Schüler richten Schüler Projekt der Staatsanwaltschaft Darmstadt am Goethe-Gymnasium Schon ab Januar sollen sie über Gleichaltrige zu Gericht sitzen, jugendliche Ersttäter befragen – und angemessen bestrafen. Dafür haben am Wochenende 21 ausgewählte Schülerinnen und Schüler von Goethe-Gymnasium, Karl-Kübel- und Heinrich-MetzendorfSchule zwei Tage lang intensiv trainiert. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt, die mit dem Projekt „Teencourt“ neue Wege im Umgang mit der Jugendkriminalität betritt, wird den jungen Richtern, die zwischen 14 und 20 Jahren alt sind, dann erste echte Fälle zur Verhandlung übertragen. Projektleiter Helmut Kohlmann, ein ehemaliger Polizeibeamter, und sein Wiesbadener Kollege Rolf Nucklies, der bereits seit über zehn Jahren Jugendrichter ausbildet, übten mit den Schülern in Rollenspielen ganz praktisch Befragungstechniken und Verhandlungsführung ein. Auch wie ein angemessenes Urteil gefunden wird und eine sinnvolle Strafe aussehen kann, will gelernt sein. Diese kann von Freispruch bis zu 25 Sozialstunden für kleine bis mittelschwere Delikte reichen, die gängigsten sind Ladendiebstahl, Schwarzfahren und Körperverletzung. Grund für den Einsatz von Schülerrichtern ist die hohe Erfolgsquote: Die jungen Täter nehmen freiwillig teil und akzeptieren das Urteil von Gleichaltrigen eher, erläutert Kohlmann. Die Rückfallquote sei mit unter zehn Prozent sehr gering. (RiTT) VOR DEM SCHÜLERRICHTER: Noch ist es eine Übung, aber schon ab Januar werden 21 Schülerinnen und Schüler von Goethe-Gymnasium, Karl-Kübel- und Heinrich-MetzendorfSchule im Auftrag der Staatsanwalt Darmstadt Verhandlungen gegen jugendliche Ersttäter führen und Urteile fällen.
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