JUNGE REHA/DEGEMED-SOMMERAKADEMIE 2015 Irritierende Kräfte „Irritierende Kräfte“ lautete das Motto der DEGEMEDSommerakademie 2015 vom 30.6. bis 3.7. in Bernried am Starnberger See. Z wischenmenschliche Konflikte sind alltäglich und die meisten Menschen empfinden sie als unangenehm. Aber auch die unangenehmsten Konflikte stellen immer eine Chance dar – eine Chance auf einen Neuanfang. Notwendig dafür sind die Überwindung von Zweifeln und das Verlassen unserer eigenen Komfortzone – also nicht den einfachen konfliktfreien Weg zu gehen, sondern vom gewohnten, meist bequemeren Pfad abzuweichen. Denn gerade die unklaren und riskanten Wege sind die, die uns vorantreiben und weiterbringen. Sommerakademie zeigt neue Wege des Denkens für die Reha In der Reha-Branche, in der unterschiedlichste Berufsgruppen miteinander arbeiten, ist es wichtig, als Führungskraft auch außerhalb der eingefahrenen Bahnen zu denken, um Mitarbeiter zu motivieren und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Die diesjährige DEGEMED-Sommerakademie zeigte den Teilnehmern die Möglichkeiten, Konflikte konstruktiv anzugehen und durch motivationale Ansprache Vertrauen zu schaffen und zu überzeugen. Im gemeinsamen Dialog und Austausch gab sie den Teilnehmern die Möglichkeit, über die üblichen Grenzen hinauszugehen und neue Denkwege einzuschlagen. Stimmen von Teilnehmern In diesem Newsletter sind Stimmen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der DEGEMED-Sommerakademie 2015 zusammengetragen. Sie zeigen, wie lebendig und frisch die Reha denkt. „Dogma und Dilemma – Wie viel Wirklichkeit vertragen meine Grundsätze?“ Diskussionsabend mit Thomas Bold, Thomas Keck und Robert Zucker 8 news Nr. 53 • Oktober 2015 Absolventen der DEGEMED-Sommerakademie 2015 mit Dr. Constanze Schaal (Mitte) und Christof Lawall (rechts) Leidenschaft! von Nina Boes Als ich 2011 zu der Deutschen Renten- versicherung Westfalen wechselte, kam ich erstmals mit der medizinischen Rehabilitation in Berührung. Schnell wurde mir klar, was Rehabilitation eigentlich bedeutet: Reha ermöglicht Menschen mit oder mit drohender Behinderung Teilhabe. Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Innerhalb kürzester Zeit war ich überzeugt: Reha ist ein essenzieller, nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Versorgungssystems, für den es sich einzusetzen und zu kämpfen lohnt. Reha braucht Leidenschaft! Denn ohne Leidenschaft wird Reha, die immer wieder Gegenstand politischer Diskussionen ist, langfristig nicht überleben können. Wir leben in einem der wenigen Länder, das Leistungen zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation vorhält. Dessen sollten wir uns stets bewusst und deshalb auch bereit sein, die Reha weiterzuentwickeln und an die sich verändernden Rahmenbedingungen anzupassen sowie aktiv auf die Politik zuzugehen, um die Bedeutung der Reha nachhaltig in das Bewusstsein zu rufen. Damit das gelingt, braucht es uns alle: RV-Träger, Reha-Einrichtungen sowie alle weiteren Akteure auf dem Gebiet der Rehabilitation, insbesondere aber auch die Menschen mit Behinderungen. Reha ist nicht irgendein Produkt. Es geht dabei vor allem um Menschen. Menschen, die möglicherweise ohne Reha an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden und den Anschluss verlieren. Zur Person Nina Boes Alter: 32 Jahre Rechtsanwältin Bis 9/2011 Referentin im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW in Düsseldorf Bis 8/2013 Referentin bei der DRV Westfalen im Referat „Medizinische Rehabilitation wegen allgemeiner Erkrankungen“ Seit 9/2013 Referentin der Geschäftsführung bei der DRV Westfalen Reha gefunden von Christian Kunisch I nnovativ, wegweisend, nachhaltig: willkommen in der Rehabilitation. Was für viele Unternehmen Schlagworte oder Zur Person Christian Kunisch Alter: 30 Jahre Controller Erstausbildung Sport- und Gymnastiklehrer; Studium zum Diplom-Kaufmann (FH) Bei den RehaZentren BadenWürttemberg seit Juli 2014 auch nur Phrasen sind, ist unsere tägliche Arbeit. Zusammen mit den Ärzten, Therapeuten, Pflegern und dem restlichen RehaTeam erfinden wir die Rehabilitation immer wieder neu, um mit den sich schnell wandelnden Anforderungen des Arbeitslebens unserer Rehabilitanden Schritt zu halten. Als Controller begleite ich die Prozesse und gebe Impulse für die optimale Ausgestaltung, die den vorgegebenen wirtschaftlichen Ressourcen entspricht. Wachstum ist auch im Reha-Markt eine unerlässliche Eigenschaft geworden. Stagnation bedeutet Rückschritt, denn die Erlöse von heute decken die Kosten von morgen nicht mehr. Das Aufschieben von Investitions- und Instandhaltungsentscheidungen sichert nur den kurzfristigen Erfolg. Der Garant für langfristigen und nachhaltigen Erfolg liegt in der wirtschaftlichen Betrachtung von Entscheidungen. Die Komplexität und Schnelligkeit nimmt seit Jahren deutlich an Fahrt auf. Alles ist gefühlt messbar und bewertbar geworden, die Informationsflut kennt keine Grenzen. Als Controller reduziere ich die Informationen auf einfache und vor allem aussagefähige Kernbotschaften. Mit wenigen verdichteten Zahlen und Worten lassen sich auch die weniger zahlenaffinen Führungskräfte und Teamleiter zum wirtschaftlichen Führungs- und Entscheidungsverhalten bewegen. Als Controller hinterfragt man ständig Prozesse, Entscheidungen und Projekte. Die optimale Lösung ist meist nur ein auf einen bestimmten Zeitraum begrenzter Kompromiss. Christian Kunisch sucht auch privat als Sportler die Herausforderung. Impulse erhalten von Nicol Schmidt Ich halte für einen Moment inne und reiZur Person Nicol Schmidt Alter: 42 Mitglied der Geschäftsleitung der inoges ag Schloss Höhenried am Starnberger See war 2015 beeindruckender Tagungsort der DEGEMED-Sommerakademie. se in Gedanken an den Starnberger See, dort war ich im Juli. Eine besondere Zeit für mich – fernab von dem sonstigen Pensum der täglichen Arbeit war es eine Gelegenheit zum Genießen, zum Träumen und zum Lernen. Es war eine Zeit für die Kunst und das gemütliche Beisammensein. Sonnige Tage verführten zum morgendlichen Schwimmen im See, zu neuen Begegnungen und zu Entdeckungsreisen. Und die vielen Impulse machen nun Lust auf mehr ... Neugierig? Die nächste DEGEMED-Sommerakademie kommt bestimmt. Ich bin jedenfalls wieder dabei. news Nr. 53 • Oktober 2015 9
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