Vorwort An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Einige Anleger und Spekulanten halten Positionen nur wenigen Sekunden oder Minuten, andere dagegen über Jahre und Jahrzehnte. Doch alle müssen sich immer wieder die Frage stellen: Wie wird die Zukunft aussehen? Die Zukunft wird von vielen beschrieben. Journalisten, Forscher, Philosophen, aber auch aufmerksamkeits-gierige „Propheten“ entwickeln Thesen und Darstellungen was uns morgen erwarten könnte. Oft liest und hört man den Satz „Ich hab’s doch gewusst“. Doch welche dieser Millionen Meinungen soll man nun wahrnehmen? Wie wird die Welt morgen aussehen? Was erwartet uns? Mit dieser Ausgabe wollen wir auf einige Themen eingehen und diese genauer erklären, aber auch hinterfragen. Welche Märkte werden auch in Zukunft Wachstum mit sich bringen? Wo sind die Probleme dieser Zeit und wie lassen sich diese Lösen? In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit der Zukunft. Was wird den Kapitalmarkt verändern und uns auch in Jahrzehnten beschäftigen und beeinflussen. Der neue Wissensbereich bei Inside-Trading – Alles was du wissen solltest Inhalt Revolution in der Finanzbranche? Über Bitcoin und Blockchain ...................................................3 Vorwort ..........................................................................................................................................3 Status Quo - Banken, Broker und Staaten .................................................................................3 Was ist Geld? ...............................................................................................................................5 Die Vorgeschichte ........................................................................................................................6 Bitcoin............................................................................................................................................6 Die Blockchain ..............................................................................................................................8 Was die Zukunft mit Sich bringt – Club of Rome......................................................................... 10 Europa zerbricht – Die Krise kommt ............................................................................................. 11 Wissen der Woche – Der Superbowl-Indikator ............................................................................ 15 Interview mit Christoph Heuermann............................................................................................. 16 Das Börsen Barometer ................................................................................................................... 20 Impressum ...................................................................................................................................... 22 Revolution in der Finanzbranche? Über Bitcoin und Blockchain Von Albert Schaper Vorwort Die Nützlichkeit des Geldes, als homogenes Tauschmittel für Gegenstände des täglichen Bedarfs, wurde früh von den Menschen erkannt. Vor 12.000 Jahren nutzen die ersten Menschen noch Muscheln, Steine und andere Naturalien als Geld. Vor 4.000 Jahren wurden Münzen aus Gold, Silber und Kupfer immer beliebter. Vor 1.000 Jahren revolutionierte die Banknote aus Papier das Währungs-System. Seit rund 100 Jahren bezahlen wir mittlerweile mit Geld, welches nicht durch Gold gedeckt ist, sondern seinen Wert aus dem Vertrauen in die Wirtschaftskraft des Landes erhält. Mit steigender Technologisierung werden Überweisungen und kontaktloses Bezahlen immer populärer. Wann kommt der nächste große Fortschritt des Geldes? Und was wird es sein? Erleben wir mit Bitcoins die nächste große Revolution am Finanzmarkt? Die Begriffe “Blockchain” und “Bitcoin” erscheinen immer öfter in internationalen und neuerdings auch nationalen Medien. Die meisten kennen die Begriffe, verstehen sie aber nicht konkret. Unter Bankern entwickelt sich jedoch zurzeit ein immer größer werdendes Interesse an der Thematik des Bitcoins und dessen Funktionsweise, die Blockchain. Zahlreiche Start Ups beschäftigen sich mit dieser jungen Technologie. Die Firma “R3” konnte, laut dem Manager Magazin, zuletzt 42 internationale Großbanken für sich begeistern. Die Banken vermuten immenses Potential im Bitcoin. Nasdaq, Visa und Citigroup haben sich unter Chain.com zusammengeschlossen. Die größten und wichtigsten globalen Banken investieren viel Geld in die Technologie der “Blockchain”. Das Interesse ist groß. Wittern die Banker die nächste große Revolution am Finanzmarkt? Dieser Artikel soll die Technologie erklären, welche sich hinter dem Begriff Blockchain versteckt und ein allgemeines Verständnis dafür liefern. Die daraus resultierende Frage des Artikel ist es, ob Blockchain die Finanzindustrie revolutionieren wird. Immerhin schätzt die Bank Santander das zukünftige Rationalisierungspotenzial durch diese Technologie auf unfassbare 20 Milliarden Dollar im Jahr. Wie funktionieren Bitcoins, Blockchain, Wallets und andere Teile des Bitcoin Ökosystems? Was ist das Potential - wo sind die Gefahren? Status Quo - Banken, Broker und Staaten Um zu verstehen wie der Bitcoin das bestehende System verändern könnte, wollen wir eine kleine Rundreise durch die aktuell etablierten monetären Systeme unternehmen. Entscheidend ist der Faktor Geld. Geld ist das Tauschmittel unserer Zeit. Krisen, Wachstum, Wohlstand und Freiheit. All diese Dinge erlangen wir im etablierten kapitalistisch marktwirtschaftlichen System mit Geld. Doch dieses ist nicht simple vorhanden. Es ist kein Rohstoff, welcher abgebaut wird, und auch kein Produkt, welches Bauern ernten. Geld wird durch Zentralbanken generiert und kontrolliert. Diese regulieren die Geldmenge und beeinflussen den Finanzmarkt durch monetäre Eingriffe. Geld wird durch Banken genutzt, investiert und in Form von Krediten in das System gegeben. Staaten regulieren und kontrollieren die Geschäftsbanken, können diese aber auch, z.B. durch liquide Mittel, unterstützen. Zuletzt standen Staaten in der Kritik als diese mit viel Geld Banken retteten und die Risiken spekulativer Wetten dieser auf den Steuerzahler übertrugen. Doch dies war wichtig, denn in unserem derzeitigen System sind Banken die Schnittstelle des Wohlstands. Banken sorgen für Liquidität am Markt. Sie vergeben Kredite. Banken sorgen für die sichere Aufbewahrung von Vermögen und bei Bedarf kümmern diese sich um die lukrative Anlage dessen. Banken garantieren den Kunden schnelle und einfache Verfügbarkeit über die Guthaben. Zu jeder Zeit und an jedem Ort. Banken wickeln Überweisungen, Transaktionen, Handel, Börsengänge und viele weitere Dinge ab. Alles, was mit Geld zu tun hat, hat auch irgendwie mit Banken zu tun. Und heutzutage hat eigentlich alles mit Geld zu tun. Zentralbanken, Staaten und Geschäftsbanken schöpfen, vernichten, verteilen und verwalten das Geld der Welt und die Transaktionen der Kunden. Alles, was mit Geld zu tun hat, hat auch mit Banken zu tun. Kunden, wie Konsumenten oder Unternehmen, müssen hierbei diesen mächtigen Institutionen vertrauen. Sie lagern ihr Geld bei Banken und hoffen auf dessen Sicherheit. Sie vertrauen darauf stets zu jeder Zeit und an jedem Ort über das eigene Vermögen verwalten zu können. Auch müssen