"Die Gründung der Bank in Winterthur" von

(...
wird nur den Schwindel vermehren>
Die Gründung der Bank in Winterthur
&*tjäti li*l:e,pl'ii
<In Winterthur wird nun auch eine Bank errichtet mit 5 Millionen Kapitai, eine
Art Kredit-Anstalt, und wird besonders den Kaufleuten und Fabrikanten gegen
Verpfändung von Waren Geld leihen. Wird am Ende nur den Schwindel vermehren. Winterthur soll absolut eine grosse Handelsstadt werden"> Das schrieb Heinrich Suizer-Steiner, Besitzer der <Rotfarb> inAadorf, am26. Mai rB6z an seinen irr
Lyon weilenden Sohn Albert. Heinrich Sulzer verzichtete denn auch demonstrativ
daraui Aktien der Banl< in Winterthur - so hiess das neue Institut - zu zeichnen.'
Die Skepsis Sulzer-steiners war offensichtlich nicht weit verbreitet: die neue Bank
wurde mit Subskriptionsscheinen überschwemmt. (Wahrscheinlich wird man
bereits in die hundert Millionen vorgerückt sein>, meldete der <Landbote> am
27. Jum und kommentierte: <Wir wissen nicht recht, wie wir dieses Meerwunder eigentlich taxiren sollen. Millionen zeichnen ist allerdings keine Kunst; wenn
nur der Finanzdirektor in Zürich die Millionäre auch so haufenweise anträfe.>>'
Schliessiich wurden 3+7'8+z Al<tien für rund t74 Millionen Franken gezeichnet,
<so dass sich nach Abzug von derjedem Schein laut Prospektus zugesicherten
Aktie eine Reduktion von I zu 3zo als nothwendig ergab>.3 Damit war das frei
gezeichnete IGpital extrem breit gestreut. Für die Zuteilung von Aktien zur Verfugung standen nämlich nicht 5 Millionen Franken, sondern lediglich 3,75 Millio-
Million für sich,2oo ooo Franken für die Stadt
Winterthur und 5o ooo Franken für die I(aufmännische Gesellschaft Wintertl.rur
nen, weil die r3 Gründer der Bank r
reserviert hatten.
Industrie- und Handelsbanken schossen in den t86oer-|ahren in ganz Etr'
ropa wie Pilze aus dem Boden. In der Schweiz entstanden im gleichen fahr wie <lit'
Der Bankneubau von r8 67/69 an der unteren Museumstrasse (heute Stadthausstrasse). In
diesem waren neben der Bank in Winterthur auch die Transportversicherung Lloyd, die
Mobiiiarversicherung sowie die Bank in Zürich, also die unmittelbare Konkurrenz, untergebracht. Aquarell von ]akob ZiegIer, das auf der Grundlage von Bauplänen 1B 67 entstand.
(Winterthurer Bibliotheken, Studienbibliothek)
Bank in Winterthur die Bank in Schaffhausen und die Basler Handelsbank. rll64
folgte die Eidgenössische Bank in Bern, t87z der Basler Bankverein. Älter w"r r tlit'
Bank in Zürich (r836), die als ziemlich einsamer Vorläufer von Anfang an attclr itr
Winterthur tätig war.a In deren Verwaltungsrat wirkten immer wieder Vc rl t.r'l c t
von Winterthurer Handelsfirmen mit: Jakob Bidermann-ßlum von ). A. Ilrtlt'r
mann e/ Cie., dessen Sohn fakob Andreas Bidermann-Biedermann, Caspar l(cirr
hart-Hess von Geilinger o- Blum (später Paul Reinhart e. Co.) sowie ab t87o Ct-tsl.tv
Conrad Egg-Waeffler von Egg, Ziegler, Greuter o- Cie. Ebenfalls mit Winterthr.trcr
Bctc.iligung wurde r 856 unter der Führung von Alfred Escher die Schweizerisclrc
l(r.ctlit;rnst;rlt (SKA) gegründet: Rudolf Friedrich Wäffler-Egli, Baur.nwollhändlcr
rrrrtl irrr N.rtion;rlrlt t'in cttrlr't (,r'lollsttt,ttrtt Ilschers, sowie Adolf Rictcr-llothplt'tz
llt.lrirrtt.rrrlt.rrr ct:;tt'nVt'rw,rltrttrllst,rt dr'rSl(Artr,dcrsPitcrcWitrlcrtltttrt'rSl,ttlt
präsident fohann |akob Sulzer und der Baumwollhändler fohannes Forrer-Grob
amtierten an der konstituierenden Generalversammlung als Stimmenzähler.s Rieter-Rothpletz verlegte in den r87oer-jahren - dem zunehmenden Sog des Börsenplatzes Zirich folgend seine lirma Rieter, Ziegler o, Co. nach Zirich und zog in
die t87r erworbene Villa <Wesendonck> in Zürich-Enge.
Die neuen Banken bündelten das I(apital, das die noch junge Industrie und
die Eisenbahnen so dringend brauchten. Bis dahin hatte die städtische Oberschicht
ihre Gelder überwiegend direkt angeiegt, in Form von Hypothel<en und Darlehen
bei Handwerkern, Gewerbetreibenden und Landwirten sowie in den neu entstehenden Industriebetrieben.6 Bankähnliche Funktionen hatten einzelne Handelsfirmen übernommen, indem sie Gelder entgegennahmen und verzinsten.T
Woher kam das Kapital?
Während <Rotfarb>-Besitzer Heinrich Sulzer-Steiner, nicht zu verwechseln mit
Heinrich Sulzer-Steiner von Gebrüder Sulzer, abseitsstand, beteiligten sich andere
Winterthurer sehr wohl an der neuen Bank. Winterthur, ein Zentrum des Baumwollhandels mit r5'6r3 Einwohnerinnen und Einwohnern (r860, inklusive Vororte) und noch stark von dieser Branche geprägt, befand sich damals im Übergang
von der Handels- zur Industriestadt.s 3r der 48 grössten Firmen waren in Handel
und Verarbeitung von Baumwolle tätig, wobei sich die Handelshäuser in der Stadt,
die Spinnereien und Webereien auf der umliegenden Landschaft befanden. Von
den zwölf Firmen in Winterthur und Umgebung, die eine Handelsklassensteuer
von 5oo Franken und mehr bezahlten, waren zehn eng mit der Textilindustrie
verbunden. Die beiden anderen waren die Handelsfirma Gebrüder Volkart und
Cebrüder Sulzer, Repräsentantin der später dominierenden Maschinenindustrie.
