Nr. 46 AZ 2500 Biel CHF 3.70 heute Immomarkt Die Zeitung für Biel und das Seeland Donnerstag, 25. Februar 2016 www.bielertagblatt.ch Bauernbrunch für Bundesräte Von den Songs zur Suite Chance auf Revanche Mit ihrem Partyservice machen Seeländer Bäuerinnen seit 20 Jahren ein gutes Geschäft. – Seite 4 Zwei Schlagzeuger, Streicher, Chor: Eine zwölfköpfige Band spielt heute in Biel. – Seite 14 Am Samstag startet der SC Lyss in die Playoff-Halbfinal-Serie. Erneut gegen Thun. – Seite 17 Auf Tuchfühlung mit der Vogelspinne Breite Kampfansage gegen Präsident Carlo Häfeli FC Biel Nicht nur die Gläubiger glauben nicht mehr an Carlo Häfeli. Der will aber weitermachen. büro von Daniel Graf deponiert. Die Frist läuft morgen Mittag ab. Carlo Häfeli jedoch macht weiter, unabhängig davon, dass ihm die Unterstützungsvereine und die heimischen Gläubiger längst das Vertrauen abgesprochen haben. Er soll sogar einen neuen Sportdirektor verpflichtet haben. Auch die Fans haben sich am Sonntag gegen den Präsidenten ausgesprochen. Und das BT weiss: Der Widerstand in der Mannschaft wächst. Patrick Rahmen fordert nun mit deutlichen Worten: «Jetzt braucht es vom Präsidenten oder von einer Investorengruppe Fakten auf dem Tisch. Wir müssen wissen, wie es weitergeht.» Er spricht dabei im Namen der Spieler, die nicht alle vor den laufenden Kameras Stellung beziehen wollten. Janick Kamber sagte aber gegenüber «Schweiz aktuell»: «Es ist sehr unangenehm, auf den Lohn zu warten. Wir alle haben schliesslich Rechnungen zu begleichen.» Die meisten Gläubiger bedauerten, dass sich Carlo Häfeli nicht zeigte. Reto Bertschi, Präsident der Stars of Sports AG: «Das passt zu Häfeli. Ich habe nicht viel anderes erwartet.» Häfeli weilte bei Verhandlungen – mit möglichen ausländischen Investoren. In Biel glaubt man an ein solches Szenario längst nicht mehr. bmb – Sport Seite 15 Biel Viele Menschen packt beim Anblick von Spinnen das nackte Grauen. Eine Ausstellung im Kongresshaus will helfen, diese Angst abzubauen. nbo Bild: Keystone – Region Seite 8 Von der Gläubigerversammlung gestern Nachmittag in der Tissot Arena konnte man nicht allzu viel erwarten. So jedenfalls sahen es die meisten, wenn nicht alle Anwesenden. Wie angekündigt wurden vom Medienchef und in Abwesenheit von Carlo Häfeli drei Vorschläge unterbreitet. Auf 80 Prozent sollen oder müssen die Gläubiger bei zwei Varianten verzichten. Oder sie willigen einer Stundung ein, die bis am 31. August 2016 dauern soll. Während die Mannschaft draussen bei Schneetreiben gegen die U19-Nationalmannschaft 1:2 verlor, sahen sich die Gläubiger als grosse Verlierer. «Ich habe einen Drei-Personen-Betrieb und der FC Biel schuldet mir 36 000 Franken. Da steht die Existenz auf dem Spiel», sagte Jelena Borozni von der Nidauer Textildruckerei Grafico. «Auf dem Buckel der Gläubiger spart er sein Geld, das er für diese Mannschaft hätte einschiessen müssen», so die Inhaberin, die kein gutes Wort für Carlo Häfeli übrig hat. Solche Voten sind überall zu hören. «Wir glauben nicht mehr an Carlo Häfeli», sagte Dietmar Faes, der Präsident von «Future Corner» und Repräsentant der Bieler Gruppe, die