügung. WR 2/2015 (77) NighTec (2) Projekte Es bleibe Licht NighTec spezialisiert sich auf nachleuchtende Produkte Beim Textildruck können mit nachleuchtenden Pigmenten interessante Effekte erzielt werden. Kann man verbrauchtes Licht noch einmal nutzen? Man kann. Das Bonner Unternehmen NighTec GmbH & Co. KG hat sich genau das zur Aufgabe gemacht. Es entwickelte Pigmente, die sich durch die Einstrahlung von UV-Licht aufladen. Der Effekt? Sobald es dunkel wird, entfaltet sich das „recycelte” Licht zu einem strahlenden Hingucker. Bei dessen Herstellung kommen auch Gase der Westfalen Gruppe zum Einsatz. Zusammenstellung von Gaskomponenten, mit der der Ofen beim Brennen geflutet wird. Diese Mischung stellt die Westfalen Gruppe bereit. „Die Zwischenversorgung in der Entwicklungsphase war eine Herausforderung, weil weit über 1.000 Bündelflaschen in nur vier Monaten gebraucht wurden. Aber wir haben das geschafft”, freut sich Westfalen Kundenberater Andreas Schröter. Inzwischen bevorratet NighTec die benötigten Gase in Tanks. Für Sicherheit, Funktion und Design NighTec wurde im Herbst 2006 von Henning Mack und Jochen Möller gegründet. Das Unternehmen startete zunächst als reiner Industriezulieferer. Im Laufe der Jahre investierte NighTec viel Zeit, Geld und Einfallsreichtum in die Entwicklung seines patentierten Leuchtstoffs, sodass das Unternehmen heute Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden eine breite Produktpalette anbieten kann: Sie reicht von Lampenschirmen über Pflastersteine bis zu diversen Farben und Lacken. Die bläulich leuchtenden Lichtträger können vielfältig eingesetzt werden: um Sicherheit und Orientierung im Dunkeln zu gewährleisten, als funktionale Objekte mit Designanspruch oder als Werbemittel. Fast jeder Werkstoff kann zum Leuchten gebracht werden. Produziert wird alles in Deutschland. Motor mit Leuchtkraft „Um unsere Produkte zu beschreiben, benutze ich gerne das Bild eines Fahrzeugs: Die nachleuchtenden Pigmente sind der Motor, und um ihn kann man vieles bauen, vom Mercedes bis zum Moped”, erklärt Henning Mack, Technischer Geschäftsführer der NighTec. Um die Pigmente als Grundsubstanz zu brennen, bedarf es einer besonderen WR 2/2015 (77) Urlaubserinnerungen bleiben auch im Dunkeln sichtbar. Nachhaltige Innovation In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer mehr an Bedeutung gewinnen, sieht Mack sein Unternehmen auf dem richtigen Weg. Und auch Schröter lässt seine Begeisterung für NighTec spüren: „Es ist für mich total spannend, auf ein Unternehmen zu stoßen, das etwas so Innovatives auf den Markt bringt. Man glaubt ja immer, es sei alles schon erfunden. Aber das hier ist wirklich einzigartig”. Nicole Klein-Weiland 17 Projekte Energie effizienter nutzen Krankenhäuser als Einsatzort für das Thermotract-System Krankenhäuser mit mehreren hundert Betten brauchen viel Energie: Rund 1,5 Milliarden Euro wenden Deutschlands Kliniken heute pro Jahr für Strom- und Heizkosten auf. Um bei wachsendem Marktdruck konkurrenzfähig zu bleiben, muss Energie effizient genutzt werden - zum Beispiel mit dem ThermotractSystem der Westfalen Gruppe. Im Plattenwärmetauscher wird mit der gewonnenen Wärme Trinkwasser erhitzt. Abwärme verwerten „Wir können Abwärme aus Kältemaschinen sinnvoll nutzbar machen”, beschreibt Carsten Schmidt, Produktmanager Regenerative Energien bei der Westfalen Gruppe, das Prinzip von Thermotract. Jedem