Entsprechend setzte sich die Oberschicht zusammen. Unter den z4 reichsten Winterthurerinnen und Winterthurern befanden sich t86z: Baron Heinrich von Sulzer-Wart, <zum Adler> (2,4 Millionen Franken Vermögen), Frau Greuter-Reinhart,
<im Lindengut)), Witwe des Textilindustriellen Ludwig Greuter-Reinhart (r,8 Millionen Franken), fakob Ziegler-Pellis, Unternehmer, ((zum Steinberg>> (r,8 Millionen lranken), |akob Andreas Biedermann, I(aufmann, <zur Liebe> (t,6 Millionen
Franken), Abraham Reinhart-Beugger, IGufmann, (zur Insel> (i,5 Millionen Franken), Friedrich imhoof-Hotze, Kaufmann (t,5 Millionen Franken), Heinrich Biedermann-Frey, <zur Geduld>, (t,gZS Millionen Franken), Adolf Rieter-Rothpietz, <zum
Hoffnungshaus>> (t,z Millionen Franken), fohann Heinrich Bühler, Spinnereibesitzer (t Million Franken), |ohann Scheuchzer, Partikular, Bauma (r Miilion lranken),
die I(nder des verstorbenen Baron Friedrich von Snlzer-Wart, Schloss Andcll'i n
gen (B9t ooo Franl<en), Jakob Sulzer-Hirzel, Cicsscrcibcsitzer (Boo ooo Irr,rrrl<crr),
Salor.nou Sulzcr-Sulzct-, Cicssclcibcsitzt'r. (fioo oort l;t.rrrlit'rr), l{trdoll Willlcr lrrili,
l(,rrrlrrr,rrrrr (lloortrtrt lrr,rrrl<r'rr), S,rlorrrorr \iolli,rrtl.rrlzlrcr!'('r (/o()ooo lrr,rlrlit,lr),
Wif wt' litt:;,ttttr,t (,tt'ttlt't littlzlrctl('1, \(7luu l,tr'ttt,rtllt'tl (t,,,rt rlou l;t,rtrlit'rr), f ,rl.olr
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Einladung zur Al<tienzeichnung. Inserat im Landboten vom
7.
|uni t862.
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Melchior Ziegler-Steiner, (zum Palmengarten)) (6oo ooo Franken), AItrr,r tll ,,,
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ffiorboftfio$n.
l* uarrlri{arrc i;.r{rirrl fficr ff*-urr:ii, *at brr* l, ,grpr- t .} aa
H LdnirlRqgr.iirnir in l-rrr"n0rrr orü rlr $a!crrcoa{lang bricrgr nab.
7)e Qcnvffitr iort &rrö$r t;':kt. pr. .Jmtetr mä tiner ffiniaa{rrye oon !'l tr"o.
iir 6in:zlaft.rd' frc tu' n" {1}(trldrl DLr rnri {muecu lir 3o;r loxa ie na$ cu SuriQe
bv'lSritnn+tz mw*r irrtalttl Lrn ilem ycrriTok! ;ur jlrrllang übernuia rctrom.
Sfur* ä[aö.glnr. 'otr {.$11gs
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f;atr* n*r *ni Srtle*qer bt* Stq't*ec*-l*aa1i6rmez
DLü tfr ttitd<tDüüon ruuriei{net*
inrJ'.
lrr äLaiuun: rc?rDn 'clgsnr (9,t6übrm 6trr4na:
zJ 4b\igmc) aui cr Srodmroouq" frir rriornrLr$c (9altr pr. '3uutt 2
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13?1,
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Anfang September r86z
nahm die Bank in Winterthur im Gebäudekomplex
zu den <Drei Blumen>
an der Ecke Marktgasse/
Ki rchgasse ih re Geschäits-
tätigkeit auf. Ein Inserat im
<Landboten> vom 3i. August l86z wies spezieJl aul
das <<Kassazimmerl hin.
(Foto: Urs-A. Mü11er-
Lhotska)
,
von Sulzer-Wart-Peter, Witwe von Baron lriedrich von Sulzer-Wart, all ll, ','
rungsrat (59S ooo Franken),e Anna Barbara Peter-Biedermann, Witwe v(trt l .rr
mann Johannes Peter, (zum Brühl)>, Stiefschwiegermutter von Baron lllrrrrr, i,
von Sulzer-Wart (550 ooo Franken),'" Heinrich Rieter-Ziegler, Oberstlt'trtrr ,,,r
(zur Glocke)) (550 ooo Franken), foachim I(e11er-B1um, Kaufmann, ((zr.ltlr (,rrr,,l
stein> (5ooooo Franken), Heinrich Sulzer-Sulzer, Kaufmann, ((zum
S.un',,'rr
SchwagervonStadtpräsidentfohannJakobSulzer(5oooooFranken),Albcrtllr,
I
lung-Röderer, I(aufmann (5ooooo Franken),|akobTheodorZiegler-Btihlt'r,l rrrl
mann (5oo ooo Franken).Insgesamtversteuerten 115 Personen sin!s11116rr,, rr r ',"
loo ooo oder mehr Franken."
Die Gründung der B ank in Winterthur erfolgte aus diesem Kteis he r,t t r' I I I
ter den erwähnten zwei Dutzend Personen, in ihrer grossen Mehrheit B.lu trrn', 'll
händler und Industrielle, befanden sich acht der r3 Gründer, die zusamm c n r N I i
lion Franken des Aktienkapitals zeichneten. Zwei weitere gehörten zur G ru l) 1,,' r r!!
einem Vermögen von lo o o oo-49 9 o oo Franken. <Es zeigt diese Verteilunq t lr ", l,
t
r
r
pitals,dassdieBankinWinterthurnichtwieihreältereSchwester,dieSchw,'r.', ''
sche Kreditanstalt in Zirich vom Jahre l8 5 6, unter Mithülfe einer grossen .r t t', L i
dischen Bank errichtet wurde, sondern dass sich die Winterthür€r Handcl:, rrrr'l
r
r
Industriekreise finanzkräftig genug fhhlten, das neue Unternehmen ins [.r'lr,'rrrr
rufen)), hält Ernst Wetter in seiner Geschichte der Bank fest.'' Ailerdings urrrr,l'
bei ihrer Gründung auch das Kaprtai der SKA, welcher die Allgemeine D('rr', 1,,
Credit-Anstalt in Leipzig zur Seite stand, massiv überzeichnet.
Eine Charakterisierung der t3 Mitglieder des Gründungskomitees, rl rt' ,r,r, l,
den ersten Verwaltungsrat stellten, ergibt das folgende Bild:
- Heinrich Biedermann-Frel, Verwaltungsratspräsident 1862-1825, Besitzt'r ,l,
Baumwollhandelsfirma G. H. Biedermann €/ Co., Stadtrat. Biedermann en!l,rlrr'r t,
sich früh in Eisenbahnfragen und war bis r875 Verwaltungsrat der Nordost l,,rlrrr
- lohannHeinrichBühler, Besitzer der Firma J. H. Bühler o- Söhne (heute Hcttrr,,r,r,
Bühler AG), die Spinnereien in I(ollbrunn und im Sennhof und eine Webct,'t rrr
r
'
Pfungen betrieb.'+
Pfau, I(aufmann, Baumwollhändler (Firma Meyer e- Pfau), Stadtr .r t r rrr,l
Oberstleutnant. Kaufte r864 das Schloss Kyburg, wohin er sich zurückzog."'