eine halbe bis eine Million Franken zur Verfügung stellen würde, wenn Carlo Häfeli seine Aktien beim Bieler Notariats- Gewerbefläche rückt vorerst in den Hintergrund Stadtrat beschliesst das Budget und die Auslagerung der Heime Nidau Auf dem Moserareal in Nidau ist nicht mehr viel los. Die meisten, die hier zur Arbeit gingen oder die Freizeit mit Sport verbracht haben, sind weitergezogen. Denn bereits 2012 hat der Nidauer Stadtrat die Überbauungsordnung Aalmatten genehmigt – eine Wohnüberbauung mit 66 Wohnungen, einer grosszügigen Gewerbefläche und 160 Parkplätzen soll entstehen. Jene, welche in den bestehenden Liegenschaften auf dem Moserareal tätig waren, wurden demnach von der Bauherrschaft informiert, dass sie sich eine neue Bleibe suchen müssten. Das war 2014. Doch geschehen ist seither auf dem Areal wenig. Die Profile stehen nach wie vor, die Baubewilligung, sie lässt auf sich warten. Einsprecher ziehen das Bewilligungsverfahren in die Länge. Das veranlasste die Bauherrschaft, voll auf die Karte Wohnhäuser zu setzen und die Gewerbefläche zumindest vorübergehend beiseitezulegen. lsg – Region Seite 6 Biel Der Bieler Stadtrat hat gestern die erste Hälfte seiner Doppelsitzung abgehalten. Mit dem Budget 2016 und der Teilprivatisierung der städtischen Altersund Pflegeheime standen zwei grosse Brocken auf der Traktandenliste. Mit grosser Mehrheit stimmte das Parlament dem Budget zu. Dieses sieht eine Steuererhöhung von einem Zehntel auf 1,63 Zähler vor, macht aber, im Gegensatz zum ersten Voranschlag im letzten Herbst, einige Sparabsichten wieder rückgängig. Die Nein-Stimmen kamen von rechter und bürgerlicher Seite. Die Bieler befinden über den Voranschlag im April. Klar fiel auch die Abstimmung über die Heime aus. Die von den Bürgerlichen favorisierte Variante, wonach die Immobilien und die Verwaltung ausgelagert werden, das Aktienkapital aber bei der Stadt bleiben soll, wurde angenommen. Die Linken sprachen sich gegen eine Änderung der Rechtsform aus. eva – Region Seite 4 BT heute Abo Service Tel. 0844 80 80 90 [email protected] www.bielertagblatt.ch/abo Wetter Heute auf bielertagblatt.ch Region Kein Bettle-Fescht mehr 20 Beizlis und Bars, das ganze Dorf auf den Beinen: So war es am Bettle-Fescht 2010. Den Anlass wird es so wohl nie mehr geben. Die Organisatoren geben den Vereinen die Schuld. – Seite 6 Familie & Alltag Weder taub noch blind Nein, Maulwürfe fressen keine Pflanzen und werfen ihre Erdhaufen auch nicht mit dem Maul auf. Blind und taub sind sie erst recht nicht. – Seite 13 Redaktion Robert-Walser-Platz 7 2502 Biel Tel. 032 321 91 11 [email protected] Inserate Gassmann Media AG Längfeldweg 135 2501 Biel Tel. 032 344 83 83 Fax 032 344 83 53 www.gassmannmedia.ch/inserieren Leserbriefe www.bielertagblatt.ch/forum Seite 12 Winterdienst Fragt man die Kinder, war dieser Winter ein Reinfall: Es hatte so gut wie nie Schnee, und wenn, dann bloss eine Puderzuckerschicht, und so richtig kalt, dass man hinterher die warme Stube genoss, war die «kalte Jahreszeit» auch nur tageweise. Fragt man hingegen die Kassenwarte der Seeländer Gemeinden sowie des Kantons, war dieser Winter