Zaster aus dem Zigerschlitz iriit'ri lm Kanton Glarus steht ein Rechenzentrum, das die Kryptowährung produziert, N,lARC BADERTSCHER i:ti . ic ll,rrstcr stclrcrr wolt ol'li,n rlicsr.r lrlterr lrrrlrrslrioarr:,' lage ganz hinten im Glarrrer- iiili lrfii land. Ausserdem treiben Ventilatoren zusätzlit;h kühle Luft in die Halle. Dort steht Computer neben Computer, die bei hoher l.oistung rund um die Uhr vor sich hin rcchnen. Doch die Kühltricks helfen kaum. 45 Grad zeigt das Thermometer in der Halle. Die Luft ist stickig, die Hitzeentwicklung der Spezialchips grösser als die l(raft jedes Winterwindes. «Die Spezialcomputer rechnen so viel Lrnd so schnell sie können. Nur dafürwurden sie gebaut», sagt Guido Rudolphi. Der 'irtril. ",",.1F:''' grosse t)yber-Experte ist Initiator des Projekts in t,inthal. Hier erzeugen die Computer durch aufi,rrendige Berechnungen neue l.litcoins. Seit sechs Iahren gibt es nun die- globale digitale Währung, die dank InIernet per Handy und Computer überallhin auf derWelt überwiesenwerden kann se «Wir sind in Linthal in der Pilotphase», sagt Iltrdolptri. «Wir nriidrtorr lricr gt-.rnc rrrirssiv irrrslriru('n." I )r,t l'l' liit lrr,r lrr,ils lxrrirlcr vr.rlolgl tlirr rlililtak' W;rlrr rrrrg sr.tl Jahren. Das niitigc l(apital liir dic lrrvesti- für einen Bitcoin. Das ist für die Firma genug, um das (icsr:h:ilt knapp rcntabcl [rc- tion in Linthal kommt von seiner Firma Cryptocash, hinter der mehrere Investo- desto höher ist die Entschädigung. Deshalb rüsten alle Miner mit noch mehr und noch neueren Computern auf. "Sehr viel hängt vom Strompreis ab», erklärt Rudolphi. Die Stromkosten sindmit Abstand der grösste Kostenblock. Da zählt jeder Zehntelrappen pro Kilowattstunde. Im Sudan baut eine Investorengruppe gerade eine Anlage in der Wüste, bei einem Preis von rund 2 Rappen pro Kilowattstunde inklusive Kühlung. In Rumänien und einigen US-Bundesstaaten sind die Preise ähnlich. Deutschland ist deutlich teurer. In Linthal und Umgebung besteht dank Schweizer, die von der Bitcoin-Technologie überzeugt sind. «<Minern wie beim Goldschürfen Selbstlos sind die Betreiber solcher Serverfarmen allerdings nicht. Das müssen sie auch nicht sein, denn für ihre Dienste werden sie entschädigt. Das regelt die Sof8vare, die auf allen Bitcoin-Com- putern weltrveit läuft. Konkret erhalten Serverfarmenwie die in Linthal das Recht, in genau festgelegtem Ausmass neue Bitcoins an sich selber auszugeben. Die neuen Einheitenwerden quasi aus dem Nichts geschaffen, «gedruckt» und der digitalen Goldschürfern auch «Miner» genannt. Sie sind die Einzigen, die neue Bitcoins in Umlauf bringen können. Alle Miner weltweitkontrollieren sich gegenseitig. Darum ist es für sie kaum möglich, zu betrügen. Auctt Rudolphis Firma Cryptocash, die Anlagen gibt es zu Hunderten auf der Welt. Sie verarbeiten Überweisungen, die weltweit mit Bitcoins getätigt werden. Sie qarantieren den reibungslosen Ablauf des rreuen Zahlungssystems und führen quasi Ituch darüber, auf welchen Konti wie viele Ilitcoins liegen. Die Serverfarmen bilden irn globalenVerbund das Rückgrat der Bitr:oin-Währung. Der lT-Sicherheitsberater, Unternehmer und f rühere Journalist leitet das BitcoinProjekt in Linthal. Er kam 2010 mit Bitcoin in Kontakt. Damals wurde er von einem Hedge Fund angefragt, Chancen und Risiken der Währung auszuloten. Heute führt er die Firmen Netmon und Cryptocash. schrieben. Wegen diesesVorgangswerden die Serverbetreiber in Analogie zu den Im Grunde geht es in Linthal um den Guido Rudolphi Brieftasche der Serverbetreiber gutge- Linthal zu einem Knotenpunkt in der Bitcoin-Welt machen. Ein Projr:l( in diesem Ausmass hat es in der Schweiz noch nicht Aufbau einer Serverfarm. Solche Bitcoin- I )or I t t lrt ;iloI trtlr l\or rlllil r It r7.l.lt I rl rl lr,l Itiu t, tlcttt t je gt iisscr «lir: lk:t:ltcrrpowcr ist, ren stehen. Die meisten davon sind (siehe