Betreiber einer Kälteanlage bietet sich damit eine wirkungsvolle Art der Energieeinsparung. Und gekühlt wird in Krankenhäusern an verschiedensten Stellen: In Pathologien kommt ein Kühlsystem zum Einsatz, OP-Säle und Intensivstationen werden klimatisiert und belüftet, und auch Großgeräte wie Magnetresonanztomograf (MRT) oder Computertomograf (CT) müssen in einem begrenzten Temperaturbereich betrieben werden. Die Kältemaschinen, die dabei zum Einsatz kommen, geben im Regelfall bei der Erzeugung der Kühlung Abwärme an die Umgebung ab. Bedarfsgerechter Einsatz Das System der Westfalen Gruppe macht dieses ungenutzte Potenzial verwertbar: Wärmetauscher gewinnen die Wärme bevor sie abgegeben wird und bevorraten sie in einem speziellen Speicher. So kann sie dann eingesetzt werden, wenn sie gebraucht wird. „Krankenhäuser haben einen extrem hohen Wärmebedarf. So könnte die gewonnene Energie im Heizsystem, für die Warmwasserbereitung oder zum Beheizen eines Bewegungsbads genutzt werden”, erläutert der Produktmanager. Sparen ohne zu investieren Der Wärmerückgewinnungsspeicher ist das Herzstück einer ThermotractAnlage. Er nimmt die Abwärme der Kältemaschinen auf, bevor sie an die Umgebung abgegeben wird. 18 Für ein Klinikum mit rund 700 Betten, einem MRT und zwei Kältemaschinen beträgt das Sparpotenzial mit Thermotract bei einer angenommenen Energiepreissteigerung von jährlich drei Prozent in 15 Jahren rund 300.000 Euro – rechnet Schmidt vor. Zudem fallen für Kunden – anders als bei anderen marktüblichen Lösungen – keinerlei Investitionskosten an: Die Anlage bleibt Eigentum der Westfalen Gruppe. Sie liefert die Technik, das Know-how und den Service. Die Kostenreduzierung nach dem Einbau der Wärmerückgewinnungsanlage greift sofort; gezahlt wird immer nur die tatsächlich gelieferte Energie aus der Thermotract-Anlage. Zudem bringen fix vereinbarte Energiepreise langfristige Kostensicherheit. „Und quasi ganz nebenbei spart man mit Thermotract auch noch Strom”, freut sich Schmidt. Nicole Klein-Weiland WR 2/2015 (77) Projekte Helium für Hella Hella (2) Dauerhaft sicher versorgt Am Standort Hamm fertigt Hella verschiedenste Steuergeräte für Kunden in der Automobilindustrie. Helium ist nach Wasserstoff das zweithäufigste Element im Weltall. Doch auf der Erde sieht es ganz anders aus: Hier ist es knapp und kostbar. Dennoch wächst die globale Nachfrage nach dem Edelgas, das für bestimmte Anwendungen in Forschung, Industrie, Technik oder Medizin unverzichtbar ist. Auch der Hella Konzern setzt als weltweit tätiger Automobilzulieferer das Gas in der Fertigung von Elektronikbauteilen ein. Um die Versorgung sicherzustellen, ließ das Unternehmen an seinem Standort Hamm von der Westfalen Gruppe einen Heliumtank errichten. Tank als Alternative Bereits seit vielen Jahren arbeitet das global aufgestellte Familienunternehmen aus Lippstadt an diversen Standorten mit Westfalen zusammen. So bei der Versorgung mit Helium, das dem Hammer Werk bislang in Bündeln zur Verfügung gestellt wurde. Als abzusehen war, dass der Bedarf der Hella KGaA Hueck & Co. langfristig zunimmt, suchten die beiden Unternehmen gemeinsam nach Lösungen für eine geeignete Bereitstellung des Edelgases. Als Alternative bot sich die Errichtung eines stationären Tanks mit 42.000 Litern Volumen an. Im Juni 2014 fixierten die Westfalen Gruppe, vertreten durch Willi Mildner, Regionalleiter Mitte im Bereich Gase