I N F O R M A T I O N

INFORMATION
zur Pressekonferenz
mit
Landeshauptmann-Stellvertreter Ing. Reinhold Entholzer
Karl Raffelsberger – Almtaler Chauffeurclub (ACC)
Mag. Gunter Seebacher - AUVA-Landesstelle Linz
Abteilungsleiter Unfallverhütungsdienst
am Montag, den 29. Juni 2015
zum Thema
„Toter Winkel von Schwerfahrzeugen –
Gefahrenquelle für Fußgänger/innen,
Radfahrer/innen und Mopedlenker/innen“
LH-Stv. Reinhold Entholzer
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Verkehrssicherheitstag in Scharnstein stärkt
Verständnis für die Bedürfnisse von starken und
schwachen Verkehrsteilnehmer/innen
„Besonders im Kreuzungsbereich ereignen sich immer wieder Zusammenstöße von
Radfahrer/innen,
Mopedlenker/innen
und
Fußgänger/innen
mit
rechts
abbiegenden
Fahrzeugen des Schwerverkehrs. Aufgrund des großen toten Winkels dieser Fahrzeuge
werden schwächere Verkehrsteilnehmer/innen oftmals einfach übersehen. Im Zuge der vom
Verkehrs-Ressort des Landes Oberösterreich durchgeführten Unfall-Präventionsarbeit wollen
wir daher vor allem junge Verkehrsteilnehmer/innen auf die Gefahren hinweisen und
gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Strategien für das richtige Verhalten im
Straßenverkehr, insbesondere im Umgang mit Fahrzeugen des Schwerverkehrs, erarbeiten.
Mein besonderer Dank gilt dem Almtaler Chauffeurclub und der AUVA für die
organisatorische
und
fachliche
Begleitung
der
diesbezüglichen
Initiativen“,
so
Landeshauptmann-Stv. Ing. Reinhold Entholzer einleitend.
Die Unfallumstände und Unfallmeldungen weisen bei Unfällen mit Beteiligung von
Schwerverkehrsfahrzeugen und Radfahrer/innen, Mopedlenker/innen oder Fußgänger/innen
oft Parallelen auf, wie Mag. Gunter Seebacher von der AUVA Landesstelle Linz – Abteilung
Unfallverhütungsdienst schildert: „Mit schweren Verletzungen wurde ein Radfahrer ins
Krankenhaus eingeliefert, nachdem er mit einem Lkw kollidierte. Der Lkw-Lenker ist an der
Kreuzung nach rechts abgebogen. Beim Abbiegevorgang kam es zur Kollision zwischen Lkw
und geradeausfahrendem Radfahrer.“
„Fahrzeuge des Schwerverkehrs haben durch ihre Abmessungen sehr große Bereiche rund
um das Fahrzeug, die nicht eingesehen werden können. Daher werden Unfälle von dem/der
Lenker/in oft auch nicht wahrgenommen. Dieser ‚tote Winkel‘ existiert aber nicht nur bei Lkw
und Bussen, auch Lenker/innen von Pkw haben diese ‚blinden Bereiche‘. Immer wieder wird
bei Kollisionen das ‚Übersehen‘ von Radfahrer/innen und Fußgänger/innen als Unfallursache
angegeben“, begründet Karl Raffelsberger vom Almtaler Chauffeurclub die Initiative.
Presseinformation, am 29. Juni 2015
LH-Stv. Reinhold Entholzer
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Almtaler Chauffeurclub setzt vorbildliche Verkehrssicherheitsinitiative
Der Almtaler Chauffeurclub (ACC) wurde im Jahre 1974 von einigen Berufskraftfahrern aus
Scharnstein ins Leben gerufen. Auslösender Moment für diese Initiative war ein schwerer
Unfall eines Kraftfahrers aus Scharnstein. Der Gedanke der Gründungsmitglieder war
"Helfen". Helfen - und zwar Familien von Berufskraftfahrern, die durch einen Unfall längere
Zeit ihren Beruf nicht ausüben können.
Der Almtaler Chauffeurclub bemüht sich, den gesetzlichen Berufsbedingungen der
Berufskraftfahrer/innen immer einen Schritt voraus zu sein, um den Kraftfahrer/innen ihren
guten Ruf wiederzugeben bzw. zu erhalten sowie für möglichst große Sicherheit auf unseren
Straßen zu sorgen. Daher zählt auch der Bereich der praktischen Verkehrserziehung für
Kinder und Jugendliche zu den Anliegen des Vereins.
Am 3. Juli unterstützt und fördert das Verkehrs-Ressort von LH-Stv. Ing. Reinhold Entholzer
einen großen Verkehrssicherheitstag in Scharnstein. Über 400 teilnehmende Schüler/innen
aus der Region folgen dabei der Initiative des „Almtaler Chauffeurclubs“.
