Bericht von Yannic Dyck und Philipp Zimmermann

Bericht vom Ratschlag der linken Strömungen im LV Niedersachsen
Am 14.11.15 fand in Bremen der landesweite Ratschlag der niedersächsischen
„Linken in der LINKEN“ statt, zu dem die Linksjugend [`solid] eingeladen hatte. Aus
solid, AKL, SDS, KPF, SL und Geraer Dialog haben 27 GenossInnen aus den
Kreisverbänden Braunschweig, Hannover, Göttingen, Oldenburg, Lüneburg,
Friesland, Osnabrück und Bremen an den auf 4 Stunden verlängerten, sehr
konstruktiven Beratungen im Abgeordnetenbüro von Birgit Menz teilgenommen.
Vom Geschäftsführenden Landesvorstand in Niedersachsen waren Heidrun Dittrich,
Hans-Georg Hartwig und Andreas Brändle dabei, außerdem Philipp Zimmermann
und Andreas Maurer aus dem Landesvorstand.
Philipp Zimmermann moderierte das Treffen für den Landessprecherrat von [`solid]
und erklärte in seiner Einleitung, dass Mehrheiten für linke Positionen nicht durch die
die Abschottung des linken Parteiflügels gewonnen werden können. Das Treffen
wolle im Gegenteil inhaltliche Empfehlungen entwickeln und zur Diskussion stellen.
Bereits in der Vorstellungsrunde zeigten sich viele Übereinstimmungen und
Berührungspunkte der TeilnehmerInnen: Das galt für die Abgrenzung gegen eine
falschverstandene Isrealsolidarität genauso wie die Forderung nach einer
konsequenten Politik gegen Abschiebungen und Kürzungen. Diese dürfe nicht durch
eine Annäherung an andere Parteien aufgeweicht werden.
Aber auch die innerparteiliche Kommunikation war den Teilnehmern wichtig:
Schmutzkampagnen gegen die eigenen Genossinnen und Genossen darf es nicht
geben. Vieles was in diesem Jahr unter dem Deckmantel der Bekämpfung eines
vermeintlichen Antisemitismus passiert sei, hatte einen destruktiven, zerstörerischen
Charakter. Die TeilnehmerInnen des Ratschlags waren sich einig, dass der
Landesvorstand hier handeln muss.
Ebenso muss für mehr Transparenz in der Partei und für mehr Pluralismus in der
öffentlichen Darstellung des Landesverbandes getan werden.
Das von der AG Migration für den Landesvorstand erarbeitete Positionierungen zu
Fragen der Flüchtlingspolitik wurde ebenfalls besprochen und nach einigen
redaktionellen Änderungen einstimmig unterstützt. Die niedersächsische LINKE
muss das Bleiberecht für alle Flüchtlinge verteidigen und diese konsequente Position
öffentlich betonen.
Die Erklärung zur Dritten Intifada in Palästina wurde mit wenigen Änderungen
einmütig verabschiedet. Dazu gehört die Aufforderung an den Landesvorstand, das
Recht auf Kritik an den Menschenrechtsverletzungen der israelischen Regierung zu
verteidigen und die LAG Nahost künftig an Aktivitäten zu diesem Thema zu
beteiligen.
Gemeinsame Ziele für die kommenden Wahlen in Niedersachsen in wurden ebenso
diskutiert: Die Punkte Flüchtlings- und Friedenspolitik, Krankenhäuser, Verhältnis zu
den Gewerkschaften und innerparteilicher Pluralismus waren inhaltlich unstrittig,
können aber nach schriftlichen Anregungen aus den beteiligten Strömungen durch
eine dreiköpfige Redaktionsgruppe ergänzt werden.
Bei einigen Gegenstimmen zu den zwei Fragen des weiteren Umgangs mit der
Euro-Raum Politik und der Frage, wie mit Koalitionen auf kommunaler Ebene
umgegangen werden sollte, wurde die Beschlussvorlage insgesamt befürwortet. Sie
soll als Rahmen für den Leitantrag zum Landesparteitag verabschiedet werden. Die
„Essentials linker Kommunalpolitik“ wurden sogar einstimmig befürwortet. Sie sollen
bei der nächsten Tagung des Landesvorstands zur Diskussion gestellt werden.
Alle Empfehlungen des Ratschlags sollen in den jeweiligen Strömungen bzw. im
Jugendverband zurück gekoppelt und dann veröffentlicht werden.
Ein weiteres Treffen des Ratschlags der linken Parteiströmungen wird am Rande des
nächsten Landesparteitags angestrebt, wie das ja auch bei Bundesparteitagen üblich
ist. Philipp Zimmermann berichtete von Bestrebungen des „Forum demokratischer
Sozialismus“, seinerseits ein strömungsübergreifendes Treffen zu organisieren und
lud auch zur dortigen Teilnahme ein.
Im Auftrag des AKL-Landessprecherrates
Philipp Zimmermann und Yannic Dyck