Inland, und der Hella Konzern den Bau vertraglich. Zentrales Rohrleitungsnetz Der Projektverantwortliche Ulrich Goßling aus der Verfahrenstechnik Gase der Westfalen Gruppe plante und realisierte gemeinsam mit Thomas Ickemeyer, Leiter der Haustechnik Hella Hamm, den Bau der Anlage. Um das gasförmige Helium im Werk an diverse Verbrauchsstellen leiten WR 2/2015 (77) zu können, wurde ein Zentralrohrleitungsnetz mit einer Gesamtlänge von über 340 Metern und mehreren Abnahmestellen – auch unter erschwerten Bedingungen in Reinräumen – installiert. Errichtet wurde der Tank schließlich im Januar 2015, erstmals befüllt Mitte Februar. „Sowohl der Einsatz des Gases als auch die Aufstellung des Tanks sind umwelttechnisch unbedenklich”, versichert Dr. Markus Richter, Unternehmenssprecher des Hella Konzerns. Mehr Unabhängigkeit Ein Straßentankwagen der Westfalen Gruppe liefert nun regelmäßig das Edelgas für den Helium-Behälter. „Engpässe können jetzt viel besser umgangen werden”, weiß Thomas Schleiter, Westfalen Kundenberater für das Hammer Hella Werk, denn: „Durch die Bevorratung ist das Unternehmen unabhängiger von den Entwicklungen auf dem Weltmarkt.” Nicole Klein-Weiland Ulrich Goßling (re.), Verfahrenstechnik Gase der Westfalen Gruppe, projektierte den Heliumtank bei Hella Hamm. Unterstützt wurde er vor Ort von Thomas Ickemeyer, Leiter der Haustechnik. 19 Partner im Porträt Zwischen Funktionalität und Ästhetik Tischlerei S+L richtet Westfalen Tankstellen ein Die Zeiten, an denen an Tankstellen nur das Auto befüllt wurde, sind lange vorbei. Heutzutage müssen moderne Servicestationen vielen Anforderungen genügen: Sie sind unter anderem Anlaufstelle für kleine Einkäufe oder den schnellen Imbiss und damit Supermarkt und Bistro in einem. Das erfordert eine Innenraumgestaltung mit Fingerspitzengefühl. Mit solchem realisiert die S+L Tischlerei GmbH aus Metelen seit mehr als zehn Jahren Aus- und Umbauten an Tankstellen der Westfalen Gruppe. Individuelle Herausforderungen „Jede Tankstelle ist anders und deswegen ist jede Aufgabe eine individuelle Herausforderung“, weiß Josef Sprickmann-Kerkerinck. Er ist neben Wilhelm Laubuhr Geschäftsführer der S+L Tischlerei GmbH, die Möbel für das gesamte Tankstellennetz der Westfalen Gruppe fertigt. „Wir haben schon an zig Stationen von der Nordsee bis zum Sauerland gearbeitet”, erinnert sich der Tischlermeister. Gemeinsam mit seinem Kollegen wagte er 1987 den Sprung in die Selbstständigkeit. Was als kleines Unternehmen in einer Scheune begann, ist heute ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen mit 13 Mitarbeitern. Abläufe berücksichtigen Die Tischlerei kreiert Einrichtungsgegenstände, die nicht nur gut aussehen, sondern vor allem funktional sein sollen. „Man muss bei Planungen immer die jeweiligen Anforderungen, Abläufe und Gegebenheiten berücksichtigen”, erläutert Sprickmann-Kerkerinck und nennt als Beispiel die Westfalen Tankstelle von Andreas Bergmann in Steinfurt, deren Umbau Ende 2014 von S+L realisiert wurde. „Dort gibt es Mittags- und Abendtisch mit warmen Gerichten, die vor den Augen der Gäste im Bistrobereich zubereitet werden”, erklärt der Tischlermeister. Das erfordere eine ganz andere Einrichtungsstruktur als an anderen Tankstellen. Hier macht man gerne Pause: An der Westfalen Tankstelle in Steinfurt gestaltete die Tischlerei S+L unter anderem einen Bistrobereich, in dem Gerichte vor den Augen der Gäste zubereitet werden. S+L (2) Praktikable Lösungen Josef SprickmannKerkerinck (li.) und Wilhelm Laubuhr führen die Geschäfte der S+L Tischlerei. 