Jagd muss Kulturerbe werden!

EDITORIAL
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U
lo 7/2012
Schwach gepiept
Operation „Futterneid“ hat das Bonner Komitee gegen den Vogelmord
sein jüngstes Pamphlet wider die Jagd
überschrieben. In der 15-seitigen
Fotodokumentation rühmen sich die
„gefiederten Hilfssheriffs“ der erfolgreichen Suche nach illegalen Fallen. In
den ersten fünf Märztagen wollen sie
NRW-weit 26 „nicht ordnungsgemäße
Fanggeräte“ bei der spatzenhirnigen
Revierschnüffelei gefunden haben.
Nicht ordnungsgemäß, weil die
„Jagdzeit für Fuchs, Hermelin, Iltis,
Baum- und Steinmarder“ in NRW am
28. 02. ende – und ein Fängisch-Stellen von Lebendfallen im März mithin
ein Schonzeitvergehen sei, woran die
Möglichkeit des Freilassens von Fehlfängen nichts ändere.
Eine krude Rechtsauffassung und
mangelnde Sachkenntnis offenbaren
sie damit. Denn abgesehen von einer
fehlenden Jagdzeit für Baummarder in
NRW muss kein Rechtsstaat ausdrücklich erlauben, was er nicht verbieten
will. Und das ein Jäger wegen eines
unbeabsichtigten Lebendfangs während der Schonzeit nicht zu verurteilen ist, hat das OLG Oldenburg bereits
1982 festgestellt (AZ: Ss 432/82) –
da haben die Bonner Piepmätze wahrscheinlich aber noch nackt und blind
im Nest gelegen, vermutet Pirschi. eu
Jagd muss Kulturerbe werden!
E
s ist absurd: Wir Menschen definieren uns als Jäger und Sammler, die Jagd ist ein so charakteristisches Merkmal menschlichen Daseins wie die Liebe, das Lachen und die Angst vorm Tod. Und doch gibt
es Zeitgenossen (siehe nebenstehenden Pirschi), die diese menschliche Urtätigkeit als grausam, überflüssig, unzeitgemäß – ja, als unmenschlich diffamieren.
Die Falkner haben vorgemacht, wie derlei Anwürfen zu
begegnen ist: Mit der Anerkennung der Falknerei als
Bestandteil des immateriellen Kulturerbes durch die
UNESCO haben die Falkner einen großen, einen beispielhaften Erfolg errungen.
Was die UNESCO zur Begründung ihrer Entscheidung für die Falknerei anführt, lässt
sich interessanterweise nahezu eins zu eins auf die Jagd übertragen: Wie die Falknerei ist auch die heutige Jagd eher durch Kameradschaft und Gemeinschaft geprägt als
durch die Notwendigkeit der Nahrungsbeschaffung. Wie die Falknerei erfordert auch
die Jagd großen Einsatz, etwa um Jagdhunde zu züchten und auszubilden, Reviere zu
gestalten, Jagden zu organisieren. Wie bei der Falknerei wird das kulturelle Wissen
um die Jagd in Familien, Vereinen oder Clubs von einer Generation an die andere weitergegeben. Jäger mit unterschiedlichen historischen und familiären Hintergründen
teilen gemeinsame Werte, Traditionen und Praktiken.
Die Bilder in der Höhle von Lascaux – eines der ältesten Zeugnisse kulturellen Schaffens der Menschheit – zeigen Jagdszenen. Seitdem hat die Jagd ihre Spur hinterlassen
in der Weltliteratur und der Musik, in der Sprache und der Malerei. Wenn wir jahrhundertealte Jagdhunderassen oder gediegene Jagdwaffen führen, uns der Waidmannssprache bedienen, den Saubart am Filzhut tragen oder die überlieferten Jagdarten ausüben, sind wir ein Teil dieser lebendigen und in all ihren historischen und geografischen Ausprägungen so unendlich vielfältigen Kulturtradition. Genießen wir es!
Foto: Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Die Falknerei ist ein Teil der Jagd – und da das Ganze mehr ist als die Summe seiner
Teile, steht auch der Jagd das Prädikat „Kulturerbe“ zu, wenn die Falknerei es verdient.
