So wird Ihr Text verständlich Das Hamburger

DM-Tipp
So wird Ihr Text verständlich
Das Hamburger Verständlichkeitsmodell
Es ist nicht besonders schwierig, kompliziert zu schreiben. Die
Kunst liegt nämlich darin, verständlich zu schreiben, und
zwar auch dann, wenn der Sachverhalt komplex ist. Gelingt
dies, versteht der Leser den Inhalt ohne sich besonders
anstrengen zu müssen. Doch was macht einen Text
verständlich? Das Hamburger Verständlichkeitsmodell schafft
Klarheit.
Hamburger Verständlichkeitsmodell
Die Psychologen Inghard Langer, Friedemann Schulz von Thun und
Reinhard Tausch haben in einer 10-jährigen Forschungsarbeit das
«Hamburger Verständlichkeitsmodell» entwickelt. Sie stützen sich
dabei auf Ergebnisse aus der Lesbarkeitsforschung und auf das VierSeiten-Modell der Kommunikation, nach dem jede Äusserung vier
Ebenen hat (Sachebene, Selbstkundgabe, Beziehungs- und
Appellseite). Das Modell beinhaltet vier Dimensionen der
Verständlichkeit:
1.
2.
3.
4.
Einfachheit
Gliederung
Prägnanz
Anregung
Wer beim Schreiben auf diese vier Dimensionen achtet und die
richtige Mischung findet, vermittelt seine Botschaften effizient und
erfreut die Leser.
DM-Tipp - So wird Ihr Text verständlich
«Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe
klar – und sie werden es verstehen. Schreibe
bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis
behalten.»
Joseph Pulitzer, ungarisch-amerikanischer Journalist und
Stifter des Pulitzer-Preises
1. Einfachheit
Unglücklicherweise ist es einfacher, einen komplizierten Text zu
schreiben, als die Dinge verständlich auf den Punkt zu bringen. Der
Leser nimmt die Autorin dann als kompetent wahr, wenn er den
Textinhalt versteht. Darauf sollten Sie achten:
einfach formulieren
kurze Sätze machen (Schachtelsätze und Satzklammern
nur vereinzelt verwenden)
auf einfachen Satzbau achten (z.B. dass-Sätze sparsam
einsetzen)
verständliche und anschauliche Wörter verwenden
Fachausdrücke und Abkürzungen vermeiden oder bei
Bedarf erklären
geläufige Wörter verwenden
wenig und nur eindeutige Synonyme verwenden
2. Gliederung
Damit der Leser den Textinhalt versteht, müssen die Informationen
einem logischen Aufbau folgen. Fehlen wichtige Details, weil der
Autor Gedankensprünge macht, den Wissensstand der Leser falsch
einschätzt oder ein Thema an mehreren Stellen wieder aufgreift,
leidet die Verständlichkeit. Deshalb:
nicht vom eigenen Wissen, sondern vom Wissen des Lesers
ausgehen
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Texte logisch gliedern
Absätze machen, ev. Zwischentitel texten und nur ein
Thema pro Absatz behandeln
jedes Thema nur einmal ansprechen
folgerichtig schreiben, so dass jede Information auf die
vorhergehende aufbaut
den roten Faden bis zum Schluss halten
3. Prägnanz
Ein Text soll immer so lang wie nötig, aber so kurz wie möglich sein.
Jede Leserin schenkt Ihnen ihre wertvolle Zeit. Verschwenden Sie
diese nicht, sondern belohnen Sie ihre Leserin mit griffigen, nicht
aber mit allzu knappen und gedrängten Texten. Das heisst:
alles weglassen, das nicht dazu beiträgt, die Botschaft des
Textes zu vermitteln
keine Wörter verwenden, die keine Bedeutung haben
treffende Wörter verwenden
Dinge möglichst konkret und präzis benennen (Chefsessel
statt Stuhl, fünf statt einige usw.)
aktiv schreiben (Passiv-Formulierungen und
Substantivierungen vermeiden)
Hilfsverben wie können, sollen usw. vermeiden
Satzanschlüsse richtig und nur wo nötig einsetzen
(deshalb, weshalb, weil, darum, dieser usw.)
4. Anregung
Eine klare, aber trockene Information wird zwar verstanden, doch es
besteht die Gefahr, dass sie keinerlei Emotionen weckt. Eine
Botschaft wirkt erst nachhaltig und emotional, wenn der Adressat
das Gelesene versteht, weil er es mit eigenen Erfahrungen, Träumen
oder Bedürfnissen verbindet und beginnt, eigene Gedanken zu
entwickeln. Anregende Zusätze sollen aber dosiert eingesetzt
werden und müssen zur Textform passen.
Beispiele und Vergleiche machen, damit der Leser den
Inhalt in einen Kontext setzen, sich ein Bild machen kann
anschauliche Zitate einbauen
rhetorische Fragen stellen
bildhafte Verben und Adjektive verwenden
auf die Rhythmik des Textes achten (Satzaufbau variieren,
Sätze ohne Verben einbauen)
persönlich schreiben
Tipps Textentwicklung
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