Natürlicher Diamant

Natürlicher Diamant
Diamant ist eine von vier Modifikationen des Kohlenstoffs und besitzt mit dem Mohswert von 10 die
höchste Härte aller bekannten Mineralien. Naturdiamant wird im Erdinneren durch hohe Drücke und
hohe Temperaturen gebildet.
Der Begriff Diamant stammt vom griechischen Wort ‹adamas› und bedeutet ‹unbezwingbar›. Der
Diamant weist eine monokristalline Partikelstruktur auf, die Spaltebenen sind parallel zur optischen
Achse orientiert. Bei Belastung entsteht ein Bruch entlang der Spaltebene. Dadurch entstehen Körner
in blockiger Form mit scharfen Schneidkanten.
Neben der allgemein bekannten Eigenschaft, dass der Diamant besonders hart ist, besitzt er weitere
physikalisch interessante Eigenschaften. Diamant weist eine sehr hohe thermische Leitfähigkeit auf,
( λ [ W(mK) – ¹] = 2300, NTP ), die rund 5,4-mal höher ist als bei Silber ( λ [ W(mK) – ¹] = 429, NTP ). Demgegenüber steht die Wirkung als elektrischer Isolator (ρ [Ωm] > 1014, NTP ).
Diese Kombination ist einzigartig und macht den Diamanten für viele Anwendungsfelder höchst interessant. Neben diesen ungewöhnlichen Vorzügen weist der Diamant zudem einen hohen Brechungsindex
von 2,43 auf ( Glas: n ≈ 1,5 ). Zusätzlich zum hohen Brechungsindex besitzt der Diamant eine Disper sion.
Die Kombination aus hohem Brechungsindex und Farbdispersion erzeugt die einzigartige Brillanz und
das Feuer des Diamanten. Das ist ein entscheidender Grund, weshalb der Diamant auch in der
Schmuckindustrie ein ebenso beliebtes wie wertvolles Material ist.
Ein weiteres besonderes Merkmal des Diamanten ist der äusserst geringe Reibungskoeffizient. Mit
einem typischen Wert von 0,03 liegt er sogar 10 Prozent unter jenem von PTFE .
Anwendung
Industriell werden Diamanten als Schneidstoff von
Bohr-, Schleif- und Schneidwerkzeugen und als Zusatzstoff in Polierpasten eingesetzt. Galvanisch mit Diamant
besetzte Werkzeuge werden in vielen Bereichen wie
z. B. Abrichtwerkzeuge oder auch Skalpelle für den Medizinbereich verwendet. Durch Verunreinigungen von
Bor, Phosphor oder Stickstoff kann der Diamant eine
elektrische Leitfähigkeit erlangen. Somit lässt sich der
Diamant als Halb- oder Supraleiter einsetzen.
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