ein Segen, denn es konnte viel Geld gespart werden. So stellt Silvan Kocher, Leiter des Bieler Strasseninspektorates, der Stadt Minderkosten von 120 000 Franken in Aussicht. Und der Kanton spart allein im Seeland 150 000 Franken ein, sprich die Hälfte der üblichen Ausgaben. Einsparungen sind möglich, weil viel weniger Salz und Splitt gestreut werden musste als sonst, aber auch, weil die Personalkosten für Überzeit und Zulagen weit tiefer waren als üblich. Zudem hatten die Strassenarbeiter so Kapazität für Arbeiten, für die sonst keine Zeit bleibt. Auf dem Bieler Gemeindegebiet wurden zum Beispiel Wanderwege saniert. Beim Begriff «Winterdienst» denkt man zwar primär an den Strassenverkehr. Aber auch für den öffentlichen Verkehr jenseits der Strasse ist der Winter eine Herausforderung. Diesmal war sie allerdings klein: Die SBB mussten zum Beispiel weniger Mitarbeiter für die Enteisung von Signalen, Gleisen, Weichen oder Perrons aufbieten. Und auf dem Flugplatz Grenchen, für den ganzjährig «Offenhaltungspflicht» gilt, musste man «nur zweimal richtig Schnee räumen», wie Flugplatzdirektor Ernest Oggier bilanziert. Bei der Bielersee Schifffahrt beschränkt sich der Winterdienst dagegen auf das Freihalten der Zugänge zu den Schiffen – Eisbrecher hat sie keine in der Flotte. bk – Brennpunkt Seiten 2 und 3 Landi passt Sortiment an Landwirtschaft Landi-Läden erobern mit Tiefpreisen Marktanteile. Dies helfe auch den Bauern, betont der Konzern. So könne er Dienstleistungen für die Landwirtschaft finanzieren. Was sich in guten Geschäftszahlen niederschlägt, sorgt aber für Missstimmung. Schweizer Landwirte, die als Genossenschafter an der Landi beteiligt sind, zweifeln, ob die verfolgte Strategie noch ihren Interessen dient. In Landi-Läden werde chinesische Billigware verkauft statt einheimischer Produkte, ist zu hören. met/cab – Schweiz Seite 22 Reklame 3°/5° Service Inhalt Agenda/Kino 10/11 Wetter/Leserbeiträge 12 Forum/Sudoku 26 TV + Radio 27 Statt Schnee fällt Geld vom Himmel Inserate Freizeit 7 Immobilienmarkt 19 Todesanzeigen 21 Jobplattform Mi/Fr/Sa Ausgezeichnet mit dem «European Newspaper Award» 2015 Absurdität im Netz: Hetze und Rassismus geht, aber nackt sein ist des Teufels Eine Userin wurde wegen eines Nacktbildes auf Facebook gesperrt. Details zum Social-Media-Fall gibt es unter: bielertagblatt.ch/FacebookSperre GEWONNEN! MIR FEHLEN DIE WORTE. 36/ 5 TAGE JACKPOTS 6 KNACKEN. grandcasino-bern.ch/jackpots 4 Region Bieler Tagblatt Donnerstag, 25.02.2016 Klares Ja im zweiten Versuch Biel Die Argumente dafür oder dagegen sind die gleichen geblieben, dennoch hat es der Stadtrat gestern in zwei Stunden geschafft, das Budget 2016 anzunehmen. Zugestimmt hat er auch der Auslagerung der städtischen Alters- und Pflegeheime – gegen den Willen der Linken. Eva Berger Der gestrige erste Teil der Stadtratsdoppelsitzung wurde chaotisch. Ungewöhnlich war bereits, dass anstelle von Stadtratspräsident Werner Hadorn (SP) dessen Vize Hugo Rindlisbacher (Die Eidgenossen) den Vorsitz übernahm. Hadorn ist verletzt und konnte nicht an der Sitzung teilnehmen, Rindlisbacher sprang ein. Zwar führte dieser, als