20 Matthias Löckner, Bauleiter im Bereich Tankstellen Bau & Technik der Westfalen Gruppe, lobt die Tischlerei S+L als zuverlässigen Partner, der mitdenkt und praktikable Ideen entwickelt, so wie beim Bau der Westfalen Tankstelle Wanheimer Straße in Duisburg: „Hier hat Herr SprickmannKerkerinck die Theke im Bistrobereich mit hochwertigen Bauteilen so konstruiert, dass sie optimal zu reinigen ist.” Neben der Zusammenarbeit mit der Westfalen Gruppe fertigt der Münsterländer Betrieb mit modernster Maschinentechnik Dialyseeinrichtungen, richtet Arztpraxen ein oder baut individuelle Einzelstücke für Privatkunden in der ganzen Bundesrepublik. Nicole Klein-Weiland WR 2/2015 (77) Partner im Porträt Die wilde Jagd der Teilchen Desy (2) Forschungszentrum Desy nutzt Gase von Westfalen Der Blick in den 6,3 Kilometer langen Hera-Tunnel zeigt unten die silberfarbenen supraleitenden Resonatoren zur Beschleunigung der Elektronen. Beschleunigung ist relativ. So mancher ist stolz, wenn er sein Auto binnen weniger Sekunden auf Tempo bringt. Doch neben dem, was das Deutsche Elektronen-Synchrotron (Desy) an Geschwindigkeiten erreicht, sähe er ganz schön blass aus. Allerdings sind es nur winzig kleine Teilchen, die dort zum Rasen gebracht werden. Um die Struktur der Materie zu erforschen, entwickelt, baut und betreibt Desy große Teilchenbeschleuniger. Seit vielen Jahren kommen dabei am Standort Hamburg auch Gase von Westfalen zum Einsatz. Beschleunigungsstrukturen aus Niob, so genannte Resonatoren, werden in supraleitenden Linearbeschleunigern eingesetzt. Werkzeuge für die Forschung Desy zählt zu den weltweit führenden Beschleunigerzentren. Die Instrumente, die dort entwickelt und gebaut werden, sind einzigartige Werkzeuge für die Forschung: Sie erzeugen das stärkste Röntgenlicht der Welt, bringen Teilchen auf Rekordenergien und öffnen völlig neue Fenster ins Universum. Mit den Desy-Großgeräten erkunden WR 2/2015 (77) Forscher den Mikrokosmos in seiner ganzen Vielfalt – vom Wechselspiel winzigster Elementarteilchen über das Verhalten neuartiger Nanowerkstoffe bis hin zu den lebenswichtigen Prozessen, die zwischen Biomolekülen ablaufen. Fundamentale Fragen der Physik Das international ausgerichtete Forschungsspektrum fußt auf drei Schwerpunkten: Entwicklung, Bau und Betrieb von Beschleunigern, Forschung mit Photonen sowie Teilchenund Astroteilchenphysik. Das 1959 gegründete Zentrum der Helmholtz-Gemeinschaft für naturwissenschaftliche Grundlagenforschung stellt Wissenschaftlern sein besonderes Equipment zur Verfügung und ermöglicht ihnen Experimente. Jährlich nutzen mehr als 3.000 Gastforscher aus über 40 Nationen dieses Angebot, erforschen das Zusammenspiel der kleinsten Materiebausteine der Welt, entwickeln innovative Hightech-Werkstoffe und fahnden nach neuen Wirkmechanismen für künftige Medikamente. Hochreine Spülung Ein von Desy maßgeblich vorangetriebenes Forschungsfeld ist der Einsatz von supraleitenden Linearbeschleunigern, die zu den wichtigsten Werkzeugen der Forschung zählen. Darin kommen Hohlraumresonatoren oder Kavitäten aus hochreinem Niob zum Einsatz. Um Fremdmoleküle auszuwaschen, müssen sie unter anderem mit hochreinem Argon 6.0 gespült werden. Dieses Gas sowie weitere Reinstgase in Flaschen stellt die