juristische und natürliche Personen auf die Staaten und Zentralbanken vertrauen, welche den Wert und die Kaufkraft des Geldes erhalten sollten. Krisen und Wohlstand entstehen durch Schulden und Geldvermögen. Diese werden immer schneller und komplexer am Kapitalmarkt verarbeitet und gehandelt. Menschen können kaum noch mithalten. Maschinen übernehmen die Verwaltung. Und auch Anleger sind von Brokern und Banken abhängig. Diese bieten einem gegen Gebühr den Zugang zur den Marktplätzen an und führen die Aufträge für Käufe und Verkäufe durch. Dienstleister sorgen für Liquidität, Umsetzung der Aufträge und Abwicklung der Transaktionen. Ohne diese Dienstleister kann man am Markt nicht mehr interagieren. Geld ist Bestandteil an jedem Tag. Wir sind so süchtig nach Geld, dass wir uns stets verschulden bis die Schulden-Blase platzt. Was ist Geld? Staaten, Banken und Zentralbanken kontrollieren die Geldmenge und Geldverarbeitung. Unser heutzutage verwendetes Geld ist dabei die bisher am weitesten fortgeschrittene Entwicklung des Handels. Vor über zehntausend Jahren handelten die Menschen noch im Tauschhandel. Wer etwas will, der muss etwas bieten. Mit der Zeit entdeckten die frühen Menschen jedoch, dass es einfacher war Tauschmittel zu nutzen. Und so wurden Steine, Muscheln und andere Materialien zu handelbaren Ersatz-Gütern des Tauschhandels. Man tauschte nun nicht mehr 10 Säcke Beeren gegen eine Ziege, sondern bezahlte 10 Muscheln für die Ziege. Diese 10 Muscheln erwarb man zuvor durch den Verkauf der 10 Säcke Beeren. Im antiken Babylon fand man die ersten Ton-Tafeln, die als Schuldverschreibungen und Future-Verträge eingesetzt wurden. Populär waren auch die gedruckten und gestanzten Münzen aus begehrten Rohstoffe, wie Gold oder Silber. Seit dem Jahr 1.000 entstanden die ersten konzentrierten Handels-Versammlungen und 1531 wurde die erste Börse der Welt gegründet. 1715 war John Law die erste Person der Welt, welche Papierwährung in Umlauf brachte, welche sich, wie wir wissen, auch durchsetzte. Bis in zum zweiten Weltkrieg erhielt diese Geldform ihren Wert jedoch durch Gold-Lager-Bestände der Staaten. Erst seit rund 100 Jahren handeln wir mit Geld, welches keinen inneren Wert besitzt (so genanntes Fiatgeld). Der Wert der Währung entsteht durch die Wirtschaftskraft des jeweiligen Landes. Dies wird, wie bereits beschrieben, stark durch Staaten, Zentralbanken und Geschäftsbanken beeinflusst. Sie können den Wert von Währungen beeinflussen. Da auch Bitcoins eine Form des Geldes sind ist es wichtig zu wissen, was Zahlungsmittel ausmacht. Geld ist auf Grund seiner Komplexität jedoch schwierig zu definieren. Ökonomen wie Mankiw gebrauchen das Wort Geld in einem sehr weiten Sinne: „Money is the set of assets in the economy that people regularly use to buy goods and services from each other“. Die heutige Sichtweise auf die Definition von Geld ist eher funktional als institutionell und wurde durch die Geldanalyse von J.M. Keynes geprägt. Die daran angelehnte Definition von Irving Fisher lautet: „Any property right which is generally acceptable in exchange may be called money“. Folglich stellt jeder tauschbarer Vermögensgegenstand bzw. Eigentumsrecht eine Art von Geld dar. Dabei ist es wichtig zu sagen, dass diese Vermögenstitel gesamtwirtschaftlich gesehen und akzeptiert werden müssen. Geld muss über einige Funktionen verfügen, die den Wertgegenstand zu einem Transaktionsmittel machen. Geld muss eine Recheneinheit sein. Wertgegenstände müssen sich in den Einheiten des Geldes beschreiben lassen und die Recheneinheiten müssen jedem bekannt sein. Geld ist außerdem ein Tauschmittel, welches Mankiw wie folgt definiert: „Geld ist etwas, das Käufer an Verkäufer geben, wenn sie Waren und Dienstleitungen erwerben wollen“. Dabei fungiert Geld für die Menschen „aus Gründen der Zweckmäßigkeit, d.h. zur Erleichterung des Wirtschaftsverkehrs, da es alle Teilnehmer als ein allgemeines Tauschmittel vereinbart haben.“ Geld dient des Weiteren als Wertaufbewahrungsmittel. Es kann zu zeitlichen Diskrepanzen zwischen Erhalt und Ausgabe kommen. Erbrachte Dienstleistungen werden in Geld aufgewogen. Diese erbrachte Leistung, welche der Nachfrager mit Geld vergütet, da diese für ihn einen Wert darstellt, kann der Erbringer in Form des Geldes nun aufbewahren und selbst entscheiden wann er diesen gespeicherten Wert einsetzt. Geld ist übrigens knapp, transportfähig, werthaltig, nützlich, teilbar, unzerstörbar und homogen. Neben den Funktionen des Geldes wird zwischen zwei grundlegenden Arten von Geld unterschieden: Auf der einen Seite steht das Rechengeld (Fiatwährung), welches durch Staaten und Zentralbanken in Umlauf gebracht wird und für den Handel genutzt wird. Auf der anderen Seite ist auch der Handel mit Warengeld möglich. Diese Ware verfügt über einen eigenen Wert, welcher durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Rechengeld kann materiell als Bargeld verwendet werden oder elektronisch durch Überweisungen und Konten. Ein Form dieses virtuellen Geldes ist die Krypto-Währung. Diese Währungen sind Algorithmen, welche geschaffen werden, um diese für Transaktionen zu nutzen. Diese Form des Geldes wird nicht durch Banken, Staaten oder Zentralbanken geschaffen, verwaltet oder reguliert. Der Bitcoin ist eine Krypto-Währung. Die Vorgeschichte Da kryptografische Währung nicht der Kontrolle und dem Einfluss der etablierten Mächte Banken und Staaten unterliegen und Handel vereinfachen könnten wird viel Forschungs und Entwicklungs-Arbeit in diese neuartige Erfindung investiert. In einer Rundmail im Jahr 2008 wurde der Bitcoin von den mutmaßlichen Erfindern (es ist unklar ob Satoshi Nakamoto eine Person oder Gruppe ist) wie folgt erklärt: „Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Fiatgeldes ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. Banken muss vertraut werden, dass sie unser Geld aufbewahren und es elektronisch transferieren, doch sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit einem kleinen Bruchteil an Deckung. Wir müssen den Banken unsere Privatsphäre anvertrauen, vertrauen, dass sie Identitätsdieben nicht die Möglichkeit geben, unsere Konten leerzuräumen. Ihre massiven Zusatzkosten machen Micropayments unmöglich. Eine Generation früher hatten Nutzer von Time-Sharing-Computersystemen ein ähnliches Problem. Vor dem Aufkommen von starker Verschlüsselung mussten die User sich auf Passwortschutz für ihre Daten verlassen und dem Systemadministrator vertrauen, dass dieser ihre Informationen vertraulich hielt. Diese Privatsphäre konnte jederzeit aufgehoben werden, wenn der Administrator zu dem Schluss kam, dass sie weniger wog als andere Belange, oder auf Anweisung seiner Vorgesetzten. Dann aber wurde starke Verschlüsselung für die Masse der Nutzer verfügbar, und Vertrauen war nicht länger nötig. Daten konnten auf eine Weise gesichert werden, die einen Zugriff durch Dritte – egal aus welchem Grund, egal mit wie guten Entschuldigungen, egal was sonst – unmöglich machten. Es ist Zeit, dass wir dasselbe mit Geld machen. Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden.“ – SATOSHI NAKAMOTO Vitalik Buterin ist der derzeit wohl bekannteste Entwickler der neuen digitalen Währung. Das russische Software-Genie arbeitet mit zahlreichen Experten an der Entwicklung. Die Finanzwelt ist bereits aufgewühlt. Werden die Entwicklungen eine Revolution auslösen? Ist Buterin ein Segen oder eine Last für die Finanzwelt? Bitcoin Wir fragen uns zu allerst was dieser Bitcoin ist? Die BaFin, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, definiert den Bitcoin wie folgt: „Bitcoins (BTC) sind eine virtuelle Währung, deren Transaktionen und Guthaben in einem dezentralen Netzwerk verwaltet werden. Durch kryptografische Berechnungen kann prinzipiell jeder NetzwerkNutzer an der Geldschöpfung teilnehmen. Eine Zentralbank, die diese Aufgabe bei realen Währungen wahrnimmt, existiert daher nicht. Mit Bitcoins, die es seit 2009 gibt, können inzwischen zahlreiche Waren, Dienstleistungen, IT-Anwendungen oder Freizeitangebote erworben werden.“ Der private Handel unterliegt keiner Erlaubnispflicht, nur das Betreiben von Marktplätzen an denen Bitcoins gehandelt werden, unterliegt einer Lizenz, welche von der BaFin auszustellen ist. Der Name Bitcoin beschreibt einerseits das gesamte Währungs-System, wie aber auch die einzelne Recheneinheit. Ein Bitcoin basiert auf kryptographischen Protokollen. Diese Protokolle sind eine digitale Signatur, sodass jeder Bitcoin nur ein einziges Mal existiert und nicht willkürlich vervielfältigt werden kann. Mit jeder Transaktion wird das Protokoll erweitert und von beiden Parteien der Transaktion (Anbieter und Nachfrager) geprüft. Der Bitcoin kann online Peer-to-Peer (P2P) gehandelt werden. Es sind keine Verwaltungsstellen, wie Banken, von Nöten, welche die Transaktion durchführen. Der Besitzer von Bitcoins lädt sich ein Programm, das Bitcoin Core, auf den eigenen PC. Mit diesem Programm kann er seine Bitcoins verwalten, erhalten und verschicken. Diese sind in seinem Wallet, seiner OnlineGeldbörse, gespeichert. Bitcoins benötigen keine zentrale Verwaltungsstelle, welche die Währung reguliert und Transaktionen unterstützt. Ein Bitcoin bzw. dessen kryptographisches Protokoll wird durch den Besitzer gehalten. Wenn eine Transaktion durchgeführt wird, dann können die Programme der interagierenden Netzwerke selbstständig das Protokoll lesen und auf Echtheit überprüfen, sowie um neue Bestandteile der neuen Transaktion ergänzen. Die digitale Signatur des Bitcoins wird durch die Block-Chain (Block-Kette), in welcher sich alle Protokolle befinden, authentifiziert. Ein Bitcoin kann also auch auf Papier ausgedruckt und persönlich übergeben werden. Das darauf enthaltende verschlüsselte Protokoll kann auf Echtheit überprüft werden. Das bedeutet, dass die digitale Signatur authentifiziert wird. Auf Grund des mathematischen Algorithmus des Bitcoins ist die maximale Anzahl der Bitcoins auf 21 Millionen begrenzt. Derzeit befinden sich rund 11,2 Millionen Bitcoins im Umlauf, welche einen Marktwert von rund 4,4 Milliarden US-Dollar besitzen. Bitcoins kann man an Börsen oder BTC-Geldautomaten erwerben indem man Geld gegen Bitcoins tauscht. Auch möglich ist der Erhalt durch den Verkauf von Waren, welche mit Bitcoins bezahlt werden. Die Schöpfung von Bitcoins wird Mining genannt. Die Erstellung des Algorithmus und die durchgehende Berechnung dessen verbraucht Rechenleistung. Nutzer stellen Rechenleistung zur Verfügung, damit der Algorithmus errechnet werden kann, und erhalten dagegen Bitcoins, welche sie in Umlauf bringen können. Wie bereits erwähnt stellt der Bitcoin eine open-source Nutzer zu Nutzer (P2P) KryptoWährung dar. Das System basiert auf dem Gedanken, dass die Transaktionen durch ein Verschlüsselungssystem quasi anonym transferiert werden können. Um zu verstehen, wie dieses Bitcoin Protokoll funktioniert, stellen wir uns eine typische Transaktion vor. Beide Parteien haben sowohl einen öffentlich, als auch einen privaten Schlüssel. Dabei prüft der Zahlende durch seinen privaten Schlüssel, ob die Zahlung von dem richtigen Nutzer mit der nötigen Anzahl an Bitcoins geschickt worden ist. Dabei werden automatisch beide öffentlichen Schlüssel an das Bitcoin- Netzwerk (Chain) übermittelt, um so sicherzustellen, dass die Transaktion erfolgreich abgeschlossen worden ist. Diese Transaktion wird in der Blockchain für immer gespeichert und an Hand der öffentlichen Schlüssel, nachvollziehbar dargestellt. Dies stellt ein Sicherheitsinstrument gegen Diebstahl dar, da nur derjenige, der den privaten Schlüssel besitzt die Bitcoins transferieren kann. In einem zentralisierten System wird jede Transaktion von der regierenden Instanz überwacht. Die Doppelausgabe von Bitcoin- Beträgen wird dadurch verhindert, dass jede Transaktion in der Blockchain dokumentiert und einsehbar ist. Die Blockchain stellt die Dokumentation aller getätigten Rechnungen und Transaktionen dar. Jedes mal, wenn ein Bitcoin transferiert werden soll, wird in der Blockchain nachgeschaut, ob der zu verschickende Bitcoin zuvor auch erhalten worden ist. Die Blockchain Jede Transaktion wird in der so genannten Blockchain für jeden einsehbar dokumentiert. Es ist somit das Ergebnis aller Berechnungen der Miner chronologisch aneinandergereiht. Dabei gibt es keine regierende Stelle, welche Einfluss auf das Netzwerk ausüben kann. Es wird ausschließlich regiert und aktualisiert durch seine Kommunikations- Knotenpunkte, welche die aus dem Algorithmus resultierenden Ergebnisse in die Blockchain eintragen. Diese Knotenpunkte können Transaktionen validieren und danach die aktuellste Version des Protokolls an die Blockchain weitergeben. Alle zehn Minuten wird dabei eine neue Transaktion durch die gemeinsame Rechenleistung aller Netzwerkteilnehmer bestätigt und freigegeben. Dabei bekommen die Teilnehmer, welche ihre Rechenleistung für diese offene Transaktion zur Verfügung stellen einen gewissen Teil aus dem errechneten Betrag als Transaktionsgebühr. Wenn der Teilnehmer des Bitcoin Netzwerkes eine Rechenaufgabe gelöst hat, wird ein neuer Block an die Blockchain gehängt, der das Ergebnis der Rechenaufgabe darstellt und von allen anderen Teilnehmern geprüft werden kann. Alle zehn Minuten wird so ein Block an die Blockchain hinzugefügt und verifiziert. Die Blockchain kann echte Bitcoins von falschen Bitcoins unterscheiden, indem sie konsequent den Ursprung eines jeden Bitcoins prüft. Hat ein Bitcoin keine Historie in der Blockchain, so handelt es sich um einen gefälschten Coin und wird nicht transferiert. Dabei steigt die Schwierigkeit der Rechnung mit der Anzahl der bereits existierenden Bitcoins, sodass mit der Zeit mehr Rechenleistung für das „mining“ von neuen Bitcoins benötigt wird. Dieser Schwierigkeitsanstieg wird von bitcoin.it wie folgt prognostiziert. Im Chart ist eindeutig zu sehen, dass die Ausgabe von Bitcoins, welche als Resultat aus der Lösung eines Blocks in der Blockchain an die Beteiligen ausgeschüttet wird, sich mit der Zeit verringert. Dies ist durch den Algorithmus des Bitcoin Protokolls bedingt, welcher die Belohnung für die zur Verfügung gestellten Rechenleistungen, mit der Zeit senkt. Satoshi Nakamoto entwickelte bewusst einen solchen Schwierigkeitsanstieg in dem Bitcoin Algorithmus, da er sich von dem Schürfen von Gold inspirieren lies. Der Abbau von Gold wird mit der Zeit mühseliger und kostenintensiver. Anfangs waren die Goldvorräte in der Erde noch leicht zu schöpfen, mit zunehmender Zeit müssen Goldgräber jedoch tiefer Graben und auch weniger goldhaltiges Geröll verwenden. Die so erstellten Einheiten werden Bitcoins