S 2015 Skripten von Alpmann Schmidt – das komplette Examenswissen, systematisch und klausurtypisch aufbereitet Erbrecht S Skripten 20. Auflage 2015 Kenntnisse im Erbrecht sind unerlässliche Voraussetzung für das juristische Staatsexamen. Die Probleme des Erbrechts werden anhand von 33 Fällen mit ausführlichen Lösungen dargestellt. Zahlreiche Skizzen verdeutlichen die komplexen Zusammenhänge an den Problemschwerpunkten. Aufbauschemata und Übersichten unterstützen, den Stoff zu erfassen und erleichtern, das Erlernte zu verinnerlichen. Rechtsprechung und Literatur sind bis Mai 2015 berücksichtigt. Erbrecht Haack Erbrecht Inhalt Gesetzliche Erbfolge Gewillkürte Erbfolge, insbesondere – Errichtung, Auslegung und Anfechtung von (gemeinschaftlichen) Testamenten und Erbverträgen – Erbrechtliche Bindung beim Erbvertrag und gemeinschaftlichen Testament – Berliner Testament Miterbengemeinschaft Erbschein Nachlassverbindlichkeiten, insbesondere Pflichtteilsansprüche ISBN: 978-3-86752-424-7 € 19,90 Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall Alpmann Schmidt Rechtsstellung des Erben 20. Auflage 2015 Alpmann Schmidt Deckblatt.fm Seite 1 Freitag, 5. Juni 2015 1:50 13 ERBRECHT 2015 Claudia Haack Rechtsanwältin und Repetitorin ALPMANN UND SCHMIDT Juristische Lehrgänge Verlagsges. mbH & Co. KG 48143 Münster, Alter Fischmarkt 8, 48001 Postfach 1169, Telefon (0251) 98109-0 AS-Online: www.alpmann-schmidt.de Deckblatt.fm Seite 2 Freitag, 5. Juni 2015 1:50 13 Zitiervorschlag: Haack, Erbrecht, Rn. Haack, Claudia Erbrecht 20. überarbeitete Auflage 2015 ISBN: 978-3-86752-424-7 Verlag Alpmann und Schmidt Juristische Lehrgänge Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Münster Die Vervielfältigung, insbesondere das Fotokopieren, ist nicht gestattet (§§ 53, 54 UrhG) und strafbar (§ 106 UrhG). Im Fall der Zuwiderhandlung wird Strafantrag gestellt. Unterstützen Sie uns bei der Weiterentwicklung unserer Produkte. Wir freuen uns über Anregungen, Wünsche, Lob oder Kritik an: [email protected]. BuchErbRIVZ2.fm Seite I Mittwoch, 3. Juni 2015 11:42 11 Inhalt INHALTSVERZEICHNIS 1. Teil: Einführung ................................................................................................................................................................1 1. Abschnitt: Grundbegriffe des Erbrechts ...............................................................................................................1 A. Erbfall und Erblasser .....................................................................................................................................................1 B. Erbe und Erbfähigkeit ..................................................................................................................................................1 C. Erbschaft bzw. Nachlass ..............................................................................................................................................2 D. Verfügungen von Todes wegen ...............................................................................................................................2 2. Abschnitt: Grundprinzipien des Erbrechts ...........................................................................................................2 A. Testierfreiheit ..................................................................................................................................................................2 B. Grundsatz der Universalsukzession (Gesamtrechtsnachfolge) .....................................................................3 C. Prinzip des Vonselbsterwerbs ...................................................................................................................................3 3. Abschnitt: Rechtsquellen des Erbrechts ................................................................................................................3 A. Materielles Recht ...........................................................................................................................................................3 B. Verfahrensrecht.............................................................................................................................................................. 4 C. Internationales Erbrecht ..............................................................................................................................................4 I. Rechtslage für Erbfälle bis 16.08.2015 ..............................................................................................................4 II. Rechtslage für Erbfälle ab 17.08.2015 ...............................................................................................................5 4. Abschnitt: Wesentliche Fragen des Erbrechts – Überblick ...........................................................................6 2. Teil: Die gesetzliche Erbfolge ....................................................................................................................................7 1. Abschnitt: Das gesetzliche Erbrecht der Verwandten ....................................................................................7 A. Erben erster Ordnung ..................................................................................................................................................8 Fall 1: Gesetzliche Erben der ersten Ordnung .....................................................................................................8 B. Erben zweiter Ordnung ............................................................................................................................................ 10 Fall 2: Gesetzliche Erben der zweiten Ordnung ............................................................................................... 10 C. Erben dritter Ordnung .............................................................................................................................................. 11 Fall 3: Gesetzliche Erben der dritten Ordnung ................................................................................................. 11 D. Erben vierter und entfernterer Ordnungen ...................................................................................................... 12 E. Gesetzliches Erbrecht bei mehrfacher Verwandtschaft, § 1927 ................................................................ 12 F. Erhöhung des Erbteils, § 1935 ............................................................................................................................... 13 2. Abschnitt: Das gesetzliche Erbrecht des Ehegatten ..................................................................................... 13 A. Voraussetzungen des gesetzlichen Ehegattenerbrechts ............................................................................. 13 B. Umfang des gesetzlichen Ehegattenerbrechts ............................................................................................... 14 I. Rein erbrechtliche Betrachtung ....................................................................................................................... 14 II. Die Korrekturen nach dem ehelichen Güterrecht ..................................................................................... 15 Fall 4: Ehegattenerbrecht je nach Güterstand ............................................................................................ 16 C. Der Voraus der Ehegatten, § 1932 ........................................................................................................................ 19 D. Der sogenannte „Dreißigste“ .................................................................................................................................. 20 E. Gesetzliches Erbrecht bei der nichtehelichen Lebensgemeinschaft? ..................................................... 21 3. Abschnitt: Das gesetzliche Erbrecht des gleichgeschlechtlichen Lebenspartners ....................... 21 A. Voraussetzungen des gesetzlichen Erbrechts der Lebenspartner ........................................................... 21 B. Umfang des gesetzlichen Erbrechts der Lebenspartner .............................................................................. 22 I. Rein erbrechtliche Betrachtung ....................................................................................................................... 22 II. Korrektur nach Güterstand ................................................................................................................................ 22 C. Voraus des Lebenspartners ..................................................................................................................................... 22 4. Abschnitt: Die gesetzliche Erbfolge bei nichtehelicher Abstammung ................................................ 23 A. Erbrechtliche Gleichstellung der nichtehelichen Kinder ............................................................................. 23 B. Feststellung der Vaterschaft ................................................................................................................................... 23 5. Abschnitt: Das gesetzliche Erbrecht des Staates, § 1936 ........................................................................... 23 n Gesetzliche Erbfolge ...................................................................................................................................................... 24 3. Teil: Die Verfügung von Todes wegen ............................................................................................................... 25 1. Abschnitt: Der Inhalt der Verfügung von Todes wegen ............................................................................. 26 A. Die Bestimmung des Erben in der Verfügung von Todes wegen ............................................................. 26 I. Erbenbestimmung ................................................................................................................................................ 26 I BuchErbRIVZ2.fm Seite II Mittwoch, 3. Juni 2015 11:42 11 Inhalt B. C. D. E. II. Maßgeblicher Zeitpunkt für die Erbenbestimmung ................................................................................27 III. Die Einsetzung mehrerer Erben ......................................................................................................................27 IV. Die Anordnung der Vor- und Nacherbschaft .............................................................................................. 28 V. Die Ersatzerbschaft gemäß § 2096 ..................................................................................................................28 Die Enterbung und bedingte Erbeinsetzung ....................................................................................................29 I. Die Enterbung des gesetzlichen Erben .........................................................................................................29 II. Die Erbeinsetzung unter einer Bedingung oder Befristung, §§ 2074 ff. ............................................29 1. Allgemeine Regeln ..........................................................................................................................................30 2. Gesetzeswidrigkeit, Sittenwidrigkeit oder Unmöglichkeit derBedingung .................................30 3. Verfügung unter einer Befristung ..............................................................................................................31 Das Vermächtnis gemäß §§ 1939, 2147 ff. .........................................................................................................31 I. Das „Stückvermächtnis“ ......................................................................................................................................31 II. Das Vorausvermächtnis gemäß § 2150 .........................................................................................................31 Die Auflage, §§ 1940, 2192 ff. ..................................................................................................................................32 I. Die Auflage ohne einen bestimmten Begünstigten .................................................................................33 II. Die Auflage zugunsten einer Person ..............................................................................................................33 Die Anordnung der Testamentsvollstreckung, §§ 2197 ff. ...........................................................................33 n Inhalt letztwilliger Verfügungen ................................................................................................................................34 2. Abschnitt: Allgemeine Wirksamkeitsvoraussetzungen der Verfügung von Todes wegen .......35 A. Der Testierwille .............................................................................................................................................................35 I. Voraussetzungen der Willenserklärung ........................................................................................................35 II. Die Anwendbarkeit der §§ 116, 117 und 118 auf testamentarische Anordnungen .....................36 B. Die Testierfähigkeit des Erblassers ........................................................................................................................37 C. Der Grundsatz der Höchstpersönlichkeit ...........................................................................................................38 I. Keine Vertretung im Willen oder bei Abgabe der Erklärung ................................................................. 38 II. Die Konkretisierung des § 2064 durch § 2065 ............................................................................................39 1. Die Zulässigkeit von Potestativbedingungen .......................................................................................39 2. Bezeichnung der Erben durch Dritten ..................................................................................................... 