WENN SIE IN RUHE VON IHREM ANGEHÖRIGEN ABSCHIED NEHMEN WOLLEN Die Hospizbewegung will die letzte Lebensphase, Sterben, Tod und Trauer wieder zu einem Bestandteil des Lebens werden lassen. EIGENE BEDÜRFNISSE Vielleicht stirbt ihr Angehöriger oder Freund nach langer Krankheit und Sie haben Zeit, sich darauf einzustellen. Vielleicht verlieren Sie ihn aber auch durch einen plötzlichen Tod – Sie sollten in beiden Situationen für die Übergangszeit zwischen Beerdigung und Tod auch Ihre eigenen Bedürfnisse beachten. Es wird Ihnen helfen, das Unbegreifliche zu fassen und damit weiterleben zu lernen. SIE HABEN ZEIT Wenn Ihr Angehöriger zu Hause stirbt – vor allem wenn der Tod vorhersehbar war – müssen Sie insbesondere nachts nicht sofort den Arzt rufen und auch nicht einen Bestatter. Das hat Zeit bis zum nächsten Morgen. Es ist nicht gefährlich, wenn der Gestorbene weiter in Frieden in seinem Bett liegen bleibt; weder ihm selbst noch Ihnen kann etwas passieren. Sie sollten darauf achten, dass er auf dem Rücken liegt, dass die Augen geschlossen sind und das Kinn (z.B. durch ein zusammengerolltes Handtuch) gestützt wird. Sie können zu Ihrem Angehörigen noch sprechen, ihm vielleicht noch etwas sagen, zu dem sie vorher keine Gelegenheit hatten. Das wird vor allem Ihnen selbst gut tun. HAUSAUFBAHRUNG Auch wenn Ihr Angehöriger im Krankenhaus oder Heim gestorben ist, können Sie veranlassen, dass der Gestorbene zu Ihnen nach Hause gebracht wird, damit Sie in Ruhe Abschied nehmen können (es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen das nicht möglich ist). Falls Sie sich allein davor scheuen, bitten Sie uns oder den Bestatter um Unterstützung. Manche Bestatter haben auch eigene Aufbahrungsräume – falls Ihre Wohnung zu klein ist. Menschen die auf diese Weise von ihrem Toten Abschied genommen haben, „verschmerzen“ Ihre Trauerzeit oft besser. www.hospizbewegung.de Hospizbewegung Münster e.V., Sonnenstraße 80, 48143 Münster, T EL. 0251-519874 FAX 0251-4828246 MITGESTALTUNG Sie können dem Bestatter helfen, wenn er Ihren Angehörigen wäscht und für den Sarg ankleidet – oder es auch ganz selbst tun. Es gibt keine speziellen Kleidungsvorschriften: Si e können auch aus der Alltags- oder Festkleidung Ihres Angehörigen wählen – wie er es sich gewünscht hätte oder wie Sie ihn am liebsten sehen. Auch bei der Gestaltung der Beerdigung und Abschiedsfeier haben sie Freiräume: Sie können selbst Persönliches über Ihren Verstorbenen beitragen oder Freunde darum bitten. Sprechen Sie mit Ihrem Pastor, Bestatter oder uns.
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