genannt und üblicherweise mit BTC abgekürzt. Dabei besteht ein Bitcoin aus 100. Mio. Satoshi, welche nach dem Gründer benannt wurden. Ein Satoshi stellen somit 0,00000001 Bitcoins dar. Insgesamt können nicht mehr als 21 Mio. Bitcoins existieren, da die Maximalanzahl an Bitcoins bei dieser Marke konstituiert wurde. Der Wert des Bitcoin besteht nicht aus einer absoluten Zahl auf einem Konto, wie es üblicherweise bei Giral-Geld der Fall ist. Der verfügbare Wert der Bitcoins eines Wallets besteht aus den historisch getätigten Transaktionen. So muss derjenige, der Bitcoins senden möchte, durch die historischen Transaktionen in der Blockchain nachweisen, dass er die Bitcoins zuvor erhalten hat. Das bedeutet, dass der Bitcoin nur transferiert werden kann, wenn der Empfänger einsehen kann, dass der Sender diese zuvor auch erhalten hat und schon anderweitig versendet hat. Der Bitcoin hat Potential. Viel Geld wird in die Entwicklung und Erforschung investiert. Die Ansätze könnten die Welt verändern und neue Systeme etablieren. Eventuell wird es in naher Zukunft keine Banken mehr geben und jeder selbst verwaltet sein Vermögen ohne Transaktionskosten und Betrug? Es lohnt sich am Ball zu bleiben und die Entwicklung dieses Bereiches im Auge zu behalten. Er könnte noch sehr, sehr wichtig für uns werden. Wireless Life Interview mit Christoph Heuermann „Kühn: Ein großer Kritikpunkt von Banken, Regierungen und anderen Institutionen ist die mangelnde Sicherheit der Bitcoins. Tatsächlich liegt das Risiko aber nicht am Währungssystem selbst, sondern den darauf basierenden Schnittstellen. Christoph: Die fehlende Sicherheit ist nicht Bitcoin anzulasten, sondern auf Bitcoin basierten Anwendungen. Bitcoin selbst ist durch ein kryptografisches Verfahren gesichert, das extrem schwer zu knacken ist.“ Christoph nutzt bereits Bitcoins im Alltag. Er kann über die Nutzung und viele weitere Dinge berichten. Das gesamte Interview findest du hier Was die Zukunft mit Sich bringt – Club of Rome Der „Club of Rome“ ist ein Zusammenschluss von Ökonomen und Forschern. Weltweit gibt nationale Clubs. Ziel dieser Vereinigung ist die Probleme der Menschheit in der Zukunft zu erkennen, definieren, präzisieren und davor zu warnen und aufzuklären. Der Club of Rome erlangte immer wieder Aufmerksamkeit durch seine düsteren und doch logischen Vorhersagen. Der Club of Rome zeichnet sich dadurch aus keine Aussagen für die nächsten Jahre zu tätigen, um sich selbst schnellstmöglich bestätigen zu können. Die Studien beziehen auf Jahrzehnte in die Zukunft. Das neuste Werk ist die Analyse der Welt für das Jahr 2052. Auch zeichnet den Club of Rome aus keine eigennützigen, finanziellen oder wirtschaftlichen Ziele zu verfolgen. Seit den 1990er Jahren warnt der Club of Rome vor den Grenzen des Wachstums. Die Rohstoffen gehen zur Neige und die Grenzen der Nachfrage werden ausgereizt. Bis 2050 könnte das globale BIP gerade Mal um 2% gestiegen sein. Bis 2040 könnte die Menschheit bis auf 8 Milliarden Einwohner anwachsen, aber dann wieder sinken. Es wird immer mehr Mega-Städte geben bei immer weniger Wachstum des Wohlstandes. Ein Kind in den Großstädten würde dann ein Mund mehr zum Ernähren bedeuten. Die Geburtenrate würde stark einbrechen. Immer mehr Menschen trotz immer weniger Rohstoffe. Immer weiter wachsende Schwellenländer, welche ihrerseits die Rohstoffe auch verbrauchen. Wann ist das Maximum des Ertragbaren erreicht? Der Klimawandel wird nicht verhindert werden. Die Gewinnorientierung der Unternehmen und das kurzfristige Denken der Politiker lassen kein Einlenken zu. Der Meeresspiegel steigt, das Wetter wird unbeständiger, der Tourismus bekommt Probleme, die Pole schmelzen rapide ab und es wird vermehrt zu Naturkatastrophen und Dürren kommen. Randers, der Autor der neusten Analyse, erwartet, dass sich die Menschheit selbst ausbeutet, den Planeten ausbeutet und die Sackgasse bis zum Ende geht. Viele Kollegen stimmen ihm zu. Sie kritisieren den weiterhin unbeirrbaren und fast religiösen Glauben an die freien Märkte. Sie warnen Europa und die USA davor weiterhin zu glauben, dass das Wachstum der Schwellenländer auch das Wachstum ihrerseits wäre. Die sozialen und ökologischen Schäden werden immer größer. Die Jugend könnte irgendwann rebellieren, da sie das Missmanagement der „Alten“ nicht mehr ertrage. Es könnte zu einem KlassenKonflikt der „alten Systeme“ mit den aufbegehrenden jungen Menschen kommen, welche nicht in eine Welt hineinwachsen wollen die vor dem Zusammenbruch steht. Randers zieht jedoch eine negative Bilanz. Menschen sind träge und kurzsichtig. Menschen und Unternehmen sind gierig und egoistisch. Er erwartet nicht, dass sich die Menschheit schnell genug ändern kann. Auch sind die Prozesse der Konflikt-Lösung über Grenzen und Gruppen hinaus viel zu zäh, langsam und schwach. Die Menschheit greift viel zu spät und viel zu langsam ein. In seinem Schluss-Statement sagt er: „Bitte helft meine Vorhersage falsch werden zu lassen. Zusammen können wir eine viel bessere Welt schaffen“. Meine Sicht: Es lohnt sich im ersten Schritt die Studien und Bücher des Club of Rome zu lesen! Europa zerbricht – Die Krise kommt Offener Brief an die EZB und EU Hätte man vor vielen Jahren noch den Ökonomen eine Welt beschrieben in der wir derzeit leben, dann hätten diese lachend erklärt, dass dies nicht möglich sei. Und doch ist es nun so gekommen. Wir leben in einer Welt in der Geld keinen Wert mehr besitzt. Wir leben in einem Europa in dem Geld wertlos ist bzw. bereits einen negativen Wert erreicht hat. Wenn Deutschland oder Frankreich jetzt Schulden aufnehmen, dann werden sie dafür bezahlt. Sie erhalten Zinsen anstelle, welche zahlen zu müssen. Verkehrte Welt. Der Wert hat sich gedreht. Einem Wirtschafts-System kann man so etwas eigentlich nicht zumuten. Die Grundprinzipien der Wirtschaft brechen, wenn Geld keinen Wert mehr hat. Wie lange kann Europa dies noch aushalten? Die Probleme sind nicht gelöst und werden immer größer. Es ist ein Kollaps auf Raten. Wir erleben einen verschleppten Zusammenbruch. Irgendwie hält die Europäische Zentralbank (EZB) Europa noch zusammen. Wie lange noch? Ich möchte hiermit einen offenen Brief an die EU und EZB verfassen: Denkt mit. Denkt nach. Denkt nicht an Wählerstimmen, euren Platz in den Geschichtsbüchern oder den morgigen Tag. Seid schlau und denkt nachhaltig. Positioniert Europa, dass es auch noch in Jahrzehnten steht und nicht wankt. Derzeit ist dem nicht so. Wacht auf in der EU und EZB. Erkennt welchen Schaden ihr anrichtet und arbeitet zusammen, um die Probleme zu lösen. Am 10.03.2016 hat Mario Draghi, Chef der EZB, den nächsten Schritt tiefer in die umgekehrte Welt gemacht. Der Leitzins liegt bei glatt Null, die negativen Zinsen auf Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB werden noch negativer und die massiven Ankäufe von Staatsanleihen werden ausgeweitet. Und darüber hinaus betonte Draghi in der Pressekonferenz außerdem, dass er und seine Kollegen eine längere Phase dieser Zinsen oder sogar noch weiter sinkender Zinsen erwarte. Der Zentralbank gehe immer noch nicht die Munition aus den Markt zu bearbeiten. Wir können uns also darauf einstellen, dass es zu weiteren Lockerungen der Geldpolitik kommen könnte. Viele halten sich für schlauer als die EZB. Sie tönen gerne rum, dass sie erkennen, dass