Die Forderung von CIC-Präsident Bernard Lozé (siehe Interview ab S. 24), der Jagd die
Anerkennung als Kulturerbe zu verschaffen, verdient unser aller Unterstützung. Nicht
zuletzt deshalb, weil man ein immaterielles Weltkulturerbe kaum verbieten oder auch
nur rigoros einschränken kann.
Waidmannsheil
Verstehen sich auf Anti-Jagdhetze –
und die Instrumentalisierung von
Polizei und Behörden.
Stephan Elison, Redakteur
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AKTUELL
NACHGEFRAGT
lo 7/2012
IN TERV IE W
Ein Killer ist
kein Jäger
Foto: SE
Ein Gespräch mit CIC-Präsident Bernard Lozé über
Naturschutz durch Jagd als nachhaltige Nutzung, über
Trophäenkult und Jagdpolitik auf internationaler Ebene.
ZUR PERSON
Bernard Lozé
lo: Herr Lozé, auf Ihrer privaten Homepage ist nachzulesen, dass
Sie zirka dreißig Vorstands- und Aufsichtsratsmandate ausüben. Wieso
nehmen Sie sich – als offensichtlich
viel beschäftigter Mann – die Zeit,
ein Ehrenamt wie das des CIC-Präsidenten auszuüben?
Bernard Lozé: Aus einem Gefühl der
Dankbarkeit heraus: Von dem vielen
Schönen, das ich als Jäger in der Natur erlebt habe, wollte ich etwas zurückgeben und zur Erhaltung der freilebenden Tierwelt durch die Jagd beitragen. Meine Verbindungen, mein
internationales Beziehungsnetz kommen mir dabei zugute, ich kann sie
im Sinne der Jagd einsetzen. Ich habe
sechs Kinder, die sollen in zwanzig
Jahren nicht nur Beton sehen – das ist
nicht das Erbe, das ich ihnen hinterlassen möchte.
sischen Jagdarten in Europa, Afrika, Amerika und Asien betrieben und
kann nur sagen: Ich mag jede Art der
Jagd, die in schöner Umgebung mit
netten Menschen und auf ethisch einwandfreie Weise durchgeführt wird.
Übrigens habe ich gute Erinnerungen
an die Jagd in Deutschland: Mein Vater hatte beruflich oft in der Gegend
von Kehl im Rheinland zu tun und
hatte dort eine Jagd gepachtet. Mit
fünf, sechs Flinten haben wir in einer
langen Reihe die Hühner getrieben,
mittags im Dorf gegessen und getrunken und abends Enten am Rhein geschossen. Das war herrlich. Aber
in den 1970er Jahren kam die Flurbereinigung, auf einmal gab es nur
noch Maisfelder und Pestizide, und
das ganze Niederwild war auf einen
Schlag weg. Selbstverständlich sind
wir nicht wiedergekommen.
lo: Wie kamen Sie zur Jagd, welche Jagdart(en) üben Sie am liebsten
aus?
Bernard Lozé: Durch die Familientradition, in meiner Familie war wirklich
jeder Jäger. Ich habe fast alle klas-
lo: Was ist Ihr Hauptanliegen als
CIC-Präsident?
Bernard Lozé: Alle Naturnutzer zu
einen, damit wir an einem Strang ziehen: dem des Naturschutzes durch
nachhaltige Nutzung. Dem Durch-
Bernard Lozé, Jahrgang 1946, ist als
französischer Staatsbürger in einem
international geprägten Elternhaus
aufgewachsen. Er studierte Wirtschaftswissenschaften,
Englisch
und Management und spricht neben
französich und englisch auch deutsch
und russisch. Lozé ist Ritter der Ehrenlegion und somit Träger des ranghöchsten französischen Verdienstordens. Er arbeitet als Manager im Finanzsektor.
SE
schnittsjäger zu vermitteln, dass er
den CIC dringend erfinden müsste, wenn es ihn nicht gäbe – um seine Interessen bei der internationalen Naturschutz-Szene auf dem globalen Niveau der Vereinten Nationen
und der internationalen Konventionen zu vertreten und durchzusetzen.