40 Fall 5: Unwirksame Nacherbeneinsetzung .............................................................................................41 3. Auswahl des Vermächtnisnehmers durch Dritte ..................................................................................43 D. Nichtigkeit oder Unwirksamkeit der Verfügung von Todes wegen ..........................................................44 I. Nichtigkeit gemäß § 134 .....................................................................................................................................44 II. Nichtigkeit gemäß § 138 .....................................................................................................................................45 III. Unwirksamkeit gemäß § 2077 ..........................................................................................................................47 E. Folgen teilweiser Unwirksamkeit ..........................................................................................................................48 I. Unwirksamkeit einer von mehreren Verfügungen ...................................................................................48 II. Teilweise Unwirksamkeit einer Verfügung ..................................................................................................49 III. Anwendbarkeit des § 2085 auf Erbvertrag und gemeinschaftliches Testament ...........................49 n Wirksamkeitsvoraussetzungen der Verfügung von Todes wegen ................................................................50 3. Abschnitt: Die Formen der Verfügungen von Todes wegen .....................................................................51 A. Das einseitige Testament .........................................................................................................................................51 I. Formvorschriften ...................................................................................................................................................51 1. Die Form des ordentlichen Testaments ...................................................................................................52 Fall 6: Testament in Form eines Pfeildiagramms ..................................................................................56 2. Die außerordentlichen Testamente, §§ 2249–2251 ............................................................................59 II. Der Widerruf der Anordnungen im Testament .......................................................................................... 59 1. Widerrufsmöglichkeiten ................................................................................................................................59 Fall 7: Widerruf durch Randvermerk .........................................................................................................61 2. Der Widerruf des Widerrufs.......................................................................................................................... 63 3. Die Anfechtung des Widerrufs ....................................................................................................................63 B. Der Erbvertrag .............................................................................................................................................................. 64 I. Das Zustandekommen des Erbvertrags ........................................................................................................65 1. Die besonderen Wirksamkeitsvoraussetzungen des Erbvertrags ..................................................65 2. Der Inhalt des Erbvertrags ............................................................................................................................66 II. Die Bindung an vertragsmäßige Verfügungen ..........................................................................................67 1. Eintritt und Umfang der Bindung ..............................................................................................................67 Fall 8: Vertragsmäßige Verfügungen ........................................................................................................68 2. Ausschluss der Bindung ................................................................................................................................71 II BuchErbRIVZ2.fm Seite III Mittwoch, 3. Juni 2015 11:42 11 Inhalt 3. Die Abhängigkeit der Verfügungen der Vertragsschließenden ..................................................... 74 III. Die Verfügungen des Erblassers zu Lebzeiten ........................................................................................... 74 1. Die Voraussetzungen des § 2287 .............................................................................................................. 75 2. Rechtsfolge des § 2287 ................................................................................................................................. 76 3. Beeinträchtigung des Vermächtnisnehmers, § 2288 ......................................................................... 77 4. Ausschluss der §§ 2287, 2288 durch Erbvertrag? ................................................................................ 78 IV. Der Ehegattenerbvertrag sowie der Erbvertrag unter Verlobten ....................................................... 78 C. Das gemeinschaftliche Testament ....................................................................................................................... 79 I. Das Zustandekommen des gemeinschaftlichen Testaments............................................................... 79 1. Die Form des gemeinschaftlichen Testaments .................................................................................... 79 2. Der Inhalt des gemeinschaftlichen Testaments ................................................................................... 81 II. Die wechselbezüglichen Verfügungen......................................................................................................... 81 1. Voraussetzungen der Wechselbezüglichkeit ........................................................................................ 81 2. Folgen der Wechselbezüglichkeit ............................................................................................................. 83 Fall 9: Das abweichende zweite Testament ........................................................................................... 85 Fall 10: § 2287 analog? .................................................................................................................................. 88 III. Berliner Testament ............................................................................................................................................... 93 1. Einheits- und Trennungsprinzip ................................................................................................................ 93 Fall 11: Einheits- oder Trennungsprinzip? .............................................................................................. 94 2. Die rechtliche Bedeutung der Wiederverheiratungsklausel ........................................................... 95 Fall 12: Wiederverheiratungsklausel ........................................................................................................ 95 n Die Formen der Verfügung von Todes wegen ..................................................................................................... 98 4. Abschnitt: Die Auslegung der Verfügung von Todes wegen ................................................................... 99 A. Grundsätze und Prüfungsgang bei der Auslegung der Verfügung von Todes wegen ..................... 99 I. Die Ermittlung des Erblasserwillens .............................................................................................................100 1. Ermittlung des wahren Erblasserwillens ..............................................................................................100 2. Erläuternde und ergänzende Testamentsauslegung ......................................................................100 Fall 13: „Mutter“ ..............................................................................................................................................101 Fall 14: Ersatzerbe oder Nacherbe ...........................................................................................................103 Fall 15: Aktiensturz ........................................................................................................................................105 II. Einhaltung der Form ..........................................................................................................................................107 B. Die besonderen gesetzlichen Auslegungsregeln und Ergänzungsvorschriften ...............................109 I. Unklarheiten bezüglich des bedachten Personenkreises oder bezüglich der Bedingung, §§ 2066–2076 ..................................................................................................109 1. Generelle Bezeichnung des bedachten Personenkreises ...............................................................109 2. Auslegungsregel des § 2069 .....................................................................................................................110 Fall 16: Begehrter Nachlass ........................................................................................................................110 3. Auslegungsregeln für bedingte Zuwendungen ................................................................................112 II. Auslegungsregeln bei Unklarheiten bezüglich der Erbeinsetzung, §§ 2087 ff. ...........................113 1. Auslegung gemäß § 2087 ..........................................................................................................................113 2. Auslegung gemäß §§ 2088, 2089 ............................................................................................................114 3. Auslegung gemäß § 2091 ..........................................................................................................................114 4. Anwachsung gemäß § 2094 ......................................................................................................................115 Fall 17: Nasciturus ..........................................................................................................................................115 5. Auslegungsregeln bei Vor- und Nacherbschaft .................................................................................116 C. Der Grundsatz der wohlwollenden Auslegung, § 2084 ..............................................................................116 I. Unmittelbarer Anwendungsbereich des § 2084 .....................................................................................116 II. Erweiterung des Anwendungsbereichs des § 2084 ...............................................................................117 III. Analoge Anwendung des § 2084 ..................................................................................................................117 D. Besonderheiten bei der Auslegung von Erbverträgen und gemeinschaftlichen Testamenten ......................................................................................................................117 I. Die Auslegung von Erbverträgen ..................................................................................................................117 II. Die Auslegung von gemeinschaftlichen Testamenten .........................................................................118 n Die Auslegung der Verfügung von Todes wegen .............................................................................................119 5. Abschnitt: Die Anfechtung der Verfügung von Todes wegen ...............................................................120 A. Die Voraussetzungen der Testamentsanfechtung .......................................................................................120 I. Anfechtungsgrund .............................................................................................................................................120 1. Der Anfechtungsgrund des § 2078 Abs. 1 ............................................................................................120 III BuchErbRIVZ2.fm Seite IV Mittwoch, 3. Juni 2015 11:42 11 Inhalt 2. Der Anfechtungsgrund des § 2078 Abs. 2 ........................................................................................... 121 Fall 18: Reumütiger Freidenker ................................................................................................................ 121 3. Der Anfechtungsgrund des § 2079 ........................................................................................................ 124 Fall 19: Wiederheirat .................................................................................................................................... 124 II. Die Anfechtungsberechtigung ...................................................................................................................... 126 III. Die Anfechtungserklärung .............................................................................................................................. 127 IV. Kein Ausschluss der Anfechtung .................................................................................................................. 127 B. Die Rechtsfolgen der Anfechtung ...................................................................................................................... 128 Fall 20: Störender Widerruf ................................................................................................................................... 128 C. Besonderheiten bei der Anfechtung von Erbverträgen und gemeinschaftlichen Testamenten ...................................................................................................................... 129 I. Die Anfechtung von Erbverträgen ............................................................................................................... 129 II. Die (Selbst-)Anfechtung im gemeinschaftlichen Testament ............................................................. 131 n Die Anfechtung der Verfügung von Todes wegen .......................................................................................... 133 4. Teil: Der Ausschluss von der Erbfolge .............................................................................................................. 134 1. Abschnitt: Die Erbunwürdigkeit, §§ 2339 ff. ................................................................................................. 134 A. Voraussetzungen der Erbunwürdigkeit ........................................................................................................... 134 B. Wirkungen der Erbunwürdigkeit ........................................................................................................................ 135 2. Abschnitt: Der Erbverzicht, §§ 2346 ff. ............................................................................................................. 136 A. Zustandekommen und Inhalt des Erbverzichts ............................................................................................ 136 I. Zustandekommen des Erbverzichts ............................................................................................................ 136 II. Inhalt des Erbverzichts ...................................................................................................................................... 136 B. Die Rechtsfolgen des Erbverzichts ..................................................................................................................... 137 C. Der Rechtsgrund des Erbverzichtsvertrags .................................................................................................... 137 3. Abschnitt: Die Ausschlagung ................................................................................................................................ 138 A. Die frist- und formgerechte Ausschlagung .................................................................................................... 139 B. Die Wirkungen der Ausschlagung ..................................................................................................................... 