als das Nichts bringt, und zur Krise führen wird. Sie schieben Mario Draghi den schwarzen Peter zu. Er sei an allem Schuld. Er gehe den falschen Weg und mache alles schlimmer. Doch wir müssen Mario Draghi viel eher danken. Ja, er richtig viel Schaden an. Aber es ist ihm zu verdanken, dass Europa noch lebt. Europa liegt zwar blutend und bewusstlos am Boden, aber es lebt noch. Mit einer Infusion nach der anderen hält die EZB Europa am Leben. Warum dem so ist möchte ich nun erklären: Am 01.11.2011 wurde Draghi zum Chef der Europäischen Zentralbank gewählt. Er sah sich sofort mit schwerwiegenden Problemen konfrontiert. Griechenland wankte der Staatspleite entgegen und riss mit sich ganz Südeuropa in die Krise, denn Spekulanten und Investoren zogen massiv ihre Gelder aus deren Staatsanleihen ab. Damit einhergehend stiegen die Zinsen und die gigantische Schuldenlast dieser Länder wurde spürbar teuer. Jeden Monat kostete es Milliarden mehr den Schuldenberg zu refinanzieren. Draghi nutze seinen Spielraum und stellte Banken mit der sogenannten „Dicken Bertha“ rund eine Billion Euro als Kredite mit Zinsen nahe Null zur Verfügung. Ihm war bewusst, dass diese damit fleißig Staatsanleihen kaufen würden. Mit billigem Zentralbank-Geld wurde so die Nachfrage nach Staatsanleihen wieder größer und die Zinsen sanken. Kurz darauf überraschte er nicht nur Europa, sondern auch seine Kollegen, mit seiner flammenden Rede mit dem mittlerweile berühmten Ausspruch „whatever ist takes“. Mario Draghi gab Europa und der Welt eine Garantie für das Bestehen der Gemeinschaftswährung. Diese Aussage und das OMT, ein Programm zum grenzenlosen Ankauf von Staatsanleihen, welches jedoch nie genutzt wurde, genügten, um Europa und den Kapitalmarkt milde zu stimmen. Doch viele Bemühungen verpufften. Die Inflation sank und viele Staaten hatten Probleme. Die EZB musste den Leitzins immer weiter senken über die Jahre und richtete zuletzt ein QE-Programm (Quantitative Easing-Program) ein, um Monat für Monat am Sekundärmarkt Staatsanleihen im Wert von (ab April 2016) 80 Milliarden Euro einzukaufen. Mit aller Kraft versuchte Draghi die Inflation zu fördern (Ziel 2%), die Gemeinschaftswährung zu unterstützen und die Gemeinschaft der Staaten zu stabilisieren (niedrige Zinsen auf Schulden). Die EZB hat Billionen-Summen in die Hand genommen, um Europa zu stützen und helfen. Und weiterhin ist sie dazu bereit weitere Instrumente und Lockerungen anzuwenden. Doch auch nach sechs Jahren sind viele Ziele nicht erreicht und zahlreiche Probleme nicht gelöst. Europa lebt noch. Die EZB hält die Gemeinschaft mit brachialen und historisch besonderen Aktionen gerade so zusammen. Europa geht es weiterhin so schlecht, wie in der Krise. Wenn nicht sogar schlechter. Nur die expansive Geldpolitik unserer Zentralbank schafft es alles ein wenig zu kaschieren. Weiterhin droht die Europäische Union an inneren und äußeren Konflikten zu scheitern. Politisch driftet der Kontinent an die radikalen linken und rechten Ränder. Doch auch die wirtschaftlichen und finanziellen Probleme sind gigantisch: - Das Wachstum ist gering - Die Staatsverschuldung steigt - Richtlinien werden nicht eingehalten - Reformen werden vernachlässigt - Die Arbeitslosigkeit ist hoch - Die Inflation steht bei -0,2% (Februar 2016) - Die Industrie-Produktion ist schwach Die EZB unternimmt alles, um Europa zu stützen. Die expansive Geldpolitik wird immer perverser ausgelegt. Die bisherige Welt der Ökonomie dreht sich. Und trotz aller Anstrengungen kann kein glückliches Ende gefunden werden. Doch die EZB läuft nicht in eine Sackgasse rein. Die EZB verfolgt einen Plan. Wichtig zu wissen ist, dass die EZB Europa nicht im Alleingang retten kann! Die meisten erwarten das. Aber die Aufgabe einer Zentralbank ist eher stützend und unterstützend. Mario Draghi bereitet den Staaten derzeit den Weg, um besonders billig Reformen umsetzen können. Er wirft Europa den Ball zu. Doch Europa fängt nicht! Seit sechs Jahren verweigern die europäischen Staaten über den Tellerrand zu schauen und Reformen anzugehen. Kaum ein Land nutzt die Vorlage der EZB für einen Schuss ins Tor. Griechenland hängt weit mit den Reformen hinterher. Wichtige Schlüssel-Reformen werden nur unzulässig umgesetzt (z.B. Aufbau eines funktionierenden Finanzamtes). Die meisten Länder genießen die billigen Zinsen und machen neue Schulden. Italien steht bei 133% Verschuldung in Relation zum Brutto-Inlandsprodukt (BIP). Auch Portugal macht wieder Schulden, obwohl deren Haushalt kaum Spielraum dafür zulässt. Frankreich verwendet seinen politischen Eifer vorwiegend dafür zu erklären warum man EURichtlinien Jahr für Jahr nicht einhält. Deutschland bewegt sich nur langsam vom unzulässigen Lohn-Dumping weg. Die Arbeitslosigkeit in Spanien ist weiterhin immens hoch und die Zentrifugalkräfte in Form rechter und linker radikaler Parteien oder auch den Gedanken des Austritts aus der Union rütteln am Fundament der Gemeinschaft. Mit Ankauf-Programmen und niedrigen Zinsen schafft es die EZB die Zinsen für Staatsschulden spürbar zu mindern. Italien konnte von 2012 bis 2015 dadurch rund 50 Milliarden Euro einsparen. Und doch hat das Land in dieser Phase Verluste in Höhe von 188 Milliarden Euro gemacht. Wir erinnern uns: Mit der Gründung der EU sanken die Zinsen der südeuropäischen Länder. Diese gerieten in einen SchuldenExzess. Als dann die Zinsen plötzlich wieder stiegen taumelte Südeuropa in Richtung Bankrott. Nun drückt die EZB diese Zinsen wieder runter, um den Staaten Zeit zu geben die Staatsverschuldung abzutragen. Und was macht Europa? Seit 2012 ist die Schuldenlast in Europa von 9 auf 10 Billionen Euro gestiegen. Die Staaten sind zu kurzsichtig und zu gierig, um zu erkennen, dass sie mit der Verschuldung ihr eigenes Grab schaufeln. Die Staaten verkennen, dass die EZB nicht ewig die Zinsen runterkaufen kann. Schon jetzt ist die Bilanz-Summe der Zentralbank bei 36% im Vergleich zum BIP Europas. Zum Vergleich: Die des FED (Zentralbank der USA) war in den schlimmsten Phasen bei 24% des US-BIP. Die EZB kann nicht ewig Billionen Euros in den Markt pumpen. Eigentlich müssten sich die Staaten jetzt auf die Phase nach den niedrigen Zinsen vorbereiten. Sie tun es jedoch nicht. Sie machen es noch schlimmer. Sie positionieren sich noch schneller. Die EZB und Mario Draghi tun alles, um Europa Zeit zu kaufen. Die Zinsen sind niedrig bzw. negativ. Staaten finanzieren sich zum Null-Tarif. Doch diese bauen keine Schulden ab oder finanzieren auch keine Konjunkturpakete. Sie vernachlässigen einfach die Probleme und warten ab. Sie sonnen sich in der scheinbar guten Situation. Dabei hat die EZB dem Monster nur eine schöne Maske aufgesetzt. Draghi wirft Europa den Ball zu. Doch diese fangen ihn nicht. Wie lange dauert es bis der Ball auf den Boden fällt, zerplatzt und das Spiel aus ist? Game Over. Kollaps. Die EZB muss diesen Weg gehen. Es ist wahrlich kein schöner Job. Dreht die EZB jetzt um, dann bricht die Krise aus und kein Land in Europa könnte dieser standhalten. Macht die EZB weiter wie bisher, dann ist der Schaden ebenfalls enorm. Ökonomen errechneten, dass derzeit die größte Umverteilung in Europa seit dem zweiten Weltkrieg stattfindet. Die Bürger, Arbeitnehmer, kleinen Banken und kleinen Betriebe werden ihres Vermögens und ihrer Existenz beraubt. Die EZB