2014 feierte der Verein das 40-jährige Bestehen. Nicht etwa Festzelt, Speis & Trank und
musikalischer Unterhaltung hat sich der Verein aus Anlass dieses Jubiläums geleistet, die
Mitglieder
entschlossen
sich,
das
langjährige
Bestehen
des Vereins
mit
einem
Verkehrssicherheitstag in Scharnstein zu feiern. Auf Grund der Erfahrung der Mitglieder als
Berufskraftfahrer, wurde das Thema „toter Winkel bei Schwerfahrzeugen“ als Schwerpunkt
gewählt. Zentrale Botschaft ist das richtige Einordnen und Aufstellen neben Fahrzeugen des
Schwerverkehrs, um nicht übersehen zu werden.
Schwerpunkte der Veranstaltung sind vor allem praktische Übungen, Experimente und
Anschauungsmaterial, unter Anleitung von Expert/innen und Berufskraftfahrer/innen. Schüler
sollen interessante und kritische Themen der Verkehrssicherheit im wahrsten Sinne des
Wortes „selbst erfahren“:
Toter (Blick)Winkel bei Fahrzeugen des Schwerverkehrs
Radworkshop der AUVA
Motorradsimulator der AUVA
Polizeimotorrad
Feuerwehrfahrzeug
Erste Hilfe
Presseinformation, am 29. Juni 2015
LH-Stv. Reinhold Entholzer
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Einsatz der Alkobrille
Bei der ersten Planung wurden noch 200 Schüler/innen als Ziel der Veranstaltung
angestrebt. Durch das Engagement der beteiligten Schulen, Direktor/innen und Lehrer/innen
haben sich mehr als 400 Schüler/innen für den Verkehrssicherheitstag angekündigt.
Bei der Organisation und Umsetzung der Verkehrssicherheitsaktion hat der Verein Partner
gefunden:
Finanziell wird der Verkehrssicherheitstag durch das Verkehrs-Ressort von LH-Stv. Ing.
Reinhold Entholzer unterstützt;
die
Allgemeine
Unfallverhütungsanstalt
stellt
den
Radworkshop
und
den
Motorradsimulator zu Verfügung;
die Polizei nimmt mit einem Motorrad teil,
MAN Truck & Bus Center Vorchdorf, Wolf Systembau und Manuel Lehner
Gütertransporte Scharnstein stellen Lkws für die praktischen Experimente bereit.
Bei der Organisation wurde der ACC unterstützt durch:
die Fa. Wolf Systembau GmbH, mit Abstand größter Arbeitgeber der Region und vom
MAN Truck & Bus Center Vorchdorf als großer Nutzfahrzeughändler der Region,
Ing. Peter Kaufmann vom gleichnamigen Ingenieurbüro für Verkehrswesen und
Verkehrswirtschaft,
die Fa. Salus GmbH, Vertriebs- und Servicepartner für elektronische „Helferleins“ in
Nutzfahrzeugen, wie Fahrtschreiber, GPS-Ortungs- und Fuhrparkmanagementsystemen
usw..
Zusätzlich sind bei der Veranstaltung rund 20 Helfer/innen der Feuerwehr sowie
Privatpersonen ehrenamtlich im Einsatz.
Karl Raffelsberger vom ACC appelliert im Sinne eines kooperativen Miteinanders von allen
Verkehrsteilnehmer/innen, den toten Winkel von Fahrzeugen des Schwerverkehrs im
Verkehrsalltag zu berücksichtigen: „Dabei ist es nicht wichtig, wer im Recht ist, sondern,
dass
alle
Verkehrsteilnehmer/innen
aufeinander
Rücksicht
ankommen!“
Presseinformation, am 29. Juni 2015
nehmen
und
unfallfrei
LH-Stv. Reinhold Entholzer
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Zum vierzigsten Geburtstag des ACC wünschen sich die Vereinsmitglieder:
dass diese Aktion auch zukünftig in Oberösterreich weitergeführt wird,
um bei den einzelnen Gruppen an Verkehrsteilnehmer/innen mehr gegenseitiges
Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme zu bewirken.
Der Almtaler Chauffeurclub (ACC) bedankt sich bei allen Beteiligten, die dieses
Verkehrssicherheitsprojekt unterstützen und wünscht den teilnehmenden Schüler/innen bei
der Veranstaltung viel Spaß und erholsame Ferien.
Prävention ist die vorrangige Kernaufgabe der AUVA!
Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt - AUVA steht für Sicherheit und Gesundheit in der
Arbeitswelt und in der Ausbildung. Bei der AUVA sind rund 4,8 Millionen Personen gesetzlich
gegen
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert, davon
rund 1,4 Millionen
Kindergartenkinder, Schüler/innen und Studierende. Geschützt sind Unfälle, die mit der
Ausbildung in einem ursächlichen Zusammenhang stehen. Darunter fallen zusätzlich zu
Unfällen bei der der Ausbildung selbst auch Ereignisse am Hin- und Heimweg. Auch Unfälle
im ursächlichen Zusammenhang mit der Teilnahme an Unterrichtsveranstaltungen,
Exkursionen, Wandertagen, Sport- und Projektwochen sind in der AUVA versichert.