Westfalen Gruppe zur Verfügung. „Wir können auf eine lange, gute und sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Desy zurückblicken”, freut sich Mats Nygren, Gebietsverkaufsleiter Verkaufsbüro Rendsburg bei der Westfalen Gruppe. Nicole Klein-Weiland 21 Im Fokus Zentraler Ansprechpartner und breites Leistungsspektrum WIN-Reformen schaffen Mehrwert für die Kunden 2014 hat die Westfalen Gruppe im Rahmen des WINProgramms zwei Projekte zur Organisationsentwicklung gestartet, mit denen die Kunden noch stärker in den Mittelpunkt rücken. Erste Erfolge zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Projekt „Vollversorgung“ Die Westfalen Gruppe verfügt über ein breites Leistungsangebot. Unsere Tankstellen sind vielen vertraut, auch technische Gase und Flüssiggas verbindet die Öffentlichkeit mit Westfalen. Aber wussten Sie, dass wir medizinische Gase an Krankenhäuser liefern, Experten für Solarthermie sind und mit der Westfalen Service Card die Tankkarte mit den deutschlandweit meisten Akzeptanzstellen anbieten? Entsprechend vielfältig sind auch unsere Anwender: vom Der Bereich Energieversorgung bereitet seine Mitarbeiter unter anderem mit Job-Circles auf „Vollversorgung” und „One Face to the Customer” vor. Natürlich können unsere Vertriebsmitarbeiter nicht plötzlich Rundum-Experten sein. Aber alle Bedarfe der Abnehmer zu erkennen, systematisch zu erfassen und intern dafür zu sorgen, dass der Kunde das passende Leistungsangebot oder den richtigen Experten bekommt – daran arbeiten wir gemeinsam. „Vollversorgung” ist aus Westfalen Sicht dann erreicht, wenn wir alle Kundenbedarfe erfüllen, die wir durch unser aktuelles Leistungsspektrum abdecken. Auch darüber hinaus entwickeln wir gerne gemeinsam mit unseren Kunden neue Ideen. Projekt „One Face to the Customer” Der Vertrieb steht im Zentrum der Umsetzung von „Vollversorgung” und „One Face to the Customer”. Im Bild die Vertriebsmannschaft Nord des Bereichs Gase Inland bei einem Teamevent. Haushaltskunden bis zum Industriekonzern nehmen nahezu alle Branchen unsere Leistungen in Anspruch. Weil die Westfalen Gruppe lange produktorientiert arbeitete, beziehen viele unserer Kunden Leistungen aus nur einem Bereich. Künftig werden unsere Kundenberater noch intensiver daran arbeiten, das breite Leistungsspektrum bedarfsgerecht zu platzieren. Deren erste Rückmeldungen sind positiv: „Unsere Kunden sind oft überrascht, welche Produkte wir noch im Portfolio haben” oder „Die Kunden sehen in unserem großen Leistungsspektrum die Chance, die Anzahl ihrer Lieferanten zu verringern.” 22 Im Rahmen dieses Projekts stellen wir sicher, dass ein Kunde entsprechend seiner Bedarfsstruktur einen kompetenten Ansprechpartner in Form eines „Kümmerers” bei der Westfalen Gruppe bekommt. Dieser verschafft dem Kunden Zugang zu allen Produkten, Dienstleistungen und Experten und erkennt seine wahren Wünsche. Natürlich werden weiterhin verschiedene Westfalen Experten gleichzeitig mit unseren Kunden zusammenarbeiten. Aus Kundenperspektive ist ein zentraler Westfalen Ansprechpartner die Grundlage für eine effiziente Zusammenarbeit oder eine systematische Lieferantenentwicklung. Zusammenspiel Den eigentlichen Mehrwert wird der Kunde schließlich im Zusammenspiel der beiden Projekte erleben. Ein zentraler Ansprechpartner, ausgestattet mit unserem breiten Westfalen Leistungsspektrum und reibungslos funktionierenden internen Prozessen wird