- Heinrich Rieter-Ziegler, Spinnereibesitzer und Maschinenfabrikant (J j ltr.
ter o- Co.), Kavallerieoberst, 1878-lBB9 Ständerat.
- lacob Scheuchzer,ursprünglich im Tösstal (Bauma) in der Textilindustrie ti t i l ll,'
trieb dann in Winterthur eine Privatbank.
lohannlakob Sulzer-Ott, Stadtpräsident, alt Regierungsrat, Sohn eines Matlrt'rrr,r
til<lelr rcrs rr nd Stadt rats.
Dr. phil. Adolf Biedermann-Imhoof, Chemie- und Naturgeschichtelehrer an dct-i
hirlrcrcrr Sl,rtllsclrtrlcn rrnd ab rB66 Stadtrat, Sohn des Pfarrers von Pfuingen
- Matthäus
rrrrrl I'r lr\A/i('1'('r:;olrrr tlr's sclrr
Itool I lolzl
ve
rnrirtlt'rrrlt'r Il,rrrrrrwollhändlers Friedrich Im-
_
von alt Stadtrat Johann HeinDr. jur. Heinich NäJ-Foter, Anwalt, Schwiegersohn
Die Unterschriften
der
gut>.
Bank in
-AbrahamReinhart-Beugger,Baumwollhändler'FirmaAReinharto'Co''LeHavre'
13
)ltrirt ,/1u,r. r,,, st
Mitglieder des
mit den Ernst <im Haldenrich Forrer-Reinhart und über seinen Bruder verwandt
flp,t /6b2!
Gründungskomitees der
Winterthur.
r862-r962,
S.
(SBG
Ü,,,
i9)
Reinhart-Hess (Firma Geilinger
Brud.er von Baumwollkaufmann Iohann caspar
von Spinnereibesitzer Johana' Blum, später Paul Reinhart o' Co ) und Schwager
fl;".0"q,,,',7
nes Beugger.'6
.#.t,/tl4rJ. w,,J.
,_.-e,:;i?4."
\r's
-HenriRieter-Rittmeyer,Kaufmann,Triest,SohnvonJohannHeinrichRieter-Sulzer'
Adolf Rieter-RothI(aufmann (zum lothen Haus>, Br-uder von Sl(A-Mitgründer
kanntenFirmaRieternichtszutunhatte,handeltebeiderGründungalsBevoil.
(ab rS64) Egg' Ziegler' Greumächtigter Johann Ulrich Egg-Greuter von der Firma
tero.Cie.EggsFirmastellteinlslikonundFrauenfeldBlaudrucktücherhet.'8
_ Theodor Ziegler-Bihler, parrner von Adolf Rieter-Rothpletz bei der Firma Rieter,
Zieglero.Co.DasUnternehmenproduzierteBlaudrucktücherundverfügteüber
später auch in ungarn'
Fabriken in Neftenbach, Richterswil und in württemberg,
r
ttf
('rr,,/o',
"pt-z//a€*',4ä'
ri \. . t. /."r,
l\
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i,,
-/ ß..,'..2-.' <
1l-:--=j'-a.h
/,j.)
pTetz.,lGründeter845inTriestdieH.Rietel(Importazioniecotoni>>undgehörte
Henri Rieter, der mit der bezu den bedeutenden Persönlichkeiten der Stadt. Für
f,,),,r/r
,/ /*Y
l
t 'at
/,,,'z
.//;1)z*H'2,
4,, ..-" ., .//.. "..t-/.
t -r< !,/,2-..--4,, -
/'/-/
4-.-
*' "/--a-'n"""/
Ziegler war Besitzer des Schlosses Hard bei Ermatingen'
SnlomonVolkart,Mitgründerd'esHandelshausesGebrüderVolkart,Generalkon-
*F=2".
srrl dcr Freien Stadt Bremen'
Saizkommissar,
I\'ron Ilcinrich von sulzer-wart, wie schon sein Vater Bayrischer
llcsitzcr des Schlosses Wart, Neftenbach''s
miteinander verflochtener PerIis we r cin enger Kreis sehr vermögender und
war im Verwaltungsrat
winterthur
soncn, tlcr clie neue Bank realisierte. Die Stadt
veltreten' Politisch waren
nrir clcrn Stacltpräsiclenten und einem weiteren Stadtrat
die Mehrheit dürfte
zw:rr firhrencle Demokratenwie Stadtpräsident Sulzerbeteiligt,
aberrnitclerrLiberalenSympathisielthaben.SoheisstesZumBeispielimNachruf
Umwälzung und
Präsident Heinrlch Biede,mnn,'' <Seit der letzten politischen
und konnte sich
zurück
zog er sich
dem Auftreten des demokratischen Regiments
ä7_!za.*
wurde Regierungsrat und anschliessend Ständerat, zudem Verwaltungsratspräsident der SBB und Oberst."
Mit der Hypothekarbank verftochten
vor-r
auchmitderWinterthurerNationalbahnpolitiknichtbefreunden't>'o
ZumDire]<torderBankwurdeConradl(ellervonSchaffhausengewählt.
Keller,dert89z56-jährigstarb,standvolled.reiJahrzehnteanderspitzedeslnwichtige Rolie und erhielt
stiturs, spielte in der w]nterthurer wirtschaft eine
l874d.asBürgerrechtgeschenkt.ErheirateteeineTochterdesTextilindustriellen
}ohannUlrichEgg-creuter,wasihmunterandelemdieVerwandtschaftdetZieg]er,Bühler,WaefflerundZellwegerbescherte.KellerbliebaberauchdemPiatz
der Schweizerischen
schaffhausen eng verbund en. t87 zwurde er Verwaltungslat
Industrie-Gese]]schaft(SIG),undr8T3beteiligteersichanderGrlrndurrgder
SchaffhauserHande]sbank.DieseKonkurrenzbankderBankinSchafflratrserr,im
Sozusagen im dirmmstell Mornent geP'riilldC'l , erJahr des Wiener BörsenkrachS
rB84 zrls'lll)lllcrr.' lrirr sollll
lebte allerciir.rgs beinahc nttr l(riscrrjaltre ttttcl braclr
ll{' N('ll wt'i
von ll,rnl<cl irr.l<t()r l(cllcr, (irtsl,tv l(t'llcr, slr.ttrtt tl'ls vt'tw;ltttltstlr'rltlit
l lt't ttt,ttltt ltiilrlt'r lrlir'tlclt' lrt
It.r. irrrlt,rrr t,r cirrt.'lirr lrtt,r tlr,s spitlttt'tcilr*;ilzt'ts
Für Handel und Industrie war die Bank in Winterthur künftig die erste Adresse.