Jeder Jäger weiß, dass die EU in Brüssel unser Tun beeinflusst. Aber selbst
die EU ist heute abhängig von Naturschutz-Entscheidungen, die auf globaler Ebene im Rahmen der genann-
Angeregte Diskussion: Anlässlich einer CIC-Tagung in Budapest bot sich PIRSCHRedakteur Stephan Elison die Gelegenheit zum Gespräch mit hochrangigen CIC-Mitgliedern
und einem Interview mit CIC-Präsident Bernard Lozé.
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ten Organisationen getroffen werden
und die jahrzehntelang nur von den
Anti-Jagd-Propagandisten beherrscht
wurden – bis der CIC die Interessen
der Jägerschaft erfolgreich einbrachte. Der gesamten Jagd die Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe zu
verschaffen, so wie es der Falknerei
auch dank CIC gelungen ist. Der Jagd
den Stellenwert in der öffentlichen
Meinung zu verschaffen, den sie verdient und dafür zu sorgen, dass unangemessene Elemente in der Jagd
eliminiert werden. Ein Killer ist kein
Jäger, ein Mensch, der keine Achtung
vor der freilebenden Tierwelt hat und
sein Ego damit aufpolieren will, dass
er/ sie irgendwelche Horror-Trophäen
an der Wand hat, egal unter welchen
widerwärtigen Bedingungen sie „geschaffen“ und dann auch „erbeutet“
wurden – raus damit aus der Jägerei.
lo: Welche Erfolge für den Erhalt der Jagd und der Wildtiere hat
der CIC vorzuweisen? Was bewirkt
der CIC?
Bernard Lozé: Darüber hat nicht zuletzt die Jagdpresse berichtet: Der CIC
hat sich durch seine Leistungen einen Status erarbeitet, durch den die
Jägerschaft in den letzten Jahren zu
einem ernst zu nehmenden Partner
im globalen Naturschutz aufgestiegen
ist. Auf einer Plattform wie gesagt,
die noch vor wenigen Jahren ausschließlich von radikalen Tierschützern und anderen fanatischen Jagdgegnern dominiert wurde. 2006 wurde auf der Konferenz in Bangkok von
der IUCN anerkannt: Jagd in der Freizeit, Jagd als Erholung ist ein Beitrag
zum Naturschutz! Sie haben das damals groß herausgebracht! Einer der
wichtigsten Erfolge war die entscheidende Rolle, die der CIC bei der CBD
(Convention on Biological Diversity,
Biodiversitäs-Konvention), der größten Konvention der Welt mit 194 Staaten, wahrnehmen konnte: Mit unserer
Hilfe wurden 2004 die Addis-AbebaRichtlinien anerkannt und für internationales Recht erklärt: Nachhaltige
Nutzung nachwachsender Ressourcen
ist ein wesentlicher Beitrag zum Naturschutz – man kann sogar so weit
gehen: Das „sustainable use“-Prinzip ist die Voraussetzung für den Naturschutz. 2008 hat dann auch dank
unserer Arbeit die IUCN (International Union for Conservation of Nature)
eine Resolution verfasst, die diese Addis-Abeba-Richtlinien zugrunde legt.
Warum macht da der normale Jäger
und sein lokaler Verband von diesem f
Foto: SE
lo: Der CIC steht für Trophäenjagd – also für den Aspekt der Jagd,
dem viele Nichtjäger und Jagdskeptiker mit größtem Befremden gegenüberstehen. Wie hilfreich ist eine
Organisation wie der CIC, die dem
Klischee vom reichen, alten, weißen
Mann, der im Ausland auf Rote-ListeArten jagt, so sehr entspricht?
Bernard Lozé: Falsche Fragestellung!