die Bedürfnisse seines Kunden besser erkennen und erfüllen als der Wettbewerb. Thomas Beinlich WR 2/2015 (77) Know-how-Check Machen Sie wieder mit bei unserem Know-how-Check im Kundenmagazin Westfalen Reporter und beantworten Sie unsere Fragen zur Westfalen Gruppe! Ihre Lösung schicken Sie bitte bis zum 31. März 2016 an: Westfalen AG, Redaktion, Stichwort „Gewinnspiel”, 48136 Münster, und zwar per Fax +49 251 69573309 oder E-Mail [email protected]. Teilnehmen dürfen die Leser des Westfalen Reporters. Unter allen richtigen Einsendungen werden die Gewinner gezogen, die ebenso wie die richtigen Lösungen in der nächsten Ausgabe veröffentlicht werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Zu gewinnen gibt es diesmal Kameras für alle Gelegenheiten sowie eine Powerbank, die das Aufladen von Smartphones auch unterwegs ermöglicht: APC Panasonic Canon 1. Preis: Canon PowerShot SX 710 2. Preis: Panasonic Lumix DMC-FT 5 3. Preis: APC 10.000 mAh Mobile Powerbank Und hier die Fragen (bitte nur jeweils eine Antwort ankreuzen und die entsprechenden Lösungsbuchstaben in die dafür vorgesehene Leiste eintragen): 1) Welchen Preis hat die Westfalen Tankstelle in Münster-Amelsbüren im Oktober 2015 erhalten? O E Goldene Zapfsäule O O Waschanlage mit Pfiff O A Shop des Jahres 2) Wie heißt das bevorzugte Reiseziel der Betreiber der Westfalen Tankstelle in Köln-Bocklemünd? O MA Aralsee O MO Bodensee O ME Titicacasee WR 2/2015 (77) Christoph Maria Hünting Was wissen Sie über die Westfalen Gruppe? Mitmachen und gewinnen! 3) Was ist auf dem obenstehenden Foto abgebildet? O DH Vorstandssitzung der Westfalen Gruppe O TH Jubiläumsfeier der Westfalen Initiative O PH Betriebsbesichtigung bei ANF in Lingen 4) Die Westfalen Gruppe steht seit 92 Jahren im Dienste der … O TR Mobilität O DI Orientierung O FE Automation 5) Wie nennt die Westfalen Gruppe das WIN-Projekt zum Thema Kundenbedarfe? O CD Vollbetankung O KT Vollentwicklung O CT Vollversorgung 6) Was hat die Westfalen Gruppe bei ANF in Lingen übernommen? O ER Die Gaseversorgung O DR Das Betriebsrestaurant O UR Die Personalführung Lösungswort: Frage Nr.: 3 6 2 4 1 5 Gewinner der letzten Ausgabe: Einen Fitbit Charge HR gewann Bettina Hiener, Epta Deutschland GmbH, Mannheim; ein Fitbit one ging an Markus Gamm, Sanitär- und Heizungstechnik, Schwäbisch Hall; und einen Fitbit flex erhielt Hans-Dieter Witte, Johnson Controls, Köln. Lösungen der letzten Ausgabe: Das Lösungswort aus Westfalen Reporter, Heft 76, lautete „WESTFALEN FORUM”. Folgende Antworten waren richtig: 1) etwa 15 Prozent weniger; 2) Registrierende Leistungsmessung bei Großabnehmern; 3) den Westfalen Opel aus der VLN; 4) Singapur; 5) Westfalen Forum; 6) Der bundesweit erste Drive-in-Schalter für Shop und Gastronomie. 23 Mit Westfalen können Sie sich auf eine flächendeckende Versorgung mit technischen Gasen verlassen. An deutschlandweit über 360 Standorten finden Sie unsere Niederlassungen, Vertriebsbüros, Werke und Partner. Diese stellen sicher, dass Sie vor Ort höchst kompetent beraten und zuverlässig beliefert werden. Und zwar mit technisch zertifizierten Gasen – maßgeschneidert für Ihre spezielle Anwendung. Von Sondergasen über Kältemittel und Schweißschutzgasen bis hin zu Lebensmittel- und Medizingasen – mit Westfalen haben Sie die ganze Bandbreite hochwertiger Gase zur Auswahl. www.westfalen.com
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