Box). Nun wollen Investoren qegeben. Itr.ilrcrt ztt l iirrrl,rr fünf Investoren sowie andere BitcoinEnthusiasten, die sich der Serverfarm angeschlossen haben, erhalten solche neu geschaffenen Bitcoins. Die Rechnung für die Beteiligten ist rasch gemacht: Die Serverfarm lohnt sich, wenn diese neuen Bitcoins mehr wert sind als die Kosten für Strom, Miete und Computer. Derzeit erhält rnan an den Börsen rund 250 Franken Hanspeter Zweifel Seit 2010 ist der SBB-Lokführer Gemeinderat der fusionierten Gemeinde Glarus Süd. Zudem ist er Präsident der Linthkraft Stiftung. Er möchte lT-Projekte in das Glarnerland bringen. Vorzugsenergie aus langfristigen Verträgen die Möglichkeit, grossen Stromkunden einen attraktiven Preis bieten zu können. Letztlich befinden darüber die lokalen politischen Gremien. Der Preis wird aber auch im besten Fall noch über der Durnping-Konkurrenz im Ausland liegen. «Die Schweiz und speziell Glarus haben jedoch andere Vorteile zu bieten», so Rudolphi. Dazu gehören Rechtssicherheit, politische Stabilität, ein starkes Datenschutzgesetz, gute Infrastruktur. Im Fatrl von Glarus kommen die kurzen Wege zu den politisch Verantwortlichen hinzu. So dauerte es keine 14 Tage, bis nach der konkreten Anfrage die Stromleitung in die Halle verlegt war. «Hier hat man Chancen wie sonst fast nirgends in der Schweiz», sagt Rudolphi. In der Welt von Bitcoin könne man nicht lange zuwarten, sonst sei man wegvom Fenster. Die Dl,namik in der Branche sei beträchtlich. Die im Innovationsr;rrrking wt:it lrirrlcn lilgcrrrlc (lcme irrrkt (iltrrus Siitl wur«lr: zrrIt'lvt ttk'ltl p,r'rrtrll iilrr.rltllrrll rtrll Arrlrrrgr,rr rilr! (lr'nt 'lirr lrtrolilHlr.rrt,Llor ', Nitlllr llr lr llctttitlrctt wit uns nut nr.lt(.wir lsr lrrrllllr lrr. Aktivität im'l'erl», erkliilt (icrrrcintkrr;rl Hanspeter Zweifel. Er ist beim Projekt die Vermittlungsperson zr,trischen den politischen Instanzen, der Stromlieferantin, der Liegenschaft und den Investoren. Auclr Zweifel weiss, wie wichtig der Strompreis ist. «Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir lokales Gewerbe, das viel Strom benötigt, mit günstiger Vorzugsenergie unterstützen könner», sagt er. Expansion möglich Rudolphi erwägt, über Linthal hinaus zu expandieren. Alte Textilhallen und Trafostationen aus lokaler Stromproduktion hat es im Tal genug, um noch mehr Bitcoin-Computer laufen zu lassen. Schon heute lösen die Computer in der Testphase 500 000 Milliarden mathematische Rätsel in der Sekunde (500 Terahash). Für Rudr:lphi ist denkbaq, dass die Computer im Tal dereinst ein Mehrfaches an Leistung erbringen. «Die Bitcoin-Serverfarmen sind idealerweise nur der Anfang», erklärt er. Sie alleine brächten noch kaum Arbeitsplätze, aber es gebe Projekte zur entstehenden Abwärme und andere, die mehr im llightech-Bereich angesiedelt seien. In der Industriehalle laufen die Rech- ner natürlich noch immer. Faustdicke Stromkabel teilen den Raum. Drei Mal pro Sekunde schicken die Menschen irgendwo auf der Welt Bitcoins herum. In Linthal wird - wie im Sudan oder in Island auch jede einzelne TransakLion aufgezeichnet. Bitcoin: So funktioniert die Kryptowährung /erbreitung Bitcoins gibt es ;cit sechs Jahren. Die Währrng existiert nur digital, und rcrwaltet wird sie in Geldbör- denschnelle in seine digitale Geldbörse überwiesen. Preisschwalrkungen Weltweit nuar 2015 hat die Währung um 40 Prozent zugelegt. Generell herrscht eine Wildwest- Bitcoin-Preis sinkt Stimmung: lmmer wieder 1000 1200 il in Dollar Datenbank wird allerdings nicht zentral geführt, sondern auf unzähligen Computern parallel. Die Computer ver- alle andern Computer die aufdatierte Datenbank. Damit sind alle in der Bitcoin-Welt auf dcm glcichcrr Slarrd da gung - derzeit 25 Bitcoins. Das ist der Treiber, warum so viele Computer Bitcoin unterstätzen und darnit auch si
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