140 n Verlust der Erbenstellung .......................................................................................................................................... 142 5. Teil: Die Rechtsstellung des Erben – die Verwaltung ............................................................................... 143 1. Abschnitt: Der Alleinerbe und seine Rechtsstellung ................................................................................. 143 A. Der Grundsatz der Universalsukzession ........................................................................................................... 143 B. Die Rechte des Erben gegen den Erbschaftsbesitzer, §§ 2018 ff. ........................................................... 144 I. Herausgabeanspruch gemäß § 2018 .......................................................................................................... 145 II. Erweiterung der Herausgabepflicht durch § 2019 und § 2020 ......................................................... 146 1. Dingliche Surrogation gemäß § 2019 ................................................................................................... 146 2. Nutzungen gemäß § 2020 ......................................................................................................................... 147 III. Schadensersatzansprüche des Erben gemäß §§ 2023 ff. ..................................................................... 147 1. Gutgläubiger, unverklagter Erbschaftsbesitzer, § 2021 .................................................................. 148 2. Verklagter Erbschaftsbesitzer, § 2023 ................................................................................................... 148 3. Bösgläubiger Erbschaftsbesitzer, § 2024 .............................................................................................. 148 4. Deliktischer Erbschaftsbesitzer, § 2025 ................................................................................................ 149 IV. Verwendungsersatzansprüche des Erbschaftsbesitzers ...................................................................... 149 1. Gutgläubiger unverklagter Erbschaftsbesitzer .................................................................................. 149 2. Verklagter und bösgläubiger Erbschaftsbesitzer .............................................................................. 149 3. Deliktischer Erbschaftsbesitzer ................................................................................................................ 149 2. Abschnitt: Die Miterbengemeinschaft gemäß §§ 2032 ff. ...................................................................... 150 A. Rechtsfähigkeit der Erbengemeinschaft ......................................................................................................... 150 B. Die Verfügung des Miterben über seine Beteiligung am Nachlass, § 2033 ........................................ 151 Fall 21: Anteilsübertragung .................................................................................................................................. 152 C. Die Verwaltung des Nachlasses durch die Miterbengemeinschaft gemäß §§ 2038–2040 ........... 153 I. Die Befugnis des Miterben, Verwaltungsmaßnahmen zu treffen – das Innenverhältnis ......... 154 Fall 22: Die uneinigen Miterben .................................................................................................................... 154 II. Die Berechtigung, Rechtsgeschäfte mit Dritten zu tätigen – das Außenverhältnis ................... 156 1. Verpflichtungsgeschäfte ............................................................................................................................ 156 2. Verfügungsgeschäfte .................................................................................................................................. 157 IV BuchErbRIVZ2.fm Seite V Mittwoch, 3. Juni 2015 11:42 11 Inhalt 3. Die Geltendmachung von Ansprüchen, die zum Nachlass gehören, § 2039 ..........................158 4. Die sogenannte dingliche Surrogation gemäß § 2041 ...................................................................159 D. Die Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft ........................................................................................160 I. Die vertragliche Auseinandersetzung .........................................................................................................160 II. Die Teilungsanordnung gemäß § 2048 ......................................................................................................160 Fall 23: Die Teilungsanordnung .....................................................................................................................161 III. Die Erbauseinandersetzung kraft Gesetzes gemäß §§ 2042 ff. ..........................................................162 IV. Ausschluss der Auseinandersetzung ...........................................................................................................163 V. Einsetzung eines Testamentsvollstreckers ................................................................................................163 E. Ausgleichungspflichten unter Abkömmlingen .............................................................................................163 I. Ausgleichung von Zuwendungen ................................................................................................................163 II. Ausgleich von Leistungen ...............................................................................................................................164 n Erbengemeinschaft ......................................................................................................................................................165 3. Abschnitt: Rechtsstellung des Vor- und Nacherben ...................................................................................166 A. Rechtsstellung des Vorerben ................................................................................................................................166 I. Beschränkungen des Vorerben ......................................................................................................................166 Fall 24: Verschenkter Porsche .........................................................................................................................167 II. Ordnungsgemäße Verwaltung durch Vorerben ..................................................................................... 169 B. Rechtsstellung des Nacherben ............................................................................................................................169 C. Die befreite Vorerbschaft .......................................................................................................................................170 4. Abschnitt: Die Testamentsvollstreckung .........................................................................................................170 A. Die Aufgaben des Testamentsvollstreckers (Überblick) .............................................................................171 B. Die Beendigung des Amts des Testamentsvollstreckers ............................................................................171 5. Abschnitt: Der Erbschein ..........................................................................................................................................172 A. Überblick ......................................................................................................................................................................172 B. Bedeutung im Rechtsverkehr, §§ 2365–2367 .................................................................................................174 I. Der öffentliche Glaube des Erbscheins .......................................................................................................174 II. Konsequenz des öffentlichen Glaubens des Erbscheins ......................................................................174 Fall 25: Guter Glaube innerhalb einer Erbengemeinschaft ..................................................................177 6. Teil: Die Verteilung des Nachlasses – die Nachlassverbindlichkeiten ..............................................179 1. Abschnitt: Erblasser-, Erbfall-, Erbschaftsverwaltungs- und Nachlasserbenschulden .............179 A. Die Erblasserschulden .............................................................................................................................................179 B. Die Erbfallschulden ..................................................................................................................................................179 C. Die Erbschaftsverwaltungsschulden .................................................................................................................180 D. Die Nachlasserbenschulden oder Nachlasseigenschulden ......................................................................180 I. Die vom Erben begründeten Nachlassverwaltungskosten .................................................................180 Fall 26: Erbenhaftung ........................................................................................................................................180 II. Die Ersatzansprüche des Dritten gegen den Erben wegen Verletzung einer Nachlassverbindlichkeit ........................................................................................................................183 III. Der Eintritt in eine pflichtbelastete Rechtslage .......................................................................................183 2. Abschnitt: Die Erfüllung der Vermächtnisse und Auflagen ....................................................................184 A. Die Erfüllung der Vermächtnisse......................................................................................................................... 184 Fall 27: Die Chinavase ..............................................................................................................................................185 B. Die Durchführung der Auflage ............................................................................................................................187 3. Abschnitt: Die Erfüllung der Pflichtteilsansprüche, §§ 2303 ff. ............................................................188 A. Die Pflichtteilsberechtigung .................................................................................................................................189 B. Berechnung des Pflichtteilsanspruchs ..............................................................................................................190 I. Die Pflichtteilsquote = Bruchteil ....................................................................................................................190 II. Die Berechnung des Nachlasswertes/Anrechnung/Ausgleichung ..................................................190 1. Nachlasswert i.S.d. § 2311 ..........................................................................................................................190 2. Anrechnung gemäß § 2315 .......................................................................................................................191 Fall 28: Anrechnung .....................................................................................................................................191 3. Ausgleichungspflicht gemäß § 2316 .....................................................................................................192 Fall 29: Ausgleichung ...................................................................................................................................192 III. Die Pflichtteilslast, §§ 2318–2324 ................................................................................................................194 V BuchErbRIVZ2.fm Seite VI Mittwoch, 3. Juni 2015 11:42 11 Inhalt C. Der Pflichtteilsanspruch, wenn der Pflichtteilsberechtigte bedacht worden ist, §§ 2305, 2306, 2307 ......................................................................................................................... 194 I. Der Pflichtteilsrestanspruch gemäß § 2305 .............................................................................................. 195 Fall 30: Zurücksetzung von Pflichtteilsberechtigten ............................................................................. 195 II. Wegfall von Beschränkungen und Beschwerungen gemäß § 2306 ................................................ 196 Fall 31: Beschränkungen und Beschwerungen von Pflichtteilsberechtigten ............................... 196 III. Pflichtteil bei Zuwendung eines Vermächtnisses, § 2307 ................................................................... 196 D. Der Pflichtteilsergänzungsanspruch, §§ 2325 ff. .......................................................................................... 197 I. Voraussetzungen des Pflichtteilsergänzungsanspruchs ..................................................................... 197 1. Schenkung i.S.v. § 2325 .............................................................................................................................. 197 2. Zehnjahresfrist gemäß § 2325 Abs. 3 .................................................................................................... 198 II. Schuldner des Pflichtteilsergänzungsanspruchs .................................................................................... 199 E. Berechnung des Pflichtteils bei Zugewinngemeinschaft .......................................................................... 199 I. Der große Pflichtteil, § 1371 Abs. 1 i.V.m. § 1931 .................................................................................... 199 II. Der kleine Pflichtteil, § 1371 Abs. 2 i.V.m. § 1931 .................................................................................... 200 F. Pfändbarkeit des Pflichtteilsanspruchs ............................................................................................................ 201 n Übersicht über das Pflichtteilsrecht ....................................................................................................................... 202 4. Abschnitt: Die Haftung des Erben für die Nachlassverbindlichkeiten .............................................. 203 A. Die beschränkte Erbenhaftung bis zum Ablauf der „Schonfristen“ ....................................................... 203 I. Haftung vor Annahme der Erbschaft .......................................................................................................... 203 II. Haftung nach Annahme der Erbschaft ....................................................................................................... 203 B. Die Haftungsbeschränkung nach Ablauf der „Schonfristen“ ................................................................... 204 I. Die Haftungsbeschränkung einzelnen Gläubigern gegenüber ........................................................ 204 1. Aufgebotsverfahren, §§ 1970 ff. i.V.m. §§ 433 ff., 454 ff. FamFG ................................................. 204 2. Verschweigungseinrede, § 1974 ............................................................................................................. 