Der CIC steht für die nachhaltige Jagd
zur Erhaltung der Biodiversität. Leider wiederholen auch namhafte Medienvertreter im Zusammenhang
mit dem CIC das alte Klischee vom
Scheckbuchjäger, der sich irgendwelche Monstertrophäen mit der Brieftasche „erjagt“: Für den CIC von heute
wirklich kein Thema. Wobei ich zugeben muss, dass bestimmte amerikanisch gesteuerte Organisationen sich
in der Tat rein „trophy-crazy“ aufführen und uns allen durch Überbetonung der Trophäen-Manie Schaden
zufügen. Beim CIC spricht die Entwicklung der letzten zwölf Jahre eine
vollkommen andere Sprache: Der CIC
ist als öffentlich-rechtliche Körperschaft anerkannt, die im öffentlichen
Interesse den Naturschutz durch
nachhaltige Jagd da vertritt, wo es für
den Durchschnittsjäger und seine örtlichen Verbände nicht zu erreichen
ist: Auf der internationalen Ebene der
Vereinten Nationen, der Konventionen
von CITES, IUCN und so weiter.
CIC-Präsident Bernard
(li.)(li.)
und
Dr.Dr.
RolfRolf
Baldus,
Präsident
der Kommission
beim
CIC-Präsident
BernardLozé
Lozé
und
Baldus,
ehemaliger
Präsident für
derTropenwild
Kommission
fürCIC.
Tropenwild beim CIC.
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NACHGEFRAGT
Foto: SE
bänden wie DJV oder FACE zusammen?
Bernard Lozé: Engstens. Alle Jagdverbände, die in der FACE vereint sind,
sind Mitglieder des CIC, damit decken
wir gemeinsam alle Ebenen ab: die
örtliche, die europäische und, dank
CIC als globaler Dachorganisation aller nachhaltigen Jäger, die übergeordnete internationale Ebene.
Amtsvorgänger von Bernard Lozé und CIC-Ehrenpräsident: Dieter Schramm.
„Persilschein“ keinen oder nur wenig
Gebrauch? Für mich nicht nachvollziehbar! Dass die Falknerei als Weltkulturerbe vor zwei Jahren anerkannt
wurde, das erwuchs aus einer Initiative des CIC und der Tatsache, dass wir
unsere arabischen Mitglieder dazu
begeistern konnten, hier die Vorreiterolle zu übernehmen. Wir arbeiten daran, die Jagd grundsätzlich als
Weltkulturerbe anerkannt zu bekommen – sie hat es verdient!
lo: Wie bringt sich der CIC in die
auf nationaler Ebene geführten Diskussionen etwa über Jagdeinschränkungen und Jagdverbote ein? Ein konkretes Beispiel wären die geplanten
Umgestaltungen der LandesjagdgeFoto: SE
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setze durch die Grünen im Saarland
oder Nordrhein-Westfalen.
Bernard Lozé: Hier ist ein klassisches
Beispiel, wie der CIC im Sinne der Erhaltung der Jagd als nachhaltige Nutzung helfen kann: Wir halten über
unsere nationale Delegation engen
Kontakt, bringen über diese und die
betroffenen örtlichen Jagdverbände den Politikern und Entscheidungsträgern die Fakten zum Thema zur
Kenntnis – das heißt: die sachlichen
Gegenargumente zur Ideologie. Auf
Wunsch der örtlichen Partner können wir uns auch in offizieller Mission einschalten.
lo: Wie arbeitet der CIC mit nationalen und internationalen Jagdver-
lo: Diskussionen um die Jagd
werden mit zunehmender Hysterie geführt. Jagdgegner und Naturschützer setzen mit ihren Kampagnen sehr erfolgreich auf Emotionen,
während die Jagdverbände üblicherweise rational – Notwendigkeit der
Bejagung, Wichtigkeit nachhaltiger
Nutzung und so weiter – argumentieren. Was hat der CIC den erfolgreichen Kampagnen der Jagdgegner
entgegenzusetzen?
Bernard Lozé: Genau das ist unser Thema: Wir initiieren und entwickeln professionelle Ansätze, um aus
der hausbackenen „Ich tu doch nur
Gutes“-Kiste herauszukommen und
unseren Gegnern dadurch das Wasser
abzugraben, dass wir auch emotional
als die besseren Tierschützer gelten.