langjähriger Stadtrat, ordentlich durch die Sitzung, zu beneiden war er aber nicht. Denn Fragen nach Reglementskonformität, Abstimmungswiederholungen und Ordnungsanträge kamen allenthalben. Dabei den Überblick zu behalten, fiel schwer. Ungeteilte Zustimmung gab es beim ersten Traktandum, der Frage nach der Landabgabe und der Zusicherung einer Bürgschaft für das Projekt Swiss Innovation Park Biel/Bienne (siehe Infobox). Dann war es mit der Harmonie aber vorbei, denn die Budget-Diskussion ging in ihre x-te Runde. Nachdem die Bieler das Budget 2016 im letzten Spätherbst abgelehnt und der Gemeinderat darum einen neuen Voranschlag ausgearbeitet hatte, war gestern wieder der Stadtrat an der Reihe. Er hatte darüber zu befinden, ob er den Bielern ein Budget mit einer Steuererhöhung um einen Zehntel auf 1,63 Zähler vorlegen will. Im Gegensatz zum Voranschlag im Herbst werden einige der damals beschlossenen Subventions- und Beitragskürzungen rückgängig gemacht. «Biel für Alle» ist gestärkt Anders als in der Diskussion damals waren es gestern die Linken, die gleich klarstellten, dass sie dem Budget zustimmen werden. Der Gemeinderat habe aus dem negativen Abstimmungsresultat und den anschliessenden Diskussionen unter den Beteiligten die richtigen Konsequenzen gezogen, sagte Dana Augsburger-Brom, Fraktionssprecherin der SP. Das Resultat sei also akzeptabler als der letzte, vom Stadtrat verabschiedete Vorschlag. Und auch wenn er nicht ganz der Vorstellung der SP entspreche, so sei deren Zustimmung doch unbestritten, denn weiter mit dem Not- nicht eine Steuererhöhung, sagte Joel Haueter (SVP) für die SVP/Die Eidgenossen. Seine Fraktion könne also nicht zustimmen. Nur im Prinzip ablehnend war die Fraktion BVP/CVP/BDP. «Wir haben Mühe, dass die Ergebnisse aus der NHS-Debatte teilweise rückgängig gemacht werden», sagte Reto Gugger (BDP). Etwas versöhnlicher zeigte sich die GLP, die Balance zwischen Mehreinnahmen und Sparmassnahmen sei gegeben, sagte Dennis Briechle, darum könne die GLP auch die Steuererhöhung unterstützen. FDP gespalten Finanzdirektorin Silvia Steilde (PRR, Mitte) appellierte an den Stadtrat, in die Zukunft zu schauen und alte Diskussionen hinter sich zu lassen. schen Budget» sprach Stefan Kaufmann (FDP). Die im letzten Frühling geführte Debatte zur nachhaltigen Haushaltssanierung (NHS) verkomme zum Schildbürgerstreich, wenn jetzt damals beschlossene und ewig diskutierte Kürzungen wieder rückgängig ge- Sarah Bittel macht würden, beispielsweise bei der Schwanenkolonie. Da die Stadt aber ein Budget brauche, um zu funktionieren, sei seine Fraktion nicht geschlossen gegen den Gemeinderatsvorschlag. Es bräuchte eben gerade jetzt einen Leistungsverzicht und budget zu operieren sei für niemanden hilfreich. Soweit der pragmatische Ansatz. Fritz Freuler (Grüne) strich heraus, dass das Komitee «Biel für Alle», der Zusammenschluss aus Institutionen und Einrichtungen, welche vom Abbau betroffen wä- ren, «gestärkt» aus dieser Debatte herausgehe, ergo auch die Grünen zustimmen. Aber genau das war der Punkt, warum der Voranschlag bei den Fraktionen FDP/PRR/EVP/EDU und SVP/Die Eidgenossen