205 II. Die Haftungsbeschränkung allen Gläubigern gegenüber .................................................................. 205 1. Nachlassverwaltung, Nachlassinsolvenzverfahren .......................................................................... 205 2. Dürftigkeitseinrede, § 1990 ....................................................................................................................... 206 C. Die unbeschränkte Erbenhaftung ...................................................................................................................... 207 I. Unbeschränkte Haftung gegenüber einzelnen Nachlassgläubigern .............................................. 207 II. Unbeschränkte Haftung gegenüber allen Nachlassgläubigern ........................................................ 207 D. Die Besonderheiten bei der Haftung von Miterben .................................................................................... 208 I. Vor Teilung des Nachlasses ............................................................................................................................. 208 II. Nach Teilung des Nachlasses ......................................................................................................................... 208 n Haftung des Erben für Nachlassverbindlichkeiten .......................................................................................... 209 7. Teil: Die Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall .............................................................. 210 A. Zu Lebzeiten abgeschlossene und abgewickelte Geschäfte ................................................................... 210 I. Schenkungen ....................................................................................................................................................... 210 II. Übertragung des gesamten Vermögens oder besonderer wesentlicher Teile ............................ 211 B. Die Verpflichtungsgeschäfte, die zu Lebzeiten abgeschlossen sind, aber erst nach dem Tode erfüllt werden sollen ............................................................................................. 211 I. Entgeltliche schuldrechtliche Verträge ...................................................................................................... 211 II. Unentgeltliche Zuwendungen auf den Todesfall ................................................................................... 211 1. Der Erblasser will zu Lebzeiten noch keine rechtliche Bindung .................................................. 212 2. Schenkung auf den Todesfall i.S.v. § 2301 ........................................................................................... 212 Fall 32: Kunst für Lebensgefährtin .......................................................................................................... 213 3. Der Erblasser will den zugesagten Gegenstand unentgeltlich auf den Bedachten oder dessen Erben übertragen ......................................................................... 219 III. Vertrag zugunsten Dritter auf den Todesfall, §§ 328, 331 ................................................................... 220 Fall 33: Sparbuch ................................................................................................................................................. 220 C. Die Vollmacht über den Tod hinaus .................................................................................................................. 223 I. Kein Erlöschen der Vollmacht beim Tod des Vollmachtgebers ......................................................... 223 II. Rechtslage nach dem Tod des Vollmachtgebers .................................................................................... 224 n Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall ....................................................................................... 225 Stichwortverzeichnis....................................................................................................................................................... 226 VI Quellenverzeichnis.fm Seite VII Freitag, 5. Juni 2015 1:54 13 Quellen LITERATUR Bamberger/Roth Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Band 3 (§§ 1297–2385, EGBGB, CISG), 3. Aufl. 2012 (zit.: Bamberger/Roth/Bearbeiter) Brox/Walker Erbrecht, 26. Aufl. 2014 Ebenroth Erbrecht, 1. Aufl. 1992 BGB-Handkommentar Bürgerliches Gesetzbuch, 8. Aufl. 2014 (zit.: Hk-BGB/Bearbeiter) BGB-RGRK Das Bürgerliche Gesetzbuch, Kommentar, herausg. von Mitgliedern des BGH Band V 1 (§§ 1922–2146) 12. Aufl. 1974 Band V 2 (§§ 2147–2385) 12. Aufl. 1975 (zit.: RGRK/Bearbeiter) Erman Handkommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, 1. Band (§§ 1–853) 14. Aufl. 2014 2. Band (§§ 854–2385) 14. Aufl. 2014 (zit.: Erman/Bearbeiter) Frank/Helms Erbrecht, 6. Aufl. 2013 Gursky Erbrecht, 6. Aufl. 2010 Harder/Kroppenberg Grundzüge des Erbrechts, 5. Aufl. 2002 Jauernig Bürgerliches Gesetzbuch, 15. Aufl. 2014 (zit.: Jauernig/Bearbeiter) Kipp/Coing Erbrecht, 14. Bearb. 1990 Lange Erbrecht, 1. Aufl. 2011 Lange/Kuchinke Lehrbuch des Erbrechts, 5. Aufl. 2001 Leipold Erbrecht, 20. Aufl. 2014 Lipp Examens-Repetitorium Erbrecht, 3. Aufl. 2013 Medicus/Petersen Bürgerliches Recht, 24. Aufl. 2013 (zit.: Medicus/Petersen BR) Michalski BGB-Erbrecht, 4. Aufl. 2010 VII Quellenverzeichnis.fm Seite VIII Freitag, 5. Juni 2015 1:54 13 Quellen VIII Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Band 1: Allgemeiner Teil (§§ 1–240), ProstG 6. Aufl. 2011 Band 9: Erbrecht (§§ 1922–2385 BGB) Beurkundungsgesetz (§§ 27–35) 6. Aufl. 2013 (zit.: MünchKomm/Bearbeiter) Olzen Erbrecht, 4. Aufl. 2013 Palandt Bürgerliches Gesetzbuch, 74. Aufl. 2015 (zit.: Palandt/Bearbeiter) Prütting/Gehrlein ZPO Kommentar, 7. Aufl. 2015 (zit.: PG/Bearbeiter) Prütting/Wegen/Weinreich BGB Kommentar, 10. Aufl. 2015 (zit.: PWW/Bearbeiter) Schlüter Erbrecht, 16. Aufl. 2007 Soergel Bürgerliches Gesetzbuch mit Einführungsgesetz und Nebengesetzen Band 21: Erbrecht 1 (§§ 1922–2063) 13. Aufl. 2002 Band 22: Erbrecht 2 (§§ 2064–2273; BeurkG) 13. Aufl. 2003 Band 23: Erbrecht 3 (§§ 2274–2385) 13. Aufl. 2002 (zit.: Soergel/Bearbeiter) Staudinger J.v. Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch mit Einführungsgesetz und Nebengesetzen 13. Bearb. 1993 ff. §§ 1922–1966, Neubearb. 2008 §§ 1967–2063, Neubearb. 2010 §§ 2064–2196, Neubearb. 2012 §§ 2197–2228, Neubearb. 2012 §§ 2229-2264, Neubearb. 2012 §§ 2265–2338 a, Neubearb. 2006 §§ 2339–2385, Neubearb. 2004 §§ 2346–2385, Neubearb. 2010 (zit.: Staudinger/Bearbeiter) Thomas/Putzo Zivilprozessordnung, 35. Aufl. 2014 Wörlen/Leinhas Erbrecht, 1. Aufl. 2009 Zimmermann Erbrecht, 4. Aufl. 2013 Erbrecht.fm Seite 1 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 Einführung 1. Teil 1. Teil: Einführung 1. Abschnitt: Grundbegriffe des Erbrechts1 A. Erbfall und Erblasser Den Tod einer natürlichen Person bezeichnet man als Erbfall, vgl. § 1922 Abs. 1.2 1 Juristische Personen und rechtsfähige Personengesellschaften sterben nicht, sondern werden durch Auflösung beendet. Die Auflösungsgründe und die damit verbundenen Rechtsfolgen sind im Gesellschaftsrecht geregelt (vgl. z.B. §§ 723 ff. für die GbR sowie §§ 131 ff. HGB für die OHG und KG). Der Todeszeitpunkt ist nach medizinischer Erkenntnis der Eintritt des Gehirntodes, d.h. der vollständige, irreversible Ausfall der Gehirnfunktionen.3 2 Der Verstorbene ist der Erblasser. Allerdings spricht das Gesetz auch bei einem noch lebenden Menschen, der eine Verfügung von Todes wegen errichtet, vom Erblasser (vgl. §§ 2229 ff.). 3 B. Erbe und Erbfähigkeit Die Person(en), auf welche das Vermögen des Erblassers mit dem Tode übergeht, bezeichnet man als Erbe(n), vgl. § 1922 Abs. 1. 4 Erbe kann nur werden, wer erbfähig ist. Die Erbfähigkeit ist in § 1923 geregelt. Im Einzelnen ergibt sich: Gemäß § 1923 Abs. 1 ist erbfähig, wer zur Zeit des Erbfalls lebt. Damit sind zunächst einmal lebende natürliche Personen erbfähig. Um Erbe zu werden, ist es also erforderlich, dass der Erbe den Erblasser (und sei es nur für eine Sekunde) überlebt. n 5 Kann nicht festgestellt werden, in welcher Reihenfolge mehrere Personen verstorben sind, besteht die Vermutung gleichzeitigen Todes, vgl. § 11 VerschG (sogenannte Kommorientenvermutung). Die Erbfähigkeit eines Kindes, das beim Erbfall noch nicht geboren, aber schon erzeugt ist (nasciturus) und nach dem Erbfall mit der Geburt Rechtsfähigkeit erlangt (vgl. § 1), ergibt sich aus § 1923 Abs. 2. n 6 Voraussetzung ist also, dass das Kind (und sei es auch nur für einige Minuten) gelebt hat. Eine Totgeburt scheidet danach mangels Erbfähigkeit als Erbe aus (vgl. noch Fall 17 Rn. 266). Umstritten ist, ob § 1923 Abs. 2 bei künstlicher Befruchtung mit dem Samen des verstorbenen Erblassers analog angewendet werden kann, postmortale Zeugung. n 1 2 3 4 7 Nach einer Ansicht scheidet eine analoge Anwendung des § 1923 Abs. 2 in diesem Fall aus Gründen der Rechtssicherheit aus, da ansonsten eventuell über einen langen Zeitraum Ungewissheit über die erbrechtliche Lage bestünde.4 Vgl. dazu Röthel Jura 2014, 179 ff. §§ ohne Gesetzesangabe sind solche des BGB. H.M.; vgl. Brox/Walker Rn. 4.; a.A. MünchKomm/Leipold § 1922 Rn. 12: Stillstand von Herz und Kreislauf. Bamberger/Roth/Müller-Christmann § 1923 Rn. 7 m.w.N. 1 Erbrecht.fm Seite 2 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 1. Teil Einführung n 8 n Demgegenüber hält die Gegenauffassung eine Analogie zu § 1923 Abs. 2 wegen des Gleichheitsgrundsatzes und aus Gründen der Gerechtigkeit für geboten.5 Dass auch juristische Personen des privaten und des öffentlichen Rechts erbfähig sind, ist unumstritten und ergibt sich mittelbar z.B. aus der Auslegungsregel des § 2101 Abs. 2 (vgl. ferner §§ 2044 Abs. 2 S. 3, 2106 Abs. 2, 2109 Abs. 2, 2163 Abs. 2). Voraussetzung ist, dass die juristische Person im Zeitpunkt des Erbfalls besteht, da § 1923 Abs. 2 nicht (analog) angewandt werden kann (beachte jedoch Sonderregel für Stiftungen in § 84). 9 n Die Personenhandelsgesellschaften (OHG und KG) sind rechtlich einer juristischen Person so stark angenähert (vgl. §§ 124 Abs. 1, 161 Abs. 2 HGB), dass sie als erbfähig angesehen werden. 10 n Im Anschluss an die Anerkennung der Rechtsfähigkeit der (Außen-)Gesellschaft bürgerlichen Rechts durch den BGH6 bejaht nunmehr die ganz überwiegende Auffassung auch die Erbfähigkeit der GbR.7 C. Erbschaft bzw. Nachlass 11 Das hinterlassene Vermögen ist die Erbschaft (vgl. z.B. § 1922 Abs. 1) oder auch der Nachlass (so z.B. in § 1960). Zur Erbschaft gehören sowohl das Aktivvermögen als auch das Passivvermögen des Erblassers. D.h. der Erbe haftet für die vom Erblasser herrührenden Schulden, vgl. auch § 1967. D. Verfügungen von Todes wegen 12 Verfügungen von Todes wegen sind rechtsgeschäftliche Bestimmungen für den Fall des Todes. Diese speziellen Anordnungen des Erblassers gehen der gesetzlichen Erbfolge vor. Der Gesetzgeber hat abschließend (Typenzwang) verschiedene Formen zur Verfügung gestellt: das Testament – die einseitige Verfügung von Todes wegen, vgl. § 1937, und den Erbvertrag – ein zweiseitiges Rechtsgeschäft, in dem mindestens eine Vertragspartei von Todes wegen verfügt, vgl. § 1941. Für Ehegatten und gleichgeschlechtliche Lebenspartner gibt es darüber hinaus noch die Sonderform des gemeinschaftlichen Testaments, vgl. §§ 2265 ff. (i.V.m. § 10 Abs. 4 LPartG). 2. Abschnitt: Grundprinzipien des Erbrechts A. Testierfreiheit 13 Testierfreiheit ist das Recht des Erblassers, durch Verfügungen von Todes wegen das Schicksal seines Vermögens nach seinem Tod zu bestimmen sowie diese Verfügungen frei von der Einflussnahme Dritter zu treffen und auszugestalten.8 5 Brox/Walker Rn. 9; Lipp Rn. 53, jeweils m.w.N. 6 BGH Urt. v. 29.01.2001 – II ZR 331/00, NJW 2001, 1056. 7 Bamberger/Roth/Müller-Christmann § 1922 Rn. 13; Hk-BGB/Saenger § 705 Rn. 20; Palandt/Weidlich § 1923 Rn. 7; Soergel/Hadding § 718 Rn. 5; a.A.: Bestelmeyer Rpfleger 2004, 604, 607; Schlüter Rn. 36; Zimmermann Rn. 16. 8 Vgl. Hk-BGB/Hoeren Vor §§ 1922–2385 Rn. 24. 2 Erbrecht.fm Seite 3 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 Rechtsquellen des Erbrechts 3. Abschnitt Die Testierfreiheit stellt eine Ausprägung der Privatautonomie dar und ist verfassungsrechtlich durch Art. 2 Abs. 1 GG und Art. 14 Abs. 1 S. 1 GG geschützt. Grenzen der Testierfreiheit ergeben sich u.a. aus dem Pflichtteilsrecht, vgl. §§ 2303 ff., der erbrechtlichen Bindung vertragsmäßiger Verfügungen im Erbvertrag, vgl. § 2289, bzw. wechselbezüglicher Verfügungen im gemeinschaftlichen Testament, vgl. § 2271 Abs. 2 S. 1, und aus den generellen Grenzen der Privatautonomie gemäß §§ 134, 138. B. Grundsatz der Universalsukzession (Gesamtrechtsnachfolge) Mit dem Erbfall geht kraft Gesetzes das Vermögen des Erblassers als Ganzes auf den Erben über – Universalsukzession. 14 Gemäß § 1922 kann nur derjenige Erbe werden, der mit dem Tod das Vermögen des Erblassers als Ganzes erwerben, also mit dem Tode ohne weiteres Zutun vermögensrechtlich an die Stelle des Erblassers treten soll. Wegen des Grundsatzes der Universalsukzession ist eine Einzelrechtsnachfolge (Singularsukzession) in bestimmte, vom sonstigen Nachlass abgesonderte Vermögensteile nur in wenigen Fällen denkbar. Die wichtigsten Fälle sind: n n n erbrechtliche Nachfolgeklauseln im Gesellschaftsvertrag einer Personengesellschaft;9 automatischer Eintritt in den zwischen dem Erblasser und dem Vermieter geschlossenen Mietvertrag durch den Ehegatten/Lebenspartner (§ 563 Abs. 1) oder einen anderen Familienangehörigen (§ 563 Abs. 2) bzw. den Partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft (§ 563 analog);10 Einzelrechtsnachfolge in einen landwirtschaftlichen Betrieb gemäß § 4 HöfeO (gilt nur in den Ländern Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen; in den meisten übrigen Bundesländern existieren inhaltlich gleichlautende landesrechtliche Sonderregeln); nach dieser Regelung, die die Wirtschaftlichkeit von Bauernhöfen erhalten will und daher die Aufteilung eines Hofes unter mehreren Miterben verhindert, fällt der Hof nebst Bestandteilen und Zubehör im Zeitpunkt des Todes des Erblassers in das Alleineigentum des Hoferben; der Hoferbe muss jedoch die übrigen Miterben, die nicht Miteigentümer des Hofes werden, abfinden.11 C. Prinzip des Vonselbsterwerbs Mit dem Tode des Erblassers erwirbt der Erbe den Nachlass ohne jegliche Mitwirkung seinerseits, selbst ohne sein Wissen und gegebenenfalls sogar gegen seinen Willen. Er hat deshalb ein Ausschlagungsrecht, § 1942 Abs. 1.12 15 3. Abschnitt: Rechtsquellen des Erbrechts A. Materielles Recht Die materiellen Vorschriften des Erbrechts befinden sich überwiegend im 5. Buch des BGB: §§ 1922 – 2385. In den übrigen Abschnitten des BGB finden sich einzelne Vorschriften mit erbrechtlichen Auswirkungen, z.B. Erbenbesitz – § 857, erhöhter gesetzlicher 9 10 11 12 16 Vgl. dazu AS-Skript Gesellschaftsrecht (2014). Vgl. BGH NJW 1993, 999. Ruby ZEV 2006, 351. Vgl. Muscheler JA 2004, 494 ff. zu den Grundprinzipien des deutschen Erbrechts. 