Motto: Nur der Jäger verhindert, dass
Wildtiere unnötig leiden müssen.
lo: Was hat der CIC aus dem
Burlei-Skandal gelernt, welche Konsequenzen wurden gezogen?
Bernard Lozé: Man lernt immer. Aus
dem Burlei Skandal sind wir mit fliegenden Fahnen hervorgegangen, wir
haben die Sache mit einer Anzeige bei
der Staatsanwaltschaft aufgerollt, haben den Tierschutz munter gemacht,
die Vermesser des CIC abgestraft, die
diesen Homunkulus als „Trophäe“ anerkennen wollten. Letztlich haben
wir das zum Anlass genommen, unser eigenes CIC-Vermessungssystem
auf seine heutigen, auch sozio-ökologischen Werte hin zu überprüfen.
Wir bestätigen im Endergebnis das,
Gesprächsrunde in einem Budapester
Hotel: Rudolf Graf Colloredo-Mannsfeld,
Bernard Lozé, Dr. Rolf Baldus, Stephan
Elison und Dieter Schramm (v.l.n.r.).
Foto: SE
Foto: SE
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CIC-Generaldirektor Tamás Marghescu.
CIC-Vize Rudolf Graf Colloredo-Mannsfeld.
was der CIC bereits 1936 beschlossen hat:
Wildtiere aus freier Wildbahn werden vermessen, aus Gattern auch, aber mit dem
Stempel „Gatterwild“ versehen – und Homunkulus-Trophäen werden NICHT vermessen. Grundsätzlich nicht.
lo: Der Handel mit Lebendwild nimmt
weiter zu. Zucht, Doping, Hormonbehandlung, Mastmethoden und bald wohl auch
Gentechnik werden immer groteskere
Trophäen ermöglichen. Erzwingt das
nicht klare Antworten des CIC?
Bernard Lozé: Die haben wir deutlich und
klar gegeben, zuletzt in der Resolution gegen die Manipulation von Wildtieren von
2011.
Foto: CIC
lo: Im Erongo-Verzeichnis gibt es Faktoren, die das Alter des erlegten Tieres
stark berücksichtigen. Zu jung gestrecktes Wild hat folglich keine Aussicht auf
Medaillenränge. Nicht-autochthones Wild
wird gar nicht erst aufgenommen. Ist das
ein Vorbild für eine Renovierung des CICPunktesystems?
Bernard Lozé: Die Notwendigkeit einer
Renovierung unseres Punktesystems hat
sich – auch nach so vielen Jahren – nicht
als erforderlich erwiesen. Aber wir haben unterschiedliche Messmethoden bereinigt. Etwas Positives hat sich aus dem
Burlei-Skandal ergeben: Der CIC berücksichtigt jetzt das Alter, in dem wir uns an
die jeweiligen Landesregelungen halten:
Ein Hirsch, der nach Landesjagdgesetz zu
jung geschossen wird, wird zwar vermessen, aber mit dem Stempel „Fehlabschuss“
versehen.
lo: Dr. Rolf Baldus meinte, der CIC
könnte eine Rolle spielen bei der Zertifizierung nachhaltiger Auslandsjagd. Gibt
es dazu schon konkrete Überlegungen?
Bernard Lozé: Das ist keine alleinige Meinung von Rolf Baldus. Der CIC arbeitet daran schon seit dem Jahre 2000, als
dies in Rom auf einer Exekutivsitzung
beschlossen wurde. Die Problematik liegt
nicht in der inzwischen erfolgten Aufstellung der Kriterien, sondern in der Diskussion um die Durchführbarkeit. Der CIC ist
keine Jagdpolizei, wir sind ein beratendes
Gremium für Regierungen und andere Organisationen.
Die Fragen stellte Stephan Elison
eu WAS IST UND WAS WILL DER CIC?
Der CIC (Conseil International de la Chasse et de la Conservation du Gibier)
ist ein 1928 gegründetes Beratungsgremium, das sich auf internationaler
Ebene für den Naturschutz durch nachhaltige Nutzung einsetzt.
i w www.cic-wildlife.org