Einbein mit zwei Füßen

TEST & TECHNIK | Steadify-Zielstock
Zielstock zum Umschnallen:
Einbein mit zwei Füßen
Ein Zielstock für die
Jagd, bei dem die Beine
des Schützen selbst zum
Zweibein avancieren?
Genau so etwas bringt
nun ein Design-Unternehmen aus Hamburg
auf den Markt. VISIER
ging mit der neuen Zielhilfe auf die Pirsch.
D
ie Geschichte der Zielstöcke reicht bis
in die Ära der frühen Feuerwaffen zurück. Bereits die ersten mit Stangenbüchsen ausgerüsteten Soldaten nutzten
hölzerne Stützgabeln, später folgten die
Musketenschützen diesem Prinzip. Heute
erinnern im militärischen Bereich allenfalls an Waffen montierte Ein- oder Zweibeine daran. Bei der Jagd hat sich das Prinzip nicht nur bis heute gehalten, sondern
auch weiterentwickelt. Die Palette reicht
dabei vom einfachen Hasel- oder Eschenstecken, der – mit oder ohne – gabelförmiger Waffenauflage, auch als Wanderstab in
schwierigem Gelände dient, bis hin zu
mehrbeinigen Varianten, die eher an Fotooder Videostative erinnern als an den altbewährten Pirschstock. Das verwundert
auch nicht, da Fotografen, Filmer und Jäger
mit diesem Gerät auch den gleichen Zweck
verfolgen: Ihr Arbeitsgerät, möglichst
ohne zu wackeln, auf ein Ziel auszurichten.
Kameraleute wissen dabei Stative zu schätzen, bei denen der eigene Körper per Tragesystem zur mobilen Plattform wird.
Was in diesem Bereich gut ist, das kann bei
der Jagd nicht falsch sein, dachte sich wohl
auch die Swift Design GmbH aus Hamburg
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Steadify-Zielstock | TEST & TECHNIK
Nach einer kurzen Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn
lassen sich die Teleskopmodule des Steadify-Zielstocks
stufenlos ausziehen. Mit einer ebenso kurzen Drehung in die
andere Richtung werden sie dann stabil fixiert.
und brachte mit dem Steadify für 119 Euro
einen auf jagdliche Zwecke abgestimmten
Teleskopzielstock auf den Markt, dessen
Grundplatte mittels eines Hüftgurts umgeschnallt wird. Das Ganze wiegt inklusive
Grundplatte, leerem Patronenhalter und
einer mit rutschfestem Gummi überzogenen Gabel 560 g. Die Gabel kann man nicht
nur zum Unterstützen der Waffe nutzen,
sondern etwa auch als Auflage für den Feldstecher. Dank seiner vier Teleskopelemente
lässt sich der Steadify von 28,5 auf 77,5 cm
ausziehen und durch einen per Klemmschraube arretierbaren Kugelkopf in der
gewünschten Position fixieren. Man kann
den Stock sowohl im stehenden als auch im
sitzenden Anschlag nutzen – abgeschnallt,
ganz eingeschoben und festgestellt taugt
er sogar als Mono-Pod für den Schuss im
Liegen. Insgesamt macht der Steadify einen robusten und soliden Eindruck. In
puncto Funktion kann er mit den gängigen
einhändigbedienbaren zweibeinigen Zielstöcken durchaus mithalten. Allerdings
kann man mit dem Steadify die Waffe beim
Positionswechsel problemlos im Anschlag
mitführen und dabei gleichzeitig den Stock
unabhängig vom jeweilgen Untergrund justieren. So kann man sich bei nicht allzu
schnell anlaufendem Wild sogar mit diesem
bewegen, ohne aus dem Ziel zu gehen.
Text: Andreas Wilhelmus
Fotos: Michael Schippers
Den Zielstock stellte die Swift GmbH bereit
(www.steadify.de) – vielen Dank!
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Der umschnallbare Zielstock verfügt über einen großzügig
bemessenen und einstellbaren Gurt mit Schnellverschluss. Der
fünf Zentimeter breite und rund 1,3 Meter lange Hüftriemen kann
bei Bedarf mit der Schere gekürzt werden.
Das Prinzip des SteadifyTeleskopstocks kennt
man aus dem Bereich
der Fotografie. Auch der
Steadify besitzt ein
Standard-1/4“-Stativgewinde, das anstelle
der Waffenauflage auch
eine Foto- oder Video
kamera aufnehmen kann.
Wird die Zielhilfe nicht benötigt, lässt
man sie einfach nach unten „fallen“.
Dort stört sie in den seltensten Fällen
und man hat beim Gehen die Hände
frei. Bei Bedarf lässt sich der Kugelkopf
am Fußende des Stocks per Klemmschraube beliebig arretieren.
Die Grundplatte des Steadify kann auf der
Hüfte oder dem Oberschenkel platziert
werden, um die Waffe beim Zielen
abzustützen. Die Patronenhalterung ist
mit drei Druckknöpfen fixiert. Es gibt
auch Halterungen mit Schlaufen für
Schrot- oder gemischte Patronensorten.
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