so schlecht wegkam. Von einem «fal- Für Innovation Park Alters- und Pflegeheime sollen teilprivatisiert werden • Der Stadtrat hat der Landabgabe für den Neubau des Swiss Innovation Park (SIP) zugestimmt. Knapp 4800 Quadratmeter an der Marcelin-Chipot-Strasse werden im Baurecht der Betreiberin InnoCampus AG abetreten. • Ausserdem wurde eine Bürgschaft über 10 Millionen Franken genehmigt. Diese dient dem Kanton als Garantie für das Darlehen an die Betreiber. • Neben dem Bahnhof entsteht ein Netzwerkstandort mit Fokus auf industrielle Schlüsseltechnologien wie etwa Mechatronik. fup Klare Fronten herrschten bei der Frage der künftigen Rechtsform der städtischen Altersheime. Die Linke war dezidiert gegen eine Auslagerung, die Bürgerlichen dafür. Der Gemeinderat hatte vier Varianten prüfen lassen und schlug die erste vor: Die Liegenschaften der Stiftung Flopa abzutreten, den Betrieb aber bei der Stadt zu behalten (das BT berichtete). Zwischen dieser und der vierten Variante entschied sich das Parlament, wobei Variante 4 sowohl die Infrastruktur als auch den Betrieb an eine neu zu gründende AG im Besitz der Stadt vorsieht. Die Fraktion FDP/PRR/EVP/EDU stellte den Änderungsantrag, über diese Variante abzustimmen. Der zuständige Gemeinderat Cédric Némitz (PSR) warnte zwar, dass die Variante der vollständigen Auslagerung bei der Volksabstimmung schlechtere Chancen haben wird. Wie Alfred Steinmann für die SP und Lena Frank für die Grünen sagte er, massive Einschnitte seien unnötig. Frank warnte, dass eine Auslagerung längerfristig ne- gative Auswirkungen auf das Personal haben könnte. Demgegenüber stand die Meinung der Bürgerlichen, dass nur eine Auslagerung genügend unternehmerischen Handlungsspielraum biete, damit die städtischen Heime sich gegen private behaupten können. Der Antrag der FDP/PRR/EVP/ EDU kam mit 34 zu 19 Stimmen durch. Anschliessend wurde Variante 4 – Ausgliederung an eine neue AG – genehmigt. Die Bürgerlichen inklusive GLP setzten sich über SP und Grüne hinweg. fup Aufträge pro Jahr und generieren gut und gern eine halbe Million Franken Umsatz. Der Hauptsitz mit der grossen Küche befindet sich in Vinelz, die Frauen aber stammen aus dem ganzen See- land, aus Seedorf oder Kallnach zum Beispiel. An ihren ersten Auftrag erinnert sich Annemarie Helbling genau: das Hammefest in Vinelz. Heute servieren die Bäuerinnen ihre Kost in allen Landesteilen: für Frischverliebte im Waldhaus, Geburtstagskinder, Firmenchefs – oder Bundesräte. Alt-Bundesrat Samuel Schmid aus Rüti hatte den Bäuerinnen einst diese Tür geöffnet. Seither werden sie regelmässig von der Elite gebucht. «Aber für die kochen wir nicht anders als für den ganz normalen Bürger», sagt Margrit Schumacher. Wirklich konstruktiv war die Debatte nicht. Als sie drohte, sich wieder im Kreis zu drehen, wieder die gleichen Argumente für oder gegen die Steuererhöhung, für oder gegen die Sparmassnahmen aufkamen wie schon in der Spardebatte, wurde von Sandra Gurtner-Oesch (GLP) der Antrag gestellt, die Diskussion zu beenden und zur Abstimmung zu kommen. Dem stimmte der Stadtrat zu, und Finanzdirektorin Silvia Steidle (PRR) mahnte