hat die Zinsen auf null gesenkt, um auch dem kleinteilig zu großen und maroden südeuropäischen Banken-Sektor Zeit zu verschaffen. Doch während die schlechten, gefährlichen und eigentlich nicht geschäftsfähigen Banken am Leben gehalten werden, so brechen die klassischen und eigentlich guten Banken zusammen. Sparkassen und Genossenschaften arbeiten mit dem klassischen Konzept das Geld der Sparer in Form von Krediten weiterzuverleihen. Doch an Krediten verdienen diese Banken kaum mehr etwas und auch die Sparer ziehen ihr Geld ab, da diese wiederrum keine Zinsen erhalten. Das Rückgrat des wichtigen Mittelstandes taumelt. Doch auch die Sparer verlieren ihr Geld. Das Konzept sozialer Wohlfahrts-Staatlicher Institutionen (Krankenkassen, Versicherungen, Rentenfonds, …) ist es das Geld der Mitglieder zu verwalten, anzulegen und sich aus den Gewinnen zu refinanzieren. Rentenfonds kaufen hierbei vor Allem sichere Staatsanleihen. Wir erinnern uns: Staatsanleihen, welche mittlerweile keinen Zins mehr einbringen und auf welche man meisten Strafzinsen zahlen muss. Der Zinsverlust deutscher Haushalte liegt laut Ökonomen derzeit bei rund 60 Milliarden Euro im Jahr. Das sind gut 1500€ netto je Haushalt. Der normale Arbeitnehmer kann kaum mehr Geld für die Zukunft sparen. Er verliert es, wenn es hält. Unterschicht und Mittelstand werden jährlich hunderte Milliarden entzogen. Die großen, maroden und kaputten Unternehmen und Systeme existieren weiter und werden mit Billionen zusammengehalten, während unbemerkt das Fundament Europas anfängt zu bröckeln. Es ist ein Narr wer glaubt, dass dies ewig gut geht. Die Zukunft wird immer schlechter. Eine 35-jähriger Durchschnittsverdiener mit einer Lebenserwartung in Höhe von 79 Jahren musste 2007 noch 168€ im Monat zur Seite legen, um im hohen Alter seinen Lebensstandard halten zu können. 2015 stieg diese Summe bereits auf 350€ im Monat. Lassen wir diese schockierenden Fakten und Zahlen ein wenig wirken, dann erkennen wir, dass die Probleme der Krise nicht gelöst wurden. Die Krise ist lediglich verschoben. Die EZB kauft Europa Zeit. Zeit, welche nicht genutzt wird. Darüber hinaus entstehen neue Probleme und Sorgen. Die Staaten taumeln, die Banken taumeln und auch der Mittelstand taumelt. Gigantische Schuldenberge werden aufgetürmt für Nichts. Liebe EU und liebe EZB. Wacht auf und erkennt die Situation. Ihr müsst zusammenarbeiten. Die Schulden müssen sinken. Die Nachfrage muss mit Konjunkturpaketen angeregt werden. Die Zinsen müssen wir steigen, ansonsten treiben wir 300 Millionen Europäer in eine Zukunft mit fraglicher Existenz. Europa wird ärmer und die Probleme größer. Die EZB tut derzeit alles – whatever it takes – um Zeit zu gewinnen und den Scherbenhaufen beisammenzuhalten. Doch die Staaten müssen mitmachen und das Kehrblech holen, um die Scherben zu beseitigen. Sie dürfen nicht, wie bisher, noch weitere Gläser fallen lassen. Irgendwann schneidet auch die EZB sich am Scherbenhaufen, den sie zusammenzukehren versucht! Wissen der Woche – Der Superbowl-Indikator Das größte mediale Sport-Ereignis der Welt ist der Super Bowl in den USA. Beinahe eine Milliarde Menschen verfolgen das Finale der National Football League (NFL). Es ist ein gigantisches Spektakel. Früher gab es zwei Football-Leagues in den USA. Auf der einen Seite die American Football Conference (AFC) und auf der anderen Seite die National Football Conference (NFC). Mittlerweile sind beide Ligen fusioniert und als NFL weltweit bekannt. Doch erst im Finale, im Super Bowl, treffen jeweils das beste Team der jeweiligen Conference aufeinander. Von der Gruppen-Phase bis zum Halbfinale spielen die Conferences untereinander den Finalisten aus. Jedes Jahr ist der Super Bowl also nicht nur ein Duell zweier Teams, sondern auch ein Finale zweier Ligen. NFC gegen AFC. Der Superbowl findet jedes Jahr im Januar oder Februar statt. Leonard Koppett hat etwa 1970 den Super Bowl-Indikator entwickelt, welcher rausfand, dass der Indikator bis zu diesem Zeitpunkt noch nie falsch gelegen hatte. Den Indikator dabei zu verstehen ist nicht schwer: Gewinnt ein Team der AFC den Super Bowl, dann wird das Jahr von Bären dominiert (down market) Gewinnt ein Team der NFC den Super Bowl, dann wird das Jahr von den Bullen dominiert (up market) Bis 2015 lag dieser Indikator 39 von 48 Mal richtig. Das ist eine Treffergenauigkeit von 81% über mehrere Jahrzehnte. Wenige Indikatoren und Systeme schaffen es über einen derart langen Zeitraum zuverlässig zu arbeiten, da sich immer wieder die Variablen am Markt verändern und diverse Systeme nicht mehr funktionieren. Hier eine Auflistung von 2000 bis 2012 mit einer Treffergenauigkeit von 58% in diesem Zeitraum: 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Rams Ravens Patriots Buccaneers Patriots Patriots Steelers Colts Giants Steelers Saints Packers Giants NFC AFC AFC NFC AFC AFC AFC AFC NFC AFC NFC NFC NFC Down Down Down Up Up Down Up Up Down Up Up Up Up Falsch Richtig Richtig Richtig Falsch Richtig Falsch Falsch Falsch Falsch Richtig Richtig Richtig Der Super Bowl-Indikator ist ein pseydo-makroökonomischer Ansatz. Man sollte definitiv nicht in Versuchung geraten ihn für Kauf- oder Verkaufs-Entscheidungen zu nutzen. Es ist jedoch auf der einen Seite interessant und auf der anderen Seite unterstützend. Was erwarten Sie für dieses Jahr? Stimmt ihre Meinung mit dem Super Bowl-Indikator überein? In diesem Jahr spielten die Denver Broncos (AFC) gegen die Caroliner Panthers (NFC). Gewonnen haben die Broncos ... Interview mit Christoph Heuermann Über Bitcoin, die Gefahren und den Nutzen Christoph, Jahrgang 1990, ist Perpetual Traveler und führt sein Online-Business ortsunabhängig von den schönsten Plätzen der Welt. Mit seinem Blog “Staatenlos”, seinen Büchern (bisher: “Die Staatenlos-Mentalität” und “Weil Dein Geld Dir gehört: mit Offshore-Banking sicher durch die Krise”) und persönlicher Beratung hilft er Menschen persönliche Freiheit mit einem globalen Lifestyle zu verwirklichen und hilft bei allen Fragen rund um Auswanderung und internationale Dienstleistungen wie Auslandsgründung, -Banken, Versicherungen und vielem mehr. Er studierte Staatswissenschaften im schönen Konstanz und spionierte in Praktika den Deutschen Bundestag und die EU in Brüssel aus, wollte als bekennender Anarchist aber lieber nach eigenen Regeln leben. Seine jahrelange Beschäftigung mit der Österreichischen Schule der Ökonomie, Krypto-Währungen und libertärer Philosophie legten eine erfolgreiche Grundlage dazu. Als staatenlose Person wechselst du oft die Länder und Währungen. Bitcoin als digitale Währung scheint hierbei eine perfekte Lösung zu sein. Denkst du, dass der Bitcoin die Finanzmärkte revolutionieren und durchschütteln wird? Bitcoin erschüttert bereits das weltweite Finanzsystem. Alle wichtigen Großbanken der Welt haben sich zusammengeschlossen um gemeinsam die hinter Bitcoin stehende BlockchainTechnologie für ihre Zwecke zu nutzen. Der weltweite Überweisungsverkehr wird sich also in Zukunft deutlich vereinfachen. Doch Banken sind auf Profit aus - und was eigentlich kostenlos mit Bitcoin zu haben ist, wird weiterhin ordentlichen Gebühren unterliegen. Das Problem ist dabei - wie gern gesagt - weniger die Banken selbst, sondern das System, das sie privilegiert. Sämtliche Banken profitieren überproportional von