3 Erbrecht.fm Seite 4 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 1. Teil Einführung Erbteil bei Zugewinngemeinschaft – § 1371 Abs. 1. Auch in anderen Gesetzen sind vereinzelt Normen mit erbrechtlichen Konsequenzen vorhanden, vgl. insbesondere § 27 HGB – Haftung des Erben bei Firmenfortführung. B. Verfahrensrecht 17 Die verfahrensrechtlichen Regeln bezüglich des Erbrechts finden sich nunmehr überwiegend im Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG). Das FamFG ist Bestandteil des FGGReformgesetzes (FGG-RG) vom 17.12.200813 und hat zum 01.09.2009 das Gesetz in den Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit (FGG) abgelöst.14 Einzelne verfahrensrechtliche Vorschriften stehen u.a. in der Zivilprozessordnung, dem Zwangsversteigerungsgesetz, der Insolvenzordnung, dem Beurkundungsgesetz und zum Teil bereits im BGB, vgl. z.B. §§ 2353 ff. zur Erteilung und Einziehung des Erbscheins. C. Internationales Erbrecht 18 Aufgrund zunehmender Mobilität steigt die Zahl der Erbfälle mit Auslandsbezug stetig an. Bei diesen Fällen stellt sich die Frage, ob deutsches Erbrecht oder das Erbrecht eines anderen Staates Anwendung findet. I. Rechtslage für Erbfälle bis 16.08.2015 19 Die für das Erbrecht maßgebenden Regeln des deutschen Internationalen Privatrechts sind in Art. 25, 26 EGBGB enthalten.15 20 n Gemäß Art. 25 Abs. 1 EGBGB unterliegt die Erbfolge dem Recht des Staates, dem der Erblasser zum Zeitpunkt seines Todes angehörte (Staatsangehörigkeitsprinzip). D.h. für die Beerbung eines Deutschen gilt deutsches Erbrecht, auch wenn der Erblasser seinen Wohnsitz im Ausland hatte. Demgegenüber ist für die Beerbung eines Ausländers dessen Heimatrecht maßgebend, auch wenn er seinen Wohnsitz in Deutschland hatte. Für Personen mit mehrfacher Staatsangehörigkeit und Staatenlose gelten die Regelungen des Art. 5 Abs. 1, 2 EGBGB. 21 n Gemäß Art. 25 Abs. 2 EGBGB kann der Erblasser für im Inland belegenes unbewegliches Vermögen in der Form einer Verfügung von Todes wegen deutsches Recht wählen. Dadurch kann es zu einer sogenannten Nachlassspaltung kommen. D.h., dass verschiedene Nachlassgegenstände erbrechtlich nach unterschiedlichen Rechtsordnungen behandelt werden. Der gleiche Effekt kann eintreten, wenn das Heimatrecht des Erblassers für Grundstücke im Ausland auf das dort geltende Recht verweist.16 13 BGBl. I, 2586. 14 Vgl. zum FGG-RG Borth FamRZ 2009, 157; Hartmann NJW 2009, 321; speziell zum Nachlassverfahren nach dem FamFG Zimmermann ZEV 2009, 53. 15 Vgl. dazu Brox/Walker Rn. 820 ff. 16 Olzen Rn. 73. 4 Erbrecht.fm Seite 5 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 Rechtsquellen des Erbrechts n Art 26 Abs. 1, 3 und 4 EGBGB stellen sicher, dass dem Erblasserwillen nach Möglichkeit Geltung verschafft wird, indem für die Form einer Verfügung von Todes wegen ein Katalog von Anknüpfungspunkten aufgestellt wird. Neben dem Recht des Staates, dem der Erblasser bei Errichtung der Verfügung von Todes wegen oder zum Zeitpunkt seines Todes angehörte, genügt z.B. auch die Wahrung der Form nach dem am Ort der Verfügungserrichtung geltenden Recht oder, soweit sich die Verfügung auf Grundstücke bezieht, die Wahrung der Formerfordernisse nach dem Recht des Ortes, an dem sich das unbewegliche Vermögen befindet.17 3. Abschnitt 22 II. Rechtslage für Erbfälle ab 17.08.2015 Die Art. 25, 26 EGBGB werden für alle ab dem 17.08.2015 eintretenden Erbfälle durch die Art. 20 ff. EU-ErbVO18 ersetzt. Durch die EU-ErbVO soll die Abwicklung grenzüberschreitender Erbfälle vereinfacht und erleichtert werden:19 23 Nach Art. 21 Abs. 1 EU-ErbVO unterliegt die gesamte Rechtsnachfolge von Todes wegen grundsätzlich dem Recht des Staates, in dem der Erblasser im Zeitpunkt seines Todes seinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte (Aufenthaltsprinzip). 24 n Diese Regelung ist die bedeutsamste Änderung zur gegenwärtigen Rechtslage in Deutschland.20 Für die Bestimmung des gewöhnlichen Aufenthaltsorts ist eine Gesamtbeurteilung der Lebensumstände des Erblassers in den Jahren vor seinem Tod und im Zeitpunkt seines Todes vorzunehmen. Dabei sind alle relevanten Tatsachen zu berücksichtigen, insbesondere die Dauer und die Regelmäßigkeit des Aufenthalts des Erblassers in dem betreffenden Staat sowie die damit zusammenhängenden Umstände und Gründe.21 Nur wenn die Gesamtheit aller Umstände eine offensichtlich engere Verbindung des Erblassers zu einem anderen Staat ergibt, ist gemäß Art. 21 Abs. 2 EU-ErbVO dessen Recht auf die Rechtsnachfolge von Todes wegen anzuwenden. n Art. 22 Abs. 1 EU-ErbVO ermöglicht es dem Erblasser, durch Verfügung von Todes wegen zu bestimmen, dass unabhängig von seinem gewöhnlichen Aufenthaltsort die gesamte Rechtsnachfolge von Todes wegen dem Recht des Staates seiner Staatsangehörigkeit zur Zeit der Rechtswahl oder im Zeitpunkt seines Todes unterliegt (Rechtswahlmöglichkeit). 25 n Gemäß Art. 24 Abs. 1 EU-ErbVO beurteilt sich die die Zulässigkeit und materielle Wirksamkeit eines (gemeinschaftlichen) Testaments nach dem Recht, das auf den Erbfall anwendbar wäre, wenn er sich zum Zeitpunkt der Testamentserrichtung ereignen würde. Diese Regelung stellt sicher, dass ein Testament, das der Erblasser 26 17 Leipold Rn. 20. 18 Verordnung (EU) Nr. 650//2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 04.07.2012 über die Zuständigkeit, das anzuwendende Recht, die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen und die Annahme und Vollstreckung öffentlicher Urkunden in Erbsachen sowie zur Einführung eines Europäischen Nachlasszeugnisses, ABl. EU vom 27.07.2012, L 201/07. Die EU-ErbVO gilt in allen Mitgliedstaaten der EU mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs, Irlands und Dänemarks. 19 Vgl. dazu Staudinger/Friesen JA 2014, 641 ff. 20 Staudinger/Friesen JA 2014, 641, 643. 21 Brox/Walker Rn. 830b. 5 Erbrecht.fm Seite 6 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 1. Teil Einführung nach dem an seinem Aufenthaltsort geltenden Recht errichtet, nicht durch einen späteren Umzug unwirksam wird.22 Für die Zulässigkeit, materielle Wirksamkeit und Bindungswirkung von Erbverträgen gilt die Sonderreglung des Art. 25 EU-ErbVO, die danach unterscheidet, ob der Erbvertrag nur den Nachlass einer oder mehrerer Personen betrifft. 27 n Hinsichtlich der formellen Wirksamkeit eines Testaments enthält Art. 27 EU-ErbVO einen Katalog von Anknüpfungspunkten, der demjenigen des bisher geltenden Art. 26 EGBGB entspricht. Neben dem Recht des Staates, dem der Erblasser bei Errichtung der Verfügung von Todes wegen oder zum Zeitpunkt seines Todes angehörte, genügt daher weiterhin auch die Wahrung der Form nach dem am Ort der Verfügungserrichtung geltenden Recht oder, soweit sich die Verfügung auf Grundstücke bezieht, die Wahrung der Formerfordernisse nach dem Recht des Ortes, an dem sich das unbewegliche Vermögen befindet. 28 n Art. 62 ff. EU-ErbVO führen ein Europäisches Nachlasszeugnis (ENZ) ein. Dieses auf Antrag ausgestellte Zeugnis dient der Legitimation der Erben, Vermächtnisnehmer, der Testamentsvollstrecker und Nachlassverwalter in einem anderen Mitgliedstaat. Das ENZ soll die grenzüberschreitende Abwicklung von Erbfällen erleichtern. Beachte: Das ENZ tritt nicht an die Stelle des innerstaatlichen Erbscheins, vgl. Art. 62 Abs. 3 EU-ErbVO. Vielmehr soll es Erben und Testamentsvollstreckern den Nachweis erleichtern, die ihre Rechtsstellung in einem anderen Mitgliedstaat geltend machen. 4. Abschnitt: Wesentliche Fragen des Erbrechts – Überblick 29 Mit dem Eintritt des Todes stellen sich im Wesentlichen die folgenden Fragen: n Wer ist Erbe, wer erwirbt also mit Eintritt des Todes das Vermögen als Ganzes? – Vgl. dazu 2.–4. Teil Rn. 30 ff. n Welche Rechtsstellung hat der Erbe; welche Ansprüche kann er geltend machen und wie ist der Nachlass zu verwalten? – Vgl. dazu 5. Teil Rn. 342 ff. n Wie ist der Nachlass zu verteilen? Es müssen die Nachlassverbindlichkeiten erfüllt werden. – Vgl. dazu 6. Teil Rn. 427 ff. n Wie wirken sich Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall aus? – Vgl. dazu 7. Teil Rn. 493 ff. 22 Simon/Buschbaum NJW 2012, 2393, 2396. 6 Erbrecht.fm Seite 50 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 3. Teil Zusammenfassende Übersicht Wirksamkeitsvoraussetzungen der Verfügung von Todes wegen Testierwille n Die Erklärung muss auf den Willen schließen lassen, dass der Erblasser sich binden und eine bestimmte erbrechtliche Regelung treffen will. Er muss eine Willenserklärung abgeben. In Zweifelsfällen findet nicht § 2084, sondern § 133 Anwendung. n Nach h.A. findet § 116 S. 1 Anwendung; die Vorschriften des § 116 S. 2 und des § 117 – Scheingeschäft – gelten nicht, weil das Testament (anders als der Erbvertrag) keine empfangsbedürftigen Willenserklärungen enthält (str.). Testierfähigkeit n Der Volljährige, wenn nicht § 2229 Abs. 4 vorliegt. n Der Minderjährige nach Vollendung des 16. Lebensjahres kann ein öffentliches Testament durch Erklärung gegenüber dem Notar oder durch Übergabe einer offenen Schrift errichten. Höchstpersönlichkeit n Nach § 2064 ist weder Vertretung im Willen noch Vertretung in der Erklärung zulässig. n Nach § 2065 darf die Bestimmung über die Geltung der Verfügung, die Person des Bedachten und des Gegenstandes der Zuwendung keinem Dritten überlassen werden. n n n Potestativbedingungen sind gültig, wenn sie nicht auf Unentschlossenheit beruhen. Der Dritte darf den Bedachten bezeichnen = benennen, wenn der Erblasser ausreichende Wertmaßstäbe angegeben hat; also nicht bei freiem Ermessen. § 2065 gilt nicht für Vermächtnisse (§§ 2151–2153). Keine Nichtigkeitsgründe n § 134, wenn gegen ein gesetzliches Verbot verstoßen wird. n § 138, wenn das Zustandekommen, der Inhalt oder der verfolgte Zweck der Anordnung sittlich anstößig sind. n § 2077 bei Auflösung einer Ehe, Verlobung oder Lebenspartnerschaft Folgen teilweiser Unwirksamkeit 50 n Bei Unwirksamkeit einer von mehreren Verfügungen in einem Testament: § 2085. n Bei teilweiser Unwirksamkeit einer Verfügung ist Anwendbarkeit des § 2085 str. Erbrecht.fm Seite 51 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 Die Formen der Verfügungen von Todes wegen 3. Abschnitt 3. Abschnitt: Die Formen der Verfügungen von Todes wegen Der Erblasser kann durch Verfügung von Todes wegen die gesetzlich zulässigen Anordnungen für den Todesfall treffen. Eine Verfügung von Todes wegen liegt vor, wenn n der Erblasser einseitig im Testament Anordnungen für den Todesfall trifft (A.), n der Erblasser mit einem Dritten einen Erbvertrag abschließt (B.) oder n Eheleute oder gleichgeschlechtliche Lebenspartner ein gemeinschaftliches Testament errichten (C.). A. Das einseitige Testament Das Testament besteht in einem einseitigen Rechtsgeschäft. Es wird vom Gesetz (im Gegensatz zum Erbvertrag) auch als letztwillige Verfügung bezeichnet, da es vom Erblasser zu Lebzeiten jederzeit widerrufen werden kann, § 2253. Für das einseitige Testament sind Formvorschriften zu beachten (I.). Die Anordnungen im einseitigen Testament binden den Erblasser nicht, sondern können jederzeit widerrufen werden (II.). 133 I. Formvorschriften Es kann nur der formgerecht geäußerte Wille des Erblassers Berücksichtigung finden. Die mündlichen Erklärungen des Erblassers, die erst mit dem Tode Rechtsfolgen auslösen sollen, sind formnichtig. 134 Die Formvorschriften sollen zum einen dafür Sorge tragen, dass der Wille des Erblassers ermittelt werden kann und dass eine Verfälschung des Erblasserwillens unterbleibt (Beweisfunktion); zum anderen soll der Erblasser bei der Äußerung seines letzten Willens Gelegenheit haben, den Inhalt der Anordnungen zu überdenken (Warnfunktion).149 Welchen Formerfordernissen das Testament genügen muss, bestimmt sich danach, ob es sich um ein ordentliches oder außerordentliches Testament handelt. Testamentsformen Außerordentliche Testamente Ordentliche Testamente Eigenhändiges Testament Öffentliches Testament vor Notar durch mündliche Erklärung Seetestament durch Übergabe einer Schrift Nottestament Bürgermeistertestament Dreizeugentestament 149 BGHZ 80, 246, 250 f.; Lange/Kuchinke § 16 IV 3. 51 Erbrecht.fm Seite 143 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 Die Rechtsstellung des Erben – die Verwaltung 5. Teil 5. Teil: Die Rechtsstellung des Erben – die Verwaltung Vom Eintritt des Todes bis zur endgültigen Verteilung des Nachlasses muss anstelle des Erblassers eine andere Person das Vermögen verwalten. n Der berufene Alleinerbe ist berechtigt, Ansprüche, die zum Nachlass gehören, geltend zu machen, und er hat – wie der Erblasser – das Vermögen zu verwalten (1. Abschnitt). n Sind mehrere Personen Erben, so bilden diese eine Miterbengemeinschaft. Ihnen gehört der Nachlass zur gesamten Hand (§ 2032), und sie sind gemäß § 2038 grundsätzlich nur zur gemeinsamen Verwaltung des Nachlasses befugt (2. Abschnitt). n Soll nach dem Willen des Erblassers zunächst eine Person Erbe sein und danach eine andere Person den Nachlass des Erblassers erhalten, so liegt eine Vor- und Nacherbschaft vor. In diesem Fall muss gewährleistet sein, dass der Nacherbe noch etwas aus dem Nachlass des Erblassers erhält. Daher werden bestimmte Verfügungen des Vorerben mit Eintritt des Nacherbfalls unwirksam, §§ 2112 ff. (3. Abschnitt). n Auch wenn der Erblasser die Testamentsvollstreckung anordnet (§§ 2203 ff.), beeinträchtigt er damit die Handlungsfreiheit seiner Erben (4. Abschnitt). 342 Bis zur Annahme der Erbschaft hat das Nachlassgericht gemäß § 1960 für die Sicherung des Nachlasses zu sorgen, soweit ein Bedürfnis besteht. Die Erben selbst können (ebenso unter bestimmten Voraussetzungen die Nachlassgläubiger) die gerichtliche Anordnung der Nachlassverwaltung beantragen (§ 1981), um die Beschränkung ihrer Haftung für Nachlassverbindlichkeiten zu erreichen (6. Teil 4. Abschnitt – Erbenhaftung). 1. Abschnitt: Der Alleinerbe und seine Rechtsstellung A. Der Grundsatz der Universalsukzession Nach dem Grundsatz der Universalsukzession rückt der Erbe mit dem Erbfall in die Rechtsstellung des Erblassers ein. Die Universalsukzession erfolgt gemäß § 1922 hinsichtlich des Vermögens des Erblassers. Der Begriff „Vermögen“ besagt nicht, dass nur geldwerte Güter vererblich sind. Der Grundsatz ist das Einrücken in die gesamte Rechtsstellung des Erblassers, so wie sie bei seinem Tode vorhanden ist. Dabei sind vermögensrechtliche Positionen grundsätzlich vererblich, höchstpersönliche Positionen sind dagegen grundsätzlich nicht vererblich. Durchbrechungen gibt es aber in beiden Fällen. n n 343 Nicht vererblich sind z.B. der Nießbrauch, vgl. § 1061 S. 1, und beschränkte persönliche Dienstbarkeiten, vgl. § 1090 Abs. 2. Der Leichnam des Erblassers ist ebenfalls nicht vererblich. Für die rechtliche Zulässigkeit von Obduktionen und Organentnahmen kommt es auf den Willen des Verstorbenen an; nur wenn ein solcher nicht feststellbar ist, ist nachrangig der Wille der Familienangehörigen zu berücksichtigen.470 Vererblich sind von den persönlichkeitsbezogenen Rechten z.B. die Urheberrechte (§§ 28, 64 UrhG); die Mitgliedschaft in einem Verein kann durch Satzung, die in einer OHG durch Gesellschaftsvertrag, vererblich gemacht werden (§§ 38 S. 1, 40, § 139 HGB). 