Prävention ist dabei die vorrangige Kernaufgabe der AUVA, denn die Verhütung von
Unfällen und die Vorbeugung von Berufskrankheiten reduzieren menschliches Leid und
senken die Aufwendungen für die drei weiteren Kernaufgaben der AUVA, Heilbehandlung,
Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern, am wirksamsten.
2014 ereigneten sich in Oberösterreich 10.160 Unfälle von bei der AUVA versicherten
Schüler/innen. Davon entfallen rund 59 % auf Sportunfälle, 37 % auf Unfälle in der Schule
und 4 % auf Wegen von oder zur Schule.
Die tödlichen Unfälle ereigneten sich auf dem Weg zwischen Wohnung und Lehranstalt.
Die Sicherheitsexpert/innen des Unfallverhütungsdienstes der AUVA Landesstelle Linz
besuchen Ausbildungseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Universitäten, beraten
Schulerhalter und
Lehrende,
betreuen
Projekte und
motivieren
Schüler/innen
zu
sicherheitsbewusstem Verhalten. Dazu steht ein breit gefächertes Angebot an Medien für die
Sicherheitserziehung zur Verfügung: Checklisten für Gebäude und Turngeräte, Broschüren,
Presseinformation, am 29. Juni 2015
LH-Stv. Reinhold Entholzer
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Poster und Filme. Die Medien können unter www.auva.at/schulmedien kostenlos
heruntergeladen oder bestellt werden.
Aber
auch
Verkehrssicherheitsworkshops
für
Eltern
von
Kindergarten-
und
Volksschulkindern sowie die Erstellung von Schulwegplänen gehören zum umfangreichen
Präventionsangebot der AUVA.
Als Präventionsmaßnahme unterstützt die AUVA Verkehrssicherheitsaktionen wie den
Verkehrssicherheitstag in Scharnstein. Ziel ist dabei die Steigerung der Sicherheit am
Schulweg, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Moped. Die AUVA stellt bei dieser
Verkehrssicherheitsaktion gerne ihr Know-how zu Verfügung. Der AUVA - Radworkshop
sowie der Motorradsimulator, die beim Verkehrssicherheitstag zum Einsatz kommen, sind
wichtige
Beiträge
für
die
Erhöhung
Sicherheit
im
Straßenverkehr,
da
sie
die
Teilnehmer/innen für die täglichen Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren sollen.
Die AUVA wünscht den versicherten Schülern/innen eine tolle Veranstaltung und unfallfreie
Ferien.
Daten und Fakten
Bei Unfällen unter Beteiligung von Schwerverkehrsfahrzeugen und Fußgeher/innen,
Radfahrer/innen oder Mopedlenker/innen verunglückten 2014 86 Personen. 14 davon
wurden schwer, 72 leicht verletzt. Bei den Schwerverletzten handelt es sich ausschließlich
um Lenker/innen von einspurigen Fahrzeugen.
2014 ereigneten sich in Oberösterreich 97 Verkehrsunfälle mit 117 verletzten Schulkindern.
Um Schulwegunfälle in Oberösterreich zu reduzieren, hat das Verkehrs-Ressort in der
Vergangenheit Schwerpunktmaßnahmen in unterschiedlichen Bereichen gesetzt.
Leitfaden für Gemeinden, um unbürokratisch im eigenen Wirkungsbereich Tempo 30
km/h vor sensiblen Zonen verordnen zu können
Leitfaden für unterschiedliche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Gemeinden
Einsatz von „Mobilen Tempoanzeigen“ vor Schulen und in sensiblen Bereichen
Förderung des AUVA-Radworkshops für Kinder der Volksschulen
Gemeinsame Kontrollschwerpunkte mit der Polizei vor Schulen
Aktionen für Volksschulkinder, um sich besser sichtbar zu machen
Presseinformation, am 29. Juni 2015
LH-Stv. Reinhold Entholzer
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Sicherheitstraining für Mopedlenker/innen in Kooperation mit der AUVA
Schulweg in den Sommermonaten üben
Auch wenn für die am Verkehrssicherheitstag beteiligten Schüler/innen jetzt die verdienten
Ferien im Vordergrund stehen, erinnert Landeshauptmann-Stv. Reinhold Entholzer, dass für
viele Kinder im Herbst der Ernst des Lebens mit dem Eintritt in die Schule beginnt: „Aus
Anlass des bevorstehenden Ferienbeginns appelliere ich bereits jetzt an die Eltern, den
Schulweg zeitgerecht mit den „Tafelklasslern“ zu üben. Aber nicht nur das Üben des
Schulweges ist wichtig: Eltern sind für Kinder auch beim Verhalten im Straßenverkehr die
Vorbilder schlechthin. Sie sollen daher Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme aller
Verkehrsteilnehmer vorleben.“
Presseinformation, am 29. Juni 2015