der ungedeckten Geldschöpfung in unserem Papiergeldsystem. Eine Ausweitung der Geldmenge kommt - Cantilllons Gesetz zuerst bei den Institutionen nahe der Quelle - den Zentralbanken - zugute, also den Banken und staatlichen Institutionen. Der Bürger profitiert nicht, er leidet unter zunehmender Inflation. Bitcoin räumt mit diesen Privilegien auf und wird daher zurecht von den Finanzinstitutionen gefürchtet. Ihr Hauptvorteil liegt ironischerweise gerade in dem Punkt, wofür die Krypto-Währung oft am meisten kritisiert wird: ihre feste Geldmenge. Um mit den Irrtümern der neoklassischen Volkswirtschaftslehre aufzuräumen fehlt hier der Platz. Eines dieser besonders ausgeprägten Irrtümer ist jedoch die Ansicht, dass Geld drucken eine Lösung und Deflation schlecht ist. Die Konsequenzen solcher desaströsen Ansichten durften wir 1929 und 2008 und werden wir in sehr naher Zukunft wieder erleben. Bitcoin sind auf eine feste Geldmenge von 21 Millionen beschränkt. Sie lassen sich nicht inflationieren - von wem auch? Bitcoin ist eine dezentrale Währung ohne zentrale Ausgabeinstanz. Ihre Schöpfung erfolgt vereinfach gesagt durch ein Peer-to-Peer MiningVerfahren, in dem Rechenkraft Algoithmen löst um dadurch individuelle Bitcoin-Einheiten zu erzeugen. Als digitale Währung basiert Bitcoin auf reinem Open Source - der Code ist völlig frei von jedermann einsehbar - um ein Ponzi-Scheme handelt es sich also sicherlich nicht. Mit ihrer Dezentralität gehen bei Bitcoin Unmanipulier- und Unregulierbarkeit einher. Zwar lassen sich natürlich Dienstleistungen, die auf Bitcoin aufbauen, regulieren, nicht jedoch die Währung selbst. Zwar lässt sich durch Kontrolle von über 50% des Mining die Blockchain und damit die Transaktionsmöglichkeit still legen - aber keine Bitcoins klauen. Damit fordert Bitcoin die zentralen Säulen des trotz der vermeintlichen Unabhängigkeit von Zentralbanken tief unter staatlicher Kontrolle stehende Finanzsystem heraus. Eine Fixierung der Geldmenge verunmöglicht Staaten ihre Schuldenexzesse über Geld drucken zu finanzieren während die Banken der Kreditvergabe im Teilreserve-System beraubt ihre Haupteinnahmequelle verlieren. Bitcoin macht gerade durch seine fehlende staatliche Steuerbarkeit das wahr, was der Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek bereits 1976 in seiner Schrift “Die Entnationalisierung des Geldes” gefordert hat: die Abschaffung des Währungsmonopols und freies Marktgeld. Denn niemand kann die Ausbreitung von Krypto-Währungen verhindern und das ist eine gute Sache. Bitcoin - das vergessen die meisten Kritiker - ist dabei nur die Krypto-Währung mit der größten Marktkapitalisierung. Es gibt mittlerweile Hunderte anderer, die Bitcoin teils komplett simulieren, teils aber auch eine andere fixe Geldmenge wählen oder neue Funktionen in den Code einbauen. Wichtig ist es dabei sehr, zwischen puren KryptoWährungen und digitalen Währungen zu unterscheiden, die zunehmend auf den Zug aufspringen. Digitale Währungen verlagern das gescheiterte Geldsystem nur von Papiergeld in Digitalgeld - sie sind ein Rückschritt. Staatliche Initiativen zu Digitalwährungen sollten daher höchst skeptisch betrachtet werden. Richtige Krypto-Währungen zeichnen sich hingegen immer durch eine völlig dezentrale Schöpfung aus, die von keiner zentralen Instanz kontrolliert werden kann. Eine eingebaute automatische Inflation oder Deflation ist Stichwort Schwundgeld - hingegen durchaus möglich. Wesentlich ist, dass die beste Währung die ist, die sich im freien Markt durchsetzt. KryptoWährungen agieren wegen fehlender Kontrollierbarkeit auf einen solchen. Gerade daher ist die oft kritisierte fixe Geldmenge von Bitcoin auch das kleinste Problem. Schließlich könnte man Bitcoin - der Code ist ja öffentlich - in wenigen Minuten unter veränderten Namen und Parametern ebenso auf den Markt bringen. Der Wert einer Währung bemisst sich schließlich nicht nach staatlichem Dekret, sondern nach Angebot und Nachrage. Statt die Geldmenge einer Währung mit unguten Nebeneffekten zu erhöhen, weicht man eben auf die nächste Krypto-Währung aus. Oder investiert gleich völlig in eine andere, die man für besser geeignet hält. Zum Beispiel in eine solche wie Ethereum, das Bitcoin schnell den Rang ablaufen wird, weil es sehr viel wertvollere Zusatz-Applikationen mit sich bringt. Ethereum ist ähnlich revolutionär wie das Internet. Bitcoin taugt nicht zu viel mehr als Währung, Ethereum hingegen erfindet neben seinem Währungsaspekt ein dezentrales Internet auf Grundlage der Blockchain. So hat Bitcoin eine Entwicklung angestoßen, die zum Aufbau unkontrollierbarer Parallelstrukturen führen kann, die das Finanzsystem nicht nur im Währungs-, sondern sämtlichen weiteren Aspekten bedrohen. Inklusive Staaten, die das Projekt “Bitnation” überflüssig machen wird, für das ich mich als Botschafter einsetze. Bitcoin selbst mag durchaus in 5 Jahren gar nicht mehr existieren. Viel wesentlicher ist die Idee von KryptoWährungen selbst mit ihrer Blockchain-Technologie, deren Bedeutung für die Menscheit die des Internets weit zum Positiven übertreffen wird. Bitcoins lagern sich bei den Besitzern. Ist das nicht gefährlich? Eine Bank kann sich hunderte IT-Spezialisten anstellen, welche sich um die Sicherheit des Geldes kümmern. Ich als Privatperson dagegen nicht. Haben Hacker ein leichtes Spiel mein digitales Geld zu erbeuten? Sicher besteht beim falschen Gebrauch von Bitcoin eine gewisse Gefahr. Genauso sicher verlieren Banken täglich das ihnen anvertraute Geld - ob durch Hacking oder den klassischen Bankraub. Genauso wie bei Banken - wenn man sein Geld etwa ins Ausland bringen will - sollte man auf entsprechend lizensierte, regulierte und vor allem kompetente Dienstleister achten. Sämtliche Geschichten von Bitcoin-Verlusten betreffen nämlich Drittanbieter, denen man besser nicht vertraut hätte. Das bekannteste Beispiel ist wohl die japanische Bitcoin-Börse Mt Gox. Bei der handelte es sich um eine Tauschbörse für das Kartenspiel “Magic the Gathering”, die in den Anfangstagen auf den Bitcoin-Zug aufsprang. Online verwahrte Bitcoin mit schlechter Sicherung waren eine Einladung schlechthin für professionelle Hacker. Seine Bitcoin dort zu verwahren gleicht dazu einer nicht lizensierte Bank auf den Komoren sein Geld anzuvertrauen. Wer hingegen seine Bitcoin offline verwahrt hat, wird sie heute immer noch haben. Zwar ist auch Bitcoin-Verlust durch private Unachtsamkeit möglich - Tausende Bitcoin sind sicher schon ins Nirwana gewandert - doch lässt sich dies bei entsprechender Notierung seines privaten Schlüssels vermeiden, mit denen man seine Bitcoin bei Datenverlust wiederherstellen kann. Hacking-Probleme stellen sich für individuelle Nutzer nicht. Bitcoin lassen sich auf einen USB-Stick schieben und im Garten vergraben oder auf einen OfflineComputer lagern. Wer sie aus Bequemlichkeit auf seinen virenversuchten Windows-PC mit steter Internet-Verbindung lagert, braucht sich über ihren Diebstahl nicht verwundern. Diese Einladung gleicht eine Geldkarte mit angeklebtem PIN gut sichtbar auf der Straße zu hinterlassen. Zum Glück haben die professionellen Bitcoin-Dienstleister dies mittlerweile erkannt. Sie speichern die meisten Bitcoin offline bzw. bieten ihren Kunden die Möglichkeit privater Offline-Tresore neben dem Online-Wallet. Bei guten Anbietern