470 Hk-BGB/Hoeren § 1922 Rn. 5; Roth NJW-Spezial 2015, 231 143 Erbrecht.fm Seite 144 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 5. Teil Die Rechtsstellung des Erben – die Verwaltung n n n Das allgemeine Persönlichkeitsrecht ist höchstpersönlich und folglich nicht vererblich. Allerdings gebietet die Wertentscheidung des Art. 1 Abs. 1 GG einen postmortalen Persönlichkeitsschutz, durch den der Erblasser vor Verunglimpfungen nach seinem Tod geschützt werden soll.471 Ferner sind die vermögenswerten Bestandteile des Persönlichkeitsrechts vererblich472 (vgl. zum allgemeinen Persönlichkeitsrecht im Einzelnen AS-Skript Schuldrecht BT 4 [2014]). Schmerzensgeldansprüche sind nach der ersatzlosen Streichung des § 847 Abs. 1 S. 2 (1990), der die Vererblichkeit des Schmerzensgeldanspruchs von der Rechtshängigkeit der Klage bzw. vom Anerkenntnis des Schädigers abhängig machte, uneingeschränkt vererblich. D.h., es kommt nicht darauf an, ob der Verletzte zu Lebzeiten den Willen bekundet hat, Schmerzensgeld zu fordern.473 Das rechtliche Schicksal des digitalen Nachlasses – z.B. der E-Mail-Account des Verstorbenen, seine Homepage, sein Ebay-Konto, seine Mitgliedschaft in einem sozialen Netzwerk – ist noch nicht abschließend geklärt. Fehlt es an einer wirksamen vertraglichen Abrede des Erblassers mit dem Diensteanbieter, soll der digitale Nachlass nach wohl überwiegender Ansicht gemäß § 1922 auf die Erben übergehen und nicht auf die nahen Angehörigen.474 Der Erbe erwirbt mit dem Erbfall den Besitz, und zwar so, wie ihn der Erblasser zur Zeit seines Todes hatte, also unabhängig davon, ob und wie der Erbe die tatsächliche Sachherrschaft erlangt (fiktiver Erbenbesitz, § 857).475 Dadurch wird der Erbe vom Erbfall an durch die besitzrechtlichen Vorschriften (§§ 858 ff.) und durch § 935 geschützt. Ansprüche, die dem Erblasser zustanden, kann nunmehr der Erbe als Rechtsnachfolger geltend machen. Er kann also die Ansprüche aus Kauf, Miete, Pacht, unerlaubter Handlung, Bereicherung usw. erheben.476 Soweit dem Erblasser dingliche Ansprüche aus §§ 985, 1007, 861 zustanden, kann der Erbe sie nunmehr geltend machen. Die Verjährung solcher zum Nachlass gehörender Ansprüche ist gemäß § 211 gehemmt. Eingriffe Dritter, die nach dem Erbfall in zum Nachlass gehörende Gegenstände erfolgen (z.B. Beschädigung einer Sache), lassen Ansprüche in der Person des Erben nach allgemeinen Regeln (z.B. §§ 985, 861, 1007, 812, 823 usw.) entstehen. Eine Besonderheit kann sich jedoch ergeben, wenn der Dritte sogenannter Erbschaftsbesitzer ist. B. Die Rechte des Erben gegen den Erbschaftsbesitzer, §§ 2018 ff. 344 Die §§ 2018 ff. regeln die Ansprüche des Erben gegen den Erbschaftsbesitzer.477 Erbschaftsbesitzer ist derjenige, der aufgrund eines vermeintlichen Erbrechts Erbschaftsgegenstände für sich in Anspruch nimmt. Ob der Erbschaftsbesitzer an das Erbrecht glaubt oder nicht, ist gleichgültig, wenn er es nur für sich in Anspruch nimmt. Bedeutsam ist die Gut- oder Bösgläubigkeit nur für die Haftung, vgl. § 2024.478 Anmerkung: Neben dem Erbschaftsanspruch stehen dem Erben die Einzelansprüche zu, z.B. Besitzschutzansprüche, §§ 861, 862, dingliche Herausgabeansprüche, §§ 985, 1065, 1227, deliktische Ansprüche usw. Dass die §§ 2018 ff. keine verdrängenden Sondernormen sind, 471 472 473 474 475 476 477 478 144 BVerfG 30, 173, 194 – Mephisto. BGHZ, 143, 214 – Marlene Dietrich. BGH NJW 1995, 783; Leipold Rn. 634. Brox/Walker Rn. 21a; Herzog NJW 2013, 3745 ff. Umfassend zur Übertragung des Besitzes vom Erblasser auf den Erben Ebenroth/Frank JuS 1996, 794. Vgl. BGH, Urt. v. 22.03.2013 – V ZR 28/12, NJW 2013, 2015 = RÜ 2013, 417. Röthel Jura 2012, 947 ff.; Prütting JuS 2015, 205 ff. Lange/Kuchinke § 40 II 3. Erbrecht.fm Seite 145 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 Der Alleinerbe und seine Rechtsstellung 1. Abschnitt zeigt schon die Regelung des § 2029, die sonst unnötig wäre. § 2029 stellt sicher, dass bei Konkurrenz von Erbschafts- und Einzelanspruch die Haftung sich stets nach den §§ 2018 ff. richtet; damit wird aber nur der Inhalt der Einzelansprüche beeinflusst, ohne dass diese Ansprüche in ihrem Bestand berührt werden.479 Der Vorteil für den Erben beim Anspruch aus § 2018 besteht darin, dass er nicht die konkrete rechtliche Beziehung des Erblassers zu den einzelnen Gegenständen darlegen muss, sondern nur die Voraussetzungen des Erbschaftsanspruchs (Anspruchsteller = Erbe, Anspruchsgegner = Erbschaftsbesitzer).480 I. Herausgabeanspruch gemäß § 2018 Mit dem Gesamtanspruch gemäß § 2018 kann der Erbe vom Erbschaftsbesitzer alles herausverlangen, was dieser aufgrund des ihm in Wirklichkeit nicht zustehenden Erbrechts aus der Erbschaft erlangt hat. Nach der Vorstellung des Gesetzgebers soll dieser Erbschaftsanspruch es dem wahren Erben erleichtern, den Nachlass vollständig zu erlangen, ohne auf eine Vielzahl von Einzelklagen angewiesen zu sein.481 345 Wegen dieses Normzwecks ist es für den Herausgabeanspruch aus § 2018 bei der 30-jährigen Sonderverjährung geblieben, vgl. § 197 Abs. 1 Nr. 2; zudem ist auch aus praktischer Sicht ein Gleichlauf der Verjährungsfrist des Anspruchs aus § 2018 mit dem Anspruch aus § 985 sinnvoll. n Gläubiger des Anspruchs ist der Erbe. Seine Erbenstellung bestimmt demnach Art und Inhalt der Anspruchsberechtigung. n n n n n 346 Bei Miterben ist § 2039 zu beachten. Danach können diese vor Auseinandersetzung nur Leistung an alle Miterben verlangen. Bei Vor-/Nacherbschaft ist der Vorerbe bis zum, der Nacherbe ab dem Nacherbfall anspruchsberechtigt (vgl. § 2139). Der Erbteilserwerber i.S.d. § 2033 kommt als Gläubiger ebenso in Betracht wie der Pfändungsgläubiger eines Erbteils. Ferner können der Testamentsvollstrecker oder der Nachlassverwalter bzw. Nachlassinsolvenzverwalter Gläubiger des Anspruchs sein. Umstritten ist, ob dem Nachlasspfleger, § 1960, der Erbschaftsanspruch zusteht.482 Schuldner des Anspruchs ist der Erbschaftsbesitzer. Das ist jeder, der aus dem Nachlass etwas (also einen Vermögensvorteil, wie z.B. eine Sache oder eine Forderung) erlangt hat (objektives Element) und sich dabei ein ihm tatsächlich nicht zustehendes Erbrecht (nicht: Vermächtnis) anmaßt (subjektives Element). 347 Eine solche Erbrechtsanmaßung liegt vor, wenn dem Besitzer das Erbrecht nicht oder (bei Miterben) nicht in vollem Umfang zusteht. Fällt die zunächst eingenommene Erbenstellung infolge von Anfechtung (§§ 2078 ff.) oder Erbunwürdigkeitserklärung (§§ 2339 ff.) weg, so wird der besitzende vermeintliche Erbe zum Erbschaftsbesitzer. Auch derjenige, der zunächst ohne Inanspruchnahme eines Erbrechts etwas aus dem Erblasservermögen erlangt hat und die Herausgabe nunmehr nachträglich unter Berufung auf ein vermeintliches Erbrecht verweigert, ist Erbschaftsbesitzer.483 479 480 481 482 483 Brox/Walker Rn. 597; Olzen Rn. 823; Richter JuS 2008, 97. Frank/Helms § 17 Rn. 2. Brox/Walker Rn. 573. Vgl. zum Streitstand Brox/Walker Rn. 574 m.w.N. BGH NJW 1985, 3068. 145 Erbrecht.fm Seite 146 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 5. Teil Die Rechtsstellung des Erben – die Verwaltung 348 Kein Erbschaftsbesitz ist in den folgenden Fällen gegeben: n n n n 349 bei Wegfall der vorläufigen Erbenstellung infolge Ausschlagung, da der vorläufige Erbe den Nachlass aufgrund eines ihm zustehenden Erbrechts erlangt hat. Es bestehen bei dieser Konstellation aber Ansprüche aus GoA, vgl. § 1959. bei Besitz aufgrund eines vermeintlichen Anspruchs gegen den Erben oder ohne solchen, insbesondere nach Diebstahl. In diesem Fall kommen Ansprüche aus §§ 858 ff., 985 ff., 812 ff. in Betracht. beim Besitz des Testamentsvollstreckers, Nachlasspflegers, Nachlass(-insolvenz-)verwalters, da diese Personen kein Erbrecht an dem Nachlass beanspruchen, sondern den Nachlass aufgrund ihrer Verwaltungsaufgaben besitzen.484 bei Besitz des Vorerben, der den Eintritt der Nacherbfolge zu Unrecht bestreitet. Der Vorerbe ist gemäß § 2130 gegenüber dem Nacherben herausgabepflichtig. Die strengere Haftung des § 2130 geht nach h.M. als lex specialis vor.485 Der Gesamtanspruch nach § 2018 geht auf Herausgabe des gesamten beim Erbschaftsbesitzer vorhandenen Nachlasses. Er ist jedoch auf Herausgabe eines einzelnen Gegenstands beschränkbar. Der Erbschaftsbesitzer hat dem Erben über Bestand und Verbleib der Erbschaftsgegenstände gemäß § 2027 Abs. 1 Auskunft zu erteilen. Anmerkung: Wird der Erbschaftsanspruch eingeklagt, so müssen die einzelnen Nachlassgegenstände, die herausverlangt werden, wegen des Erfordernisses eines bestimmten Klageantrags gemäß § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO genau bezeichnet werden. Dies kann jedoch zunächst unterbleiben, wenn gemäß § 254 ZPO eine Stufenklage auf Vorlage eines Verzeichnisses der Erbschaftsgegenstände, § 260, und auf Herausgabe erhoben wird. II. Erweiterung der Herausgabepflicht durch § 2019 und § 2020 § 2019 und § 2020 sind keine eigenständigen Anspruchsgrundlagen, sondern erweitern lediglich den Anspruchsumfang des § 2018.486 1. Dingliche Surrogation gemäß § 2019 350 Die Herausgabepflicht bezieht sich auch auf Ersatzstücke, die der Erbschaftsbesitzer durch Rechtsgeschäft mit Mitteln der Erbschaft erwirbt, § 2019. § 2019 bewirkt, dass dem wahren Erben das Surrogat dinglich zugeordnet wird, d.h. das Surrogat tritt automatisch und ohne Durchgangserwerb beim Erbschaftsbesitzer an die Stelle des Nachlassgegenstandes. Zweck dieser dinglichen Surrogation sind der Schutz des Erben vor dem Verlust von Nachlasswerten sowie Schutz der Gläubiger vor einer wertmäßigen Aushöhlung der Erbschaft.487 Beispiel: Nach dem Tode des E hatte sein Sohn S, der sich für den gesetzlichen Alleinerben hielt, vom Sparguthaben des Erblassers i.H.v. 50.000 € einen BMW X1 von Händler H erworben. Nach zwei Monaten stellt sich heraus, dass E seinen Freund F testamentarisch zum Alleinerben eingesetzt hat. Wer ist Eigentümer des BMW? 484 485 486 487 146 Schlüter Rn. 616. Palandt/Weidlich § 2018 Rn. 7 m.w.N.; a.A.: Soergel/Harder § 2130 Rn. 6. Prütting JuS 2015, 205, 206 m.w.N. Vgl. zu Problemen der dinglichen Surrogation im Einzelnen Löhnig JA 2003, 990 ff. Erbrecht.fm Seite 147 Mittwoch, 3. Juni 2015 4:53 16 Der Alleinerbe und seine Rechtsstellung 1. Abschnitt S könnte gemäß § 929 S. 1 von H das Eigentum an dem Kfz erworben haben. Die Voraussetzungen des § 929 S. 1 liegen zwischen S und H auch vor, doch die Rechtsfolge des Eigentumsübergangs auf S greift wegen § 2019 nicht ein: S hat den BMW als Erbschaftsbesitzer mit Mitteln der Erbschaft erworben, sodass der wahre Erbe F Eigentümer des BMW geworden ist. Die Surrogation setzt voraus, dass ein Erwerb durch Rechtsgeschäft mit Mitteln der Erbschaft erfolgt. Das ist der Fall, wenn die Gegenleistung aus dem Nachlass erbracht wird. Ist die Verfügung über den Nachlassgegenstand durch den Erbschaftsbesitzer (insbesondere mangels Gutgläubigkeit des Erwerbers bzw. wegen Abhandenkommens) nicht wirksam, kann der Erbe durch Genehmigung die Voraussetzungen des § 2019 herbeiführen (ähnlich § 816 Abs. 1). Bei einer nachfolgenden weiteren Surrogation spricht man auch von Kettensurrogation. 351 Beispiel: Voreiliger Verkauf Nach dem Tode der E hatte die als einzige gesetzliche Erbin in Betracht kommende Nichte N den Nachlass in Besitz genommen. Sie war der Meinung, es sei gesetzliche Erbfolge eingetreten, obwohl die E wiederholt geäußert hatte, sie habe ein Testament errichtet. Später fand sich ein Testament, in dem die Freundin F als Alleinerbin eingesetzt war. N hatte inzwischen eine zum Nachlass gehörende Perlenkette für 2.000 € an X verkauft. Rechte der F? I. F kann als Erbin von der Erbschaftsbesitzerin N gemäß § 2018 Herausgabe des aus der Erbschaft Erlangten verlangen. Nach § 2019 ist auch das aus der Erbschaft erlangt, was der Erbschaftsbesitzer durch Rechtsgeschäft mit Mitteln der Erbschaft erwirbt. Als N die zum Nachlass gehörende Perlenkette an die X für 2.000 € veräußerte, erlangte N die 2.000 € durch Rechtsgeschäft mit Mitteln der Erbschaft. Die 2.000 € traten damit an die Stelle der Perlenkette – dingliche Surrogation, sodass F diese von N gemäß § 2018 herausverlangen kann. II. X hat jedoch kein Eigentum an der Perlenkette erlangt, da N als Nichtberechtigte verfügt hat und ein gutgläubiger Erwerb gemäß § 932 ausscheidet, weil die Perlenkette der F abhanden gekommen ist (§ 935). Daher kann F von X gemäß § 985 Herausgabe der Perlenkette verlangen. III. Der F steht nach h.A. ein Wahlrecht zu. n n Sie kann gemäß § 2018 die 2.000 € verlangen – dann liegt in der Forderung dieses Geldbetrags die Genehmigung der Veräußerung an die X – oder sie kann Herausgabe der Perlenkette gemäß § 985 von der X verlangen.488 2. Nutzungen gemäß § 2020 Die Herausgabepflicht umfasst ferner nach § 2020 alle aus Erbschaftsgegenständen gezogenen Nutzungen einschließlich der Früchte, an denen der Erbschaftsbesitzer das Eigentum erworben hat. 352 Die Vorschrift erfasst nur tatsächlich gezogene Nutzungen i.S.d. § 100 (anders z.B. § 987 Abs. 2). Der Eigentumserwerb an Früchten richtet sich nach § 955. Soweit nicht der Erbschaftsbesitzer, sondern der Erbe Eigentümer geworden ist (§ 953, insbesondere bei Bösgläubigkeit des Erbschaftsbesitzers), besteht ein Herausgabeanspruch nach § 985. III. Schadensersatzansprüche des Erben gemäß §§ 2023 ff. Der Anspruch aus § 2018 geht ins Leere, wenn der vom Erbschaftsbesitzer erlangte Gegenstand verbraucht oder vernichtet ist. Während es für den Herausgabeanspruch aus 353 488 Soergel/Dieckmann § 2019 Rn. 3; Erman/Horn § 2019 Rn. 1a, 1e; Staudinger/Gursky § 2019 Rn. 4. 147 BuchErbRSIX.fm Seite 226 Freitag, 5. Juni 2015 1:48 13 Stichworte Stichwortverzeichnis Die Zahlen verweisen auf die Randnummern. Abänderungsbefugnis ...........................................220 Abhängigkeit der Verfügungen ..........................189 Abhängigkeit wechselbezüglicher Verfügungen im Bestand ..................................216 Abkömmlinge ............................................................447 Ablauf der Schonfristen .........................................479 Abschlussfunktion ...................................................143 Abweichende Verfügung ......................................175 Aktivvermögen ..................................................11, 452 Alleinerbe ....................................................................343 Alleinerbschein .........................................................413 Alternative Erbeinsetzung ...................................... 76 Amt des Testamentsvollstreckers ......................410 Änderungen im Testament ..................................144 Änderungsvorbehalt ...............................................179 Andeutungstheorie ....................................... 208, 251 Anfechtung .................................................................188 Anfechtung der Verfügung von Todes wegen ............................................... 275, 319 Anfechtung im gemeinschaftlichen Testament ..............................................................313 Anfechtung von Erbverträgen .............................303 Anfechtungsberechtigung ......................... 275, 292 Anfechtungserklärung ................................. 275, 294 Anfechtungsfrist ............................................. 275, 294 Anfechtungsgrund ........................................ 276, 314 Anfechtungsklage ....................................................319 Annahme der Erbschaft .........................................334 Anordnung der Testamentsvollstreckung .................................................93, 408 Anrechnung ..................................................... 