Wo aber deckten die übrige Wirtschaft und die <normale>> Bevölkerung ihrerr
Kapitalbedarf, zumal ihr die Gelder der vermögenden Oberschicht durch dercrr
I(onzentration in den neuen Banken und Industriefirmen nicht mehr im gleichcl
Masse zur Verfügung standenl Praktisch die gleichen Kreise wie bei der Banli
rrr
Winterthur standen auch hinter der Hypothekarbank, dre r 865 auf Initiativt' rl,'r
<Hülfsgesetlschaft>> ins Leben gerufen wurde. Mit ihr sollte <einem Bedilrlrris:;t'
der agrikolen Bevölkerung unsers Kantons abgeholfen werden>, deren Wohlst.r rrtl
<<mit demjenigen der Stadt auf das Engste verknüpft ist>>.'r Die Bank in Wirrtt'r.
thur, der l(anton und die Stadt übernahmen je 5oo ooo Franken des auf 5 Millitr
nen lirrnl<c.rr l'esteesetzten Aktienkapitals. Die seit r8t8 bestehende Ersparniskasse
dc.r' <<lliill'srlcscllsclr.rf tl, wclche dic l<leinen Leltte zum Sparen anhalten sollte,
wrrrrlc nr rlir. Ilylrotlrt,li,rrlr.rrrli illrt'r'liilrr-l .''r Vott dcr U.rnl< irt Witrtcrthur sassctt dic
Vt'rw,rltunll:;t,ttr, lit.rtltlrr.rsrrlt'rrl Srrlzt.r
e
r Pr.isitlicrtc dic IlyPotlrt'l<,trlr.tttl< tttttl
Salomon Volkart, Direktor Conrad Keller sowie der Protokollführer Baron Friedrich von Sulzer-Wart im Verwaltungsrat der Hypothekarbank.
An Handwerker, Gewerbetreibende und Landwirte richteten sich auch die
r863 ebenfalls von der <Hrilfsgesellschaft>r gegründete Lelhkasse, die i89r unter
dem Namen Kreditbank in Konkurs ging," die r87o gegründete Kantonalbank'6
und schliesslich die rBTB entstandene Volksbank in Winterthur.'7 Danach verfügte
Winterthur, inklusive die Agentur der Bank in Zürich, über sechs Banken. An der
Hälfte von ihnen (Bank in Winterthur, Hypo, Kreditbank) war die Stadt beteiligt.
Welche Geschäfte betrieb die BankinWinterthurl Ursprünglichwar garkeine
Bank, sondern nur ein Lagerhaus geplant. Auf Initiative von Henri Rieter in Triest
wurde das sogenannte Entrepötgeschäft ergänzt: die Güter sollten im Lagerhaus
nicht nur gelagert, sondern auch bevorschusst werden. In das neu errichtete Gebäude an den Bahngeleisen zogen das von der IQufmännischen Cesellschaft bisher
im Stadtkern betriebene Waaghaus, das Kornhaus der Stadt und das Salzmagazin
des I(antons ein. Die von der Bank eingesetzte Lagerhausverwaltung fr,rhrte auch
das l(ornhaus und, ab r86+, die Salzfaktorei. Ein Gebührentarif von t874 erwähnt
als Lagergüter zum Beispiel rohe Baumwolitücher und Leinwand, Flachs, Hanf, Kaffee, verpackten Zucker, Tabak
in Balien oder
Fässern verpackt, grobe Eisen-, Stahl-
Der Güterbahnhof von Winterthur war ein pulsierendes Zentrum. Die Ansicht aus der
Zwischenkriegszeit zeigt das von Wilhelm Bareiss entworfene Korn-, Salz- und Lagerhaus,
wo die Bank in Winterthur und anschliessend die Bankgesellschaft ein Lagerhaus betrieb.
(SBG r86z-1962, S.48)
und Gusswaren sowie Maschinen, Gummi, Asphalt, Mühlsteine und Getreide.'8
in den Statuten zwar lange an erster Stelle,
doch wurde Winterthur, obwohl bahnmässig bestens vernetzt, <kein Hauptstapelplatz>>.'s Die Bank gewährte pfandgesicherte Itedite, sie handelte mit WertDas Entrepdtgeschäft figurierte
Winterthur im Aufbruch
schriften und besorgte Diskonto-, Wechsel-, Inkasso-, Depositen-, Giro- und Kontokorrentgeschäfte <und überhaupt alle gewöhnlichen Bankoperationen)).ro (Der
Hebung der Winterthurer Industrie galt von jeher eine Hauptsorge der Bank, und
gerade diese Tätigkeit brachte ihr schwere Verluste>>, stellte Wetter mit Blick auf
den Rückschlag in den r87oer-Jahren fest. <Die Gründung der Lokomotivfabrik
Ir87rl und die vieien Bahnunternehmungen im In- undAusland, die in Verbindung
mit ihr ins Leben gerufen wurden, forderten grosse Opfer.>>3'
Die Bank beschränkte ihre <Gründefiätigkeit) nicht auf den Raum Winterthur. So konnten beispielsweise die Kammgarnspinnerei Bürglen (Thurgau) und
die Baumwollspinnerei Wangen im Allgäu:' auf ihre Hilfe zählen, und die Bank
wirkte bei der Gründung der Bank für Appenzell A.-Rh. in Herisau (t86 6) mit. Bei
einzelnen Firmen übernahm die Bank selbst ein Aktienpaket, bei anderen wirkte
sie nur als Kapitalvermittlerin, indem sie, meist in Syndikaten, die Wertpapiere im
Publikum platzieren half . t87z wurde das Recht <zur Betheiligung bei Consortien
und Syndicaten> in die Staruten aufgenommen, und dadurch <wurde es uns möglich, mehr als frühere Jahre in dieser Richtung thätig zu sein>>. Unter anderem war
die Bank in den Syndikaten für den Basler Banl<verein (tB7zl, der wie die Schweizerische I(reditanstalt mit deutscher Hilfe o.egriindct wtrrdc, l'Lir das I-lotel <<lhrrr,rrr
Lac>> ilr Züfich sowic firrdic Arth-l{ir',i-l}rlrrr (rl"i /t)rl,rlrt'i li'i ihlt'r Iilrrissionstitirl
lit'il ,rt-lrt'ilt'lt'rlit' Il,rrrli, tlit' ,rttr lr .rtr ,lct (ir tttrrltttrll,llr li,rtrli irr Milllr.rrr:;t'rr (lrl:;,r:;:;)
lrt'tt'ililt w.rr, oll rrrit ll,r:;lt't Il,rtr:;t'rr zr:,,urunrl "
Winterthur befand sich in den vom Eisenbahnfieber geprägten
r8
6
oer-fahren im
Aufbruch. Im gleichen |ahr wie die Bank in Winterthur nahm die Baumwollbörse
ihren Betrieb auf, und t863 wurde die Transportversicherung tloyd gegründet,
die Schiffe und deren Ladungen versicherte. Hinter dem Lloyd standen die Banl<
in Winterthur, zahlreiche Handelsfirmen sowie die Maschinenhersteiler Rieter
und Sulzer, also dieselben Kreise, welche die Bank in Winterthur ins Leben gerufen hatten. Dem ersten Lloyd-Verwaltungsrat unter dem Präsidium von Nationalrat und SKA-Verwaltungsrat Rudolf Waeffler-Egli gehörten von der Bank in Winterthur die Verwaltungsräte Salomon Volkart, Heinrich Näf, Abraham Reinhart
und Theodor Ziegler-Bühler an, ferner Banl<direlctor Conrad I(eller sowie Johann
Ulrich Egg-Greuter, der <Stellvertreter)) des Initianten Henri Rieter bei der Ban k
gründung.