haben Hacker dabei keine Chance, wenn man als Kunde auch Gebrauch von Mögllichkeiten wie Zwei-FaktorenAuthentifikation macht. Um einen größere Transaktion von meinem Hauptwallet zu tätigen, muss ich mich mit Passwort und Zusatzcode einloggen, bei ungewohnter IP meine EmailAdresse bestätigen, bei der Transaktion alles wiederholen, einen generierten Code von der eigenen App eingeben und das Ganze nochmal per Mail bestätigen. Das mag lästig sein, aber die Entscheidung muss eben jeder für sich selbst treffen. Schließlich ermöglicht die sofortige, fast kostenlose Versendung von Bitcoin ihre Diversifikation auf Dutzende von Wallets, von denen viele mit Kleinbeträgen bei mir fast überhaupt nicht gesichert sind. Von dort lässt sich eine Transaktion dann in Sekundenschnelle tätigen. Du nutzt Bitcoin. Was sind deine praktischen Erfahrungen? Was sind die Vorteile? Gibt es auch Nachteile? Ich benutze Bitcoin aktiv und könnte davon theoretisch mein ganzes Leben und sogar Unternehmen abwickeln. Seit den Anfangstagen hat sich ein riesiges System von Anbietern herausgebildet, die mir dies ermöglichen. Dabei muss Bitcoin nicht offiziell anerkannt sein zum Bezahlen. Mittlerweile gibt es Dutzende von Debit-Karten, die sich mit Bitcoin aufladen lassen. Als ganz normale Visa- oder Mastercard kann man damit weltweit wie üblich bezahlen oder Geld abheben - oft zu geringeren Gebühren als man gewohnt ist. Bitcoin werden dabei zum sekundenaktuellen Kurs in die entsprechende Währung umgerechnet. Ich selbst besitze dabei mehrere solcher Karten, manche davon sogar anonym. Die meisten muss man separat aufladen, indem man seine Bitcoin an eine entsprechende Adresse schickt. Meine Hauptkarte von Xapo ist hingegen direkt mit dem Wallet verbunden und ermöglicht mir sofortige Konversion meiner Bitcoin die Währung, die ich gerade brauche. Dort kann ich unser Scheingeld auch in Bitcoin umwandeln, wenn ich möchte. Lieber lasse ich mich für meine Dienstleistungen aber direkt über Krypto-Währungen bezahlen. Da auch viele meiner Klienten mit Bitcoin wenig am Hut haben, benutze ich einen weiteren Dienstleister. Über Cashila habe ich mein eigenes Geschäftskonto bei einer slowakischen Bank, an die ich meine Provisionen und Zahlungen meiner Kunden richten kann. Bei Geldeingang in Euro wird das Ganze sofort zum aktuellen Kurs in Euro konvertiert und auf mein Wallet geschickt. Alles automatisiert. Im Prinzip ist Bitcoin momentan also nur eine reine Zwischenwährung, die sich wegen sekundenschneller weltweiter fast kostenloser Verbreitung aber eben wunderbar für solche Mittel eignet. Die Kosten doppelter Konversion sind dabei ebenfalls vernachlässigbar, wenn man es mit üblichen Bankgebühren vergleicht. Trotzdem ziehe ich natürlich vor gleich in Bitcoin bezahlt zu werden bzw. Dienstleistungen - etwa Hosting meiner Server - direkt über Bitcoin abzuwickeln. Auch hier wird die Entwicklung immer besser - nachteilig ist die fehlende Direktakzeptanz also nicht wirklich. Ein Nachteil ist hingegen sicherlich die hohe Volatilität der Währung. Rational gesehen macht dies die Nutzung im Alltag zu keiner guten Idee. Vielleicht weiß man den aktuellen Kurs beim Abheben mit seiner Geldkarte gar nicht, macht also vielleicht einen ziemlichen Verlust, den man ein paar Stunden später vermeiden würde. Genauso entgeht man natürlich möglichen Gewinnen, wenn man Bitcoin ausgibt statt mit ihnen zu spekulieren. Für mich ist Bitcoin aber klar kein Spekulationsobjekt, sondern eher eine Prinzipiensache. Schließlich handelt es sich um freies Marktgeld, das mir niemand inflationieren oder enteignen kann. Ich investiere eher wenig in Bitcoin, sondern eher in andere KryptoWährungen wie z,B. Ethereum. Ich sehe durchaus noch einiges Potential im Bitcoin-Kurs und spare natürlich auch einige Bitcoin an, ihr Gebrauch ist mir aber wichtiger. Diesen Zielkonflikt sollte sich jedoch jeder vergegenwärtigen. Christoph, herzlichen Dank für die aufschlussreichen Antworten. Das Börsen Barometer Barometer der KW 10 In dieser KW 10 liegt der durchschnittliche Verlust der Anleger bei -0,5%. Seit 4 Wochen beobachten wir nun das 2-Prozent-Muster, welches sauber und in jeder Woche zutreffend ablief. Mit unserem Wikifolio konnten wir durch die Signale innerhalb dieser 4 Wochen 9,5% Gewinne machen. Das 2-Prozent-Muster Das 2-Prozent-Muster haben wir im Chart gefunden. Wird ein Wert über 2% erreicht, so ist zu erkennen, dass der Wert in der ersten Folge-Woche (a) fällt, in der zweiten Folge-Woche (b) wieder steigt und in der dritten Folge-Woche (c) noch tiefer fällt als in der ersten Folgewoche (a). Kurz: (a) runter, (b) hoch, (c) noch weiter runter Das Muster wurde 11 Mal in 12 Monaten erkannt In 9 Situationen traf das Muster zu In 2 Situationen nicht Treffergenauigkeit: 81% In 54% aller Situationen lief das Muster sauber ab. Sauber bedeutet, dass Woche auf Woche das Signal erfüllt wird. Manchmal kann es jedoch passieren, dass ein Signal nicht nach 7, sondern erst nach 14 Tagen eintritt. Dann sprechen wir von einem unsauberen Muster. Das Muster ist erkennbar, aber unsauber. Ist das Signal nach 14 Tagen nicht eingetreten, dann ist das Muster als nicht-eingetroffen/falsch gewertet. AUSBLICK AUF DIE KW 11 In der KW 9 haben wir mit 2,6% erneut die 2%-Marke überwunden. Wir sind also bereits dabei zum 12. Mal nun das 2-Prozent-Muster zu beobachten. Wir erinnern uns: Über 2%, runter, wieder hoch, noch weiter runter. In der KW 9 erreichten wir 2,6%. In der ersten Folge-Woche, der KW 10, ging es nun erwartbar runter. Wir stehen aktuell bei -0,5%. Nun eröffnen sich uns zwei Möglichkeiten: 1. Das Muster läuft sauber ab. Dann können wir ein der KW 11 einen Wert besser als 0,5% erwarten. Auf den DAX übertragen könnte es eine seitwärts-gerichtete Woche geben oder die 10.000 wird in Angriff genommen. 2. Das Muster läuft unsauber ab. Dann könnte es in der KW 11 einen zweiten Dip nach unten geben und wir sehen nach einem schlechteren Wert in der nächsten Woche erst in der KW 12 das erwartbare "wieder hoch" FAZIT Wir werfen nochmals einen Blick in die Muster und erkennen, dass in bisher 8 von 8 Fällen, in denen das Muster zu erkennen war, in der sozusagen vierten Folge-Woche (d) es immer eine Verbesserung gab. Auf der einen Seite bricht also nun im aktuellen Muster die zweite Folge-Woche (b) an, welche auf ein "wieder hoch" hindeutet UND es bricht außerdem die vierte Folge-Woche (d) des vorherigen Muster an, was ebenfalls auf ein "wieder hoch" hindeutet. Wir stellen unser Wikifolio entsprechend der Analyse und den Mustern auf DAX Long Hebel 2 ein. Das Muster ist hier auch nochmals genauer erklärt und kann auf Facebook mitverfolgt werden. Jede Woche die neue Analyse erhalten. Impressum Allgemeines Das PDF-Magazin „Börsen Barometer – Das Magazin“ wird veröffentlicht von Jonas Höfgen & Benedikt Wachsmann Frommhagenstraße 8a, 39576 Stendal [email protected], [email protected] Höfgen – 0178/ 140 94 64 Haftungsbeschränkung Die Inhalte dieses PDFs werden mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Der Anbieter übernimmt jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Nutzung der Inhalte des PDFs durch einen Nutzer ist ausdrücklich untersagt. Alle hier gezeigten Inhalte unterstehen dem Urheberrecht von Jonas Höfgen und Benedikt Wachsmann. 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