454, 495 Anspruchsberechtigter ..........................................436 Anteilsübertragung .................................................364 Anwachsung ..............................................................266 Anwartschaftsrecht .................................................406 Aufgaben des Testamentsvollstreckers ...........409 Aufgebotseinrede ....................................................478 Aufgebotsverfahren ................................................479 Aufhebungstestament ...........................................180 Aufhebungsvertrag .................................................180 Auflage .........................................................................444 Auflösend bedingter Vollerbe .............................230 Aufrechterhaltungswille ........................................221 Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft ........................................................385 Auseinandersetzungsguthaben .........................367 Auseinandersetzungsvertrag ...............................386 Ausgleichung .................................................. 452, 495 Auslegung ...................................................................497 Auslegung der Verfügung von Todes wegen .........................................................236 Auslegung von Erbverträgen ...............................272 226 Auslegung von gemeinschaftlichen Testamenten ......................................................... 274 Auslegungsregeln .................................................... 261 Auslegungsregeln bei Vor- und Nacherbschaft ................................................................. 267 Auslegungsregeln für bedingte Zuwendungen ...................................................... 261 Ausschlagung ...................................................221, 332 Ausschließungseinrede ......................................... 480 Ausschluss der Anfechtung .................................. 295 Ausschluss der Auseinandersetzung ................ 392 Ausschluss der Bindung ........................................ 179 Ausschluss von der Erbfolge ................................ 317 Auswahl des Vermächtnisnehmers durch Dritte ........................................................................ 121 Außenverhältnis ....................................................... 373 Außerordentliches Testament ............................ 134 Bedingte Erbeinsetzung ...........................................81 Bedingte Zuwendungen ....................................... 261 Bedingung .................................................................. 505 Bedingungsfeindlichkeit von Annahme und Ausschlagung .............................................. 338 Beeinträchtigende Verfügung ............................ 175 Beeinträchtigung des Vermächtnisnehmers .................................................................. 197 Beeinträchtigungsabsicht ..................................... 195 Beerdigungskosten ........................................429, 452 Befreite Vorerbschaft .............................................. 407 Befristung ................................................................... 500 Behindertentestament ........................................... 126 Benennung eines Nacherben .............................. 114 Berechnung des Nachlasswertes ....................... 452 Berechnung des Pflichtteils .................................. 471 Berechnung des Pflichtteilsanspruchs ............. 450 Berliner Testament .................................................. 224 Beschränkte Bindungswirkung ........................... 200 Beschränkte Erbenhaftung ................................... 477 Beschränkter Änderungsvorbehalt ................... 179 Beschränkungen .............................................459, 462 Beschränkungen des Vorerben ........................... 399 Beschwerter ............................................................... 436 Beschwerungen ...............................................459, 462 Besondere erbrechtliche Auslegungsregeln ...................................................................... 261 Besondere Wirksamkeitsvoraussetzungen des Erbvertrags .................................................... 170 Beweisfunktion ......................................................... 134 Bindung an wechselbezügliche Verfügungen ......................................................... 217 Bindungswirkung des Erbvertrags .................... 164 Bonifatius-Fall ............................................................ 515 BuchErbRSIX.fm Seite 227 Freitag, 5. Juni 2015 1:48 13 Stichworte Bruchteil ...................................................................... 451 Bürgermeistertestament ....................................... 134 Dauervollstreckung ................................................ 126 Deckungsverhältnis ................................................ 518 Dingliche Surrogation ...................................350, 380 Doppelnatur des Erbvertrags .............................. 164 Dreimonatseinrede ................................................. 478 Dreißigster .....................................................................58 Dreizeugentestament ............................................ 134 Durchführung der Auflage ................................... 444 Dürftigkeitseinrede ................................................. 486 Ebenbürtige Ehe ...................................................... 124 Echter Vertrag zugunsten Dritter ....................... 517 Ehegatte ...................................................................... 447 Ehegattenerbvertrag .....................................169, 199 Eigenhändiges Testament .................................... 134 Eigenverbindlichkeit ............................................... 431 Einheitsprinzip ................................................ 226, 230 Einheitstheorie .......................................................... 473 Einrede des ungeteilten Nachlasses ................. 491 Einseitiger Erbvertrag ............................................. 165 Einsetzung eines Testamentsvollstreckers ..... 393 Einsetzung mehrerer Erben ................................. 265 Eintritt des Nacherbfalls ........................................ 223 Eintritt und Umfang der Bindung ...................... 175 Eintrittsrecht ..........................................................33, 37 Einverständliche Aufhebung ............................... 180 Empfängerhorizont ................................................. 238 Enterbung ......................................................................81 Entfallen der Bindungswirkung .......................... 220 Entgeltlicher Erbvertrag ........................................ 167 Erbauseinandersetzung kraft Gesetzes ........... 390 Erbeinsetzung auf Bruchteile .............................. 263 Erbeinsetzung unter Bedingung oder Befristung .................................................................83 Erbeinsetzung zu Bruchteilen ............................. 389 Erben dritter Ordnung ..............................................41 Erben entfernterer Ordnungen .............................43 Erben erster Ordnung ........................................32, 33 Erben vierter Ordnung ..............................................43 Erben zweiter Ordnung ............................................39 Erbenbestimmung ..............................................30, 76 Erbfähigkeit ..................................................................... 4 Erbfähigkeit der GbR .................................................10 Erbfähigkeit des nasciturus ....................................... 6 Erbfähigkeit juristischer Personen .......................... 8 Erbfähigkeit natürlicher Personen .......................... 5 Erbfähigkeit von Personenhandelsgesellschaften ........................................................... 9 Erbfall ................................................................... 1, 14, 80 Erbfallschulden ......................................................... 429 Erbfolge bei nichtehelicher Abstammung ........68 Erbfolge, gesetzliche .................................................30 Erblasser ........................................................................... 3 Erblasserschulden ....................................................428 Erbquote ........................................................................ 78 Erbrecht bei der nichtehelichen Lebensgemeinschaft .......................................................... 59 Erbrecht der Verwandten ........................................ 31 Erbrecht des Ehegatten ............................................ 46 Erbrecht des Staates .................................................. 71 Erbrechtliche Betrachtung ............................... 48, 63 Erbrechtliche Bindung ............................................222 Erbrechtsgarantie .....................................................445 Erbrechtsgleichstellungsgesetz ............................ 68 Erbschaft ........................................................................ 11 Erbschaftsbesitzer ....................................................344 Erbschaftskauf ...........................................................364 Erbschaftsteuer .........................................................429 Erbschaftsteuerrecht ...............................................495 Erbschaftsverwaltungsschulden .........................430 Erbschein ..................................................112, 365, 411 Erbunwürdigkeit .......................................................318 Erbunwürdigkeitsgründe ......................................319 Erbvertrag ..................................12, 72, 132, 164, 495 Erbvertrag unter Verlobten ..................................199 Erbverzicht ..................................................................322 Erbverzichtsvertrag ..................................................221 Erfüllung der Pflichtteilsansprüche ...................445 Erfüllung der Vermächtnisse ................................436 Ergänzende Testamentsauslegung ...................246 Erklärungsirrtum ............................................. 276, 277 Erläuternde Testamentsauslegung ....................241 Ermittlung des Erblasserwillens ................ 237, 238 Ersatzberufung ............................................................ 80 Ersatzerbe ....................................................................225 Ersatzerbschaft ............................................................ 80 Ersetzungsbefugnis .................................................480 Erwerb durch Rechtsgeschäft mit Mitteln der Erbschaft .........................................................350 Falsche Personenbezeichnung ...........................254 Fälschungsrisiko .......................................................136 Feststellung der Vaterschaft ................................... 69 Folgen der Wechselbezüglichkeit ......................215 Folgen teilweiser Unwirksamkeit .......................129 Form der Anfechtungserklärung ........................294 Form des gemeinschaftlichen Testaments ........202 Form des ordentlichen Testaments ...................135 Form des Widerrufs eines Testaments ..............220 Formerfordernis ........................................................137 Freie Verfügungsbefugnis .....................................222 Freiwillige Gerichtsbarkeit ....................................415 Frist- und formgerechte Ausschlagung ...........333 Gattungsvermächtnis .............................................439 Gebot der Höchstpersönlichkeit ........................... 94 Gegenständlich beschränkter Erbschein .........413 Geheimer Vorbehalt .................................................. 98 Geliebtentestament ................................................125 227 BuchErbRSIX.fm Seite 228 Freitag, 5. Juni 2015 1:48 13 Stichworte Gemeinsamer Widerruf ..........................................217 Gemeinschaftlicher Erbschein .............................413 Gemeinschaftlicher Teilerbschein ......................413 Gemeinschaftliches Testament ...................................... 12, 72, 200, 495 Gemeinschaftliches Vermögen ...........................361 Gesamthandsgemeinschaft .................................361 Gesamthandsklage ..................................................491 Gesamtrechtsnachfolge ........................................... 14 Gesamtschuldklage .................................................491 Gesetzliche Ergänzungsvorschriften .................255 Gesetzliches Erbrecht des gleichgeschlechtlichen Lebenspartners ......................................... 60 Gesetzliches Erbrecht des Staates ........................ 71 Gesetzliches Verbot .................................................122 Gleichgeschlechtliche Lebenspartner ........................................................... 200, 447 Gleichheit der Erbteile ............................................265 Gleichstellung nichtehelicher Kinder .................. 68 Gradsystem ................................................................... 43 Grenzen der Testierfreiheit ..................................... 13 Großeltern ..................................................................... 41 Großer Pflichtteil .......................................................472 Grundprinzipien des Erbrechts ............................. 13 Grundsatz der Höchstpersönlichkeit ................102 Grundsatz freier Verfügungsbefugnis ..............222 Grundsätze der Auslegung ...................................237 Gruppenerbschein ...................................................413 Gültigkeitsvoraussetzungen ................................137 Gütergemeinschaft .................................................... 51 Güterrechtliche Regelung ....................................... 53 Güterstand .................................................................... 47 Gütertrennung ............................................................ 50 Haftung von Miterben ............................................490 Handschriftliche Niederschrift .............................140 Haushaltsgegenstände ............................................ 57 Häusliche Pflege .......................................................122 Höfeordnung .............................................................496 Hypothetischer Wille ...............................................249 Identitätsfunktion .....................................................143 Inhalt der Verfügung von Todes wegen .............................................................. 75 Inhalt des Erbscheins ..............................................412 Inhalt des Erbvertrags .............................................173 Inhalt des Erbverzichts ...........................................324 Inhalt des gemeinschaftlichen Testaments ............................................................209 Inhaltsirrtum ..............................................................277 Innenverhältnis .........................................................370 Inventarerrichtung ...................................................430 Inventaruntreue ........................................................489 Irrtümliche Falschbezeichnung ..........................254 Jahresfrist ....................................................................319 228 Kausalgeschäft .................................................326, 364 Kettensurrogation ................................................... 