Neben weiteren neuen Firmen (unter anderen die Weberei Ganzoni rB64
und die leilenhauerei Rudolf Schwarz r867) bekam Winterthur r867 ein neucs
Postgebäude, an dessen Bau wiederum die Bank in Winterthur, die Stadt, die I(au1
männische Ccsellsclraftund der Lloydbeteiligtwaren. r869 konnte das neue Stadr
Itrtts vott (,olllrit'rl St'tttper bezogen werclen. Wichtig für die spätere wirtschaft-
lirlrt'iitrul.turv{rnWitrlr'ttlrtrrwrrschliesslichdieGriindungderSchweizerischen
IInl,rllv,'r'.rrlt.ttrtr,, t,r':,r'll:,rlr,rlt (<<Wirrtt'r.tlrLu IJrrl-,rllrr) r875, rrrrter I]eteilirrrrrrrl
rlcr lt.rnl.: trr Wttrtlrtlrtn rtrrrl rlrrt,s Urrrlt.lrls.', li.clrrril<trnt, (icwr.rlrr.rrrtrstrrnr, dii.
<Loki>, die Seidenstoffi,veberei ((Sidi),) sowie die Firma Maggi im benachbarten
Kemptthal foigten ebenfalls in den t87oer-fahren.
Obwohl die Entwicklung bis zum Wiener Börsenkrach von r873 mit der anschliessenden Grossen Depression gedeihlich war, ging es in der Gründungsphase
nicht nur aufi,värts. Die Baumwollbranche, für Winterthur zentral, war extrem krisenanfällig. Schon kurz nach der Gründung der Bank stellte der amerikanische Bürgerkrieg die Handelshäuser und die Spinnereien vor existenzielle Probieme. Aus
den USA war kein Rohstoff mehr erhältlich, und man war gezwnngen, den <Baumwollhunger>> inAgypten, Indienund Brasilien irgendwie zu stillen. Im Unterschied
zu anderen Blättern vertrat der <Landbote>> entschieden die Meinung, dass sich
Europa in Amerika nicht einzumischen habe. Man giaube nicht, <dass der <König
Cottonr bei uns schon so allmächtig geworden, um uns zu zwingen, laut und unverhohlen europäische Intervention zu empfehlen>.3s
GewinneundVerluste 1863-r9oo in looo Franken
o
-looo
-2000
30oo
Rückschtäge und Krisen
-40oo
Die folgende Periode ab rB73 war schwierig und von zahlreichen Rückschlägen
geprägt. Zu ihnen gehörte der l(onkurs von Henri von Sulzer-Wart (\8++-r9t7).
Dieser besass in Le Havre eine Banl<, gewährte <<unvernünftige Kredite und suchte
später das Defizit zu verschleiern>. Der Konlcursit floh nach Port-au-Prince auf
Haiti und später nach New York.36 Die Bank sprach von der <schmerzlichsten Erfahrung [...], die wir seit dem Bestehen unserer Anstalt gemacht haben>. Henri
von Sulzer-Wart, (aus einer hiesigen angesehenen Familie stammend>, habe die
Bank in Winterthur, (grossentheils auf verbrecherische Weise, um Sicherheiten
beraubt, welche er der Natur der Geschäfte nach als anvertrautes Depositum zu
verwahren die Pflicht gehabt hätte>>.:z
Der Schaden war riesig, und Henris Vater Heinrich von Sulzer-Wart konnte
oder wollte diesen nicht vollständig decken. Heinrich von Sulzer-Wart, Mitgründer, war r868 aus dem Verwalrungsrat der Bank zurückgetreten; im gleichen Jahr
war Henris Bruder Friedrich, ausgebildeter Bankier und Protol<ollführer der Bank,
gestorben.:B Nach dem Tod von Heinrich (r887) versuchte die Bank, die Hand auf
sein Erbe zu legen, scheinbar mit wenig Erfolg. Die Bank sei <<selber schuld> gewesen, fand Henris Schwester Maria Backhausen. <<Warum fragte sie nicht bei Papa
an, ob sie seinem Sohn so srossen Itedit geben dürfe? Anderseits, hätte Henri
mehr Courage gehabt und hätte die Lage klar gestanden, so hätte Papa jedenfalls
die Winterthurer Schuld vollständig bezahlt und die grossen französischen Banl<häuser hätten dann etwas mehr Verlust gehabt.>ro Die Bank schätzte den Verlusl
tB74 auf rund 4oo ooo Franken. Die Rückstellungen wurdetr in dcr lrolgc bis ruf
Boo ooo Franl<en erhöht, doch musste schliesslich lricl'rt dic qanzc vorqcscltt'nc
Srrrn nrc firr die Verlustdecl<unq vcrwcndct wcrdcn.r"
rttfijcrsclriitt('rlc(lcrZrrs,urrrrrt'rrlrr-urlrtlr':;lloyrl tlrt'St,r(ll I)it'(it':;t'll:;rlr,rlt,
rllr rrr,rrr tli/4 ('ilrc liirtkvt'r:;irlrt'trttrll,ttttllit'tlt'tl(', w,tt itt t,t:;.tttlr'ttt lr'tttprt 1,1'
- - - -Bruttogewinn
- -Kursgewinne/
verlusteaufWertschriftcn
-Reingewinn/-verlust
Wie anfällig die Konjunkrur in den ersten Jahrzehnten der Bank war, zeigt die Entwicl<lunq
der Gewinne und Verluste. Deutiich sichtbar sind die Einbrüche von r 8 6 6 (Baumwollkrise),
tB73 (Wiener Börsencrash), rBB3 (Zusammenbruch des Lloyd) und rBgt (I(onkurs der
Kreditbank). (Qrelle: Wetter, Bank in Winterthur)
wachsen. <In fast beispiellos schneller Entwicklung wusste sie ihren Wirkurrgls
lcreis über fast alle Länder Europas und Amerikas auszudehnen, so dass sic b.rltl
die grösste Transportversicherungsgesellschaft auf dem I(ontinent wurde.>>a, Vorr
i864bis t879 schüttete das Unternehmen, das sich ais aufgeblasenes Cebiltlc r,r
wies, im Durchschnitt eine Dividende von gut 25 Prozent aus. Das Ende dcs l.loyr l,
der sogleich von einer Nachfoigegesellschaft (heute Nationale Suisse) ,1lrlllt,,,t
wurde, hatte zur Folge, dass die Banl< in Winterthur zwei ihrer Verwallrrrrll:;r.r r..