ebenfalls, jetzt in die Zukunft zu schauen und nicht die immer gleichen Voten ins Feld zu führen wie schon im letzten Jahr. Ein Formfehler erlaubte es aber nicht, die Diskussion abzuklemmen, bevor die von Rindlisbacher erstellte Rednerliste abgearbeitet war. Also es erst nach der Pause zur Abstimmung. Aber auch hier: Glatt lief es nicht, da es zu viele Stadträte nicht rechtzeitig aus der Pause geschafft hatten, wurde auf Antrag zweimal abgestimmt. Mit 39 Ja- zu 9 NeinStimmen bei drei Enthaltungen wurde das Budget 2016 verabschiedet. Damit kommt es am 3. April zur Volksabstimmung. Die SP und die Grünen stimmten mit Ruth Tennenbaum (Passerelle) geschlossen dafür. Die neun Nein-Stimmen kamen von der Fraktion SVP/Die Eidgenossen, zusammen mit Fred Schor, dem einzigen Vertreter der EDU und Teilen der FDP. Peter Bohnenblust, Peter Moser und Bernhard Trachsel (alle FDP) enthielten sich. Das Dossier zum Bieler Budget 2016 bielertagblatt.ch Bäuerinnen bekochen Bundesräte Seeland Mit ihrem Partyservice treffen Ursi Burgdorfer und ihre Partnerinnen seit über 20 Jahren den Geschmack von Geburtstagskindern und Bundesräten. Nun suchen sie Nachwuchs. Verheiratet sind sie alle. Bäuerinnen auch. Und leidenschaftliche Köchinnen. Drei gute Gründe, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Das Feuer entfachte vor 21 Jahren ein Kurs am Inforama in Ins, er hiess «Bäuerinnen tun sich zusammen». Es ging darin um verschiedene Möglichkeiten, mit einem Nebenerwerb den Hof in Schuss zu halten. Anfangs waren es 14 Frauen, die sich für die Idee vom Partyservice begeisterten. «Als es dann darum ging, als Startkapital je 200 Franken in den Topf zu werfen, sprangen viele ab», sagt Mitgründerin Ursi Burgdorfer. Heute besteht der BäuerinnenPartyservice Seeland aus sieben Frauen, vier von ihnen gehören zu Buffet extra für den Fototermin: Die sieben Seeländerinnen am Hauptsitz ihrer Catering-GmbH in Vinelz. Stefan Anderegg den Gründerinnen – und die bereuen rein gar nichts. Denn in den letzten zwanzig Jahren ist aus dem Nebengleis eine Hauptachse geworden: Die Frauen gründeten eine GmbH, erhalten gegen 300 Menü 3 ist der ewige Hit Ihr Angebot haben die Frauen laufend erweitert. Nebst Brunches, Apéros und Desserts stehen im Katalog 26 Menüs. Seit Gründerzeiten steht ein Gericht ganz oben auf der Hitliste: Menü 3. Rinds- und Schweinebraten, Kar- toffelgratin, Gemüse. «Das wird mit Abstand am meisten gebucht», sagt Ursi Burgdorfer. Die Preise bewegen sich im Bereich einer durchschnittlichen Landbeiz. Wer mehr will als Essen, kann Getränke, Geschirr, den Service und die eigens kreierte Blumendeko dazu buchen. Neue Kräfte gesucht Die ältesten Frauen in der Runde sind knapp unter oder über 60. «Wir möchten langsam ein bisschen kürzertreten», sagt Ursi Burgdorfer. «Gleichzeitig möchten wir sichergehen, dass unser Unternehmen weiterhin in dieser Form existieren kann.» An Arbeit fehle es nämlich nicht. Aus diesem Grund hat die Bäuerinnen-GmbH nun Inserate geschaltet, mit denen sie Nachwuchs rekrutieren will. Simone Lippuner Link: www.bäuerinnen-party-service.ch
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