351 Kleiner Pflichtteil ...................................................... 473 Kreis der Bedachten ................................................ 256 Lebenspartnerschaft ..................................................60 Lebzeitiges Eigeninteresse ................................... 195 Leistungsstörung ..................................................... 330 Leistungsverweigerungsrecht ............................ 300 Letztwillige Verfügung .......................................... 133 Liquidationsgemeinschaft .................................... 385 Maßnahmen der ordnungsmäßigen Verwaltung ............................................................ 370 Mehrdeutige Bezeichnung ................................... 256 Minderjährige ............................................................ 101 Miteigentümer .......................................................... 366 Miterbengemeinschaft ................ 78, 342, 361, 491 Motivirrtum ................................................................ 278 Nacherbe ............................................................397, 406 Nacherbenvermerk ................................................. 400 Nacherbfall ................................................................. 229 Nachlass ................................................................ 11, 363 Nachlasseigenschulden ......................................... 431 Nachlasserbenschulden ........................................ 431 Nachlassgericht ........................................................ 408 Nachlassgläubiger ................................................... 483 Nachlassinsolvenzverfahren ................................ 483 Nachlassschulden .................................................... 452 Nachlasssicherungskosten ................................... 452 Nachlassteilung ........................................................ 386 Nachlassverbindlichkeit ...............................409, 432 Nachlassverwaltung ................................................ 483 Nachlassverwaltungskosten .......................432, 452 Nachlasswert ....................................................450, 452 Nasciturus ................................................................... 266 Nichteheliche Abstammung ...................................68 Nichtiges Kausalgeschäft ...................................... 331 Nichtigkeit der Verfügung von Todes wegen ........................................................ 122 Nottestamente .......................................................... 134 Notverfügungsrecht ............................................... 377 Notwendige Erhaltungsmaßnahmen ....................................... 372, 373, 377 Nutzungsanspruch .................................................. 352 Öffentlicher Glaube des Erbscheins .................. 417 Öffentliches Testament ......................................... 134 Ordentliches Testament ........................................ 134 Ordnungsgemäße Verwaltung ..................373, 377 Ordnungsgemäße Verwaltungsmaßnahme .. 370 Originalurkunde ....................................................... 144 Parentelsystem ............................................................31 Passivvermögen ..........................................................11 BuchErbRSIX.fm Seite 229 Freitag, 5. Juni 2015 1:48 13 Stichworte Pauschalierter Zugewinnausgleich ......................49 Pfändbarkeit des Pflichtteilsanspruchs ............ 475 Pflicht- oder Anstandsschenkung ..................... 465 Pflichtbelastete Rechtslage .................................. 435 Pflichtteilsanspruch ................................................ 450 Pflichtteilsberechtigter .......................................... 287 Pflichtteilsberechtigung ........................................ 447 Pflichtteilsentziehungsgrund ..................................82 Pflichtteilsergänzungsanspruch ................464, 495 Pflichtteilslast ............................................................ 458 Pflichtteilsquote ....................................................... 450 Pflichtteilsrestanspruch ......................................... 459 Potestativbedingungen ........................................ 105 Prinzip der Linien ........................................................39 Prinzip des Vonselbsterwerbs ................................15 Privatautonomie .........................................................13 Privatvermögen ........................................................ 361 Qualifizierter Zuwendungswille ......................... 439 Quotenbestimmung ............................................... 265 Rechtliche Bindung ................................................. 499 Rechtsausübungssperre ...........................................70 Rechtsfähigkeit der Erbengemeinschaft ......... 362 Rechtsfähigkeit der GbR ........................................ 362 Rechtsfolge der beeinträchtigenden Schenkung ............................................................. 196 Rechtsfolgen der Anfechtung ............................. 297 Rechtsfolgen des Erbverzichts ............................ 325 Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Todesfall ................................................................. 493 Rechtsgrund des Erbverzichtsvertrags ............ 326 Rechtsquellen des Erbrechts ..................................16 Rechtsstellung des Erben ..................................... 342 Rechtsstellung des Nacherben ........................... 406 Rechtsstellung des Vorerben .............................. 398 Rechtswirkungen der Vaterschaft ........................70 Repräsentationsprinzip .....................................33, 36 Rücknahme eines öffentlichen Testaments ............................................................ 155 Rücktritt vom Erbvertrag ....................................... 182 Rücktrittserklärung .................................................. 186 Rücktrittsgründe ...................................................... 183 Sammelerbschein .................................................... 413 Scheidung .................................................................. 221 Scheinerklärung ..........................................................98 Schenkung auf den Todesfall .............................. 500 Schenkung unter Lebenden ................................ 522 Schenkungsversprechen auf den Todesfall ................................................................. 504 Schenkungsversprechen unter Lebenden ............................................................... 503 Schenkungsvertrag ................................................. 508 Scherztestament .........................................................97 Schlusserbe ................................................................ 226 Schonfristen ...............................................................477 Schreibhilfe .................................................................141 Schulden ........................................................................ 11 Schuldrechtlicher Anspruch .................................437 Schwere Verfehlung ................................................184 Seetestament .............................................................134 Selbstanfechtung .....................................................306 Singularsukzession .................................................... 14 Sittenwidrigkeit .........................................................124 Sondervermögen .....................................................361 Sparbuch .....................................................................518 Sparvertrag .................................................................518 Stämme .......................................................................... 35 Stimmenmehrheit ....................................................370 Stückvermächtnis .....................................................439 Stufenklage .................................................................349 Subjektives Element ................................................347 Subsidiaritätsprinzip ...............................................126 Surrogation .................................................................350 Teilerbschein ..............................................................413 Teilungsanordnung ..........................................78, 387 Testament ............................................................... 12, 72 Testamentsauslegung ............................................226 Testamentseröffnung .............................................430 Testamentsformen ...................................................134 Testamentsvollstrecker ..........................................408 Testamentsvollstreckung ............................ 126, 342 Testierfähigkeit ............................................................ 94 Testierfähigkeit des Erblassers ............................... 99 Testierfreiheit ............................................................... 13 Testierwille .................................................................... 95 Tod des Vollmachtgebers ......................................525 Todeszeitpunkt ..............................................................2 Trennungsprinzip ........................................... 225, 229 Typenzwang ................................................................. 12 Übertragung des Erbteils ......................................364 Unbedingter Zuwendungswille ..........................439 Unbenannte Zuwendungen ................................466 Unbeschränkte Erbenhaftung .............................487 Unentgeltliche Zuwendungen ............................498 Unentgeltlicher Erbvertrag ...................................168 Universalsukzession .........................................14, 343 Unrichtiger Erbschein .............................................416 Unteilbarkeit von Annahme und Ausschlagung .......................................................339 Unterschrift des Erblassers ....................................143 Unterstämme ............................................................... 38 Unwirksamkeit erbrechtlicher Verfügungen .........................................................128 Valutaverhältnis ........................................................519 Vaterschaft .................................................................... 69 Verfehlung ..................................................................221 Verfügung des Miterben ........................................363 229 BuchErbRSIX.fm Seite 230 Freitag, 5. Juni 2015 1:48 13 Stichworte Verfügungsgeschäft ...................................... 364, 374 Vermächtnis ........................................................87, 121 Vermeintliches Erbrecht ........................................344 Vermögen als Ganzes ............................................... 14 Vernichtung der Testamentsurkunde ..............156 Versäumung der Inventarfrist ..............................489 Verschaffungsvermächtnis .................................. 439 Verschweigungseinrede ........................................481 Verteilung des Nachlasses ....................................427 Vertrag zugunsten Dritter .....................................517 Vertragliche Auseinandersetzung ......................386 Vertrauensschaden ..................................................316 Vertretung ...................................................................103 Verwaltung des Nachlasses ..................................369 Verwaltungsaufgaben ............................................405 Verwandtenerbrecht ...............................................445 Verwirkungsklausel ................................................... 83 Verzeichnis der Nachlassgegenstände ............................................................409 Verzeihung ..................................................................319 Vollerbe ........................................................................230 Vollmacht über den Tod hinaus ..........................523 Vollziehungsberechtigte .......................................436 Vor- und Nacherbschaft ..................................79, 342 Voraus der Ehegatten ......................................57, 429 Voraus des Lebenspartners ...........................67, 429 Voraussetzungen der Anfechtung .....................276 Voraussetzungen der Wechselbezüglichkeit .........................................................210 Vorausvermächtnis .................................................... 89 Vorausvermächtnis, gesetzliches ......................... 57 Vorbehaltener Widerruf .........................................220 Vorerben ......................................................................398 Vorerbschaft ...............................................................113 230 Vorkaufsrecht des Miterben ................................. 368 Vorrang der Auslegung ......................................... 275 Vorweggenommene Erbfolge ............................. 496 Wahltheorie ............................................................... 473 Wahlvermächtnis .................................................... 439 Warnfunktion ............................................................ 134 Wechselbezügliche Verfügungen .............132, 210 Wegfall eines bedachten Abkömmlings ......... 257 Wegfall von Beschränkungen ............................. 462 Widerruf der Anordnungen im Testament ........ 151 Widerruf des Widerrufs .......................................... 162 Widerrufsmöglichkeiten ........................................ 152 Widerrufstestament ................................................ 153 Widersprechende Erbscheine ............................. 419 Widersprechendes Testament ............................ 154 Wiederheirat .....................................................229, 287 Wiederverheiratungsklausel .......................228, 235 Willensvertretung .................................................... 104 Wirkung des Rücktritts ........................................... 187 Wirkungen der Ausschlagung ............................. 340 Wohlverhaltensklausel ..............................................83 Wohlwollende Auslegung .................................... 267 Zehnjahresfrist .......................................................... 468 Zeitpunkt der Errichtung ....................................... 127 Zeitpunkt des Erbfalls ............................................. 127 Zugewinnausgleich .......................................... 53, 429 Zugewinngemeinschaft .......................... 16, 49, 471 Zurückbehaltungsrecht ......................................... 358 Zustandekommen des Erbvertrags ................... 170 Zustandekommen des Erbverzichts ................. 323 Zuwendungen während der Ehe ....................... 211 Zweckvermächtnis .................................................. 439
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