mitglieder verlor: Bankpräsident Salomon Volkart, auch Präsident des Lloyr l , r r r r,l
Vizepräsident fohann Ulrich Zellweger-Waeffler traten zurücl<. Zellwr.llt'r W,rt.tt
ler, Baumwollhändler, machte wegen seines Engagements beim Lloytl l(orrl..rrr',
und wies gegenüber der Bank hohe Verbindlichkeiten auf.a, t 8 84 wu rdt' rrr it A rr:,
nahme der amtsjüngsten Verwaltungsräte Othmar Blumer-Huber (Textilirrrlrr;r r
eller, Ständerat, Schwiegervater des späteren SBG-Crunders Rudolf Ernst-tllLr rrre r ),
Edr-rard Sr-rlzer-Ziegler (Rotfarb in Aadorf) und Johann Rudotf Ernst-Reinh.rrt (t;t,
brildcr Stt lzcr, Vatcr von Rudolf Ernst-Blumer) das gesamte Cremium neu br.slt'llr
N,tclt rlcrn Ztts,tt.ttt.ncnbruch dcr bciden Lloyd-Gesellschaften rutd berl r.olrli
r ltt'rr <<fitiinurll('n)) lrt'i rlt'r t Irrl,rllvt'rsicllcnlne Wintcrthtrr bil.rnzicrtt dic ll.rrrli.
r<lJIt:;r't rlttrrlt rlir' :;itlt l,rnrit' ltirtzit'lrt'rrrlc N,rtiorr.rllr,rlrrr Arrtlr,lr,tlt,rrlrt.il r;tlrrrrr
r;t ltwt't l,r'';r lt,rrltlitr't l'l,ttz wttttit'tlttttlr ,lit,:;t, rrr'rr lrrrrzrtltt,tt.rrrlr,rr'l lr,rt:;.rr lrr.rr rrr
r
Linl<e Seite: Der I(onkurs von Henri
von Sulzer-Wart bescherte der Banl< in
Winterthur in den r87oer-Jahren einen
grossen Verlust. (Ott, Eugen: Schloss
Wart, Zürich zori, S. B8)
Salomon Volkart, einer der Mitgründer
der Bank in Winterthur, musste
tBB3 infolge des Zusammenbruchs
der ebenfalls von ihm präsidierten
Transportversicherung Lloyd
a1s Bankpräsident zurücktreten.
Gemälde von Aiois Balmer, um
Liqnida,tion
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EoLbricr brr (oil!on5 qrqrn (inpionqituf6.iqiqnrq illr Ir 0n6
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ff. gi. Obligotioncnlltrl üelrrfienb.
Oir lilr1l)riiiJ.r"rä1üätfi3frffüt ginro fi{nunrtn!.riei4nii
]un t.iut )rr 9lclibrhrkli?, rri!. bn 0{iqrrniloibaen)J. inilc bir
lt(onrobi!iorilDr no.t r:iqr r!tob{tr ifl. 6ri b:r tcnl oorl oriie.r.
?. 9is!l!4rot!!ng llloqt gegen güfinngst.iüeinigung !r! sntbriltli$
üdrogd btrr$ ben lloxbrihr ari bre ,l!$mrületitsiqnii.
:- Si, üüq$flllüng Fir! ad brn tileln üitldft l{6iie$r.lrn0 !or'
gü{rli; rb.nir b0$ {trlöi4rn !€ Tiürlrdil illx bln $iii& titel,
lrltait dli lrniBigsn !itrl!, s.14r lünr E öug b& Uünlolilil$be
nrq niüt lar0reirlctr e!!|en !tr! iilirn $r1ürrl noü iiÖl trogen,
4. Sei ßlei4ieitigrr'l}ofteiiulg Sstllei4rr tiirt li:nftt lir! A{ ii,üieler
ülilemtelülB txrlldt.hlle! Mrier grüol llrrdllolgüng be; f)i!i'
bedetrleh4qcB un! ei*! $ricridteiöriniqrss it! bi. tilsl.
*ilr lie SaenfNdrt.ldtnlfl. D.r ?llc( fi6b tdlstr'
Der Zusammenbruch der Nationalbahn (r878) beschäftigte die Banl< in
Winterthur während fahren intensiv.as Dass mit Heinrich Rieter-Ziegler und fo-
r
sui
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lrn 1. lnni 18?? 6i9 l&'**t!!ar lB?8 rrhtrimrlnrinlrhdfi itrü
9lennMriiri, nürdi$:
Nui är. 200 isr bie g6{!onc !oftr-.:50 mil Sr- 1, 60
aus dem Tresor entwendet hatte.44
hann Ulrich Zellweger-Waeffler zwei Verwaltungsräte der Bank bei der Nationalbahn-Konkurrentin Nordostbahn im Verwaltungsrat sassen, machte die Bewäitigr-rng nicht einfacher.+6 Die Nationalbahn ging schliesslich ftrr ein Butterbrot an
die ebenfalls marode Nordostbahn.+7 Sowohl bei der Nationalbahn wie bei den
Lloyd-Cesellschaften erlitt die Bank Verluste. <<Zu all diesen bedeutenden Einbussen wurde sie indirekt nochmals schwer mitgenommen durch den Konkurs
einer Reihe von Firmen und Privaten auf dem Platze Winterthur und seiner Umrlcb r n g. >>'t8 Der Stadt war sie in deren finanzieller Bedrängnis trotzdem eine wicl'rriqr. Stiitzc. <<Dic Überwindr-rng der Schwieriqkeitc.n vcr<lrnl<t sie nicht zlrrr werrirlstt'rr ilrrt'nr ,rnrlt rrchnren Verhiltrris zrrr ll,rrrli itt Wirrtr'rtlrrrr>r, hiclt dcr Stadtrat
r li8.r lt,:;t.r"
sn t. Stci l8t? ,rtidg.!.rtr 6r!tos6
itffi lknrhilrl !!n itr. 2i0 mir Sr. 2.
;,.
, i0...,*.4n
,, , tt ', ,, -,20
bir !o l. S.i_ lA?a Mfdlten.r (tA!]rr8
81ir biq
Rechts : Anzeige der I(onl<ursdividende
starke Mitleidenschaft gezogen und es hatten dieseiben neben directen, schweren
nrateriellen Schädigungen eine fernere bedeutende Entwerthung aller Immobilicrr und eine grosse Zahlungseinstellung zur Folge.))43 Der Verwaltungsratspräsident der <<Winterthur>>, die für 1B8z einen Verlust von rund 458 ooo Franken
:rrrswies, Ewald Lengstorf, hatte wegen des Zusammenbruchs des von ihm geleitet c n Lloyd Selbstmord begangen, Direktor Carl Widmer-I(appeler floh nach Kaiifornien, nachdem er vorgängig Wertschriften im Betrag von rund too ooo Franken
:
,{, $rtrefs! to8 Vmüi$ctr.t{alilt?[ 6ui !d Oft{dllil,
Sir |3fialll$c SoalüitllrllelDe treirüsl 66.$ % 0ui t& ir
o.
durch den I(onkursverwalter der
Nationalbahn, t5.Mirz r88r. Die Bank
in Winterthur war die einzige Zahlstelie.
(Stadtarchiv Baden, B :s.:s)
biN
X!!'otlu8 l.r ldmmiliüs in lllnärl*IV geitr{ldrfirdrrq..ri orunblrge !n! in
io!!e!!ng!n j4on idts! ,o[isgü norbar i[
trcitrrr !uriülrüilq Dr Jlrolnfitofton u0n ;.- Jill. l58n t{afr{n) br,
r!ü!rn
(Winterthurer Bibliotheken,
Studienbibliotheh)
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rloti$ nnl$aln
S.g Ellnilclrriiti ,ri ,1it g4luinolrne brn 11. llldx;l 18Bl
q6tt4!üa$
ü6er öcd gi0|rtlatio4grfßclli8 sqrlrriüi ub
l,
ldr. tu &tl!eFD.B, tu.t6. hl b.t Eaff ln l$l4icrlDilr
6rtog6 tüflw föan€ü.
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lir Oi!i!*!ß n?!t ber o!ürilimlllien titrln ünb OetoiiiirtrE,
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1881.
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Eine Bank im Wandel: Briefl<öpfe der
Bank in Winterthur, die tgrz in der
Schweizerischen Bankgesellschaft
aufging. (Firmenarchiv Bühler,
Sennhof)
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iv*rrnrall flank ln Winterthur und troggenburser Sdnki
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*
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Anmerkungen
Familienarchiv Sulzer Aadorl Zitiert nach Sulzer, Klaus: Vom Zeugdrucl< zur Rotfärberci.
Heinrich Sulzer (r8oo-r876) und die Türkischrot-Färberei Aadorf, Zürich t99r, S. r87. Tn c.i
nem grösseren Rahmen wird die Geschichte der Banl< in Winterthur in der neuen Stadrrlt'
schichte von Winterthur zur Darstellung kommen, die zor4 erscheint.
schüssen tilgen.so
Wenige Jahre nach der Sanierung kam mit der Eisenbahnlcrise der frühen
r89oer-f ahre der nächste massive Einschnitt. Die Ablehnung des Ankaufs der Centralbahn durch den Bund in der Volksabstimmung vom 7. Dezember 1891 hatte
einen Kurssturz und den Untergang der Winterthurer Kreditbank sowie weiterer
Alctionäre abel nul gelade in den Jahren 1884-1886 sowie rB91 einen Ausfall der
Dividende hinnehmen. lglz fusionierte die Bank in Winterthur mit der Toggenburger Bank zul Schweizerischen Bankgesellschaft, die sich l9 9B mit dern Schweizerischen Bankverei n zur h elltigen UBS zu sa m r.r1 en schloss.
:
ll/lctedb*r,
r884 Verwaltungsrat der Bank, fand es anstössig, privilegierte <Prioritätsaktien
auszugeben, um die Auszahlung von Dividenden zu ermöglichen>. Sie wollte die
srossen Verlustvorträge der Bank durch Amortisation aus den jährlichen Über-
'Neltqrenm'Adre:;e
Ifldr]er-Äblrilrng Winirriirur
lELtrprl.oN sii,l
Ä,&D0Rf o ü$$34{"1 o 5T. Fll-}F ltJ
r;rlversammlung, das Aktienkapital von l5 Millionen Franken durch eine Nennwertredlll<tion Llm 3 Millionen Franken zu mindern und anschliessend durch die
Ausgabe von Prioritätsaktien wieder auf den ursprünglichen Betrag zu erhöhen.
Die Sanierung war innerhalb des Verwaltungslats und auch an der Generalversamlrlung Ltmstritten. Die Minderheit um Stadtpräsident Rudolf Geiiinger, seit
Banken zur Folge.s'Die Bilanzsumme der Bank inWinterthur sank t89z wieder auf
das Niveau von i871. Erst t9o3, nach der Überwindung der Krise von 1901, setzte
eine steile und endlich anhaltende Aufr,värtsentwicklung ein, dies auch dank der
Präsenz auf dem PlatzZiarich ab t9o6. Allen Rückschlägen zuimT:otz mussten die
Lldrl*nrieig
Lar-rdbote, 27. Juni r862.
Landbote, z 8. funi r 8 6 z. Über die Herkun
ft des frei gezeichneten Kapitals liegen ke i n t' t r
terlagen mehr vor.
Wetter, Ernst: Bank in Winterthur, t86z-r9rz, Winterthur 19t4, S. t9 21. Die Arb, rr v,,r'
Wetter schildert die Enrwicklung der Bank detailliert und überzeugt heute noch.
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]ung,|oseph:AifredEscher(1819-1882).Aufstieg,Macht,Tragik,ZirichzooT,S.zzt.,.',,
Peyer, Hans Conrad: Von Handel und Bank im alten Zürich, Zürich 9 6 8, S. 1 6 9 t 74
Wetter (wie Anm. +), S. rs.
www.statistik.winterthur.ch, Einwohner/innen Stadt Winterthur, Entwicklung irr Zr.lrrr
jahresschritten; Dejung, Christof: Im globalen Netz der Baumwolle , Winterrhurt'r tl.rrr
delsfirmen im r8. und r9. jahrhundert, in: Im Spiegel der Philatelie. Winterthr:r als lt,rrr
dels und lndttstriestadt (Ner:jahrsblatt der Stadtbibliothel< Winterthur 343), Wir-rterrlrrrr
rurd Ziirit lr -2oo9, S. l5 47.
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gass-Geschichten. Ein histolischel Spaziergang dulch die Steinberggasse (Neujahrsblatt
der Stadtbibliothek Winterthur 34T), winterthur und Zürich 2012, S. 131-15o, hiet t 43-t46.
L2 Wetter (wle Anm 4), S 7
13 Landbote, 14. Januar 1876.
t4 Niederhäuser, Peter: Vom Pionierbetrieb zu einem führenclen Industrieunternehmen, in:
zoo Jahre Hermann Büh1er, Sennhof zotz,S.33 57.
l5 Egli, Nanina: <Das fast in Vergessenheit geratene Kyburg fing an, sich zu belebenrr. Matthäus Pfau und Schloss Kyburg (186+-t8ll), in: Heimatspiegel. Illustrierte Beilage im Verlag von <Zürcher Oberländer> und <Anzeiger von Uster>, Januar 2o13, S. 1-7.
16 Hauser, Kaspar und Fehr, Max: Die Familie Reinhart in Winterthur, Winterthur t9zz,
S. rsz f., 189 f., 23o und 233.
r7 Bürgerverzeichnisse der Stadt Winterthur.
r8
Sigerist,stefan:SchweizerinAgypten,TriestundBulgarien,schaffhausenzooT,S.zo8;Sulzer-Bühler, Fanny C-: Erinnerungen. Überreicht an ihre I(inder an Ostern 1936, Winrerthur
19
Vgl. Ott (wie Anm. ro).
1973, S.
58
20lo, Schaffhausen 2olo, S.3o-33.
z5 Geschäftsbericht (wie Anm. 23), S. 13; Buomberger (wie Anm. z4), S. to6 I
26 STAW II B 18 c ro.6, Banken 1849-1996. An den hohen Grossen Rath des I(antons Zürich,
3o. November t866.
3o
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3z
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Universität Ziarrcln,Zentrale fär Wirtschaftsdokumentation,b-64s, Voll<sbank in Winterthur. Zirkular,3o. April 188o.
croup Long-Termin Archives (GLTA) UBS AG, Lagerhaus der Bank in Winterthur, Classification der Lagergüter und Gebührentarif gültig mit r. Septemb et t87 4. Zur ganzen Gründungsgeschichte siehe Wetter (wie Anm. 4), S. 2 11.
Wetter (wie Anm. 4), S. 33.
Wetter (wie Anm. 4), S. 8.
Wetter (wie Anm. 4),5. t57.
Knoepfli, Aclrian: Eine Schaffhauser Gründung im Allgäu. Die Baumwollspinnerei Wangen
(r8sg tgqz), in: Schaffhauser Beiträge zur Geschichte 77 (zoo4l, S.239-298.
GeschäftsberichtBankinWinterthurrsTz/T3,S.6.ZurRollederBanlcinderglobalenBaumwoliöl<onomie siehe Dejung (wie Anm. 8), S.46.
34 fung,|oseph:DieWinterthur.EineVersicherungsgeschichte,Zürichzooo,S
35 Landbote, zt.lrnit86z.
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38
S. ro8.
GLTA UBS AG, Banl< in winterthur, Protokolle Verwaltr-rngsrat, rz. November rgg3, 13. Dc
zember 1883, 17. Dezember 1883, 5..lanuar 1884.
43 Geschäftsbericht Bank in Winterthur r883.
+4 lxng(wie Anm. Z+),5. 6z f.
45 GLTA UBS AG, Bank in Wjnterthur, Protokolle
Verwaltungsrat. Geschäftsbericht Bank irr
Wintefihur 187811g,5. s f.
46 GLTA UBS AG, Bank in Winterthur, Protokoll Verwaltungsrat, to. lanuar rg79.
47 Die Nationalbahn. Vision einerVolksbahn, Wetzikon zoo9.
48 Wetter (wie Anm. 4), S. 78 f. Zur Hilfe des privaten Kreditvereins an die Stadt bei der Bewil
tigung der Natior-ralbahnkrise siehe H. S.: Ein Erinnerrrngsblatt für Werner Sträuli-I(niisli,
20l2 (Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur 346), Winterthur und Zurich zolt,
S. ro2-1o7. Zur Sparkassenbewegung siehe Knoepfli, Adrian: Von <wohlthätigen Menschenfreunden> gegründet. zoo fahre Gemeinnützige Gesellschaft Schaffhausen, t8to
29
Zürich r929,
4z
Winterthur
Landbote, 14. ]anuar 1876. - 1883 wird der Vorwurf der <Neuen Zürcher Zeirung>, die Demokraten seien für das Debakel bei der Bank verantwortlich, entschieden zurückgewiesen.
Landbote, zo. November r883.
2l I<noepfli, Adrian undWipf, Hans Ulrich: Wirtschaft. Strul<turen und Konjunkturen; I(apital
und Arbeit, in: Schaffhauser Kantonsgeschichte des t9. und zo. Jahrhunderts, Bd. r, Schaffhausen zoor, S.228-495, hier ßo,3+5 f. und 352.
22 Bürgi, Markus: Keller, Gustav, in: Historlsches Lexikon der Schweiz, http://www.hls-dhsdss.ch/textes/d/D5 9 o 9.php (Version vom t 3. April zo rz ); Historisches Lexikon der Schweiz,
8d.7, Basel 2oo8, S. 162.
z3 Geschäftsbericht der Verwaltungsbehörden der Stadt Winterthur vom Jahre 1865, S. 13.
2+ Buomberger, Thomas: Helfen als Verpflichtung. Die Hülfsgesellschaft Winterthur l8l2
28
Backhausen von Sulzer-wart, Marie: Meine Erinnemngen (Manuskript), Ehingen zoo8
S. rro f. Zur Fam ilie generell Otr (wie An m. ro).
4o GeschäftsberichtBankinWinterthurß7317+,5.9;t874175,5.7;t575176,5.9.
4t witzig, Paul: Beiträge zur wirrschaftsgeschichte der stadt winrerthur im r9. lahrhunderr
62.
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57.
Denzler, Alice: Die Sulzer von Winterthur, Bd. t, Winterthrrr r 93 3, S. zz 6 f.
GeschäftsberichtBank in Winterthut t&lZ ll+,5. B.
GLTAUBSAG,BankinWinter-thur, l,rotoi<ollcVcr.w.rllLrilqsr,rt, tt.Ailqttsl tti(r2
lill(l I.S('l)-
tentber-rS6T.DasArchivdcrll:rrrl<inWirrlcrlltttt lrt'lirtiit't sirltitttl(ottzt'trr,tttlrivtlct UllS
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49
Geschäftsbericht(wieAnm.z3) 1881,S.9;Wetter(wieAnm.+),S 7rf; Beci<-Studer,Heidi:
Die Winterthurer Eingemeindung unter besonderer Berücksichtigung der finanziellerr
Verhältnisse (Diss. Universität Zürich), Winrerthur 1934, S. 62 65.
5o Wetter (wie Anrn. 4), S. 89-98.
5r
Schweizerischeswirtschaftsarchiv,Basel,Banken35g,
I(reditbank,winterthur,rgTg rB9r.